FC Eintracht Norderstedt 03
  Norderstedt (00–19)
 
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2000

Januar

05.01.2000: In Garstedt wohnen die meisten Norderstedter. 28 663 Frauen, Männer und Kinder sind dort zu Hause. In Friedrichsgabe dagegen gibt es noch reichlich Platz. Nur 9863 Einwohner müssen sich dort die Fläche teilen. Wer in der jüngsten Ausgabe der statistischen Mitteilungen der Stadt blättert, kann noch mehr interessante Details entdecken. Wer ahnt zum Beispiel, dass 1993 das Jahr mit den meisten Eheschließungen war? 506 Paare gaben sich damals das Jawort. 1970 waren die Norderstedter mit der standesamtlichen Bindung an einen Partner noch vorsichtiger. Nur 319 Paare schworen sich damals die ewige Treue. Beim Blättern des 60 Seiten starken Heftes fragt sich der Leser, warum eigentlich 1990 derart viele Fahrräder gefunden wurden. 321 Velos registrierte damals das Fundbüro. Hatte dieser Andrang vielleicht etwas mit der Wende zu tun? 1993 passten die Norderstedter dann viel besser auf ihre Räder auf. Nur 171 wurden im Fundbüro abgegeben. Dafür verloren sie Uhren, Geldbörsen, Schirme, Taschenmesser oder Brillen. Mit 796 Fundstücken wurde im Jahr 1993 der absolute Rekord in der Geschichte Norderstedts aufgestellt. Glaubt man den Statistikern, ist der durchschnittliche Norderstedter weiblich (51,89 Prozent der Norderstedter sind Frauen), besucht die evangelische Kirche, ist 41,3 Jahre alt und schwankt bei Wahlen zwischen SPD und CDU. Außerdem besitzt er mindestens einen Pkw. Die Zahl der Fahrzeuge ist übrigens erneut gestiegen. Auf 1000 Norderstedter kommen inzwischen 702 Kraftfahrzeuge. 1227 Mark Schulden fallen auf jeden Einwohner. 1995 waren es nur 1116 Mark. Das geburtenstärkste Jahr war in Norderstedt das Jahr 1996. 16 kleine Mädchen und Jungen erblickten damals direkt in Norderstedt das Licht der Welt. Weil Schleswig-Holsteins fünftgrößte Stadt kein eigenes Krankenhaus besitzt, steht nur bei ganz wenigen Norderstedter Kindern unter Geburtsort auch die Stadt, in der sie leben. 1993 wagten übrigens nur drei Mütter eine Hausgeburt. Die statistischen Mitteilungen der Stadt liegen im Rathaus.

05.01.2000: Die Norderstedter Büchereien haben eine neue Leiterin. Susanne Martin leitet seit Anfang des Jahres die Geschicke der vier Stadtteilbüchereien. Sie tritt die Nachfolge von Anke Matthies an, die vor wenigen Wochen in den Ruhestand verabschiedet wurde. Jahrelang hat die 52-Jährige ihre Vorgängerin vertreten. Jetzt will sie die Arbeit der ehemaligen Chefin nicht nur fortsetzen. Mit neuen Ideen werden auch neue Akzente gesetzt. So sollen beispielsweise Auftragsrecherchen ausgebaut werden. Büchereikunden lassen dabei nach bestimmten Sachverhalten suchen. Nicht die Suche nach Büchern zum Thema steht dabei im Mittelpunkt. Vielmehr wird das Internet durchforstet. "Verlangt werden dabei von den Lesern prägnante und kurze Informationen", hat die neue Leiterin erfahren. Deshalb werden die Rechercheergebnisse noch einmal gesondert aufgearbeitet. Zurzeit fallen für Kunden nur die Internetgebühren und Druckkosten an. Über eine Gebühr für den Arbeitsaufwand wird noch diskutiert. Vor große Schwierigkeiten stellte die Mitarbeiter eine Anfrage vor wenigen Wochen. Ein Leser wollte wissen, was die Menschen beim Wechsel von 999 auf 1000 gedacht und gefühlt haben. "Dazu haben wir leider trotz intensiver Recherche kaum Material gefunden", stellte Susanne Martin mit Bedauern fest. Die neue Leiterin kann auf ein engagiertes Mitarbeiterteam bauen. Mehr als 20 Frauen und Männer betreuen in Glashütte, Norderstedt-Mitte, Garstedt und Friedrichsgabe die mehr als 280 000 Norderstedter und Gäste mit Büchereiausweisen. Längst sind die Norderstedter Büchereien nicht mehr nur ein Sammelbecken für Bücher der verschiedenen Genres. CDs, Internet, Kassetten und Videos gehören zum Standardangebot. Der Bereich der neuen Medien soll auch in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Susanne Martin kennt die Norderstedter Büchereien seit 1971. Sie hat bisher die Zweigstelle in Norderstedt-Mitte geleitet und sich sowohl mit Kinder-, Schul- und Erwachsenenliteratur auseinandergesetzt

05.01.2000: Bürgermeister Ingo Zobel wird in Kaltenkirchen wieder seine Bürgermeisterkette umlegen. Die Sternsinger-Kinder der katholischen Kirchengemeinden in Norderstedt haben ihren Spruch für den Empfang im Rathaus bereits gelernt. Auch in Henstedt-Ulzburg ist das Verwaltungsgebäude auf den Ansturm vorbereitet. Denn die Städte und Gemeinden, Vereine und Verbände laden erneut zu den traditionellen Neujahrsempfängen ein. Zum ersten Mal wird es in der Schalom-Gemeinde einen Neujahrsempfang aller Norderstedter Kirchen geben. Am Donnerstag, 6. Januar, bieten Pastoren und Mitarbeiter allen Gemeindemitgliedern die Möglichkeit für persönliche Gespräche und gute Wünsche. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Schalom, Lütjenmoor 13. Die Stadt Norderstedt veranstaltet ihren Neujahrsempfang am Sonntag, 9. Januar, um 11 Uhr. Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Bürgermeister Hans-Joachim Grote werden die Gäste zum letzten Mal im Foyer II des Rathauses empfangen. Danach starten die Umbauarbeiten für die Mehrzwecksäle, dem ehemaligen "Rohling". Während der Umbaupause muss nach einem anderen geeigneten Raum für das Jahr 2001 im Rathaus gesucht werden. Für ein unterhaltsames Rahmenprogramm werden der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt und die Big Band des Lessing-Gymnasiums sorgen. Die Neujahrsansprache wird die Bürgervorsteherin halten. Auch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg nutzt den Sonntag, 9. Januar, für ihren Neujahrsempfang. Um 11.30 Uhr wollen Bürgermeister Volker Dornquast und Bürgervorsteher Horst Schmidt Vertretern der Vereine, Verbände und Organisationen für die im Jahr 1999 geleistete Arbeit danken. Die Veranstaltung findet im Ratsaal des Rathauses statt. Zuvor besteht die Gelegenheit, an den Festgottesdiensten der Kirchen teilzunehmen. Sie beginnen um 10 Uhr. In Kaltenkirchen wird das Rathaus ebenfalls am Sonntag, 9. Januar, für alle Bürger, Vereine, Verbände und Organisationen zum Neujahrsempfang geöffnet. Bürgermeister Ingo Zobel und Bürgervorsteherin Renate Amthor werden die Gäste im Rathaus zwischen 11 und 13.30 Uhr empfangen. Die musikalische Umrahmung erfolgt durch das Akkordeonorchester Kaltenkirchen. Auch in Ellerau wird es einen Neujahrsempfang geben. Ebenfalls für Sonntag, 9. Januar, lädt der Verein "Wir für Ellerau" Vertreter der Vereine und Verbände und Ellerauer Bürger zum geselligen Beisammensein ein. Im Bürgerhaus soll gefeiert werden. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr. Bürgervorsteher und Bürgermeister von Bad Bramstedt laden ebenfalls für Sonntag, 9. Januar, in das Bramstedter Schloss ein. Anläßlich des Empfangs werden Persönlichkeiten und Sportler geehrt. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr. Bad Segeberg weicht als einzige Stadt vom allgemeinen Terminplan ab. Dort findet der Neujahrsempfang bereits am Sonnabend, 8. November, um 11 Uhr statt. Die Veranstaltung ist eine Premiere. Bisher gab es in der Kreisstadt keinen Neujahrsempfang. Tradition hat dagegen die gemeinsame Begrüßung des neuen Jahres bei der Kreishandwerkerschaft. Am Sonnabend, 29. Januar, wird in Wahlstedt, im "Wahlstedter Hof", Rendsburger Straße 18, dabei ZDF-Moderator Alexander Niemetz zum Thema "Sozialstaat Ade?" referieren. Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr

07.01.2000: Zum so genannten "Jahrtausend-Talk" kommt Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) nach Norderstedt. Schleswig-Holsteins Regierungschefin wird sich am Sonntag, 30. Januar, zusammen mit Sozialministerin Heide Moser (SPD) um 10.30 Uhr im "Garstedter Hof" an der Niendorfer Straß e den Fragen der Besucher stellen. Heide Moser, zugleich Vorsitzende des Norderstedter SPD-Ortsvereins und Landtagskandidatin, hat außerdem die Segeberger SPD-Bewerber für die Landtagswahl am 27. Februar, Astrid Höfs, Gudrun Kockmann-Schadendorf und Andreas Beran, eingeladen. Sie werden Fragen der Gäste zu ihren Wahlbezirken beantworten und ihre politischen Ziele erläutern. Zwischendruch können sich die Gäste bei Musik von der Gesangsgruppe "La-Le-Lu" entspannen.

10.01.2000: Bürgermeister Hans-Joachim Grote muss sich dringend auf die Suche nach weiteren Millionen in der leeren Stadtkasse machen - damit Norderstedt sich einen neuen "Rohling" gönnen kann. Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl schlug das dem Bürgermeister vor und erntete damit Lacher. Beim Neujahrsempfang der Stadt Norderstedt ging es nicht nur feierlich, sondern auch lustig zu. Ein kommunalpolitischer Sketch mit Bürgervorsteherin und Bürgermeister gehörte zu den Höhepunkten des Empfanges im Foyer des Forums. So viele Hände mussten Elisabeth Kühl und Hans-Joachim Grote schon lange nicht mehr schütteln. "Es kommen jedes Jahr ein paar Besucher mehr zu unserem Neujahrsempfang", freute sich die Bürgervorsteherin. Hunderte von Besuchern und etliche Hunde bevölkerten den Raum, der in diesem Jahr bis auf weiteres zum letzten Mal Veranstaltungsraum für den Empfang war: Wenn der "Rohling" demnächst zu funktionsfähigen Kultursälen umgebaut wird, muss auch das Foyer in der jetzigen Form weichen. Es wird zum Eingangsbereich der Kultursäle umfunktioniert. Zumindest im nächsten Jahr wird der Empfang aller Wahrscheinlichkeit nach in den Plenarsaal verlegt. Vertreter aus allen Bereichen des Norderstedter Lebens standen am Eingang des Foyers Schlange, um Bürgervorsteherin und Bürgermeister die Hand zu geben und ihnen ein frohes neues Jahr zu wünschen. Kleine Geschenke wurden dabei überreicht, aber das Mitbringsel von Ex-Bürgervorsteher Jürgen Benthack sorgte für die größte Heiterkeit: Er überreichte den ersten Haushaltsplan der Stadt Norderstedt aus dem Jahre 1970. Das größte Geschenk aber machten die Norderstedter Kirchengemeinden. Ein prallgefüllter "Klingelbeutel" überreichte Vicelin-Pastor Michael Schirmer. Dabei handelte es sich um die Kollekte nach dem Gottesdienst zur Eröffnung der Norderstedter Gebetswoche. Das Geld fließt in den Fonds, den die Stadt für sozialbedüftige Kinder eingerichtet hat. Die Sternensinger der St.-Hedwig-Kirche bereicherten das Neujahrsprogramm ebenfalls. Für die meisten Gäste war der Empfang im Rathaus Anlass zum Smalltalk: So viele bekannte Gesichter sind bei Norderstedter Veranstaltungen ansonsten nur selten zu sehen. Mit Interesse wurde die Abordnung des Kreises Segeberg registriert: Mit Kreispräsident Winfried Zylka und Landrat Georg Gorrissen waren die beiden bedeutendsten Vertreter erschienen. So mancher Beobachter mutmaßte, dass sie auf diese Weise für gutes Wetter sorgen wollten, um das Gerede einer Abspaltung Norderstedts vom Kreis im Keim zu ersticken. In einer vielbeachteten Rede schlug Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl geschickt den Bogen von der allgemeinen Befindlichkeit an der Schwelle zum neuen Jahrtausend zum Norderstedt der Gegenwart. Als Sozialdemokratin stellte sie fest dass die Stadt mit ihren 30 Jahren noch ganz im "Juso-Alter" sei und nannte einige wichtige Aufgaben der nächsten Zeit: Den Fertigbau der "Säle" und der Abschluss der "unendlichen und unsäglichen" Geschichte der L 76 erwähnte sie als greifbare Projekte der Zukunft. Als eine besonders wichtige Aufgabe aber stellte sie die Unterstützung des "Wir-sind-Norderstedter-Gefühls" heraus. "Wir sind nicht Friedrichsgaber, Glashütter, Harksheider, Garstedter oder Hamburger - nein, wir sind Norderstedter", sagte Elisabeth Kühl. Doch der Weg der Identifikation sei schon beschritten, das zeige das Arbeitsergebnis von "Norderstedt Marketing". Zum ersten Mal hätten sich Interessen aus den verschiedenen Bereichen zusammengefunden, um die Stadt weiterzuentwickeln

24.01.2000: Der Kinderhort an der Poppenbütteler Straß e in Glashütte wurde ein Raub der Flammen. Das Holzgebäude brannte am Freitagabend fast komplett nieder. Die 45 Schulkinder, die in der Einrichtung betreut wurden, sollen vorübergehend in der nahen Thomaskirche eine neue Heimat finden. Pastor Joachim Tegtmeyer, der sich mit eigenen Augen ein Bild vom Feuer gemacht hatte, bot spontan Hilfe an. Anwohner hatten die Feuerwehr alarmiert. "Zunächst wurde von einem brennenden Holzschuppen gesprochen", sagte Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Doch dann ergaben weitere Meldungen: Der städtische Kinderhort stand in Flammen - schon vor Jahren war die Einrichtung abgebrannt. Alarmstufe drei wurde ausgelöst, fast die gesamten Einsatzkräfte der Ortswehren Friedrichsgabe, Harksheide, Glashütte und Garstedt rückten aus. 90 Männer rasten ebenso zum Einsatzort wie Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Ordnungsamtsleiter Rüdiger Müller-Baran - sie verließen die Jahreshauptversammlung der Garstedter Wehr. Als die ersten Feuerwehrmänner eintrafen, war klar: Das 50 mal 20 Meter große Gebäude ist nicht mehr zu retten. Meterhoch züngelten die Flammen in den Abendhimmel. Daher galt es vor allem, ein Übergreifen des Feuers auf den angrenzenden kirchlichen Kindergarten zu verhindern. Probleme machte der Wassernachschub: "Erst nachdem wir mehrere Leitungen über lange Distanzen verlegt und die Stadtwerke den Wasserdruck erhöht hatten, konnten wir wirksam eingreifen", sagte Seyferth. Die Löschtrupps verteilten sich um das Haus. Die Flammen wurden zudem mit dem Wasserwerfer und aus luftiger Höhe von der Drehleiter bekämpft. 6000 Leiter Wasser pro Minute spritzten die Einsatzkräfte in das Gebäude. Sorgen machte den Helfern auch die Gasleitung: Da sie im Hort nicht mehr abgesperrt werden konnte, mussten Mitarbeiter der Stadtwerke die Zuleitung aufgraben, um den Gasfluss zu stoppen und damit eine Explosion zu verhindern. Nach einer knappen Stunde meldete Seyferth: "Feuer unter Kontrolle." Bis tief in die Nacht dauerten die Nachlösch- und Aufräumarbeiten, die letzten Männer verließen um 4 Uhr den Einsatzort. Den Schaden beziffert die Kripo Norderstedt auf rund eine Million Mark. Die Brandursache ist noch unbekannt, die Kripo ermittelt.

25.01.2000: "Ich wünsche der CDU, dass sie die Spendenaffäre bald aufklärt und wieder Sachpolitik machen kann." Das sagte der Bundesvorsitzende und Fraktionschef der FDP, Wolfgang Gerhardt, als er den Norderstedter Liberalen gestern zum 30. Geburtstag gratulierte. Die CDU werde für die Demokratie ebenso gebraucht wie SPD und FDP. Der Bundestagsabgeordnete und FDP-Landesvorsitzende Jürgen Koppelin verwies darauf, dass die Union durch Verfehlungen einzelner in den Abwärtssog geraten sei: "Kohl muss jetzt dafür sorgen, dass die Partei keinen weiteren Schaden nimmt." Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl interessierten die Bürger die politischen Konzepte. Und da zeige die FDP die klarsten Konturen, sagte Gerhardt und machte die Bedeutung der Liberalen für die Entwicklung Deutschlands deutlich: "Die Erfolgsgeschichte hätte es ohne die Partei, die heute 30 Jahre alt wird, nicht gegeben." In den Anfangsjahren sei die FDP die einzige Partei gewesen, die entschieden für die Marktwirtschaft eingetreten sei. Daher könnten die Freidemokraten "bescheiden, aber selbstbewusst" in die Zukunft blicken. Ortschefin Marlis Krogmann erinnerte beim Empfang im "Parkhotel" an die Anfänge, die mit bekannten Namen verbunden waren: Margarita Lillelund und Wilhelm Bretfeld aus Garstedt, Kurt Schüder, Wolfgang Büschler, Klaus Krohn aus Glashütte, Kurt Mölk aus Harksheide und Hans-Heinrich Fischer aus Friedrichsgabe hoben mit der Stadtgründung die Orts-FDP aus der Taufe. Anschließend erlebte die Partei Hochs und Tiefs: Mal schafften die Liberalen den Einzug in die Stadtvertretung, mal scheiterten sie an der Fünf-Prozent-Hürde. "Solche Hürdenläufe möchte ich in Zukunft nicht erleben", sagte die Norderstedter Vorsitzende, die zur Geburtstagsfeier auch Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Vertreter der anderen Parteien begrüßte

25.01.2000: Wechsel bei den Blauröcken: Einen Umbruch gibt es an der Spitze der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt: Neuer Wehrführer ist Heinz Wiersbitzki. Der bisherige Stellvertreter übernimmt das Amt von Norbert Berg, der die Ortswehr fast zehn Jahre lang geführt hat. "Die Aufgaben sind so zeitintensiv, dass ich sie mit meinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nicht mehr in Einklang bringen kann", sagte der scheidende Wehrführer, der als selbstständiger Architekt arbeitet und zwei kleine Kinder hat. Er sei aber zuversichtlich, dass sein Nachfolger die Wehr kompetent und engagiert leiten werde. Der 50 Jahre alte Wiersbitzki, der als Projektleiter im Außendienst eines großen Unternehmens tätig ist, gehört der Feuerwehr seit 31 Jahren an. "Ich bedanke mich für das Vertrauen", sagte der Brandmeister, nachdem ihn die Versammlung an die Spitze gewählt hatte. Stellvertreter wurde Roland Mohr. Berg wird in verantwortliche Position weitermachen, er wurde zusammen mit Ulrich von Trotha zum Zugführer gewählt. Wiersbitzki wird sein Amt voraussichtlich erst Anfang März antreten. Die Stadtvertreter müssen die Wahl bestätigen, was in der Februar-Sitzung geschehen soll. Im Vergleich zu 1998 musste die Ortswehr im Vorjahr deutlich häufiger ausrücken. 241-Mal wurden die Retter und Helfer alarmiert. "Dass wir 33-Mal gerufen wurden, um verschlossene Türen zu öffnen, ist ungewöhnlich häufig", sagte Berg. Der Wehrführer wertet das als Indiz für die "hohe Zahl der Single-Haushalte von alten wie jungen Menschen und die überwiegend anonyme Nachbarschaft".

25.01.2000: Ehrungen bei der Feuerwehr Er war schon in der Feuerwehr Garstedt aktiv, als es Norderstedt noch nicht gab: Für 40 Jahre Treue zur Wehr wurde Johann Liebl in der jüngsten Versammlung der Ortswehr geehrt. Gewürdigt wurden außerdem Peter Remmers, der seit 30 Jahren zu den freiwilligen Helfern und Rettern gehört, sowie Walter Lohse , Björn Krey und Thomas Hedderich für zehn Jahre Mitgliedschaft.

26.01.2000: Die schönen Seiten der Stadt: Endlich zeigt sich der Winter von seiner schönen Seite. Wenn die Autofahrer auch gelegentlich über glatte Straßen und zugefrorene Fensterscheiben fluchen, die knackige Kälte und der Schnee, der auf Wiesen, Bäumen und in Gärten liegt, lockt in diesen Tagen viele Norderstedter zu Spaziergängen in die Natur. Ob Rantzauer Forst oder Stadtpark, ob Moorbekpark oder die Wiese um die Ecke: Überall sind Menschen mit oder ohne Hunden oder Kinder mit Schlitten unterwegs. Dick eingepackt liegen die Jüngsten im Kinderwagen oder genießen die Sonne auf dem Schlitten. Leider soll das schöne Winterwetter nicht mehr lange vorhalten. Aber die vom Nieselwetter geplagten Norddeutschen sind ja bereits mit ein paar Tagen Sonnenschein bei Minustemperaturen zufrieden. Wer in Norderstedt Schlitten fahren will, sollte es im Stadtpark probieren. Sobald die ersten Schneeflocken gefallen sind, herrscht dort Wintersport-Atmosphäre. Auch vom Garstedter Müllberg lässt es sich bei wenig Schnee gut in die Tiefe sausen. Selbst Snowboarder wurden dort bereits gesichtet, die für den Winterurlaub in den Alpen übten. Auf keinen Fall jedoch sollten die Eisflächen betreten werden. Die gefrorene Schicht ist noch viel zu dünn. Nicht vergessen sollten die Norderstedter Hausbesitzer auch ihre Streupflicht. Der Gehweg vor dem Grundstück muss geräumt und gestreut werden. Verletzt sich dort jemand, kann er gegenüber dem Hausbesitzer Schadensersatzansprüche anmelden - und das könnte teuer werden

31.01.2000: Ich habe wohl die falsche Bank: "Irgendwie ist es komisch", meinte Ministerpräsidentin Heide Simonis gestern beim Neujahrsempfang der SPD im "Garstedter Hof". "Wenn ich auf meinen Kontoauszug schaue, ist meist weniger drauf, als ich gehofft habe. Bei der CDU ist das anders. Wenn sie auf den Kontostand blickt, ist stets mehr drauf, als sie befürchtet hat. Ich habe wohl die falsche Bank." Mit dieser Äußerung hatte die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl die Lacher auf ihrer Seite. Aber trotz Witz und Ironie lag es Heide Simonis fern, die Spendenaffäre der CDU ins Lächerliche zu ziehen. "Mit dieser Angelegenheit wird sich die ganze Republik noch lange ausführlich beschäftigen müssen. Denn diesen Verstoß gegen Recht und Gesetz beziehen die Wähler auf alle Parteien. Mit der Politikverdrossenheit, die dadurch entstanden ist, hat auch die SPD zu kämpfen. Deshalb bin ich keineswegs froh, dass diese Affäre den Wahlkampf in unserem Land derartig überschattet", so die Minsterpräsidentin, die zum Neujahrsempfang nicht etwa mit Hut, sondern in einem kurzen Kostüm erschienen war, aus dem raffiniert der Spitzenrock unter dem Blazer hervorlugte. Auch wenn sie keinen Zweifel daran aufkommen ließ, dass nur ihrer Partei die Stimmen der Wähler gehören sollten, gab sie doch öffentlich zu bedenken: "Es sind nicht die CDU-Vertreter vor Ort oder die Landtagskandidaten der Partei, die diese Affäre zu verantworten haben. Die Basis ist über die Geschichte ebenso erschrocken wie wir alle." Nach diesen klaren Worten zur aktuellen Bundespolitik wandten sich die Genossen Sachthemen zu. Was im Wahlprogramm der SPD verankert ist, nannte die Landtagskandidatin und jetzige Ministerin Heide Moser "das gleichschenklige Dreieck zwischen dem Erhalt der sozialen Sicherheit, der Modernisierung der Wirtschaft und dem Schutz der natürlichen Ressourcen". Mit welchen Taten das Dreieck gefüllt werden konnte, fasste Heide Simonis mit den Worten zu- sammen: "Aus dem Sorgenkind Schleswig-Holstein ist ein Spitzenland geworden. Wir können uns sehen lassen. Aber hochmütig werden wir deshalb noch lange nicht."

Februar

01.02.2000: Leserbrief: Es werden viele Geschenke und Hoffnungen vor einer Wahl gemacht, und der Segen der Parteien wird wohlweislich verteilt. So bekommen wir endlich nach zehn Jahren Wartezeit eine zweite Lärmschutzhalle? Versprochen wurde diese schon oft. Dann gibt es wohl doch noch eine Flughafenerweiterung nach Norderstedt? Obwohl sich im Laufe der Jahre auch bis nach Kiel herumgesprochen haben dürfte, dass große Teile Norderstedts, wie hier in Garstedt, unter zunehmendem Fluglärm leiden, hat die Landesregierung so gut wie nichts unternommen, um die Flugbewegungen zu reduzieren, geschweige anders zu verteilen. Das ist - politisch gesehen - mit den Hamburger Genossen sowieso nicht in Einklang zu bringen. Die Landesregierung hat zu allem Überfluss auch noch ihre Flughafenanteile, aufgegeben und überlässt ihre Bürger hier vor Ort völlig der Willkür Hamburger Interessen. Jetzt aber animiert man eine Investorengruppe aus Wiesbaden, die gerade in Bremerhaven mit dem überdimensionierten Ocean-Center kläglich gescheitert ist, hier ein riesiges Luftfrachtzentrum bauen zu lassen. Diese Gruppe hat kein Gespür für die wahren Bedürfnisse der Menschen und will ausgerechnet an der Niendorfer Straße/Ecke Ohechaussee 2000 Arbeitsplätze schaffen. Diese werden, wenn denn die Zahl überhaupt stimmen mag, von Hamburg verlagert und ebenso der zusätzliche Verkehr. Es geht ausschließlich um eine Entlastung und Erweiterung des Flughafenareals. Das Vorhaben bedeutet für Alt-Garstedt eine zusätzliche Mehrbelastung, wie für alle Nutzer der B 432 zur und von der A 7. Das kann unsere Stadtvertretung uns nicht zumuten. Außerdem wäre meiner Meinung nach ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, zumal der Sicherheitsbereich des Flughafens erweitert werden soll. Die Schützenhilfe aus Kiel von Mitgliedern der Landesregierung erschrickt mich. Gerade die hier wohnende Ministerin Heide Moser (SPD), die sich hinter das Projekt mit Tempo und zur Eile mahnend stellt, verfügt mit Sicherheit über Möglichkeiten und bestimmte Verfahrenstricks, um das Vorhaben zu beschleunigen. Das Ziel ist durchsichtig. Es wird Wahlkampf gemacht - und das auf dem Rücken von Lärm geplagten Bürgern. Hans Schwarz Postfach 3106 Norderstedt

03.20.2000: Leserbrief: "Baumschutzsatzung nicht gefällt" - NZ vom 27. Januar Eine sachliche Behandlung dieses Themas scheint in Norderstedt leider nicht möglich zu sein. Dies ist ein generelles Problem, denn die Baumschutzsatzung wird, wie viele andere Themen zuvor (z. B. Zaun für das Gelände der Heidbergschule), nach dem gleichen Muster abgehandelt: Grundsätzlich inakzeptabel ist, was vom Lager des politischen Gegners - richtiger wäre Feindes - kommt. Fakten stören nur und werden notfalls mit ideologischen Phrasen abgetan. Der Leidtragende ist der Bürger. So wird für Haus & Grund mit seinen Mitgliedern zunächst ein Feindbild aufgebaut: Diese Leute wagen es gegen den Naturschutz vorzugehen und wollen die Stadt in eine Wüste verwandeln. Welches Motiv sie haben sollten, ihre teuer bezahlten Gartenbepflanzungen auszurotten, interessiert nicht, würde es doch das Feindbild stören. Ausgelöst wurde die Initiative gegen die Satzung durch immer häufigere Beschwerden von Grundeigentümern über die Art und Weise, wie ihre berechtigten Fällanträge von der Verwaltung behandelt wurden. Bereits eingetretene Gebäudeschäden durch Baumwurzeln wurden bestritten, kranke Bäume wurden für gesund erklärt. Gleichzeitig ist festzustellen, dass für den Baumbestand auf öffentlichen Flächen völlig andere Maßstäbe zur Anwendung kommen (jüngstes Beispiel ist die Fichte vor dem alten Garstedter Rathaus). Wen wundert es, entscheidet hier doch die Stadt für sich selbst. Nun, auch Herr Dr. Niehusen vom BUND benutzt dieses Feindbild. Ist es wirklich so schwierig, einmal unvoreingenommen durch Norderstedt zu gehen und sich die privaten Gärten und Grundstücke anzusehen? Wie kommen diese Baumbestände, die in erheblichem Maße aus der Zeit vor dem Erlass der Baumschutzsatzung entstanden, zustande? Ist das das Werk von Leuten, die ein gestörtes Verhalten zur Natur haben? Schutz der Natur, auch durch gesetzliche Regelung, ist richtig, aber nur dort, wo Natur schädigendes Verhalten ausgeübt wird. Horst Hinkel Gottfried-Keller-Straße 49 Norderstedt

05.02.2000: Ein ehrgeiziges Projekt plant das Forum der Stadt Norderstedt. Im Juli 2001 soll das Musical "Anatevka" im Festsaal am Falkenberg Premiere feiern. Das Unternehmen, das nicht nur einen hohen personellen, sondern auch finanziellen Aufwand bei fundiertem professionellem Know-how verlangt, wird mit dem Musiktaler des Schleswig-Holstein Musik Festivals finanziert und vom Rotary-Club Norderstedt unterstützt. Es soll zeigen, dass die Stadt in der Lage ist, große Kulturprojekte sowohl organisatorisch als auch inhaltlich zu entwickeln und umzusetzen. Unter der Leitung der Musikschule, die mit "Anatevka" ihr 30-jähriges Bestehen feiert, sitzen das Theater Pur, der Kunstkreis Norderstedt, das Gymnasium Harksheide und das Lise-Meitner-Gymnasium, die Jugendarbeit Garstedt, die Ballettschule Lugin und das Tanzstudio Kliewer-Guckes im Musical-Boot. "Der Musiktaler-Topf bringt uns 35 000 Mark ein, weitere Gelder kommen von den Rotariern", erklärt Musikschulleiter Rüdiger George. Der genaue Etat steht nicht fest. "Leistungen, die eingekauft werden müssen, können wir auch einkaufen, auf keinen Fall jedoch werden wir auf städtische Haushaltsmittel zurückgreifen", verspricht Kulturdezernent Harald Freter. Diese Bedingung stellte auch der Kulturausschuss, bevor er grünes Licht für das jüdische Musical gab. "Der Rotary-Club ist ein sehr engagierter Kooperationspartner", lobte Norderstedts zweiter Bürgermeister. "Wir verpflichten uns, für das Musical-Projekt Finanzen zur Verfügung zu stellen, weitere Gelder einzuwerben, denn wir wollen gezielt ein Projekt fördern und auffallende Akzente für die Kommune setzen, in der wir leben. Außerdem ist uns die Förderung der Kinder- und Jugenderziehung ein wichtiges Anliegen", erklärte Fritz-Jürgen Stockmann vom Rotary-Club. Stadtrat Freter sieht im "Anatevka"-Projekt vor allem die große Chance, die stetig steigende Leistungsfähigkeit der Musikschule und der städtischen Kulturträger zu beweisen. "Bislang trauten wir uns so ein großes Projekt nicht zu, doch jetzt haben wir ein kreatives Netzwerk mit den Kulturträgern geflochten, andererseits die Musikschule für die musikalische Erwachsenen-Bildung geöffnet, das sind gute Voraussetzungen für eine niveauvolle Inszenierung", so Freter. "Anatevka" soll erste Strukturen für die fachübergreifende Erweiterung der Musikschule zur Jugendkunstschule durch die Sparten der bildenden und darstellenden Kunst sowie des Tanzes schaffen und somit neue Zielgruppen für die städtische Einrichtung erschließen. Die Gesamtleitung des Projekts hat Alfred Hegge, Musiklehrer am Gymnasium Harksheide, der sich schon mit mehreren Inszenierungen einen Namen machte. Die Regie übernimmt Kristina Leopold, die in Berlin Musik- und Theaterwissenschaften studierte und als versierte Musikerin bekannt ist. Der Kunstkreis gestaltet das Bühnenbild, die Choreographie übernehmen die Tanzschulen, die Maskenbildner kommen vom Theater Pur. "Wir haben uns für ,Anatevka' entschieden, weil es inhaltlich als auch musikalisch ein anspruchsvolles Werk ist", erklärt Alfred Hegge die Wahl des Musicals. Ein Bewerbungsbogen für Rollenund Aufgaben liegt bereits bei den veranstaltenden Kulturträgern, bei der Musikschule und den Tanzschulen aus, bevor überhaupt öffentlich zum Casting gebeten wurde. Die Bewerbungs-Frist läuft bereits am 1. März ab. Casting-Termine: 12. und 25. März, jeweils ab 14 Uhr, Festsaal am Falkenberg. Bewerberinnen und Bewerber für die Haupt- und Nebenrollen, für Chor, Orchester, Bühne, Maske, Kostüme, Dokumentation, wenden sich an die Musikschule, Tel. 535 95 164.

07.02.2000: Erinnerungen wurden wach: Christiane und Lars Meseck haben vor knapp zwei Jahren geheiratet. Damit die Erinnerungen aufgefrischt werden, wurden am Sonnabend das Hochzeitskleid und der Anzug wieder aus dem Schrank geholt. Denn diese Gelegenheit wollten sie sich nicht entgehen lassen: Beim ersten Norderstedter Hochzeitsball feierten neben dem Ehepaar Meseck noch viele andere Ehepaare ihre "zweite Hochzeit" im "Garstedter Hof". "Das sind unsere zweiten Flitterwochen", lacht Christiane Meseck. Das Ehepaar mietete sich im "Hotel Heuberg" eine Suite und genoss das freie Wochenende ohne Kind. Der Hotelier konnte den Wunsch des Ehepaares Meseck gut verstehen und ließ ihnen eine mit Herzchen dekorierte Flasche Sekt aufs Zimmer bringen. Andere Gäste des Hochzeitsballes machten es ähnlich: Ein Paar mietete sich in der "Tangstedter Mühle" ein Zimmer, weil es dort einst seine Hochzeit feierte. Ein anderes Paar war extra aus Bremen angereist, um die Erinnerungen an die Hochzeit aufzufrischen - die war vor 35 Jahren. Veranstalter Thomas Will freute sich über den Erfolg des ersten Norderstedter Hochzeitsballes: Die Veranstaltung war ausgebucht. Und fast alle Damen hatten ihr Hochzeitskleid von einst angezogen. Neben dem exklusiven Hochzeitsball-Büfett erwartete die Gäste auch ein abwechslungsreiches Showprogramm. Nach dem Erfolg des ersten Balles könnte er zu einer festen Einrichtung in Norderstedt werden. Diese Idee zumindest haben Thomas Will und Thomas Knop vom "Garstedter Hof".

80.20.2000: Leserbriefe: "Luftfrachtzentrum schnell bauen" - NZ vom 24. Januar Ich bewundere den Mut der Stadt Norderstedt, der Landesregierung Schleswig-Holsteins und des so erfolgreichen Investors in ein Gebiet, das heute bereits verkehrsmäßig vollkommen überlastet ist, so ein Projekt schnell zu verwirklichen. Wenn die Umgehung Fuhlsbüttel fertig ist, wird die Situation noch dramatischer. Die 2000 neuen Mitarbeiter müssen auch anreisen, vermutlich sollten sie das Fahrrad benutzen, denn der öffentliche Nahverkehr ist nur spärlich und nicht zuletzt die riesige Frachtmenge, die die Mitarbeiter verteilen und transportieren bedeutet viele zusätzliche Lastwagenströme. Die negativen Auswirkungen auf den Stadtteil Garstedt mit dem größten Bevölkerungsanteil in Norderstedt werden weiter zunehmen, obwohl der größte Teil des Fluglärmes des lautesten deutschen Flughafens schon verkraftet werden muss. Ich appelliere an die Stadt Norderstedt und an die Landesregierung, bei allen wirtschaftlichen Erwägungen die Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitbürgern einzuhalten. Franz Schablowsky Theodor-Fontane-Straße 9 b Norderstedt

17.02.2000: Gibt es noch Vertrauen in die Politik? Spendenaffäre, geschenkte Flüge, schwarze Konten - wer in diesen Tagen das Fernsehen oder das Radio einschaltet, wird überflutet von negativen Meldungen aus der Welt der Politik. Viele junge Menschen wählen dieses Jahr zum ersten Mal. Doch wen soll man wählen? Kann man überhaupt noch Vertrauen in die Politik setzen? Heftig diskutiert wird in der Klasse 11a des Gymnasiums Harksheide. Seit einem halben Jahr dreht sich im Wirtschaft-/Politik-Unterricht alles um das Thema Politik. Die 16 bis 18 Jahre alten Schülerinnen und Schüler besuchten bereits die Norderstedter Stadtvertretung und den Kieler Landtag. Eine Visite im Berliner Reichstag ist geplant. Die Affären der Bundesparteien sind auch im Unterricht Thema. "Wegen der Spendenaffäre und des Flugskandals in Nordrhein-Westfalen haben viele Wähler das Vertrauen in die Politik verloren. Ich glaube, dass die Wahlbeteiligung sehr gering sein wird", meint Susanne. Ihr Klassenkamerad Dennis kritisiert, dass sich die Probleme der Bundesparteien auf den Wahlkampf der Landesparteien auswirkten: "Von Wahlprogrammen habe ich kaum gehört. Die Wähler werden wegen der Affären zu wenig darüber informiert." Auch die Rolle der Medien beschäftigt die Schüler. Nils findet keine guten Worte für die Journalisten: "Mir geht die Berichterstattung der Medien auf die Nerven. Die Journalisten hacken auf jedem Detail herum. So werden Wähler beeinflusst." Der Einfluss der Affären auf die Wähler wird auch bei einer Abstimmung in der 11a deutlich: Fünf von 22 Schülern würden nicht zur Wahl gehen. Zwei Schüler sind noch unentschlossen. Christoph sagt: "Durch das Wahlrecht hat jeder Bürger Einfluss auf Entscheidungen, die sein Land betreffen. Wer seine Stimme nicht wahrnimmt, darf sich nicht beschweren, wenn er mit der Politik unzufrieden ist." Gegen die Politikverdrossenheit kämpfen nicht nur die großen Parteien. Auch die Jugendgruppen der Parteien versuchen, Jugendliche auf die Bedeutung der Politik aufmerksam zu machen. Die Junge Union (JU) in Norderstedt ist ebenfalls von der Spendenaffäre empört. "Natürlich sind wir nicht begeistert von dem, was wir über unsere Mutterpartei hören müssen", sagt Matthias Fiedler, Vorsitzender der JU. Den Kopf in den Sand stecken die jungen Christdemokraten aber nicht. An einem Informationsstand in der de-Casperi-Passage stellen sie sich der Öffentlichkeit. Dabei erhalten sie unterschiedliche Reaktionen: "Na, wo ist denn euer Geldkoffer", will ein Passant wissen. Aber auch Zuspruch bekommen sie zu hören: "Viele Leute bleiben stehen und sagen uns, wie toll sie es finden, dass wir uns - trotz allem - für unsere Partei engagieren", so Nicole Schmidt, stellvertretende JU-Vorsitzende. "Wichtig ist es, den jungen Menschen nicht die Skandale, sondern die Themen, die sie direkt betreffen, vor Augen zu führen", fügt Matthias Fiedler hinzu. Die Junge Union, die in Norderstedt 99 Mitglieder hat, trifft sich deshalb zweimal im Monat. Mit sachkundigen Referenten werden Themen wie Bildungspolitik, Verkehr oder Innere Sicherheit diskutiert. Mit nicht weniger Engagement versuchen die Jusos in Norderstedt, Jugendarbeit zu machen. "Nicht unbedingt die Politik steht im Vordergrund", erzählt der Vorsitzende Thomas Jäger. Durch Veranstaltungen wie "Rotrock", einem regelmäßig stattfindenden Rock-Konzert, versuche man, unbefangen mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen. Jeden Mittwoch findet im SPD-Laden in Garstedt ein Gesprächskreis statt, zu dem jeder eingeladen ist. Informationen über Politik im Bund, Land oder in der Stadt werden ausgetauscht, jeder kann seinen "Senf" dazugeben. Hauptthemen seien natürlich die anstehenden Wahlen und die Spendenaffäre der CDU. Doch für die jungen Sozialdemokraten ist der Wahlsieg noch in weiter Ferne: "Obwohl die CDU in einer Krise steckt, sind die Wahlen noch längst nicht gewonnen", meint Nicolai Steinhau-Kühl. Die Jusos befürchten, dass durch die Affären das Verhältnis Wähler-Politiker schwer belastet sei. Durch die Freizeitaktivitäten und durch Beteiligung an Informationsständen setzten sich die 60 Mitglieder dafür ein, dass das Vertrauen wiederhergestellt werde. Seit ein paar Wochen hat auch die Norderstedter FDP Nachwuchs bekommen. "Wir sind zurzeit zehn Mitglieder und treffen uns zwei- bis dreimal im Monat, um aktuelle Themen zu diskutieren", sagt der zweite Vorsitzende Sven Möhlmann. Leider stehe die junge Partei nach der kurzen Zeit schon wieder ohne ersten Vorsitzenden da. Dieser hatte vor kurzer Zeit seinen Rücktritt erklärt. Bündnis 90/Die Grünen haben in Norderstedt noch keine Verstärkung aus dem Jugendbereich bekommen

22.20.2000: Telefone am Bahnhof Garstedt durch Karten blockiert: Eine Fußstreife des Polizeireviers Norderstedt wurde abends am U-Bahnhof Garstedt von einem aufmerksamen Bürger um Hilfe gebeten: Der Mann hatte an den Telefonzellen im Bereich des Omnibuisbahnhofs drei verdächtige Personen beobachtet, die sich an den Kartentelefonen zu schaffen machten. Die Beamten stellten die Personalien der Verdächtigen fest. An den Kartentelefonen war zunächst nichts Auffälliges zu entdecken. Es fiel lediglich auf, dass sich eine eingeschobene Telefonkarte nicht mehr aus dem Apparat entfernen ließ. Die verdächtigen Personen wurden zunächst wieder entlassen. Eine Stunde später wurde dann festgestellt, dass auch aus den anderen Telefonen die Karten nicht mehr zu entfernen waren. Ein hinzugezogener Telekom-Mitarbeiter fand dann heraus, dass an den Apparaten manipuliert worden war, so dass ein Herausnehmen der eingegebenen Telefonkarten durch Knopfdruck nicht mehr möglich war. Nach einer weiteren Überprüfung der zuvor verdächtigten Personen fand die Polizei heraus, dass eine von ihnen per Haftbefehl gesucht wurde. Die Person konnte festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Kripo möchte in diesem Zusammenhang wissen: Wer hat am Donnerstag, 17. Februar, zwischen 19 und 20 Uhr seine Telefonkarte aus den Telefonen am U-Bahnhof Garstedt nicht zurückerhaltern? An welchen Orten konnten ähnliche Feststellungen getroffen werden? Hinweise erbittet die Norderstedter Kripo unter Tel. 528 060

23.02.2000: 7 Bewerber stellen sich in Norderstedt den Wählern: Heide Moser (SPD) Sie zählt zu den Polit-Routiniers: Heide Moser (SPD) gehört mit knapp sieben Jahren Amtszeit nicht nur zu den dienstältesten Ministern im Kabinett Simonis, sie gestaltet Politik seit 1987 auch im Landtag mit. Die 56 Jahre alte Lehrerin mit den Fächern Geschichte, Latein und Philosophie blieb trotz der höheren Aufgaben immer in ihrer Heimatstadt verwurzelt. Mehrfach war sie Ortsvorsitzende der SPD Garstedt, nach dem Zusammenschluss der vier Ortsvereine wurde sie erneut an die Spitze gewählt. Die gebürtige Osnabrückerin, die ihren Wahlkreis bei den letzten drei Urnengängen direkt gewann, gilt als kompetent, fleißig und zäh. Zudem verfügt die Mutter zweier erwachsener Töchter über eine gehörige Portion Mutterwitz. Ihr Credo: "Überzeugen durch Sachpolitik und Fachwissen". Polemik ist ihre Sache nicht. Bundesweit Furore machte die Politikerin mit ihrem Vorstoß, Haschisch und Marihuana in Apotheken zu verkaufen. Damit wollte sie die Konsumenten dieser "weichen Drogen" vom Markt "harter Drogen" wie Heroin fernhalten. Seit einigen Jahren hat sie sich vor allem dem Abbau der Arbeitslosigkeit verschrieben. Mit speziellen Programmen wendet sie sich an benachteiligte Gruppen wie gering qualifizierte und behinderte Menschen und Langzeitarbeitslose, denn: Soziale Gerechtigkeit hat für die Sozialdemokratin hohe Priorität. Manfred Ritzek (CDU) Er kam wie Phönix aus der Asche: Manfred Ritzek (CDU) war kaum ins Rampenlicht getreten, als ihn die Norderstedter Christdemokraten vor einem Jahr zum Kandidaten wählten. Obwohl der 59 Jahre alte gebürtige Ostpreuße seit 30 Jahren Mitglied der CDU ist, ist er nicht hauptberuflich Politiker. Der Diplom-Volkswirt hat als selbstständiger Unternehmensberater den Kontakt zur Wirtschaft behalten. Der Austausch mit anderen war und ist ihm wichtig. Im Kirchenvorstand, im Chor und beim Sport hört er sich an, was die Menschen bedrückt. Fleiß und Beharrlichkeit nennt Ritzek als Stärken. So hat er im Wahlkampf mehr als 10 000 Haushalte in Norderstedt besucht. "Im Vordergund stehen für mich die Menschen", sagt der Bewerber, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat. Er will alle gesellschaftlichen Gruppen einbinden, wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten. Inhaltlich bringt Ritzek seine Arbeitsschwerpunkte auf das Kürzel "ABS" - Arbeits- und Ausbildungsplätze sollen geschaffen werden, in dem vor allem kleinen und mittleren Betriebe bessere Arbeitsbedingungen ermöglicht werden. Die Bildung soll mehr Qualität erhalten. Der Unterrichtsausfall müsse abgebaut, alle Schulformen gleich behandelt werden. Mehr Polizisten und bessere Ausstattung sollen die Sicherheit erhöhen. Heiko Borgert (Grüne) Für ihn bedeutet die Kandidatur Premiere in der Landespolitik: Heiko Borgert (Grüne) bewirbt sich erstmals um ein Mandat im schleswig-holsteinischen Landtag. Vor 15 Jahren befand der Norderstedter, dass die Grünen seinen politischen Ideen am nächsten kommen. So nennt der 40 Jahre alte angestellte Software-Entwickler denn auch Umwelt und Arbeitsplätze als wichtige inhaltliche Schwerpunkte. Dabei sieht der Bewerber, der politisch auf Kreisebene aktiv ist und übergangsweise in der Norderstedter Stadtvertretung ausgeholfen hat, durchaus die Gemeinsamkeit der Ziele: "Neue Jobs machen nur Sinn, wenn sie zukunftsorientiert und damit sicher sind", sagt Borgert. Potenzial sieht er vor allem im Bereich alternativer Energien. So seien in der Windenergie die Möglichkeiten im nördlichsten Bundesland längst noch nicht ausgeschöpft. Im Gegenzug plädiert Borgert dafür, die Kernkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel möglichst schnell abzuschalten. Weiterer Schwerpunkt ist die Sozialpolitik: Hier setzt sich der Kandidat dafür ein, dass die Situation alter Menschen verbessert wird. Dabei profitiert Borgert von seinen beruflichen Kenntnissen, die er im Gesundheitsbereich sammelt. Der Grünen-Politiker, der seine Positionen umgänglich und undogmatisch vertritt, ist verheiratet und hat ein Kind. Marlis Krogmann (FDP) Forsch und engagiert hat Marlis Krogmann (FDP) die Norderstedter FDP aus dem Dornröschenschlaf gerissen und wieder in die Stadtvertretung geführt. Die 58 Jahre alte gelernte Dolmetscherin für Englisch und Französisch wurde vor sieben Jahren an die Spitze des Ortsverbandes gewählt. Als Stadtvertreterin tritt sie vor allem dafür ein, bürokratische Barrieren abzubauen, verantwortlich mit dem Geld der Steuerzahler umzugehen und den Verkehr durch neue Straßen zu entlasten. Für das politische Leitmotiv der Freidemokratin stand der frühere US-Präsident Abraham Lincoln Pate: "Ihr könnt den Menschen nie auf Dauer helfen, wenn ihr für sie tut, was sie selber für sich tun sollten und könnten." Die Freiheit des Einzelnen hat für Marlis Krogmann Priorität. Einsetzen will sich die Kandidatin für eine "echte" Steuerreform. "Der Staat darf den Bürgern nicht noch mehr Steuern aufbürden", sagt die Liberale. Vorfahrt fordert die Politikerin, die verheiratet ist und einen erwachsenen Sohn hat, auch für die Bildung. Neue Lehrer müssten eingestellt, die Schulen besser ausgestattet werden. Auch die Lerninhalte gelte es zu überdenken und darauf hin zu überprüfen, ob sie noch zeitgemäß sind. Ein wenig stolz ist Marlis Krogmann darauf, dass "Norderstedter Interessen im Wahlprogramm viel Raum gefunden haben"

24.02.2000: Leserbriefe: Das bringt die Bürger auf die Palme Die bisherigen Veröffentlichungen über das von der Norderstedter Marketing-Gesellschaft propagierte Vorhaben eines Luftfrachtzentrums auf oder in der Nähe des zu Norderstedt gehörenden Flughafen-Areals müssten eigentlich alle im Raum Garstedt und Friedrichsgabe wohnenden Bürger auf die Palme bringen. Das Vorhaben würde - vorweg zusammen gefasst - nicht mehr Arbeitsplätze, sondern weniger Attraktivität flughafennaher Norderstedter Wohnstandorte durch mehr Flug- und anderen Verkehrslärm bringen und damit der Stadt insgesamt schaden. Zur Erinnerung: Die Stadt Norderstedt ist schon einmal - damals von Hamburg - beim Ausbau der Startbahn auf Norderstedter Gebiet mit allerlei unverbindlichen Versprechungen und vergleichbar geringen Ausgleichsvorhaben (U-Bahn-Ausbau Ochsenzoll-Garstedt) geködert und hereingelegt worden. Als Beruhigungspille für jene, die im Vertrauen auf Zusagen über ruhiges Wohnen vor allem im Bereich Alt-Garstedt in Wohneigentum investierten, gab es dann den zwischendurch wieder gestorbenen Großflughafen Kaltenkirchen. Alles vergessen? Heute locken angebliche Investoren mit dem Versprechen auf 2000 neue Arbeitsplätze. Die wahlkämpfenden Parteien wären aus nahe liegendem Anlass bekloppt, würden sie derartige Anregungen angesicht der Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht begeistert aufnehmen. Dennoch sollten sie der Vernunft Vorrang vor euphorischer Zustimmung geben. Kritik sollten vor allem die Entscheidungsträger der Stadt entwickeln, die sich offenbar nicht im Klaren darüber sind, dass sich der Hamburger Flughafen erst vor kurzer Zeit zukunftsorientierte und mit der Ortsumgehung Fuhlsbüttel quasi mit Autobahn-Anschluss ausgerüstete Umschlagsanlagen für Luftfracht geschaffen hat und dass nach Expertenmeinung der Luftfrachtsektor bezogen auf den Standort Hamburg in absehbarer Zeit nicht mehr viel hergibt. Die angekündigten 2000 Arbeitsplätze wären - so der Vorbehalt - nicht neue, sondern nur an eine andere Stelle verlegte, schon vorhandene Arbeitsplätze. Der Flughafen Fuhlsbüttel ist nach dem bis heute nach meinem Eindruck nicht vernünftig begründeten Scheitern von Kaltenkirchen unbarmherzig ausgebaut worden. Und wieder soll Norderstedt - wie schon bei der Verlängerung der Startbahn 1 - die Belastungen schlucken? Sollte ein derartig dimensioniertes Luftfrachtzentrum am genannten Ort entstehen, so ist doch absehbar, dass die schon heute in Stoßzeiten überlastete Niendorfer Straße zwischen Krohnstieg-Tunnel und Ohechaussee ausgebaut werden müsste. Aus dem heutigen Nadelöhr würde ein neuen Verkehr anziehendes Scheunentor, durch das wiederum Druck auf den durch Alt-Garstedt führenden Teil des Niendorfer Weges und auf den weiteren Verlauf Friedrichsgaber Weg / Oadby-and-Wigston-Straße ausgeübt würde. Diese Straßen sind aber heute schon zur Rush-Hour so voll, dass ortskundige Autofahrer nun wirklich für den Durchgangsverkehr nicht gedachte ruhige Wohnstraßen als Schleichweg nutzen. Beunruhigend ist, dass die Träume von einem Luftfrachtzentrum auf Norderstedter Gebiet von Vertretern einer Institution geträumt werden, die nicht ganz ohne Einfluss auf die für Entscheidungen zuständigen Kommunalpolitiker ist. Die aber sollten auf der Hut sein. Die Verheißung neuer Arbeitsplätze könne sich nämlich als Lockmittel für die behördliche Genehmigung zu Vorhaben erweisen, die mit dem Interesse der Norderstedter Allgemeinheit nichts, mit den Interessen des Besitzers eines an den Flughafen grenzenden Grundstücks aber viel zu tun haben. Das Luftfrachtzentrum: Eine Seifenblase, die hoffentlich bald platzt. Dirk Hohnholz Friedrichsgaber Weg 82 Norderstedt Die Fantasie schlägt große Purzelbäume Man kommt aus dem Staunen nicht heraus, welche Purzelbäume die Fantasie hier schlägt. "2000 Arbeitsplätze im Luftkreuz des Nordens" oder "Drehscheibe des internationalen Frachtverkehrs". Schauen wir doch einmal auf die Landkarte Europas - Norderstedt ist völlig ungeeignet, diese Rolle zu spielen. Kopenhagen hat sich zwischenzeitlich zum "Luftkreuz des Nordens" gemausert. Kaltenkirchen ist ja den Bach runter gegangen. Die Straßenverkehrsverhältnisse in Norderstedt sind miserabel. Der Straßenverkehr von und nach Skandinavien würde die "Drehscheibe" nicht stützen. Und wenn erst die Fehmarnbelt-Brücke nach Dänemark gebaut ist, berührt der größte Teil dieses Verkehrs Norderstedt überhaupt nicht. Straßenverkehrsverbindungen ins Baltikum oder nach Osteuropa muss man suchen. Sie sind unsicher oder schlecht. Von einem Ausbau der Ostseeautobahn nach Russland hätte Norderstedt überhaupt nichts. Auch ein Gleisanschluss soll das Frachtzentrum haben. Für welche Güter? Woher soll das Transportgut kommen, damit 2000 neu geschaffene Arbeitsplätze diese Ware weiter verfrachten? Die Fantasie schlägt große Purzelbäume. Oder doch nicht? Könnte es sein, dass hier nur Flughafeneinrichtungen nach Norderstedt verlagert werden sollen? Das würde bedeuten, dass der Flughafen sich nach Norderstedt erweitert, Platz für einen erweiterten Flugverkehr bekommt und damit noch mehr Fluglärm erzeugt. Diese Planungen sind nicht im Interesse der hier lebenden Menschen! Wer diesen Dingen Vorschub leistet, versündigt sich an der Lebensqualität, die wir Garstedter behalten bzw. verbessern wollen. Darüber sollten unsere Politiker nachdenken und nicht gleich "Ja" sagen. Hartwig Mudra Friedrichsgaber Weg 72 Norderstedt

24.02.2000: Wegweiser sorgt für Ärger: Es ist schon ein Kuriosum, das Autofahrer wie Einwohner immer wieder ärgert: Der gelbe Wegweiser an der Ochsenzoll-Kreuzung leitet die Lkw, die aus Hamburg kommen und durch Norderstedt nach Norden wollen, auf die B 433 und damit auf die stauträchtige und reichlich mit Ampeln bestückte Ulzburger Straße. Dabei böte die Schleswig-Holstein-Straße gleich nebenan vergleichweise flotte und freie Fahrt. Doch das ist "nur" eine Landesstraße und damit als "Leitstraße" für Brummis nicht zulässig. Im Norderstedter Rathaus ist das Problem bekannt: "Politik und Verwaltung haben vor Jahren schon mal einen Versuch gestartet, die Straßen umzuwidmen", sagt der für die Verkehrsaufsicht zuständige Dezernent Harald Freter. Das Land wollte zwar die Landes- in eine Bundesstraße umwandeln, doch gleichzeitig sollte die Ulzburger zur Gemeindestraße zurückgestuft werden - ein Vorschlag, auf den sich die Stadt nicht einlassen wollte, denn: "Dann hätte Norderstedt die Kosten für die Instandhaltung tragen müssen", sagt Freter, der dennoch Abhilfe ankü ndigt: Die Stadt will Wegweiser für die Brummifahrer aufstellen, die sie über die Schleswig-Holstein-Straße Richtung Kiel und Kaltenkirchen führen. Doch auch aus einem anderen Grund macht die B 433 den Norderstedtern Sorgen: Die Hamburger haben die Bundesstraße von der Langenhorner Chaussee auf die neue Flughafenumgehung verlegt. Über die Ohechaussee führt der Weg dann wieder zur Ulzburger Straße. "Fraglich ist allerdings, ob die Autofahrer den Knick mitmachen", sagt Freter. Er sieht die Gefahr, dass sie den geraden Weg wählen und über die Niendorfer Straße nach Norden fahren - dass die neue Verbindung deutlich mehr Verkehr für Garstedt bedeuten kann, wird in Norderstedt seit langem befürchtet. Die Stadt will nun eine solide Grundlage schaffen: "Wenn die Flughafenanbindung fertig ist, werden wir den Verkehr zählen", sagt Freter

25.02.2000: Immer mehr Wohnungens tehen leer: Norderstedt - Obwohl immer noch 721 Menschen ein Domizil in Norderstedt suchen, nimmt die Zahl der leer stehenden Wohnungen in der fünftgrößten Stadt des Landes weiter zu. Dabei handelt es sich aber nach den Feststellungen des Mietervereins durchweg um frei finanzierte teure Räumlichkeiten. Seit gut einem Jahr, so Geschäftsführer Günter Dohrmann, lassen sich Wohnungen, für die mehr als 16 Mark Netto-Kaltmiete pro Quadratmeter verlangt werden, fast gar nicht mehr an den Mann bringen. Das gelte für alle Größenordnungen. Dennoch kann nach Ansicht des Mietervereins keine Rede davon sein, dass die Mieten generell sinken. Das zeigten die jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes. Danach stagnieren die Mieten im öffentlich geförderten Mietwohnungsneubau bei einer Steigerungsrate von null Prozent. Ähnlich sehe es bei den durchschnittlich ausgestatteten Neubauwohnungen aus. Deren Steigerungsrate liege mit knapp unter einem Prozent nur geringfügig über denen der Lebenshaltungskosten. Obgleich man laut Dohrmann derzeit bei teuren Wohnungen durchaus von einem "Mietermarkt" sprechen kann, fehle es nach wie vor an preiswerten Wohnobjekten. Das werde sich auch in absehbarer Zukunft nicht ändern. Der Geschäftsführer des Norderstedter Mietervereins weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass demnächst viele ältere Wohnungen, die früher öffentlich gefördert worden seien, aus der Mietbindung herausfallen würden. Eine Verteuerung werde die Folge sein. Nach Ansicht Dohrmanns befindet sich Norderstedt augenblicklich in einer "nicht ganz glücklichen Lage"; denn angesichts des "Mietermarktes" bei teuren Objekten liege die Bautätigkeit privater Investoren in der Stadt völlig brach. "Die Bauherren wollen natürlich erstmal ihre fertigen Objekte vermieten", meint er. Hinzu komme, dass sich auch im öffentlich geförderten Wohnungsbau nichts bewege. Das bestätigt Norderstedts Erster Stadtrat Harald Freter. Nach Auskunft des Sozialdezernenten liegen der Verwaltung derzeit keine Anträge von Bauherren auf öffentliche Förderung vor. Dohrmann befürchtet deshalb, dass in ein bis zwei Jahren die Wohnungen insgesamt wieder knapp werden und die Mieten allgemein steigen könnten. Anders als der Flensburger Raum ist nämlich Norderstedt laut Dohrmann nach wie vor Zuzugsgebiet, so dass weitere Wohneinheiten in der Stadt benötigt würden. Das bestätigt auch Harald Freter unter Hinweis auf das Stadtentwicklungsprogramm, wonach bis zum Jahr 2010 mit der Ansiedlung von 8000 Neu-Norderstedtern zu rechnen ist. Für sie sei nach dem derzeitigen Stand keinesfalls ausreichend Wohnraum vorhanden. Der Verknappung des Wohnungsangebots versucht die Stadt laut Freter nach Kräften entgegenzuwirken. Dabei müsse sich die Verwaltung jedoch auf den Mietenspiegel, eine bedarfsgerechte Vermittlung von Wohnraum durch die automatisierte Wohnungsdatei, auf die Ausweisung weiterer Baugebiete und auf die Bereitstellung von Fördermitteln für den sozialen Wohnungsbau durch Privatinvestoren beschränken. Auch Arne-Michael Berg, Geschäftsführer des Landesverbandes Freier Wohnungsunternehmen und CDU-Stadtvertreter in Norderstedt, sieht Engpässe in der Wohnraumversorgung voraus. Nach seiner Ansicht müssen vor allem die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen verbessert werden, um Investoren zum Bau von Immobilien zu animieren. Außerdem müssten schnellstens die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, um weiteren Wohnraum beispielsweise im Garstedter Dreieck sowie zwischen Mühlenweg und Harckesheyde zu errichten.

25.02.2000: Hilfe bei der Schulwahl: Nicht nur unter den vier Norderstedter Gymnasien können die künftigen Fünftklässler frei wählen. Auch für die Realschulen gilt freie Schulwahl. Die Anmeldungen müssen bis Mitte März erfolgt sein. Die Norderstedter Zeitung hat von den vier Realschulen und der Gesamtschule Steckbriefe erstellt, der den Eltern Entscheidungshilfe für die richtige Schule geben soll. Die Hauptschulen wurden bei dieser Vorstellung vernachlässigt, weil für diesen Schultyp feste Einzugsgebiete gelten. Nur die Kinder der Grundschulen Lütjenmoor, Gottfried-Keller-Straße und Niendorfer Straße können unter den drei Hauptschulen der Stadt frei wählen. Realschule Harksheide Schülerzahl: 336 Schüler pro Klasse: 25 Lehreralter: durchschnittlich 46 Jahre Fachräume: Physik-, Chemieraum, ein neuer Biologieraum wird gebaut. Sporthalle: zwei Turnhallen: eine neue, die alte Halle wird renoviert. Behindertenfreundlichkeit: für Schüler mit Behinderungen ungeeignet. Sprachen: ab 5. Klasse Englisch; ab 7. Klasse Französisch; ab 9./10. Klasse wahlweise Spanisch. Schüleraustausch: kein Austausch vorgesehen. Wahlkurse: Ab 9. Klasse wird "Musiktheater" angeboten; die Schüler führen jährlich ein Musical auf. Computerausstattung: Zwölf Pentium-PC Arbeitsgemeinschaften: Chor, Theater Essen: Brötchen- und Getränkeverkauf in der großen Pause. Realschule Garstedt Schülerzahl: 360 Schüler pro Klasse: 24 Lehreralter: durchschnittlich 50 Jahre Fachräume: Physik-, Bio-, Chemie-Raum sowie ein Informatikraum und Medienraum. Sporthalle: mittlere Größe Behindertenfreundlichkeit: Rampen sind vorhanden. Sprachen : ab 5. Klasse Englisch; ab 7. Klasse Französisch Pflicht. Schüleraustausch: Partnerschule in Estland. Wahlkurse: ab 9. Klasse Technik; es wird eine Segeljolle gebaut. Computerausstattung: Ziel ist es, jeden Klassenraum mit einem PC auszustatten (zurzeit in jedem zweiten Raum ein Computer). Arbeitsgemeinschaften: Sport-, Musik- und Technik-AG Essen: Eltern verkaufen Brötchen, Kinder können Tee kochen. Realschule Friedrichsgabe Schülerzahl: 415 Schüler pro Klasse: 23 Lehreralter: durchschnittlich 47 Jahre Fachräume: Bio-, Physik- und Chemieräume werden mit dem Lessing-Gymnasium gemeinsam genutzt. Sporthalle: größte Schulsporthalle Schleswig-Holsteins wird mit dem Lessing-Gymnasium gemeinsam genutzt. Behindertenfreundlichkeit: ein Fahrstuhl, zurzeit eine Integrationsklasse. Sprachen: ab 5. Klasse Englisch; in 7. und 8. Klasse Französisch Pflicht; ab 9. Französisch wahlweise. Schüleraustausch: mit Frankreich und Estland. Wahlkurse: Möglichkeit der Selbstbestimmung in den Bereichen Naturwissenschaft, Arbeit/Technik und Musik/Ästhe- tik. Computerausstattung: ein Computerraum mit Lessing-Gymnasium gemeinsam; ab 8. Klasse Informatik im Unterricht; ab 9. Informatik im Wahlpflichtprogramm. Arbeitsgemeinschaften: Informatik, Sport (insbesondere Basketball), Musik und Modellbau. Essen: eine Caf eteria mit Lessing-Gymnasium gemeinsam. Besonderheit: Nachmittagsunterricht einmal pro Woche für 9. und 10. Klasse. Realschule im SZ Süd Schülerzahl: 453 Schüler pro Klasse: 24 Lehreralter: durchschnittlich 50 Jahre Fachräume: Bio-, Chemie- und Physikräume mit Lise-Meitner-Gymnasium gemeinsam. Sporthalle: Mädchenfußballgruppe, Schwimmen, Volleyball. Behindertenfreundlichkeit: uneingeschränkter Zugang auf alle Bereiche für Gehbehinderte. Sprachen: ab 5. Klasse Englisch; ab 7. Klasse Französisch. Schüleraustausch: mit Norderstedts Partnerstadt Zwijndrecht in Holland. Wahlkurse : ab 9. Klasse unter anderem Computerkursus, Wirtschaft/Politik, Debattierclub, Malwerkstatt Computerausstattung : Internetcafe im Bau, zwei Computerräume Arbeitsgemeinschaften: zahlreiche Sport-AG, Jugend forscht. Essen: Cafeteria gemeinsam mit dem Lise-Meitner-Gymnasium. Gesamtschule Lütjenmoor Schülerzahl: 567 Schüler pro Klasse: 25 Lehreralter: durchschnittlich 41 Jahre Fachräume: Werk-, Maschinen-, Medien-, Textillehr-, Hauswirtschafts-, Physik-, Chemie- und Bio-Räume. Sporthallen: eine große Halle und eine Gymnastikhalle Behindertenfreundlichkeit: behindertenfreundlich, umfangreiche Integration; Behinderten-WC, Rampen, Fahrstühle. Sprachen: ab 5. Klasse Englisch; ab 7. Klasse Latein oder Französisch; ab 9. Klasse Spanisch oder Russisch im Wahlpflichtprogramm Schüleraustausch: mit St. Petersburg und England. Wahlkurse: ab 9. Klasse die Wahl zwischen Informatik, Spanisch, Russisch, Hauswirtschaft und Medienkunde. Computerausstattung: zwei Computerräume und ein Internetcafe . Arbeitsgemeinschaften: in Zusammenarbeit mit Eltern und Sportvereinen im Rahmen des Ganztagesunterrichtes. Essen: Mittagessen für vier Mark

26.02.2000: Der Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Garstedt hat eine Neuordnung der Gottesdienstzeiten beschlossen. An diesem Sonntag wird der Gottesdienst probeweise statt um 10 Uhr erstmalig um 17 Uhr gefeiert. Diese neue Zeit soll von Juni an regelmäßig am ersten Sonntag des Monats gelten. Es soll sich bei dieser Änderung um einen Ausdruck der Freu- de über den etwas anderen Gottesdienst handeln. Die veränderte Uhrzeit soll zugleich auch zu einer anderen Form des Gottesdienstes einladen: Gospel-, Gesprächs- und Meditations-Gottesdienste sind Stichwörter aus einer reichen Palette von neuen Formen, die gerade am Abend ausprobiert werden können. Aber auch Stimmen von Gemeindemitgliedern, die gern den "normalen" Gottesdienst zu einer nicht so frühen Zeit am Sonntag feiern möchten, haben den Kirchenvorstand zu seinem Vorstoß bewogen. Eine weitere Neuregelung ist, dass an jedem zweiten Sonnabend im Monat vormittags Taufgottesdienste angeboten werden sollen. Hierbei reagiert der Kirchenvorstand zustimmend auf den Terminwunsch von Eltern der Täuflinge, deren Angehörige zum Teil sehr weit entfernt wohnen und für die eine An-und Abreise am Sonntag zu aufwendig wäre. Außerdem sollen Konfirmationen ebenfalls an einem Sonnabend um 15 Uhr angeboten werden, soweit noch keine anderen Termine festgelegt worden sind. Eine letzte Änderung betrifft die Kinderkirche, die nicht mehr sonnabends, sondern sonntags stattfinden soll. Nähere Informationen gibt es im Schaukasten der Kirche. Der Kirchenvorstand bittet seine Gemeindemitglieder um schriftliche Rückmeldung über diese neuen Beschlüsse.

28.02.2000: Wasser zum Nulltarif aus dem Hydranten: Die Anwohner der Straße Glojenbarg in Norderstedt staunten nicht schlecht, als sie am Sonnabendmorgen zunächst auf ihren Frühstückskaffee verzichten mussten; denn als sie die Wasserhähne aufdrehten, kamen daraus allenfalls ein paar Tropfen. Der Grund dafür: Gegen 4 Uhr war im Straßenbereich ein Wasserrohr geplatzt. Der Druck des frei werdenden Wassers war so stark, das ein etwa zwei mal einen Meter großes und fast zwei Meter tiefes Loch in den Bürgersteig gerissen wurde. Die Gullys konnten die ungeheuren Wassermassen nicht mehr "verkraften", so dass die Keller der umliegenden Häuser voll zu laufen drohten. Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt konnte das Nass abpumten, bevor Mitarbeiter der Stadtwerke sich um das Leck in der Versorgungsleitung kümmerten. Zur Versorgung der Anlieger mit Trinkwasser aktivierten die Stadt einen Hydranten. Den ganzen Vormittag des Sonnabend über versorgten sich die Bürger mit Eimern aus der ungewöhnlichen "Quelle" auf dem Bürgersteig. Die meisten von ihnen nahmen die unbekannte Situation mit Humor auf. "So lernt man wenigstens seine Nachbarn einmal aus der Nähe kennen", meinte eine Anwohnerin, als sie vor dem Hydranten in der Schlange stand. Was einen anderen Bürger freute: "Endlich bekommt man hier von der Stadt mal etwas umsonst - wenn auch nicht frei Haus." Der Schaden sollte am Nachmittag wieder behoben sein. Die Ursache für den Wasserrohrbruch ist noch nicht bekannt

29.02.2000: Norderstedter Wehren im Großeinsatz: Joachim Seyferth, Norderstedts Gemeindewehrführer strahlte: Endlich mal eine Übung unter absoluten realistischen Bedingungen! An der Johann-Hinrich-Wichern-Straße im Ortsteil Harksheide stand ein Einfamilienhaus in Flammen. Und es brannte wirklich; nicht nur ein Nebelwerfer sorgte für starke Rauchentwicklung. Beißender Qualm, der aus dem Keller und Obergeschoss drang, zwang die Feuerwehrleute, sofort Atemschutzgeräte anzulegen. Als der stellvertretende Gemeindewehrführer Frank Groß, der die Übung leitete, die Meldung bekam, dass in dem Gebäude sechs Menschen eingeschlossen seien, löste er sofort Alarmstufe drei aus: Annähernd 20 Einsatzfahrzeuge der Ortswehren Harksheide, Friedrichsgabe und Glashütte mit den entsprechenden Mannschaften waren schließlich an der Brandstelle konzentriert. Lediglich die Garstedter Wehr war nicht ausgerückt - stand für den Ernstfall in Reserve. "Ist das nun eine Übung, oder brennt es wirklich?", fragte sich ein Feuerwehrmann, der als einer der ersten in den Qualm musste. Das Szenario wirkte völlig realistisch. Möglich gemacht hatte diese ungewöhnliche Übung das Wohnungsbau-Unternehmen Schaffarzyk, das das Einfamilienhaus samt Grundstück erworben hat und dort Reihenhäuser errichten will. "Man kommt zunächst gar nicht auf die Idee, ein solches Haus der Feuerwehr zu Übungszwecken zur Verfügung zu stellen, wenn es doch abgerissen werden soll", meinte Juniorchef Stefan Schaffarzyk, als sich Gemeindewehrführer Seyferth dafür bedankte. Er will häufiger derartige Gelegenheiten schaffen. Seyferth war mit dem Verlauf der Übung, von der insgesamt nur vier Feuerwehr-Führungskräfte - ohne Einsatzleiter Frank Groß freilich - gewusst hatten, zufrieden. Der Gemeindewehrführer selbst wohnte dem emsigen Geschehen übrigens lediglich als Beobachter bei: Er hatte sich im Dachgeschoss eines Nachbarhauses "einquartiert" und verfolgte das Geschehen "von höherer Warte" aus. Dabei vergaß er auch nicht, sich kritische Notizen zu machen.

29.02.2000: Zur Nachlese auf die Landtagswahl lädt die SPD Garstedt ein. Der nächste politische Stammtisch am Mittwoch, 1. März, um 20 Uhr im SPD-Laden, Achternfelde 21, wird sich schwerpunktmäßig mit der Analyse der Ergebnisse beschäftigen. Daneben gibt es aber für alle interessierten Bürger Gelegenheit, abseits von Parteibuch und Tagesordnung über aktuelle Themen zu sprechen.

März

01.03.2000: Die Wahlergebnisse im Land, in den Kreisen und Städten stehen fest. Doch wie wurde in der direkten Nachbarschaft gewählt? Die folgende Übersicht enthält die Ergebnisse aus den einzelnen Norderstedter Wahlbezirken. Vor dem Schrägstrich steht die Zahl der Erststimmen, dahinter die Zahl der Zweitstimmen. Schule Steertpoggsaal (Wahlbezirk 011): SPD 441/413, CDU 245/223, Grüne 28/35, FDP 46/64, SSW -/22, PBC -/1, Graue -/4, Frauen -/1, NPD -/10, PDS 19/17, Statt Partei 8/3, Bürgerpartei 6/-. Schule Steertpoggsaal (012): SPD 483/419, CDU 303/255, Grüne 30/59, FDP 40/88, SSW -/24, PBC -/-, Graue -/2, Frauen -/6, NPD -/12, PDS 13/23, Statt Partei 15/7, Bürgerpartei 8/-. Gemeindehaus Falkenkamp (021): SPD 427/387, CDU 290/267, Grüne 23/45, FDP 51/81, SSW -/14, PBC -/2, Graue -/4, Frauen -/-, NPD -/5, PDS 28/30, Statt Partei 4/4, Bürgerpartei 7/-. Realschule Friedrichsgabe (022): SPD 465/424, CDU 316/292, Grüne 21/42, FDP 52/71, SSW -/28, PBC -/2, Graue -/6, Frauen -/1, NPD -/11, PDS 9/13, Statt Partei 16/12, Bürgerpartei 25/-. Grundschule Pellwormstraße (031): SPD 453/389, CDU 265/244, Grüne 49/83, FDP 54/81, SSW -/17, PBC -/2, Graue -/4, Frauen -/5, NPD -/10, PDS 14/19, Statt Partei 11/8, Bürgerpartei 11/-. Grundschule Pellwormstraße (032): SPD 466/414, CDU 211/200, Grüne 39/61, FDP 41/48, SSW -/21, PBC -/1, Graue -/2, Frauen -/2, NPD -/14, PDS 17/23, Statt Partei 7/9, Bürgerpartei 12/-. Rathaus (041): SPD 409/379, CDU 283/261, Grüne 33/43, FDP 43/67, SSW -/13, PBC -/1, Graue -/1, Frauen -/2, NPD -/10, PDS 16/19, Statt Partei 12/11, Bürgerpartei 5/-. Feuerwehrmuseum (042): SPD 635/561, CDU 353/331, Grüne 44/84, FDP 69/89, SSW -/21, PBC -/1, Graue -/10, Frauen -/6, NPD -/12, PDS 25/25, Statt Partei 8/4, Bürgerpartei 10/-. Grundschule Heidberg (051): SPD 572/514, CDU 351/325, Grüne 37/69, FDP 50/75, SSW -/25, PBC -/2, Graue -/7, Frauen -/3, NPD -/11, PDS 23/20, Statt Partei 11/8, Bürgerpartei 14/-. Realschule Garstedt (052): SPD 423/369, CDU 319/283, Grüne 44/79, FDP 41/73, SSW -/27, PBC -/-, Graue -/2, Frauen -/1, NPD -/7, PDS 18/14, Statt Partei 10/8, Bürgerpartei 5/-. Realschule Garstedt (061): SPD 459/411, CDU 331/306, Grüne 23/48, FDP 46/71, SSW -/28, PBC -/-, Graue -/7, Frauen -/2, NPD -/5, PDS 21/18, Statt Partei 5/3, Bürgerpartei 12/-. Coppernicus Gymnasium (062): SPD 444/409, CDU 323/301, Grüne 25/35, FDP 49/69, SSW -/25, PBC -/2, Graue -/4, Frauen -/2, NPD -/8, PDS 11/15, Statt Partei 5/6, Bürgerpartei 8/-. Stadtbücherei Garstedt (071): SPD 441/407, CDU 274/262, Grüne 20/37, FDP 48/71, SSW -/25, PBC -/3, Graue -/3, Frauen -/1, NPD -/6, PDS 24/21, Statt Partei 6/6, Bürgerpartei 18/-. Coppernicus Gymnasium (072): SPD 489/441, CDU 263/246, Grüne 31/45, FDP 46/63, SSW -/22, PBC -/-, Graue -/11, Frauen -/3, NPD -/15, PDS 19/22, Statt Partei 5/7, Bürgerpartei 14/-. Grundschule Lütjenmoor (081): SPD 496/455, CDU 276/250, Grüne 33/52, FDP 44/70, SSW -/18, PBC -/1, Graue -/5, Frauen -/1, NPD -/10, PDS 24/21, Statt Partei 7/6, Bürgerpartei 5/-. Grundschule Lütjenmoor (082): SPD 419/350, CDU 296/268, Grüne 24/60, FDP 47/79, SSW -/25, PBC -/1, Graue -/4, Frauen -/2, NPD -/8, PDS 11/10, Statt Partei 9/5, Bürgerpartei 5/-. Altentagesstätte Kirchenstraße (091): SPD 521/469, CDU 332/301, Grüne 44/73, FDP 43/69, SSW -/23, PBC -/-, Graue -/4, Frauen -/6, NPD -/13, PDS 14/14, Statt Partei 11/13, Bürgerpartei 18/-. Feuerwache Garstedt (092): SPD 486/454, CDU 286/272, Grüne 29/45, FDP 48/67, SSW -/23, PBC -/1, Graue -/6, Frauen -/3, NPD -/7, PDS 11/13, Statt Partei 10/6, Bürgerpartei 21/-. Grundschule Niendorfer Straße (101): SPD 346/321, CDU 291/271, Grüne 34/41, FDP 56/72, SSW -/15, PBC -/1, Graue -/1, Frauen -/4, NPD -/6, PDS 4/8, Statt Partei 10/5, Bürgerpartei 5/-. Grundschule Gottfried-Keller-Straße (102): SPD 371/335, CDU 268/255, Grüne 28/43, FDP 45/66, SSW -/15, PBC -/-, Graue -/6, Frauen -/1, NPD -/4, PDS 15/16, Statt Partei 11/7, Bürgerpartei 7/-. Gottfried-Keller-Straße (111): SPD 417/385, CDU 292/261, Grüne 29/49, FDP 48/66, SSW -/22, PBC -/-, Graue -/6, Frauen -/2, NPD -/7, PDS 17/15, Statt Partei 8/6, Bürgerpartei 8/-. Kita Tannenhofstraße (112): SPD 479/441, CDU 262/232, Grüne 20/46, FDP 41/62, SSW -/15, PBC -/-, Graue -/7, Frauen -/6, NPD -/7, PDS 12/18, Statt Partei 15/12, Bürgerpartei 7/-. Grundschule Harkshörn (121): SPD 451/420, CDU 302/279, Grüne 32/56, FDP 61/83, SSW -/17, PBC -/-, Graue -/3, Frauen -/-, NPD -/3, PDS 10/13, Statt Partei 7/5, Bürgerpartei 13/-. Grundschule Harkshörn (122): SPD 525/480, CDU 353/309, Grüne 34/51, FDP 64/97, SSW -/25, PBC -/1, Graue -/5, Frauen -/6, NPD -/13, PDS 15/21, Statt Partei 8/7, Bürgerpartei 10/-. Sparkasse Stormarn, Ulzburger Straße (131): SPD 383/339, CDU 275/254, Grüne 22/49, FDP 52/73, SSW -/17, PBC -/2, Graue -/1, Frauen -/3, NPD -/7, PDS 12/15, Statt Partei 13/7, Bürgerpartei 7/-. Grundschule Harksheide-Nord (132): SPD 493/440, CDU 382/344, Grüne 18/47, FDP 58/87, SSW -/20, PBC -/-, Graue -/3, Frauen -/2, NPD -/7, PDS 6/11, Statt Partei 8/11, Bürgerpartei 9/-. Grundschule Harksheide-Nord (141): SPD 378/337, CDU 308/282, Grüne 25/53, FDP 52/76, SSW -/17, PBC -/-, Graue -/2, Frauen -/2, NPD -/1, PDS 10/12, Statt Partei 4/6, Bürgerpartei 9/-. Festsaal am Falkenberg (142): SPD 464/422, CDU 350/306, Grüne 32/63, FDP 60/111, SSW -/18, PBC -/1, Graue -/2, Frauen -/2, NPD -/7, PDS 10/5, Statt Partei 17/10, Bürgerpartei 12/-. Albert-Schweitzer-Haus (143): SPD 411/361, CDU 218/200, Grüne 30/62, FDP 45/58, SSW -/23, PBC -/-, Graue -/1, Frauen -/5, NPD -/10, PDS 21/13, Statt Partei 5/4, Bürgerpartei 4/-. Festsaal am Falkenberg (151): SPD 413/366, CDU 307/277, Grüne 25/49, FDP 69/102, SSW -/24, PBC -/1, Graue -/6, Frauen -/1, NPD -/9, PDS 5/13, Statt Partei 9/2, Bürgerpartei 18/-. Gymnasium Harksheide (152): SPD 496/440, CDU 317/287, Grüne 33/73, FDP 63/86, SSW -/15, PBC -/2, Graue -/2, Frauen -/1, NPD -/4, PDS 15/24, Statt Partei 4/3, Bürgerpartei 7/-. Rathaus (161): SPD 441/380, CDU 283/271, Grüne 36/61, FDP 72/91, SSW -/25, PBC -/-, Graue -/6, Frauen -/2, NPD -/8, PDS 16/17, Statt Partei 20/12, Bürgerpartei 8/-. Realschule Harksheide (162): SPD 476/421, CDU 370/350, Grüne 22/41, FDP 64/85, SSW -/30, PBC -/-, Graue -/7, Frauen -/1, NPD -/19, PDS 12/12, Statt Partei 12/11, Bürgerpartei 12/-. Grundschule Harksheide-Süd (171): SPD 471/421, CDU 385/334, Grüne 32/65, FDP 54/107, SSW -/19, PBC -/1, Graue -/1, Frauen -/4, NPD -/7, PDS 11/15, Statt Partei 3/2, Bürgerpartei 16/-. Grundschule Harksheide-Süd (172): SPD 386/349, CDU 246/225, Grüne 34/58, FDP 30/37, SSW -/23, PBC -/-, Graue -/2, Frauen -/2, NPD -/8, PDS 10/13, Statt Partei 12/11, Bürgerpartei 7/-. Sparkasse Stormarn, Langenhorner Chaussee (181): SPD 369/340, CDU 299/276, Grüne 31/40, FDP 40/52, SSW -/26, PBC -/1, Graue -/9, Frauen -/1, NPD -/10, PDS 12/11, Statt Partei 6/7, Bürgerpartei 12/-. KBA Hauptverwaltung (182): SPD 458/426, CDU 210/202, Grüne 27/41, FDP 41/52, SSW -/16, PBC -/-, Graue -/6, Frauen -/3, NPD -/6, PDS 13/13, Statt Partei 7/5, Bürgerpartei 9/-. Pausenhalle Schulzentrum Süd (191): SPD 461/411, CDU 342/302, Grüne 39/65, FDP 56/100, SSW -/17, PBC -/1, Graue -/6, Frauen -/2, NPD -/11, PDS 12/9, Statt Partei 9/10, Bürgerpartei 9/-. Grundschule Glashütte-Süd (192): SPD 444/409, CDU 279/253, Grüne 44/56, FDP 56/77, SSW -/17, PBC -/1, Graue -/2, Frauen -/5, NPD -/15, PDS 13/13, Statt Partei 7/6, Bürgerpartei 9/-. Pausenhalle Schulzentrum Süd (201): SPD 464/409, CDU 412/368, Grüne 20/42, FDP 59/114, SSW -/29, PBC -/-, Graue -/1, Frauen -/3, NPD -/6, PDS 10/11, Statt Partei 6/7, Bürgerpartei 13/-. Grundschule Glashütte (202): SPD 416/357, CDU 353/336, Grüne 37/65, FDP 46/74, SSW -/19, PBC -/1, Graue -/2, Frauen -/3, NPD -/11, PDS 12/17, Statt Partei 8/9, Bürgerpartei 21/-. Grundschule Glashütte-Süd (211): SPD 459/427, CDU 190/177, Grüne 23/34, FDP 29/34, SSW -/20, PBC -/1, Graue -/10, Frauen -/3, NPD -/17, PDS 29/27, Statt Partei 9/1, Bürgerpartei 6/-. Grundschule Glashütte-Süd (212): SPD 378/354, CDU 237/212, Grüne 17/29, FDP 37/43, SSW -/19, PBC -/-, Graue -/2, Frauen -/-, NPD -/14, PDS 14/26, Statt Partei 15/12, Bürgerpartei 7/-.

01.03.2000: Die SPD-Fraktion im Garstedter Gemeinderat wehrt sich gegen den Vorwurf, den politischen Gegner zu diffamieren. Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Y-Trasse hatte die Unabhängige Wählergemeinschaft, stärkste Kraft im Rat, den Sozialdemokraten vorgeworfen, ihre Position zu der Hochgeschwindigkeitsstrecke verfälscht dargestellt zu haben. "Das stimmt nicht", sagte Christa Beyer, Abgeordnete der SPD im Gemeinderat und im Kreistag, und beruft sich dabei auf eine Stellungnahme des UWG-Abgeordneten Matthias Oehler während einer Sitzung des Bauausschusses. Es ist nicht strafbar, für die Y-Trasse zu sein. Aber in den Orten entlang der Variante 3 der Y-Trasse an der A 7 ist ein Großteil der Bevölkerung gegen das teure Großprojekt. Eine Wählergemeinschaft, müsste bei der nächsten Wahl mit einer Abstrafung rechnen, sollte sie sich für den Bau der der Hochgeschwindigkeitsstrecke vor der eigenen Haustür aussprechen. So erklärt sich die scharfe Reaktion des Chefs der UWG, Klaus Hartmann, auf die Darstellung der SPD. "Wer mit der Hand in ein Wespennest fasst, muss sich nicht wundern, wenn er gestochen wird", sagte Hartmann. Die SPD hätte aus seiner Sicht nicht die Meinung eines Abgeordneten als die der UWG darstellen dürfen. Matthias Oehler bleibt trotz der Kontroverse bei seiner Befürwortung der Y-Trasse, kennzeichnet das aber als eigene Meinung. "In der UWG haben wir Meinungsfreiheit", sagte Oehler. Er wirft den CDU- und SPD-Vertretern Doppelzüngigkeit vor. Im Bund und im Land würden sie für die Y-Trasse argumentieren und vor Ort dagegen sein, weil es populär ist. "Wir in der UWG stehen für eine ehrliche Politik", sagte Oehler. Wer A sage, so Oehler, und für die Stärkung der Schiene sei, müsse auch B sagen und den Bau von Strecken zulassen. Für Christa Beyer ist der Streit um die Y-Trasse ein Indiz dafür, dass es um das politische Klima in Garstedt nicht zum Besten steht. Man könne im Ort ruhig anderer Meinung sein, aber nicht gegen die UWG, "dann wird man sofort runtergemacht", sagte Beyer.

01.03.2000: Holzhäuser werden für immer abgebaut: Die Notunterkünfte für Aussiedler und Aslybewerber sollen in Norderstedt Schritt für Schritt reduziert werden. Einige Bewohner der Pavillons werden in einen Neubau umziehen - die städtische Entwicklungsgesellschaft (EgNo) wird auf dem Grundstück neben der Glashütter Feuerwache acht bis zehn Sozialwohnungen bauen. Das hat der Sozialausschuss beschlossen. "Damit tritt die EgNo erstmals als Bauherr auf", sagt Norderstedts Sozialdezernent Harald Freter. Anlass für das neue Engagement ist zudem, dass Norderstedt die Mittel für die Wohnungsbauförderung nicht ungenutzt verstreichen lassen will. Die örtlichen Baugesellschaften haben, so Freter, bisher keine Anträge gestellt. Der Wohnungsmarkt habe sich entspannt, da gelte es, zunächst die schon bestehenden Wohungen zu vermieten. Rund zwei Millionen Mark wird der Neubau an der Segeberger Chaussee voraussichtlich kosten. Damit hat sich der Ausschuss für die kleine Lösung entschieden. Ursprünglich hatten die Politiker dafür plädiert, alle Bewohner der provisorischen Unterkünfte in festen Wohnungen unterzubringen. "Dann hätten wir bis zu 250 neue Wohnungen für rund 50 Millionen Mark bauen müssen - eine Summe, die nicht zu finanzieren ist", sagt Freter. Hintergrund sind grundsätzliche Gedanken: Nachdem die ersten Flüchtlinge für Norderstedt vor mehr als zehn Jahren angekündigt worden waren, musste die Stadt schnell handeln. Sie stellte Holzhäuser auf, die aber nur einige Jahre stehen bleiben sollten. Diese Frist ist längst abgelaufen, so dass sich der Ausschuss mit der langfristigen Perspektive für die Neubürger befasst. Auslöser für die konzeptionellen Ideen ist zudem das Bevölkerungswachstum in Norderstedt. So haben die Planer am Reiherhagen schon ein Neubaugebiet ausgewiesen, demnächst sollen die Bauarbeiten beginnen. Dazu müssen aber die Flüchtlingsunterkünfte weichen - sie sollen nun an den Buchenweg versetzt werden. Auf dem städtischen Gelände in der Nähe der U-Bahn-Gleise stehen schon Holzhäuser. "Der Ausschuss will die Anwohner Ende März gezielt über die Pläne informieren - eine Initiative, die ich aus Verwaltungssicht sehr begrüße ", sagte Freter. Mittelfristig sollen auch drei Blöcke an der Ulzburger Straße aufgelöst und damit die für neue Firmen vorgesehene und durch seine zentrale Lage attraktive Fläche für Investoren interessanter werden. Dass die befristeten Unterkünfte auf Dauer abgebaut werden können, macht auch die Entwicklung der Zuweisungsquoten möglich. Seit Jahren schicke der Kreis Segeberg jährlich konstant 130 Aussiedler und 65 Asylbewerber in die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. "Dabei ist die Fluktuation groß", sagt Freter, der mit ein Vorurteil abbauen will: Immer wieder kritisierten Norderstedter, dass sich die Neubürger in den provisorischen Unterkünften häuslich einrichteten. Die Zahlen sprächen eine andere Sprache: In drei Jahren seien 1068 Menschen in die Holzpavillons ein-, aber auch wieder ausgezogen. Insgesamt verzeichne die städtische Statistik mehr Ab- als Zugänge. Schon im vorigen Jahr seien 100 Plätze abgebaut und die Unterkünfte an der Heidbergstraße aufgelöst worden. Gegenwärtig leben in den neun Notunterkünften 613 Aussiedler und Asylbewerber. Die im Vergleich zu den ersten Jahren rückläufigen Zahlen haben es möglich gemacht, die Holzhäuser umzubauen. So wurden im Vorjahr die Pavillons am Garstedter Dreieck und am Harkshörner Weg auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten. "Wir haben die Räume zum Teil vergrößert, da wir Familien nicht auseinanderreißen wollen", sagt Freter. Bei der Belegung der Häuser müsse auch darauf geachtet werden, dass sie Bewohner "vertragen" - so würde Streit provoziert, wenn beispielsweise Türken und Kurden oder Serben und Kroaten zusammengelegt werden

03.03.2000: Der Passus Luftfracht soll gestrichen werden: Ein Luftfrachtzentrum darf nicht gegen den Willen der Stadt Norderstedt gebaut werden. Das forderte Hans Schwarz während der Bürgerfragestunde der Stadtvertretung. Der Vorsitzende der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz informierte die Kommunalpolitiker über die Bedenken von Garstedtern gegen die Pläne, an der Niendorfer Straße ein neues Logistik- und Distributionszentrum hochzuziehen. Das Projekt, das Teil des vom Verein Norderstedt Marketing erarbeiten gesamtwirtschaftlichen Entwicklungskonzeptes ist, habe viele Garstedter beunruhigt. Sie befürchteten, dass der Flugverkehr und damit der Fluglärm zunehmen werde. Außerdem entstehe zusätzlicher Straßenverkehr, der "für Garstedt unzumutbar ist". Die CDU teilt diese Bedenken, sie will zwar einem Logistik- und Distributionszentrum zustimmen, auf den Zusatz Luftfracht aber verzichten. Schwarz verlangte, die Fläche als "allgemeines Gewerbegebiet" auszuweisen und nicht Luftfrachtzentrum als Nutzungszweck festzuschreiben. Die Parteien werden schriftlich zu der Forderung Stellung nehmen

04.03.2000: 140 Fälle von Sachbeschädigung durch Graffiti-Schmierereien musste die Norderstedter Polizei im letzten Jahr bearbeiten. Besonders krass haben dabei die Schmierereien auf Autos zugenommen. Während 1998 nur vier Pkw auf diese Art und Weise verunstaltet wurden, waren es im letzten Jahr bereits 41 Fahrzeuge. Ines Grunwald, Sonja Hansen und Bernd Mahnel von der Polizei in Norderstedt-Mitte nahmen diese alarmierenden Zahlen zum Anlass, um gemeinsam mit dem Kriminalpräventiven Rat in Norderstedt ein Präventionsprogramm gegen Sprüher zu entwickeln. Das Ergebnis liegt jetzt auf dem Tisch. Das Graffiti-Faltblatt weist nicht nur auf die Konsequenzen von Sachbeschädigungen mit der Sprühdose hin. Es gibt Kindern und Jugendlichen auch Adressen von Ansprechpartner. Wenn die Kinder zum ersten Mal zur Sprühflasche greifen, sind sie meist 12 oder 13 Jahre alt. "Die Folgen ihres Handelns können sie oft noch nicht überblicken", weiß Thomas Kasubke vom Jugendfreizeitheim "Bunker". "Deshalb beginnt unsere Präventionsarbeit in der 6. oder 7. Klasse. Wir gehen in die Schulen und erzählen den Mädchen und Jungen, dass sie es riskieren, auch 30 Jahre nach der Tat wegen Sachbeschädigung belangt zu werden." Wer gesprüht hat, sollte für die Reinigung nicht nur bezahlen, sondern Arbeitsstunden leisten. "Das ist eine wesentlich wirksamere Maßnahme als eine Geldstrafe, die dann womöglich noch die Eltern begleichen", hat der Leiter der Polizei-Dienststelle Norderstedt-Mitte, Bernd Mahnel, festgestellt. Wer eine Garagenwand mit einem schnellen Schriftzug verunstaltet hat, sich stellt und hilft, den Schaden wieder zu beseitigen, kann damit rechnen, dass das Verfahren gegen ihn eingestellt wird. Deshalb raten Polizei und Sozialarbeiter: "Seid ehrlich zu einer Person des Vertrauens und geht mit ihr zur Polizei." Prävention bedeutet aber nicht nur Verbot und Abschreckung. "Wir zeigen auch Alternativen", sagt Sabine Krüger, Regionalleiterin für die Jugendarbeit in Norderstedt-Mitte. "Es gibt nämlich legale Flächen in Norderstedt, auf denen gesprüht werden kann." Dazu gehören Stellwände im Lüdemannschen Park, im Moorbekpark, an der Half-Pipe am Garstedter Müllberg und an der Half-Pipe am Falkenhorst. "Wir bitten in diesem Zusammenhang aber auch Firmen, die freie Flächen mit kunstvollen Graffiti besprüht haben wollen, sich bei uns zu melden", sagt Thomas Kasubke. "Wir können Künstler unter den Sprühern vermitteln und in der Regel wird ein solches Bild von anderen Sprühern nicht angetastet." Firmen, die auf diese Art und Weise das Projekt des kriminalpräventiven Rates unterstützen wollen, sollten sich an die Polizei, Tel. 535 36 20, oder an das Team vom "Bunker, Tel. 526 18 65, wenden

06.03.2000: In Norderstedt leiden viele Menschen offenbar unter einer zunehmenden Anonymität. Die Einsatzzahlen der Norderstedter Feuerwehren zumindest geben zu dieser Vermutung Anlass: Immer häufiger werden Personen tot aus Wohnungen geborgen - nicht selten bemerken Nachbarn oder Verwandte deren Verschwinden erst nach Tagen. Diesen Trend machte Norderstedts Gemeindewehrführer Joachim Seyferth während der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Norderstedt erstmals deutlich. Die vier Ortswehren Norderstedts retten, löschen, schützen und bergen. Leider konnten im vergangenen Jahr zwölf Personen nur noch tot aus ihren Wohnungen geborgen werden. Für sie kam jede Hilfe zu spät, weil die Wehren zu spät alarmiert worden waren: Die betroffenen Personen lebten alleine und offenbar in großer Anonymität. Das Retten von eingeschlossenen Personen nimmt bei den Norderstedter Wehren inzwischen einen breiteren Raum ein. Das Einsatzstichwort "Notfall, Tür verschlossen" fällt immer häufiger: Dahinter verbergen sich oft die Schicksale Alleinstehender, die nicht mehr in der Lage sind, sich alleine aus einer Notsituation zu befreien. Da sie häufig ohne Angehörige und nähere Freunde sind und zur Nachbarschaft keinen Kontakt haben, wird ihr "Fehlen" oft spät bemerkt. Für Joachim Seyferth sind die zunehmenden Einsätze dieser Art ein Indiz für den Trend in der heutigen Gesellschaft: "Viele Menschen leben in der Nachbarschaft völlig anonym." Notfalleinsätze dieser Art haben in Norderstedt im vergangenen Jahr gleich um rund 40 Prozent zugenommen. Insgesamt sind die Einsatzzahlen um 26 Prozent gestiegen: 645-mal mussten die Wehren ausrücken, 297-mal wurde gelöscht, 348-mal ging es um Hilfeleistungen. Sechs Großbrände mussten 1999 bekämpft werden. Die meisten Meldungen (177) sind über den Notruf "112" bei der Norderstedter Feuerwehr aufgelaufen - und dahinter verbirgt sich immer noch ein Risiko: Diese Anrufe nämlich laufen nicht direkt in der Rettungsleitstelle Norderstedt auf, sondern in Hamburg. Die Gefahr, dass die Hamburger Rettungsleitstelle falsch reagiert, ist offenbar nicht gering. Nennt der Anrufer in seiner Aufregung nicht den Ortsnamen Norderstedt, kommt es immer wieder vor, dass die Hamburger Feuerwehr alarmiert wird, wenn es in der Hansestadt Straßen mit gleichlautendem Namen gibt. Den Straßennamen Steindamm zum Beispiel gibt es in Hamburg und in Norderstedt. Die Verantwortlichen in Norderstedt kennen diese Misere: Seit 1995 versucht die Stadt Nordersedt intensiv, aussagekräftige Stellungnahmen zur Umschaltung des Notrufes "112" auf die Norderstedter Leitstelle zu erhalten - bisher vergeblich. Für Joachim Seyferth ist das völlig unverständlich: "Bis zum heutigen Tage ist die Deutsche Telekom nicht in der Lage, verlässliche Aussagen zu treffen - wenn überhaupt eine Reaktion auf die telefonischen und schriftlichen Anfragen erfolgt." Die Antworten seien nicht befriedigend: Mal werde von einer derzeitigen technischen Unmöglichkeit gesprochen, mal von fehlenden Leistungsmerkmalen. Daraus zieht der Gemeindewehrführer seine eigenen Schlüsse: "Das Unternehmen ist nicht bereit, entsprechende Investitionen zu tätigen." Im Dezember 1999 forderte er die Regulierungsbehörde in Bonn auf, Stellung zu beziehen. Eine Antwort steht noch aus. Hoffnungen setzt Seyferth jetzt in die Norderstedter Kommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel." Während der Versammlung im Feuerwehrhaus Friedrichsgabe wurden die beiden ausgeschiedenen Wehrführer Norbert Berg (Garstedt) und Erwin Wessel (Harksheide) mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet

07.03.2000: Klagen wegen Krach und Kerosin: Ein Jumbo-Jet einer iranischen Fluggesellschaft geht Bürgern in Norderstedt auf die Nerven. Seit mehr als einer Woche steht das Flugzeug vom Typ Boeing 747 im nördlichen Teil des Flughafens Fuhlsbüttel und verbreitet Krach und Kerosin. "Das ist die Hölle", sagt Hans Schwarz, Vorsitzender der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG). Die Maschine aus dem Iran wird bei der Lufthansa-Technik in Fuhlsbüttel technisch überprüft. Dazu gehören auch Standläufe im Freien, denn die Lärmschutzhalle am Flughafen ist für einen Jumbo zu klein. Über den Neubau einer größeren Halle wird seit Jahren geredet, geschehen ist noch nichts. "Das ist nicht mehr auszuhalten", klagt Georg Friedrichs (63), der am Speckenbarg wohnt, 800 Meter vom lautstarken Flugzeug entfernt. "Die Düsen waren direkt auf mein Haus gerichtet, die Bäume haben sich gebogen", sagt Friedrichs. Der Norderstedter hat schon früher versucht, juristisch gegen die Testläufe vorzugehen - vergeblich. Der Probebetrieb erfolge im öffentlichen Interesse, habe man ihm gesagt, so Friedrichs. Er sieht sich um seine Grundrechte betrogen. Friedrichs: "Man hat unsere Grundstücke zur Lärmschutzhalle umfunktioniert, ohne uns zu fragen." Auch NIG-Sprecher Hans Schwarz erlebte in den letzten Tagen mehrmals den ohrenbetäubenden Lärm des Flugzeugs, das, so Schwarz, "mit hundert Prozent Triebwerksleistung brummt, dröhnt und die Luft verpestet". Schwarz zieht einen eindrucksvollen Vergleich: "Das ist ein Höllenlärm, als wenn ein irrsinnig lauter Staubsauger am Werk wäre." Nicht nur an der Ohechaussee sei der Lärm zu hören und der Gestank des Kerosins zu riechen, selbst das alte Dorf Garstedt sei betroffen. "Ganz schlimm ist es im Gewerbegebiet am Gutenbergring", sagt Schwarz. Als empörend empfindet es Hans Schwarz, dass offenbar keine ordentlichen Rechtsverhältnisse existieren und die Staatsanwaltschaft die Lärmbelästigung der Bevölkerung nicht verfolgt. Schwarz hat jetzt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote eingeschaltet, der sich als Mitglied der Lärmschutzkommission am Flughafen dafür stark machen soll, dass endlich Schluss ist mit den Probeläufen der Flugzeugtriebwerke im Freien

13.03.2000: Schlechter hätte das Wetter beim Frühjahrsputz nicht sein können. Bei Dauerregen und Nebel war es alles andere als angenehm, am freien Sonnabend den achtlos weggeworfenen Müll anderer Leute einzusammeln. Dennoch beteiligten sich sowohl in Norderstedt als auch in Tangstedt wieder viele Freiwillige an der landesweiten Aktion "Sauberes Schleswig-Holstein". Rund 150 Menschen waren in Norderstedt unterwegs und fanden nicht nur jede Menge illegal entsorgter Autoreifen. Auch von Batterien, Getränkedosen, Computerteilen, Asbestplatten, Farb- und Benzinkanistern und unzählige Plastiktüten wurden Wald und Flur befreit. Gemeinsam mit dem Betriebsamt wurden die "Fundstücke" anschließend fachgerecht entsorgt. In Norderstedt beteiligten sich in diesem Jahr auffallend viele junge Leute. Die Realschule Garstedt hatte ebenso ihre Schüler mobilisiert wie die Waldjugend. Sechs Mädchen und Jungen hatten spontan einen Umweltclub gegründet und sich vom Betriebsamt mit Mülltüten ausstatten lassen. Für alle gab es zum Abschluss Gulaschsuppe. Ein Mahnmal für Müllsünder schuffen die Wilstedter Jäger im Tangstedter Ortsteil Wilstedt. Sie schichteten den gesammelten Zivilisationsdreck am Schlapenmoor zu einem großen Haufen auf. Vermißt hat der Naturschutzverein als Veranstalter des Frühjahrsputzes in Tangstedt die Gemeindevertreter. Nur im Ortsteil Tangstedt griff auch der eine oder andere Politiker zum Müllsack.

16.03.2000: Ein Luftfrachtzentrum nach Norderstedt zu holen, geht nach Meinung der Freien Wähler Union (FWU) an den Bürgerinteressen vorbei. Kritisiert wird von der FWU dabei vor allem, dass dieses Projekt für Garstedt eine zusätzliche Verkehrsbelastung und Parkplatzmangel bedeutet. Außerdem sei die erhoffte Schaffung von 2000 neuen Arbeitsplätzen nur Wunschdenken. "Betriebsverlegungen dieser Größenordnung werden von Rationalisierungsmaßnahmen begleitet, die mit Personalabbau verbunden sind", meint die FWU in einer Pressemitteilung. "Die angenommene Personalentwicklung wird sich als reiner Wunschdenken herausstellen." Die FWU fordert alle Parteien auf, das Vorhaben zu überdenken, um Schaden von der stadt abzuwenden

17.03.2000: Vorsorglich mit zwei Löschzügen rückte die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt gestern Mittag zu einem Brand an der Stormarnstraße aus: Aus bisher ungeklärter Ursache war im Obergeschoss der Norderstedter Werkstätten ein Feuer ausgebrochen. Ein Mitarbeiter der Behinderten-Einrichtung, der versucht hatte, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu bekämpfen, kam sicherheitshalber zur Beobachtung ins Krankenhaus. Beim Eintreffen der sechs Löschfahrzeuge aus Harksheide und Garstedt war das zweistöckige Verwaltungs- und Fabrikationsgebäude der Norderstedter Werkstätten bereits vollständig geräumt. Gemeindewehrführer Joachim Seyferth: "Hier ist von den Mitarbeitern vorbildliche Arbeit geleistet worden. Alle Behinderten, die sich bei Ausbruch des Feuers im Haus befanden, wurden auf den Hof geführt. Sogar die Türen im Gebäude waren geschlossen worden, damit das Feuer sich durch möglichen Durchzug nicht noch schneller ausbreiten konnte." Um ganz sicher zu sein, dass sich wirklich niemand mehr im Gebäude befindet, suchte ein Trupp Feuerwehrleute unter Atemschutz die Räume noch einmal ab. Der Sachschaden dürfte gering sein

23.03.2000: Zwar hat der Verein "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" schon 35 000 Mark für die neue Skater-Bahn zusammengetragen, doch das ist gerade gut die Hälfte der kalkulierten Kosten für die Anlage. "Es müssen rund 1000 Quadratmeter asphaltiert werden", sagt Vereinssprecherin Rosi Sukkar, die das ehrgeizige Projekt zusammen mit ihren Mitstreitern seit Jahren verfolgt. Außerdem soll die Bahn am Rand eine niedrige Bande erhalten, damit sie im Winter zur Natureisbahn umfunktioniert werden kann. Einen Teil des fehlenden Geldes wollen die Initiatoren, die mit der Anlage das Freizeitangebot im neuen Norderstedter Stadtteil für Jugendliche attraktiver gestalten wollen, mit dem bewährten Sommerfest einnehmen. Dabei setzen die Veranstalter auf die bewährte Mixtur aus Spielemeile und Open-Air-Konzert. Gefeiert wird am 24. Juni von 14 bis 24 Uhr am Garstedter Müllberg. Die Bühne bietet Nachwuchsbands die Chance, ihr Können zu zeigen. Auch beim dritten Fest, das die legendären No-Mi-Feste früherer Jahre abgelöst hat, können die Besucher wieder bei der Tombola gewinnen. Die Organisatoren suchen noch Sponsoren, die Preise für die Tombola stiften oder die Aktion finanziell unterstützen. Sie können sich bei Rosi Sukkar unter Tel. 526 34 50 ebenso melden wie Musikgruppen und Bürger, die in der Initiative mitarbeiten wollen

27.03.2000: Die Feuerwehr in Norderstedt braucht bessere Arbeitsbedingungen, wenn sie auch künftig auf freiwilliger Basis Brände bekämpfen und Leben retten soll. Mehr Professionalität in Ausbildung und Ausstattung fordert die Wehr in ihrem Zukunftskonzept, das gerade in den politischen Gremien beraten wird. Hintergrund der Überlegungen: Von 80 000 Einwohnern an ist grundsätzlich eine Berufsfeuerwehr vorgesehen. Doch das will in Norderstedt niemand, kosten hauptberufliche Feuerwehrleute doch erheblich mehr. "Da müssten wir mit rund neun bis zehn Millionen Mark pro Jahr kalkulieren", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Beim jetzigen Modell der vier freiwilligen Ortswehren lägen die Ausgaben deutlich niedriger. Hinzu komme noch, dass trotz Berufsfeuerwehr die ehrenamtlichen Helfer unverzichtbar seien. So gebe es in Hamburg neben den Lösch- und Rettungsprofis noch rund 90 freiwillige Wehren. Dass sich die Verantwortlichen in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins Gedanken über die Zukunft der Brandbekämpfung machen, macht Sinn: Laut Stadtentwicklungskonzept soll die magische Marke von 80 000 Einwohnern spätestens im Jahr 2010 erreicht sein. "Und dann brauchen wir gute Argumente, um dem Innenminister das Festhalten an der freiwilligen Gemeindewehr plausibel zu machen", sagt Seyferth, der darauf hinweist, dass diese Ausnahme laut Brandschutzgesetz möglich ist. Das Zukunftskonzept sieht im wesentlichen folgende Verbesserungen vor: [GEFÜLLTER KREIS] Ausbau der Feuerwache Harksheide. Der Bau aus den 60er-Jahren platzt aus allen Nähten, er sei nicht für die heutige Vielfachnutzung vorgesehen. Am Langenharmer Weg sind Ortswehr, Leiststelle, Jugendfeuerwehr, Gemeindewehr und die Werkstätten untergebracht. Der Standort soll die Zentrale bleiben. [GEFÜLLTER KREIS] Parkplatzprobleme gibt es am Glashütter Feuerwehrhaus, das schwerpunktmäßig für den Strahlenschutz zuständig ist. [GEFÜLLTER KREIS] Die Wache in Friedrichsgabe soll zum Ausbildungszentrum erweitert werden. "Durch das relativ weitläufige Gelände und die nicht unmittelbar angrenzenden Wohngebiete haben wir hier am ehesten die Möglichkeit, Schaumteppiche zu legen oder einen Unfall zu simulieren, bei dem Personen aus dem Auto herausgeschnitten werden müssen", sagt Seyferth. Das Garstedter Feuerwehrhaus entspreche den Anforderungen an eine moderne Feuerwehr. In Garstedt ist der Schwerpunkt Vorbeugung angesiedelt, zudem müssen die Garstedter bei Alarm auf dem Flughafen Hamburg oder der A 7 zwischen der Auffahrt Schnelsen-Nord und dem Rastplatz Holmmoor ausrücken. Auch organisatorisch sieht der Gemeindewehrführer Chancen für mehr Flexibilität und Effektivität. Er denkt zum Beispiel an Doppelmitgliedschaften: "Es macht doch Sinn, wenn der Feuerwehrmann, der in Garstedt arbeitet mit dieser Ortswehr ausrückt, obwohl er zur Harksheider Wehr gehört." Angedacht ist auch, den sieben Feuerwehrmännern, die im Norderstedter Rathaus arbeiten, ein Einsatzfahrzeug zur Verfügung zu stellen, so dass sie in wenigen Minuten an der Wache Harksheide sein können. Zunehmend hat der Einsatzleiter auch damit zu kämpfen, dass die Mitglieder der Gemeindewehr nicht in Norderstedt arbeiten. In den nächsten Monaten werden sich Verwaltung und Politiker mit dem Zukunftskonzept beschäftigen. Die Wehr ist zuversichtlich, dass eine gemeinsame Lösung gefunden wird und sie mit ihren 272 freiwilligen und zehn hauptamtlichen Einsatzkräften die Sicherheit in Norderstedt auch künftig garantieren kann

28.03.2000: Noch vor drei Jahren gab es viel Aufregung in Garstedt: Die Stadt führte Parkgebühren für die Stellplätze an den Straßen rund ums Herold-Center ein. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet: "Schon seit einiger Zeit herrscht Ruhe, Beschwerden gehen nicht mehr ein", sagt Baudezernent Walter Schlombs. Zwei Ziele verfolgten die Stadtplaner mit den Gebühren: [GEFÜLLTER KREIS] Der Verkehr sollte geordnet, Streit um freie Parkplätze vermieden werden. [GEFÜLLTER KREIS] Die Anwohner sollten entlastet werden. Sie hatten sich über die Parkplatzsucher beklagt, da sie ihnen die Stellplätze wegnahmen. Nach der einjährigen Testphase gilt die aktuelle Regelung seit 1997. Die Anwohner bekommen gegen eine Gebühr von 20 Mark im Jahr einen Ausweis, der ihnen Vorrechte einräumt. "Wir haben fast 600 Anwohnerscheine ausgegeben, diese Regelung wird von den Garstedtern inzwischen ohne Probleme akzeptiert", sagt Schlombs. Außerdem hat die Stadt 153 Parkplätze mit Parkscheinautomaten versehen. Je nach Distanz zu den Geschäften kostet das Abstellen des Autos eine Mark für 30 Minuten bzw. für eine Stunde. Weitere 250 Stellplätze können mit Parkscheibe für bis zu zwei Stunden belegt werden. Schließlich hat die Stadt noch 180 kostenfreie Parkplätze ausgewiesen. Sie sollen vor allem auswärtigen Bürgern die Möglichkeit geben, Freunde oder Verwandte zu besuchen, ohne dafür zahlen zu müssen. "Eine Besuchervignette, wie es sie in anderen Städten und Gemeinden gibt, wollten wir nicht einführen", sagt der Baudezernent. Das bedeute nur unnötigen Verwaltungsaufwand. Die Ziele, die die Stadt mit der Einführung des gebührenpflichtigen Parkens verfolgt habe, seien weitgehend erreicht. Profit sei aber nicht zu erzielen, die Einnahmen deckten in etwa die Ausgaben. Zahlen sollen die Autofahrer künftig auch, wenn sie die Tiefgaragen in Norderstedt-Mitte benutzen. Politik und Verwaltung haben sich schon grundsätzlich für eine Gebührenpflicht ausgesprochen. In der nächsten Zeit sollen konkrete Vorschläge auf den Tisch kommen

29.03.2000: Zum zwanglosen Polit-Talk lädt die SPD Garstedt ein. Interessenten treffen sich heute um 20 Uhr im SPD-Laden, Achternfelde 21, um abseits von Parteibuch und Tagesordnung über aktuelle und grundsätzliche Themen zu sprechen.

31.03.2000: Der Bereich rund ums Herold-Center soll attraktiver werden. Der Komplex beim Busbahnhof an der Berliner Allee soll im nächsten Jahr umgestaltet werden. Das strebt der Investor und Vermieter, die Deutsche Immobilien Fonds AG (Difa), an. Allerdings wurde noch immer kein Bauantrag im Norderstedter Rathaus eingereicht. Seit Jahren warten Geschäftsleute, das Management des Herold-Centers und die Stadt auf einen Umbau. Inzwischen droht das Gebiet rund um den Busbahnhof zu verkommen. Viele Geschäftsleute haben ihre Läden bereits aufgegeben. Bei einigen Einzelhändlern stand bereits vor 20 Jahren im Mietvertrag mit der Difa, dass ein Umbau erfolgen soll. "Darauf warte ich heute noch", sagt Klaus Pfeffer vom gleichnamigen Bettenhaus. Immer wieder wurden die Mieter vertröstet. In diesem Frühjahr sollte bereits mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dann wurden sie auf den Herbst verschoben. "Die Difa konnte mir nicht zusichern, dass ich Weihnachten in meiner Parfümerie verkaufen kann. Deshalb und wegen der jahrelangen Unsicherheit habe ich den Laden nun aufgegeben", erzählt der Besitzer der Parfümerie Loose. Auch Buchhändler Thomas Mährlein machte die unsichere Situation zu schaffen. Seine Buchhandlung an der Berliner Allee hat er inzwischen geschlossen. Ob nun tatsächlich im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, hängt unter anderem vom Ausgang der Verhandlungen mit "Peek & Cloppenburg" ab. Die Nutzfläche des Bekleidungshauses soll nach dem Umbau verdoppelt werden. Kunden sollen künftig auf zwei Etagen das Angebot an Frauen-, Männer- und Kindersachen genießen können. Verhandelt wird derzeit über den Mietpreis. Insgesamt soll die derzeitige Nutzfläche von 3500 Quadratmetern Geschäftsfläche rund um den Busbahnhof auf bis zu 8000 Quadratmeter ausgedehnt werden. Nicht nur Einzelhandelsgeschäfte sollen künftig dort zum Shoppen einladen. Auch Gastronomie und Dienstleister sollen auf dem neu geschaffenen Areal eine neue Heimat bekommen. Noch hat die Difa aber keinen Bauantrag im Norderstedter Rathaus gestellt. "So lange wir nicht wissen, was der Investor genau plant, können wir in die Umgestaltung des Busbahnhofes nicht einsteigen", sagt Norderstedts Baudezernent Walter Schlombs. In der Diskussion ist eine vollständige Überdachung des Busbahnhofes, die Errichtung öffentlicher Toiletten und eine vollkommen andere Aufteilung der Haltestellen und Taxistände. "Seit Jahren besprechen wir mit der Difa verschiedene Modelle", weiß auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote. "Immer wieder werden wir vertröstet. Wir sind auch bereit, die Flächen der Difa, auf denen der Busbahnhof steht, zu kaufen, um eigenständig handeln zu können. Aber auch in dieser Frage kommen wir nicht weiter." Die Planungsgrundlage, die Anfang der 90er-Jahre entstanden ist, sieht vor, Inseln zu schaffen, um Taxiplätze und Bushaltestellen auch optisch voneinander zu trennen. Berücksichtigt werden müssen dabei aber die Vorstellungen des Hamburger Verkehrsverbundes. Dort gibt es Vorgaben für Warteplätze und Stellflächen für die Busse. Alle Beteiligten - Stadt, Difa und HVV - unter einen Hut zu bekommen, das ist das Problem für das Areal, das manche bereits als Schandfleck der Stadt bezeichnen. "Viele Besucher des Herold-Centers betreten unser Einkaufszentrum über den Busbahnhof und sind entsetzt", sagt Hans-Jürgen Ebel, Center-Manager. "Wie kann es eine Stadt zulassen, dass ein Busbahnhof, der täglich von so vielen Menschen frequentiert wird, derartig verkommt? Auch Norderstedts Besucher bekommen auf diese Art und Weise nicht den besten Eindruck von der Stadt." Baudezernent Schlombs antwortet darauf: "Auch uns brennt das Problem unter den Nägeln. Am liebsten würden wir schon heute anfangen und nicht erst morgen. Aber wir sind auf die Zusammenarbeit mit der Difa angewiesen." Selbst die Finanzierung der Neugestaltung des Busbahnhofes wäre kein unlösbares Problem. Die Ablösung, die das Bekleidungshaus "C & A" an die Stadt zahlen musste, weil es keine Parkplätze für Fahrzeuge gebaut hat, könnte dafür verwendet werden. Laut Difa ist eine Realisierung des Umbauprojektes im Jahr 2001 vorstellbar. Ein Abriss muss schon allein deshalb erfolgen, weil sich die Gebäude inzwischen in einem erbärmlichen Zustand befinden. Nach dem Bau der U-Bahnstrecke von Garstedt nach Norderstedt-Mitte kam es vermehrt zu Setzrissen in den Häusern, denen ohnehin nur eine Lebensdauer von zehn oder 15 Jahren gegeben wurde

April

03.04.2000: Damals herrschten noch Sitte und Anstand, damals gab es noch fein nach Mädchen und Knaben getrennte Klassen. Damals - das war 1960, als der letzte Jahrgang der Mittelschule Alt-Garstedt aus dem Schulgebäude der heutigen Grundschule an der Niendorfer Straße "ins Leben entlassen" wurde. Jetzt trafen sie sich wieder. Aber diesmal nicht getrennt, sondern fröhlich gemischt. Beim Klassentreffen im "Schmökerhof" plauderten die Ehemaligen nicht nur über Schulstreiche von damals, sie tauschten auch Lebens-Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte aus. "Wir waren zwar in getrennten Klassen, damals unterm Dach der Schule, aber wir gluckten eigentlich immer zusammen", erzählte Uwe Brauns vergnügt, der das Klassentreffen arrangiert hatte. "Gern hätten wir auch die zwei Klassenkameraden wiedergesehen, die heute in Toronto und Buenos Aires leben, aber der Weg ist wohl zu weit", bedauerte er. "Unsere Klassen sind damals zusammen ins Schullandheim am Koppelsberg gefahren, da wurden beim Volkstanz zu Quetschkommoden-Musik schon mal erste Schmuse-Kontakte geknüpft", schmunzelte Karin Schulz. "Wir haben über die ganzen Jahre immer Kontakt miteinander gehalten, denn wir hatten eine schöne Schulzeit", sagte Roswitha Holz. Auch zwei ehemalige Lehrkräfte wurden zu dem Klassentreffen eingeladen. "Ich habe die Mädchen und Jungen kaum wiedererkannt. Sie waren damals schon alle lieb und zuvorkommend", freute sich die heute 86-jährige Biologie- und Musiklehrerin Gertrud Grigat über das Wiedersehen. "Ich kam 1954 als junger Lehrer an die Garstedter Mittelschule und erlebte dort eine wunderbare Zeit", erinnerte sich Sport- und Musiklehrer Friedmund Wieland, heute Bürgervorsteher in Bad Bramstedt. Nun freuen sich die Mädchen und Jungen von damals auf das 50. Jubiläum

03.04.2000: Nun hat die Wissenschaft bestätigt, was die Norderstedter eigentlich schon immer wussten: Das Trinkwasser in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins ist gut und sauber. Und so wird es auch bleiben - zumindest bis zum Jahr 2015. Zu diesen Ergebnissen kommt Dr. Annegret Haupt. Die Hamburger Wissenschaftlerin hat sich in ihrer Promotion mit der Qualität des Norderstedter Trinkwassers beschäftigt. Die Forscherin arbeitet bei der Technischen Universität in Hamburg-Harburg. Ihr Doktorvater Professor Knut Wichmann und der langjährige technische Lei- ter der Norderstedter Stadtwerke, Uwe Kühl, hatten schon vor Jahren Kontakte geknüpft. Kühl wollte wissen, ob aus den ehemaligen und mit Bauschutt gefüllten Kieskuhlen an der Quickborner Straße und nörd- lich der Schleswig-Holstein-Straße Schadstoffe ins Grundwasser gelengen und das Trinkwasser belasten. "Tickt da möglicherweise eine biochemische Zeitbombe?" fragte sich der inzwischen pensionierte Werkleiter, dem die Vorsorge bis heute am Herzen liegt: "Auch in 30 Jahren soll gutes Wasser aus den Norderstedter Hähnen fließen." An Hand der von den Stadtwerken gesammelten und durch weitere Untersuchungen ergänzten Daten hat Annegret Haupt ein mathematisches Modell erarbeitet. Damit konnte sie Fließrichtung und -geschwindigkeit des Grundwassers simulieren und verändern. "Zudem haben wir genau ermittelt, woher das Wasser kommt", sagt die frisch promovierte Wissenschaftlerin. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der Anteil von Sulfaten, Kalium, Nitraten, Chloriden, Eisen und anderen Stoffen liegt deutlich unter den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung", sagt Kühls Nachfolger Axel Gengelbach. Da seien noch Sicherheitsreserven drin. Die Untersuchung habe aber auch deutlich gemacht, dass die Schutzbereiche um die Förderbrunnen weiter gepflegt werden müssen. "Bürger, Unternehmen und Landwirte sind gefordert, vorsichtig mit dem kostbaren Gut umzugehen", sagte Professor Wichmann, der sich freute, eine "so praxisnahe Arbeit" machen zu können. Die Ergebnisse liefern den Stadtwerken zugleich gute Argumente für die geplante Li- beralisierung auf dem Wassermarkt. "Die hohe Qualität unseres Trinkwassers wird die Norderstedter davon abhalten, ihr Wasser in anderen Län- dern zu bestellen", sagte Wichmann. Übrigens will auch das Norderstedter Umweltamt seinen Beitrag dazu leisten, die Bürgerinnen und Bürger für das Thema "Wasser" zu interessieren. So soll am Montag, 5. Juni, der "Tag des Wasser" in Norderstedt begangen werden. Dafür sind mehrere Veranstaltungen vorgesehen. So ist daran gedacht, in der Passage de Rathauses eine Ausstellung aufzubauen, die über Gewässerschutz und Trinkwassergewinnung informiert. Die Schau ist bis Freitag, 9. Juni, zu sehen. Auf dem Rathausplatz wird das neue Kanalreinigungsfahrzeug präsentiert. Da es mit Hochdruck arbeitet, kann es aus Sicherheitsgründen allerdings nicht in Aktion gezeigt werden. Auch das städtische Umweltlabor, das im Gebäude der Stadtwerke untergebracht ist, will seinen Beitrag zum "Tag des Wassers" leisten: Dort können die Bürger ihr heimisches Trinkwasser analysieren lassen. Die Idee zu dem Veranstaltungszyklus stammt von Herbert Brüning, Leiter des Umweltamtes, und von Friedrich Penshorn, dem Chef des Umweltlabors. Bereits am Sonntag, 4. Juni, wollen die Stadtwerke Norderstedt einen Tag der offenen Tür unter das Generalthema "Wasser" stellen. Zu diesem Zweck wird das Wasserwerk Garstedt zur Besichtigung freigegeben. Dort soll nach Möglichkeit auch ein Grillfest veranstaltet werden

05.04.2000: Der "Rohling" ist noch gar nicht lange geschlossen, da werden die Erinnerungen an die Fetenzeiten schon wieder aufgefrischt. Daniel van Cleef, der für die meisten Partys im Norderstedter Rathausanbau verantwortlich war, veranstaltet in seiner neuen Diskothek "Club" in Quickborn eine "Rohling-Revival-Party". Damit eröffnet er seinen "Partytempel" in der Carl-Zeiss-Straße am Sonnabend, 8. April. Und die Norderstedter sollen mitfeiern. Die Party beginnt um 21 Uhr. Für die Revival-Party richtet van Cleef einen kostenlosen Shuttle-Service ein. Um 21, 22 und 23 Uhr fährt ein Bus vom "Rohling " ab und hält auf sei- ner Fahrt in Richtung Quick- born wenige Minuten später am Langenharmer Weg, an der Pestalozzistraße und Quickborner Straße. Jeweils 15 Minuten nach Abfahrt vom "Rohling" trifft der Bus vor dem Lokal in Quickborn ein. Die Rückfahrten finden um 1,2,3 und 4 Uhr statt - ebenfalls kostenlos. Auf Wunsch hält der Busfahrer überall an der Quickborner Straße, Ulzburger Straße, Rathausallee, Oadby-and-Wigston-Straße, Friedrich-Ebert-Straße, am U-Bahnhof Garstedt und am U-Bahnhof-Ochsenzoll

06.04.2000: Leserbrief: "Größere Halle für Tests" - NZ vom 29. März 2000 Frei nach Goethe: Die Botschaft höre ich wohl als Anlieger, allein mir fehlt der Glaube . . . denn seit zehn Jahren verspricht man uns diese zweite größere Lärmschutzhalle seitens des Senats, und immer wieder torpediert die Lufthansa Technik derenBau. Auf Hamburger Gebiet sind Standläufe von Jets im Freien verboten aufgrund des Tatbestandes der vorsätzlichen Körperverletzung. So Richter Timmermann vom Landgericht. Dafür karrt man die Donnerböcke nach Garstedt, dem Nachbarn vor die Tür. Dafür, dass es so bleibt, hat man bereits vorgesorgt, denn die neue Halle wird so billig wie ein Potemkinsches Dorf. Viel lieber testet man im Freien! Hans Schwarz Niendorfer Straße 42 Norderstedt

06.04.2000: Natur statt Skaterbahn: Wer am frühen Morgen über die Wiesen am Garstedter Müllberg spaziert, bekommt gelegentlich einen Bussard zu sehen. Kinder, die an den kleinen Teichen spielen, freuen sich über Frösche und Libellen. Und Senioren nutzen die frühen Abendstunden, um sich für einen Plausch auf der Bank unterm uralten Baum nieder zu lassen. Die Wiesen und der Park an der Oadby-and-Wigston-Straße haben ihren ganz besonderen Reiz. Wer der Häusersilhouette den Rücken zukehrt, vergisst die Stadt und genießt Momente der Ruhe. Diese Idylle wollen mehr als 100 Anwohner, die in Norderstedt-Mitte zu Hause sind, erhalten. "Wir brauchen keine Skaterbahn. Und wenn wir Eis laufen wollen, genügt es darauf zu warten, dass die Seen zufrieren", sagt Anke Traulsen, eine der Kritiker des dort geplanten Freizeitprojektes. Im Flächennutzungsplan ist das Gebiet ausgewiesen als Freizeitpark. Weil der Stadt dafür jedoch das Geld fehlt, sammelt die Norderstedterin Rosi Sukkar Spenden für einen Freizeitpark in Norderstedt-Mitte. Kernstück ist eine betonierte Skaterbahn für Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren. "Wir haben nichts gegen ein Freizeitprojekt für Jugendliche. Aber müssen wir dafür eine der wenigen unbebauten Flächen mit hohem Erholungswert für Bürger aller Altersgruppen opfern?" fragt die Norderstedterin Margret Apfelbaum. "Dieses Stück Natur inmitten der Stadt ist einzigartig und darf nicht mit Beton verschandelt werden." Wer in den Reihen- und Mehrfamilienhäusern im jüngsten Stadtteil Norderstedts wohnt, nutzt das unbebaute Gelände für Spaziergänge mit oder ohne Hund, um Freunde oder Bekannte zu treffen, um Natur zu erleben, mit den Kindern Drachen steigen zu lassen oder einfach Gänseblümchen zu sammeln. "Ich bin so froh, dass ich meinen Kindern vor der Haustür ein Stück Natur live präsentieren kann. Welches fünfjährige Mädchen bekommt heute noch einen Frosch auf die Hand? Die meisten kennen den quakenden Gesellen nur aus dem Internet oder aus dem Fernsehen", sagt Yvonne Michalski, Mutter von zwei Kindern. Auch jene Generation, für die die geplante Skaterbahn gedacht ist, steht nicht geschlossen hinter dem Projekt. "Ich finde es viel schöner, wenn ich hier auch mal ein paar Tiere beobachten kann", sagt Sören Steffensen (14). Und Jasmin Vesenmayer (15) kurvt lieber mit ihrem Fahrrad über die Sandwege als mit Inlinern über Beton. "Wenn ich Inliner fahren will, finde ich in Norderstedt jede Menge Möglichkeiten. Aber so seltene Blumen wie das breitblättrige Knabenkraut gibt es nur hier", sagt sie. Im letzten Jahr sammelten die Kritiker gegen die Umgestaltung des Gebietes fast 120 Unterschriften und schickten die Liste ins Rathaus. Später verteidigten sie ihre Interessen gegenüber Bürgermeister Hans-Joachim Grote persönlich. Grote: "Der Verwaltung war bisher nicht bekannt, dass es Proteste gegen einen Freizeitpark am Garstedter Müllberg gibt", sagte der Bürgermeister gegenüber der Norderstedter Zeitung. "Selbstverständlich sind wir um einen Interessensausgleich bemüht. Das Engagement der Freizeitpark-Befürworter ist ebenso lobenswert wie das der Naturschützer. Die politischen Gremien werden entscheiden müssen, wie sich die unterschiedlichen Vorstellungen vereinbaren lassen." Die Anwohner wollen jetzt eine Interessengemeinschaft gründen. Wer sich anschließen möchte, kann sich an Anke Traulsen, Tel. 525 39 22, wenden

11.04.2000: Die Eisbahn für Norderstedt liegt zunächst auf Eis. Die Stadtvertreter haben den Vorschlag der FDP, in Norderstedt eine kombinierte Fläche für Kufen- und Inlineskater zu bauen, in ihrer jüngsten Sitzung zwar insgesamt wohlwollend zur Kenntnis genommen, das Thema aber zur weiteren Klärung und Konkretisierung in den Hauptausschuss verwiesen. "Es wird Zeit, dass die Stadt das Freizeitangebot für Jugendliche ausweitet und auch einmal etwas für diejenigen tut, die nicht als problematisch gelten", sagte die FDP-Stadtvertreterin Marlis Krogmann. Sie hat auch gleich mögliche Standorte für die Bahn mitgeliefert: auf den Grünflächen am "Arriba"-Bad, hinter der U-Bahn-Station Norderstedt-Mitte, eventuell auf einem der Sportplätze, beim Bauspielplatz in Norderstedt-Mitte - dieses Areal am Garstedter Müllberg hat auch schon die Initiative "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" ins Auge gefasst. Die Bahn für Inline-Skater, die dort gebaut werden soll, soll mit einer Bande versehen und so im Winter zur Natureisbahn umgewandelt werden. Die FDP hätte allerdings lieber eine frostunabhängige Eisfläche, damit die Kinder und Jugendlichen nicht nach Hamburg fahren müssen. Doch in der Diskussion um das Projekt, das schon vor zwei Jahrzehnten im Gespräch war, offenbarten sich viele offene Fragen: Soll Musik das Vergnügen erhöhen? Wäre eine Bewirtung sinnvoll? Sollen die Eisläufer Eintritt zahlen und wenn ja, wie viel? Die Fragen soll die Verwaltung jetzt beantworten und Vorschläge für einen Standort machen, der auch den Schutz von Nachbarn vor Lärm einbezieht

12.04.2000: Energiesparlampen verbrauchen, wie schon der Name sagt, wesentlich weniger Energie als herkömmliche Glühlampen. Dies ist sicherlich der entscheidende Grund, dass sie auch im privaten Haushalt in zunehmendem Maße Anwendung finden. Allerdings enthalten diese Leuchtstofflampen giftiges Quecksilber und dürfen deshalb auf keinen Fall gemeinsam mit dem Hausabfall entsorgt werden. Trotzdem landen laut Schätzungen immer noch ca. 60 Millionen verbrauchter Leuchtstoffröhren in der Restmülltonne, obwohl inzwischen Verfahren entwickelt wurden, die es ermöglichen, den Großteil des Glases und des Quecksilbers wieder zurück zu gewinnen und für die Herstellung neuer Lampen einzusetzen. In Norderstedt werden bereits seit Jahren Energiesparlampen (jährlich weit über 10 000 Stück) neben vielen anderen Schadstoff belasteten Abfällen auf der Schadstoff-Sammelstelle an der Friedrich-Ebert-Straße 76 oder an den mobilen Sammelterminen, die nachfolgend aufgeführt sind, getrennt erfasst. Garstedt, 26. April: Herold-Center; Friedrichsgabe, 10. Mai: Bahnhofstraße (Gesundheitsamt); Harksheide, 24. Mai: Marktplatz; Glashütte, 14. Juni: Tangstedter Landstraße; Norderstedt-Mitte, 12. September: Rathausplatz. An den fünf Sammelterminen stehen Ihnen unsere Mitarbeiter jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung. Auch dieses Mal haben Sie wieder die Möglichkeit, sich individuell und persönlich zum Thema Abfall bei Ihrem Abfall-Berater direkt an Ort und Stelle zu informieren

15.04.2000: Um Finanzen müssen sich Norderstedts Umweltschützer in Zukunft weniger Sorgen machen. Die Norderstedterin Lilli Harder hat der Stiftung Naturschutz ein Erbe hinterlassen, das jährliche Einnahmen von 150 000 Mark garantiert. Das Geld soll nach Willen der Erblasserin für Naturschutzprojekte innerhalb der Stadtgrenzen verwendet werden. Drei Projekte werden damit bereits finanziert: der Kauf von Teilen des Glasmoores, die Kartierung der Vogelarten innerhalb der Stadtgrenzen und das Pflanzen einer Buche am Eingang zum Stadtpark. Weitere Projekte können Vereine, Bürger und Institutionen vorschlagen. Das Erbe von Lilli Harder ist die größte Summe, die die Stadt für Naturschutzmaßnahmen von privater Seite bisher erhalten hat. Mitte letzten Jahres wurde das Testament eröffnet. Nun fließen jährlich Erträge von rund 150 000 Mark aus dem Erbschaftsvermögen auf ein Sonderkonto der Stiftung Naturschutz. Aus diesem so genannten Lilli-Harder-Fonds wird die Stiftung "Naturschutzmaßnahmen in Norderstedt" finanziert. Die Tochter des Garstedter Landwirtes, der seinen Hof auf dem Gelände des heutigen Getränkemarktes "Schlichting" betrieben hat, verfügte nämlich, dass das Geld für den Schutz der Natur auf Norderstedter Gebiet verwendet werden soll. "Das Erbe ist für uns nicht nur eine Ehre", kommentierte Henriette Berg, die Stiftungsvorsitzende und Staatssekretärin im Umweltministerium. "Wir haben damit auch eine große Verantwortung übernommen." Finanziert werden soll zunächst die Renaturierung der Norderstedter Randmoore: Glasmoor, Wittmoor und Ohemoor. Im Dezember 1999 konnte die Stiftung bereits rund 200 Hektar Glasmoor rund um die Hamburger Justizvollzugsanstalt kaufen. Darin enthalten ist der im Zentralbereich erhalten gebliebene Hochmoorkörper. Das Glasmoor ist eines der letzten, relativ großen schleswig-holsteinischen Hochmoore. Es gilt, einen ehemals auf einem Flachmoor empor gewachsenen Hochmoor-Rest zu erhalten. Dort leben gefährdete Pflanzen und Tiere wie Rosmarienheide, der rundblättrige Sonnentau sowie Wachtelkönig, Kranich und Kreuzotter. Gefährdet ist das Moorgebiet, weil die umgebenden landwirtschaftlichen Nutzflächen für eine Entwässerung sorgen. Das Schließen aller Entwässerungsgräben und Wasseranstau sollen das Glasmoor retten. Den zweiten Kern bildet die Stadtökologie. "Das Erbe von Lilli Harder eröffnet der Stiftung ein ganz neues Betätigungsfeld", sagte Dr. Walter Hemmerling, einer der Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz, beim Pflanzen der Lilli-Harder-Buche am Eingang zum Stadtpark. "Städte waren bisher nie Schwerpunkt der Stiftung, da wir uns an den großen Schwerpunkträumen des Biotopverbundes im Land orientiert haben." Mit der gepflanzten Buche soll die Öffentlichkeit auf die Stiftung aufmerksam gemacht werden. Mit dem Erbe sollen nämlich auch Naturschutzprojekte von Verbänden und Vereinen unterstützt werden. Auch Schulen oder Privatpersonen können Förderanträge stellen. Willkommen sind ebenfalls weitere Spender, die sich am Lilli-Harder-Fonds finanziell beteiligen möchten. Ein drittes Projekt ist die Kartierung der höhlenbrütenden Vogelarten im Stadtgebiet. DerOrnithologe Jens Hartmann ermittelt derzeit den Bestand. Neben Sperlingen, Staren, Dohlen, Mauerseglern und Kiebitzen gibt es in Norderstedt auch Bussarde und Turmfalken. "Norderstedt hat das Potenzial, eine Stadt der Vögel zu werden", sagte Henriette Berg, die beim Pflanzen der Buche ebenfalls zum Spaten griff. Nicht genutzt werden darf das Erbe von Lilli Harder für die Finanzierung von Naturschutzprojekten, zu denen die Stadt ohnehin verpflichtet ist. "Neue Projekte sollen damit erschlossen werden", betonte Karlheinz Deventer, der bei der Pflanzaktion Bürgermeister Hans-Joachim Grote vertreten hat

19.04.2000: Mit dem Sommerfahrplan 2000 wird die U-Bahn in Norderstedt noch attraktiver. In der Hauptverkehrszeit wird sie künftig alle fünf Minuten fahren. Außerdem werden neue Tarifzonen eingeführt. Der Einheitstarif für das Stadtgebiet rückt damit in greifbare Nähe. Die Verkehrsgesellschaft Norderstedt reagiert damit auf die gestiegene Nachfrage. Mehr als fünf Millionen Fahrgäste nutzen inzwischen die U-Bahn-Strecke von Norderstedt-Mitte nach Garstedt. Die Neuerungen kosten die Stadt 8500 Mark. Von 7 Uhr bis 9 Uhr wird die U-Bahn werktags ab 28. Mai alle fünf Minuten fahren. Der Fünf-Minuten-Takt gilt ebenfalls in der Zeit von 15.30 Uhr bis 18.30 Uhr. Ansonsten fahren die Züge alle zehn Minuten. Nur von 4.30 Uhr bis 5 Uhr und ab 22.30 Uhr müssen die Gäste 20 Minuten auf die U-Bahn-Züge warten. Darauf haben sich die Stadt Norderstedt und der Hamburger Verkehrsverbund geeinigt. Grund für die Verbesserungen sind die gestiegenen Fahrgastzahlen. Vor dem Bau der U-Bahn zwischen Norderstedt-Mitte und Garstedt nutzten 2,45 Millionen Fahrgäste im Jahr öffentliche Verkehrsmittel auf dieser Strecke. Nach der Eröffnung dieses U-Bahn-Teilstückes nutzten 3,73 Millionen Gäste das Angebot. Im November 1998 wurden bereits 4,9 Millionen Gäste im Jahr gezählt. "Mit diesen Zahlen haben wir den Hamburger Verkehrsverbund konfrontiert und eine Verdichtung auf einen Fünf-Minuten-Takt erreicht", sagt Stadtrat Harald Freter. Die Stadt muss dafür 8500 Mark an den HVV zahlen. Aufgehoben werden mit dem Sommerfahrplan die Zahlgrenzen Quickborner Straße auf den Linien A 2 und 194 sowie Friedrichsgabe, Pestalozzistraße auf den Linien 293, 194 und 616, wobei die Zahlgrenze Friedrichsgabe, Dreibekenweg auf der Linie 194 bestehen bleibt. Verschoben wird die Zahlgrenze Garstedt, Niendorfer Straße auf der Linie 193 sowie Garstedt, An'n Slagboom auf der Linie 195 nach Garstedt, Nettelkrögen. Für ganz Norderstedt gilt damit der Fahrkartenpreis von 4,20 Mark. Wer bisher von Hamburg nach Norderstedt gefahren ist, musste teilweise über sechs Mark bezahlen, weil die Tarifzonen derart ungünstig verliefen. Innerhalb Norderstedts gilt der Fahrkartenpreis von 2,70 Mark. Auch darauf hat sich die Änderung der Zahlgrenzen ausgewirkt. Bisher mussten manche Norderstedter 4,20 Mark bezahlen, um beispielsweise ins Herold-Center zu kommen. Nicht berücksichtigt ist allerdings bei diesen Berechnungen eine mögliche Fahrpreiserhöhung, die der HVV fordert. Durch die Zonenverschiebung wird auch die CC-Karte Norderstedt noch attraktiver. Schon bei 20 Hin- und Rückfahrten im Monat innerhalb Norderstedts ergibt sich ein Fahrpreis von einer Mark pro Fahrt. Der nächste Schritt für eine weitere Verbesserung der Leistungen des öffentlichen Nahverkehrs könnte eine Verdichtung des AKN-Taktes sein. Derzeit fahren die Züge von Norderstedt-Mitte alle 20 oder 40 Minuten. Auch in diesem Bereich haben sich die Fahrgastzahlen beinahe verdoppelt. Während vor dem U-Bahn-Bau eine knappe Million Fahrgäste die AKN von Norderstedt-Mitte nach Ulzburg Süd nutzten, waren es im November 1998 fast zwei Millionen Menschen. "Noch werden keine Gespräche mit der AKN geführt", sagt Harald Freter. "Es gibt auch keine Kostenvorstellungen. Aber eine solche Verdichtung ist überlegenswert." Mit dem Sommerfahrplan tritt eine weitere Neuerung in Kraft. Die Bushaltestelle "Rebhuhnweg", die vom Bus 494 angefahrren wird, nennt sich künftig "Friedhof Friedrichsgabe". Damit wird dem Wunsch vieler Bürger entsprochen

19.04.2000: Alte Medikamente, Batterien, Chemikalien, Elektroschrott und Farbreste gehören nicht in den Hausmüll und schon gar nicht in den Wald, sondern in die Behälter der mobilen Schadstoffsammlung des Betriebsamtes. 31 Feuerlöscher, 960 Elektrogeräte, 1043 Leuchtstoffröhren und 20 Tonnen andere schadstoffbelastete Abfälle wurden im letzten Jahr bei den mobilen Sammlungen angeliefert. Weil die Resonanz so groß ist, bietet das Norderstedt Betriebsamt in diesem Jahr erneut mobile Sammlungen an. In Garstedt wird am Mittwoch, 26. April, auf dem Vorplatz des Kaufhauses Karstadt gesammelt. In Friedrichsgabe stehen die Mitarbeiter am Mittwoch, 10. Mai, auf dem Parkplatz vor dem Gesundheitsamt an der Bahnhofstraße. In Harksheide können Problemabfälle am Mittwoch, 24. Mai, auf dem Marktplatz vor dem ehemaligen Rathaus entsorgt werden. In Glashütte findet die mobile Schadstoffsammlung am Mittwoch, 14. Juni, auf dem Parkplatz Tangstedter Landstraße am alten Glashütter Markt statt. In Norderstedt-Mitte steht das Schadstoffmobil am Dienstag, 12. September. Die Sammlungen finden jeweils von 10 bis 18 Uhr statt. Als Bonbon gibt es für alle Norderstedter Bürgerinnen und Bürger frische Komposterde. Behälter müssen mitgebracht werden

22.04.2000: Lange Staus, Trauben von Neugierigen, Einsatzwagen von Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, Rettungshubschrauber. Am Knotenpunkt Ochsenzoll ging am Donnerstagmorgen nichts mehr, als ein 18-Jähriger aus Nahe in einer dramatischen Aktion von Notärzten, Rettungssanitätern und Feuerwehr versorgt wurde. Der junge Mann war offenbar am Beginn der Ulzburger Straße, Kreuzungsbereich Ohechaussee/ Segeberger Chaussee, zwischen vor der Ampel wartenden Fahrzeugen auf die mehrspurige Fahrbahn gelaufen und von einem Klein-Lkw, der auf der mittleren Fahrbahn fuhr, erfasst worden. Die 27-jährige Fahrerin erlitt einen Schock. Durch den Zusammenprall erlitt der Fußgänger so schwere Kopfverletzungen, dass er mit dem Rettungshubschrauber, der nur im Kreuzungsbereich landen konnte, ins Universitätskrankenhaus Eppendorf geflogen wurde. Der junge Mann schwebt in akuter Lebensgefahr. Wenige Meter weiter hätte er die Straße gefahrlos auf einem Zebrastreifen überqueren können

22.04.2000: Die Stadt braucht mehr Reitwege. Das fordern Reiterhöfe, die Verantwortlichen im Rathaus und auch Fußgänger und Autofahrer. Weil der Reitsport gerade in Norderstedt immer beliebter wird, tauchen immer mehr Pferde im Straßenverkehr auf. Oft kommt es dabei zu Auseinandersetzungen zwischen Reitern und Autofahrern. Auch die Klagen der Wanderer mehren sich. Die Pferde zertrampeln Waldwege, Spaziergänger fühlen sich belästigt. Für mehr Reitwege fehlt jedoch das Geld. Gesucht werden deshalb Sponsoren mit Herz für Ross und Reiter. Außerdem wird dafür plädiert, dass Pferde eine Registriernummer tragen. Fast 3000 registrierte Reiter steigen in Norderstedt regelmäßig auf ihr Pferd. Hinzu kommen die nicht registrierten Reiter. Jochen Ahl vom städtischen Team "Natur und Landschaft" schätzt, dass rund 5000 Reiter in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt unterwegs sind. Zum Vegleich: In Hamburg sind rund 7000 Reiter registriert. Aus dem einst elitären Sport ist längst ein Breitensport geworden. Die Wartelisten für den Reiternachwuchs in den Vereinen sind lang. Reiter gehören bei dieser enormen Nachfrage auf Norderstedts Straßen beinahe zum Alltag. Laut Straßenverkehrsordnung sind Pferde Verkehrsteilnehmer und müssen deshalb auf der Straße geritten werden. Auf Fußgänger- oder Radwegen haben sie nichts zu suchen. Wer sich aber mit einem PS beispielsweise auf der Ulzburger Straße bewegen möchte, muss mit einem gewaltigen Hupkonzert rechnen. Die Folge ist, dass selbst gut ausgebildete Pferde scheuen. Ziehen sich die Reiter in die Wälder zurück, bekommen sie Ärger mit den Spaziergängern. Ungestört und unter sich können Reiter nur auf Reitwegen bleiben. Während in Garstedt bereits ein relativ gut erschlossenes Reitwegenetz besteht, fehlen in Glashütte die Anbindungen an das Tangstedter Netz. Auch am Rantzauer Forst, Ecke Syltkuhlen, wo inzwischen mehrere Reiterhöfe existieren, fehlen noch Reitwege. Unerschlossen für Reiter ist auch Friedrichsgabe. "Ziel ist es, ein Reitwegenetz in Norderstedt zu schaffen", weiß Jochen Ahl. "Aber wer soll das bezahlen?" Eine Pferdesteuer empfinden viele Reiter als ungerecht. "In Hamburg gibt es erste Reitwege, die gesponsert werden", sagt Hans-Ulrich Plaschke, Vorstandsmitglied des Landesverbandes der Reit- und Fahrvereine Hamburg. Möglich wäre auch eine Teilfinanzierung über Kopfnummern für Pferde. In Bayern ist die Pferdenummer Pflicht. In Schleswig-Holstein wird das Tragen empfohlen, aber nicht angewiesen. Das Nummernschild kostet 20 Mark. "Wenn alle Reiter diese Nummer kaufen und tragen würden, käme ordentlich Geld für Reitwege in die Kasse", meint Hans-Ulrich Plaschke. Die Nummer hat auch noch einen anderen Vorteil. Das Pferd wäre registriert und Beschwerden über unhöfliches Verhalten der Reiter ließen sich an die richtige Adresse weiterleiten. Immer häufiger wird nämlich auch das Verhalten von Reitern im öffentlichen Straßenverkehr kritisiert. "Bevor wir mit Kindern ausreiten, haben sie Verhaltensregeln und den Umgang mit dem Pferd ausführlich trainiert", sagt Eiko Bahde vom Reiterhof "Nordpol". Die schwarzen Schafe unter den Reitern finden sich eher unter den nicht registrierten Pferdesportlern. Eine Nummernpflicht könnte dabei für mehr Disziplin sorgen. "Wer über Reiter schimpft, sollte nicht vergessen, dass dieser Sport eine enorme Wirtschaftskraft besitzt", bemerkt Jochen Ahl. 15 Milliarden Mark Umsatzwerden bundesweit hoch zu Ross gemacht. Eine Schätzung des Pferdesportverbandes geht davon aus, das ein Pferd Arbeitgeber für vier Personen ist. Nach wie vor schwierig ist auch die Klärung der Eigentumsverhältnisse bei Wirtschaftsflächen. Was als Zufahrtsweg für Arbeitsfahrzeuge dient, könnte auch als Reitweg genutzt werden. "Wichtig ist auch, die vorhandenen Reitwege zu schützen", sagt Jochen Ahl. Beim Freischneiden der Wege beispielsweise ist die Stadt auf die Mitarbeit der Vereine und der Reiterhöfe angewiesen

25.04.2000: Wer am Ostersonnabend in Norderstedt und Umgebung unterwegs war, roch deutlich, was den Abend bestimmte: Rauch kroch in die Nase, die Luft war gefüllt mit blau-grauem Rauch. Überall im Kreis Segeberg brannten wieder die Osterfeuer. Auch in diesem Jahr wollten die Bürger mit dem traditionellen Brauch böse Geister und den Winter gleichermaßen vertreiben. Dabei war ein Ziel prompt erreicht: Es war ein ungewöhnlich lauer Frühlingsabend. Eines der größten Osterfeuer loderte auf dem Gelände der Schützengemeinschaft Norderstedt am Schierkamp. Bevor der meterhohe Palettenhaufen mit einem Gasbrenner entzündet wurde, stimmte der Spielmannszug die Besucher ein - die waren wieder zahlreich gekommen, um sich bei Würstchen vom Grill und Bier vom Fass auf das Osterfest einzustimmen. Während Eltern und Großeltern den Abend für einen Klönschnack mit Freunden und Bekannten nutzten, drängten sich die Kinder um die Flammen. Immer wieder mussten die Helfer den Nachwuchs aus der Gefahrenzone bugsieren. Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt bespritzte vorsichtshalber die Stirnwand des Schützenhauses mit reichlich Wasser, damit das Feuer nicht übergreifen konnte

25.04.2000: Den Beginn des Osterfestes von seiner unangenehmen Seite musste ein Bürger in Friedrichsgabe miterleben: In der Nacht zum Sonntag brannte das von ihm bewohnte Gebäude auf dem Gelände des Norderstedter Autoverwerters Kiesow vollständig nieder. Bewohner Oswin Schmitz (54) war, wie er sagte, "nur mal schnell weggefahren, um Zigaretten zu holen. Als ich zurückkam, brannte das Haus lichterloh. Ich konnte gerade noch meine sechs Hunde retten, sonst eigentlich nichts." Während die Freiwilligen Feuerwehren aus Friedrichsgabe. Garstedt und Harksheide mit rund 90 Mann anrückten, musste Schmitz hilflos ansehen, wie sein vorwiegend aus Holz gebautes Einfamilienhaus, dessen Dach bis zum Boden reichte, und seine gesamte Habe ein Raub der Flammen wurden. Die Explosionen von Flaschen und Dosen sowie das Bersten der Fensterscheiben war weithin zu hören. Ein riesiger heller Rauchpilz stand am nächtlichen Himmel über Norderstedt. Um ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude und Gebrauchtwagen zu verhindern, sprühte die Feuerwehr von allen Seiten Wasser. Gegen 4.30 Uhr war der Einsatz nach vier Stunden beendet. Die Schaden beträgt nach Auskunft der Kripo Norderstedt rund 250 000 Mark. Die Brandursache ist nicht bekannt, die Kripo wird heute weiter ermitteln

26.04.2000: Das Amtsgericht Norderstedt hat gestern einen 29 Jahre alten Mann wegen fahrlässiger Brandstiftung zu einer Geldstrafe von 3600 Mark verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Handwerker bei Schweiß- und Trennarbeiten in der Realschule Garstedt nicht fachgerecht verhalten und dadurch im vorigen Sommer ein Feuer in der Norderstedter Schule verursacht hatte (die NZ berichtete). Der Brand hatte am 30. Juli einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Norderstedt ausgelöst. Alle vier Ortswehren rückten mit 25 Einsatzfahrzeugen und 100 Feuerwehrleuten aus, um die Flammen zu bekämpfen. Wegen des beißenden Qualms hatte die Wehrführung die Norderstedter aufgefordert, in der Nähe des Brandortes die Fenster zu schließen. Kinder kamen nicht zu Schaden, sie waren wie die Lehrer in den Sommerferien. Ausgangspunkt des Brandes waren nach den Ermittlungen von Feuerwehr und Kripo Schweißarbeiten an der Heizungsanlage im Keller. Der Handwerker, offenbar kein Fachmann und als Aushilfskraft eingestellt, soll die Unfallverhütungsvorschiften der Berufsgenossenschaft missachtet haben. Dadurch sei es zu Funkenflug gekommen; Rohre , die in die Zwischendecke des ebenerdigen und weitläufigen Gebäudes führen, wurden heiß. Die Folge: Im Hohlraum brach Feuer aus. Der Schwelbrand wurde massiv bekämpft, da die Gefahr bestand, dass sich die Flammen auf den übrigen Gebäudekomplex am Aurikelstieg ausbreiten. Der Angeklagte wurde in Abwesenheit verurteilt, er war zum gestrigen Verhandlungstermin im Saal F des Norderstedter Amtsgerichtes nicht erschienen. Der Richter verkündete 120 Tagessätze zu je 30 Mark - der Beschuldigte soll über kein festes Einkommen und nur wenig Geld verfügen. Ersatzweise kann er die Strafe auch absitzen

26.04.2000: Was unterscheidet den "Ossi" vom "Wessi"? Wie haben sich die Norderstedter und die Perleberger kennen gelernt? Wovon lebt die Freundschaft heute? Solche und ähnliche Fragen haben Mitglieder des Vereins "Norderstedt - Perleberg in Freudschaft" dem NDR-Rundfunksender Welle Nord beantwortet. Was bei dem lebhaften Gespräch bei Kaffee und Kuchen im "Garstedter Hof" aufgezeichnet wurde, läuft am Donnerstag, 27. April, auf der Frequenz 89,5, von 19 bis 20 Uhr. Zu hören sein werden nicht nur die Gründungsmitglieder des Vereins, Heinz Bischoff und Carl Schumacher . Auch die Perleberger melden sich zu Wort. So wird der stellvertretenden Bürgermeister der brandenburgischen Stadt, Hermann Witte , über seine ersten Erfahrungen mit dem Westen berichten.

28.04.2000: Relativ schnell kam die Norderstedter Kriminalpolizei einem Mann auf die Spur, der über Ostern in ein Einfamilienhaus im Ortsteil Garstedt eingedrungen war. Der zunächst unbekannte Täter hatte sich durch ein Fenster Zugang zum Haus verschafft. Aus einem Waffenschrank entwendete der Einbrecher drei Langwaffen, eine Kurzwaffe und Munition. Außerdem wurde Bargeld in Höhe von 2000 Mark gestohlen, bevor der Täter einen geordneten Rückzug antrat und den Tatort sauber verließ. Der Norderstedter Kripo lagen zunächst Hinweise auf drei Tatverdächtige vor. Bei den vorgenommenen Durchsuchungen konnten jedoch die gestohlenen Waffen zunächst nicht gefunden werden. Doch verdichteten sich die Hinweise insbesondere auf einen 18 Jahre alten Norderstedter; der Hauptverdächtige ist der Polizei einschlägig bekannt. Er gestand schließlich auch den Einbruch nach weiteren polizeilichen Ermittlungen. Der 18-Jährige führte die Polizei letztlich auch zu dem Versteck der Waffen. Im Zuge seiner weiteren Vernehmung entlastete der Hauptverdächtige dann die beiden anderen Tatverdächtigen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft in Kiel und Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Norderstedter freigelassen. In diesem Zusammenhang weist die Kriminalpolizei Norderstedt darauf hin, dass insbesondere Gegenstände wie Waffen und Munition besonders gesichert und getrennt im Haus aufbewahrt werden sollen

Mai

04.05.2000: Ja, es gibt sie tatsächlich auf dem kirchlichen Friedhof in Garstedt: die Friedhof-Katze! Und selbstverständlich trägt sie ein schönes, gut gepflegtes schwarzes (!) Fell zur Schau. Eine andere Fellfarbe wäre auch unangemessen, handelt es sich doch um die Friedhof-Katze. Wie aber lebt solch eine Friedhof-Katze? Zum einen lässt sie sich verwöhnen: Regelmäßig kommt ein Ehepaar in einem Auto angefahren, um sie zu füttern und zu pflegen. Der Kofferraum wird geöffnet, die Katze springt zum Fressen hinein und abschließend wird ihr der Bart abgewischt. Und dann wird ihr Fell noch ausgiebig gebürstet. Es ist wirklich ein schönes Tier! Zum anderen fügt die Friedhof-Katze sich auch in das Friedhofs-Leben ein: Sie weiß, dass es einen Friedhof-Hund gibt. Dem geht sie aus dem Weg. Und sie weiß auch, dass sie sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Friedhofes wenden kann, wenn das ihr vertraute Ehepaar einmal verhindert ist. Man kann auch sagen, dass sie sich seit etwa zwei Jahren einen guten Lebensraum ausgesucht hat. Wo sie zuvor gelebt hat, habe ich nicht herausfinden können. Wie dem auch sei, es kann einer Besucherin oder einem Besucher auf dem kirchlichen Friedhof geschehen, dass sie oder er der schwarzen Friedhof-Katze begegnet. Für einen abergläubigen Menschen wäre dann ein Unglück angekündigt (oder zumindest eine Wetteränderung). Doch mit solchen Dingen will unsere Friedhof-Katze nichts zu tun haben; denn sie geht in Schwarz, weil sie auf dem Friedhof lebt, nicht weil sie Leute erschrecken möchte. Pastor Axel Kapust Christuskirche Garstedt

10.05.2000: Mit einer Kranzniederlegung am Mahnmal auf dem Garstedter Friedhof gedenken Mitglieder der Norderstedter SPD und des Friedensforums der Opfer des Zweiten Weltkrieges. Viele der Versammelten legt am Gedenkstein eine weiße Rose nieder

15.05.2000: Norderstedt - Feucht soll es am internationalen "Tag der Umwelt" in Norderstedt zugehen; denn nach dem Willen des städtischen Umweltamtes wird dieser Montag, 5. Juni, als "Tag des Wassers" begangen werden. Eine Ausstellung, die an diesem Tag im Rathaus eröffnet und bis Freitag, 9. Juni, dort zu sehen sein wird, steht ganz im Zeichen des nassen Elements. Durch sie sollen die Bürger für den lebenswichtigen und stets knapper werdenden Rohstoff interessiert werden - mit dem Ziel, den Pro-Kopf-Verbrauch von 140 Litern am Tag auf die von Experten empfohlenen 110 Liter Wasser zu senken. Gezeigt wird im Rathaus unter anderem eine Gewässer-Gütekarte für alle Norderstedter Fließgewässer, die noch nicht einmal die Mitglieder des Umweltausschusses der Stadtvertretung kennen. Sie ist noch in Arbeit, soll aber rechtzeitig fertig werden. Nach den Worten von Friedrich Penshorn, Leiter des Norderstedter Umweltlabors, sind die Gewässer wie Ossenmoorgraben, Tarpenbek und Moorbek offenbar "erfreulich wenig belastet". Eine Ausnahme bildet der Tarpenbek-Ost, der sich in Höhe des Erlebnisbades "Arriba" mit dem Tarpenbek-West zum Tarpenbek vereinigt: Das Flüsschen ist im Bereich der Justizvollzugsanstalt Glasmoor besonders stark belastet. Das aber hat nach den Worten von Bürgermeister Hans-Joachim Grote keinerlei Auswirkungen auf das Norderstedter Trinkwasser. Das nämlich ist nach den übereinstimmenden Ausführungen des Verwaltungschefs und Penshorns von "sehr guter Qualität". Es werde aus Millionen Jahre alten Grundwasserreserven, die sich in 600 bis 800 Meter Tiefe befinden, gewonnen. Wer will, kann übrigens sein heimisches Trinkwasser im städtischen Umweltlabor, das bei den Stadtwerken untergebracht ist, überprüfen lassen. Beispielsweise auf den Nitrat-Gehalt, auf Chlorid oder den pH-Wert. Nach Angaben von Friedrich Penshorn ist das Norderstedter Trinkwasser "mittelhart"; es entspreche acht bis zwölf Grad deutscher Härte, wobei die Skala von null bis 25 Grad reicht. Zur Beteiligung an der Wasser-Schau, bei der sich neben dem Umweltamt auch das Betriebsamt, das Team Verkehrsflächen, die Volkshochschule und der Naturschutzbund Deutschland engagieren, waren auch die Norderstedter Schulen aufgerufen. Lediglich das Coppernicus-Gymnasium hat zugesagt. Sein Beitrag soll allerdings eine Überraschung bleiben. Aufklären soll die Ausstellung auch darüber, was aus dem benutzten Wasser wird. So wird am 5. Juni im Foyer des Rathauses als Beitrag des Betriebsamtes auf Schautafeln "Der lange Weg des Abwassers" geschildert mit Erläuterungen zum Anfall, zur Sammlung und zur Abwasseraufbereitung. In Norderstedt fallen jährlich fünf Millionen Kubikmeter Abwasser an. Das entspricht 69 Kubikmetern pro Einwohner - täglich 169 Liter. Auf dem Rathaus-Vorplatz werden der Laborbus des Abwasser-Zweckverbandes Pinneberg und dessen Abwasser-Mobil Station machen. In ihnen können - hauptsächlich für Schülergruppen - Abwasserproben mikroskopiert und analysiert werden. Dazu gibt es Filmvorführungen von der Abwasseraufbereitung im Klärwerk Hetlingen, wohin etwa die Hälfte des Norderstedter Abwassers geleitet wird. Die andere Hälfte wird nach Hamburg entsorgt. Um die Norderstedter so recht auf das nasse Element und die ihm gewidmete Woche einzustimmen, veranstalten die Stadtwerke bereits am Sonntag, 4. Juni, einen Tag der offenen Tür im Wasserwerk Garstedt. Die Anlage ist die modernste der drei Norderstedter Wasserwerke. Durstig dürfte bei der Besichtigung kein Besucher werden, und gegen den Hunger soll es Fleisch und Wurst vom Grill geben

19.05.2000: Der Hamburger Verkehrsverbund sollte endlich auf die geänderten Ladenöffnungszeiten reagieren. Das fordern die christdemokratischen Verkehrsexperten in einem Antrag, der voraussichtlich von dem "Kleinen Parteitag" der CDU am nächsten Dienstag verabschiedet wird. Gewünscht werden vor allem mehr Bahnen auf den Linien S 3 (Pinneberg-City-Neugraben) und U 1 (Garstedt-City-Walddörfer). Als "unerlässlich" wird in dem umfangreichen Antrag zur Hamburger Verkehrspolitik eine Autobahnumgehung der Stadt bezeichnet. Dazu seien zwei Elbquerungen erforderlich, meint die CDU: eine östlich und eine westlich von Hamburg. Die Verkehrspolitiker der Union plädieren auch für eine schienengebundene Erschließung der HafenCity. Dabei sollte die Bahn bis zum Holzhafen fortgeführt und an den "Schellfisch-Tunnel" nach Altona angebunden werden - eventuell als "führerlose Schwebebahn". Die Bildungspolitik ist ein weiterer Schwerpunkt des CDU-Landesausschusses am 23. Mai im Bürgerhaus Wilhelmsburg. In den vom Schulexperten Wolfgang Beuß aufgestellten Thesen heißt es: "Das Erlernen einer Fremdsprache beginnt mit Klasse 2." Die CDU will den mittleren Schulabschluss mit einer "Sechsstufigen Realschule" aufwerten. Dabei soll ab Klasse 6 eine zweite Fremdsprache unterrichtet werden. Der evangelische Religionsunterricht solle in den Klassen 7 und 8 wieder zur Pflicht gemacht werden. Ein Positionspapier der Schulfachfrau Ingeborg Knipper betrifft den islamischen Religionsunterricht. Der Inhalt müsse mit der Schulbehörde abgestimmt, der Unterricht (zwei Wochenstunden) in deutscher Sprache geführt werden. Der CDU-Ortsverband Sülldorf/Iserbrook unternimmt einen Vorstoß zur Einführung von Wahlkreisen auch bei Bürgerschaftswahlen. Dafür gibt es aber zur Zeit keine Mehrheit

20.05.2000: Nun sind auch die Kinder von der Grundschule Niendorfer Straße ins Computerzeitalter gestartet. Die neuen PCs wurden mit einer kleinen Feierstunde eingeweiht. Den Einstieg in die multimediale Welt haben Pädagogen, Eltern, Kinder und Sponsoren gemeinsam bewältigt - nur dadurch, dass viele an einem Strang gezogen hatten, konnten die 20 Computer angeschafft werden. Einige Schüler aus unterschiedlichen Klassenstufen installierten die Lernprogramme zusammen mit Vätern und Müttern von der Computergruppe. Schulleiterin Ingke Diercks dankte besonders den aktiven Eltern, die an vielen Wochenenden die von der Post, dem Lionsclub Forst Rantzau und den HEW gespendeten Computer für den schulischen Gebrauch umgerüstet hatten. Mitgezogen hat auch der Schulverein. Er hatte Geld bereitgestellt, um Hard- und Software anzuschaffen. Die Schulleiterin kündigte an, dass in jeder Klasse zwei Computer installiert werden. "Die Kinder sollen früh lernen, das Medium sinnvoll und verantwortungsbewusst zu nutzen", sagte Ingke Diercks. Sie dankte auch den Geschäftsleuten aus der Umgebung der Garstedter Schule - ohne sie hätte das Projekt nicht gelingen können

22.05.2000: Ohne Parteibuch und Tagesordnung wird beim politischen Stammtisch der SPD-Garstedt diskutiert. Zum zwanglosen Austausch treffen sich Mitglieder und andere Interessierte wieder am Mittwoch, 24. Mai, um 20 Uhr im SPD-Laden, Achternfelde 21. Das Schwerpunktthema wird zu Beginn festgelegt.

25.05.2000: Viele Norderstedter hatten Tränen in den Augen, als das Norderstedter Lokal "Kuckucksei" am Dienstagabend vor ihren Augen niederbrannte. Das Reetdachhaus an der Ulzburger Straße war nicht nur eines der ältesten Häuser in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt. Es war auch eine beliebte Kneipe und ein kultureller Treffpunkt. Gegen 18.45 Uhr war das Feuer am Dach von Passanten bemerkt worden. Alle vier Norderstedter Wehren rückten mit 150 Männern aus. Aber das neu gedeckte Reetdach konnte nicht mehr gerettet werden. Die Brandursache steht noch nicht fest. Der Schaden wird auf rund 1,5 Millionen Mark geschätzt. Das Dach, unter dem der Norderstedter Bauingenieur Heinrich Lönnies Norderstedts Stadtgründung konzipierte, gibt es nicht mehr. Der "Löwe von Norderstedt" hatte viele Jahre für einen Zusammenschluss der Gemeinden Friedrichsgabe, Harksheide, Garstedt und Glashütte gekämpft und gearbeitet. In seinem Reetdachhaus an der Ulzburger Straße 476 hat er Norderstedt geplant und erstritten. Von diesem Haus, das seine Tochter Hildegard Waack nach dem Tod des Vaters pflegte und in die beliebte Künstlerkneipe "Kuckucksei" verwandelte, stehen nur noch die Grundmauern. Am Freitag sollte das neue Reetdach fertig sein. Die Handwerker waren dabei, die letzten Arbeiten zu verrichten. Da fing das Dach Feuer, und auch der schnelle und umsichtige Einsatz der vier Norderstedter Wehren konnte die etwa 200 Jahre alte ehemalige Scheune nicht retten. Passanten hatten das Feuer auf dem Dach beim linken Schornstein entdeckt. Sie informierten den Pächter des Lokals, der gemeinsam mit einigen Angestellten im Restaurant war. Die wenigen Gäste verließen das Haus. Sekunden später erreichte die Friedrichsgaber Wehr, die in unmittelbarer Nähe stationiert ist, den Brandort. Die anderen drei Wehren folgten. Leiter und Schläuche wurden in Windeseile ausgerollt. Das Wasser aus den Tanklöschfahrzeugen war schnell verbraucht. Bis zum Anschluss an den Hydranten vergingen wertvolle Minuten. Später strömten dann jedoch rund 240 000 Liter Wasser aus allen Rohren ins Haus. Dennoch konnten die Feuwehrleute nicht verhindern, dass das Haus im Flammenmeer versank. Besonders schwierig wurden die Arbeiten, als der Dachstuhl teilweise einstürzte. Erst gegen 3 Uhr morgens konnten die Feuerwehrleute die Schläuche wieder einrollen. Über die Brandursache kann die Norderstedter Kriminalpolizei noch keine Angaben machen. Untersucht wird, ob das Feuer vielleicht bei den Arbeiten am Reetdach ausgelöst wurde. Auch der vor einigen Monaten installierte Pizza-Holzofen könnte als Verursacher in Betracht kommen. Selbst Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Der Schaden wird auf rund 1,5 Millionen Mark geschätzt. Gegen 20 Uhr traf die Besitzerin des Gebäudes, Hildegard Waack, am "Kuckucksei" gemeinsam mit ihrem Mann ein. Geschockt stand sie vor dem Haus ihrer Eltern, in dem sie aufwuchs und das sie 1989 zu einer beliebten Künstlerkneipe machte. Musiker spielten und Künstler nutzten die Räume als Ausstellungshalle. Später verpachtete Hildegard Waack das "Kuckucksei", hatte aber mit dem ersten Pächter nicht viel Glück. Der zweite Pächter machte aus der Speiseschank-Stätte mit dem herrlichen Biergarten vor wenigen Monaten eine erweiterte Pizzeria. Die Angestellten saßen während der Löscharbeiten weinend vor dem Haus. Immer wieder wurde Hildegard Waack an diesem Abend gefragt, ob sie das Haus wieder aufbauen wird. "Im Moment bin ich einfach nur geschockt. Ich kann nicht weinen, ich kann es einfach nicht fassen. Aber ich wurde heute von so vielen Menschen angesprochen, das Haus doch wieder aufzubauen. Schon deshalb muss ich ernsthaft darüber nachdenken", sagte sie an diesem Abend

25.05.2000: Wer von Norderstedt aus mit der U-Bahn fährt, kann sich freuen. Mit Beginn des Sommer-Fahrplanes werden die Züge künftig im Fünf-Minuten-Takt fahren. In der Hauptverkehrszeit startet alle fünf Minuten ein Zug von Norderstedt-Mitte in Richtung Hamburg. Am Montag können Berufstätige diesen Service zum ersten Mal nutzen. HVV und Stadt haben sich auf diese Verdichtung geeinigt, weil das Fahrgastaufkommen seit dem Bau der Teilstrecke von Garstedt nach Norderstedt-Mitte enorm gestiegen ist. Jährlich werden derzeit rund sechs Millionen Fahrgäste auf dieser Strecke befördert. Außerhalb der Hauptverkehrszeit werden die Züge alle zehn Minuten fahren. Nur nachts und am Wochenende gibt es noch den 20-Minuten-Takt

26.05.2000: Aus acht evangelischen Kirchengemeinden in Norderstedt werden am Reformationstag sieben. Schalom und Vicelin werden sich zur Gemeinde "Vicelin-Schalom" zusammenschließen. Die beiden kleinsten Gemeinden der Stadt fusionie- ren damit zur zweitgrößten kirchlichen Verwaltungseinheit mit dann etwa 5500 Mitgliedern. Pastoren und Kirchenvorstände betonen, dass es sich um eine Allianz aus der Stärke heraus handelt. Inhaltliche Gemeinsamkeiten haben Schalom und Vicelin zu diesem Schritt bewogen. Zwar hofft man, dass durch die Ein- heit langfristig Geld gespart wird, zurzeit gebe es jedoch keine finanziellen Gründe für die Hochzeit. Gemeinsame Projekte wie die Bibelwoche, die Osternacht, Andachten zum Buß- und Bettag oder Konfirmantenfreizeiten haben schon seit Jahren zusammenwachsen lassen, was offensichtlich zusammengehört. Weil sich die Gemeinden trotz der räumlichen Entfernung sehr gut kennen, weil sie außerdem in vielen inhaltlichen Fragen übereinstimmen, gab es gegen den nun anstehenden Zusammenschluss von Vicelin und Schalom kaum Bedenken. Viele Veränderungen gibt es vorläufig ohnehin nicht. Die Fusionsgemeinde wird beide Kirchen und beide Kindergärten behalten. Es wird nach wie vor wöchentliche Gottesdienste in beiden Einzelgemeinden geben. Kein Mitarbeiter wird entlassen. Im Herbst jedoch werden sich beide Kirchen bereits eine Sekretärin teilen. Dörte Knaack, die zurzeit im Kirchenbüro der Schalom-Gemeinde sitzt, wird dann auch regelmäßig in der Vicelin-Gemeinde zu finden sein, weil die dortige Sekretärin in den Ruhestand geht. "Die Fusion ist keineswegs aus der Not, sondern aus der Stärke heraus entstanden", betont Christian Stehr, Pastor in der Schalom-Gemeinde. "Seit Jahren sind wir uns in inhaltlichen Fragen nahe und setzen bei der Gemeindearbeit gleiche Schwerpunkte." Nicht die Absicherung hauptamtlicher Stellen in der Kirche sei die Stoßrichtung ihrer Arbeit, sondern die Schaffung einer lebendigen Gemeinde, die vom ehrenamtlichen Engagement seiner Mitglieder lebt. "Mit der Fusion stellen wir uns den inhaltlichen und finanziellen Herausforderungen der Zukunft", erläutert Pastor Michael Schirmer von der Vicelin-Gemeinde, der viele Jahre im Schalom gearbeitet hat. In Norderstedt ist es die erste Fusion zweier Kirchengemeinden. Im Kirchenkreis Niendorf, zu dem Norderstedt gehört, gab es bereits vor drei Jahren zwei Zusammenschlüsse. In Hamburg-Lokstedt und in Langenfelde wurde aus zwei Kirchen eine Gemeinde. Als Signal für andere Gemeinden betrachtet Propst Karl-Heinz Melzer die Fusion in Norderstedt nicht. "Jede Gemeinde ist anders, und ob ein Zusammenschluss möglich und sinnvoll ist, können die 23 Gemeinden, die zum Kirchenkreis gehören, nur selbst entscheiden. Solche Modelle sind nicht übertragbar. Aus der Sicht von Vicelin und Schalom kann ich das Kooperationsbestreben jedoch sehr gut verstehen." Schon oft war der Schalom-Gemeinde eine Allianz mit der Christus-Gemeinde (3600 Mitglieder) nahegelegt worden. Aber beide Garstedter Gemeinden lehnten einen Zusammenschluss ab. Mit einer symbolischen Grenzüberscheitung wird die Fusion im Herbst gefeiert. Bei einem Fest soll gemeinsam die Gemeindegrenze überschritten werden. "Betonmauern müssen wir dabei keine überwinden", freut sich Pastor Michael Schirmer. "Wie es mit den Mauern in den Köpfen aussieht, wird sich zeigen." Die größte Kirchengemeinde in Norderstedt ist die Paul-Gerhardt-Gemeinde mit 5890 Mitgliedern. Wenn Vicelin und Schalom gemeinsam agieren, wird die Johannes-Gemeinde in Friedrichsgabe mit rund 3000 Mitgliedern zur kleinsten kirchlichen Einheit im Stadtgebiet

29.05.2000: Am Himmelfahrtstag tag zieht es immer mehr Norderstedter traditionell in den Wald. Alljährlich veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Garstedt am "Vatertag" ihr Waldkonzert. Nicht nur der Musikzug der Garstedter Wehr, sondern auch die Norderstedter Männerchorgemeinschaft und der Schützenspielmannszug sorgen am Donnerstag, 1. Juni, erneut für gute Stimmung unter Bäumen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Vom Grill gibt es Bratwurst und Fleisch. Auch Kaffee und Kuchen wird angeboten. Während die Eltern klönen, kümmert sich die Jugendfeuerwehr um den Nachwuchs. Das Waldkonzert findet im Gehege Syltkuhlen/Rantzauer Forst bei der Wetterschutzhütte der Waldjugend statt. Begonnen wird um 9.30 Uhr

30.05.2000: Der von der Landesregierung entgegen früheren Aussagen nun doch angestrebte sechsspurige Ausbau der A 7 lässt Norderstedts Politiker handeln: Die CDU will nun an frühere Pläne anknüpfen und einen Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte einfordern. "Wir müssen handeln, sonst verschläft Norderstedt die Zukunft", sagt CDU-Vorsitzende Charlotte Paschen. Sie erhofft sich eine Verkehrsentlastung für den Stadtteil Garstedt. Der Vorstoss von Verkehrsminister Bernd Rohwer, den sechsspurigen Ausbau der A 7 von Quickborn in Richtung Hamburg für den nächsten Bundesverkehrswegeplan anzumelden, findet im Kreis Segeberg geteilte Zustimmung. Während Landrat Georg Gorrissen diesen Ausbau für überfällig hält, sind die Politiker in Henstedt-Ulzburg enttäuscht: Sie hatten bereits vor einiger Zeit in einer Resolution den sechsspurigen Ausbau der Autobahn "zumindest" bis Kaltenkirchen gefordert. Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen erhalten für ihre Gewerbegebiete demnächst einen direkten Autobahnanschluss, der aber nur wenig nützt, wenn die Autobahn ständig verstopft ist. Die Brückenbauwerke in diesem Bereich haben bereits die für einen sechsspurigen Ausbau erforderliche Breite. Für Bürgermeister Volker Dornquast ist es aber wichtig, dass jetzt der erste Schritt getan wurde. Er vermutet, dass der weitere Ausbau der A 7 durch die "Hintertür" erfolgen könnte: Wenn eines Tages die A 20 gebaut wird, müsste diese Autobahn die vorhandene A 7 kreuzen - das könnte seiner Ansicht nach Anlass sein, die sechs Spuren bis Kaltenkirchen, möglichst bis Bordesholm, auszubauen. Für Norderstedt ergeben sich zumindest nach Ansicht der CDUgute Chancen, zu einem eigenen Autobahnanschluss zu kommen. Denn dieser fehlt in der fünftgrößten Stadt des Landes: Während in das nur unwesentlich größere Neumünster vier Abfahrten führen, können Autofahrer bis jetzt nur über die Anschlussstellen Quickborn und Schnelsen-Nord nach Norderstedt gelangen. Für die zentrale Stadt im wirtschaftlich wichtigen Hamburger Umland mitten in einer Metropolregion Europas ist das nach Ansicht der CDU zu wenig. Bereits in den vergangenen Jahren hatte die CDU einen Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte gefordert. Nach dem Bekanntwerden der Pläne des Kieler Verkehrsministers sollen die Forderungen erneut auf den Tisch gebracht werden. Charlotte Paschen will die nächste Fraktionssitzung nutzen, um darüber zu diskutieren. "In Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen tut sich etwas, in Norderstedt nicht", so die CDU-Vorsitzende. "Das ist einfach ein Unding." Nach dem jetzt konkret geplanten Ausbau des Knotens Ochsenzoll ist für sie der Autobahnanschluss das vordringlichste Verkehrsvorhaben. Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote ist "angenehm überrascht" von dem Vorstoß des schleswig-holsteinischen Verkehrsministers. Seiner Ansicht nach besteht künftig die Chance, den Verkehr aus Norderstedt auf die A 7 zu verlagern. Grote will sich bei Minister Rohwer persönlich erkundigen, wie der zeitliche Ablauf des Autobahnausbaues aussehen könnte. Aber schon jetzt ist sich der Norderstedter Bürgermeister sicher, dass der Ausbau der A 7 zeitlich zur Neufassung des Norderstedter Flächennutzungsplanes passt. Und in diesem sollte seiner Ansicht nach auch festgeschrieben werden, wie der Verkehr aus dem Ort heraus verlagert werden kann. "Die gesamte Verkehrssituation für die nächsten 20 Jahre soll in diesem Plan festgeschrieben werden", sagt Grote, der eine ganz persönliche Meinung zur Anbindung Norderstedts an die Autobahn hat: Seiner Ansicht nach sollte "ernsthaft" über das Einbinden bereits vorhandener Straßen nachgedacht werden. So könne zum Beispiel auf die Friedrich-Ebert-Straße zurückgegriffen werden

31.05.2000: Um 5. Juni jährt sich zum 28. Mal der weltweite Tag der Umwelt. In Norderstedt wird dieser Tag zum Thema Wasser gestaltet. Viele Informationen und Veranstaltungen zum Grundwasser, Trinkwasser, zu Fließgewässern wie der Moorbek und Tarpenbek und zur Abwasserklärung sollen das kostbare Nass in den Mittelpunkt rücken. Kommen Sie doch mal vorbei: Schon am Sonntag, 4. Juni, findet im Wasserwerk Garstedt, Waldweg Ecke Jägerstraße, ein Tag der offenen Tür mit einem Grillfest statt. Vom 5. Juni bis 9. Juni wird eine Ausstellung in der Rathauspassage zu sehen sein. Am Montag findet dort auch ein Mikroskopierkursus statt. Zum ersten Mal wird eine Gewässergütekarte aller Norderstedter Fließgewässer präsentiert. Im Rathaus können Sie per Videoaufnahmen in die Norderstedter Abwasserkanäle abtauchen oder per Mausklick den Pfad des Wassers bereisen. Viele Aktivitäten und Vorführungen von Einsatz- und Laborgeräten umrahmen den Tag der Umwelt auf dem Rathausplatz. Außerdem kann das Umweltlabor besichtigt werden. Weiteres erfahren Sie bei Herrn Dr. Penshorn, Tel. 535 95 512

Juni

02.06.2000: Ein Wald voller Fahrräder, Menschen mit Spazierstöcken, Boller- und Kinderwagen pilgerten sternförmig zur Wetterschutzhütte im Waldgehege Syltkuhlen-Rantzauer Forst, und auf dem Festplatz war Umfallen schon um 11 Uhr unmöglich: Das alljährliche Waldkonzert mit Grillfest an Himmelfahrt der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, bei dem die Gäste im letzten Jahr wegen dickem Dauerregen im wahrsten Wortsinn baden gingen, wurde in diesem Jahr wieder ein toller Treff zum Klönen, Schmausen und Schunkeln. Der Musikzug der Garstedter Wehr spielte nicht nur Märsche, sondern brachte das Publikum auch mit fröhlichem Swing in Schwung. Die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, zünftig in Seemannskluft, erfreute mit Volksweisen und Schlagern, und der Schützenspielmannszug Norderstedt ließ Schellen, Pfeifen und Trommeln erklingen. Die Stimmung stieg von Minute zu Minute, wie auch Heinz Wiersbitzki, Garstedter Ortswehrführer, hinter seinem Getränkestand vergnügt registrierte: "Unsere Gäste, darunter viel treues Stammpublikum, kommen mit der ganzen Familie vom Baby bis zur Großmutter." Auch die traditionellen Vatertags-Vehikel fehlten nicht, beladen mit geistigen und ungeistigen Getränken. Doch liebevolle Väter zogen darin mit Vergnügen die eigene Angetraute, so wie Eric Störmer seine Ehefrau Sujatabai

02.06.2000: Um die Bevölkerung für den sorgsamen Umgang mit dem kostbaren Nass zu sensibilisieren, veranstaltet das Umweltamt am Sonntag, 4. Juni, und am Montag, 5. Juni, "Tage der Umwelt", bei denen sich alles um das Wasser dreht. Am Sonntag lädt das Wasserwerk Garstedt zu einem Tag der offenen Tür ein. Das neue Werk kann von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden. Anschließend veranstalten die Stadtwerke ein Grillfest. Am Montag kann das städtische Umweltlabor in den Räumen der Stadtwerke, Zugang Heidbergstraße, besichtigt werden. Wer will, kann dort die Qualität mitgebrachter Wasserproben ermitteln lassen. Auf dem Rathausvorplatz informieren am Montag der Abwasser-Zweckverband Pinneberg und das Betriebsamt über die Abwasserbehandlung. Der Laborbus und das Abwassermobil werden vor dem Rathaus stehen. Spektakuläre "Nebelaktionen" führt das Betriebsamt um 9 und 11 Uhr durch. In der Rathauspassage wird der Wasserkreislauf veranschaulicht. Dort wird auch die Norderstedter Gewässergütekarte vorgestellt. Zu sehen sind Videoaufnahmen aus den Abwässerkanälen Norderstedts. Den Weg des Wassers werden Naturschutzvereine und die Volkshochschule darstellen. Von 9 bis 16.30 Uhr werden Mitarbeiter des Umweltamtes die Fragen der Besucher beantworten. Wer eine Führung wünscht, sollte sie mit Friedrich Penshorn, Tel. 535 95 512, absprechen

05.06.2000: 25 Jahre alt wird in diesem Jahr die Norderstedter Gruppe im Naturschutzbund (Nabu) Deutschland. 1975 gründeten sie 20 umweltbewusste Menschen. Heute sind von den Gründungsmitgliedern immer noch sieben Naturschützer in der Gruppe aktiv. Entsprechend dem damaligen Namen "Deutscher Bund für Vogelschutz" hat sich die Gruppe den Vogelschutz auf ihre Fahnen geschrieben: Hierzu zählten neben den ornithologischen Kartierungen, die die Gruppenmitglieder regelmäßig vornahmen, auch die Biotoppflege mit praktischen Arbeitseinsätzen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt war und ist die Öffentlichkeitsarbeit. So veranstalteten die Nabu-Mitglieder für die Norderstedter zahlreiche Führungen unter dem Motto: "Was singt denn da?" Eigentlich existiert die Gruppe schon länger als 25 Jahre. Erste Aktivitäten sind aus dem Jahre 1971 überliefert. Damals zeigte Karl-Heinz Bruster bereits naturkundlich interessierten Menschen die Vogelwelt in und um Norderstedt. Eine Jahr vor Gruppengründung startete dann das Steinkauz-Programm, das maßgeblich vom Nabu-Mitglied Helmut Buck gestaltet wurde. Insbesondere in der Alsterniederung zählten und zählen bis heute fleißige "Nabuler" Jahr für Jahr Brachvögel, Braunkehlchen und Neuntöter. Nicht nur, aber auch zum Spaß: Die ermittelten Daten werden an die Staatliche Vogelschutzwarte weitergeleitet. 1981 kaufte der Nabu die Schlappmoorwiese. Diesen wertvollen Biotop pflegt die Gruppe bis heute weiter. Außerdem zählten zwischenzeitlich die Pflege der Rebhuhnfläche Garstedt, der Kopfweidenschnitt, Entkusselungsmaßnahmen, Bestandsmaßnahmen von Flora und Fauna und vieles mehr zum Arbeitsprogramm der Gruppe. Maßgeblich geprägt wird die erfolgreiche Arbeit von Nabu Norderstedt dadurch, dass sie seit 1977 von ein und demselben Mann geleitet wird: Dietrich Otto, auch bekannt als langjähriger zweiter Vorsitzender des Nabu-Landesverbands Hamburg. Seine Fachkompetenz hat die Gruppe Norderstedt stets bereichert

05.06.2000: Die Pinneberger Künstlerin Gagel, die in Norderstedt gerade einen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum gewonnen hat, will jetzt auch mit ihren Straßenbilderschildern die Norderstedter an einem Kunstwerk teilhaben lassen: Die fotografischen Porträts von 190 Bürgerinnen und Bürgern - jeweils zehn auf einem Straßenbildschild - werden dauerhaft in der Stadt aufgestellt. Straßenbilderschilder sind nach den Worten der Künstlerin eine Verdoppelung der Straßennamensschilder in anderer Form: Statt des Straßennamens werden für jedes Schild zehn Anwohnerinnen und Anwohner einer bestimmten Straße in Norderstedt - Kinder, Eltern, Großeltern, alte und junge Menschen - porträtiert und in Zukunft auf einem Straßenbildschild zu sehen sein. Wenn jemand aus der Straße wegzieht, bleibt das Bild als Erinnerung zurück. So entsteht mit der Zeit in Norderstedt ein fotografisches Zeitdokument, das auch als Hommage der Künstlerin und der Stadt Norderstedt an ihre Bürgerinnen und Bürger zu verstehen ist. Damit das Werk gelingen kann, bittet Gagel die Bewohnerinnen und Bewohner der Mittelstraße, des Travestiegs, der Müllerstraße, des Alsterstiegs und des Bargweges, sich am Sonnabend, 10. Juni, um 10 Uhr bei der Stadtbücherei im Einkaufszentrum Glashütte einzufinden, um sich porträtieren zu lassen. Gagels Aufruf an die Norderstedter: "Auch wenn Sie noch zögerlich sein sollten, kommen Sie doch einfach zu dem Fototermin vorbei und schauen Sie sich so ein Straßenschildbild an. Lassen Sie sich von mir und den Mutigen, die sich ablichten lassen, überzeugen zum Mitmachen." Für Fragen steht Gagel unter Tel. 04101/75 224 zur Verfügung; die Faxnummer ist 04101/810 998. Die Künstlerin ist sich sicher: "Für die Porträtierten im Besonderen, aber auch für die an Norderstedt interessierten Bürgerinnen und Bürger wird diese Arbeit sicherlich zu einer fruchtbaren Identifikation mit der Stadt führen, und darüber hinaus wird sie im Laufe der Zeit eine ganz besondere geschichtliche Dokumentation werden." Dem ersten Termin in Glashütte sollen weitere in den Stadtbüchereien Garstedt und Norderstedt-Mitte folgen. Zu der Veranstaltung im Rathaus sind die Einwohner der Ortsteile Friedrichsgabe, Harksheide und Norderstedt-Mitte eingeladen. Die Termine für die weiteren Fotoaufnahmen werden noch bekannt gegeben

06.06.2000: Für einen Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte will sich der Norderstedter CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek beim Land stark machen. "Wenn das Kabinett den Verkehrsbericht 2000 im Herbst diskutiert, sollte diese langjährige Forderung der CDU Norderstedt einfließen", sagt der Abgeordnete. Er sieht gute Chancen für das Projekt, nachdem sich Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Rohwer für einen sechsspurigen Ausbau der A 7 ausgesprochen hatte. Damit biete sich den Norderstedtern die Möglichkeit, die verkehrliche Anbindung zukunftsweisend zu verbessern. Angesichts der wachsenden Stadt sei ein zusätzlicher Autobahnanschluss zwischen Schnelsen-Nord und Quickborn dringend erforderlich, zumal diese Strecke bundesweit zu den längsten Autobahnabschnitten ohne Zubringer zählt. Die Zufahrt solle im Bundesverkehrswegeplan, der Mitte 2001 festgelegt werde, enthalten sein. Es sei daher eine Herausforderung für die Norderstedter Christdemokraten, das Projekt entsprechend voranzutreiben. "Entlasten wir unsere Stadt, besonders den Stadtteil Garstedt, von Verkehr, der besser über die Autobahn abgewickelt wird", sagte Ritzek

09.06.2000: Kräftiger Baum mit vielen Früchten: Wenn das Sozialwerk Norderstedt feiert, kommen alle: Junge und Alte, Ehemalige und Künftige, Personen des öffentlichen Lebens und die Nachbarin von nebenan. Mehr als 130 Gästen saßen im Festzelt vor dem alten Garstedter Rathaus und machten gemeinsam mit der Vorsitzenden des Sozialwerkes, Wiltrud Mandak, einen Ausflug in die Geschichte der Einrichtung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die vor 25 Jahren gegründet wurde. Am Anfang waren es vor allem alte Menschen, denen das Sozialwerk eine zweite Heimat gab. Mit der Betreuung einer Altentagesstätte im damaligen städtischen Altenheim wurde begonnen. Später kümmerte sich das Sozialwerk um die Weihnachtsfeier der Senioren, organisiert Ausflüge, besuchte einsame Menschen in den Altenheimen. Der erste Sozialwerk-Spross, die Altenarbeit, hat sich längst zu einem kräftigen Zweig entwickelt. Bereits 1976 bekam das Sozialwerk eine zweite Aufgabe. Es übernahm die sozialtherapeutische Kindertagesstätte. Später wurde daraus die Psychologische Beratungsstelle. 4930 Menschen suchten bisher dort Hilfe und wurden beraten. Meist sind es Schulprobleme, Streit in der Ehe oder Auffälligkeiten von Kindern, die dort besprochen werden. Der dritte Spross des Sozialwerks ließ nicht lange auf sich warten. 1979 begann der erste Lehrgang der Altenpflegeschule, damals noch im Vicelin-Haus. 426 Schüler haben sich seither als staatlich geprüfte Altenpfleger ausbilden lassen. 373 davon waren Frauen, aber auch 53 Männer haben die Prüfungen bestanden. 1982 bekam die Schule den Namen von Gerhard-Bruhn, der als Mitarbeiter des Arbeitsamtes bereits vor 20 Jahren erkannt hatte, dass der Bedarf an ausgebildeten Altenpflegern immer größer wird. Der vierte Spross ist die Sozialstation. Um rund 60 bis 80 Patienten kümmern sich heute acht festangestellte Mitarbeiter und 14 Teilzeitkräfte. Die Pflegeversicherung hat die Arbeit des engagierten Teams nicht einfacher gemacht. "Unsere Gesellschaft sollte dem Alter mehr Würde entgegenbringen", kritisierte Wiltrud Mandek in ihrer Begrüßungsansprache. "Pflege, tröstende Worte und aufmunternde Gespräche lassen sich in kein Abrechnungsschema pressen." Spross Nummer fünf ist die Suchtberatungsstelle. Auf Initiative von Dr. Herrmann Wulf wurde diese Beratungsstelle 1983 eingerichtet. Die Orientierung liegt auf der ambulanten Therapie. Wie erfolgreich die Suchtberatungsstelle arbeitet, beweist unter anderem die Tatsache, dass der Anteil der Behandlungsabbrüche bei unter vier Prozent liegt. Zwei Drittel bleiben nach Abschluss der Behandlungen abstinenz. Fast 200 Menschen wurden dort bereits therapiert. Sechster und jüngster Spross ist die Trägerschaft für 14 altengerechte Wohnungen, die im alten Garstedter Rathaus gebaut wurden. Mit dem Jubiläumsgeburtstag kann gleichzeitig die Fertigstellung des Umbaus gefeiert werden. Dass aus den Zweigen ein kräftiger Baum mit vielen Früchten werden konnte, hat das Sozialwerk vielen engagierten Menschen zu verdanken. Dazu gehören Geschäftsführerin Heideltraud Peihs, Karl-Heinz Mette, Gerhard Bruhn, Erna Zerling, Dr. Hermann Wulf und viele andere

19.06.2000: Das Nomi-Fest geht in die nächste Runde. Auch in diesem Jahr haben sich die Organisatoren vom Verein Freizeitpark Norderstedt-Mitte wieder viel einfallen lassen, um den Besuchern einen vergnüglichen Nachmittag und Abend zu bieten. Dabei setzen die Veranstalter auf ein bewährtes Konzept: die Kombination von Spielemeile und Bühnenprogramm. Auf der Spielemeile hinter dem Garstedter Müllberg finden die kleinen Gäste am Sonnabend, 24. Juni von 14 bis 18 Uhr eine Fülle von Herausforderungen. Sie können versuchen, möglichst viele Kisten zu stapeln, einen Mountainbike-Parcours zu bewältigen, die Kletterwand zu ersteigen oder sich von einer Spiele-Erfinderin inspirieren zu lassen. Mit von der Partie sind wieder viele Norderstedter Vereine, die sich vorstellen und die Besucher zu unterschiedlichen Aktionen einladen. Wer bei der Tombola mitspeilen will, muss sich beeilen. "Im Vorjahr waren die Lose schon nach einer Stunde vergriffen", sagt Organisatorin Rosi Sukkar. Auf der Bühne gibt es zwischen 16 und 24 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Artistik und Akrobatik. Für den Abend versprechen die Veranstalter eine Gala, die nichts für schwache Nerven ist. Zumindest ist es nicht normal, Glühbirnen mit Genuss zu verspeisen oder einen 14 Zentimeter langen Nagel durch die Nase ins Gehirn zu schieben

22.06.2000: 22.06.1985: "Mit fünf Mark dabei sind künftig junge Menschen, die im Jugendgästehaus der Stadt Norderstedt übernachten wollen. Eine tolle Idee: Die Stadt richtet im alten Garstedter Rathaus an der Ochsenzoller Straße eine Art Billig-Hotel für junge Leute ein. Benutzt werden kann das Haus von Jugendgruppen, die nach Norderstedt kommen.

22.06.2000: Stonsdorferei wird neues Domizil der Feuerwehr: Norderstedt - Die Feuerwehr zieht um in ein neues Domizil: Gemeindewehr, Jugendwehr , Leitstelle und Ortswehr Harksheide werden künftig in der ehemaligen Stonsdorferei angesiedelt. Das sieht das Konzept zur Zukunft des Brandschutzes in Norderstedt vor. Mit dem Umzug schlägt die Stadt zwei Fliegen mit einer Klappe: Das städtebauliche Problem der leer stehenden Schnapsbrennerei wird gelöst, und der neue Standort bietet ausreichend den dringend benötigten Platz für die Feuerwehr. "Es war Zeit, dass wir uns Gedanken machen, wie wir den Brandschutz in den nächsten Jahren organisieren wollen", sagte der Vorsitzende des Hauptausschusses, Jürgen Lange, der das Thema in den für die Feuerwehr zuständigen Ausschuss gebracht hatte. Hintergrund des Vorstoßes: Über der Stadt schwebt ein Damoklesschwert - normalerweise müssen Städte von 80 000 Einwohnern an eine Berufsfeuerwehr haben. Das würde die Stadt jedes Jahr zwischen neun und zehn Millionen Mark kosten. Beim jetzigen Modell der vier freiwilligen Ortswehren liegen die Ausgaben deutlich niedriger. Vorausschauend hatte die Stadt schon mal eine Lex Norderstedt in die Verfügung des Landes aufnehmen lassen: "Ausnahmen vom Zwang zur Berufswehr sind möglich, wenn dem Innenminister nachgewiesen wird, dass die Sicherheit der Bürger gewährleistet ist", sagte der für die Feuerwehr zuständige Dezernent Harald Freter angesichts von aktuell gut 72 000 Einwohnern und einem kontinuierlichen Wachstum. Mit dem Zukunftskonzept will sich die Stadt nun gegenüber dem Land absichern. "Wenn wir die Pläne realisieren, müssen wir uns bis weit über das Jahr 2010 keine Gedanken mehr machen", sagt Lange, der auf die gute Zusammenarbeit von Feuerwehr, Politik und Verwaltung hinweist. Fest stand schon früh, dass die jetzigen Räume am Langenharmer Weg nicht für die vielfältigen Aufgaben ausreichen würden. Der Bau aus den 60er-Jahren platzt aus allen Nähten, er ist für die heutige Mehrfachnutzung mit Leitstelle, Gemeindewehr, Jugendwehr, Ortswehr und Werkstätten nicht vorgesehen. "Wir haben hin- und her überlegt, wie wir dort den nötigen Platz schaffen können. Mit dem Umzug in die Stonsdorferei kommen wir auf jeden Fall günstiger weg", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Die Stadt hat das Gelände gekauft. Da das Gebäude als Stahlskelett gebaut worden sei, könne es stehen bleiben. Es reiche, die Innenräume neu zu gestalten. Über die Kosten gebe es noch keine Angaben. "Für das Gelände haben sich bisher nur Investoren interessiert, die viel zusätzlichen Verkehr nach Harksheide gebracht hätten. Das wollen wir nicht", sagte Lange. Der neue Feuerwehr-Standort biete zudem den Vorteil, verkehrsgünstig gelegen zu sein. Schließlich lasse das weitläufige Gelände eine weitere Expansion oder andere Nutzungen zu. Das Konzept sieht außerdem vor: [GEFÜLLTER KREIS] Die Wache in Friedrichsgabe soll zum Ausbildungszentrum erweitert werden. Hier soll vor allem der Nachwuchs lernen, Schaumteppiche zu legen und Menschen aus demolierten Autos herauszuschneiden. [GEFÜLLTER KREIS] Die Wehr in Glashütte wird weiterhin für den Strahlenschutz zuständig sein. Wegen der Enge soll das Gelände langfristig erweitert bzw. ein neuer Standort gesucht werden. [GEFÜLLTER KREIS] In Garstedt ist der Schwerpunkt Vorbeugung angesiedelt, zudem müssen die Garstedter bei Alarm auf dem Flughafen Hamburg oder der A 7 zwischen der Auffahrt Schnelsen-Nord und dem Rastplatz Holmmoor ausrücken. Die jetzige Wache am Langenharmer Weg soll verkauft und für Wohnungsbau genutzt werden

23.06.2000: Mit einem Tag der offenen Tür begeht die Artur Rebmann Betonsteinwerk GmbH in Norderstedt heute ihr Firmenjubiläum. Vor genau 50 Jahren ist das Unternehmen gegründet worden - das wird groß gefeiert. Von 14 bis 18 Uhr erwartet die Besucher auf dem Firmengelände, In de Tarpen 56, heute ein buntes Programm mit zahlreichen Attraktionen. 1950 gründete Artur Rebman seine Firma in Trittau; damals wurden die Produkte zur Gestaltung des Gartens ausschließlich in Handarbeit hergestellt. Schnell ging es mit dem jungen Unternehmen bergauf: Ein neues Firmengelände in Poppenbüttel wurde bezogen, die ersten Mitarbeiter traten in die Firma ein und mit einem Tempo-Dreirad begann die Motorisierung. 1960 erfolgte der Umzug nach Norderstedt, wo sich die Firma Rebmann zunächst im Kösliner Weg in Garstedt ansiedelte: Dort legte Artur Rebman den Grundstein für sein erstes eigenes Betonsteinwerk, in dem die maschinell produzierte Rebmann-Betonplatte das Kernprodukt wurde. 15 Jahre später erfolgt ein erneuter Umzug: Moderne Produktionstechnologien gehören in einen modernen Betrieb. Das neue Firmengebäude steht In de Tarpen 56 - zur Feier des 25-jährigen Firmenbestehens wird die Werkseröffnung gefeiert. Nach dem Tod des Firmengründers Artur Rebmann übernehmen die Söhne Norbert und Stefan Rebmann 1990 die Firma und führen sie als Familienbetrieb weiter. Ebenfalls ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens ist der 1998 eröffnete Mustergarten vor dem Firmengebäude. Diese innovative Serviceleistung bestimmt die Präsentation: Hier können Besucher auf einen Blick erkennen, welche Produkte für die Gestaltung des Gartens angeboten werden. Norbert und Stefan Rebmann führen das Familienunternehmen in zweiter Generation. Ihr Erfolg basiert auf dem persönlichen Engagement, aber auch auf der Unterstützung durch ein hoch motiviertes Mitarbeiterteam. Heute Nachmittag können sich die Besucher den Betrieb ansehen, aber auch für die Unterhaltung ist gesorgt. Es finden Go-Kart-Rasenmäher-Rennen statt, das NDR-2-Servicemobil ist dort. Die Kleinen können sich schminken lassen, Quatsch mit Clown Salvatore machen oder ihr Glück beim Torwandschießen versuchen. Bei einem Preisrätsel winkt als Hauptgewinn eine Fesselballonfahrt für zwei Personen. Anlässlich des Firmenjubiläums werden der Rosa-Settemeyer-Stiftung und dem Feuerwehrmuseum Geldspenden überreicht

27.06.2000: Leserbriefe: Garstedter Bürger werden missachtet Betrifft: Bau des Logistikzentrums und Umzug der Feuerwehr in die Stonsdorferei - NZ vom 20. und 21. Juni Ich bin entsetzt über das zweierlei Maß, wie der SPD-Sprecher Lange sich artikuliert. Ich habe selber erlebt, wie engagiert Herr Lange sich in der Stadtvertretung am 20. Juni gab, wie er sich um das für mich dubiose Logistikzentrum einsetzte. Herr Lange wiederholte die Argumente von Frau Moser aus dem Wahlkampf. Herr Lange missachtet beim Bau eines 20 Hektar großen Geländes die Garstedter Bürger, die unter noch mehr und ständig zunehmendem Verkehr zu leiden haben werden. Für seine Nachbarn in Harksheide haben Herrn Lange und seine Genossen beim Projekt Stonsdorferei nur Investoren interessiert, die kaum oder wenig Verkehr anziehen. Merke wohl, so ist das mit unseren Stadtvertretern, wenn sie denn auf Wiederwahl aus sind. Auch in Wiesbaden soll es ein ähnliches Projekt gegeben haben. Hier für die Niendorfer Straße geht es um ein Projekt mit mehr als 500 Millionen Mark Investitionsaufwand. Klappt es dann nicht mit dem jetzt angekündigten Logistik-Projekt, findet sich schnell etwas anderes, das dem Investor Gewinn bringen soll. Es wird leider keine Rücksicht genommen, was die Stadt und ihre Bürger vertragen können. Darüber sollte man sich seitens der jetzigen Einpeitscher auch in Bremerhaven informieren. Die dortige Nordseezeitung wie auch in Wiesbaden der Kurier haben ausführlich berichtet. Der Stadtvertretung sei auch noch angeraten, sich nicht jeden Blödsinn aufschwatzen zu lassen, nur weil es sich mit etwaigen Arbeitsplätzen gut anhört. Die Zahlen über das Frachtaufkommen im Hamburger Wirtschaftsraum sind de facto rückläufig seit mehr als fünf Jahren! Stadtplanung sollte für die Zukunft nüchtern und vernünftig zum Wohle der Bürger in dieser Stadt für die Zukunft betrieben werden. Hans Schwarz Norderstedt Alle Pflanzen liefern Sauerstoff Betrifft: Baumschutzsatzung in Norderstedt - NZ vom 22. Juni Herr Wilke bringt es auf den Punkt, worum es bei der Baumschutzsatzung geht: Diejenigen, die keinen Garten haben, wollen denen, die einen Garten haben, vorschreiben, wie dieser auszusehen hat! Und dass er nur dann "Luft zum Atmen" hat, wenn er dieses tut, ist ja nun schon lächerlich, liefern doch nicht nur Bäume, sondern alle Pflanzen Sauerstoff. In Wirklichkeit geht es hier wohl eher um das weit verbreitete Bedürfnis, anderen vorschreiben zu müssen, wie sie zu leben haben, glaubt man doch, das Alleinglücklichmachende gefunden zu haben. Berechtigt ist das aber nicht, denn gerade die Gartenbesitzer waren und sind es ja seit eh und je, die für Grün in denStädten gesorgt haben - in der Vergangenheit auch immer und sehr erfolgreich ohne Baumschutzsatzung. Jürgen Jeschke Schleswiger Hagen 3 Norderstedt

27.06.2000: Die Tannenhof-Kindertagesstätte feiert Geburtstag. Vor 30 Jahren, am 1. Juli 1970, wurde der Neubau des heutigen Hauses eröffnet. Aber eigentlich ist der Kindergarten schon viel älter. Bereits um 1900 gab es im Haus an der Tannenhofstraße 40 ein Erholungsheim für Hamburger KInder. 1939 entstand dann dort ein Kindergarten. 1945 ging die Trägerschaft an die Arbeiterwohlfahrt, später an die Gemeinde Garstedt über. Heute werden in der Einrichtung fast 90 Kinder im Alter zwischen einem und zehn Jahren betreut. Sie alle werden dabei sein, wenn am Sonnabend, 1. Juli, das große Geburtstagsfest steigt. Von 14 bis 18 Uhr treffen sich Cowboy Jim und Indianer Joe im "Wilden Westen". Die Mädchen und Jungen können sich auf Bullenreiten, Fahrt mit der Pferdekutsche, Spiele und Erfrischungen freuen. Willkommen sind vor allem auch ehemalige Kinder mit ihren Eltern. Der Siedlerweg wird an diesem Nachmittag für den öffentlichen Verkehr gesperrt

29.06.2000: "Das Jahr 2000 ist das klassische Hochzeitsjahr", findet Thomas Knoop, was sich vor allem in seinem Restaurant "Garstedter Hof" bemerkbar macht. Dank seines dazugehörigen Porterhouse-Steakhauses ist der junge Gastronom jedoch in der Lage, flexibel auf die Wünsche seiner Gäste zu reagieren. Für große Gesellschaften bis zu 250 Personen bietet sich der "Garstedter Hof" zum Feiern an, für Einzelgäste das Porterhouse. Da die Küche beide Restaurants mit einander verbindet, ist alles parallel möglich. Und wenn hier auch auf der Speisekarte vom Filetsteak bis zum 650 Gramm schweren Prime Rib oder T-Bone die Steaks (für den Herrn des Hauses) überwiegen, so bietet sie doch auch köstliche Gerichte für die ganze Familie: für die Kleinen den Kinderteller, für die Mutti zarte Entenbruststreifen auf dem Salatbett und für die Omi leckeren Butterfisch mit Gemüsebeilagen. Auf der Karte findet der Gast neben dem argentinischen Porterhouse-Steak, übrigens dem besten Stück aus dem Roastbeef, auch die Vorspeisen-Spezialitäten, wie es zurzeit der junge holländische Matjes ist. "Den hole ich mir direkt aus Holland - da schmeckt er ganz anders als hier", weiß Thomas Knoop, der die zarten Filets auf Schwarzbrot, mit Apfel- und Zwiebelringen oder mit Bratkartoffeln serviert. Für seine knusprige Ente kommen die Gäste übrigens vom anderen Ende der Stadt, so gut ist sie zubereitet. Inzwischen gehen auch seine köstlichen Bratkartoffelgerichte "in die Geschichte ein". Wer nicht aufs Dessert verzichten will, genießt in diesem Sommer frisch gebackene Waffeln mit Erdbeeren und Sahne. Und das alles im elegant-rustikalen Ambiente eines englischen Landhauses, während der "Garstedter Hof" zu traditionell gediegener Atmosphäre einlädt - mit seinen langen, vornehm gedeckten Tafeln wie geschaffen für große Gesellschaften

30.06.2000: Was Kinder tun müssen, wenn sie im Notfall die Polizei oder Feuerwehr alarmieren wollen, demonstriert die Freiwillige Feuerwehr Garstedt beim Tag der offenen Tür. Morgen können sich die Norderstedter einen Einblick in die Arbeit und Leistungsfähigkeit der Garstedter Wehr verschaffen. Von 12 bis 17 Uhr stellen die Retter und Helfer der Bevölkerung die neuen Räume an der Ochsenzoller Straße vor. Außerdem werden Fahrzeuge und Geräte vorgeführt, eine meterhohe Stichflamme wird den Besuchern vor Augen führen, was passiert, wenn brennendes Fett mit Wasser gelöscht wird. Außerdem wollen die Mitglieder der Wehr zeigen, wie ein Feuerlöscher bedient wird. Zu Gast ist die Initiative brandverletzte Kinder, der Musikzug wird den Tag begleiten. Die Kinder werden nicht nur die Fahrt in den Feuerwehrfahrzeugen genießen, sie können sich auch schminken lassen. Essen und Getränke gibt es natürlich auch

Juli

03.07.2000: Norderstedts ältester Kindergarten ist ein Haus ohne Ecken und Kanten. Und das im wahrsten Sinne des Wortes: Architekt Götz Gutdeutsch hat den Kindergarten Tannenhofstraße 1970 so entworfen, dass es im Inneren keinerlei Ecken gibt. Das hat viele Vorteile und nur wenige Nachteile: Beim Verlegen von Teppichen muss zwar immer etwas mehr Material einkalkuliert werden, sonst aber läuft in diesem Kindergarten alles rund. Mit einem Cowboyfest wurde das Kindergartenjubiläum begangen. Am 1. Juli 1970 wurde der Neubau an der Tannenhofstraße eröffnet, aber die Geschichte dieses Hauses reicht noch weiter zurück. Bereits um 1900 stand in der Tannenhofstraße 40 ein Erholungsheim für Hamburger Kinder. 1939 wurde der Kindergartenbetrieb aufgenommen. 1945 ging die Trägerschaft an die Arbeiterwohlfahrt und danach an die Gemeinde Garstedt über, bevor 1970 die damals neu gegründete Stadt Norderstedt die Verantwortung übernahm. "Heute", so stellte Stadtrat Harald Freter in seiner Festrede fest, "ist die Kindergartenbetreuung nicht mehr wegzudenken, vor 30 Jahren war sie keine Selbstverständlichkeit." Er erinnerte an den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz - 1970 noch völlig undenkbar. Heute werden in der Kindertagesstätte Tannenhofstraße 88 Kinder im Alter von eins bis zehn Jahren in fünf Gruppen betreut. Die Einrichtung hat 15 pädagogische Mitarbeiter sowie drei Mitarbeiterinnen in der Küche, die den Kindern täglich ein gesundes und frisches Mittagessen zubereiten. Mit Schwung und viel Musik wurde das Kindergartenjubiläum gefeiert. Im Mittelpunkt standen natürlich die Kinder von heute, aber unter den Gästen waren auch viele, die hier einstmals betreut wurden. So war das Wildwest-Fest gleichzeitig auch ein Wiedersehensfest für viele Ehemalige

03.07.2000: "Erklären reicht nicht", sagt Heinz Wiersbitzki, Wehrführer in Garstedt. "Die Menschen müssen es immer wieder demonstriert bekommen." Und so wurden den Besuchern beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt wieder einmal gezeigt, wie schnell die Küche in Flammen steht, wenn das brennende Fett im Topf oder in der Pfanne mit Wasser gelöscht wird. Die Feuerwehr gab aber allen Beobachtern auch gute Ratschläge mit auf den Weg: Wenn es auf dem Herd brennt, sofort den Deckel darauf setzen, um die Flammen zu ersticken. Sollte dazu der Mut fehlen, so ist es ratsam, die Tür zur Küche zu schließen und die Nummer 112 anzuwählen, um die Feuerwehr zu alarmieren - da der Notruf aber in Hamburg aufläuft, sollte keineswegs versäumt werden, auf den Brandort Norderstedt hinzuweisen. Der Tag der offenen Tür der Garstedter Wehr war also keineswegs ein pures Vergnügen. Denn die Besucher bekamen so manche guten Ratschläge geliefert: Beim Grillen sollte zum Beispiel auf keinen Fall Spiritus auf die Kohlen geschüttet werden - Verbrennungsgefahr. Wie es aussieht, wenn sich jemand verbrannt hat, wurde auf Fotos in der Fahrzeughalle eindrucksvoll dokumentiert. So mancher Besucher wird nach dem Betrachten dieser Bilder vermutlich etwas vorsichti- ger beim sommerlichen Grillen sein. Der Spaß kam natürlich auch nicht zu kurz: Die Kinder durften mit dem Feuerwehrauto fahren oder sich selbst mal hinter das Lenkrad setzen. Die Erwachsenen konnten Kaffee trinken und sich an der Musik der ausgezeichneten Feuerwehrkapelle Garstedt erfreuen. Wehrführer Heinz Wiersbitzki. und seine Kameraden freuten sich über das große Interesse der Norderstedter an der Arbeit der Feuerwehr.

04.07.2000: Leserbrief: Bitte eine andere Streckenführung Sieg mit Streckenrekord - NZ vom 3. Juli Meine Bewunderung für jeden Läufer beim Norderstedter Stadtlauf und Dank für das friedliche Fest. Ich könnte das nicht, aber dafür radle ich im Urlaub täglich 100 bis 200 km. Doch drei Wünsche wie die aus dem Märchen hätte ich, so schön die Stimmung auch war: [GEFÜLLTER KREIS] Erstens: Liebe Veranstalter, bitte nehmt nächstes Mal eine andere Ecke der Stadt. Es gibt auch woanders grüne Wanderwege, reich an Frischluft, wie in den Wäldern rings um Norderstedt oder im Norderstedter Stadtpark. Und auch verwunschene Gässchen, so in Alt-Garstedt oder auf dem Falkenberg. "Wir" in der Siedlung beim HSV-Sportplatz dürfen uns alljährlich je nach Absperrlaune für einen ganzen Vormittag (oder auch plus Abend und Nacht davor, wie vor zwei oder drei Jahren) gar nicht bewegen. [GEFÜLLTER KREIS] Zweitens: So friedlich es im Allgemeinen auch war, bitte sagt den Ordnern, die Ab-Sperrung bedeutet nicht Ein-Sperrung der Anlieger. Ich sah einen Ordner handgreiflich werden. [GEFÜLLTER KREIS] Drittens: Trotz der Bewunderung der Ausdauer und Kraft von Läufern fast jeder Altersgruppe bitte eine Altersgrenze nach unten (ab 14 oder 15 Jahre mit Attesten von Sportlehrern und Ärzten). Ich sah ein taumelndes Vorschulkind neben fitten Angehörigen und ausgepumpte Kinder vor der Pubertät. Kinder sind so leicht zu begeistern, doch ob sie auch immer ganz realistisch im Einschätzen ihrer Kraft sind? Kinder sind so abhängig von uns Großen, auch weil sie anerkannt sein wollen. Und zusätzlich, zu allerletzt, die Hoffnung, dass es sich bis zum nächsten Mal bei Läufern und Zuschauern herumspricht, dass die Radler in Blau-Weiß am Rande des Weges in und gegen die Laufrichtung die Sportler nicht ärgern wollen. Schimpfworte sind unberechtigt. Sie sind gut ausgebildete, ehrenamtliche Ersthelfer, im Sanitätsdienst des KBA, und der (Funk-)Kontakt zum Rettungsdienst, zum Notarzt, dient eventuell gar zum Überleben. Falls es doch mal schief gehen sollte . . . Therese Fischer Am Hochsitz 8 Norderstedt

04.07.2000: Die Ge- schäftsleute finden es alles andere als toll, wenn in der de-Gasperi-Passage musiziert wird. Das Management des Herold-Centers möchte die Musikanten am liebsten verbannen. Aber die Passanten lieben sie. Denn manchmal sind richtige Talente darunter. Ein musikalisches Pärchen hat sich in der Passage kennen gelernt, ist inzwischen ins Profilager übergewechselt und steht möglicherweise auf dem Sprung zu einer Karriere: Das Duo "Peggy & Percy" ist mittlerweile gut im Geschäft. Peggy Sonntag (31) wirbelte viele Jahre durch die Passage und erregte Aufmerksamkeit mit ihrer kräftigen Stimme und spanischen Songs. Mit "Gastspielen" in Norderstedt verdiente sie das Geld für sich und ihren kleinen Sohn. Percy Eichenauer (51) war acht Jahre lang als Postbote im Ortsteil Garstedt unterwegs, tauschte die Posttasche jedoch mit der Gitarre und hielt sich zunächst hauptsächlich als Straßenmusiker über Wasser. Im Gegensatz zu Peggy sang er seine Balladen eher leise und zurückhaltend. Immer war sein Schäferhund dabei, wenn er in der de-Gasperi-Passage sang. Dort lernten sich die bei- den Straßenmusiker kennen und beschlossen, die musikali- sche Karriere gemeinsam anzugehen. Inzwischen wird keine Straßenmusik mehr gemacht - höchstens mal auf der Spitalerstraße in Hamburg, dann aber auch nur zu "Werbezwecken". Sie lassen sich nur noch gemeinsam engagieren: Am Wochenende zum Beispiel spielten sie zusammen mit einem Gastmusiker bei der Jubiläumsfeier der Kindertagesstätte Tannenhofstraße. Die CD "Ich will einfach nur singen" zeigt die Bandbreite ihres musikalischen Wirkens auf: Vom Popsong "Zombie" über den CCR-Titel "Have you ever seen the rain" und die Country-Ballade "Help me make it through the night" bis hin zum selbst komponierten Song gibt es eine Menge Hörenswertes darauf. "Peggy & Percy" wurden schon in einer Country-Hitparade notiert und sind am 26. und 27. August beim großen Countryfest auf der Horner Rennbahn mit von der Partie. Musikalisch sind sie ein Paar, privat allerdings nicht. "Das würde nie klappen", lacht Peggy Sonntag. "Dazu sind wir einfach zu verschieden", sagt die Sängerin

06.07.2000: Leserbriefe: Mehr Staus und mehr Lärm Frachtzentrum perfekt - NZ vom 24./25. Juni Der Beschluss der Stadtvertretung hat zunächst einmal den Bodenwert des vorgesehenen Areals vergoldet. Es geht immerhin um eine Gesamtfläche von 250 000 Quadratmeter. Die Flughafen GmbH investiert in die fernere Zukunft. Die Umschlagskapazität von 110 000 Tonnen in Fuhlsbüttel ist auf Jahre hinaus noch nicht ausgelastet. So wurden 1999 lediglich 67 300 Tonnen (ohne Luftpost) abgewickelt. Für Norderstedt wird vor allem das zusätzliche Verkehrsaufkommen bedrohlich. Die Bereitstellung von 4660 Parkplätzen und zusätzlich weitere Plätze für 240 große Lkw zeigt das zu befürchtende Ausmaß der zusätzlichen Staugefährdung. Hinsichtlich der Lärmbelästigung kommt hinzu, dass die Cargoflugzeuge zum Be- und Entladen praktisch bis an den Stadtrand von Norderstedt heranrollen müssen. Welche Lobby hat in einer ständig vor dem Verkehrskollaps stehenden Stadt diesen einstimmigen Beschluss bewirkt? Mit dem Beschluss wurde eine Nachteiligkeit programmiert, an deren Dauerfolgen Norderstedt noch lange zu leiden haben wird. Alfred L. Wagner Mittelstraße 11 Norderstedt Fluglärm ist nicht mehr zu ertragen Fluglärm über Norderstedt Ob von 6 bis 19 Uhr morgens, mittags, nachmittags oder abend. Den Garstedter Bürgern wird Fluglärm, insbesondere von startenden Flugzeugen, bis zu einer Intensität zugemutet, die nicht mehr zu ertragen ist. Was tut unser Bürgermeister zum Schutz der Bürger? Ist er nicht auch für die Garstedter da? - In einem "Garstedter Gesprächskreis" wurde 1999 das Thema ventiliert, aber wieder auf Eis gelegt? Herr Bürgermeister, Sie sagten hierbei auch, dass Sie noch "etwas im Köcher" gegenüber Hamburg hätten, weil "die" ja auch etwas von Norderstedt wollen. Wo bleibt das in puncto Fluglärmschutz? Oder wird nicht genug in Norderstedt gemeckert? Mein Mann und ich schlafen mit Lärmschutzfenstern/Rolläden/Ohropax. Anruf bei der Hamburger Lärmschutzstelle (Tel. 50 75 23 48) am 28. Mai. Hier die impertinente Äußerung: "Wenn Sie so lange (30 Jahre) dort wohnen, dann haben Sie ja schon immer Fluglärm gehabt!" - Auf die Idee, dass wir den Fluglärm in jetziger Form nicht hatten und auch sicher nicht 30 Jahre ertragen hätten, kommt man wohl nicht. Also Bürger, verkauft Häuser oder Eigentum. Zieht weg aus dieser Metropole. Klagen über Fluglärm von 1000 Hambur- gern gegenüber "ein paar Norderstedtern" haben sowieso mehr Gewicht. Kümmert sich keiner um diesen genervten Personenkreis? Vielleicht, Herr Bürgermeister, sollten Sie noch ein paar Betten mehr in Krankenanstalten vorsehen für genervte Bürger. Sicherlich die einfachere Lösung! Katharina Eisenack Scharpenmoor 67 Norderstedt Rennstrecke in Tempo-30-Zone Weitere Tempo-30-Zone - NZ vom 26. 6. Ich finde es sehr erfreulich, dass im Bereich des Falkenhorst eine weitere Tempo-30-Zone eingerichtet werden soll. Gerne würde ich von Herrn Michael Holtfoth erfahren, wie sich die SPD die Durchsetzung einer Tempobegrenzung von 30 km/h vorstellt. Man sollte meinen, dies sei kein Problem, da ja seit vielen Jahren in mehreren Wohngebieten von Norderstedt Tempo-30-Zonen existieren. Weit gefehlt! Ich wohne im Kreuzungsbereich der Straßen Langer Kamp/Wiesenstraße, ein Wohngebiet, das schon seit vielen Jahren zu einer Tempo-30-Zone gehört. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass die Wiesenstraße in beiden Richtungen als "Rennstrecke" benutzt wird. An einem zufällig ausgesuchten Werktag registrierte ich zwischen 16 und 19 Uhr mindestens 50 Fahrzeuge, die mit einer Geschwindigkeit von schätzungsweise 50 bis 60 km/h die Wiesenstraße passierten. Während der Morgenstunden sieht es nicht viel anders aus. Diese Tatsache ist nicht nur eine Belästigung für die Anwohner, sondern vielmehr eine echte Gefahr, zumal die Wiesenstraße eine sehr schmale Straße ist und keine Bürgersteige vorhanden sind. Es macht mich nachdenklich, dass sich Verkehrsteilnehmer leichtfertig über Gebote der Straßenverkehrsordnung hinwegsetzen und ihrer Pflicht, eine Höchstgeschwindigkeit einzuhalten, nicht nachkommen. Klaus Schmidt Langer Kamp 71b Norderstedt

08.07.2000: Autofahrer müssen in den nächsten Tagen an der Berliner Allee mit Verkehrsbehinderungen rechnen. Die Ampel Berliner Allee/Parkdeck Karstadt wird am Montag, 10. Juli, von 9 bis 22 Uhr abgeschaltet. Am Mittwoch, 12. Juli, ist dann die Ampel Berliner Allee/ZOB Garstedt zwischen 7 und voraussichtlich 22 Uhr außer Betrieb. Die Ampeln werden umgerüstet, damit der Verkehr künftig zügiger fließen kann

13.07.2000: "Das ist eine tolle Idee." "Witzig, direkt an der Schule per Foto von einem Straßenschild zu grinsen." "Mach mal Cheese, Spaghetti", tönt es durcheinander, als die Fotografin Gagel für ihre Aktion "Straßenbilderschilder" Schülerinnen und Schüler des Lessing-Gymnasiums aufnimmt. Schulleiter Dieter Splittstößer hatte spontan seine Zustimmung zur Foto-Session mit den Kids gegeben, als die Künstlerin ihm ihr Projekt erläuterte. Gagel gewann mit ihrer Idee, unter die normalen Straßennamensschilder gleich gestaltete Schilder mit Porträts der Anwohnerinnen und Anwohner der jeweiligen Straße zu setzen, im April den Wettbewerb "Kunst im öffentlichen Raum", den die Stadt Norderstedt ausgelobt hatte. 19 dieser Foto-Schilder soll es in Norderstedt geben, verteilt auf die fünf Stadtteile. Bei der Umsetzung dieser Aktion trifft sie auf die unterschiedlichsten Reaktionen der angesprochenen Menschen, die von totaler Ablehnung bis heller Begeisterung reagieren. "Die Realisierung des Projekts, der Kontakt mit den Menschen ist so spannend, dass ich auf jeden Fall eine Dokumentation über die Straßenbilderschilder anfertige", plant Gagel. Der nächste Fototermin findet am Sonnabend, 15. Juli, von 10 bis 13 Uhr in der Bücherei Garstedt, Europaallee 36, statt. Die Künstlerin bittet Erwachsene und Kinder, Singles und Familien, unter anderem aus der Goethestraße, Schillerstraße, Achternfelde und Diekmannspark, sich für die Straßenbilderschilder fotografieren zu lassen

14.07.2000: Die Stadt Norderstedt braucht einen Festplatz. Dafür sprechen sich Politik und Verwaltung gleichermaßen aus, nachdem die Bürgerpartei einen entsprechenden Antrag in der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung gestellt hatte. Doch während Kaltenkirchen ein attraktives Gelände hat, werden die Bürger der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins noch auf einen zentralen Standort für Feste und Zirkusgastspiele warten müssen. Politik wie Verwaltung sehen keinen Anlass, kurzfristig einen Standort festzulegen. "Wir haben an der Ulzburger Straße noch einige Jahre Flächen, wo Zirkuszelte aufgebaut werden können", sagen die Politiker parteiübergreifend. Zudem gebe es andere Plätze wie den Rathausmarkt und das Gelände am Garstedter Müllberg, wo gefeiert werden kann. Es sei nicht angebracht, über ein Projekt von solchem Gewicht in einem Schnellschuss zu befinden. "Wir werden uns ohnehin damit beschäftigen, da der künftige Festplatz Bestandteil des neuen Flächennutzungsplans ist, den wir gerade erarbeiten", sagt Rathaussprecher Kai Jörg Evers. Er verweist darauf, dass es einen offiziellen, sogar im Bebauungsplan verankerten Festplatz gibt: das Gelände neben der Feuerwache Friedrichsgabe. Die Stadt Norderstedt hatte Hamburg die Fläche vor Jahren gerade mit dem Ziel abgekauft, endlich einen zentralen Ort für Veranstaltungen anbieten zu können. Doch dann wurde das Areal gebraucht, um Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die Holzhäuser sind nach wie vor nur als zeitlich befristete Lösung vorgesehen. "Wir müssen uns ohnehin Gedanken darüber machen, wo wir die Bewohner auf Dauer unterbringen", sagte Uwe Engel, der für die SPD zum Antrag der Bürgerpartei Stellung nahm. Engel betonte andererseits, dass sich die SPD grundsätzlich für einen zentralen Festplatz in Norderstedt ausspreche. Bei der Ortswahl müsse auch berücksichtigt werden, dass Anwohner nicht durch Lärm belästigt würden. So seien Open-Air-Konzerte auf dem Gelände neben der Friedrichsgaber Feuerwache wohl eher nicht möglich. Auch die CDU hält es für richtig, sich Gedanken über einen Standort für Veranstaltungen zu machen. "Möglicherweise wird es auch zwei Plätze geben: einen etwas weiter an der Peripherie gelegenen für Konzerte und einen klassischen und gut erreichbaren Festplatz", sagt CDU-Fraktionschef Rainer Schlichtkrull, der wie die anderen Vertreter von Politik und Verwaltung noch keinen konkreten Vorschlag machen will. Der Ausschuss werde die Verwaltung sicherlich auffordern, mehrere mögliche Flächen zu benennen. Dann müsse weiter diskutiert werden. In diese Richtung zielte auch der Antrag der Bürgerpartei. Auslöser für den Vorstoß war, dass die bisherigen Zirkus-Plätze an der Ulzburger Straße mittelfristig entfallen werden. Auf der Fläche neben dem Getränkemarkt werden Häuser und Wohnungen gebaut. Auch das Areal weiter nördlich ist für Bebauung vorgesehen. "Andererseits kann es nicht angehen, dass ein wachsende Stadt mit gut 72 000 Einwohnern keinen festen Platz für Veranstaltungen hat", sagt die Fraktionschefin der Bürgerpartei, Ute Algier. Die Suche nach einem festen Festplatz beschäftigt Politik und Verwaltung schon seit Jahrzehnten. Im Gespräch waren auch schon das so genannte Garstedter Dreieck und der Garstedter Müllberg, der in Teilen zum großen Freizeitpark ausgebaut werden sollte. Nachdem ein Ende der Suche kurzfristig noch nicht in Sicht ist, werden die Zirkusse auch künftig durchs Stadtgebiet wandern und ihre Manege dort aufbauen, wo Baulücken noch Platz lassen.

15.07.2000: Ein junger Polizist hat in Norderstedt die Kontrolle über sich verloren und andere gefährdet. Nachdem er offenbar auf einer Feier reichlich Alkohol getrunken hatte, zog der 22 Jahre alte Ordnungshüter in einem Streit seine Pistole, obwohl er keinen Dienst hatte. Er gab mehrere Schüsse am Busbahnhof Garstedt ab, verletzt wurde aber niemand. Seine Kollegen stellten die Waffe sicher, der Beamte wurde vom Dienst suspendiert. Alarmiert wurden die Beamten des Polizeireviers Norderstedt am Donnerstag gegen 22.15 Uhr. Passanten hatten angerufen und mitgeteilt, dass am Busbahnhof mehrere Schüsse gefallen seien. Vorausgegangen sein soll ein Streit, an dem vier Personen beteiligt gewesen sein sollen. Die Ordnungshüter rückten sofort aus und trafen am ZOB die Zeugen an. Sie gaben an, dass sich vor dem Bettenhaus Pfeffer mehrere Personen gestritten hätten und dann drei Schüsse gefallen seien. Danach seien drei Personen, eine davon angeblich mit einem angeleinten Kampfhund, davongerannt. Die Zeugen konnten nach Angaben der für die Norderstedter Wache übergeordneten Polizeiinspektion Segeberg allerdings keine Angaben darüber machen, wer geschossen hatte. Sie konnten den Vorfall nicht genau beobachten, da eine Telefonzelle die Sicht einschränkte. Als sich die Beamten am Tatort umsahen, fanden sie drei Patronenhülsen auf dem Gehweg vor dem Bettengeschäft. Der Fund bestätigte die Aussage der Zeugen. Unterdessen betrat ein 22 Jahre alter Polizist die Wache an der Europaallee. Seine Kollegen bemerkten, dass er eine schwarze Pistole in der Hand hielt. Sie nahmen ihm die Waffe sofort ab. Dabei stellten die diensthabenden Ordnungshüter fest, dass der Mann stark angetrunken war. Auf Nachfrage gab er auch sofort zu, dass er es war, der am Busbahnhof geschossen hatte. Er sei von mehreren Jugendlichen verprügelt worden und habe sich mit der Waffe zur Wehr gesetzt. Die diensthabenden Polizisten nahmen die Ermittlungen unverzüglich auf. Sie ordneten die Entnahme einer Blutprobe an und brachten ihren Kollegen zur Ausnüchterung in die Zelle. Fest steht nach Angaben der Polizei, dass die sichergestellte Waffe dem 22 Jahre alten Beamten gehört. Erste Ermittlungen der Kripo, die das weitere Vorgehen übernommen hat, hat der junge Mann auf einer Feier offensichtlich reichlich Alkohol zu sich genommen. Als er auf dem Weg zur U-Bahn in Garstedt war, kam es zu dem Streit. Noch völlig unklar ist, warum die Jugendlichen und der Ordnungshüter aneinander gerieten. Über die Ursachen und Hintergründe wollte die Kripo gestern keine Aussagen machen. Gegen den Polizisten ist ein strafrechtliches Verfahren eingeleitet worden. Außerdem muss er sich in einem Disziplinarverfahren für seine Tat verantworten. Mit sofortiger Wirkung wurde er zudem vom Dienst suspendiert

15.07.2000: "Wir setzen auf Team-Arbeit", sagt Detlef Senkpaul, Leiter der Norderstedter Filiale der Barmer Ersatzkasse. Die Zusammenarbeit unter den Mitarbeitern der Krankenkasse soll in den neuen Räumen noch effizienter werden. Nachdem die Bauarbeiter fertig sind, haben die Barmer-Beschäftigten die Kartons gepackt, um sich in der Geschäftsstelle an der Europaallee 19 bis 21 einzurichten. Von Montag, 17. Juli an, sind sie wieder für ihre Mitglieder erreichbar. Der Umzug von der bisherigen Filiale am Busbahnhof Garstedt wurde nötig, da die Kasse Aufgaben aus anderen Geschäftsstellen nach Norderstedt verlagert hat. In der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins hat die Barmer eine Bezirksgeschäftsstelle eingerichtet. Übergeordnet sind die Norderstedter auch für die Filialen in Quickborn, Pinneberg, Elmshorn und Ahrensburg tätig. "Wir sind zuständig für rund 43 000 Versicherte" sagt Senkpaul. 35 Mitarbeiter werden sich in den neuen Räumen bemühen, die Anliegen der Mitglieder möglichst schnell und kompetent abzuwickeln. Mit dem Umzug würden die internen Abläufe zum Teil neu geordnet, so dass Qualität und Service ausgebaut würden. Die Barmer Ersatzkasse ist unter Tel. 528 72 50 zu erreichen

17.07.2000: Wenn rund um die Falkenbergkirche das Sommerspektakel gefeiert wird, stehen nicht nur Profis auf der Bühne. "Wir wollen gerade Vereinen und Schulen aus dem Stadtteil ein Forum bieten", sagt Falkenberg-Pastor Gunnar Urbach, der auch das diesjährige Fest wieder mit seinem Team auf die Beine gestellt hat. Das Konzept, die Besucher aus Harksheide durch Hobbykünstler aus dem Stadtteil unterhalten zu lassen, soll weiter ausgebaut werden. Das Spektakel ist ein Stadtteilfest, wenngleich auch eins von stattlicher Größe, denn: Auch diesmal nutzten wieder Tausende von Bürgern die drei Tage, um sich auf dem Kirchplatz zu amüsieren. Vor allem Familien mit Kindern bestimmten tagsüber das Publikum. Eine Traube von Vätern und Müttern drängte sich ständig um die Hüpfburg, wo die Jüngsten tobten und umherkullerten. Die etwas älteren Kinder und Jugendlichen ließen sich von den Pfadfindern Teig an einen Stock stecken und bereiteten sich so über der glühenden Holzkohle knuspriges Brot zu. Andere ließen sich von der DLRG zeigen, wie Umweltsegler gebastelt werden - die Umwelt stand unter dem Motto "Natur erleben und schützen" im Mittelpunkt der Aktivitäten für den Nachwuchs, der auch die Kletterwand belagerte. Viel Applaus bekam der Chor der Realschule Garstedt. Die Jugendlichen zeigten das Musical "Der kluge Anstreicher" nach Tom Sawyer. Dabei geht es um einen Maler, der es mit viel Finesse schafft, seine Arbeit anderen zu übertragen. Ganz ohne Routiniers geht es aber auch beim Sommerspektakel nicht: Die singenden Kinder von "Minne und die Minis" haben schon ihre erste CD aufgenommen und Fernsehauftritte hinter sich gebracht. Auch "Joyful Gospel", die am ersten Abend dem Publikum einheizten, und die Oldie-Band um Volker Frank haben schon mehrfach ihr Publikum begeistert

21.07.2000: 21.07.1985: Nun ist es offiziell: Norderstedt und die Stadtwerke sollen mit Kreis und Land über die U-Bahn verhandeln. Im Mittelpunkt der Verhandlungen steht die Verlängerung der U-Bahn von Garstedt bis nach Norderstedt-Mitte inklusive des zweispurigen Ausbaus der Alsternordbahn bis Kaltenkirchen.

22.07.2000: Erst hatten sie ihr Wohnwagenlager beim Sommer-Parkplatz des Freizeitbades "Arriba" aufgeschlagen, inzwischen sind sie zum Garstedter Müllberg an der Oadby-and-Wigston-Straße gewechselt. Dort haben Roma und Sinti auf einer Fläche, die der Entwicklungsgesellschaft Egno gehört, ihre Wohnwagen aufgestellt. Seit einigen Jahren besucht die Gruppe regelmäßig Schleswig-Holsteins fünftgrößte Stadt. Die Frauen, Männer und Kinder schlafen in Zelten oder in Wohnwagen. Eine städtische Erlaubnis benötigen sie für ihr Lager nicht. "Die Stadt greift nur ein, wenn von diesem Lager eine Bedrohung für die Umwelt oder für die Bürger ausgeht", sagt Norderstedts Pressesprecher. Räumen lassen könnte das Lager lediglich die Egno als Eigentümerin der Fläche. Aber dazu scheint vorläufig keine Veranlassung zu bestehen. Die Roma und Sinti wollen bereits Anfang der Woche ihre Zelte wieder abbrechen und weiterziehen. Auch in den vergangenen Jahren gab es keine nennenswerten Probleme mit der Gruppe. Der Abfall wurde ordnungsgemäß entsorgt. Bisher campierte die Gruppe stets an der Schleswig-Holstein-Straße. Alle vier bis fünf Jahre machen die Roma und Sinti Station in Norderstedt

26.07.2000: Sie sind zwar schon Ende 50, doch trotz des fortgeschrittenen Alters haben sie sich auf Klassenreise begeben: Die "Mädels" von der ehemaligen Garstedter Mittelschule reisten an den Ort ihrer Abschlussreise aus dem aktiven Schülerleben. 1958 fuhren sie mit ihrer Lehrerin nach Bad Kreuznach und in die weltbekannte Drosselgasse nach Rüdesheim. Die Idee zur Wiedergeburt der Reise wurde bei einem Klassentreffen geboren. Doch während viele solcher Spontan-Einfälle ergebnislos verpuffen, machten die agilen Norderstedterinnen aus dem "Man müsste mal" ein authentisches Erlebnis. Mit von der Partie waren auch die ehemalige Klassenlehrerin, die sich trotz ihrer 86 Jahre ins Weinland traute, und die frühere Sportlehrerin. Zwei Mitschülerinnen von damals kamen sogar aus der Schweiz und aus Spanien, um die Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Station machte die Gruppe in Wiesbaden, wo eine Klassenkameradin ein Hotel führt. Schon die Zugfahrt von Hamburg in die hessische Hauptstadt geriet zum unterhaltsamen Ereignis, die Lok hatte gerade die ersten Meter hinter sich gebracht, als im Waggon Geplapper wie vor 42 Jahren herrschte. Am Ziel hieß es aber nicht nur, in Jungmädchen-Zeiten schwelgen, auf die Gäste aus dem Norden wartete ein umfangreiches Programm. Sie erkundeten Wiesbaden beim Stadtrundgang, den Rheingau im Bus und wandelten auf Goethes Spuren. "Diese Fahrt war schöner als die ganze Schulzeit," resümierte am Ende nicht nur die Lehrerin. Auch die anderen genossen das Beisammensein und den Austausch. Das sollte man unbedingt wiederholen, lautete der einhellige Kommentar. So ist denn die nächste Klassenreise schon in Planung.

August

03.08.2000: "Das Schallschutzprogramm des Flughafens nützt überhaupt nichts, schließlich wollen wir ja auch mal auf der Terrasse oder auf dem Balkon sitzen", sagte Hans Schwarz - der Vorsitzende der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG) äußerte sich vor laufender Kamera und Mikrofon zum Thema Fluglärm. Auf der Terrasse seines Hauses hatte Schwarz Nachbarn versammelt, die ebenfalls Kritik am Lärm aus der Luft äußerten. Das Team des "Hamburger Journal" war nach Norderstedt gekommen, um für einen Beitrag über das Thema Fluglärm Stimmen von Betroffenen einzufangen. Vorher hatten sie Interviews mit den Verantwortlichen des Hamburger Flughafens geführt. Schwarz wie auch das Ehepaar Hans-Heinrich und Inge Hellwege fühlten sich von den Auswirkungen des Luftverkehrs beeinträchtigt - und wie zum Beweis setzte alle fünf Minuten eine Maschine über die nahen Häuser in Garstedt hinweg zur Landung an. "Die Flugdichte macht uns besonders zu schaffen. Zu bestimmten Zeiten gibt es überhaupt keine Lärmpausen mehr", sagte Hellwege. Wer beispielsweise durch die Postmaschinen nachts einmal aus dem Schlaf geschreckt sei, finde nur schwer wieder Ruhe. Hellwege appellierte an die Flughafenbetreiber, die Nachtflugbeschränkungen nicht weiter zu lockern. Schwarz forderte, die Zahl der Starts und Landungen zu begrenzen. Er erinnerte zudem an die immer wieder diskutierten Pläne zum Ausweichflughafen Kaltenkirchen. Nur ein genügend großes Terrain könne die versprochenen zusätzlichen Arbeitsplätze entstehen lassen.

07.08.2000: Trübes Wasser tropfte aus dem Lkw im Seitenstreifen Ulzburger Straße/Ecke Breslauer Straße ins Siel, penetranter Fischgestank verpestete die Luft. Anlass genug für Passanten, die Polizei zu informieren, die in der Fahrerkabine nach Unterlagen suchte und die Garstedter Feuerwehr alarmierte, um den Laster zu öffnen. Die Kameraden rückten mit einem Zug an, bereit, eine Ladung stinkender Fische zu entsorgen. Erleichterung, als die Ladeklappe heruntergefahren war: Der Lkw war leer, lediglich stinkendes Restwasser wurde in den Rinnstein abgelassen

11.08.2000: Die Wilde Möhre entfaltet ihre Schönheit nicht auf den ersten Blick. In Kombination mit einer Glockenblume, dem Johanniskraut oder der Wegwarte wird aus dem unscheinbaren Gewächs jedoch eine wilde Schönheit. An immer mehr Straßenrändern in Norderstedt entstehen bunte Naturwiesen, die manche Passanten als schnödes Unkraut bezeichnen. Was im heimischen Garten zwischen exakten Rasenkanten und gepflegten Rosenbeeten längst keine Chance mehr hat, wird in Norderstedt extra ausgesät. Im Harksheider Neubaugebiet, an der Poppenbütteler Straße oder am Garstedter Feldweg sind so kleine Oasen für Bienen, Raupen und Vögel entstanden. Grundlage für den "Wildwuchs" ist nicht etwa der Selbstverwirklichungstrip eines ökologisch angehauchten Autohassers im Rathaus. Das Straßen- und Wegegesetz in Schleswig-Holstein schreibt vielmehr vor, dass die Straßen- und Wegeränder so gestaltet werden müssen, dass sie sich naturnah entwickeln können. "Ihre Unterhaltung soll auf die Bedeutung als Teil der Biotopverbundsysteme ausgerichtet werden", heißt es dort weiter. Deshalb achtet das städtische Team für Natur und Landschaft auf eine für Tiere und Umwelt nützliche Bepflanzung. Wer weiß, dass der Gewöhnliche Hornklee Pollen für 57 Wildbienen liefert, sieht ihn vielleicht mit anderen Augen. Auch die Wegwarte ist aus tierischer Sicht nicht zu verachten. Sie ist Pollenspender für 37 Wildbienenarten, für Fliegen, Schwebfliegen, Blatt- und Bockkäfer. Zum Glück ist sie so wie ihre Nachbarn, die Edeldistel, die Wilde Möhre, die Gemeine Scharfgarbe und der Blutstorchschnabel relativ unempfindlich gegen Autoabgase. Nur eines mögen diese Pflanzen nicht: den Rasenmäher. Wenn sie regelmäßig abgemäht werden, können sie ihre Samen nicht verteilen, und so verschwindet die natürliche Farbenpracht im nächsten Jahr. Deshalb kommen die städtischen Fahrzeuge erst, wenn die Wildblumen verblüht sind. In wenigen Tagen ist es wieder so weit. Aus dem natürlichen Wildwuchs machen die Rasenmäher dann wieder eine gleichmäßige Fläche. Dann jedoch sind aus den dick gefressenen Raupen längst bunte Schmetterlinge geworden

23.08.2000: Norderstedt hat bereits eine, und zwar in der Stadtbücherei Garstedt an der Europaallee, eine Artothek, einen Bilder-Verleih. Doch Norderstedts Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Werke auch anderen Artotheken zur Verfügung, beispielsweise der von Maria Gust in Kellinghusen im Kreis Steinburg. Dort kann man Exponate von Hilke Hein und ihrem Ehemann Karsten Hein, Professor der Fachhochschule Hamburg, ausleihen, ebenso von Anke Grund aus Tangstedt, Erika E. Omernik aus Rickling, Dörte Frielinghaus, Jürgen Grenzemann und Katharina Hohensee aus Bad Segeberg. "Frau Gust ist an uns herangetreten und wir entschieden, dass die Artothek eine gute Einrichtung ist, um unsere Arbeiten bekannter zu machen, vielleicht auch einer Interessentengruppe, die sonst nicht den Zugang zu unseren Werken finden würde", erklärte Hilke Hein. Sie hat der Artothek Holzschnitte zur Verfügung gestellt, ihr Ehemann ist mit "Crea", seinem edlen Spielobjekt, vertreten. "Druckgrafik ist ideal für eine Artothek", begrü ndet die Künstlerin ihre Wahl. Die Exponate können für drei, sechs oder zwölf Monate gemietet werden bei einer Mindestabnahme von zwei Werken pro Künstler. Die Artothek liefert die Bilder

23.08.2000: 19 soziale Einrichtungen in Norderstedt werden mit öffentlichen Mitteln finanziert. Während der Kreis und manche Träger in den letzten Jahren Einsparungen vorgenommen haben, gab es von Seiten der Stadt keine Kürzungen. Die regelmäßigen Zahlungen aus der städtischen Kasse tragen dazu bei, dass die Vielfalt der sozialen Angebote in der Stadt erhalten bleiben können. So bekommt die Suchtkrankenberatungsstelle im Sozialwerk Norderstedt jährlich rund 46 000 Mark. Der Beratungsstelle für ältere Bürger und ihre Angehörigen werden jährlich rund 17 000 Mark zur Verfügung gestellt. Die Erziehungs-, Lebens- und Eheberatungsstelle im Hilfswerk des Kirchenkreises Niendorf erhält jährlich rund 48 500 Mark. Pro Familia, die Beratungsstelle für Familienplanung, Partnerschaft und Sexualität, kann jährlich mit Zuschüssen in Höhe von 47 000 Mark rechnen. Die psychologische Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Sozialwerk Norderstedt hat ein städtisches Budget von knapp 90 000 Mark. Dort können sich Familien Hilfe holen, wenn sie eine Erziehungs- oder Paarberatung wünschen. Die Sozial- und Schuldnerberatung des Kirchenkreises Niendorf erhält rund 64 000 Mark im Jahr. Die Sozialstationen der Arbeiterwohlfahrt (AWO), im Hilfswerk des Kirchenkreises Niendorf, im Sozialwerk in Garstedt und des Deutschen Roten Kreuzes, die pflegebedürftige und kranke Menschen versorgen, erhalten jeweils einen jährlichen Pauschalzuschuss von 12 500 Mark. Dieser Betrag dient zur Abdeckung der nicht mit den Pflegekassen abrechenbaren Leistungen. 25 000 Mark gehen jährlich an die Begegnungsstätte "Senfkorn". Die Begegnungsstätte am Friedrichsgaber Weg ist in einem städtischen Gebäude untergebracht. Die Miete in Höhe von 13 320 Mark wird direkt an das Amt für Gebäudewirtschaft abgeführt. Die Drogenberatungsstelle der Inneren Mission bekommt jährlich rund 15 000 Mark für den Bereich der legalen Drogen. Die Förderung im Bereich der illegalen Drogen erfolgt durch das Amt für junge Menschen in Höhe von rund 40 000 Mark. Die Ausländerberatungsstelle der AWO bekommt jährlich 1800 Mark ausschließlich für Sachmittel. 20 000 Mark gehen an die Beratungsstelle für Flüchtlinge im Hilfswerk des Kirchenkreises Niendorf. Auch die "Lebenshilfe", die Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose, die evangelische Familien-Bildungsstätte, Altenkreise und der Seniorenbeirat werden unterstützt.

24.08.2000: Fünf Bauvorhaben mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 36 Millionen Mark werden derzeit von der Stadt realisiert. Die teuerste und größte Maßnahme ist dabei mit 20,5 Millionen Mark der Bau der Mehrzwecksäle. Investiert wird außerdem in ein Heimatmuseum, einen neuen Kindergarten, einen Kinderhort und in ein Alten- und Pflegeheim. Die Kindereinrichtungen werden noch in diesem Jahr übergeben. Alle andere Maßnahmen werden im Jahr 2001 abgeschlossen sein. Als die stadtgeschichtliche Sammlung für die Räume in der Grundschule Harksheide-Nord zu klein erschien, wurde die Idee von einem Heimatmuseeum geboren. Zweiter Grund für den Bau des 1,5 Millionen Mark teuren Objektes ist der Wegfall der Ausstellungsflächen im Rathaus. Das Foyer II wird künftig der Eingang zu den Mehrzwecksälen sein. Deshalb bleibt dort für Ausstellungen kein Platz mehr. Das neue Heimatmuseum soll künftig nicht nur der städtischen Kunst eine Fläche der Präsentation bieten. Gedacht ist vor allem auch an einen museumspädagogischen Bereich. Ein echter Bauerngarten soll vor allem die jungen Norderstedter über die Lebensweise ihrer Harksheider, Glashütter, Friedrichsgaber oder Garstedter Vorfahren informieren. Eine Torfgrube könnte einen Einblick in die Arbeit der Torfstecher geben. Entstehen wird das Heimatmuseum als direkte Verlängerung zur Fahrzeughalle des Feuerwehrmuseums am Friedrichgaber Weg. Der Vertrag zwischen der Stadt, der Entwicklungsgesellschaft und dem Förderverein des Feuerwehrmuseums über eine gemeinsame Nutzung der vorhandenen Fläche wurde unterzeichnet. Die Ausschreibung ist erfolgt. Der Auftrag wird in den nächsten Tagen vergeben. Baubeginn wird in der ersten Septemberwoche sein. Im Frühjahr 2001 soll das Heimatmuseum seiner Bestimmung übergeben werden. Mit einem Investitionsvolumen von zwölf Millionen Mark gehört die Modernisierung des Alten- und Pflegeheimes am Adlerkamp zu den großen Bauprojekten der Stadt. Das nach modernen Kriterien gestaltete Haus wird über den Investionskostenanteil des Pflegesatzes finanziert. Der Planungsauftrag wurde bereits vergeben. Bis zum Jahresende soll über Planung und Finanzierung entschieden sein. Im Frühjahr 2001 soll mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden. Bereits gegründet wurde die gemeinnützige GmbH "Haus im Park". Geschäftsführer ist Jörg Martin Adler. Zum Schuljahresbeginn soll der Kinderhort Glashütte seiner Bestimmung übergeben werden. Er musste nach einem Brand im Januar wieder aufgebaut werden. Die Versicherung hat das Geld für das 1,1 Millionen-Mark- Projekt zur Verfügung gestellt. Die Stadt beteiligt sich mit rund 20 000 Mark für Maßnahmen zur Energieeinsparung. Der Bau des neuen Kindergartens im Neubaugebiet an der Harckesheyde kostet rund eine Million Mark. Nach vielen Diskussionen und einem Baustopp wird die "Arche Noah" voraussichtlich am 1. Oktober den 55 Kindern und Erziehern übergeben werden. Die größte Summe aus dem städtischen Haushalt fließt derzeit in den Bau der Mehrzwecksäle. Mehr als 20,5 Millionen Mark dürfen dabei nicht ausgegeben werden. Seit Mai wird der ehemaligen "Rohling" umgebaut. Bisher wurde der Kostenrahmen eingehalten. Auch beim Zeitplan gab es noch keine Abstriche. Für Umbau und Betreibung wurde ebenfalls eine Gesellschaft gegründet. Geschäftsführer Rüdiger Flemer bekam sieben Millionen Mark, um Bühnentechnik und bewegliche Elemente in den Norderstedter Kultursälen zu finanzieren. Im September 2001 soll Einweihung gefeiert werden

September

02.09.2000: Tagsüber arbeitet Alexandra Kneib als Verwaltungsangestellte, aber nach Feierabend widmet sie sich ihrem Hobby - und das ist der Wein. Die 24-jährige Weinprinzessin aus Rheinhessen ist gestern Abend nach Norderstedt gekommen, um zusammen mit Bürgermeister Grote das 14. Ochsenzoll-Weinfest feierlich zu eröffnen. Mit einer kleinen rheinhessischen Weinkunde erfreute die Winzertochter die Besucher des Weinfestes gestern: Prinzessin Alexandra machte die Norderstedter also fit für dieses Fest, das heute und morgen wieder Tausende von Weintrinkern anlocken wird. 25 Winzer stellen ihre Produkte vor und laden die Besucher zu Weinproben ein. Aber nicht nur die Liebhaber des Weines kommen auf ihre Kosten. Denn das Ochsenzoll-Weinfest ist natürlich ein Riesenvolksfest mit Musik und Stimmung an jeder Ecke. Heute spielen die "Kansas City Blues Band" und das Duo "Saitensprung", morgen beginnt das Fest um 12 Uhr mit einem Frühschoppen der Feuerwehrkapelle Garstedt. Anschließend gibt es Rock 'n' Roll mit "MacPhersons Band". Für Lieder zum Schunkeln sorgt Ingo Noack. Prinzessin Alexandra, die zum ersten Mal in Norddeutschland ist, freute sich gestern über die Stimmung am Ochsenzoll: "Toll, wie fröhlich hier gefeiert werden kann

02.09.2000: Über bedeutend mehr Fluglärm als in den Sommermonaten der Vorjahre haben sich Norderstedter Bürger bei Bürgermeister Hans-Joachim Grote beschwert. Betroffen seien vor allem Wohngebiete in Harksheide und Friedrichsgabe, die gewöhnlich nur selten unter den Geräuschen landender Flugzeuge zu leiden haben. Neben dem im Sommer vermehrten Flugverkehr könnte eine Ursache die am Hamburger Flughafen mögliche Sichtanflugfreigabe für Piloten sein. Grote will sich bei der Fluglärmkommission für ein Verbot von Sichtanflügen einsetzen. "Dass die Garstedter im Sommer besonders unter Fluglärm leiden, ist bekannt", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. "In diesem Sommer kamen aber viele Beschwerden aus Norderstedter Gebieten, die gewöhnlich nur selten von startenden oder landenden Maschinen belästigt werden." Veränderungen bei den Flugrouten, die zu mehr Starts und Landungen in Richtung Harksheide und Friedrichsgabe geführt haben, kann der Hamburger Flughafen nicht bestätigen. Zwar gab es eine zeitweise Sperrung der Startbahn eins, die zu vermehrten Abflügen in Richtung Norderstedt geführt haben. Aber diese Sperrung für Wartungsarbeiten sei nicht ungewöhnlich. Von der Flugsicherung erfuhr Hans-Joachim Grote jedoch, dass bei guter Sicht den Piloten der Sichtlandeanflug gestattet wird. Dadurch könne es sein, dass die Maschinen beim Landeanflug über Norderstedter Gebiete fliegen, die gewöhnlich von Fluglärm verschont bleiben. Für die Piloten sind diese Wege oft kürzer und damit auch billiger. "Wenn es im Sommer ohnehin mehr Fluglärm als gewöhnlich gibt, sollte man diese Belastung nicht noch durch die Genehmigung von Sichtanflügen verstärken", meint Grote, der Vorsitzender des Arbeitskreises An- und Abflug in der Lärmschutzkommission ist. Deshalb will er in der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission am Freitag, 8. September, dafür plädieren, dass Sichtanflüge zum Hamburger Flughafen verboten werden. In Bremen habe man ein solches Verbot bereits ausgesprochen. Für Sichtanflüge allerdings sprechen nicht nur wirtschaftliche Faktoren, sondern auch der Umweltschutz. Sind die Maschinen nicht so lange in der Luft, spart das Treibstoff, die Belastung der Umwelt wird geringer. Halten sich die Piloten ausschließlich an den Instrumentenflug, entstehen längere Anflugwege, was in anderen Gebieten wieder für mehr Lärm sorgt. Außerdem sind sich Flugsicherung, Piloten und der Flughafen darin einig, dass der Verbot der Sichtanflüge nur in geringem Umfang für weniger Lärm in Harksheide und Friedrichsgabe sorgen kann. Betroffen sind nämlich nur Landungen bei sehr guter Sicht. Piloten und Flugischerung achten außerdem streng darauf, dass erst bei Beginn des Endanfluges die Endanflughöhe verlassen wird. Der Vorsitzende der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG), Hans Schwarz, fordert weitreichendere Maßnahmen. "Schuld an dem verstärkten Lärm ist die Verlagerung der Flugsicherung von Hamburg nach Bremen. Wenn die Lotsen die Piloten aus der Ferne steuern, ist die Streuung viel größer. Die kritische Lage des hiesigen Flughafens erfordert eine viel sensiblere Flugbewegungslenkung, als das von Bremen aus möglich ist", sagt er. Darüber hinaus könne man den verstärkten Fluglärm im Sommer nur auf das vermehrte Flugaufkommen zurück führen. Auch in Garstedt ist es in diesem Sommer nicht ruhig geblieben. Dort läuft eine Unterschriftenaktion, die von dem fluglärmgeplagten Norderstedter Hans-Heinrich Hellwege ins Leben gerufen wurde. Rund 150 Menschen haben bereits unterschrieben. Hellwege will, dass Bürgermeister Grote Maßnahmen gegen den Fluglärm ergreift

02.09.2000: Ein neuer Funksendemast soll in Norderstedt für eine bessere Verbindung im D 2-Netz sorgen. Der 70 bis 80 Meter hohe Turm soll auf einem Gelände an der Werkstraße, einer Seitenstraße von der Oststraße in Harksheide, entstehen. Um den Bau zu ermöglichen, soll jetzt der Bebauungsplan entsprechend geändert werden. Dieser sieht nämlich derzeit vor, dass keine Gebäude gebaut werden dürfen, die höher als zwölf Meter sind. Mannesmann Mobilfunk hatte sich an die Stadt mit der Bitte um ein geeignetes Grundstück gewandt. Bisher existiert im Stadtgebiet ein Funksendemast an der Ulzburger Straße. Der Bau eines weiteren ist am Waldbühnenweg genehmigt worden. Über die Wirkungsweise eines Funkturmes, über Strahlungen und über die konkreten Pläne soll am Dienstag, 5. September, im Steertpogg-Saal an der Pestalozzistraße informiert werden. Um 19 Uhr werden die Fachleute aus der Stadt und der Betreiberfirma den Norderstedtern Rede und Antwort stehen. Einige Anwohner befürchten, dass der Funkturm Strahlungen aussenden könnte, die gesundheitsschädliche Auswirkungen haben. Neben den drei geplanten Vermittlungsstellen existieren in Norderstedt auch zahlreiche Basisstationen. Sie werden in Kirchtürmen oder auf Hochhäusern errichtet. So wird beispielsweise der Turm der Garstedter Kirche als Basistation genutzt. Auch auf dem Hochhaus am Harksheider Markt wurde eine solche Station errichtet. Sollte der Änderung des Bebauungsplanes zugestimmt werden, läuft das Baugenehmigungsverfahren an. Dann prüft das staatliche Umweltamt in Itzehoe und die Regulierungsbehörde, ob der Turm an dieser Stelle errichtet werden darf

04.09.2000: Feueralarm gab es in der Nacht zum Sonntag beim Autoverwerter Kiesow beim Umspannwerk in Freidrichsgabe. Nicht nur das Neuteilelager brannte, auch fünf Autos standen in Flammen. Die Norderstedter Feuerwehr rückte am Sonntag um 0.21 Uhr mit drei Zügen aus und konnte ein Übergreifen der Flammen auf die anliegenden Gebäude, vor allem auf das große Lager, verhindern. Im Einsatz waren die Wehren aus Harksheide, Friedrichsgabe und Glashütte. Auch das große Löschfahrzeug TLF 2450 aus Garstedt musste ausrücken. Eine Stunde benötigten die Feuerwehrmänner, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Die Löscharbeiten dauerten allerdings bis in die frühen Morgenstunden. Im Dach hatten sich mehrere Brandnester gebildet. Immer wieder mussten die Männer dort hinauf, um alle Feuerherde zu beseitigen. Im Neuteilelager gab es kleinere Explosionen. Sprayflaschen hielten der Hitze nicht stand. Gelöscht werden musste unter Atemschutz. Gerettet werden konnten auch mehrere Hunde. Rauch und Feuer hatten die Tiere derart verunsichert, dass sie orientierungslos über das Gelände streiften. Die Feuerwehrleute konnten die Tiere einfangen und den Besitzern übergeben. Auf dem Gelände vom Kiesow brannte es damit bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Bereits am 23. April mussten die Wehren ausrücken, um dort ein Großfeuer zu löschen. Die Bandursache ist noch nicht geklärt. Die Kripo wird sich damit beschäftigen. Für die Norderstedter Wehren ging damit eine arbeitsreiche Woche zu Ende. Erst am Montag hatte der stellvertretende Gemeindewehrführer Frank Groß eine große Übung im Gebäude der ehemaligen Stonsdorferei am Langenharmer Weg angesetzt. Sie sollte dazu dienen, den neuen Sitz für die Rettungsleitstelle kennen zu lernen. Nach dem nächtlichen Großeinsatz bei Kiesow ging es für die Frauen und Männer gestern gleich weiter auf dem Rathausplatz. Beim Tag der Landespolizei wurde unter anderem demonstriert, wie Menschen aus einem brennenden Auto geborgen werden

06.09.2000: Er ist ein guter alter Bekannter, der gleich um die Ecke wohnt. Trotzdem ist ein Konzert mit Tom Shaka im Norderstedter Kulturcafe an der Ulzburger Straße keine Alltäglichkeit: Seine Auftritte gehören zu den absoluten Highlights im Programm dieses Jugendtreffs. Am Freitag, 15. September, spielt der begnadete Blues-Musiker nach längerer Pause wieder im Kulturcafe. Der Amerikaner mit Wohnsitz in Garstedt gehört zu jenen Musikern, die die Tradition der al- ten Bluesshouter fortführen: Als "Ein-Mann-Band" entfesselt er einen musikalischen Sturm auf der Bühne, der auch bluesunerfahrenen Zuhörern in die Beine, ins Herz und in das Gemüt geht. Tom Shaka ist ein fesselnder Entertainer und ein hoch begabter Gitarrist. Er versteht es, viele verschiedene Elemente aus Rhythm ' n' Blues, Latin. Boogie Woogie, Ragtime, Swing, Spirituals, Country und Rock 'n' Roll in seiner elektrisierende One-Man-Show einzufangen. Seit gut 25 Jahren ist der Texaner auf seiner musikalischen Weltreise, die ihn in viele namhafte Clubs, auf große Bühnen und Festivals gebracht hat. Seine Schweiß treibenden Shows werden international als Erlebnisse der Extraklasse gefeiert. Der Deutschlandfunk widmete diesem Deutsch-Amerikaner kürzlich eine zweistündige Sendung, in der er in einem Atemzug mit legendären Bluesgrößen der Vergangenheit genannt wurde. Das Konzert im Kulturcafe beginnt um 20.30 Uhr Eintrittskarten gibt es zum Preis von zehn Mark direkt im Cafe

06.09.2000: Mit einem kleinen Fest wird die zweimonatige Veranstaltung "Japan kulturell - Facetten einer Begegnung" am Donnerstag, 7. September, 18 Uhr, im Foyer des European Surgical Institute, dem Ärzteausbildungszentrum von Ethicon am Hummelsbütteler Steindamm 71, eingeläutet. Takemitsu Kurihara, Generalkonsul von Japan, Peter Janocha, erster Vorsitzender der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Schleswig-Holstein, Stadtrat Harald Freter und Gastgeber Jürgen Brenner eröffnen die Ausstellung mit Exponaten von Takashi Katahira und Ilka Leibing, die nach einem Vers von Rochô "Auf Seide gemalt, die Orchidee - nicht malen kann man ihren Duft" getitelt ist. Mit den "Japanischen Kulturtagen" beteiligt sich Norderstedt an dem bundesweiten Projekt "Japan in Deutschland 1999 - 2000". Der japanische Künstler Takashi Katahira präsentiert "Futon-Art". Der 53-Jährige ließ sich auf einer Reise auf Hawaii von einer Patchwork-Ausstellung zu seinen Exponaten inspirieren. Stimmig zur "Futon-Art" zeigt Ilka Leibing aus Norderstedt kunstvolle Ikenobo-Ikebana-Arrangements. Die Ausstellung ist bis 15. September, montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Höhepunkte der "Japanischen Kulturtage" sind die Ausstellungen "Haiku - Texte und Impressionen", die ab Sonnabend, 9. September, 11 Uhr, von der Autorengruppe des Kunst- und Kulturvereins Malimu in der Stadtbücherei im Forum im Rathaus gezeigt wird, die Ausstellung "Handschriften im Raum und auf der Fläche" mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern in der Galerie im Forum, Rathaus, ab Dienstag, 12. September, 20 Uhr, und die Ausstellung "Im Licht des Mondes. Haiku und Kalligraphie" ab Mittwoch, 13. September, 20 Uhr, in der Stadtbücherei Garstedt, Europaallee 36. Das gesamte Programm liegt überall aus

07.09.2000: Leserbriefe: "Ein Sommer voller Fluglärm" - NZ vom 2./3. September Es ist anerkennenswert, dass sich unser Bürgermeister Grote als Mitglied der Lärmschutzkommission für ein Verbot von Sicht-Anflügen einsetzen will, um die Wohngebiete Harksheide und Friedrichsgabe von den Geräuschen landender Flugzeuge zu verschonen. Diese Absicht geht allerdings am Hauptproblem der Lärmbelästigung vorbei. Der größte Lärm wird doch nach wie vor von den startenden Flugzeugen verursacht. Darunter haben insbesondere die Einwohner Garstedts am meisten zu leiden. Es stellt sich die Frage, warum er sich trotz zahlreicher Beschwerden nicht auch gleichzeitig für die Vermeidung unnötigen Fluglärms über Garstedt einsetzen will. Seit Anfang dieses Jahres habe ich beobachtet, dass startende Maschinen, die in die östliche Richtung abdrehen, fast ausnahmslos die Abflugroute verlassen und alle Wohngebiete Norderstedts überfliegen. Diese Maschinen befinden sich bereits unmittelbar nach dem Abheben östlich neben der Startbahn. Das hat zur Folge, dass besonders das Wohngebiet Garstedt bei Starts noch stärker unter unerträglichem Fluglärm leiden muss. Schließlich sollte doch wohl die Gesundheit und die Lebensqualität der Menschen schwerer wiegen als der durchaus ebenfalls notwendige Umweltschutz. Jürgen Kröger Ohechaussee 210 Norderstedt Im Sommer leider geschlossen Freibad-Fans sauer aufs Arriba - NZ vom 10. August Ruud Swaen, Leiter des Arriba, hat es drei Jahre in Folge fertig gebracht, das Freibad in den heißen Mai-Monaten - als einziges der Region und Hamburg mit einbezogen - geschlossen zu halten. Es war trotz milder Winter einfach nicht betriebsbereit. Das erklärt auch die schlechten Besucherzahlen von nur 37 000 in diesem Sommer. Das Außenbad bei schlechtem Wetter zu schließen und nur über den teuren Hallenbad-Preis benutzen zu lassen, ist ziemlich dreist. Noch schlimmer Herrn Swaens scheinheilige Fürsorge, weil bei wenigen Besuchern aus Kostengründen keine warmen Duschen im Außenbereich bereit stehen und die Badenden sich erkälten könnten. Bei heißen Temperaturen kann sich im Außenbereich auch niemand heiß abduschen, weil in den neuen Duschräumen nur kaltes Wasser fließt. Frau Hallwachs, Tochter des obersten Dienstherrn des Arriba, Volker Hallwachs, dem Norderstedt sehr viel zu verdanken hat, ist Managerin im Bad. Als ich sie auf die Duschen ansprach, wusste sie gar nicht, dass die Duschen nur kaltes Wasser liefern. "Das darf nicht sein", sagte sie sinngemäß. Sie wollte sich darum kümmern. Danach war ich noch drei mal im Freibad. Es gab immer wieder eine kalte Dusche. Das einzige, was es nicht gibt, ist ein kurzer Draht von den Verantwortlichen zu den Gästen. Stattdessen aber eine lange Leitung: Dieter Bröer Liegnitzer Straße 14 Norderstedt Der Landrat kann ich selber wehren "FDP-Chef will Krankenhaus erhalten" - NZ vom 1. September Schade, dass Sie (Herr Behm) nur einen Kurzurlaub hatten und toll, dass Sie sich im Namen der FPD-Kreistagsfraktion mehrfach öffentlich für den Erhalt des Klinikums eingesetzt haben. Blabla! Was haben Sie bis jetzt "getan"? Sie haben ein Mandat, auch von mir, bekommen zum "Handeln" und nicht zu "öffentlichen Einsätzen". Tun heißt: Konzepte erarbeiten mit Hilfe von Experten und diese Konzepte im Kreis und Land vertreten. Dafür haben Sie einen Auftrag! Übrigens, die Kreistagsabgeordneten aus Kaltenkirchen und direkter Umgebung sind genau wie alle Bürger in der Presse und mittels verteilten Flugblättern eingeladen worden. Warum sollen Sie eine gesonderte, schriftliche Einladung bekommen? Wenn Sie im Urlaub waren, war das ein Zufall und schade. Sie werden sich mit Sicherheit nach Ihrem Urlaub nicht "öffentlich einsetzen", sondern handeln müssen. Und dann diese Aufregung und Betroffenheit (in der Segeberger Zeitung vom 1. September) wegen des Plakates. Sie haben mit Ihrem Artikel in der Norderstedter Zeitung und Ihrem Leserbrief (in der Segeberger Zeitung vom 1. September) das Plakat erst in den Vordergrund gebracht. Es war während der Demonstration unauffällig. Ein besorgter Bürger (einer der sich in der Vergangenheit sehr verdient gemacht hat für die Allgemeinheit) geht zu einer Protestdemonstration und hat ein Plakat mitgenommen. Dieses Plakat war kaum lesbar, wurde "nicht" unter Beifall anwesender Gäste präsentiert und war "nicht" von der Organisation der Veranstaltung angefordert oder genehmigt worden. Wir haben eine Meinungsfreiheit als Bürger. Dass Sie sich so für Herrn Gorrissen einsetzen, ist rührend, aber ich glaube, dass der Landrat so stabil ist, dass er sich selber wehren kann. Wir werden sehen, was er "tut" mit den mehr als 16 000 Unterschriften, die er überreicht bekommen wird. Ich bin davon überzeugt, dass er mehr als ein Versprechen abgeben wird, sich für das Klinikum in Kaltenkirchen einzusetzen. Er wird "handeln". Alle müssen sparen, in der freien Wirtschaft und privat. Einverstanden. Mann muss dann Prioritäten setzen. Welche Priorität hat ein Klinikum in Kaltenkirchen für Sie, Herr Behm? Abschließend weise ich darauf hin, dass ich in meiner Funktion als Bürger von Kaltenkirchen (einer Ihrer Auftraggeber) sehr genau verfolgen werde, was Sie, Herr Behm, "tun werden" zum Erhalt des vollen bisherigen Versorgungsangebots vom Klinikum Kaltenkirchen. Piet Verschragen Kaltenkirchen Ein Dankeschön an den Organisator "Bunte Show der Polizei" - NZ vom 4. September Bei den von Ihnen namentlich genannten Personen im o. a. Artikel fehlte leider der Name des Mannes, der diese Veranstaltung so hervorragend organisiert hat: Kai Hädicke von der Polizei Norderstedt. Ich danke Herrn Hädicke für die Organisation dieser öffentlichen Vereidigung mit der angeschlossenen Präventionsmesse sowie für den reibungslosen Ablauf. Die Resonanz zeigt, dass hier eine Wiederholung stattfinden sollte. Rainer Ottliczky Romintener Weg 30 Norderstedt

07.09.2000: 07.09.1985: Die Stadtbücherei Garstedt ist Wegbereiter für alle anderen Büchereien in Schleswig-Holstein. Ab sofort werden Videokassetten verliehen. Der Bestand soll im Verlaufe des Jahres auf rund 300 Kassetten ansteigen

09.09.2000: Für die einen ist es Natur pur, für andere ist es schlicht eine Verwahrlosung: In Norderstedt scheiden sich die Geister an den öffentlichen Grünanlagen. Die Stadt wünscht es naturbelassen, viele Bürger finden das hervorragend, es gibt aber auch Mitbürger, die eine ganz andere Auffassung haben und sich mehr Eingriff in das Grünwachstum wünschen. Am Beispiel des Regenrückhaltebeckens am Langenharmer Ring wird deutlich, wie sehr die Meinungen bisweilen auseinander gehen. Der Norderstedter Dr. Hayo Matthiesen hat die Entwicklung des Regenrückhaltebeckens von Anfang an verfolgt - vom Fenster seines Bungalows kann er direkt auf das Gewässer blicken. Anfangs war es ein gepflegter Teich mit einer vernünftigen Randbepflanzung und Schwänen als lebende Beigabe. Im Laufe der Jahre ist die Anlage jedoch verwildert. Der Uferbereich ist verwurzelt und voller Wildkraut. Zurzeit sind etliche Weiden stark kopflastig, zum Teil halten die Stämme das Gewicht nicht mehr, so dass sie ins Wasser gekippt sind. Auch eine Eiche hängt inzwischen fast waagerecht über und teilweise im Wasser. Da offenbar Ab- und Zulauf nicht mehr funktionieren, steht das Wasser und sieht verdreckt aus. Lehrer Hayo Matthiesen, der einst für die FDP in der Norderstedter Stadtvertretung saß, kann als ordnungsliebender Mensch mit diesem Naturchaos wenig anfangen. Er ist empört, und meint, die Stadt Norderstedt lasse das Regenrückhaltebecken zu einem "Tümpel" verkommen. Vom städtischen "Team für Kultur und Landschaft" wird die Kritik dieses Norderstedter Bürgers zurückgewiesen: Hier prallen zwei Meinungen heftig aufeinander. Das urwüchsige Aussehen des Regenrückhaltebeckens und seiner Umgebung ist gewünscht. "Natur muss Natur bleiben", so Bernhard Kerlin vom "Team für Kultur und Landschaft", der Beschwerden dieser Art immer mal wieder hört. "Natur muss natürlich bleiben und nicht steril wirken." Eingegriffen werde aber, wo durch die Naturbelassenheit möglicherweise Gefahr für Menschen drohe. Auch bei diesem Rückhaltebecken soll demnächst eingegriffen werden: Weiden werden "auf den Stock" gesetzt. Kerlin: "Wir wollen die Eingriffe in die Natur minimieren." Er weist darauf hin, dass Naturschutzverbände die Stadt für dieses Verhalten gelobt haben. Zu einem Tümpel ist inzwischen auch der Teich an der Teichstraße/Heuberg in Garstedt geworden: Kein Wasser, aber viel Schilf. Hier hat sich die Natur durchgesetzt, weil kein natürliches Grundwasser mehr nachfließt, das vorhandene Wasser, konnte nicht gehalten werden, weil die Wurzeln einer Trauerweide den Lehmboden durchdrücken. Die Folge ist Verlandung und starker Pflanzenwuchs. Im Herbst soll das Schilf entfernt und der Untergrund wahrscheinlich mit Folie ausgelegt werden

12.09.2000: Die SPD unterstützt die Initiative von Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote, sich in der Fluglärmschutzkommission für ein Verbot von Sichtanflügen einzusetzen. "Allerdings hätte der Verwaltungschef nach unserer Auffassung schon wesentlich früher aktiv werden müssen", sagt SPD-Sprecher Michael Holtfoth. Zudem sei es mit dem Verbot nicht getan. Seit Monaten häuften sich die Beschwerden über Fluglärm, auch aus bisher vom Lärm aus der Luft nicht betroffenen Stadtbereichen beklagten sich Bürger. Gegenwärtig laufe eine Unterschriftenaktion, da die Maschinen in jüngster Zeit erheblich dichter über Garstedter Wohngebiet hinweg flögen. "Immer häufiger kurven Piloten quer über die Stadt, oft ohne sich an Mindesthöhen und Abkurvpunkte zu halten. Das dürfte dem Bürgermeister nicht verborgen geblieben sein", sagt Holtfoth. Als Voprsitzender des Arbeitskreises "An- und Abflug" in der Lärmschutzkommission habe Grote die Chance, an entscheidender Stelle dafür einzutreten, dass der Lärmpegel über der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins sinkt. "Es wäre wirklich zu wünschen, wenn sich das Motto ,Mit Grote gehts' in diesem Fall bewahrheiten würde", sagt Holtfoth

18.09.2000: Die Stadt Norderstedt kann mit einem weiteren Gütesiegel werben: Pferdefreundliche Gemeinde lautet das Attribut, das der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung und dem Landesverband der Reit- und Fahrvereine Schleswig-Holstein zuerkannt wurde. Die Auszeichnung würdigt Kommunen, die Pferdezucht und Pferdesport als "vielgestaltige kulturelle, naturverträgliche und naturverbundene Bereicherung des Gemeindelebens fördern". Die Stadt zahlt nicht nur Zuschüsse an die Reitvereine, sie hat auch die Reitwege kontinuierlich ausgebaut und damit den Freizeitwert deutlich gesteigert. Norderstedt zählt zusammen mit Tangstedt seit langem zu den Reiterhochburgen im südlichen Schleswig-Holstein. Hier stehen landesweit die meisten Pferde in den Ställen, was auf den Wandel in der Landwirtschaft in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Viele Bauern haben Scheunen und Viehställe zu Reiterhöfen umfunktioniert und damit auf die wachsende Nachfrage der ständig steigenden Zahl von Pferdefreunden reagiert. Ein Trend, der sich auch durch Zahlen belegen lässt: Das Statistische Jahrbuch über Ernährung, Landwirtschaft und Forsten nennt im Bundesdurchschnitt 3,1 Pferde pro 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche. In Norderstedt ist der Anteil mit 31,2 Pferden zehnmal so hoch. In den fünf Norderstedter Reitvereinen sind 1600 Mitglieder organisiert, zwei von drei Reitern sind jünger als 18 Jahre. Zu finden ist auch die gesamte Palette der Reiterei. Sie reicht vom Pferdesport mit Quadrille, Dressur und Springen bis zum entspannenden und Kraft schöpfenden Ritt durch die Natur. Wie viele Reitpferde und Ponys in den Boxen und auf den Weiden stehen, lässt sich nach Aussage des städtischen Grünflächenamtes nur schätzen. Die Stadt geht von 2500 Vierbeinern aus. "Die Gemeinde der Reiter wird weiter zunehmen", sagt Amtsleiter Jochen Ahl. Doch das Freizeitvergnügen auf dem Rücken der Pferde hat auch seine Schattenseiten. Seit Jahren kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den unterschiedlichen Gruppen, die die Natur nutzen: Reiter, Jogger, Radler und Spaziergänger kommen sich ins Gehege. Andererseits haben immer wieder Reiter die vorgeschriebenen Wege verlassen und sich in geschützte Bereiche begeben. Um Streit zu verhindern bzw. zu reduzieren, haben Stadt, Vereine und Landwirte schon vor Jahren gemeinsam begonnen, das Reitwegenetz auszubauen. "Wir haben das Gebiet südlich der Garstedter Feldmark an die Reitwege im nördlichen Hamburg angeschlossen", sagt Ahl. Die sieben Garstedter Reitsportanlagen wurden in das bestehende Wegenetz im Forst Harthagen/Styhagen eingebunden, allein dafür wurden fünf Kilometer neue Wege angelegt. In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Rantzau wurden neue Wege im Wald angelegt, da die vorhandenen Passagen wegen des tiefen Bodens nicht auf Aktzeptanz bei den Reitern stießen. Nun können sich Fußgänger und Pferdefreunde auf jeweils eigenen Wegen begegnen. Damit die Vierbeiner nicht im moorigen Untergrund versinken, haben die Mitarbeiter der Stadt seit 1996 rund 3000 Kubikmeter Sand eingebracht: "Wir haben alten Spielplatzsand verwendet, der sowieso ausgetauscht werden musste", sagt Ahl. Damit der Moorbek überquert werden kann, hat die Stadt eine drei Meter breite Holzbrücke gebaut und eine Furt angelegt. Ergebnis der Arbeiten: In Norderstedt gibt es 44 Kilometer Wege für Reiter und Gespannfahrer. Mit diesen Daten hat sich die Stadt um den Titel "Pferdefreundliche Gemeinde" beworben und die Jury auf Anhieb überzeugt. Die Reiterverbände waren offenbar so beeindruckt vom Beitrag, dass sie Norderstedt gleich auf Bundesebene ins Rennen schicken: In zwei Jahren muss die Pferde- und Reiterstadt Norderstedt zeigen, dass sie den siegreichen Kommunen aus den anderen Bundesländern Paroli bieten kann.

19.09.2000: Eine gute Ernte versprach sich ein 33 Jahre alter Hamburger, der auf einem Feld am Tangstedter Weg zwischen Norderstedt und Tangstedt 30 Hanfsamen gesät hatte. 25 Pflanzen davon kamen durch und erreichten in den letzten fünf Monaten die stattliche Höhe von rund drei Metern. Täglich hatte der Hamburger den Aufwuchs mit Wasserkanistern und Flüssigdünger unterstützt. Für seine Saat scheute er keine Mühe. Nächsten Monat wollte er ernten und trocknen. Doch der süßliche Geruch der Pflanzen und Hinweise aus der Bevölkerung machten die Polizei auf die ungewöhnliche Anpflanzung aufmerksam. Am Freitag wurde das Kieskuhlengelände, das parallel zur Segeberger Chaussee liegt, überwacht. Gegen 18 Uhr, als der Hanfzüchter wieder gießen und düngen wollte, traf er auf die Beamten. Sie entfernten die 25 gewachsenen Hanfpflanzen mit samt der Wurzeln und brachten sie zur Polizeistation in Garstedt. Die Entfernung mit Wurzeln ist wichtig, um eine Neuaussaat zu verhindern. Nach dem Betäubungsmittelgesetz ist bereits der Anbau von Hanf verboten. Deshalb war ein schnelles Eingreifen der Beamten erforderlich. In der Garage der Polizeistation wird der Hanf derzeit getrocknet. Anschließend sollen die Pflanzen einem Sachverständigen übergeben werden. Er wird ermitteln, aus welchen Substanzen sich die Blätter zusammen setzen und um welche Art es sich genau handelt. Der Beschuldigte wurde nach seiner Vernehmung entlassen. Er ist wegen anderer Delikte kein unbeschriebenes Blatt bei der Polizei. Gegenüber den Norderstedter Polizeibeamten verkündete er, dass er froh sei, dass die Polizei die Pflanzen in seiner Gegenwart entfernt hat. So wisse er wenigstens, dass sich kein anderer an seinen mühevoll gepflegten Hanfpflanzen bereichert habe.

20.09.2000: 20.09.1985: Die U-Bahn zwischen Garstedt und Norderstedt-Mitte kommt langsam in Fahrt - zumindest in Norderstedts städtischen Gremien. Der Magistrat hat die Weichen des Großprojektes schon gestellt. Jetzt fehlt noch die Zustimmung der Stadtvertretung zu dem 140 Millionen Mark teuren Bauvorhaben.

21.09.2000: 21.09.1985: Zwischen der Stadt Norderstedt und dem Interessensverband der Videothekare wird es vermutlich zu einem Rechtsstreit kommen. Die Videotheken-Besitzer fühlen sich in ihrer Existenz bedroht, weil in der Stadtbücherei Garstedt seit zwei Wochen Videokassetten zum Nulltarif verliehen werden.

23.09.2000: Wenn sich die Sonne in die Nacht verabschiedet, wird es in Garstedt hell: Hunderte von Laternen werden wieder aufflammen, wenn sich der größte Laternenumzug in Norderstedt in Bewegung setzt. Heute treffen sich alle, die schon Laternen gebastelt haben und auf den Start in die herbstliche Tradition warten, um 19 Uhr auf dem Sportplatz des 1. SC Norderstedt an der Ochsenzoller Straße. Dort wird die Freiwillige Feuerwehr Garstedt Kinder, Eltern und Großeltern begrüßen. Die Tour führt von 19.30 Uhr an über Ochsenzoller Straße, Krummer Weg, Tannenhofstraße und Kirchenstraße zum Feuerwehrhaus Garstedt, wo sich die Läufer mit Würstchen und Getränken stärken können

26.09.2000: Was ist das Schönste am Herbst: die bunten Blätter an den Bäumen, die Drachen, die gen Himmel steigen oder die vielen Kastanien, die zum Sammeln und Basteln einladen? Viele Norderstedter Kinder mussten am Wochenende über diese Frage nicht lange nachdenken. Seit Tagen liegen ihre selbst gebastelten Laternen im Kinderzimmer und warten auf das schönste Ereignis im norddeutschen Herbst: den Laternenumzug. Erneut hatten die Norderstedter Schützen und die Garstedter Feuerwehr Eltern und Kinder zum Spaziergang durch Garstedt eingeladen. Längst sind es nicht mehr nur "Sonne". "Mond" und "Sterne", die dank elektrischer Leuchtstäbe oder brennender Kerzen den Weg erhellen. Ein achtjähriger Junge beispielsweise hatte einen leuchtenden Zahn gebastelt. Auch "Gänse", "Blumen", "Pferde" und "Gespenster" mit Leuchtkraft wurden beim ersten und wahrscheinlich größten Laternenumzug in Norderstedt gesichtet. Wer die nicht sehr kurze Strecke mit seinen nicht sehr langen Beinen nicht bewältigen konnte, durfte im Bollerwagen laut trällern: "Labimmel, labammel, labumm." Für die musikalische Begleitung sorgte der Schützenspielmannszug aus Norderstedt und ein Musikzug aus Bad Segeberg. Der traditionelle Laternenumzug findet eigentlich am Martinstag statt. In Süddeutschland holen die Kinder auch tatsächlich nur am 11. November ihre Laternen hervor. Im Norden jedoch hat man es sich angewöhnt, von September bis November durch die Straßen zu ziehen. Alle, die am Wochenende nicht dabei sein konnten, haben beispielsweise am Sonnabend, 30. September, in Glashütte dazu Gelegenheit. Die Thomaskirche startet dann gemeinsam mit der Glashütter Wehr und Sportvereinen den Umzug um 19 Uhr am Glashütter Markt. Die Kinder der Christuskirche treffen sich erneut zum Laternenumzug am Freitag, 29. September, um 19 Uhr an der Garstedter Kirche

28.09.2000: Mit großer Sorge haben Glashütter Eltern auf einen Fall von sexueller Belästigung in Hamburg reagiert. Ein siebenjähriger Junge war dabei von einem 40 bis 50 Jahre alten Mann am Dienstag, 12. September, in ein Gebüsch geschleppt worden. Der Täter zog dem Jungen dort Hose und Unterhose aus. Als der Vater nach dem Kind rief, ließ der Täter vom Opfer ab. Der Vorfall passierte in Langenhorn an der unmittelbaren Grenze zu Norderstedt. Zwei Tage vorher soll offensichtlich derselbe Mann vier Kinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren in Glashütte an der Hans-Salb-Straße angesprochen, verfolgt und fotografiert haben. Auch Eltern anderer Kinder war der Mann aufgefallen. Eine Mutter benachrichtigte am Dienstag, 12. September, die Norderstedter Polizei in Garstedt. Nach dem Vorfall in Hamburg meldeten sich die Norderstedter Eltern auch bei der Hamburger Polizei und berichteten von dem auffälligen Verhalten des Mannes auf Norderstedter Gebiet. Dort war man von den Norderstedter Kollegen noch nicht in Kenntnis gesetzt worden. Weil auch die Glashütter Polizei eine Woche nach den Vorfällen nichts davon gewusst haben soll, verteilten die Eltern selbst Warnzettel, informierten die Grundschule und fühlten sich von der Polizei allein gelassen. "Sind die Beamten an einer Aufklärung des Falles nicht interessiert?", fragen sie. Weder die Videoaufnahmen in einer Tankstelle habe man überprüft noch weitere Zeugen zur Identifizierung geholt. Die Norderstedter Kripo weist die Vorwürfe von sich. Man habe die Hamburger Kollegen informiert und auch zusammengearbeitet. Sittendelikte an Kindern seien schon deshalb schwierig aufzuklären, weil die Aussagen der Kinder stets sehr unterschiedlich seien. Die Hamburger Polizei fahndet noch immer nach dem 40- bis 50-jährigen Mann, der schlank sein soll, etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß ist und kurze schwarze Haare hat. Bei der Belästigung des Siebenjährigen trug er ein einfarbiges auffällig orangerotes Sweat-Shirt mit langen Ärmeln und einer Jogginghose. Zu seinem Opfer soll er in einer fremden Sprache gesprochen haben. Zweckdienliche Hinweise nimmt sowohl die Kripo in Norderstedt als auch in Hamburg entgegen

28.09.2000: In Langenhorn breitet sich Nervosität aus - zwei Wochen nach der Sexattacke auf den kleinen Sven (Name geändert) haben die Eltern in der Umgebung Angst um ihre Kinder. Ein Unbekannter macht die Gegend unsicher. Er packte Sven am 12. September gegen 20.10 Uhr auf einem Weg der Grünanlage, hielt ihm den Mund zu und trug den Jungen in ein Gebüsch hinter die Bushaltestelle. Dort zog er dem Kind die Hosen aus. Glück für Sven: Genau in diesem Moment rief der Vater den Jungen, Sven konnte antworten. Daraufhin flüchtete der Täter. Schon in den Wochen zuvor soll der Mann in Garstedt, an der Grenze zu Langenhorn, vier Kinder belästigt haben. Teils fotografierte er seine Opfer, teils befingerte er sie. "Wir lassen unsere Kinder abends nicht mehr auf die Straße und holen sie immer von der Schule ab", sagt Manuela Lübkert. Die Anwohnerin musste ihren Kinder sagen, was vor zwei Wochen passiert ist. "Es ist schrecklich, wenn man sein achtjähriges Kind schon so weit aufklären muss, aber wir hatten ja keine andere Wahl." Rund um die Bushaltestelle hat die Polizei Plakate aufgehängt, doch bisher fehlt von dem Triebtäter jede Spur. Der Mann, der sich vermutlich vor der Tat in der Umgebung des Tatortes aufgehalten hat, ist 40 bis 50 Jahre alt, 1,75 Meter groß, schlank, hat kurze, schwarze Haare und einen Dreitagebart. Er trug ein orangefarbenes Shirt und eine Jogginghose ohne Taschen. Er hat stark gebräunte Haut und soll mit dem Opfer in einer fremden Sprache gesprochen haben. Zwischen der Langenhorner Tat und zwei Fällen in Wedel soll es keine Verbindung geben. Dort nötigte am 7. und am 14. September ein Mann einen Achtjährigen und einen Zehnjährigen, sich auszuziehen. Hinweise zur Tat von Langenhorn unter T. 42865-6789. ph

30.09.2000: Die Stadtbücherei Norderstedt erweitert ihr Angebot. Vom kommenden Montag an wird ein neues Unterhaltungsmedium zur Verfügung stehen: DVD. Zunächst werden DVDs in den Büchereien in Norderstedt-Mitt und Glashütte zu Verfügung stehen, im kommenden Jahr dann auch in Friedrichsgabe und Garstedt. Die DVDs können für jeweils 14 Tage entliehen werden. Bei den Videos wird die Ausleihfrist von Oktober an ebenfalls auf 14 Tage verlängert werden, Zeitschriften können ab dann nur noch zwei statt bisher vier Wochen entliehen werden

Oktober

05.10.2000: Braucht Norderstedt Zuwanderer, um die Aufgaben bei schrumpfender Steuerkraft zu finanzieren? Wie intensiv werden Grundstücke bebaut? Wie lässt sich das Stadtklima erhalten bzw. verbessern? Das sind Fragen, die die Zukunft Norderstedts entscheidend beeinflussen - um die Entwicklung der Stadt geht es in der "Agenda 21". Da können und sollen die Bürger mitreden, damit eine von vielen getragene Perspektive entwickelt werden kann. "Die Agenda ist bei weitem mehr als Umweltschutz", sagt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote, der dem Projekt so viel Bedeutung beimisst, dass er den Agenda-Prozess nicht einem Amt oder Teilbereich der Verwaltung übertragen, sondern zum Teil der strategischen Steuerung im Rathaus gemacht hat. 178 Staaten haben in der Konferenz von Rio 1992 die Ziele für eine lebenswerte Zukunft aller Menschen auf der Erde formuliert. Die Entwicklung soll sich danach an drei gleichwertigen Maximen orientieren: [GEFÜLLTER KREIS] sozial verträglich, [GEFÜLLTER KREIS] ökologisch nachhaltig und [GEFÜLLTER KREIS] ökonomisch machbar. Hintergrund der Agenda war die Erkenntnis, dass das bisherige Credo der Industriegesellschaft nicht länger gelten könne: Weiter, schneller, mehr - immer mehr Menschen spüren, dass ein unbegrenztes Wachstum in einer begrenzten Welt nicht möglich ist. So heißt es im Buch "Zukunftsfähiges Deutschland", das neue Ziele aufzeigt. Klimaeffekt, Ozonloch und Waldsterben seien nur einige Indikatoren dafür, dass die heutige Art zu leben und zu wirtschaften nicht mehr tauge. "Wir brauchen eine Vision vom Leben, in der die begrenzten Ressourcen schonend genutzt und gerechter verteilt werden", schreiben die Herausgeber. Norderstedts Bürgermeister formuliert es so: "Wer seiner Verantwortung für die Zukunft gerecht werden will, muss handeln - und zwar jetzt." Er fordert die Bürger auf, sich möglichst zahlreich am Entwicklungsprozess zu beteiligen und die "Agenda 21" mit Leben zu füllen. Denn auch der Weg ist das Ziel: Die Vorgaben könnten nur umgesetzt werden, wenn sie von den Menschen mitgestaltet und folglich akzeptiert würden. Es gehe ganz konkret um die Interessen derjenigen, die in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins leben. Erste Chance, Ideen, Wünsche und Kritik zu formulieren, haben die Bürger am Mittwoch, 11. Oktober: Dann fällt in Norderstedt der offizielle Startschuss zur "Agenda 21". Um 20 Uhr wird zunächst Michael Kopatz vom renommierten Wuppertal-Institut den Bogen vom "internationalen Diskurs zur konkreten Umsetzung in den Kommunen" spannen. Grote erhofft sich von der "Agenda 21" auch ein stärkeres Miteinander, denn: Die Stadt sei nicht die bloße Addition von 72 000 Einzelinteressen, sondern ein Gemeinwesen, indem einzelne auch mal zurückstecken müssten. "Unser größter Problemkreis sind Nachbarschaftsstreits", sagte der Bürgermeister. Aber auch bei der Planung zeige sich immer wieder Egoismus: Die Friedrichsgaber Initiative fordere den Ausbau der Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden, um die Wohngebiete zu entlasten, die Garstedter seien dagegen, weil sie mehr Verkehr befürchten. "Natürlich ist uns klar, dass wir hier nicht die Probleme der Welt lösen können. Dennoch müssen und sollten auch wir die Ziele der Agenda berücksichtigen, wenn die Stadt auf Dauer ein akzeptierter und attraktiver Lebens- und Wirtschaftsstandort bleiben soll", sagt Grote. Es gelte, die vermeintlich widerstrebenden Bereiche Wirtschaft und Umwelt unter einen Hut zu bringen und dabei soziale Gesichtspunkte zu berücksichtigen, denn: Eine starke Wirtschaft ist nötig, um beispielsweise soziale Projekte zu finanzieren. Andererseits müsse sich die Ökonomie am Umweltschutz orientieren, damit die Menschen auch künftig Luft zum Atmen und Platz zum Erholen haben. Als Beispiel nennt Grote die Kombination von Wohnen und Arbeiten an einem Ort

06.10.2000: Die Odyssee von Ponys und jungen Reitern ist beendet: Am Syltkuhlen hat das Norderstedter "Scheckpony-Team" von Andrea Dandanelle eine neue Heimat gefunden. Vor fast genau einem Jahr mussten Kinder und Tiere ihre angestammtes Quartier beim Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein verlassen, da sich der Verein neu strukturiert hatte (die NZ berichtete). Zunächst half Inge Gravert mit zwei Weiden und einem offenen Stall. "Zwei Monate haben wir im Freien durchgehalten, bis der Pferdehof Elsensee in Quickborn ein Herz und Quartier für uns hatte", sagt Andrea Dandanelle, die dem Nachwuchs zeigt, wie Zügel und Steigbügel gehalten werden. Schließlich bot ihnen Dietmar Dude ihr jetziges Domizil im Rantzauer Forst an. Die neue Anlage will das Pony-Team Freunden, Eltern und Großeltern am Sonntag, 8. Oktober, vorstellen. Die jungen Reiter haben ein Programm einstudiert, das sie den Gästen von 13 Uhr an präsentieren wollen. Dazu gibt es Kaffee und Kuchen

09.10.2000: Die Polizei hat einen Exhibitionisten festgenommen. Der 18 Jahre alte Mann hatte sich im Birkenwäldchen an der Ecke Ochsenzoller Straße/Kirchenstraße einer 40 Jahre alten Norderstedterin gezeigt. Er zog die Hose bis zu den Knien herunter, damit die Frau sein Geschlechtsteil sehen konnte. Die Norderstedterin teilte den Vorfall unverzüglich der Polizei mit. Sie hatte den Täter so exakt beschrieben, dass die Beamten den Mann schon kurze Zeit später vorläufig festnahmen. Die Kripo Norderstedt ermittelte weiter, dass er sich in den vergangenen vier Monaten in gleicher Form anderen Frauen am gleichen Ort gezeigt hatte. Da der Mann ein Geständnis ablegte und keine Haftgründe vorlagen, setzte ihn die Polizei wieder auf freien Fuß. Nun fragt die Kripo: Wer ist von diesem Mann in den vergangenenen Monaten im Raum Garstedt ebenfalls belästigt worden? Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 528 06-0 entgegen.

10.10.2000: 10.10.1985: Das alte Garstedter Rathaus soll Sitz der Verwaltungsaußenstelle bleiben. Diese Forderung erhebt die Garstedter SPD, die gegen den Plan der Stadt protestiert, die Außenstelle im ehemaligen Rathaus an der Ochsenzoller Straße zu schließen.

11.10.2000: Nachdem sich jahrzehntelang in der Norderstedter Verkehrspolitik kaum etwas bewegt hat, scheint der Knoten nun durchschlagen: Am 17. November wird der symbolische Spatenstich für die neue L 76 erfolgen. Das teilte Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote während der gut besuchten Einwohnerversammlung mit. Seit 30 Jahren wird die Verbindung zwischen Schleswig-Holstein-Straße und A 7 geplant und verworfen. Spätestens in fünf Jahren soll auch das Nadelöhr am Ochsenzoll ausgebaut sein und mehr Verkehrsfluss erlauben. Die neue L 76, die inzwischen K 113 heißt, wurde immer wieder gestoppt. Zweimal brachten Bürgerklagen das Projekt zu Fall, dann forderten die Umweltschützer einen Tunnel für die Kröten, schließlich beklagten die Förster zu großen Waldverlust, wenn die neue Trasse am Umspannwerk vorbei auf die Friedrichsgaber Straße gebaut wird. Ziel ist, die Quickborner Straße zu entlasten - seit Jahrzehnten warten die Anwohner darauf, dass die Stadt dieses Versprechen einlöst. "Wenn es nach Norderstedt gegangen wäre, wäre die neue Straße schon seit 25 Jahren fertig", sagte Grote vor der mit mehr als 200 Zuhörern bisher am besten besuchten Einwohnerversammlung in Norderstedt. Verantwortlich für den Planungsstau seien Kreis und Land. Die neue Straße wird nach den Plänen 7,50 Meter breit und 2,5 Kilometer lang, an beiden Seiten sind Radwege vorgesehen. Die Ränder sollen begrünt werden, 280 Eichen und Gehölze sollen den Autofahrern ein Stück Natur bescheren. Am Umspannwerk ist eine Kreuzung geplant, von dort sollen die schon bestehenden und die neuen Gewerbeflächen erschlossen werden. Eine Brücke wird über die AKN-Gleise führen. Vorgesehen ist, dass die Autofahrer die neue Straße mit Tempo 80 befahren. 20 Millionen Mark wird der Straßenbau kosten: "Die Ausgleichsmaßnahmen haben das Projekt so teuer gemacht", sagte Grote. Für den Eingriff in die Natur müssten zwölf Hektar Wald am Glasmoor aufgeforstet und 60 Hektar im Zwickmoor renaturiert werden. Außerdem seien 750 Meter Knick und ein Amphibienschutztunnel am Umspannwerk vorgeschrieben. Den Löwenanteil der Kosten trügen Land und Kreis, Norderstedt sei mit 3,8 Millionen Mark dabei. Ende 2003 soll die neue Verbindung fertig sein. Dann wird die Quickborner Straße abgebunden und für den normalen Verkehr gesperrt: "Es geht uns darum, den Schwerlastverkehr auf die neue Strecke zu verlagern und die Bewohner von Lärm und Auspuffgasen zu entlasten", sagte Grote. Landwirte und Busse könnten die Quickborner Straße weiter befahren. Kaum hatte der Verwaltungschef die Pläne vorgestellt, regte sich Kritik: Wenn die Quickborner Straße gesperrt wird, müssten Autofahrer von und nach Süden einen Umweg in Kauf nehmen. Das könne doch angesichts hoher Benzinpreise nicht gewollt sein. Die Diskussion weitete sich aus: Die Garstedter beklagten, dass die Niendorfer Straße durch die neue Ortsumgehung Fuhlsbüttel stärker belastet sei, die Friedrichsgaber forderten die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße, um die Lkw aus den Wohngebieten zu verbannen, die Harksheider bemängelten, dass ihr Stadtteil stiefmütterlich behandelt werde. "Das St.-Florians-Prinzip hilft uns nicht. Die Stadt kann sich nur weiter entwickeln, wenn Einzelinteressen zu Kompromissen zusammengeführt werden", sagte Grote. Stadtplaner und Kommunalpolitiker würden sich in den nächsten zwei Jahren bei der Diskussion um den Flächennutzungsplan auch intensiv mit der Frage beschäftigen, wie der Verkehr in den kommenden 20 bis 30 Jahren bewältigt werden soll

11.10.2000: Besuch aus Osztyn/Allenstein erwarten die Garstedter. Vom 20. bis zum 22. Oktober wird der Chor aus der evangelischen Partnergemeinde zur Christuskirche kommen. In diesem Chor singen vor allem polnische Bürger, die deutscher Abstammung sind und auch die deutsche Sprache sprechen. Der Chor wird am Sonnabend, 21. Oktober, ein Konzert geben und sich am Gottesdienst beteiligen. Gesucht werden für die Gäste noch Familien, die den Chormitgliedern Unterkunft bieten. Wer Interesse und die Möglichkeit hat, einen polnischen Gast aufzunehmen, sollte sich an Thomas Jessen, Tel. 523 19 29, wenden.

12.10.2000: Eine Ulme steht für die Freundschaft. Vor wenigen Tagen wurde sie bei einem Besuch von Stadtrat Harald Freter und Hagen Ilschner vom Verein "Norderstedt pro Maromme" in der französischen Partnerstadt gepflanzt. Im "Jardin de Garstedt" gleich neben dem Rathaus für Maromme soll sie künftig nicht nur für Schatten sorgen, sondern vor allem auch von einer Freundschaft künden, die fast 35 Jahre alt ist. Maromme ist Norderstedts älteste Partnerstadt. Der Ortsteil Garstedt hat die Verbindung zu dieser Stadt in der Normandie ins Leben gerufen. Seit dem gibt es regelmäßige Besuche, tauschen sich Vereine aus, arbeiten Chöre zusammen. Wenn eine Partnerschaft über so lange Zeit Bestand haben soll, braucht sie immer wieder neue Impulse. Der Verein "Norderstedt pro Maromme", der sich vor sechs Jahren gegründet hat, trug wesentlich dazu bei, dass neuer Elan in die Beziehungen der beiden Städte kam. Inzwischen arbeiten Verwaltung und Verein eng zusammen, wenn es gilt, Jugendfahrten zu organisieren, neue Ideen zu kreieren oder offene Gruppen zusammen zu stellen. "Die Partnerschaft auf zwei Standbeine zu stellen, auf ein städtisches und ein privates, vom Verein getragenes, halte ich für eine konstruktive Lösung", sagt Stadtrat Harald Freter, der zum zweiten Mal in Maromme war. Genutzt wurde die Reise vor allem, um mit dem Marommer Verschwisterungskomitee Zukunftsfragen zu klären. Beschlossen wurde, die Jugendfahrten fortzusetzen. In den Herbstferien werden auch in Zukunft regelmäßig Norderstedter Kinder nach Maromme fahren. Im Frühjahr gibt es jeweils den Gegenbesuch der Franzosen. Intensiviert werden soll die Zusammenarbeit mit den Schulen. "Leider klappt es noch nicht mit dem Informationsfluss", kritisiert Hagen Ilschner. "Viele Schüler in Norderstedt wissen nach wie vor nichts von den Jugendreisen nach Maromme." Stadtrat Harald Freter will über Brieffreundschaften zwischen Schulklassen neue Kontakte entstehen lassen. Maromme wird auch in diesem Jahr am Weihnachtsmarkt der Partnerstädte in Norderstedt teilnehmen. Auch bei den Feiern zum Europatag am 6. Mai werden die Marommer mit einer Delegation kommen. Stagnation gibt es derzeit bei den offenen Gruppen. Das Interesse von Norderstedtern, eine Woche Urlaub in einer Marommer Gastfamilie zu machen, ist gering. Die offenen Gruppenreisen sollen sich künftig auf ein verlängertes Wochenende beschränken und sie sollen noch langfristiger geplant werden

16.10.2000: Leserbriefe: Leider keine Antwort erhalten "Erster Spatenstich für neue L 76" - NZ vom 11. Oktober Zu Beginn seiner Amtszeit bat Bürgermeister Grote die Bürger der Stadt Norderstedt um Vorschläge und Anregungen. Diese wurden nach einiger Zeit in der Norderstedter Zeitung veröffentlicht, versehen mit den Antworten des Bürgermeisters. Ich hatte bei dieser Gelegenheit vorgeschlagen, die L 76 mit einem Tunnel unter die AKN zu leiten, statt eine Brücke über die Bahnstrecke zu bauen. Begründung: Von einer Brücke geht eine weitaus größere Lärmbelästigung aus. Mein Vorschlag wurde nicht in der Norderstedter Zeitung vorgestellt und auch keiner Antwort des Bürgermeisters für würdig befunden. Frage: Finden Anregungen der Bürger nur dann Beachtung, wenn sie den Vorstellungen der Verwaltung nicht widerlaufen? Claus-Hayo Hahn Zwickmoor 11a Norderstedt Bürgermeister soll kein Gewerbemeister sein "Der Ruf nach mehr Gewerbe" - NZ vom 29. September Dieser Ruf des Bürgermeisters darf aber nicht um jeden Preis erhört werden. Sonst gehen die betroffenen Bürger demonstrativ auf die Straße. Leider wird man in dieser Demokratie nur dann wahrgenommen! Ein Bürgermeister sollte sich nicht zum Gewerbemeister machen, wenn er in einer Stadt mit der höchsten Verkehrsdichte von ganz Deutschland Verantwortung für die Bewohner und auch Beschäftigten tragen will. Durch den immer noch anwachsenden Straßenverkehr geht nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Lebensqualität in den Keller. Was soll ein so genanntes Distributionszentrum in einer extrem stark belasteten Straße, wie dort die Niendorfer Straße nun einmal ist, seitdem Hamburg sich für mehr als 600 Millionen eine Stadtautobahn zur Entlastung seiner Straßen baute? Was die Langenhorner Chaussee und der Krohnstieg abgegeben haben, staut sich nun auf diesem Art Wildpfad in Richtung Ohechaussee. Die Autofahrer schimpfen vor sich hin während der täglichen Kriecherei. Doch die Anwohner leiden rund um die Uhr und Tag für Tag. Herr Grote muss für sein Verteilerzentrum bedenken, dass das sich wirtschaftlich nicht tragen wird, denn Hamburg lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. In der Essener Straße und am Garstedter Weg, gleich hinter dem Tunnel, entstehen bereits sichtbar neue Industriegebiete. Dann wird wohl oder übel etwas anderes genommen, was heute noch nicht mehrheitsfähig ist? Diese Befürchtung wird bereits mit abstrusen Objekten geäußert. Hans Schwarz Norderstedt via E-Mail

17.10.2000: Ein "offenes Ohr" wird die SDP erneut für die Sorgen, Anregungen und kritischen Hinweise der Norderstedter haben. Das Bürgerforum "Offenes Ohr" ist keine neue Einrichtung. Mehrfach haben Frauen und Männer diese Veranstaltungen genutzt, um sich Gehör zu verschaffen. Nicht die Politik steht dabei im Mittelpunkt, sondern die Alltagsprobleme. Erster Termin in diesem Herbst ist morgen ab 19.30 Uhr im "Garstedter Hof". Diskutiert werden soll die Verkehrssituation im alten Garstedt. Mit der Flughafenumgehung und ihrer Auswirkung auf den Bereich Niendorfer Straße sowie dem gestiegenen Fluglärm liegen dabei nach Meinung der SPD bereits zwei Probleme auf der Hand. Das zweite Bürgerforum am Montag, 23. Oktober, wird sich in "Ellerbrocks Gasthof" mit den Planungen für den Bereich Quickborner Straße beschäftigen. Diskutiert wird nicht nur der Bau der L 76, sondern auch die geplante Ausweisung der Quickborner Straße als Sackgasse. Beginn ist ebenfalls um 19.30 Uhr. Die Zukunft des Harksheider Marktes spielt beim dritten Bürgerforum am Freitag, 27. Oktober, eine Rolle. Im TuRa-Sportlerheim am Exerzierplatz will die SPD die Frage aufwerfen, warum es erneut so still um diesen Markt geworden ist. Was meinen die Bürger dazu, dass es bisher noch keine strukturellen Veränderungen in diesem Bereich gegeben hat? Die Diskussion beginnt ebenfalls um 19.30 Uhr

19.10.2000: Jugendliche Diebe bereiten der Norderstedter Polizei vermehrt Kopfzerbrechen. Vieles deutet darauf hin, dass dahinter ein System steckt. Die Norderstedter Kripo vermutet als Drahtzieher organisierte Banden, die von Hamburg aus operieren. Der jüngste Fall ereignete sich am Dienstag in der Straße Kohfurth in Norderstedt. Ein junger Südosteuropäer war von Angestellten eines Supermarktes beim Diebstahl von Zigaretten und Tabak beobachtet worden und flüchtete sofort. Beamte des Polizeireviers Norderstedt konnten ihn jedoch wenig später an der Garstedter Feldstraße festnehmen, dass Diebesgut im Wert von rund 100 Mark entdeckten sie in seiner Hose. Gegenüber den Polizisten gab der Junge sein Alter mit zwölf Jahren an - daran allerdings hatten die Beamten so ihre Zweifel. Sie ließen ihn darauf hin in einer Fachklinik untersuchen, wo Ärzte ein Mindestalter von 15 Jahren feststellten - damit wäre der Jugendliche strafmündig. Der nach illegaler Einreise bereits wegen ähnlicher Delikte in Hamburg in Erscheinung getretene Jugendliche gab im Beisein eines Dolmetschers zu Protokoll, er sei von Unbekannten zum Stehlen gezwungen worden. Diese Aussage überraschte die Kripo nicht: In jüngster Zeit sind bereits vermehrt ähnliche Delikte zu verzeichnen gewesen. Nach Angaben der Kripo besteht der dringende Verdacht, dass die Jugendlichen organisierten Verbrecherbanden in Hamburg angehören. Die Hinterleute legten offenbar Wert darauf, nicht selbst bei Diebstählen in Erscheinung zu treten. Sie hofften vielmehr auf die Gutgläubigkeit der Behörden, wenn die kindlich aussehenden Täter ein strafunmündiges Alter angeben. Die Kriminalpolizei übergab diesen Jugendlichen zur weiteren Betreuung einer Hamburger Jugendnotaufnahme

20.10.2000: Neue Wohn- und Gewerbeflächen sollen ausgewiesen, Umgehungsstraßen und ein Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte gebaut werden. Dafür spricht sich die CDU Norderstedt angesichts der aktuellen Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan aus - die Christdemokraten wollen damit die Zukunft Norderstedts sichern. Die Bewohner werden immer älter, der Anteil der erwerbstätigen Menschen und damit der Anteil der Einkommensteuer sinken laut CDU auch in Norderstedt. Daher müssten junge Familien und neue Firmen angesiedelt werden, um die Finanzkraft zu erhalten. Wohnungsbau: Die CDU hat einen Nachholbedarf für Eigenheime festgestellt: "In Norderstedt-Mitte haben wir viele Wohnungen geschaffen. Jetzt müssen wir uns stärker als bisher um die Menschen kümmern, die hier ihr Eigenheim bauen wollen", sagt CDU-Sprecher Arne Michael Berg. Als Standorte nennt die CDU zum einen die Fläche an der ANB-Haltestelle Meeschensee. Das Areal sei durch die Bahn gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und liege zwischen den in gleicher Weise bebauten Ortsteilen Quickborn-Heide und Henstedt-Rhen. Hier sollen nach dem Wunsch der CDU vor allem junge Familien mit niedrigerem Einkommen die Chance erhalten, Eigentum zu schaffen. Ähnlich bebaut werden soll auch das Gebiet zwischen Harckesheyde und Mühlenweg. Der im Stadtentwicklungsprogramm vorgesehene Wohnungsbau müsse wegen der relativ großen Distanz zur Bahn durch Einfamilien-, Doppel- und Einzelhäuser ersetzt werden. Mit Eigenheimen will die CDU auch westlich des Straßenzuges Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg gelegene Flächen sowie Areale am Glashütter Damm und im Ortskern bebauen. Straßen: Es geht den Christdemokraten darum, die besiedelten Stadtteile vom Verkehr zu entlasten. Daher sollen die Chancen für eine Ortsumgehung Glashütte geprüft werden. Sie soll an der Segeberger Chaussee in Höhe Hummelsbütteler Steindamm ansetzen und über die vorhandenen Straßen Hofweg/Glasmoorstraße zur Schleswig-Holstein-Straße führen. "Dadurch würden der stark befahrene Bereich Poppenbütteler Straße/Glashütter Damm entlastet, außerdem würden wir auch den Tangstedtern entgegenkommen", sagt Berg. Weiter geplant ist eine Ortsumgehung Garstedt, die an der Ohechaussee beginnt und über Gärtnerstraße/Stöckertwiete/Eckernkamp/Buckhorn in den Friedrichsgaber Weg mündet. Auf dieser Tangente sollen die Autofahrer das Dorf Garstedt umfahren. Zum Verkehrskonzept gehört auch der Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte, der über Hasloher Weg und Friedrich-Ebert-Straße von der A 7 nach Norderstedt führen soll. Mit dem Autobahnanschluss will die CDU auch die Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden zur Quickborner Straße verlängern, um das neue Gewerbe- und Wohngebiet südlich der Quickborner Straße zu erschließen. Zudem soll die Berliner Allee nach Norden verlängert werden und zwischen Buchen- und Buschweg in den Friedrichsgaber Weg münden. Damit soll das Neubaugebiet am Garstedter Dreieck angebunden werden. Nach Süden soll die Berliner Allee zur Tannenhofstraße verlängert werden, die Tannhofstraße wird laut Konzept bis zur Ohechaussee ausgebaut. Schließlich will die CDU die neue Straße In de Tarpen über die jetzige Stichstraße am Ford-Händler vorbei an die Niendorfer Straße heranführen. Gewerbe: Eine neue Ortsumgehung Garstedt soll als Zubringer für ein neues Gewerbegebiet zwischen Ohechaussee/Gärtnerstraße/Halloh/Heuberg und Niendorfer Straße dienen. Auch am neuen Autobahnzubringer sollen neue Betriebe angesiedelt werden. Aus dem Verkauf der Gewerbeflächen sollen die Straßen finanziert werden

21.10.2000: Die Stadt Norderstedt wird sich am Entschädigungsfonds für ehemalige Zwangsarbeiter beteiligen. Das haben die Stadtvertreter während ihrer jüngsten Sitzung beschlossen und einen Betrag von 70 000 Mark festgelegt - eine symbolische Summe von einer Mark pro Einwohner. Die Initiative hatten die Grünen ergriffen: "Wir meinen, dass auch die Kommunen eine moralische Pflicht haben, sich am Entschädigungsfonds von Wirtschaft und Bund zu beteiligen", sagte Grünen-Sprecherin Anette Reinders. Zwar gebe es keine detaillierten Informationen darüber, dass Zwangsarbeiter in den Norderstedter Ursprungsgemeinden Garstedt, Harksheide, Glashütte und Friedrichsgabe beschäftigt wurden. Es sei aber davon auszugehen, dass auch hier wie in vielen anderen Städten und Gemeinden Zwangsarbeiter gearbeitet hätten. Daher solle sich die Stadt Norderstedt als Nachfolgerin der vier Gemeinden am Fonds beteiligen. Außerdem sieht der Antrag der Grünen vor, dass das Stadtarchiv Norderstedt zur Situation von Zwangsarbeitern recherchiert, damit etwaige Ansprüche von Betroffenen in naher Zukunft abgegolten werden könnten. "Das dürfte in der Praxis schwierig sein, da viele Unterlagen im Laufe der Zeit vernichtet wurden oder verloren gingen", sagte Anette Reinders. Auch diesem Wunsch stimmten die Stadtvertreter zu. Während sich SPD, Bürgerpartei und FDP den Argumenten anschlossen, wollte die CDU das Geld nicht bereitstellen. Sie hält zwar den Entschädigungsfonds für notwendig, aber: Mit der Beteiligung des Bundes sei der Beitrag der öffentlichen Hand abgegolten. Eine Mitfinanzierung der Kommunen sei nicht vorgesehen. Der Städteverband Schleswig-Holstein hatte allerdings darauf hingewiesen, dass sich Kommunen freiwillig am Fonds beteiligen können

25.10.2000: Schon vor Jahren hatten sich prominente Norderstedter wie Alt-Bürgermeister Horst Embacher dafür ausgesprochen, eine Straße nach Margarita Lillelund zu benennen. Jetzt wird der Wunsch Wirklichkeit. Der Bauausschuss hat während seiner jüngsten Sitzung beschlossen, eine Straße im Neubaugebiet an der Ulzburger Straße nach der verdienten Norderstedterin zu taufen. Die Namensgeberin hat sich vielfach um die Stadt Norderstedt und die Gemeinde Garstedt verdient gemacht: Die 1903 in Hamburg geborene Frau, die sich der FDP anschloss, saß schon 1946 in der Gemeindevertretung Garstedt. In ihrer Heimatgemeinde war Margarita Lillelund auch Bürgervorsteherin und stellvertretende Bürgermeisterin. Von 1962 bis 1966 gehörte sie dem Kreistag Pinneberg an. Schon früh behauptete sie sich in einer Männerwelt, leistete auch als Stadtvertreterin von 1974 bis 1978 Pionierarbeit auf dem Gebiet politischer Emanzipation. Doch Margarita Lillelund war nicht nur politisch, sondern auch sozial engagiert. Von 1966 bis 1970 leitete sie das Rote Kreuz in Garstedt, bis zu ihrem Tod im Jahr 1982 den DRK-Ortsverband Norderstedt. Auch hier half sie, unerschrocken und unbürokratisch folgte die Frau ihren Überzeugungen. 1980 wurde der ehrenamtliche Einsatz mit dem ersten "Preis der Stadt Norderstedt" gewürdigt. Die Liste der Auszeichnungen für Margarita Lillelund ist lang: Ausgezeichnet wurde sie auch mit dem Bundesverdienstkreuz, der Freiherr-vom-Stein-Medaille und der Theodor-Heuss-Medaile. Nachdem sich vor Jahren dann doch Rosa Luxemburg gegen die Norderstedterin durchgesetzt und einer Straße im neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte ihren Namen verliehen hatte, kommt Margarita Lillelund zu späten Ehren. Mit dem Vorschlag folgte die Verwaltung den Vorgaben, mit der Vergabe von Straßennamen verdiente Persönlichkeiten aus den vier Norderstedter Ursprungsgemeinden zu würdigen. Das treffe auf Margarita Lillelund in besonderer Weise zu

26.10.2000: Die Stadt Norderstedt verfolgt weiterhin den Straßenbau der kleinen Schritte. Aktuelles Projekt ist der Ausbau der Oadby-and-Wigston-Straße, der Planungsausschuss hat während seiner jüngsten Sitzung die Ausbaupläne beschlossen. Damit geht ein weiteres Dauerprojekt in die nächste Phase. "Wir müssen das machen, was politisch mehrheitsfähig ist und realisiert werden kann", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote, als er die Pläne vorstellte. Seit seinem Amtsantritt als Baudezernent verfolgt er eine pragmatische Politik, der er auch als Verwaltungschef treu bleibt. Nachdem sich vier Jahrzehnte lang so gut wie nichts tat und sich die Parteien gegenseitig blockierten, geht es nun Stück für Stück voran: Die Harckesheyde wurde ausgebaut, der Alte Kirchenweg ebenfalls, gegenwärtig wird der Langenharmer Weg auf modernen Standard getrimmt. Der Kreisel im Bereich Stonsdorfer/Langenharmer Weg hat einen langjährigen Unfallschwerpunkt entschärft, ein weiterer Kreisverkehr entstand an der Kreuzung Rugenbarg/In de Tarpen. Nach 33 Jahren Planzeit naht auch für die K 113, die neue Verbindung zwischen der A 7 und der Schleswig-Holstein-Straße der symbolische erste Spatenstich: Am 17. November werden Segebergs Landrat Georg Gorrissen und Norderstedts Bürgermeister den Baubeginn erklären. Der Ausbau der Oadby-and-Wigston-Straße war umstritten. Ursprünglich sollte die Straße nach Norden verlängert und an die Quickborner Straße angebunden werden. Doch da gab es Bedenken und Widerstand vor allem aus Garstedt: Damit werde quasi eine Westumgehung und Parallele zur Austobahn geschaffen. Eine solche Trasse bringe zusätzlichen Nord-Süd-Verkehr, unter dem vor allem die Garstedter zu leiden hätten. So wurde das Projekt zunächst eingefroren. "Es wurde sogar ein Denkverbot verhängt", sagt Grote. Geeinigt hat sich die Politk dann auf eine entschärfte Variante. Die Trasse wird in Höhe Waldstraße über den Föhrenkamp führen, nach Osten abknicken, nördlich des Reiherhagen und südlich des Jungheinrich-Geländes verlaufen, um dann kurz vor der Ulzburger Straße auf den Friedrichsgaber Weg zu münden. Zwei Kilometer lang wird der Neubau, allein für die Baumaßnahmen sind rund sieben Millionen Mark im städtischen Haushalt kalkuliert. Grote geht davon aus, dass auch für dieses Projekt wie für die K 113 erhebliche Ausgleichsmaßnahmen finanziert werden müssen: "Das Forstamt hat schon deutlich gemacht, dass die Eingriffe in den Wald nicht so einfach hingenommen werden." Der Bürgermeister machte zugleich deutlich, dass mit dieser Variante nicht mehr Verkehr in die Stadt geholt werde. Die Autos und Lkw würden nur anders geleitet und aus den angrenzenden Wohngebieten herausgeholt - das sei Ziel und Hintergrund des Straßenbaus. Immer wieder hatten die Anwohner aus Friedrichsgabe-Süd beklagt, dass sich Brummis durch die engen Straßen quälten und die Lebensqualität durch Lärm und Auspuffgase beeinträchtigt werde. Grote betont zugleich die Option, die Straße später doch nach Norden zu verlängern, um die geplanten Wohn- und Gewerbegebiete an der Quickborner Straße ans Verkehrsnetz anzuschließen

26.10.2000: 26.10.1985: Die Norderstedter Stadtwerke sollen sich an der Finanzierung der Verlängerung der Hamburger U-Bahn bis Norderstedt-Mitte beteiligen. Der U-Bahn-Betrieb von der bisherigen Endstation Garstedt ins neue Stadtzentrum Norderstedt-Mitte soll ein Zweig der Stadtwerke werden. Die Kosten von jährlich 2,1 Millionen Mark teilen sich Land, Kreis und Stadt

31.10.2000: Leserbrief: Endlich wird eine verdiente Frau geehrt "Straße nach engagierter Frau benannt" - NZ vom 25. Oktober Wie verdienstvoll vom Planungs-, Bau- und Verkehrsausschuss, nun endlich eine Straßen nach Norderstedts erster Kommunalpolitikerin zu benennen. Schon vor zehn Jahren habe nicht nur ich, sondern ein so prominenter Mitbürger wie Altbürgermeister Horst Embacher das engagiert und begründet gefordert (Lillelund statt Luxemburg). Die Norderstedter Zeitung hatte damals den Leserbriefen zu dem Thema ausgiebig Raum gegeben. Warum sollen nur bundesweit tätige Frauen geehrt werden? - fragte ich damals, obwohl mir von den zur Debatte stehenden Damen sogar Helene Weber und Helene Wessel persönlich bekannt waren, und ich mich an erstere sogar in Verbindung mit einer leidenschaftlichen Diskussion zum Thema Bundesfahne "schwarz-weiß-rot oder schwarz-rot-gold" direkt nach dem Krieg erinnern kann. Aber Norderstedts DRK-Vorsitzende und Kommunalpolitikerin liegt Norderstedts bzw. Garstedter Bürgern und auch mir weitaus mehr am Herzen. Wer hatte mir damals, 1972, Hilfe angeboten, als ich die Verpflichtung fühlte, als gelernte Sozialarbeiterin allein stehenden Müttern Hilfe und Beratung anzubieten, um die sich niemand kümmerte? In ganz Norderstedt aber wollte niemand dem neu gegründeten "Verband allein stehender Mütter" einen abgeschlossenen Raum kostenlos zur Verfügung stellen, um in vertraulicher Atmosphäre Sorgerechts- und Unterhaltsansprüche, Sozialhilfe und Besuchsregelungen zu besprechen, wofür ein dringender Bedarf bestand. Auch offiziellen Stellen war ein solcher Verein (den Dr. Helge Stödter gerade in Hamburg gegründet hatte) "ungewohnt und fremd". Aber Margarita Lillelund sagte: "Wenn Sie nichts anderes finden, können Sie den Jugendrotkreuzraum in der Dunantstraße haben. Stellen Sie doch an das Kreis-DRK einen offiziellen Antrag." Postwendend kam die Antwort: " . . . aus hygienischen Gründen können wir Ihnen leider den Raum für Diskussionen nicht überlassen." Obwohl ich mutmaßte, dass beim Kreisverband Grundsatztheoretiker am Werk waren und nicht der Verdacht bestand, allein stehende Mütter ständen mit der Hygiene auf Kriegsfuß, war ich sehr enttäuscht und sah unseren Verein obdachlos, der die geforderten Nutzungsgebühren der Gastwirtschaften nicht bezahlen konnte. Doch Margarita Lillelund sagte nach Kenntnisnahme des Briefes resolut: "Das ist mir egal, was die schreiben. Wenn Sie nichts anderes kriegen können - ich habe ja den Schlüssel. Wann wollen Sie kommen? Ich koche Ihnen auch Kaffee!" 30 Jahre habe ich das nicht vergessen. Der Ausspruch bewies nicht nur Hilfsbereitschaft und soziale Gesinnung, sondern eine Souveränität, die für eine Frau der damaligen Zeit ganz ungewöhnlich war. Natürlich wurde Frau Lillelund dann auch "förderndes Mitglied" des Vereins. Nur - zur Erinnerung an die ungewöhnliche Frau aus Norderstedts Anfangszeit - wäre eine schöne lange, grüne, verkehrsberuhigte, Familien bewohnte, Straße mit Kinderspielplatz, angemessen gewesen und nicht eine nebensächliche kurze Stichstraße, deren Hauptattraktion Tiefgaragen darstellen (wie aus dem Plan ersichtlich ist). Oder? Liesel Hünichen Norderstedt

November

02.11.2000: Am Sonntag, 5. November, tritt für Busse und Bahnen der Winterfahrplan in Kraft. Mit der Umstellung hat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) das Angebot erweitert, auch die Henstedt-Ulzburger profitieren davon. Neu eingeführt wird die Buslinie 196, die das Gewerbegebiet Henstedt-Ulzburg mit dem Bahnhof Ulzburg verbindet. Die neue Linie wird in den Hauptverkehrszeiten alle 20 Minuten, sonst alle 40 Minuten fahren. Durch zusätzliche Fahrten der Linien 293 und 393 will der HVV die Erreichbarkeit der Paracelsus-Klinik verbessern. Zudem werden die Busse der Linie 393 die Bürger einmal mehr als bisher abends über Henstedt hinaus nach Kisdorf bringen. Möglich wird der verbesserte Service, da der HVV auch im laufenden Jahr mehr Fahrgäste und Einnahmen verzeichnete. Der Verkehrsverbund bietet den Bürgern wieder die Chance, sich über den neuen Fahrplan zu informieren. Der Info-Bus steht am Freitag, 3. November, von 9 bis 19 Uhr am Bahnhof Norderstedt-Mitte, am Sonnabend, 4. November, von 9 bis 16 Uhr am Busbahnhof Garstedt und am Montag, 6. November, am Bahnhof Ulzburg.

07.11.2000: 07.11.1985: Die Stadtvertretung hat entschieden, dass die U-Bahnstrecke von Garstedt nach Norderstedt-Mitte verlängert wird. "Eine Jahrhundert-Entscheidung", urteilte SPD-Fraktionssprecher Gerhard Rudolph. Die CDU hielt sich bei diesem Grundsatzbeschluss allerdings ein Hintertürchen offen: Sie will die finanziellen Folgen erst genau geklärt haben.

09.11.2000: Lübeck hat das Holstentor, Kiel die Förde und Schleswig den Dom - aber Norderstedt hat nichts. Postkarten in Norderstedt zeigen vor allem Motive aus Hamburg. Der Grund liegt offenbar darin, dass Schleswig-Holsteins fünftgrößte Stadt selbst keine unverwechselbaren Gebäude, Plätze oder Kunstwerke hat. Dem Postkarten-Defizit will der Kulturausschuss der Stadt jetzt abhelfen: Auf Antrag der CDU wird heute über einen offiziellen Foto-Wettbewerb beraten. Historisches aus früheren Jahrhunderten hat Norderstedt nicht zu bieten, reicht doch die Stadtgeschichte gerade einmal 30 Jahre zurück. 1970 wurde aus den Dörfern Garstedt, Harksheide, Glashütte und Friedrichsgabe eine Stadt geschaffen, deren City vor allem aus grünen Wiesen bestand. Mittlerweile hat sich allerdings vor allem rund um die neue U-Bahn-Station ein lebendiges Stadtleben entwickelt. Auch Norderstedts Sprecher Kai-Jörg Evers räumt ein, es fehle der Stadt ein "markantes Zeichen". Den Mangel an aktuellen Postkarten sieht auch die Stadtverwaltung als "Defizit". Nach Vorstellungen der CDU sollen Hobbyfotografen in Norderstedt für das Postkarten-Projekt gewonnen werden. Doch die Suche nach Postkarten-Motiven ist schwierig, zeichnen sich doch weder das neue Rathaus noch das Herold-Center, das Arriba-Bad oder die Falkenberg-Kirche durch ein ortsbildprägendes Äußeres aus. epd

11.11.2000: Es hat sich längst zum heimlichen Stadtzentrum Norderstedts gemausert: das Herold-Center im Ortsteil Garstedt. Seit 29 Jahren ist die Shopping-Meile nicht nur ein Einkaufszentrum, sondern auch Treffpunkt für Jung und Alt. Der Trubel beginnt pünktlich um 8 Uhr, wenn Haustechniker Holger Groth die Glastüren im Erdgeschoss öffnet. Einige Menschen haben schon geduldig auf diesen Moment gewartet und gehen zielstrebig zum Bäcker, um sich frische Frühstücksbrötchen zu besorgen. Die U-Bahn im Keller ist das Herz des Herold-Centers. Im Fünf-Minuten-Takt bahnen sich kleine Menschentrauben ihren Weg zu den 120 Geschäften. Ein russischer Akkordeonspieler sorgt vor dem Haus für Unterhaltung, hin und wieder wird seine Mühe mit einer klimpernden Münze belohnt. In der Thalia-Buchhandlung im Obergeschoss hat es sich inzwischen Marina Schelling auf dem runden Sofa gemütlich gemacht. Die Mutter ist auf der Suche nach einem Buch über Erziehung. Neben ihr liegt schon ein großer Stapel Fachbücher. "Jeder erzählt einem etwas anderes zu diesem Thema. Da wird man mit der Zeit wirklich unsicher", sagt Marina Schelling. Ihre vier Monate alte Tochter Morlin und Großmutter Marlies Schelling helfen ihr bei der richtigen Auswahl. Die Mittagszeit naht. Jetzt strömen die Menschen kaum noch in die Geschäfte, viele lockt der Hunger in ein der zahlreichen Gastronomiebetriebe. Großer Andrang herrscht an einer Salatbar, eine Frau bestellt sich einen Salat für 4,80 Mark. Drei Teenagerinnen wandern zielstrebig zu McDonald's. Im Schuhhaus Görtz kann sich Karina Ebert nicht entscheiden. Mit Schwester Susanne und Mutter Iris ist sie auf Einkaufstour im Center. "Sneakers" möchte sie haben. Doch die riesige Auswahl an modischen Turnschuhen stellt sie vor die Qual der Wahl. Zahlreiche Modelle hat sie heute bereits anprobiert. Dunkelgrün und Burgund liegen im Trend. Während sie einen Probemarsch durch das Geschäft macht, sitzt Lutz Nahke unweit des Trubels in seinem ruhigen Büro. Der Center-Manager verhandelt gerade mit einem Experten von der Filmtierzentrale. "Im Februar wollen wir das Herold-Center in einen Dschungel mit echten Tieren verwandeln", verrät Nahke. Währenddessen klingelt das Telefon im Sekretariat Sturm. In mehreren Geschäften ist Licht ausgefallen. Einsatz für die Haustechniker. Nach wenigen Minuten ist das Problem behoben. Ein Spannungsabfall beim Stromlieferanten ist die Ursache. Zum Nachmittag hin werden auffällig viele Kinderwagen durch das 30 000 Quadratmeter große Center geschoben. Für die Mütter ist ein Halt am Springbrunnnen unter der Treppe Pflicht. "Das Plantschen finden die Kleinen toll", sagt eine Mutter. Ein junger Arbeiter schiebt laut scheppernd einen Rollwagen mit Schaufensterpuppen durch den Gang in ein Bekleidungsgeschäft. Irgendwo zischt eine Espresso-Maschine. 15 Uhr. Zeit für eine Verschnaufpause. Im "Backhus-Café" haben es sich auch Gerdi Senkowski und Christa Oppitz gemütlich gemacht. Auf Einkaufstour waren die beiden rüstigen Damen allerdings nicht, denn sie wohnen im Herold-Center. Christa Oppitz aus dem 5. Stock sitzt fast jeden Tag hier im Café. Eine Tasse Kaffee und einen Berliner bestellt sie sich immer. "5,50 Mark sind das", fügt sie hinzu. Heute ist Gerdi Senkowski aus dem achten Stock mitgekommen. Beide stöhnen über den Baulärm. "Wir kriegen eine neue Fassade", erklärt Gerdi Senkowski. Manchmal fangen die Handwerker morgens um 7 Uhr an. Trotzdem sind beide froh, dass sie im Herold-Center wohnen. "Seit ich eine neue Hüfte habe, brauche ich eine Gehhilfe", sagt Christa Oppitz. Große Ausflüge kommen seitdem nicht mehr in Frage. "Aber hier kann ich alles mit dem Fahrstuhl prima erreichen." Für morgen steht ein Frühstück im Erdgeschoss beim Schlachter auf dem Programm. "Zwei Rundstücke für nur fünf Mark. Da kann ich einfach nicht widerstehen." Am Café laufen immer mehr Menschen mit ihren "Errungenschaften" vorbei. Während Männer überwiegend Plastiktüten oder Jutebeutel mit sich tragen, haben Frauen meist Körbe oder modische Taschen in der Hand. Komischerweise hat sich auch im Einkaufszentrum eine Art Rechtsverkehr eingebürgert. Ein Vorschulkind hat dennoch Mühe, sich mit seinem Kick-Board einen Weg durch die Schlange zu bahnen. Es wird Abend, am Ausgang herrscht reger Betrieb, der langsam abnimmt. "Haben sie einen Moment Zeit für den Tierschutz?`", fragt ein paar Meter weiter eine junge Frau die Passanten. Die meisten gehen weiter. Während es sich einige Obdachlose am Haus gemütlich machen, schließt der Sicherheitsdienst die Tore des Einkaufszentrums. Ein Tag im Herold-Center geht zu Ende

13.11.2000: Das Schlafstadt-Image scheint Norderstedt ebenso überwunden zu haben wie das Attribut, eine künstlich geschaffene Stadt ohne Geschichte zu sein. Das ergibt sich aus einer aktuellen Analyse, die der Verein Norderstedt Marketing präsentierte. Danach identifizieren sich drei von vier Norderstedtern mit "ihrer" Stadt. Die befragten Firmen bezeichnen die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins als überdurchschnittlich wirtschaftsfreundlichen und attraktiven Standort. "30 Jahre nach der Stadtgründung ist es Zeit für eine Bilanz, die auch Grundlage weiterer Planungen sein kann", sagte Werner Hutterer - der Leiter der Norderstedter Volkshochschule arbeitet zugleich im Verein Norderstedt Marketing mit. Um die Stärken und Schwächen des Standortes besser zu kennen, hat der Marketingverein zusammen mit dem Lehrstuhl für Innovation, neue Medien und Marketing der Christian-Albrechts-Universität in Kiel bei Bürgern und Unternehmen nachgefragt. "Obwohl die Ergebnisse im wissenschaftlichen Sinn nicht als repräsentativ angesehen werden können, geben sie doch Aufschluss", sagte Hutterer, der das Fazit zusammen mit Bürgermeister Hans-Joachim Grote, dem Vorsitzenden von Norderstedt Marketing, Olaf Malchow und Marc-Mario Bertermann von der städtischen Entwicklungsgesellschaft vorstellte. Erstes Ergebnis: Die Einwohner fühlen sich als Norderstedter. Die Zeiten, als sich die Bürger als Garstedter, Friedrichsgaber, Glashütter oder Harksheider zu erkennen gaben, sind laut Umfrage vorbei. Rund 80 Prozent bezeichnen die Wohnsituation als gut bis sehr gut, 76 Prozent wollen auch in zehn Jahren hier leben. Als positivstes Merkmal nannten die Befragten, dass Norderstedt eine Stadt im Grünen sei. Es folgten eine familiäre und aufgeschlossene Atmosphäre, die gefällige Architektur und die Nähe zu Hamburg. Als negative Charakteristika wurden die Verkehrspolitik, Provinzialität sowie fehlende Freizeit- und Unterhaltungsangebote genannt. 94 Prozent der befragten Bürger decken ihren täglichen Bedarf in Norderstedt. Eine Lücke klafft der Umfrage zu Folge in den Branchen Einrichten und technische Geräte - nur vier von zehn der Befragten kaufen Produkte aus diesen Marktsegmenten am Wohnort. Da macht sich offenbar die Konkurrenz großer Möbelhäuser wie Ikea, Kraft und Dodenhof sowie von Elektronik-Supermärkten wie Makro- und Mediamarkt bemerkbar. Zwei von drei Bürgern bezeichneten das Warenangebot in Norderstedt als gut bis sehr gut. Die Firmen nannten die Nähe zu Hamburg, zum Flughafen und zur Autobahn als Pluspunkte, zudem attestierten sie der Stadt Umweltfreundlichkeit und Sauberkeit. Nach wie vor lockt auch die Hamburger Telefonvorwahl. Gesunken ist die Bedeutung niedriger Grundstückspreise, ihr Anteil an den Gesamtkosten hat abgenommen. Auch hier bekommen Verkehr und Straßenbau ein Minus, beklagt werden vor allem schlechte Ost-West-Verbindungen. Zweiter Kritikpunkt sind fehlende bzw. zu knappe Gewerbeflächen - die Stadt ist allerdings dabei, den Mangel zu beseitigen. An der Niendorfer und an der Quickborner Straße werden Fächen ausgewiesen. Dass die Unternehmer Norderstedt als technologiefreundlich und innovativ bezeichnen, liegt vor allem am jüngsten Kind: dem städtischen Hochleistungsdatennetz "wilhelm.tel". "Das ist ein Pfund, mit dem wir noch viel stärker wuchern müssen", sagte Martekting-Vorsitzender Malchow. Wenn das Telekommunikationsnetz die ersten Praxistests bestanden hat, müsse es bundesweit offensiv vermarktet und die Einmaligkeit des Konzeptes dargestellt werden. Dadurch werde es gelingen, weitere zukunftsweisende und sichere Arbeitsplätze in Norderstedt zu schaffen und junge Leute hierher zu holen. "Wir müssen den Anteil der 25- bis 40-Jährigen erhöhen", sagte auch Bürgermeister Grote. Zwar sei Norderstedt momentan noch eine junge Stadt, dennoch bereite ihm die örtliche Unwucht der Alterspyramide Sorge: Der Anteil der 50- bis 65-Jährigen liege weit über dem Bundesschnitt. In zehn bis 15 Jahren gehe diese Altersgruppe in den Ruhestand. Damit entfalle auch ein Teil der dringend nötigen Einkommensteuer, aus der sich der städtische Haushalt unter anderem finanziert. Auf der anderen Seite bedeute die Zunahme alter Menschen höheren Pflegeaufwand. Mehr Menschen müssten die Senioren betreuen, was wiederum Geld koste.

14.11.2000: 14.11.1985: Endlich gibt es Erfolge im jahrelangen Kampf um die Verringerung des Fluglärms über Norderstedt: Neue technische Geräte sollen dazu beitragen, dass es am Himmel über dem besonders betroffenen Stadtteil Garstedt ruhiger wird. Mit dem Kontrollsystem wird es möglich sein, Beschwerden auf den Grund zu gehen. Vier Fluggesellschaften erhielten schon Mahnbriefe, weil ihre Maschinen die Einflugschneise über Garstedt nicht einhielten.

15.11.2000: Zum Gedenken an die Gefallenen und Toten der beiden Weltkriege werden am Sonntag, 19. November, wieder in zahlreichen Städten und Gemeinden Kränze niedergelegt. Die Gedenkfeiern zum Volkstauertag sollten nach Auffassung von Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote von allen demokratischen Kräften genutzt werden, um gegen neonazistische Tendenzen und Gewalt in der Bundesrepublik und in der ganzen Welt zu demonstrieren. "Es gilt, mit aller Macht gegen den Ungeist der Vergangenheit und leider auch der Gegenwart zu kämpfen", sagen Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Hans-Joachim Grote. Aufgerufen sind alle Norderstedter, an der zentralen Veranstaltung der Stadt teilzunehmen. Sie findet im Rahmen eines Gottesdienstes am Sonntag, 19. November, in der Falkenbergkirche statt. Kränze werden an folgenden Mahnmalen in Norderstedt niedergelegt: [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Schule Weg am Denkmal um 9.45 Uhr [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Friedhof Glashütte um 10.45 Uhr; vorher Gottesdienst in der Kirchengemeinde Glashütte um 10 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Berliner Mauer, Ochsenzoller Straße, 10.30 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Marktplatz Harksheide um 11.15 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Friedhof Harksheide um 11 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Friedhof Garstedt um 11 Uhr, vorher Gottesdienst in der Christuskirche um 10 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Kirche Friedrichsgabe um 11.45 Uhr, vorher Gottesdienst in der Johanneskirche um 11 Uhr. [GEFÜLLTER KREIS] Mahnmal Gedenkstätte Wittmoor, Glashütte, um 12 Uhr. In Henstedt-Ulzburg sind zwei Kranzniederlegungen am Volkstrauertag geplant. Im Ortsteil Henstedt werden Vertreter der Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst um 11.15 Uhr vor dem Ehrenmal auf dem Friedhof Henstedt Kränze niederlegen. Im Ortsteil Ulzburg beginnt die Kranzniederlegung vor dem Ehrenmal auf dem Beckersberggelände um 14.30 Uhr. In Kaltenkirchen sind die Bürger wie in den Vorjahren um 10 Uhr zu einem gemeinsamen Gottesdienst in die Michaeliskirche eingeladen. Pastor Ulrich Both wird in seiner Predigt auf die Bedeutung des Volkstrauertages eingehen. Im Anschluss werden Bürgervorsteherin Renate Amthor und Bürgermeister Ingo Zobel am Ehrenmal im Ehrenhain, an den Gedenktafeln auf dem örtlichen Friedhof sowie auf der Kriegsgräberstätte in Moorkaten Kränze niederlegen. In der Gemeinde Tangstedt beginnt der Gottesdienst um 10 Uhr in der Tangstedter Kirche. Um 11 Uhr werden Kränze an den beiden Ehrenmalen niedergelegt. Die Ansprache hält Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Es singt die Chorgemeinschaft "Alster-Nord". Anschließend gehen Bürgermeister und Sänger zur Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Dorfplatz in Rade. Die Kranzniederlegung im Ortsteil Wilstedt beginnt um 12 Uhr. dort singt der Männergesangverein "Harmonie" aus Wilstedt. Zu einer Feierstunde lädt die Gemeinde Ellerau alle Bürger am Volkstrauertag ein. Sie beginnt um 11.15 Uhr am Mahnmal der Gemeinde Ellerau

16.11.2000: Die neue Freizeitanlage in Norderstedt-Mitte ist umstritten. Während die Initiative "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" das Projekt seit Jahren vorantreibt und Geld für die geplante Skaterbahn zusammenträgt, befürchten Anlieger Lärm und Unruhe. Die Initiative will das Freizeitangebot für Jugendliche im Stadtteil erweitern, die Kritiker pochen auf ihr Bedürfnis nach Ruhe. Unabhängig von der kontroversen Diskussion hat das städtische Bauamt einen unverbindlichen Plan erarbeitet, wie eine solche Anlage am Garstedter Müllberg aussehen könnte. Dabei haben die Planer auch das Ruhebedürfnis der Anwohner und Erholungssuchenden ins Kalkül gezogen. Die Norderstedter SPD will die Pläne nun der Öffentlichkeit vorstellen und erfahren, was die Bürger im Stadtteil dazu sagen. Termin ist Montag, 20. November, um 19.30 Uhr in der Kneipe am Feuerwehrmuseum. Mit dem Infoabend setzen die Sozialdemokraten ihre Reihe "Bürgerforum offenes Ohr" fort. Darüber hinaus haben die Besucher auch die Chance, andere Themen zur Sprache zu bringen

22.11.2000: Schon wieder ein Fall von "Abziehen" in Norderstedt: Zwei ältere Jugendliche bedrohten am Montag, 20. November, gegen 16.50 Uhr zwei 14 Jahre alte Norderstedter, die vor ihnen an der U-Bahn-Haltestelle Richtweg ausgestiegen waren, mit einer Waffe. Sie forderten Bargeld und andere Wertsachen. Die Opfer gaben zwei Handys, einen Discman und die gerade in Hamburg gekaufte Kleidung heraus. Die Täter flüchteten mit der U-Bahn Richtung Garstedt. Sie werden wie folgt beschrieben: beide 17 bis 19 Jahre alt. Der eine ist 1,88 Meter groß, schlank und vermutlich Südländer. Er war mit einem schwarzen Cap, schwarzer Southpole-Jacke und schwarzem Pullover mit der Aufschrift "Wu-Tang" und blauer Jeans bekleidet. Der andere ist 1,80 Meter groß, er hat schwarze, kurze Haare. Hinweise nimmt die Kripo Norderstedt unter Tel. 528 06-0 entgegen

22.11.2000: Die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. In den nächsten fünf Jahren werden rund 15 000 Neubürger nach Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt ziehen. Der Zuwachs hat Konsequenzen: Wohn- und Gewerbegebiete müssen ausgewiesen, Straßen, Schulen und Kindergärten gebaut werden. Norderstedt-Mitte soll bis zum Jahr 2005 besiedelt sein - die einmalige Städtebaumaßnahme wird gut 35 Millionen Mark kosten. Jeweils rund drei Millionen Mark nennt der Entwurf zum neuen Kreisentwicklungsplan für städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen in Kaltenkirchen und für das Ziel, den Ortskern von Henstedt-Ulzburg rund um den neuen AKN-Bahnhof Ulzburg neu und attraktiver zu gestalten. 800 000 Mark sind vorgesehen, damit der Stadtkern von Bad Bramstedt im Bereich Achtern Bleeck, Kirchenbleeck/Maienbleeck saniert werden kann. Norderstedt: In ihrer Stellungnahme zur Fortschreibung des Kreisentwicklungsplans bis zum Jahr 2005 hält die Stadt an den Zielen des Stadtentwicklungsprogramms 2010 fest. Danach wird die Bevölkerung von jetzt rund 73 000 auf 80 000 Menschen wachsen. Das bedeutet: 7500 neue Wohnungen, Reihen-, Doppel- und Einzelhäuser müssen gebaut, rund 4000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Vorgesehen sind rund 145 Hektar Wohnbauflächen sowie 60 Hektar Gewerbe- und Mischflächen, wobei neue Betriebe vor allem an der Niendorfer Straße im Süden und an der Quickborner Straße im Norden angesiedelt werden. Großprojekt ist das neue Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße, das 500 bis 600 Millionen Mark kosten wird und bis zu 2000 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Schwerpunkt bleiben auch Erholung und Natur. So findet sich in der städtischen Stellungnahme ein Projekt, das vor mehr als einem Jahrzehnt für Furore sorgte, dann aber in den Schubladen verschwand: der Freizeit- und Sportpark Norderstedt-Mitte. Das Gelände rund um den Garstedter Müllberg soll nun in mehreren Schritten umgestaltet werden. Auch der Stadtpark zwischen Falkenbergstraße und Schleswig-Holstein-Straße soll langfristig zu einer Mixtur aus naturnaher Landschaft und Freizeitgelände aufgepeppelt werden. Investitionsschwerpunkte der nächsten Jahre sind zudem der Neubau von drei Kindergärten mit rund acht Millionen Mark und der Straßenbau. Für den Ausbau der Odaby-and-Wigston-Straße, des Langenharmer Weges, des Hummelsbütteler Steindamms und der Segeberger Chaussee sind im Entwurf des Kreisentwicklungsplans insgesamt gut 20 Millionen Mark vorgesehen. Henstedt-Ulzburg : Auch in der Großgmeinde spielt der Straßenbau eine große Rolle. Laut Entwicklungsplan sollen das Industrie- und Gewerbegebiet Ulzburg an den neuen Autobahnzubringer angeschlossen werden, eine neue Verbindung zwischen der L 75 und der B 433 zwischen Ulzburg und Ulzburg-Süd sowie die Ortsumgehung gebaut werden. Weitere Investitionsschwerpunkte: Bau einer neuen Grundschule in Ulzburg-Süd, Neubau eines Kindergartens, Erweiterung der neuen Realschule Rhen, Neu- und Ausbau von Sportstätten. Kaltenkirchen : Für Kaltenkirchen sieht der Entwicklungsplan vor: Erweiterung des Gymnasiums und Schulsanierungen, Bau einer Sportanlage im Erholungspark, Bau eines Busbahnhofes mit Park-and-Ride-Plätzen, Ausbau des Rathauses, Erweiterung der Feuerwache. Bad Bramstedt : Wesentliche Vorhaben sind der Bau der Ortsumgehung, der angepeilte Anschluss an den Hamburger Verkehrsverbund, der zweigleisige Ausbau der AKN über Kaltenkirchen hinaus, Verbesserung des Tourismusangebotes, Erweiterung des Gewerbegebietes Nord

22.11.2000: 22.11.1985: Nun ist es amtlich: Die Norderstedter Polizei wird in ihrer Dienststelle an der Europaallee bleiben. Der ursprünglich geplante Neubau in Norderstedt-Mitte ist damit nicht mehr in der Diskussion. Stattdessen will die Stadt das zurzeit gemietete Gebäude in Garstedt kaufen. Mit dem Haushaltsetat für 1986 legt Schleswig-Holstein außerdem den Grundbaustein für eine neue Polizeistation in Henstedt-Ulzburg

27.11.2000: Die SPD will den Jugendlichen in Norderstedt-Mitte zu einem weiteren Freizeitangebot verhelfen. Die Pläne für eine Multifunktions-Sportanlage am Garstedter Müllberg waren Thema des jüngsten SPD-Bürgerforums "Offenes Ohr". Der Verein Freizeitpark Norderstedt-Mitte hat sich Gedanken gemacht, Jochen Ahl, Vereinsmitglied und zugleich beim städtischen Grünflächenamt beschäftigt, hatte die Ideen fachgerecht aufbereitet. "Ich halte es für wichtig, den Jugendlichen im neuen Stadtteil weitere Angebote zu machen. Da Treffpunkte fehlen, lungern sie auf den Spielplätzen herum, die eigentlich für die kleineren Kinder gedacht sind", sagt Ahl, der zugleich deutlich macht, dass sich die unterschiedlichen Wünsche an die gesamte Grünfläche trotz des neuen Freizeitgeländes problemlos miteinander vereinbaren ließen, denn: Der Entwurf sieht vor, dass nur 4000 von 200 000 Quadratmetern für den Sportplatz beansprucht werden. Geplant ist eine Asphaltfläche mit Minitoren, Rampen und Streetballständern. Hier können sich Skater beim Hockey oder Sprung über die Rampen austoben, Fußballer kicken und Streetballer auf Körbe zielen. Die Sportfläche soll direkt hinter der und als Ergänzung zur Half-Pipe gebaut werden. Da bleibt, so Ahl, noch genug Platz für Spaziergänger und Hundebesitzer, und auch der Lärm sei begrenzt. Der Verein will die Sportanlage mit Spenden und den Einnahmen aus Veranstaltungen wie dem jährlichen Sommerfest finanzieren. Demnächst wird sich der Planungsausschuss mit dem Projekt befassen. Die Initiatoren gehen davon aus, dass die Pläne nächstes Jahr Wirklichkeit werden.

28.11.2000: Weihnachtsbasare gehören zur Adventszeit wie Plätzchen backen, Adventskalender oder Weihnachtsmärchen. Auch in Norderstedt haben die Bürger am kommenden Wochenende viele Gelegenheiten, um über Märkte zu bummeln, zwischen selbst gebastelten Dingen nach Geschenken zu fahnden und oft auch noch etwas für einen guten Zweck zu tun. Bereits am Donnerstag, 30. November, wird in der Sozialstation der AWO auf das schönste Fest der Deutschen eingestimmt. Von 15 bis 17 Uhr findet der Weihnachtsbasar im Haus an der Straße "In der großen Heide" statt. Für Punsch und Gebäck haben die Veranstalter gesorgt. Am Freitag, 1. Dezember, wird der Schulleiter des Gymnasiums Harksheide den Weihnachtsmarkt seiner Schule eröffnen. Der Schulchor wird die Gäste beim Bummel in weihnachtli- che Stimmung versetzen. Aus dem Erlös der Tombola wird das SOS-Kinderdorf in Norderstedt unterstützt. Der Basar beginnt im Gymnasium Harksheide um 15 Uhr und soll gegen 18 Uhr enden. Tradition hat bereits der Weihnachtsbasar vom Lions Club Norderstedt . Am Sonnabend, 2. Dezember, werden die Lions in und vor den Räumen der Sparkasse Stormarn am Harksheider Marktplatz viele schöne Dinge verkaufen. Neben Keksen und Kuchen gibt es Bücher, erlesene Weine, leckere Würstchen und Weihnachtsbasteleien. Die Bigband der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt wird von 8 bis 13 Uhr für Unterhaltung sorgen. Die Lebenshilfe und das Frauenhaus Norderstedt werden mit eigenen Angeboten vertreten sein. Eine besondere Attraktion ist erneut das "Berliner-Lotto". Gemeinsam mit dem Norderstedter Backhaus Nagel konnten neben 100 Sofortgewinnen diverse Gutscheine, ein Dartspiel und eine dreitägige Berlin-Reise für zwei Personen besorgt werden. Die Hauptpreise werden zwischen 12.30 und 13 Uhr von dem gestiefelten Kater aus dem Weihnachtsmärchen des Norderstedter Amateurtheaters gezogen. Der Erlös der aufwendigen Aktion kommt bedürftigen Menschen im Raum Norderstedt zu Gute. 60 Kinder werden davon mit warmer Winterkleidung ausgestattet. Ein besonderes Highlight wartet auf die Besucher des Weihnachts-Flohmarktes auf dem Fegro-Gelände. Am Sonntag, 3. Dezember, wird der Weihnachtsmann mit einem Hubschrauber eingeflogen. Um 11 Uhr soll er auf dem Fegro-Gelände am Gutenbergring landen und die kleinen Besucher bescheren. Von 8 bis 17 Uhr kann darüber hinaus gehandelt, gekauft, getrödelt und gegessen werden. Ein Karussell und ein großes Spielmobil werden für Abwechslung sorgen

Dezember

02.12.2000: Eine böse Überraschung erlebten die Besitzer der Hubertus-Apotheke am Freitagmorgen. In der Nacht zum Freitag hatten unbekannte Täter die Scheibe der Eingangstür eingeschlagen und waren auf diesem Wege in die Apotheke an der Straße Achternfelde in Garstedt eingedrungen. Die ersten Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass die Täter, offenbar Drogenabhängige, hauptsächlich nach Drogenausweichstoffen gesucht haben. Was die Täter mitgenommen haben, konnte bislang bei der Vielzahl der Medikamente nicht ermittelt werden. Die Kripo in Norderstedt sucht nun Zeugen. Wer hat in der Nacht zum Freitag, 1. Dezember, an der Hubertus-Apotheke in Garstedt verdächtige Personen oder verdächtige Fahrzeuge beobachtet? Hinweise können unter der Telefonnummer 040/528 060 an die Polizei gegeben werden

02.12.2000: "Das Schreiben hat immer etwas von Exhibitionismus, und man gibt oft mehr von sich preis, als man will", leitete Antje de la Porte die Vorstellung ihres neuesten Romans "Die eine Seite der Liebe" ein. Die Norderstedter Autorin las in der Stadtbücherei Garstedt, und das Publikum hörte ihr gespannt zu. Die 46-Jährige zog den Stoff ihres dritten Romans aus der Liebe ihrer Eltern. So ist das Buch auch ihrem Vater gewidmet, der zwar in ihrer Mutter die große Liebe seines Lebens fand, aber nicht mit ihr lebte, weil er seine Familie nicht aufgeben konnte. Der Kern des Romans wird flankiert von weiteren autobiografischen Lichtern. So tummelt sich in "Die eine Seite der Liebe" wieder ein Chow-Chow. "Amigo" heißt der Hund und war treuer Wegbegleiter von Pit, Katjas Mann, der bei einem Autounfall ums Leben kam, und von dem Katja auch als Witwe nicht lassen kann. Als sie seinen Nachlass sichtet, entdeckt sie, dass ihr Heißgeliebter eine Geliebte und mit dieser eine Tochter hatte, dass viele Sachen, so die Skulpturen im Garten und ein roter Pullover, die sie selbst wie Reliquien hütete, von dieser Frau, einer anerkannten Künstlerin, stammen. Selbst sein Lachen, vom dem sie meinte, dass es nur ihr galt, musste sie mit Denise und Tochter Sarah teilen. Die Trauer verwandelt sich in Zorn, der Zorn öffnet das Tor zur Selbstfindung, zur Frage "Wo bin eigentlich ich in diesem ganzen Deal?" Ein schmerzhafter Prozess der Spurensuche beginnt, der indes mit sanfter Sachlichkeit geschildert wird. Antje de la Porte zeichnet sich durch eine gute Beobachtungsgabe aus, seziert alltägliche Zänkereien zwischen Müttern und Kindern minutiös und mit dem wohltuenden Abstand des schmunzelnden, nicht direkt betroffenen Zuschauers, findet in den Handlungssträngen immer wieder die Kreuzungen, die zu anderen Menschen und Begegnungen führen. Auch ein Stück Mystik fehlt nicht, so wenn Miss Molly oder ein Ehepaar immer dann auftauchen, wenn Katja sie gar nicht erwartet. Und ebenso wieder verschwinden. Äußere Zeitkritik und innere Dialoge werden wie von leichter Hand aufbereitet, so wie der Roman insgesamt locker und leicht zu lesen ist. (Libri Books on Demand).

07.12.2000: Die Polizei hat ein Verbrecherpaar festgenommen, das in Norderstedt und Hamburg in den vergangenen Wochen für mehrere Einbrüche und Betrugsdelikte, wie Einkauf mit gestohlenen EC-Karten, verantwortlich gemacht wird. Aufgefallen waren die 26 Jahre alte Hamburgerin, die seit eineinhalb Monaten in Norderstedt lebt, und der 28 Jahre alte Norderstedter, als sie mit gestohlenen Eurochequekarten versuchten, Telefonkarten zu kaufen. Nachdem die Polizei das Duo in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs festgenommen hatte, durchsuchten die Beamten die Täter und deren kleine Wohnung in Garstedt. Die Ordnungshüter fanden mehrere Scheck- und Kreditkarten, die von einem Einbruch am 26. November in den Sozialraum einer Garstedter Tankstelle stammen. Sichergestellt wurde zudem ein Stempel, der in der Nacht zum 2. Dezember aus der Kiebitz-Apotheke am Friedrichsgaber Weg entwendet worden war. Der Mann war in den Vorjahren schon mehrfach in Norderstedter Apotheken eingestiegen und saß wegen Einbruchdiebstahls in Untersuchungshaft. Zuletzt war der hochgradig Drogenabhängige im Juni vom Amtsgericht Neumünster zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt worden, die aber zur Bewährung ausgesetzt worden war. Das Amtsgericht Norderstedt erließ jetzt auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel Haftbefehl. Der Täter wurde in die Justizvollzugsanstalt Neumünster gebracht. Die Frau wurde vom Richter vernommen und anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt

09.12.2000: Als Requisit muss noch eine Thermoskanne herhalten, damit Tevje bei seinem berühmten Song "Wenn ich einmal reich wär" etwas zum Festhalten hat. Wohin sonst mit den Händen. Dafür hat er eine Mütze schräg auf den Kopf geschoben, gestreiftes Hemd unter schwarzer Weste, einen üppigen Bart, und sieht fast so aus wie der Prototyp des jüdischen Milchmannes, den Shmuel Rodenksy in den 60er-Jahren gab, der wohl legendärste Darsteller dieser Rolle. In Norderstedts Musical-Projekt "Anatevka" wird er von Peter Jonsson gespielt und gesungen. Die Stimme sitzt, der Typ sitzt. Nur der Tallit, der Gebetsschal, fehlt noch. Schließlich steckt "Anatevka" noch in der Probenphase, und da geht es hoch her. Das Musi- calprojekt stellt die Mu- sikschule gemeinsam mit den Norderstedter Kulturträgern, mit vielen Gesangs- und Schauspielamateuren, unter die sich einige Profis geschmuggelt haben, mit dem Ballettstudio Iris Lugin, dem Tanzstudio Kliewer-Guckes, der Jugendarbeit Garstedt und dem Gymnasium Harksheide auf die Bretter. Premiere ist am 6. Juli im Festsaal am Falkenberg. "Das könnte noch lauter kommen", ruft Regisseurin Kristina Leopold vom Regiepult einem anderen Tevje zu. Robert Schomacker ist es, und auch er hat seine eigene Interpretation des jüdischen Familienvaters, der seine resolute Ehefrau Golde und seine Töchter Zeitel, Hodel und Chava durch Familien- und Liebeswirren leitet, über denen bedrohlich eines der Pogrome im vorrevolutionären Russland schwebt: "Anatevka" ist keine Ansammlung von Liebesgeschichten, sondern verflechtet ein Stück antisemitischer Geschichte mit dem Familiendrama. Alle Akteure sind mit Begeisterung dabei, alle Facetten von ausgelassener Fröhlichkeit bis zum Abschiedsschmerz zum Ausdruck zu bringen. Da der Andrang beim Casting sehr groß war, wurden alle größeren Rollen doppelt besetzt und die Ensembles in die Gruppen "Rot" und "Blau" eingeteilt. Zur roten Gruppe gehört "Tevje" Peter Jonsson. Der Solist des Hamburger Polizeichores trällert seine Milchmann-Songs sogar bei der Gartenarbeit. Der "blaue" Tevje, Robert Schomacker, singt, seit er denken kann, unter anderem im Monteverdi-Chor. Als Ehefrau Golde führen die Musikpädagogin Astrid Heick und die Sängerin Katharina Stauber die Familiengeschicke. "Einen richtigen Fiedler haben wir auch", stellt der musikalische Leiter Alfred Hegge den 22-jährigen Marc Bähr vor, der seit seinem 15. Lebensjahr an der Musikschule Violinunterricht nimmt. Er sitzt auf dem Dach eines der Häuser von "Anatevka", für die die Kulissenbauer dringend einen Raum suchen. "Der Raum muss mindestens 3,50 Meter hoch, zehn bis zwölf Meter breit und sechs Meter lang sein", zählt Sonja Lampen vom "Malstudio" auf, das gemeinsam mit dem Norderstedter Amateurtheater für den Bühnenbau zuständig ist. "Wir müssen die Häuser stehen lassen können, der Raum sollte zum Proben beheizbar sein und sanitäre Anlagen haben", hofft Lampen auf eine möglichst schnelle Lösung des Raumproblems. Auch die Kostümbildner vom Neuen Theater Norderstedt sind auf der Suche: nach Näherinnen und Nähern. Wer einen Raum anbieten kann oder mitnähen will, meldet sich unter Tel. 535 95 168 bei der Musikschule

09.12.2000: Weihnachten ist das Fest der Familie. Am Tannenbaum zusammensitzen, Geschenke auspacken, den Weihnachtsbraten genießen und vor dem brennenden Kamin bei Punsch und Glühwein plaudern - das macht das Fest aus. Doch was ist mit denen, die keine Familie haben und alleine leben? Für die starke gesellschaftliche Gruppe der Singles richtet die Norderstedter Christuskirche eine spezielle Weihnachtsfeier aus. Am 24. Dezember sind aber nicht nur allein stehende Männer und Frauen in der Garstedter Kirche willkommen, sondern alle, die sich einsam fühlen. Nach dem Gottesdienst um 17.30 Uhr möchte Pastor Thorsten Jessen von 19.20 Uhr mit Interessierten in den Räumen an der Kirchenstraße bei Weihnachtsliedern und -geschichten feiern. Das Zusammensein endet gegen 21.30 Uhr. Wer teilnehmen will, sollte sich bis Mittwoch, 20. Dezember, bei Pastor Jessen unter Tel. 523 19 29 melden

09.12.2000: Leserbriefe: Das Lärmproblem wird weiter wachsen Betr.: Fluglärm in Norderstedt Fluglärm in Norderstedt ist ein Tatbestand, der einem das Leben, insbesondere in Garstedt, vergällen kann. Durch die ständig steigende Zahl der Starts und Landungen wächst sich dieses Lärmproblem, verbunden mit einer steigenden Katastrophengefahr für die Einwohner, immer weiter aus, wenn nicht eine grundlegende Änderung, das heißt Verlegung des Flughafens vorgenommen wird. Das wusste man schon vor über 30 Jahren und hatte deshalb außerhalb unseres dicht besiedelten Wohngebietes, nämlich in Kaltenkirchen, einen neuen Flughafen geplant. Dass dieses Projekt von Hamburg nicht weiter verfolgt wird, liegt auf der Hand, denn der Flughafen ist für die Stadt ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und die damit verbundenen Einnahmen möchte man nicht missen. Außerdem ist die mit der Expansion des Flughafens verbundene Mehrbelastung durch die ungleiche Verteilung der Starts und Landungen zu Lasten Norderstedts, für Hamburg nicht so gravierend. Nun hat die Norderstedter SPD in ihrer Sorge um die Garstedter Bürger den (CDU-)Bürgermeister Grote als den Schuldigen dieser Misere ausgemacht und massiv angegriffen. So ist es in der jüngsten Ausgabe ihrer "Stattzeitung" zu lesen. Als Mitglied in der Fluglärm-Schutzkommission tut er nicht nur nichts, sondern stellt sich auch noch auf die Seite der Lärmverursacher. Übrigens hat sein Amtsvorgänger, (SPD-)Bürgermeister Petri, den ich schätze, ebenso wenig erreicht. Das Urteil über Herrn Grote wäre hinzunehmen, wenn da nicht der Umstand wäre, dass der Hauptanteilseigner des Flughafens die SPD regierte Stadt Hamburg ist und bis vor kurzem auch noch das Land Schleswig-Holstein Anteilseigner war. Dank der erfolgreichen SPD-Landespolitik ist Schleswig-Holstein jedoch so hoffnungslos verschuldet, dass man sich nicht nur genötigt sah, die Flughafenanteile zu verkaufen, sondern auch noch in die Gemeindekassen zu greifen. Es gibt wohl keinen Zweifel darüber, dass die einzig realistische Chance in Sachen "Flug- lärm Norderstedt" etwas zu bewegen darin liegt, Einfluss auf die Anteilseigner auszuüben. Nach der politischen Lage in Norddeutschland könnte das nur die SPD. Die SPD-Ortsvorsitzende, Frau Moser, sitzt seit Jahren in der Kieler Landesregierung. Wenn es der Norderstedter SPD also ernst wäre, ist zu fragen, warum Frau Moser ihre hervorragenden Beziehungen durch Einwirkung auf ihre Parteigenossen Simonis und Runde nicht genutzt hat oder noch nutzt? Ist sie wirklich der Meinung, Herr Grote könnte etwas bewirken? Es bleibt der Eindruck, dass der Artikel in der SPD-Zeitung von einem Kamikazepiloten geschrieben wurde, der im geistigen Tiefflug in Richtung Rathaus über Garstedt hinweg donnert. Mit Sicherheit geht es hier nicht um die Sorge für die betroffenen Garstedter Bürger, sondern um andere Interessen. Horst Hinkel Gottfried-Keller-Straße 49 22848 Norderstedt

11.12.2000: 11.12.1985: Premiere in Norderstedt-Mitte: Das neue Stadtzentrum bekommt versuchsweise eine neue Buslinie. Ein Mini-Bus bedient zum Mini-Preis die Mini-Strecke zwischen dem Garstedter Müllberg und dem Rathaus. Eine Fahrt kostet 50 Pfennig. Die neue Buslinie soll den Bürgern in dem bislang verkehrsmäßig schlecht erschlossenen Stadtzentrum einen zusätzlichen Service bieten

14.12.2000: Auch das Schulzentrum Süd reiht sich in die Riege der Energiesparschulen ein. Als Anreiz, Wasser, Strom und Heizung zu sparen, überreichte Karl Schwanbeck, Prokurist des Sanitär-Fachhandels Liedelt, der mit dem Umweltamt die "Norderstedter Schutzgemeinschaft Wasser und Leben" gründete, dem Schulzentrum zwei Messkoffer im Gesamtwert von 2400 Mark. Ab Januar starten die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Claudia Gerstmann-Braun und Hausmeister Wolfgang Frank mit dem Messen. Die Physiklehrerin ist die Initiatorin des Projekts, bei dem andere Schulen durch hohe Einsparungen schon satte Prämien von der Stadt eingestrichen haben. Jede Schule erhält die Hälfte der eingesparten Summe als Dank in die eigene Kasse. "Damit können wir Computer und Bücher kaufen", freuen sich Schülersprecher Nils und seine Mitschüler. Energie-Experten stellten bei einer Begehung des Schulkomplexes fest, dass die Schule mehr als eine Million Mark Energiekosten verursacht, auch bedingt durch die schlechte Isolierung, die jetzt durch die Renovierung der Fassade behoben wird. Die Messkoffer, die Birgit Farnsteiner vom Umweltamt erklärte, enthalten Messgeräte für Lichtstärke, Temperatur und Stromverbrauch. Außerdem gab es 110 bestellte Thermometer, von denen 60 an die Realschule Garstedt gehen. Wünschenswert fürs Schulzentrum wären Thermometer in allen 120 Räumen. Als Anreiz, den eigenen Energieverbrauch kritisch zu beurteilen, kündigte Schwanbeck einen Schüler-Plakatwettbewerb mit Geldpreisen für die besten drei Plakate und eine Ausstellung der Poster auf einer Messe in der Firma an. Bereits jetzt haben die Kids über 40 Plakate mit Slogans wie "Licht aus", "Wasser abstellen", "Türen und Fenster schließen" entworfen

15.12.2000: Was wäre Weihnachten ohne die traditionelle Waldweihnacht? Auch in diesem Jahr werden sich die Parforcehorn-Bläser Norderstedt, der Norderstedter Männerchor, der Frauenchor der Chorgemeinschaft Alster-Nord, der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Gemeinde, der Musikzug der Feuerwehr Garstedt und Pastor Uwe Meyer zur musikalischen Waldfeierstunde im Forstgehege Syltkuhlen treffen. Am Sonnabend, 23. Dezember, werden sich wieder viele Norderstedter einfinden, wenn auf diese besinnliche Art und Weise auf das große Fest der Deutschen eingestimmt wird. Begonnen wird um 19 Uhr bei hoffentlich gutem Wetter

16.12.2000: Marlis Säuberlich hatte gestern einen schweren Tag. Die Obst- und Gemüsehändlerin aus Stade hatte ihren Stand an der Bahnhofstraße in Friedrichsgabe bereits um 5 Uhr aufgebaut, obwohl der Wochenmarkt erst um 11 Uhr beginnt. Ihr Ehemann musste sie so früh abliefern, weil er selbst einen Marktstand in Fuhlsbüttel hat. Gebracht hat es nichts: Die Händlerin, die bereits um 0.30 Uhr auf dem Großmarkt eingekauft hatte, konnte sich mittags vor Müdigkeit kaum noch halten, der Umsatz aber war nicht der Rede wert. So wie ihr ging es gestern auch den anderen neun Händlern auf dem Wochenmarkt in Friedrichsgabe: Nur wenige Anwohner aus der Umgebung verirrten sich auf den Wochenmarkt. Daran hatte sicher auch das schlechte Wetter schuld, aber an anderen Markttagen sieht es nicht viel besser aus. Dieser Markt wird von der Bevölkerung kaum angenommen. Dabei hatte alles sehr stilvoll begonnen: Mit Blasmusik war der Markt im April 1999 eröffnet worden. 16 Händler freuten sich auf ein gutes Geschäft, doch der Enthusiasmus verflog schnell. Die Kunden blieben zuerst aus, dann die Händler. Um zu retten, was noch zu retten ist, beschloss die Stadt im Sommer, den Wochenmarkt vom Dienstag auf den Freitag zu verlegen, die Öffnungszeiten wurden auf 11 bis 17 Uhr festgelegt, um auch Berufstätigen die Chance zu geben, diesen Wochenmarkt zu besuchen. Genützt hat alles nichts: Heute herrscht auf dem Marktplatz an der Bahnhofstraße immer noch kein Massenandrang. Ganz im Gegenteil:Die Kunden bleiben aus. Die Stadt Norderstedt hat jetzt zu einer drastischen Maßnahme gegriffen, um mehr Besucher anzulocken: In den vergangenen Tagen wurden an alle Haushalte Handzettel verteilt, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Markt bald eingestellt wird, wenn sich nicht endlich mehr Garstedter entschließen, dort einzukaufen. Immerhin hatte sich einst der Stammtisch Friedrichsgabe, ein Zusammenschluss engagierter Bürger, für diesen Wochenmarkt eingesetzt, um den Stadtteil zu beleben. Gurkenhändler Karsten Neumann aus Norderstedt glaubt den Grund für die Misere zu kennen: "Es fehlt dem Markt an Vielfalt; wenn wenig Kunden kommen, bleiben auch die Händler weg."

16.12.2000: Es sollte nur ein Service für wenige Bürger sein, aber die Nachfrage ist inzwischen so groß, dass die Organisatoren der Paketaktion für Kohtla-Järve inzwischen überfordert sind. "Wenn ältere Bürger nicht in der Lage waren, gespendete sperrige Gegenstände selbst zur Sammelstelle zu bringen, haben wir ein Fahrzeug vom Betriebsamt vorbeigeschickt und die Sachen abholen lassen", erläutert Gabriele Richter von der Stadt. "In diesem Jahr hatten wir aber so viele Anfragen, dass dieser Andrang einfach nicht zu bewältigen war." Die Pakete der Norderstedterin Annelore Riquarts blieben so beispielsweise in diesem Jahr zu Hause stehen. Der Transport ging bereits vor 14 Tagen auf die Reise in die estnische Partnerstadt. "Das ist doch nicht zu verstehen", sagt die Norderstedterin. "In Kohtla-Järve werden die Dinge dringend benötigt, und sie können nur deshalb nicht dorthin gelangen, weil sich niemand findet, der sie von Garstedt nach Norderstedt-Mitte bringt. Ich habe kein Auto, und mir fehlt die Kraft, die schweren Pakete zu tragen." So wie Annelore Riquarts geht es vielen älteren Norderstedtern. Das Betriebsamt kann den Transportdienst in diesem Umfang aber nicht mehr übernehmen. Vielleicht findet sich eine andere Organisation, die die Stadt bei diesem logistischen Problem unterstützt. Dann könnten sich die Menschen in Kohtla-Järve über noch mehr Spenden freuen. Wer helfen kann, sollte sich an Gabriele Richter, Tel. 535 950, wenden

16.12.2000: 16.12.1985: Tatort war der U-Bahnhof Garstedt. Opfer war eine Beamtin aus Norderstedt. Und Beute war ein Portemonnaie mit 140 Mark.Täter waren zwei junge Männer aus Norderstedt und Henstedt-Ulzburg.

19.12.2000: DIe FDP lässt nicht locker: Weil Norderstedt immer mehr Fluglärm ertragen muss, soll die Hansestadt Hamburg tief in die Tasche greifen und nicht nur für die Beendigung des Lärmes sorgen, sondern den Norderstedtern auch finanziell unter die Arme greifen. So fordert die FDP eine finanzielle Beteiligung des Nachbarn am Ausbau der Kreuzung Ochsenzoll. Die Norderstedter Freidemokraten vertreten die Auffassung, dass sich die schleswig-holsteinische Landesregierung in Hamburg nicht massiv genug für die Garstedter Bürger eingesetzt hat. "Wir fordern schon seit Jahren eine gerechtere Verteilung des Fluglärms", so Bernd Bassler von der Norderstedter FDP. Die immer wieder vorgebrachte Begründung, die Flugbewegungen nach Norden gefährdeten weniger Menschen als auf Hamburger Stadtgebiet, dürfte in Zukunft nicht mehr gelten. Deshalb stellen Norderstedts Liberale einen Forderungskatalog auf: [GEFÜLLTER KREIS] Die FDP will eine Umgehungsstraße westlich von Alt-Garstedt, die vom Land Schleswig-Holstein und der Stadt Hamburg gleichermaßen finanziert werden soll. [GEFÜLLTER KREIS] Norderstedt erhält als Ersatzflächen für einen von der FDP geforderten Baustopp im Garstedter Ein- und Abfluggebiet alle Hamburger Grundstücke, die auf Norderstedter Gebiet liegen. [GEFÜLLTER KREIS] Für den jetzt konkret geplanten Ausbau der Kreuzung Ochsenzoll soll Hamburg die anteiligen Norderstedter Kosten übernehmen. [GEFÜLLTER KREIS] Es soll eine gemeinsame Lösung gefunden werden, um den Fluglärm gerechter zu verteilen. Hamburg und die umliegenden Gemeinden sollen sich an einen Tisch setzen und über zufriedenstellende Lösungen diskutieren. Nach Ansicht der FDP darf sich die schleswig-holsteinische Landesregierung nicht aus ih- rer Verantwortung ziehen. Sie müsse diese Forderungen mit "aller Härte" gegenüber Hamburg vertreten. "Das Land hat als ehemaliger Beteiligter des Flughafens Hamburg Gewinne erzielt und deshalb eine Fürsorgepflicht gegenüber den betroffenen Bürgern", so Bernd Bassler. Den Bau eines Flughafens Kaltenkirchen hält er für nicht realisierbar, da die Planungs- und Bauzeit 30 Jahre betrage. "Das sollte den Bürgern auch gesagt werden", meint der FDP-Sprecher

19.12.2000: Weil Norderstedt immer mehr Fluglärm ertragen muss, soll Hamburg tief in die Tasche greifen und nicht nur für die Beendigung des Lärms sorgen, sondern den Norderstedtern auch finanziell unterstützen. So fordert die FDP eine finanzielle Beteiligung des Nachbarn am Ausbau der Kreuzung Ochsenzoll. Die Norderstedter Freidemokraten vertreten die Auffassung, dass sich die schleswig-holsteinische Landesregierung in Hamburg nicht massiv genug für die Garstedter Bürger eingesetzt hat. "Wir fordern schon seit Jahren eine gerechtere Verteilung des Fluglärms", so Bernd Bassler. Die immer wieder vorgebrachte Begründung, die Flugbewegungen nach Norden gefährdeten weniger Menschen als über Hamburger Stadtgebiet, dürfte in Zukunft nicht mehr gelten. Deshalb stellen Norderstedts Liberale einen Forderungskatalog auf: [GEFÜLLTER KREIS] Die FDP will eine Umgehungsstraße westlich von Alt-Garstedt, die vom Land Schleswig-Holstein und der Stadt Hamburg gleichermaßen finanziert werden soll. [GEFÜLLTER KREIS] Norderstedt erhält als Ersatzflächen für einen sofortigen Baustopp im Garstedter Ein- und Abfluggebiet alle Hamburger Grundstücke, die auf Norderstedter Gebiet liegen. [GEFÜLLTER KREIS] Es soll eine Lösung gefunden werden, um den Fluglärm gerechter zu verteilen.

20.12.2000: Die Mitglieder des Lions Clubs Norderstedt sind das ganz Jahre über damit beschäftigt, anderen Menschen zu helfen. Vor allem in der Weihnachtszeit freuen sich viele Menschen über die Gaben: In diesem Fall waren es Blinde und Sehbehinderte, mit denen gemeinsam Weihnachten gefeiert wurde. Zu einem Adventskaffee hatte der Blinden- und Sehbehindertenverein Schleswig-Holstein in die Räume des TuRa Harksheide eingeladen, der Lions Club Norderstedt unterstützte diese Veranstaltung für sehbehinderte Menschen aus Norderstedt und Umgebung finanziell und organisatorisch - dazu gehörte auch der Transport von Gehbehinderten - und gab ihnen damit die Möglichkeit, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Um dieses Fest zu finanzieren, hatte die Lions vorher wieder ihren Weihnachtsbasar in der Bank für Gemeinwirtschaft in Harksheide organisiert. Aber auch zahlreiche Sponsoren und Spender halfen bei der Finanzierung mit. So wurde es ein schöner Nachmittag für alle Beteiligten, zu denen auch Stadtrat Harald Freter gehörte. Die Musikkapelle der Feuerwehr Garstedt spielte Weihnachtslieder, hatte jedoch manchmal Mühe die etwas zu lauten Gespräche der Offiziellen zu übertönen.

21.12.2000: 21.12.1985: Ein Harter Schlag für die Fluglärmgegner: Hamburg kündigt einen harten Weg an; denn der Flughafen Fuhlsbüttel soll die Garstedter Startbahn II in absehbarer Zeit in vollem Umfang nutzen. Zugleich soll die Stadt Norderstedt ein umfangreiches Lärmschutzprogramm am Flughafen, das 27 Millionen Mark verschlingen soll, in erheblichem Maße mitfinanzieren

27.12.2000: Neuen Rekord meldet die Freiwillige Feuerwehr Garstedt, die auch die diesjährige Waldweihnacht organisiert hatte: Knapp 2500 Besucher kamen am Abend vor Heiligabend in den Rantzauer Forst, um sich auf das Christfest einstimmen zu lassen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene drängten sich auf der Wiese im Wald, viele versuch- ten erst gar nicht mehr, auf den Platz zu kommen, sie lauschten dem Gesang und den Worten vor der Absperrung auf dem Weg. So recht erklären konnte sich Feuerwehrchef Heinz Wiersbitzky den wachsenden Zuspruch auch nicht: "Das winterliche Wetter spielt sicher eine Rolle", sagte er. Zudem spreche sich die stimmungsvolle Feierstunde immer mehr herum, längst genießen auch Besucher von außerhalb die weihnachtliche Atmosphäre mitten im Wald. Gesang und Instrumentalmusik wechselten einander ab, fast alle Mitwirkenden zählen genauso zu den Stammgästen wie viele Zuschauer. Zum Auftakt spielten die Parforcehornbläser Norderstedt. Es folgte die Männerchorgemeinschaft Norderstedt, der Frauenchor Norderstedt und der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Gemeinde, die bekannte Weihnachtslieder intonierten und immer wieder von den Besuchern unterstützt wurden. Schwung brachte der Musikzug der Garstedter Wehr mit Titeln wie "Let it snow" oder "Jingle Rock". Die Ansprache hielt wieder Pastor a.D. Uwe Meyer. "Op Platt" stimmte er das Publikum mit heiter-besinnlichen An- merkungen auf das Fest ein. So plädierte er für das "aktive Warten" - nicht einfach die Hände in den Schoß legen, sondern "töven as dat de Kinners don". Die nämlich schreiben Wunschzettel und fragen immer wieder nach, schließlich: Von selbst kommt nichts. Auch die Stimme aus dem Wald durfte an diesem kla- ren, kalten Vorweihnachtsabend nicht fehlen. Und nachdem die Geschichte von Knecht Ruprecht erzählt war, klang der Abend mit dem Klassiker "Stille Nacht, heilige Nacht" sowie dem Geschenke verteilenden Weihnachtsmann aus

28.12.2000: Kaum sind die Weihnachtstage vorbei, dreht sich alles um den Jahreswechsel. Die Feuerwerkskörper, mit denen das neue Jahr traditionell begrüßt wird, liegen in den Regalen zum Verkauf bereit. Die pyrotechnische Industrie rechnet auch zu diesem Silvester mit Umsätzen in dreistelliger Milionenhöhe. Gerade Kinder und Jugendliche können es kaum erwarten, Kanonenschläge und Chinaböller abzufeuern. Doch die Städte und Gemeinden im Kreis Segeberg weisen darauf hin, dass gerade die beim Nachwuchs so begehrten starken Knallkörper nicht an Jugendliche unter 18 Jahren verkauft werden dürfen. Unter das Abgabeverbot fallen pyrotechnische Artikel der Klasse II wie Raketen, Knallfrösche und Kanonenschläge. Der Gesetzgeber verbietet zudem Eltern und Jugendlichen, solche Feuerwerkskörper an jüngere Geschwister oder Kinder weiterzugeben. Zugleich weisen die Kommunen darauf hin, dass nach dem 2. Januar nicht mehr geknallt werden darf. Doch an Silvester darf nicht überall gezündelt werden. So besteht ein grundsätzliches Verbot im Umkreis historischer Katen, da die Reetdachhäuser leicht in Brand geraten können. Wiederholt musste die Feuerwehr in den vergangenen Jahren ausrücken, weil Dächer durch Feuerwerkskörper Feuer gefangen hatten. Der Schutzabstand beträgt 200 Meter. Ein generelles Verbot besteht auch für die Bereiche in unmittelbarer Nähe zu Kirchen, Krankenhäusern und Altenheimen. Die Bewohner bzw. Patienten sollen vor zu viel Lärm geschützt werden. In Norderstedt darf in einzelnen Bereichen des alten Garstedt grundsätzlich nicht geknallt werden. Das gilt für die Straßen Achternfelde, Alte Dorfstraße, Bäckerstieg, Eckernkamp, Heuberg, Hökertwiete, Konrhoop, Krummer Weg, Lohe, Teichstraße und Wischhof. Auch in den anderen Städten und gemeinden wie Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen gilt die Schutzzone von 200 Metern um Reetdachhäuser. Auch in Tangstedt gilt das Knallverbot für viele Straßen bzw. Straßenbereiche. Die Ordnungsämter weisen darauf hin, dass Verstöße gegen die Regelungen als Ordnungswidrigkeiten geahndet und mit einer Geldbuße bis zu 10 000 Mark belegt werden können.

28.12.2000: Weil das Jahr 2000 für die meisten Menschen viel schneller vergangen zu sein scheint als die Vorjahre, hat so mancher versäumt, sich rechtzeitig um die Teilnahme an einer der großen Silvesterpartys und Galas zu kümmern. Aber alleine zu Hause sitzen mögen die wenigsten. Deshalb hier ein paar Tipps zum Mitfeiern für Kurzentschlossene, denn einige Restaurants haben noch Restkarten zu vergeben. Ganz groß wird im Wintergarten vom " Frederik's " und in der " Kupferpfanne am Park " bei Günther Hartz gefeiert. Unter dem Motto "Europa 2001" führt eine Reise durch die kulinarischen Genüsse unseres Kontinents - mit italienischen Antipasti, schwedischen Heringsmarinaden, belgischer Poulardenbrust, norwegischem Lachs, spanischem Serranoschinken und griechischem Bauernsalat. Um Mitternacht werden eine Neujahrssuppe und Mini-Berliner gereicht. Der Preis von 195 Mark versteht sich "all inclusive" für Show-Programm, Musik und Feuerwerk, Speisen und alle Getränke dieser Neujahrsnacht. Reservierungen: Tel. 040/526 10 100. Eine interessant-amüsante Silvesternacht verspricht auch das " Landhotel Dreiklang " in Kaltenkirchen. Hier besteht ebenfalls noch die Möglichkeit, sich kurzfristig für den Silvesterball ab 19 Uhr im " Kabinett " zu entscheiden - mit Showband, "Stars und Movies" und Galabüfett für 195 Mark. Für die Kleinen ist mit einem Kinderbüfett mit Spiel und Spaß gesorgt. Besinnlicher geht es im hauseigenen Restaurant " Lorbeer " für 145 Mark zu mit einem Sechs-Gänge-Menü, das ebenfalls zum Tanz in den großen Saal einlädt. Reservierungen nimmt Pierre Schiffmann noch unter Tel. 04191/9210 entgegen. Ein heißer Tipp vor allem für jüngere Leute ist die Silvesterparty im " Hemingway " an der Europaallee 1 in Norderstedt: Da wird für 80 Mark eine tolle Nacht geboten: mit einem DJ, der heiße Musik und Tanz vom Plattenteller zaubert, zwei Menüs zur Auswahl, kalte Platten um Mitternacht sowie Berliner und ein Piccolo zum Anstoßen, um das neue Jahr 2001 stilecht zu begrüßen. Unter Tel. 523 85 777 können noch Plätze reserviert werden. Ausgebucht sind die Norderstedter Restaurants " Lindenhof ", " Schmökerhof " und " Brunnenhof ", ebenso " Scheelke " in Henstedt-Ulzburg und die " Tangstedter Mühle ", die nur noch im Restaurant freie Plätze anbieten kann, nicht aber im großen Saal. Anders als im Vorjahr, wo eine große Gruppe im Hinblick auf die Jahrtausendwende bereits rechtzeitig die Räumlichkeiten im " Garstedter Hof " für eine Silvesterparty reserviert hatte, wird diesmal "nur" ein großes Silvestermenü angeboten, das schon ab 17 Uhr serviert werden kann, weil viele Gäste danach noch ins Konzert oder ins Theater gehen möchten. Das spanische Restaurant " Alhambra " am Kalenkamp verzichtet auf eine Silvesterparty, da sich gezeigt hat, dass Live-Musik und Tanz in den vergangenen Jahren nicht in dem Maße genutzt wurden, wie es sich der Inhaber Antonio Higueras vorgestellt hatte. "Bei uns wird vor allem gut gegessen. Danach hatten die Gäste meistens noch etwas anderes vor. Ab 23 Uhr saßen wir hier allein." Auch in den beliebten " Scharpenmoorstuben " tut sich in diesem Jahr nichts, was an die rauschenden Feste der Vorjahre erinnert. Wirtin Birgitta Behrbohm wollte auch einmal Pause machen

30.12.2000: Viel Arbeit, viel Spaß oder schlicht als ganz normal - so beschreiben Bürger aus dem Kreis Segeberg das Jahr 2000. "Der Aufgabenbereich hat sich erweitert, da wir jetzt für den Bereich von Norderstedt bis Bad Bramstedt zuständig sind", sagt Andreas Großer, Filialdirektor der Kreissparkasse Segeberg. Zudem sei die Situation durch die enorme Konkurrenz gerade in Norderstedt mit seiner großen Bankendichte und durch die Direktbanken schwieriger geworden. Dennoch mache die Arbeit Spaß. Mehrarbeit musste auch Ulf Pahl leisten. Der Polizeihauptkommissar ist aus Krankheitsgründen immer wieder als Revierleiter in Garstedt eingesprungen. "Andererseits konnte ich bei tollen Urlauben auch wieder auftanken", sagt der Beamte, der die Anforderungen auch als wertvolle Erfahrungen sieht. Ursel Bürger, die im Vorzimmer von Norderstedts Kulturdezernent Harald Freter arbeitet, erinnert sich an das große "Drei-Gründe-Fest", das sie auf die Beine gestellt hatte: "Mein Mann ging in Rente, ich wurde 50, und wir sind seit zehn Jahren verheiratet." Ralph Augustin, Personalleiter von Karstadt in Norderstedt, ist aus Sicht des Warenhauses zufrieden: "Nach dem Umbau war 2000 unser erstes vollständiges Jahr als neu gestaltetes Themenhaus. Die Kunden nehmen die Modernisierung gut an." Auch im Vergleich zum insgesamt nach wie vor vor sich hin dümpelnden Handel stehe Karstadt Norderstedt gut da. "Wenn ich an meine Kindheit denke, wo das Jahr 2000 noch enorme Bedeutung hatte, war es allerdings ein ganz normales Jahr", sagt Augustin. Dieses Fazit zieht auch Norderstedts Stadtarchivar Manfred von Essen: "Mit dem Neubau des Stadtmuseums neben dem Feuerwehrmuseum gab es allerdings schon ein berufliches Highlight." "Schnell dahingeflogen" sind die Monate für Hans Schwarz, den Vorsitzenden der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz. Ein Höhepunkt war für ihn, dass er seit 20 Jahren erstmals eine Sitzung als Mitglied der Lärmschutzkommission mitgemacht hat. Auch in diesem Jahr hätten die Norderstedter viel Lärm durch die Testläufe der Turbinen ertragen müssen, was zum Teil massige Gegenwehr ausgelöst habe. "Ich habe mich sehr darüber gefreut, mein Enkelkind aufwachsen zu sehen", sagt Uwe Lost von der Musikgruppe "Truck Stop". Als besondere berufliche Erlebnisse bezeichnet der Bassist die Nominierung für den deutschen Schallplattenpreis "Echo" und den Auftritt vor 80 000 Menschen am Nürburgring

2001

Januar

02.01.2001: Das neue Jahr hat begonnen, aber die Verkehrsprobleme in Norderstedt sind geblieben. Die Norderstedter CDU will deshalb gleich zu Beginn des Jahres die Finger in alte Wunden legen und dabei gemeinsam mit den Bürgern nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Am Montag, 8. Januar, findet deshalb der Garstedter Gesprächskreis für Freunde, Nachbarn und Mitglieder der CDU statt. Im Hotel Heuberg an der Niendorfer Straße geht es um das Thema "Verkehrsprobleme in Norderstedt". Beginn: 20 Uhr. Arne Michael Berg, Mitglied des Bau- und Planungsausschusses der Stadtvertretung, wird über die Vorstellungen der CDU zu diesem Thema informieren und die Fragen der Bürger beantworten, so weit es ihm möglich ist. Besucht werden kann der Garstedter Gesprächskreis der CDU von jedem interessierten Bürger. Anmeldungen sind nicht erforderlich

04.01.2001: Die Hamburger mussten unausgeschlafen zum Neujahrsempfang, der traditionell am 1. Januar stattfand. Im Kreis Segeberg gönnen die Bürgervorsteher und Bürgermeister den Einwohnern etwas mehr Ruhe. Aber auch hier sind die Empfänge zum neuen Jahr schon zu einer Tradition geworden: Bad Bramstedt und Ellerau machen am Sonntag, 7. Januar, den Auftakt, Norderstedt bildet am 21. Januar den Abschluss. Neujahrsempfänge sind eine gute Gelegenheit, um das abgelaufene Jahr Revue passieren zu lassen und einen Ausblick auf das angebrochene Jahr zu wagen. Gleichzeitig kann Vereinen, Verbänden, Organisationen und allen, die sich zum Wohl der Allgemeinheit engagiert haben, gedankt werden. Den Auftakt der Neujahrsempfänge macht Bad Bramstedt . Am Sonntag, 7. Januar, begrüßen Bürgervorsteher Friedmund Wieland und Bürgermeister Udo Gandecke die Bürger von 11 Uhr an im Schloss. Während des Empfanges werden Bürger, die sich um Bad Bramstedt besondere Verdienste erworben haben, geehrt. Für Bürgermeister Udo Gandecke ist es der letzte Empfang: Er scheidet am 31. Januar aus seinem Amt. In Ellerau bittet der Verein "Wir für Ellerau" ebenfalls am 7. Januar zu seinem zweiten Neujahrsempfang. Er beginnt um 11 Uhr im Bürgerhaus. Eine Woche später können sich die Henstedt-Ulzburger und die Kaltenkirchener auf den Weg machen, um ihren Bürgervorstehern und Bürgermeistern die guten Wünsche für 2001 zu überbringen. In Kaltenkirchen beginnt der Neujahrsempfang um 11 Uhr im Rathaus. Hier sorgt das Akkordeonorchester Kaltenkirchen für den musikalischen Rahmen. In Henstedt-Ulzburg beginnt der Empfang um 11.30 Uhr ebenfalls im Rathaus. Eine leichte Veränderung hat es in Norderstedt gegeben. Das Foyer II steht wegen der Umbauarbeiten der Kultursäle in diesem Jahr nicht zur Verfügung, dafür wird in den Plenarsaal ausgewichen, wo Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Bürgermeister Hans-Joachim Grote die Norderstedter am 21. Januar, eine Woche später als sonst üblich, von 11 Uhr an begrüßen werden. Hans-Werner Kühl und Bernhard Tuchel geben eine musikalisch-humorvolle Einlage, der Musikzug der Feuerwehr Garstedt und die Big-Band des Lessings-Gymnasiums setzen musikalische Akzente. Nach der Neujahrsansprache des Bürgermeisters werden wieder die Sternsinger-Kinder der Kirchengemeinde St. Hedwig mit ihrem Segen für das Rathaus erwartet. Im Jahre 2002 soll der Neujahrsempfang wie gewohnt wieder am zweiten Sonntag im Januar stattfinden

04.01.2001: Über einen Mangel an Arbeit können sich Norderstedts Polizisten nicht beklagen. Zu dieser Auffassung kam der Norderstedter CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek, als er zum Jahreswechsel das Polizeirevier in Garstedt besuchte. "Fast 10 000 Strafanzeigen, Unfälle, Einbruchdiebstähle und Betrugsdelikte werden von den 100 Beamten in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins pro Jahr bearbeitet", sagte der Politiker. Die Bilanz für das vorige Jahr habe allein 5500 Strafanzeigen ausgewiesen. Hinzu kamen 180 Ordnungswidrigkeiten, 90-mal wurden die Ordnungshüter aktiv, weil der Umwelt Schaden zugefügt wurde. 165 Autofahrer wurden zur Blutprobe gebeten, weil sie am Steuer saßen, obwohl sie mehr Alkohol als erlaubt getrunken hatten. Die Kripo bearbeitete rund 3000 Straftaten. "Die Aufklärungsquote von knapp 40 Prozent liegt zwar etwas unter der in den kleineren Nachbarkommunen. Das lässt sich aber durch die unmittelbare Nähe zu Hamburg und der damit grenzüberschreitenden Kriminalität erklären", sagte Ritzek, der sich über Motivation, Ausstattung und Wünsche informierte. Als besonderes Problem nannte Kripochef Eckhard Jansen die sich in der dunklen Jahreszeit häufenden Einbruchdiebstähle: Sie seien besonders schwer aufzuklären, da es sich häufig um Banden handele, die nur durchziehen und nach der Tat wieder aus Norderstedt verschwinden. Trotz der hohen Arbeitsbelastung seien die Beamten hoch motiviert. Ritzek begrüßte, dass im Polizeirevier viel Wert gelegt wird auf den Nachwuchs. Die fundierte und umfassende Ausbildung der jungen Polizisten sei über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Doch im Anschluss verließen viele Beamte Norderstedt, um näher an ihren Heimatorten Dienst zu tun. Weiteres Argument für einen Ortswechsel seien die Lebenshaltungskosten, die hier durch die direkte Nähe zu Hamburg höher seien als in anderen Landesteilen. Zufrieden zeigten sich die Ordnungshüter nach Aussage des Abgeordneten mit der technischen Ausstattung. Auch Schutzwesten seien in ausreichender Zahl vorhanden

05.01.2001: Einen Teilerfolg hat die Polizei Norderstedt im Kampf gegen das "Abzocken" verbucht. Die Beamten nahmen einen 16 Jahre alten Jugendlichen aus Norderstedt-Mitte fest. Er hatte in der U-Bahn einen 14 Jahre alten Norderstedter bedroht und ihm das Handy abgenommen. Nachdem der Bestohlene Anzeige bei der Polizei in Garstedt erstattet hatte, erkannte er den Täter im Herold-Center wieder. Er verständigte die Ordnungshüter, die den Handyräuber festnahmen und das Mobiltelefon sicherstellten. Der Jugendliche gestand die Tat, anschließend wurde er entlassen

08.01.2001: Knapp an einer Katastrophe vorbei schlidderten die Bewohnerinnen und Bewohner des Hochhauses "Moritz" am Glashütter Damm/Ebereschenweg, als am Freitagabend um 19 Uhr aus dem Keller des zwölfstöckigen Hauses lichterlohe Flammen schlugen. Nur dank des schnellen und umsichtigen Einsatzes der Freiwilligen Feuerwehren Glashütte und Garstedt konnte ein rasches Ausbreiten des Feuers verhindert werden, die Mieter kamen mit dem Schrecken davon, und nur eine Wohnung im Hochparterre musste evakuiert werden, da sie in Windeseile verqualmt war und den Bewohnern eine Rauchvergiftung drohte. "Meine Wohnung liegt genau über dem Keller. Normalerweise gehe ich durch meinen zweiten Eingang über den Keller nach draußen, da schlugen mir aber gleich die dicken Rauchschwaden entgegen", erzählte Hausmeister Henry Enders sichtlich geschockt. Auch die Treppenhaustür zum Keller wagte er aus Angst vor einer Verpuffung nicht mehr zu öffnen. Binnen weniger Minuten nach Eingang des Notrufs um 19.16 Uhr bei der Rettungsleitstelle war die Feuerwehr Glashütte vor Ort, alarmierte gleichzeitig die Garstedter Kameraden, schlug die Fensterscheiben zum Keller ein, hinter dem helle Flammen zu sehen waren. Mit schwerem Atemschutzgerät drangen die Feuerwehrmänner in den Keller vor, löschten und räumten die Kellerverschläge zum größten Teil leer, um Schwelbränden vorzubeugen. Mit starkem Gebläse wurde der schwarze Qualm aus dem bis in den zwölften Stock verrauchten Hochhaus geblasen. Bei dem Einsatz stürzte ein Feuerwehrmann und musste im Klinikum Nord ärztlich betreut werden. Sonst wurde niemand verletzt. Bis 21 Uhr blieben die Feuerwehrzüge vor Ort, wateten durch das knöcheltiefe Wasser im Keller, um weitere Brandherde zu entdecken. Die Brandursache ist bis jetzt ungeklärt, die Kripo Norderstedt ermittelt. Ebenfalls die Höhe des Schadens war noch nicht zu ermitteln. "Wir haben viele Ängste ausgestanden und uns vorgestellt, was in der Nacht passiert wäre und niemand den Brand bemerkt hätte. Nicht auszudenken", gruselte sich Hausmeistersfrau Kerstin Enders

08.01.2001: Er wollte helfen und wurde dafür bitter bestraft: Ein Garstedter Feuerwehrmann wollte die Kameraden unterstützen, als sie zum Brand des Hochhauses am Glashütter Damm gerufen wurden. In der Eile unterschätzte der ehrenamtliche Helfer die regennasse Straße. In Höhe des Sportplatzes kam er auf der Ochsenzoller Straße von der Fahrbahn ab. Sein Fahrzeug prallte in einen hochwertigen Porsche 911 - er wurde so stark beschädigt, dass nach Auskunft der Polizei ein Sachschaden von rund 200 000 Mark entstand. Der Fahrer wurde durch Glassplitter leicht verletzt

09.01.2001: Leserbriefe: Unhaltbare Zustände endlich beendet "Aufregung um Pony Freddy" - NZ vom 19. Dezember Endlich sind diese unhaltbaren Zustände beendet, sie waren seit Jahren bekannt. Bereits von zwei Jahren habe ich die Polizei und das Ordnungsamt auf die katastrophale Pferdehaltung des Herrn S. aufmerksam gemacht - nichts geschah! Die Pferde standen damals bei Schnee und Minusgraden tagelang ohne Futter und Wasser auf der Koppel. Zweimal war ich mit dem Pferdehalter in gerichtliche Auseinandersetzungen verwickelt. Trotz eindeutiger Zeugenaussagen und Beweisfotos änderte sich an dem Elend der drei Pferde nichts. Bereits im Frühsommer 2000 waren zwei seiner Pferde schwer an Hufrehe (einer äußerst schmerzhaften Entzündung) erkrankt, auch "Freddy". Die Behauptung von Herrn S., er wüsste erst seit kurzem von der Krankheit, trifft daher nicht zu. Eines der kranken Pferde musste im September getötet werden, weil ihm weiteres Leiden nicht mehr zugemutet werden konnte. Schon vor einigen Jahren war sein Shetlandpony wegen schwerer Hufrehe getötet worden. "Freddy" stand seit ungefähr zwei Monaten mutterseelenallein auf der Koppel, nachdem er immer im Herdenverband gelebt hatte. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes, dem ich damals die unsachgemäße Pferdehaltung beschrieb, sagte zu mir: "Man kann auch zu viel Zivilcourage haben!" Kommentar überflüssig. Carola Rieck Norderstedt Dieser Anblick hat mich geschockt Fassaden-Gedanken Beim Überqueren der Berliner Allee traf mich fast der Schlag, als ich in Richtung Herold-Center nach oben blickte auf die neuen Fassaden der Wohnblocks des Centers: weiß-blau gemustert, kahl, kalt, primitiv. Wer von den Architekten, der Baubehörde oder sonstigen Verantwortlichen hat sich das nur ausgedacht? Jeder Laie wird mit mir einig gehen, wenn man diese Katastrophe mit dem noch vorhandenen Block der früheren Ausführung vergleicht. Was bisher in einer schönen Farbe zu sehen war, die mit der Natur im Einklang war, die mit ihren Verblendsteinen und Wandfriesen zwischen den Stockwerken derartigen Hochhäusern ihre Uniformität nahm, wird nun degradiert zu etwas, was man nur mit den so genannten Plattenbauten bezeichnen kann. Sollte der Ideengeber eventuell seinen Blick zur Berliner Allee 23 gerichtet haben, damit die Gegend zu einem blau-weißen Legospiel wird? Dann hätte man vielleicht doch gleich lieber die Bonbonfarben nehmen sollen, die damals die Häuser an der Adenauerallee verschönten. Zusammen mit den Gebäuden vor dem Herold-Center, die jetzt größtenteils leer stehen und umrahmt werden von seit Jahren vor sich hinrostenden Säulen und Trägern, haben wir hier in Garstedt jetzt ein Ambiente, das der Stadt Norderstedt ganz ausgezeichnet ansteht! Horst Wiegel Norderstedt

10.01.2001: "Das ist für uns ein großer Ansporn und Erfolg", berichtet Pastor Axel Kapust. Auf einem Kongress für Gemeindepublizistik der Nordelbischen Kirche wurde der Gemeindebrief der ev.-luth. Christus-Kirchengemeinde Garstedt ausgezeichnet. Mehr als 400 Gemeindebriefe waren, getrennt in drei Kategorien, die von den Herstellungskosten bestimmt waren, ausgelegt worden, um von den Kongressteilnehmern bewertet zu werden. Dabei ging es sowohl um Inhalt, als auch um Gestaltung. Der Gemeindebrief der Christuskirche gehörte nach der Auswertung zu den zehn besten in seiner Kategorie. Seit 15 Jahren erstellt ein ehrenamtlicher Redaktionsstab unter Leitung des Pastors viermal jährlich einen Gemeindebrief von 16 Seiten. "Wir wollen unseren Lesern mehr bieten, als nur die Kirchennachrichten und Bekanntmachungen. Deshalb greifen wir in jeder Ausgabe ein aktuelles Thema auf, das ausführlich behandelt wird", erzählt Pastor Kapust. Der Gemeindebrief wird an alle Haushalte der Gemeinde kostenlos verteilt. "Die Mittel sind knapp, denn wir finanzieren ihn aus Kirchensteuern und Spenden." Das Preisgeld von 500 Mark für "eine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Gemeindepublizistik" kann die Redaktion deshalb gut gebrauchen. Vor der Erstellung des nächsten Gemeindebriefes wird aber erst einmal mit allen Redakteuren gefeiert.

10.01.2001: Gestern um Punkt 12 Uhr landete "Christoph 52" auf dem Sportplatz des 1. SC Norderstedt an der Ochsenzoller Straße. Der rot-weiße Rettungshubschrauber aus Hartenholm war angefordert worden, weil sich ein junger Norderstedter bei Erdarbeiten auf dem gegenüberliegenden Friedhof Garstedt lebensgefährlich am Kopf verletzt hatte. Der 25 Jahre alte Friedhofsangestellte, der aus Dresden stammt, war dabei, ein Grab zuzuschütten. Dabei geriet er aus noch ungeklärter Ursache zwischen den Bagger und die Stützen der Maschine. Der Kopf wurde so stark zusammengequetscht, dass der Mann das Bewusstsein verlor. Ein Kollege fand ihn schließlich und alarmierte Polizei und Feuerwehr. Der Notarzt stellte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma fest und forderte die Rettungsflieger aus Hartenholm an. Nachdem der Hubschrauber auf der Wiese neben dem Sportgelände niedergegangen war, brachte der Rettungswagen den Verletzten vom Friedhof zum Helikopter. Rettungssanitäter und Notarzt luden das Unfallopfer behutsam um. Unmittelbar danach startete der Hubschrauber unverzüglich, um den Mann ins Universitätskrankenhaus Eppendorf nach Hamburg zu transportieren.

11.01.2001: Leserbriefe: Bürgermeister wird verunglimpft "Seit zwei Jahren bewegt sich etwas" - NZ vom 28. Dezember Es ist schade, dass der SPD mal wieder nichts Besseres einfällt, als mit primitiven Verunglimpfungen des Bürgermeisters Hans-Joachim Grote von eigenen Defiziten abzulenken. Es wäre für Norderstedt viel besser, wenn auch die SPD die Gemeinsamkeit suchen würde, um etwas für unsere Stadt zu tun. Alle anderen Partein haben zu dieser Zusammenarbeit gefunden, weil sie erkannt haben, dass es nur gemeinsam geht. Uns Bürger interessiert nicht, wann welche Partei irgendwas verhindert hat. Wir erwarten von den Politikern, dass sie sich für uns einsetzen. Die SPD hatte hierzu viel Zeit, denn sie hat über viele Jahre den Bürgermeister bestimmen können. Sie hat in den letzten Jahren diese Zeit leider nicht genutzt. Sie sollte deshalb die Arbeit von Hans-Joachim Grote anerkennen. Irmgard Hertzberg Am Ossenmoorgraben 4 Norderstedt SPD hat verlorene Wahl nicht verkraftet Ich kann Verständnis dafür aufbringen, dass die örtliche SPD die verlorene Bürgermeisterwahl bis dato immer noch nicht verkraftet hat. Ich kann allerdings nicht verstehen, warum sie insgesamt nicht bereit ist, die gereichte Hand des Bürgermeisters zu ergreifen und konstruktiv mitzuarbeiten. Eins ist nach zwei Jahren Bürgermeister Hans-Joachim Grote für alle Bürger unserer Stadt klar: Er macht keine einseitige Parteipolitik, sondern arbeitet für unsere Stadt "zusammen mit allen Parteien", die es wollen. Dies sollte und ist auch das Ziel zum Wohle unserer Stadt. Dafür haben wir ihn auch gewählt. Schade SPD! Fred Feist Marommer Straße 12 Norderstedt Missgunst gegen erfolgreiche Arbeit Erfrischend sachlich sind die Beurteilungen der im Stadtparlament vertretenen Parteien über die Arbeit von Bürgermeister Grote ausgefallen. Schade nur, dass dem SPD-Sprecher kein positives Wort zu seiner bisherigen Leistung eingefallen ist. Es mutet schon merkwürdig an, dass die erfolgreiche Arbeit des Bürgermeisters, die der Stadt und seinen Bürgern zugute kommt, ignoriert oder aus Missgunst beschädigt wird. Ich bin froh darüber, dass in Norderstedt wieder Entscheidungen gefallen sind, deren Auswirkungen den Bürger auch erreichen werden. Die Stadt wird auch wieder mehr in Wirtschaft und Gesellschaft wahrgenommen. Dieses halte ich im Interesse unserer Erwartungen an Lebensqualität, sozialen Leistungen etc. für unbedingt erforderlich, um bei Standortentscheidungen von Betrieben künftig wieder stärker berücksichtigt zu werden. Deshalb muss der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden. Die SPD bzw. deren Pressesprecher sollten das sachlich anerkennen und sich konstruktiv am Wohl der Stadt beteiligen. Hans-Dieter Rost Henstedter Weg 29 Norderstedt Mehr Verantwortung für alte Häuser "Feuerwerk hat strenge Regeln" - NZ vom 28. Dezember Alle Jahre wieder kommt der Jahreswechsel. Bei uns in Tangstedt im Ortsteil Wilstedt stehen noch sieben alte Strohdachhäuser. Einige dieser alten Bauernhäuser, zum Teil mit Fachwerk versehen, sind bereits um 1650 erbaut worden. In diesen bekannten Straßenzügen herrscht absolutes Abbrennverbot von Raketen und Feuerwerkskörpern. Die Ankündigung hierzu stand groß in der Norderstedter Zeitung vom 28. Dezember. Bei einigen Bürgern und ihren Gästen, ist speziell in der Silvesternacht der Vorsatz der Verantwortung verloren gegangen. Es wird höchste Zeit, dass "diese Herrschaften" zur Rechenschaft gezogen werden. Durch diese Strohdachhäuser hat Wilstedt noch den typischen Charakter eines Bauerndorfes. Ich denke, diese verbliebenen Zeitzeugen sollten wir in Ehren halten und nicht durch Raketenleichtsinn gefährden. Bereits in der Silvesternacht 1980/81 fiel das alte reetgedeckte Haus der Familie Ahrens einer Rakete zum Opfer. Klaus Meier Am Dorfplatz 8a Tangstedt Nicht noch mehr Autobahnzufahrten "Norderstedt hat den Anschluss verpasst" - NZ vom 31. Dezember Sind unsere Norderstedter Politiker dem Größenwahnsinn verfallen? Noch einen Autobahnanschluss? Womöglich mit einer Hochstraße auf Stelzen? Dann plädiere ich für weitere Anschlüsse, nämlich für jeden Stadtteil einen. Nach "Schnelsen-Nord" käme dann "Garstedt", 1 km weiter "Glashütte", dann "Norderstedt-Mitte", dann "Harksheide" und "Friedrichsgabe". Gleiches Recht für alle. Ist den Politikern vielleicht mal aufgefallen, dass der Autobahnanschluss "Quickborn" ohne Umwege direkt in Norderstedt endet? Nur da ist der Haken - er endet leider nicht, wie von den Parteien gehofft, in dem Vorzeigestadtteil Norderstedt-Mitte, sondern "nur" in Friedrichsgabe. Dumm gelaufen. Ute Oettel Marktplatz 8 Norderstedt

13.01.2001: Es ist 15.07 Uhr. Mit drei Minuten Verspätung rauscht die U 1 in die Station Garstedt. Wo eben noch gähnende Leere herrschte, strömen jetzt die Menschen aus den Zügen in Richtung Ausgang. Auf diesen Moment haben 13 Männer und zwei Frauen vom Prüfdienst der Hamburger Hochbahn gewartet. Am Ende einer steilen Treppe, die aus dem U-Bahnschacht hinauf zum Herold-Center führt, haben sie sich postiert. Wie auf Befehl zücken sie ihre Dienstausweise aus der Tasche: Fahrkartenkontrolle! Ein junger Mann scheint es eilig zu haben. Drei, vier Stufen nimmt er auf einmal und kommt als Erster oben an. Nach dem Fahrschein braucht ihn niemand zu fragen, den hat er längst ungefragt aus der Jackentasche geholt. In der Menschentraube macht sich Unruhe breit. Einige bleiben auf halber Strecke stehen und kramen in der Tasche, andere präsentieren routiniert ihre Jahreskarte. Auch Jasmin Bohn und Sven Beier müssen anhalten. "Viermal die Woche bin ich hier zum Fußballtraining", verrät Sven. Gestört fühlt er sich durch die Kontrolle nicht: "Das geht schon in Ordnung, auch wenn die hier gerade erst vor einer Woche kontrolliert haben", sagt er. Auch die anderen Menschen zeigen sich überwiegend einsichtig und reihen sich brav in die Schlangen vor den Hochbahn-Angestellten ein. Damit wegen des Staus auf der Rolltreppe nichts passiert, ist sie vorher abgestellt worden. "Hab' keine", gesteht ein Jugendlicher kleinlaut. Der erste Schwarzfahrer ist ins Netz gegangen. Der Kontrolleur nimmt ihn zur Seite und verlangt den Personalausweis. Die Formalitäten sind schnell geklärt. "Das macht 60 Mark", wird dem jungen Mann erklärt, als er einen Überweisungsträger in die Hand gedrückt bekommt. Er nickt schuldbewusst mit dem Kopf und kann gehen. Wer seine Jahreskarte nicht dabei hat, muss sie im Kundenzentrum vorzeigen und fünf Mark Gebühr zahlen. Bei einer "unterbezahlten" Karte werden 20 Mark fällig. Die Fahrgäste sind abgefertigt. Zwei Minuten lang ist Ruhe. Ruhe vor dem Sturm, denn der nächste Zug kündigt sich mit einer heftigen Brise an, die den Norderstedter Bahnsteig hinaufweht. An der Zahl der Fahrgäste ist zu merken, dass der Zug aus der Innenstadt kommt. Der Hochbetrieb zur Feierabendzeit hat begonnen. Wieder strömt die Masse die Treppe hinauf, und auf halber Strecke beginnt die Unruhe. Drei Jugendliche blicken hinauf und gehen dann mit einem Schlenker an der Treppe vorbei. Auf diese Reaktion hat ein älterer Herr gewartet. Eben stand er noch unauffällig auf dem Bahnsteig, nun geht er schnellen Schrittes den Jugendlichen nach. "Guten Tag. Ihre Fahrausweise bitte", sagt er. Erstaunt dreht sich das Trio um. Zögerlich kramen die drei Jugendlichen in ihren Taschen. Zwei holen nach kurzer Zeit zerknitterte Fahrkarten aus ihren Jacken, der Dritte sucht weiter und gibt schließlich zu: "Vergessen." Weil er zudem keinen Ausweis dabei hat, wird der "Rückläufer" in einen kleinen kargen Raum hinter den Fahrkartenautomaten gebeten. Hier sitzen schon Kollegen an einem Tisch und notieren fleißig Adressen. Ein Polizist, der eben noch an der Tür stand, greift zum Telefon an der Wand und fragt nach kurzer Zeit: "Hallo Kollegen. Könnt Ihr mal eine Anschrift überprüfen?" Es dauert einen Moment, dann ist klar: Die Angaben sind in Ordnung. "Wer hier falsche Angaben macht, muss mit einer Strafanzeige rechnen", sagt die Einsatzleiterin. Schon pfeift der Wind wieder, und mit einen Quietschen hält die Bahn aus Norderstedt-Mitte. Die Hochbahn-Angestellten haben Mühe, die Menge abzufertigen. Plötzlich gibt es ein Gerangel. Ein Halbstarker dreht einem Kontrolleur den Arm um und versucht wegzurennen. Er kommt nicht weit. Noch ehe er sich versieht, ist er im Schwitzkasten eines herbeigeeilten Kollegen. Drei Männer müssen viel Kraft aufwenden, um ihn in den Nebenraum zu verfrachten. Dann gibt er endlich nach. Sanitäter eilen herbei. Der Kontrolleur wird ins Krankenhaus gebracht, die Polizei nimmt einen Strafantrag auf. "Das wird wohl vor Gericht landen", meint die Einsatzleiterin. Die Kontrollen müssen weitergehen. Ein kleiner Junge geht die letzten Stufen der Treppe mit gesenktem Kopf und versucht, sich an den Männern vorbeizuschlängeln. Es klappt nicht: "Deinen Fahrausweis bitte", heißt es mit ruhigem, aber bestimmtem Tonfall. Der Junge bleibt stehen. Er schaut betreten nach oben. Ein verschmitztes Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit. Die Fahrkarte hält er längst in der Hand. "Solche Schelme haben wir öfter", meint der Kontrolleur gelassen. Mit dem Fahrstuhl kommt ein angetrunkener Mittvierziger hinauf. Mit dem Öffnen der Tür grölt er in die Menge und beschwert sich lautstark, dass die Rolltreppe nicht geht. Einen Fahrschein hat er wider Erwarten. Ein anderer Mann jedoch hat keinen. "Den kennen wir hier schon", sagt ein Kontrolleur. Obwohl nach der dritten Strafe üblicherweise ein Gerichtsverfahren ansteht, haben die Kontrolleure einige unbelehrbare "Stammkunden". "Jeder Zug ein Treffer", meint ein Kontrolleur, knapp 30 Jahre alt. "Manchmal ist der Job wirklich nicht einfach, wenn man hundertmal am Tag angepöbelt wird." Der nächste Wind kommt mit zwei Minuten Verspätung. Einem Mann, etwa 30 Jahre alt, scheint die Kontrolle nicht zu passen: Mit wilden Beschimpfungen kommt er die Treppe hinauf, reißt die Hände nach oben und fragt provokant: "Wer will mich?" Keine Antwort. "Na los, wer will mich?" Immer noch keine Reaktion. Er geht auf die Kontrolleure zu - bis auf wenige Zentimeter Entfernung - und läuft die Reihe entlang. Keiner berührt ihn - Vorschrift. "Würden sie mir bitte ihren Fahrausweis zeigen", sagt einer. Der freundliche Ton ist einer ernsthaften Miene gewichen. Nach einigen Parolen zeigt auch der junge Mann sein Ticket und ruft ein paar Meter weiter in die Menge: "Wer will meine Tageskarte haben? Geschenkt!" Keiner meldet sich. "Solche Vögel haben wir jeden Tag", meint ein Kontrolleur. Die Bilanz nach vier Stunden: 100 Grau- und Schwarzfahrer, ein verletzter Kontrolleur. Alltag an der U-Bahn

13.01.2001: Der Kreiselternbeirat der Realschulen schlägt Alarm: Der Unterrichtsalltag werde zunehmend katastrophaler. Unterrichtsausfälle gebe es im hohen Maße, die Lehrkörper seien überaltert, die anrückende Pensionierungswelle stelle die Schulen vor zunehmend unlösbare Probleme. Aber auch andere Schulen haben zunehmend Schwierigkeiten, die in den kommenden Jahren wahrscheinlich gravierender werden. Die Landesregierungen von Schleswig-Holstein, Hamburger und Niedersachsen haben die Probleme erkannt und versuchen, sie gemeinsam zu lösen. Über die Zustände an den Schulen im Kreis Segeberg ist in der Vergangenheit schon viel spekuliert worden. Auch im Kreisschulamt ist bestens bekannt, dass die Pensionierungswelle anrollt - hier etwas später als in anderen Teilen Schleswig-Holsteins. Dann aber mit aller Macht. Der Kreiselternbeirat der Realschulen hat die Sorgen und Probleme jetzt erörtert und öffentlich gemacht. "Am Zustand des Unterrichtsalltages der Realschulen im Kreis gibt es nichts mehr zu beschönigen", stellt Schriftführer Jann Racz fest, der damit allen Kreiselternbeiräten aus der Seele spricht. Durch Krankheitsfälle bedingte Unterrichtsausfälle nehmen nach den Erkenntnissen des Elternbeirates "in dramatischer Weise" zu. Die Möglichkeiten von Seiten der Schulen und Schulämter, hier Abhilfe zu schaffen, seien völlig unzureichend. Als eine der Hauptursachen wird die Überalterung der Lehrkörper angesehen. Dabei nehme sich die derzeitige Situation noch harmlos aus, weil ein Blick in die Zukunft Katastrophales verspreche. Der Lehrernachwuchs sei als Folge der "haarsträubenden Verbeamtungspolitik" aus Schleswig-Holstein abgewandert. Einige Fachbereiche wie Physik oder Mathematik drohten auszutrocknen, da es für diese Fächer kaum Studienbelegungen gebe. Zudem sei von etwa 2002 an mit dem Beginn der großen Pensionierungswelle zu rechnen. Wie die dann entstehenden Lücken geschlossen werden sollen, konnte dem Kreiselternbeirat niemand beantworten. "Wir fordern eine Beendigung der bildungspolitischen Konkursverwaltung", so Jann Racz. "Auch die Politik muss endlich die Realitäten zur Kenntnis nehmen." Im Kreisschulamt ist bekannt, dass sich die Situation zuspitzen wird: Es gibt zu wenig Lehrernachwuchs, viele Hochschulabsolventen sind oft qualitativ für einen Job an der Schule nicht geeignet, bei vielen Hochschulabsolventen ist der Kreis Segeberg außerdem als Einsatzgebiet wenig begehrt. Die Schulleiter einiger Norderstedter Realschulen teilen die Befürchtungen des Kreiselternbeirates. "Es ist so, die Kollegien sind überaltert, frei werdende Stellen werden nicht besetzt", sagt Schulleiter Eckhardt Krause von der Realschule Garstedt, die zurzeit allerdings eine "positive Phase" mit einem etwas verjüngten Kollegium von "leicht unter 50" hat. Krause gibt den Abwanderungen vieler Nachwuchslehrer in die Nachbarbundesländer mit die Hauptschuld an der Entwicklung. In Niedersachsen seien die Nachwuchslehrer zum Beispiel auch in der Vergangenheit gleich verbeamtet worden. Noch besser sieht es an der Realschule Harksheide aus: Hier ist der Altersdurchschnitt niedriger als in Garstedt. Aber Engpässe befürchtet Schulleiter Detlef Albrecht in Zukunft dennoch - vor allem in Mangelfächern wie Musik, Physik und Haushaltslehre. "Wir haben das Problem erkannt", sagt Patricia Zimnik, Sprecherin des Kieler Bildungsministeriums. "Aber noch nicht gebannt." Auf einer trilateralen Kabinettskonferenz hätten Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen nach Lösungsmöglichkeiten gesucht - bisher vergeblich

22.01.2001: Es muss kurzfristig gehandelt werden, um die Schulen mit neuen Medien auszustatten. Das forderte gestern Bürgermeister Hans-Joachim Grote auf dem Neujahrsempfang der Stadt Norderstedt. Auch vor dem Hintergrund knapper finanzieller Mittel dürfe die Kostenfrage dabei keine Rolle spielen. Vielmehr müsse gefragt werden: "Wie kriegen wir schnellstmöglich diese notwendigen Medien in Schulen." Denn eine Säule der Zukunftssicherung Norderstedts sie die Ausbildung junger Menschen. Für viele Norderstedter war es gestern Vormittag Ehrensache, sich beim Neujahrsempfang der Stadt Norderstedt, der erstmals im Plenarsaal und nicht im Foyer stattfand, sehen zu lassen. Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Bürgermeister Hans-Joachim Grote schüttelten viele Hände: Jüngste Besucherin war die gerade drei Monate alte Levke Steinhau, die lustigste Überraschung hatte Alt-Bürgervorsteher Jürgen Benthack parat. Er überreichte als Neujahrspräsent einen Brummkreisel mit aufgeklebten Autos: Die Diskussionen über die Verkehrsprobleme drehen sich seit langem im Kreise, wollte er damit zum Ausdruck bringen. Bürgermeister Grote wies in seiner Rede zwar auf die Notwendigkeit einer guten PC-Ausstattung in den Schulen hin und erinnerte dabei auch an eine finanzielle Verpflichtung der Stadt, gleichzeitig machte er aber auch deutlich, dass der finanzielle Spielraum immer enger wird. Dieser Spagat zwischen Erwartungen und Möglichkeiten zwinge die Kommunen dazu, bei der Finanzplanung Prioritäten zu setzen. Der Haushalt 2001 sei zwar ausgeglichen, bei künftigen Entscheidungen müsse aber deutlich gemacht werden, dass für mehr Leistungen auch die Bereitschaft bestehen müsse, dafür einen angemessenen Beitrag zu zahlen. Wer Maßnahmen einfordere, habe auch die Lösung zu präsentieren, wie sie finanziert werden solle. Der Bürgermeister sprach den BSE-Skandal und den Rechtsextremismus an, aber er griff auch zuversichtlich stimmende Themen auf. In einem Kernpunkt seiner Rede ging er auf das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen in Norderstedt ein. "Wie sehr wir alle von diesem ehrenamtlichen Engagement profitieren, lässt sich vielleicht nur erahnen, wenn wir uns vor Augen führen, um wie viel ärmer unser Leben wäre, wenn es das nicht gäbe", sagte Bürgermeister Grote. "Alle Bereiche unserer Gesellschaft, egal, ob im kulturellen, sozialen, sportlichen oder auch im wirtschaftlichen, leben davon, dass Menschen aus reiner Überzeugung für die Sache Zeit und Geld investieren." Der Bürgermeister war der einzige Redner an diesem Vormittag, obwohl zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens nach Norderstedt gekommen waren, die ebenfalls gerne einige Worte an die Gäste gerichtet hätten - darunter auch Kreispräsident Winfried Zylka und Landrat Georg Gorrissen. Aber das Protokoll sah es nicht vor. Stattdessen durfte ausgiebig gelacht werden. Über Hans-Werner Kühl zum Beispiel, der zusammen mit dem Pianisten Bernhard Tuchel zum zweiten Mal an diesem Wochenende Couplets von Otto Reutter vortrug. Eins hatte er ausdrücklich für den Bürgermeister im Programm: "Besser 'ne Glatze, als gar keine Haare, kannst' deinen Hut beim Friseur aufbehalten", sang er. Hans-Joachim Grote konnte über so viel Unverforenheit herzhaft lachen. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt und der Leitung von Werner Lohse und die Bigband des Lessing-Gymnasiums unter der Leitung von Hans-Jörg Packeiser. Die Band eröffnete das Kon- zert mit einem für diesen Anlass umbenannten Lied: Aus "New York, New York" machte Packeiser den Titel "Norderstedt, Norderstedt." Das kam beim Publikum an.

23.01.2001: Die "Alte Lotte" war eine ganz besondere Überraschung für Arnold Friedrichs: Zu Ehren des Atemschutzfachmannes wurde dieses alte Löschfahrzeug für einen Tag nach Norderstedt zurück geholt. Friedrichs hatte das Fahrzeug 25 Jahre lang gehegt und gepflegt, bevor es an eine kleine Feuerwehr in der Nähe von Husum verkauft wurde. Zu seinem Abschied als aktiver Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt durfte er noch einmal hinter dem Steuer des Fahrzeuges Platz nehmen. Mit Arnold Friedrichs wurde einer der bekanntesten Feuerwehrmänner Norderstedts in die Ehrenabteilung überstellt: Nach 40 Dienstjahren und 1623 Einsätzen kann er es nun etwas ruhiger angehen lassen. Zu den Einsätzen der Wehr ist er immer mit dem Fahrrad angesaust gekommen, künftig aber will er sich mehr seinem anderen Zweirad widmen: Zusammen mit seiner Frau Helga will Arnold Friedrichs jetzt mehr mit dem Motorrad durch die Gegend fahren. Während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt wurde Werner Reichelt für seine 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. 30 Jahre sind Uwe Kühl, Wilfried Breckwoldt und der stellvertretende Wehrführer Roland Mohr dabei, 25 Jahre Hans-HermannToepke, Hans-Joachim Zippelius und Manfred Heyer. Karsten Bonnhoff und Manfred Ramcke wurden wieder zu Gruppenführern gewählt. Bonnhoff hat diese Funktion seit sechs Jahren, Ramcke bereits seit zwölf Jahren inne. Der im vergangenen Jahr neu gewählte Wehrführer Heinz Wiersbitzki attestierte der Garstedter Wehr einen guten Ausbildungsstand. In seiner Rede erinnerte er unter anderem noch einmal an die Fertigstellung des Um- und Erweiterungsbaues, der maßgeblich durch den Einsatz des alten Wehrführers Norbert Berg zustande gekommen ist. Berg hatte die Garstedter Wehr neun Jahre lang geführt, zog sich dann freiwillig zurück und hat den Posten eines Zugführers übernommen. Die Garstedter Feuerwehr wurde im vergangenen Jahr zu 201 Einsätzen gerufen - 36 weniger als 1999. Probleme bereiten nach wie vor die vielen Fehlalarme durch falsch eingestellte Brandmeldeanlagen

24.01.2001: Der Brandschutz in Norderstedt wird auch in Zukunft wahrscheinlich von ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleuten geleistet. Bürgermeister Hans-Joachim Grote hat bereits mit Innenminister Buß Kontakt aufgenommen, um über eine Ausnahmeregelung für die fünftgrößte Stadt des Landes Schleswig-Holstein zu sprechen. Wenn die Einwohnergrenze von 80 000 erreicht ist, müssten die vier ehrenamtlichen Wehren eigentlich einer hauptamtlichen weichen. Das aber will die Stadt vermeiden, da das jetzige System der vier Ortswehren nach Meinung aller hervorragend funktioniert. Spätestens im Jahr 2010 wird Norderstedt die Grenze von 80 000 Einwohnern erreicht haben. Dann sollte eine Feuerwehr hauptamtlich agieren. "Wir brauchen gute Argumente, um den Innenminister das Festhalten an der freiwilligen Feuerwehr plausibel zu machen", so Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Diese Aussage gilt umso mehr, als der betreffende Paragraph im Landesbrandschutzgesetz einst eigentlich nur für Norderstedt maßgeschneidert wurde: Nach Erreichen der Einwohnergrenze muss die Feuerwehr hauptamtlich werden. In allen anderen größeren Städten des Landes sind die Wehren natürlich längst Berufsfeuerwehren. In Norderstedt aber will zurzeit niemand eine solche Regelung: Das Prinzip der Freiwilligkeit funktioniert hier hervorragend. So wird Bürgermeister Grote alles daran setzen, damit Norderstedt auch in Zukunft eine Ausnahme in Schleswig-Holstein bleibt. Die historisch gewachsenen vier freiwilligen Feuerwehren leisten nach Ansicht der Kommunalpolitiker und der Mitarbeiter in der Chefetage der Stadtverwaltung eine hervorragende Arbeit. "Ich habe dem Innenminister klar gemacht, dass der Brandschutz in Norderstedt durch die freiwilligen Wehren gewährleistet wird", so Bürgermeister Grote. "Ich bin recht guter Hoffnung, dass der Minister für Norderstedt eine Ausnahme einräumt." Die Freiwilligkeit habe in Norderstedt höchste Priorität, sie müsse intensiv gefördert werden. Auch in Zukunft soll in Norderstedt so gewährleistet sein, dass nach einem Alarm innerhalb von acht Minuten mindestens acht freiwillige Feuerwehrleute am Einsatzort sind, nach 13 Minuten 16 Feuerwehrleute. Der Bürgermeister ist zuversichtlich, dass die Landesregierung den Norderstedtern keinen Strich durch die Rechnung macht: "Der Innenminister steht diesem Thema offen gegenüber, die Signale sind positiv." Nach Grotes Angaben werden demnächst weitere Gespräche stattfinden. Für eine Optimierung der Norderstedter Feuerwehrarbeit soll auch die neue Einsatzzentrale in der ehemaligen Stonsdorferei sorgen, die von der Stadt im vergangenen Jahr gekauft wurde. Bereits im März soll im Hauptausschuss über Umbaupläne gesprochen werden. Die Stadt hat im Haushalt 2001 eine Millionen Mark als Barmittel zur Verfügung gestellt. Verpflichtungsermächtigungen gibt es für die nächsten Jahre. Damit die vier Wehren aber auch weiterhin schlagkräftig bleiben, muss nach Ansicht des Garstedter Wehrführers Heinz Wiersbitzki auf Landesebene mehr getan werden. So monierte er in seinem Jahresbericht während der Jahreshauptversammlung, dass an der Feuerwehrschule Harislee zu wenig Lehrgangsplätze zur Verfügung gestellt wurden. Es sei bedauerlich, dass auch auf Kreisebene keine Fortbildung für Führungskräfte angeboten worden sei

25.01.2001: 25.01.1985: Ein Bombenalarm hielt für zwei Stunden die Bewohner der Garstedter Feldstraße in Norderstedt sowie Kripo, Schutzpolizei und Feuerwehr in Atem. Ein unbekannter Absender hatte den Bewohnern des Hauses Nummer 30 angekündigt, das Auto eines Lufthansa-Angestellten in die Luft zu sprengen. Als die Ehefrau des Bedrohten nach Hause kam, entdeckte sie ein verdächtiges Päckchen, "aus dem Drähte herausführten" und alarmierte die Polizei

26.01.2001: Vor 50 Jahren bekamen Irma und Richard Lüdtke die Schlüssel für ihre Wohnung am Heimpfad in Garstedt. Zum Jubiläum kamen gestern Axel Grundmann, Vorstand der Baugenossenschaft Adlershorst, und Matthias Demuth, Leiter der Wohnungsverwaltung Norderstedt, um zu gratulieren. Sie überreichten nicht nur eine Urkunde und Blumen, sondern auch einen Gutschein. Im Jubiläumsmonat berechnet die Genossenschaft nur die Nettomiete von 1951, nämlich 39,90 Mark. "Es war ein großes Glück für uns, als wir damals die Wohnung bekamen", erzählte Irma Lüdtke. Vorher hatte die aus Pommern geflohene Familie bei ihrem Onkel in Garstedt zur Untermiete gewohnt. Mit vier Kindern zog sie in das neu gebaute Haus am Heimpfad. "Endlich hatten wir wieder ein eigenes Zuhause." Auch wenn die Wohnung nur 40 Quadratmeter groß ist, feierte die Familie hier fröhliche Feste. "Für die Hochzeiten meiner Kinder wurden einfach alle Möbel zur Seite gerückt und eine große Tafel aufgebaut. Das war immer sehr gemütlich", berichtete sie. Irma Lüdtke ist die erste Mieterin, die für ihre Treue von der Genossenschaft geehrt wird. In diesem Jahr begehen noch drei weitere Mieter dieses Jubiläum. "Und zum nächsten Mietjubiläum feiern wir dann wieder", meinte Axel Grundmann

Februar

10.02.2001: "Heartbeat" im Internet ms Norderstedt - Zwar wollen die Schüler des Coppernicus-Gymnasiums mit ihrer Kontaktseite im Internet auch Herzen brechen, dennoch haben die Jungunternehmer ihre Partnervermittlung "heartBeat 2001" und nicht, wie in der NZ irrtümlich berichtet, "HeartBreak 2001" genannt. Entsprechend lautet auch die Internet-Adresse www.heartBeat 2001.de. Wir bitten, den Irrtum zu entschuldigen.

14.02.2001: Die Tanzpartys von Radio Flamingo erfreuen sich größter Beliebtheit. Jetzt ist es wieder soweit. Am Sonnabend, 16. Februar, beginnt die erste Tanzparty in diesem Jahr um 20 Uhr im "Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30. Dann kann zur Musik von Abba, Roger Whitacker und vielen Oldies bis in die Morgenstunden getanzt werden. Karten gibt es nur an der Abendkasse, der Einlass beginnt um 19 Uhr

16.02.2001: - Viele Geschäftsleute haben aufgegeben oder werden demnächst ihre Läden schließen. "Wir rechnen mit einem vorübergehenden Leerstand von rund 20 Prozent", sagt Andreas Hinkel-Suhr von der Werbegemeinschaft Rathausallee - die Situation der Händler an der Straße im Herzen Norderstedts ist schwierig. Seit Jahren herrscht in den 54 Geschäften zwischen dem Bahnhof Norderstedt-Mitte und der Ulzburger Straße Fluktuation. Doch der Inhaber- bzw. Pächterwechsel hat nach Ansicht von Hinkel-Suhr momentan seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. "Die Kunden wollen heutzutage direkt vor den Geschäften parken. Doch dafür gibt es hier zu wenige Parkplätze", sagt Olivera Herrmann vom Einrichtungsgeschäft "Olivera". "Unsere Kunden kommen zum Teil von außerhalb. Sie finden keinen Parkplatz, weil sie die örtlichen Verhältnisse nicht kennen. Und wer einmal vergeblich gesucht hat, kommt nicht wieder", sagt auch Michael Stock vom Fachgeschäft für Bürotechnik. Um dem vermeintlichen Stellplatzmangel abzuhelfen, hatten die Geschäftsleute eigene Ideen entwickelt: Die Plätze entlang der Straße sollten schräg angeordnet werden, so dass die doppelte Zahl von Autos Platz finden würde. Im Gespräch war auch, den Rathausplatz in eine Parkfläche umzuwandeln. Doch davon will Bürgermeister Hans-Joachim Grote nichts wissen: "Es gibt mehr als genug Parkraum." In unmittelbarer Nähe zu den Läden gibt es 1701 Stellplätze, die die Kunden benutzen können. Das Problem: Gut zwei Drittel der Plätze stehen in Tiefgaragen unter der Erde zur Verfügung. Selbst ortskundige Bürger kennen nicht alle Zufahrten zu den Garagen, wissen nicht, wo sie wie lange parken können. Hier will die Stadt den Geschäftsleuten helfen: "Wir werden ein vernünftiges Parkleistsystem installieren", verspricht der Bürgermeister. Zwar könne die Stadt keine Läden vermieten, doch die Verwaltung wolle ihren Beitrag leisten, um die Situation des Handels an der Rathausallee zu verbessern. Aufschwung verspricht sich Hinkel-Suhr von einer konzertierten Aktion: Neben der Werbegemeinschaft und der Stadt hat sich auch die Hausverwaltung "Privatica" mit an den runden Tisch gesetzt. "Ideal wäre, wenn hier ein City-Management etabliert werden könnte", sagt Privatica-Sprecher Martin Ewers. So gelte es, die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Geschäfte zu vereinheitlichen. "Wenn einzelne Läden gerade mittags schließen, wenn die Menschen einkaufen wollen, wirkt sich das nicht positiv auf Kundenbindung und Umsatz aus", sagt Grote. Hinkel-Suhr wünscht sich, dass in neuen Verträgen der Branchenmix berücksichtigt und Ausgaben für Werbemaßnahmen festgezurrt werden. Zusammen mit der Werbegemeinschaft und der Hausverwaltung hat der Bürgermeister folgende Ursachen für die hohe Fluktuation ausgemacht: [GEFÜLLTER KREIS] Der Branchenmix ist nicht ideal. So gibt es allein vier Banken und vier Reisebüros. "Es fehlen ein gemütliches Café und eine attraktive Boutique", sagt auch Olivera Herrmann. Hinkel-Suhr sieht die Chance, gerade mit Spezialgeschäften dem Trend zu großen Ketten entgegenzuwirken und den Standort zu stärken. [GEFÜLLTER KREIS] Mit bis zu 40 Mark pro Quadratmeter seien die Mieten zum Teil zu hoch. Die hohen Preise rührten wiederum daher, dass viele Eigentümer nicht am Ort wohnen und nur auf eine optimale Rendite achteten. [GEFÜLLTER KREIS] Die Rathausarkaden sind zu dunkel. "Auch dieses Problem haben wir erkannt und mit der Weihnachtsbeleuchtung gegengesteuert. Hier werden sicher weitere Aktivitäten folgen", sagt Hinkel-Suhr. [GEFÜLLTER KREIS] Seit 1996 bringt die U-Bahn die Bürger in wenigen Minuten von Norderstedt-Mitte nach Garstedt zum Herold-Center, das Kun- den von der Rathausallee abziehe. [GEFÜLLTER KREIS] Schließlich dümpele der Handel mit sinkenden oder stagnierenden Umsätzen bundesweit seit Jahren vor sich hin. Trotz der Schwierigkeiten blicken die Beteiligten optimistisch in die Zukunft. "Wenn wir hier alle bereit sind, kräftig an einem Strang zu ziehen, wird es auch wieder aufwärts gehen", sagt der Verwaltungschef.

16.02.2001: Die Bürger in Norderstedt haben so viel Geld im Portemonnaie wie nur wenige andere in Norddeutschland: Mit einer Kaufkraftkennziffer von 123,6 belegt Norderstedt einen Spitzenplatz im Norden. Andererseits geben sie mehr Geld in anderen Städten und Gemeinden aus, als dem örtlichen Handel und dem an der Umsatzsteuer interessierten Kämmerer im Rathaus lieb ist. Daher sollen der Einkaufsstandort Norderstedt attraktiver gestaltet und Versorgungslücken geschlossen werden. Vor allem die Einkaufszentren in den alten Stadtteilen sollen gestärkt werden. "Die Geschäftszentren in Glashütte und Harksheide, aber auch die Situation in Friedrichsgabe machen uns Sorgen", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. In der Tat kämpfen die Ladeninhaber in den drei Ursprungsgemeinden seit Jahren um ihre Existenz, was sich auch in der im Vergleich zu Garstedt relativ niedrigen Quote der Kundenbindung ausdrückt: 30 bis 40 Prozent der Harksheider, Glashütter und Friedrichsgaber kaufen in Geschäften in der Nachbarschaft ein. Mit 69 Prozent weist der bevölkerungsstärkste Norderstedter Stadtteil Garstedt fast eine doppelt so hohe Kundenbindung auf - der Wert verwundert allerdings nicht, ist doch mit dem Herold-Center hier ein Kundenmagnet mit überregionaler Bedeutung angesiedelt. Die Dominanz des fast 30 Jahre alten Shopping-Centers und der umgebenden Läden drückt sich auch in Zahlen aus: 263 Einzelhandelsbetriebe nennt die Stadtverwaltung für die beiden Hauptgeschäftsbereiche Herold-Center und den an der Stadtgrenze zu Hamburg gelegenen Einkaufstandort Ochsenzoll/Schmuggelstieg. Die Zahlen gehen zurück auf das Einzelhandelsgutachten, das Ende 1998 veröffentlicht wurde. Die von einem externen Büro erhobenen Daten sind nach wie vor die Basis der weiteren Planungen. Für Harksheide und Friedrichsgabe nennt das Gutachten zusammen 104 Einzelhändler, für Glashütte 79 und für Norderstedt-Mitte 24. "Doch wichtig ist nicht nur die Quantität. Die Zentren können nur bestehen, wenn sich die Geschäftsleute engagieren, zusammenschließen und gemeinsam für ihren Bereich aktiv werden", sagt Grote. Letztlich entscheidend sei das Engagement der Kaufleute. Und da gebe es mit den Werbegemeinschaften am Schmuggelstieg und de Steertpogg-Lüd gute Beispiele. Die Stadt könne nur flankierend helfen. So sollen die baurechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, damit Ladenzeilen modernisiert oder erweitert werden können. Angedacht ist auch, öffentliche Flächen zu verschönern. Doch gerade die alten Einkaufsbereiche hätten im Vergleich mit geschlossenen Einkaufszentren mit mehr Schwierigkeiten zu kämpfen: "Der Platz ist begrenzt, die Immobilien gehören mehreren Eigentümern, die zudem nicht immer bereit sind zu investieren", sagt Grote. Ein positives Gegenbeispiel sei das Einkaufszentrum Tangstedter Landstraße, das gerade modernisiert wird. Erschwerend wirke sich auch das insgesamt veränderte Einkaufsverhalten aus: Die Zeit, die für das Einkaufen aufgebracht wird, habe sich in den vergangenen zehn Jahren halbiert. Heute wollten die Konsumenten alles auf einen Schlag kaufen. Das erfordere Geschäfte mit hoher Produktvielfalt und großen Grundflächen. So seien auch die Supermärkte auf der grünen Wiese zu erklären - einen Weg, den Norderstedt nicht gehen wolle. Stattdessen werde die Stadt am Entwicklungsziel festhalten, die alten Einkaufsbereiche zu stärken. "Damit können wir auch der zunehmenden Anonymität entgegenwirken", sagt Grote. Wie es den Einzelhändlern in der fünftgrößten Stadt geht, welche Wünsche und Kritik sie haben, beleuchtet die NZ in einer Serie:

21.02.2001: Bei der Ausbildung von Feuerwehrmännern an der Landesfeuerwehrschule in Harrislee bei Flensburg bestehen Engpässe. Diese Auskunft erhielt der FDP-Landtagsabgeordnete Joachim Behm aus Bad Bramstedt von der Landesregierung. Der Politiker hatte eine Kritik des Garstedter Wehrführers Heinz Wiersbitzki aufgegriffen, der kürzlich über nicht ausreichende Lehrgangsplätze geklagt hatte (die NZ berichtete). Behm stellte darauf eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. Das Kieler Innenministerium bestätigte dem FDP-Abgeordneten jetzt, dass an der Feuerwehrschule Engpässe bestehen. So betrage die Wartezeit beim Lehrgang "Gruppenführung" ein Jahr, beim Lehrgang "Führen von Verbänden" sogar zwei Jahre. Gemessen an den Zahlen gibt es allerdings noch freie Kapazität an der Feuerwehrschule. Nach Angaben des Innenministeriums gibt es 3142 Lehrgangsplätze pro Jahr, doch im vergangenen Jahr hätten nur 2568 Personen an Lehrgängen teilgenommen. Eine vollständige Auslastung sei nicht möglich, weil immer wieder einige Lehrgangsteilnehmer kurzfristig absagen oder unentschuldigt fehlen, teilte das Ministerium um. Einige Lehrgänge seien aber auch abgesagt worden

22.02.2001: Die Sprayer sind in Norderstedt und Umgebung wieder aktiv. Nachdem einige Zeit Ruhe herrschte, haben die Schmierer in jüngster Zeit vermehrt zugeschlagen. Aktuelle Beispiele sind eine Schmiererei am Gebäude der Stadtwerke. Ein Ortsschild in Henstedt-Ulzburg wurde besprüht, ebenso Stromkästen und Fassaden am Busbahnhof Garstedt. Um dem Treiben Einhalt zu gebieten, haben die Stadtwerke eine Belohnung von 3000 Mark ausgesetzt. Volker Hallwachs, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke, entdeckte die Schmiererei. "Die Sprayer haben direkt auf das Mauerwerk gesprüht, das bedeutet, dass die Farbe in den Stein einzieht", sagt Haustechniker Jens Bull. "Wir hoffen trotzdem, sie mit einem Spezialreinigungsmittel entfernen zu können." Hallwachs will die Beschädigung des Gebäudes nicht tatenlos hinnehmen. Die Stadtwerke haben deshalb 3000 Mark Belohnung für die Überführung der Täter ausgesetzt. Hinweise nehmen die Stadtwerke unter Tel. 521 04 264 oder die Polizei entgegen. Vor sechs Jahren hatte sich Norderstedt zur Hochburg der Sprayer entwickelt. Ob Telefonzellen, Garagenwände, Schulgebäude, Buswartehäuschen - die Sprüher nutzten die freien Flächen, um ihre Spuren zu hinterlassen. Zielscheibe waren vor allem die U-Bahnhöfe. Schon damals hatten sich Stadtwerke, Verkehrsgesellschaft Norderstedt und mehrere Wohnungsbaugesellschaften zu einer konzertierten Aktion gegen das Beschmieren zusammengetan, denn: Rund 250 000 Mark mussten die Eigentümer pro Jahr investieren, um die Fassaden zu säubern. Die Initiatoren setzten 2000 Mark für jeden Sprühdosentäter aus, der überführt wurde. Auch die Stadt steuerte gegen: Sie richtete die Koordinierungsstelle Graffiti ein, die dem Kriminalpräventiven Rat zugeordnet ist. Das zeigt schon, dass die Schmierereien keine Kavaliersdelikte sind, sondern Straftaten. Wer mit der Sprühdose fremdes Eigentum verunstaltet, muss sich wegen Sachbeschädigung verantworten. "Und das kann Folgen fürs Leben haben", sagt Daniel Lorenz von der Polizei in Norderstedt-Mitte. Die Richter verhängten in schweren Fällen schon mal Geldstrafen von 100 000 Mark. Außerdem müssen die Täter für die Reinigung aufkommen bzw. nach dem Modell des Täter-Opfer-Ausgleichs die Schmiereien eigenhändig entfernen. Bei weniger gravierenden Verstößen kommen die meist jugendlichen Täter mit einigen Arbeitsstunden davon. Für das Jahr 1999 ermittelte die Polizei in Norderstedt 140 Fälle von Sachbeschädigung durch die Schmierereien aus der Dose. Für das Vorjahr nennt Lorenz eine ähnliche Zahl, wobei allein ein Norderstedter für 40 Vergehen verantwortlich gemacht wird. "Doch auch das Anzeigeverhalten der Bürger hat sich verbessert", sagt Lorenz. Nur wenn Anzeige erstattet wird, kann die Polizei ermitteln. Die Ordnungshüter in Henstedt-Ulzburg haben einen Rückgang festgestellt. Der verstärkte Polizeieinsatz habe die Sprayer vertrieben. Beobachtet haben die Beamten auch, dass die Täter immer jünger werden. Die Täter zur Verantwortung zu ziehen, ist der eine Weg. Auf der anderen Seite versucht die Stadt, ein Ventil zu schaffen, indem sie freie Flächen für legales Sprühen bereitstellt. Informationen und Tipps gibt die Broschüre "Graffiti", die die Koordinierungsstelle herausgegeben hat

23.02.2001: Großalarm gab es gestern Vormittag für die Norderstedter Feuerwehr: Brand in der Turnhalle des Schulzentrums Süd an der Poppenbütteler Straße - mitten in der Unterrichtszeit. Mit 70 Kameraden rückten die freiwilligen Wehren Glashütte, Garstedt und Harksheide aus. Bei ihrem Eintreffen am Brandort war die Turnhalle bereits geräumt; schulfrei für alle. Dennoch gab Einsatzleiter Frank Groß, stellvertretender Gemeindewehrführer, Anweisung, die Räume noch einmal gründlich nach eventuell zurück gebliebenen Schülern zu durchsuchen. Dabei entdeckten die Feuerwehrleute, dass sich der Brand, der in einem Geräteraum unter den Tribünen - voll mit Toilettenpapier - ausgebrochen war, durch die Lüftung bereits bis in das obere Stockwerk durchgefressen hatte. Unter Atemschutz konnten die Einsatzkräfte ein weiteres Ausbreiten des Feuers verhindern. Frank Groß schließt Brandstiftung nicht aus: Bereits in den vergangenen zwei Wochen sei die Feuerwehr zweimal böswillig alarmiert worden; außerdem seien mehrfach Papierkörbe angezündet worden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Über die Höhe des entstandenen Schadens konnte die Feuerwehr noch keine Angaben machen

24.02.2001: Vor 50 Jahren wurde die katholische St. Annen-Kirche in Hamburg-Ochsenzoll geweiht. Zu St. Annen gehören rund 4200 Katholiken, unter anderem auch aus den Norderstedter Ortsteilen Garstedt, Harksheide-Süd und Glashütte sowie dem Tangstedter Ortsteil Wilstedt, die das Jubiläum eine Woche lang feiern. Dabei waren die Anfänge der Gemeinde bescheiden. 1935 begannen Priester aus Hamburger Gemeinden zum ersten Mal, auf dem heutigen Gemeindegebiet die Heilige Messe zu halten. Da es keine katholische Kirche gab, fanden die Gottesdienste in Gaststätten und Schulen statt. Nach dem Krieg wurde Pastor Heinrich Lammers am 1. Juni 1947 zum Seelsorger des Gebietes berufen und beauftragt, eine neue Gemeinde aufzubauen. Die Kirche pachtete ein Gelände am Schmuggelstieg, das bis heute Teil des Kirchengeländes ist. Ein halbes Jahr später wurde eine winzige Holzbaracke als Kapelle geweiht, die sich aber schon bald als zu klein erwies. Im Sommer 1950 erfolgte dann der erste Spatenstich für die neue Kirche. Das Geld für den Bau hatte der Pastor im wahrsten Sinne des Wortes erbeten und erbettelt. Am 6. März 1951 war es dann soweit: Der damalige Weihbischof Johannes von Rudloff weihte die Kirche. Ihre Schutzpatronin wurde die Heilige Anna, die Mutter Mariens, denn nach dem Krieg hatten sich viele katholische Flüchtlinge aus Oberschlesien im Gemeindegebiet angesiedelt, und in ihrer früheren Heimat war die Heilige Anna eine besonders verehrte Heilige. Eine Holzstatue in der Kirche zeigt die Schutzpatronin als "Anna-Selbdritt", das bedeutet, die Heilige Anna legt schützend ihre Arme um ihre Tochter Maria und deren Sohn Jesus. Während der Festwoche erinnert im Gemeinderaum die Ausstellung "Von der Baracke zum Gemeindezentrum" mit vielen alten Fotos an die Gründungszeit der Gemeinde und die großen Kirchenfeste, wie Firmungen und Fronleichnamsfeiern. Das Festprogramm Die Feierlichkeiten in St. Annen beginnen am Sonnabend, 3. März, um 17 Uhr mit einem Festhochamt mit Erzbischof Ludwig Averkamp. Am Sonntag Abend tritt um 19.30 Uhr der Gospelchor "Vicelin Voices" auf. Am Montag wird um 14.30 Uhr die Heilige Messe der Senioren gehalten, im Erzähl-Caf e berichten Zeitzeugen über "50 Jahre Leben in der Diaspora". Der 6. März ist der Weihetag der Kirche, er wird deshalb mit einem Festgottesdienst von 19.30 Uhr an gefeiert. Anschließend ist die Gemeinde zu einem Beisammensein geladen. Am Mittwochabend sind eine Kurz-Andacht um 19 Uhr und der dann folgende Gesprächsabend der Heiligen Anna, der Patronin der Kirche gewidmet. Am 8. März beginnt die Heilige Messe um 19.30 Uhr, der Gesprächsabend mit Landtagspräsident a.D. Rainer Prachtl aus Schwerin trägt den Titel: "Der Christ in Staat und Gesellschaft". Am Freitag feiern die Jugendlichen von 19.30 Uhr an mit einem offenen Singen mit dem Jugendchor und anschließender Fete. Sonnabend, 10. März sind die Familien ab 14 Uhr zu einem bunten Nachmittag geladen. Die Festwoche klingt mit einem Hochamt am Sonntag, 11. März, um 10.30 Uhr aus.

März

01.03.2001: Die St.-Annen-Kirche am Schmuggelstieg, Mittelpunkt einer katholischen Gemeinde in Langenhorn-Nord, Garstedt, Glashütte und Tangstedt, wird in diesen Tagen 50 Jahre alt. Die Gemeinde feiert das Jubiläum mit einer Festwoche vom 3. bis 11. März. Als nach dem Krieg durch den Zuzug vieler Heimatvertriebener eine neue Kirche nötig wurde, gab man ihr den Namen der heiligen Anna, die nach frühchristlicher Überlieferung die Großmutter von Jesus war, die Mutter der Gottesmutter Maria. Besonders seit dem späten Mittelalter war die Verehrung der heiligen Anna weit verbreitet - so auch in Oberschlesien mit dem Annaberg bei Oppeln. Wohl ist nichts historisch Gesichertes von der heiligen Anna bekannt. Die Geschichtlichkeit der Legenden darf man gern bezweifeln. Aber als Mutter der Gottesmutter war die heilige Anna in besonderer Weise ein Symbol der Mütterlichkeit. Und die innige Beziehung des Jesus von Nazareth zu seinem Vater im Himmel, sein unerschütterliches Vertrauen auf Gott, wäre kaum denkbar ohne die Erfahrung der Geborgenheit in seiner Familie. In ähnlicher Weise mögen vor 50 Jahren Menschen in der St.-Annen-Kirche und beim Gedanken an die (Groß-)Mutter Anna Trost und Geborgenheit erfahren haben - ein Stückchen Heimat, das sie verloren hatten. Und das ist eine ganz zentrale Aufgabe von Kirche. Das Wort Kirche ist doppeldeutig. Es bezeichnet das Bauwerk, aber zugleich die Gemeinschaft aus "lebendigen Steinen", die durch Jesus Christus zusammengefügt ist. In wenigen Monaten - von Juli bis Dezember 1950 - war der Bau der St.-Annen-Kirche ausgeführt. Zwar wurde der charakteristische Turm erst später angefügt und es gab weitere Baumaßnahmen. Doch kann man sagen, dass der Kirchbau mit der Kirchweihe am 6. März 1951 einen gewissen Abschluss fand. Anders ist es mit der Kirche aus "lebendigen Steinen". Sie bleibt eine Dauerbaustelle. Die Zusammensetzung der St.-Annen-Gemeinde hat sich seit ihrer Gründung geändert. Die Heimatvertriebenen - erst recht ihre Kinder und Kindeskinder - sind längst hier beheimatet. Andere Menschen sind dazugekommen, Menschen aus allen Teilen Deutschlands und der Welt, in den letzten Jahren wieder besonders aus dem Osten. Die Aufgabe ist geblieben: Ein mütterliches Herz zu haben, Menschen Gemeinschaft und Geborgenheit anzubieten, ihnen die Erfahrung von Heimat zu vermitteln und Zeugnis zu geben von der Nähe Gottes zur Welt und zu den Menschen. So möchte ich die Jubiläumsfeier verstehen - und dazu lade ich die Gemeindemitglieder und alle Freunde von St. Annen herzlich ein: Feiernd zu danken für das, was andere vor uns gebaut haben, zugleich aber nicht nachzulassen und weiterzubauen an der lebendigen Kirche Jesu Christi. Pfarrer Rudolf Kemme St. Annen Hamburg-Ochsenzoll

02.03.2001: Der Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek wird der Redner auf dem nächsten Treffen des Gesprächskreises Garstedt des CDU-Ortsverbandes Norderstedt sein. Ritzek wird am Montag, 5. März, aus seiner Arbeit im Landtag und insbesondere über die letzte Landtagsdebatte berichten. Der Gesprächskreis um 20 Uhr im Hotel Heuberg, Niendorfer Straße, ist eine öffentliche Veranstaltung, an der jeder interessierte Bürger teilnehmen kann

05.03.2001: Die Kirchenglocken riefen die Gläubigen in Scharen am Sonnabend um 17 Uhr in die katholische St.-Annen-Kirche am Schmuggelstieg, denn die Kirchengemeinde begann die Feiern zu ihrem 50-jährigen Bestehen mit einem Festhochamt mit dem Hamburger Erzbischof Ludwig Averkamp. Das Einzugslied hieß dem Anlass entsprechend "Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land, aus ewigem Stein erbauet von Gottes Meisterhand... O laß im Hause dein uns all geborgen sein". Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Erzbischof Einzug hielt. Jesus sagte: "Lasset die Kindlein zu mir kommen." Und so standen auch beim Festhochamt die Kinder des Gemeindekindergartens anfangs zu beiden Seiten des Altars und gratulierten mit einem Lied der Gemeinde zum 50. Geburtstag. Die Anfänge der Gemeinde St. Annen waren bescheiden, denn mit einer winzigen Holzbaracke für die aus Schlesien geflohenen Katholiken fing in der Nachkriegszeit alles an. "Das kann man sich nicht mehr vorstellen, wenn man dies schöne Gemeindezentrum heute sieht", meinte der Erzbischof. Er predigte über den Text der zweiten Lesung, den 1. Brief des Apostel Petrus, in dem es heißt: "Brüder und Schwestern kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein. Und bauet auch ihr euch als lebendige Steine zum geistlichen Haus." "Denn", so der Erzbischof, "wir sind Steine im Tempel Gottes, den Christus baut, aber nicht tote, passive Steine, die nur stillhalten müssen, sondern lebendige Steine, die sich aktiv mit ihren Qualitäten in den Aufbau einbringen." Dies geschehe auch in der Gemeinde St. Annen, in der seit nunmehr fünf Jahrzehnten von Katholiken christliches Leben gelebt würde. Dabei meine das Wort "Kirche" ja nicht nur das Gotteshaus als Bau, sondern auch die Gemeinschaft der Gläubigen. St. Annen, zu deren Gemeinde auch Norderstedt mit den Stadtteilen Garstedt, Harksheide-Süd und Glashütte sowie Tangstedt gehören, ist eine der 40 katholischen Kirchengemeinden Hamburgs, die alle sehr große Gebiete umfassen, denn in Hamburg leben die Katholiken weit verstreut, da sie nur zehn Prozent der Bevölkerung ausmachen. "St. Annen ist ein wichtiger Konzentrationspunkt im Norden der Stadt", sagte der Erzbischof. "Zu ihren wesentlichsten Aufgaben gehört, den Glauben zu leben, die Feier des Gottesdienstes und die Diakonie, das Weitergeben der Liebe Christi an andere." Das Festhochamt und der anschließende Empfang waren ein feierlicher und fröhlicher Auftakt der einwöchigen Feiern, zu dem nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder erschienen, sondern auch Pastoren der umliegenden Gemeinden. Der Abend endete, wie er begann, mit Glockengeläut.

06.03.2001: Die Landtagsabgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, Monika Heinold und Karl-Martin Hentschel, waren zu Gast in Norderstedt. "Wir besuchen möglichst häufig die Kommunen, um uns über neue Entwicklungen, aber auch Fragen und Probleme der Bürger zu informieren", so Karl-Martin Hentschel. Mit Bürgermeister Hans-Joachim Grote sprachen die Politiker über die lokale Agenda 21, bei der Norderstedt eine Vorreiterrolle habe. "Kommunale Projekte langfristig zu planen, dabei die Bürger einzubeziehen und ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen, ist von größter Wichtigkeit", meinte Karl-Martin Hentschel. Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang, die Schienenanbindung an den Flughafen Fuhlsbüttel. Die beiden Politiker besichtigten außerdem zusammen mit Anette Reinders, Stadtvertreterin der Grünen, den Busbahnhof in Garstedt. "Wir unterstützen die Initiative, den Busbahnhof fahrradfreundlicher zu gestalten", erklärte Monika Heinold. So könnte ein Fahrradparkhaus mit integriertem Fahrradgeschäft, Service-Center und Verleih errichtet werden. Pendler, die morgens die U-Bahn nutzten, könnten ihr Fahrrad dann sicher abstellen. "Für ein solches Vorhaben, das übrigens gut in die Agenda 21 passt, gibt es Fördermittel", erklärte Karl-Martin Hentschel. Jetzt müsste der Bedarf ermittelt und geprüft werden, welchen Preis die Norderstedter Radfahrer für die sichere Unterbringung ihrer Räder akzeptieren würden. Besonders beeindruckt zeigten sich die Politiker von "wilhelm.tel", der neuen Kommunikationstechnologie der Stadt. "Das hat bundesweit Modellcharakter und ist auch für andere Kommunen sehr interessant", sagte Karl-Martin Hentschel. "Wir wollen das Projekt Lokalfernsehen, das es in dieser Form in Schleswig-Holstein noch nicht gibt, deshalb unterstützen." Er gab allerdings zu bedenken, dass bei einer Monopolsituation durchaus ein politischer Regelungsbedarf entstehen kann. Auch Monika Heinold war von "wilhelm.tel" begeistert. "Schade, dass ich nicht in Norderstedt lebe - und es nicht nutzen kann."

07.03.2001: 07.03.1986: Eine Serie von Einbrüchen macht der Kriminalpolizei Norderstedt zu schaffen. Sechs Mal stiegen Täter rund ums Herold-Center in mehrere Wohnungen, in Geschäfte und in die Stadtbücherei Garstedt ein. In Henstedt-Ulzburg raubten Einbrecher aus einer Apotheke unter anderem einen Tresor mit Betäubungsmitteln

08.03.2001: Die Kriminalpolizei Norderstedt - in der Regel auf der Jagd nach dem Täter - sucht jetzt ein Opfer: Am Dienstag, 6. März, gegen 11.50 Uhr ist ein Junge in der U-Bahn zwischen den Haltestellen Garstedt und Norderstedt-Mitte von zwei älteren Jugendlichen bedroht und zur Herausgabe von Geld aufgefordert worden. Die Täter durchsuchten sogar das Portemonnaie des Jungen, gaben es ihm aber zurück, als sie kein Geld darin gefunden hatten. Die beiden Jugendlichen fuhren mit der U 1 von Norderstedt-Mitte wieder in Richtung Hamburg zurück. Die Tat wurde der Norderstedter Kripo von einer Zeugin mitgeteilt. Bisher ist jedoch keine Strafanzeige erstattet worden. Daher wird das Opfer gebeten, sich mit der Kripo in Verbindung zu setzen. Sie bittet in diesem Zusammenhang auch die Bevölkerung um Mithilfe und fragt: Wer hat die geschilderte Tat beobachtet? Hinweise erbittet die Kripo Norderstedt unter Tel. 52 80 60.

12.03.2001: Die 115 freiwilligen Feuerwehren im Kreis Segeberg haben 5880 Mitglieder 698 Mitglieder der Jugendwehren 124 weibliche Mitglieder 107 Mitglieder in den Musikzügen Einsätze der Wehren: 2079 Alarmierungen insgesamt 303 Brandeinsätze 860 technische Hilfeeinsätze 354 sonstige Einsätze 563 Fehlalarmierungen Während der Jahreshauptversammlung in Sülfeld wurde der Norderstedter Brandmeister Roland Mohr, stellvertretender Wehrführer in Garstedt und Kreisfachwart für Brandschutzerziehung und -aufklärung, mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet. Roland Mohr ist wegen der Belastung bei der Garstedter Wehr von seinem Posten zurückgetreten und wird von Andreas Kühl aus Leezen ersetzt. Hauptbrandmeister Hans-Peter Schultheiß aus Kaltenkirchen erhielt das schleswig-holsteinische Feuerwehrehrenkreuz in Gold. Ebenso Claus Groth aus Oering, Amtswehrführer des Amts Itzstedt.

13.03.2001: Eine Lesung auf russisch mit deutscher Übersetzung veranstaltet die Bücherei Garstedt in ihren Räumen in der Europaallee 36 am morgigen Mittwoch ab 20 Uhr mit der russischen Autorin Ljudmila Ulitzkaja, die aus ihrem jetzt erschienenen Roman "Reise in den siebenten Himmel" liest. Die 57-jährige Jüdin arbeitete als Genetikerin am Akademie-Institut in Moskau. Doch 1969 wurde ihre Forschungsgruppe wegen illegaler Verbreitung von Samisdat-Literatur aufgelöst. Ulitzkaya besann sich ihrer jüdischen Herkunft und arbeitete am jüdischen Kammermusiktheater. Aber die Diskriminierung des jüdischen Theaters veranlasste sie, als freie Autorin zu arbeiten. Doch erst 1992 wurde sie mit ihrer Erzählung "Sonetschka" als Prosa-Autorin entdeckt. 1994 erschien der Band "Zarte und grausame Mädchen", 1997 der Roman "Medea und ihre Kinder", 1998 "Ein fröhliches Begräbnis", 1999 "Olgas Haus". Karten für zehn, ermäßigt fünf Mark gibt es in der Buchhandlung am Ochsenzoll, Schmuggelstieg, in der Bücherei Garstedt und an der Abendkasse

15.03.2001: Wegen einer Kleinigkeit gerieten sich vier nächtliche Zecher in einer Kneipe am U-Bahnhof Garstedt in die Haare. Und was mit einem friedlichen Feierabend-Bier begonnen hatte, endete für einen 25 Jahre alten Henstedt-Ulzburger unerwartet blutig. Der nämlich hatte gegen 1.10 Uhr von der Streiterei nicht nur die Nase voll, sondern auch den Kanal, so dass er sich auf den Heimweg machte. Doch kaum hatte der junge Mann die Kneipe verlassen, ging das Trio, mit dem er Krach gehabt hatte, ihm nach. Die drei Norderstedter stellten den Henstedt-Ulzburger am Zentralen Omnibus-Bahnhof und prügelten sofort auf ihn ein. Dabei traf ein 53-Jähriger den wesentlich Jüngeren so unglücklich, dass der zu Boden ging. Damit jedoch nicht genug: Das Trio trat und schlug den am Boden Liegenden weiter. Das Opfer konnte sich schließlich zu einem Taxi retten, dessen Fahrerin die Polizei verständigte. Mehrere Funkstreifen, darunter auch Unterstützung aus Henstedt-Ulzburg, nahmen die Suche der drei Peiniger auf. Das Trio konnte schließlich in der Nähe des Tatorts gestellt werden. Die drei bestritten jede Beteiligung an der Schlägerei, obgleich die nach Ansicht der Polizeibeamten zweifelsfrei feststeht. Ihnen wurden Blutproben entnommen. Von den Wunden des Opfers im Gesicht und am Körper machten die Polizisten zur Beweissicherung Fotos

16.03.2001: Sie könnten Schwestern sein, die Autorin Ljudmila Ulitzkaja und ihre Übersetzerin Ganna-Maria Braungardt. Das Duo gestaltete in der stadtbücherei Garstedt den Leseabend mit dem neusten Roman der Ulitzkaja, "Reise in den siebenten Himmel", eine Veranstaltung der Bücherei und der Buchhandlung am Ochsenzoll. Diese Wesensverwandtschaft schlägt sich in der Übersetzung nieder. "Ich bekomme den Roman als Manuskript, ich liebe Ulitzkajas Sprache, und wir sprechen die Übersetzung intensiv durch", erklärte Braungardt, die in Ost-Berlin aufwuchs, in der UdSSR Russisch und Literatur studierte und "KGB-geschult" ist. "Frau Ulitzkaja schafft es, ein Mosaik der russischen Gesellschaft der letzten 30 Jahre zu entwerfen", kann Braungardt somit aus eigenem Erleben nachvollziehen. Der erste Teil des Buches ist der eigentliche Roman und führt die Leser tief in die Geschichte einer russische Arztfamilie und ihrer Verstrickungen, die in farbigen, bisweilen skurrilen Seitenmotiven aufgefädelt werden. Der zweite Teil zieht am Einzelschicksal der Arztehefrau Jelena aus der Familie hinaus. Sie verabschiedet sich allmählich aus dem Hier und Jetzt. Ihr Geist entflieht der Realität in eine Zwischenwelt, auf eine andere Seins-Ebene, in den "siebenten Himmel". Der Roman trägt autobiografische Züge. Die Eltern der Ulitzkaja sind Ärzte. Sie selbst ist Biologin, und so sind die "Fälle" des Chirurgen pathologisch genau beschrieben. Zu diesen sachlichen Abhandlungen aber stellt die Autorin in fast poetischer Sprache die Gedanken und Gefühle des Arztes beim Anblick seiner Patienten. In ein ähnliches Spannungsfeld bringt die Autorin das Zusammenwirken des realen und irrealen Seins und setzt auch die Außenwelt des unerbittlichen Regimes, der Weltkriege, des Zusammenbruchs in Beziehung zum privaten Leben der schillernden Figuren der Ulitzkaja. (Verlag Volk & Welt, Berlin, 48 Mark).

16.03.2001: Bürgermeister Hans-Joachim Grote lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer öffentlichen Sitzung des Hauptausschusses der Stadt Norderstedt ein. Am Montag, 19. März, stehen ab 18 Uhr neben der Einwohnerfragestunde auch Beratungen über die Beschaffung eines neuen Löschfahrzeugaufbaus für die Garstedter Feuerwehr auf der Tagesordnung. Treffpunkt ist Sitzungsraum 3 des Norderstedter Rathauses

19.03.2001: 19.03.1986: Eile ist geboten: Wollen Norderstedt und Schleswig-Holstein 1990 tatsächlich die erste Landesgartenschau eröffnen, müssen sie Tempo machen. Nicht nur finanzielle Fragen sind noch offen: Das Gelände, das sich Stadt und Land für ihr Prestige-Projekt ausgesucht haben, liegt direkt am Garstedter Müllberg, einer gefährlichen Alt-Deponie.

19.03.2001: Kinderbekleidung, Spielzeug und andere gut erhaltene Dinge können am Sonnabend, 24. März, bei einem Flohmarkt in der Christus-Kirchengemeinde Garstedt, Kirchenstraße 12, von10 bis 16 Uhr erstanden oder verkauft werden. Die Standgebühr beträgt 15 Mark und eine Kuchen- oder Salatspende. Einen Tapeziertisch bringt jeder selbst mit. Wer einen Stand haben möchte, kann sich montags, mittwochs und freitags von 9 bis 11.30 Uhr unter Tel. 523 85 584 anmelden oder sich dienstags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr an das Kirchenbüro wenden. Der Erlös aus den Standgebühren und dem Verkauf von Getränken, Kuchen und Salat geht an die Spielstube der Kirchengemeinde.

23.03.2001: Den Busbahnhof Garstedt und die leer stehenden Gebäude an seiner Seite empfinden viele Norderstedter schon seit langem als Schandfleck. In den Gebäuden der Deutschen Immobilien Fonds AG (Difa) wird nur noch das Geschäft von "Peek & Cloppenburg" betrieben, der Rest der insgesamt 3600 Quadratmetern Ladenflächen steht schon längere Zeit leer. In diesem Jahr soll nun mit der Umgestaltung der Gebäude begonnen werden. "Der Bauantrag wird im Mai von uns eingereicht", sagt Julia Hense, Pressesprecherin der Difa. "Wir rechnen mit einer zügigen Bearbeitung, so dass wir dann schon im Sommer die Baugenehmigung erhalten." Geplant ist der Abriss der alten Gebäude. Nur die Tiefgarage bleibt. Auf ihren Stützen soll ein zweigeschossiges Gebäude mit insgesamt 7300 Quadratmeter Mietfläche entstehen. Diese sollen nicht nur an den Einzelhandel, sondern auch an Gastronomie vermietet werden. "Wir sind schon mit möglichen Mietern im Gespräch, denn wir möchten den Kunden eine attraktive Mischung bieten", sagt Julia Hense. Baubeginn soll im Januar 2002 sein. "Bei einem unproblematischen Bauablauf rechnen wir mit der Fertigstellung im März 2003." Bis dahin wird auch der Busbahnhof umgestaltet werden. Die Stadt wartet mit den Umbauten, bis auch die Bauarbeiten der Difa beginnen, damit die Norderstedter dort nicht zwei Großbaustellen nacheinander vorfinden, sondern alles möglichst zügig und zeitgleich erledigt wird

23.03.2001: Im April feiert das Herold-Center, Norderstedts größtes Einkaufszentrum, seinen 30. Geburtstag. Ein Anlass für Lutz Nahke, den Center-Manager, Bilanz zu ziehen. "Damals hat sich die Gemeinde Garstedt entschieden, mitten auf der grünen Wiese ein Einkaufszentrum anzusiedeln, das für den kleinen Ort eigentlich viel zu groß war. Das war eine sehr mutige Entscheidung." Seitdem wurde das Herold-Center mehrfach umgebaut und erweitert. Mehr als 110 Läden, davon sind rund 45 Prozent Einzelhändler, locken täglich über 25 000 Besucher an. An Spitzentagen, wie vor Weihnachten oder Ostern, sind es bis zu 38 000. "Das Herold-Center ist ein erfolgreiches Einkaufszentrum", sagt Lutz Nahke selbstbewusst. Das ganze Jahr über organisiert er zur Steigerung der Attraktivität für die Kunden Events verschiedenster Art, Ausstellungen, wie jetzt die exotischen Tiere der Deutschen Filmtierzentrale, Fotowettbewerbe, Modenschauen und kulturelle Bühnenprogramme. "Schließlich wollen die Kunden heutzutage nicht nur einkaufen, sondern verlangen ein Gesamtkonzept, das Shoppen und Flanieren miteinander verbindet." Die Vorteile des Herold-Centers sieht Holger Möller vom "Puppen Paradies", der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, zu der auch Karstadt gehört, im einheitlichen Auftritt des Centers. "Dem Einzelhandel geht es nicht gut, da ist nichts zu beschönigen, aber in Gemeinschaft ist man stärker." Das zeige sich seiner Meinung nach auch an der geringen Fluktuation im Center. "Natürlich hat sich die Ladenlandschaft im Laufe der drei Jahrzehnte verändert", sagt Holger Möller, der selber von Anfang an dabei ist. "Viele haben jetzt aus Altersgründen ihre Geschäfte geschlossen, die damals als junge Ladenbesitzer anfingen. Aber aus wirtschaftlichen Gründen haben erfreulich wenige hier ihre Läden aufgeben müssen." Mit dem Branchenmix ist er zufrieden. Allerdings fehle ein großer Elektronikanbieter. "Aber für elektronische Medien braucht man ein Geschäft von 3000 Quadratmetern, und so viel Platz ist einfach nicht vorhanden." So zufrieden der Centermanager mit dem Herold-Center selber ist, so sehr stört ihn das unmittelbare Umfeld. "Die Außenwirkung ist nicht gut. Der Busbahnhof ist wenig attraktiv und die de-Gasperi-Passage wahrlich kein schöner Eingang ins Center." Er hofft, dass mit den Neubauplänen der Difa (siehe nachstehenden Bericht) der Eingang von der Berliner Allee aus auch für das Herold-Center attraktiver gestaltet wird. Das größte Problem aber stellt die de-Gasperi-Passage dar. Sie sei schmuddelig, ungepflegt und zum Obdachlosentreff geworden. Es wären auch schon abends Centerbesucher belästigt worden. "Wir haben das Problem, dass die Norderstedter den gesamten Komplex als Herold-Center bezeichnen und uns für die Zustände in derde-Gasperi-Passage verantwortlich machen. Dabei gehören weder die leer stehenden Gebäude am Busbahnhof, noch die de-Gasperi-Passage zu uns." Die komplizierten Eigentumsverhältnisse tragen dazu bei, dass das Problem nicht im Sinne des Centermanagers zu lösen ist. So ist die de-Gasperi-Passage eine öffentliche Straße. Dem Herold-Center und der Difa auf der einen Seite und Karstadt auf der gegenüberliegenden Seite gehören jeweils nur ein Meter parallel zu den Schaufenstern. "Auf das, was in der Mitte der Passage passiert, können wir keinen Einfluss nehmen", erklärt Lutz Nahke. Center-Management und Karstadt schlagen deshalb der Stadt seit Jahren immer wieder vor, dass sie die Passage entweder erwerben oder eine vertragliche Regelung gefunden wird, die ihnen die Obhut über die Passage überlässt. "Wir reden mit den Parteien der Stadtvertretung, und hoffen, dass es doch noch eine Lösung geben wird", sagt Lutz Nahke. "Um die de-Gasperi-Passage zu einer Privatfläche zu machen, bedarf es eines politischen Beschlusses, den die Stadtvertretung bisher abgelehnt hat, da sich keine politische Mehrheit fand", erklärt Stadtrat Harald Freter. Eine Arbeitsgruppe befasse sich aber mit dem Problem de-Gasperi-Passage. "Die Tagesstätte für Obdachlose müsste einen anderen Standort finden und längere Öffnungszeiten haben. Denn wenn wir sie hier einfach schließen, verlagert sich das Problem nur an einen anderen Platz in Norderstedt." Noch diesen Monat will die Arbeitsgruppe wieder tagen und ihre Vorschläge anschließend dem Sozialausschuss vorstellen. Ein weiteres Problem sind für Lutz Nahke die Hinweisschilder für das Einkaufszentrum an den Norderstedter Straßen. "Die Schilder ,Herold-Center' sind so klein und unauffällig, die schwarze Schrift auf weißem Grund so dünn, dass sie leicht übersehen werden. Außerdem ist die Verkehrsführung zum Center sehr umständlich. Und außerhalb der Stadt gibt es gar keine Hinweisschilder. Da fordern wir die Unterstützung von Politik und Verwaltung. Schließlich sind wir nicht nur das Handelszentrum in Norderstedt, sondern das größte Einkaufszentrum in Süd-Schleswig-Holstein mit einem überregionalen Einzugsbereich bis Bad Bramstedt und Bad Segeberg." Insgesamt leben im Einzugsgebiet 370 000 potenzielle Kunden, "aber die müssen auch zu uns finden können."

30.03.2001: Helle Aufregung herrschte gestern Vormittag am Gutenbergring in Norderstedt, für die Feuerwehr war Großalarm gegeben worden: Umweltgefährdung! Die Wehren aus Friedrichsgabe, Garstedt und Glashütte rückten sofort mit allen zur Verfügung stehenden Einsatzfahrzeugen und 60 Feuerwehrleuten in das Gewerbegebiet aus. Einem Lkw-Fahrer, der bei einer Kunststofftechnik-Firma, die Fußboden- und Dachbeschichtungen herstellt, Waren anlieferte, war eine milchige Flüssigkeit aufgefallen, die sich auf dem Betriebshof ausgebreitet hatte. Er meldete der Polizei per Telefon "zehn Liter hochgiftige Flüssigkeit". Brisanz bekam die Meldung, weil ein privater Entsorger gerade Abfall, darunter auch mehrere Behälter, bei der Firma abgeholt hatte. Die Feuerwehr saugte die unbekannte Flüssigkeit mit Bindemitteln auf. In der Zwischenzeit war auf einem Nachbargrundstück das private Müllfahrzeug ausfindig gemacht worden. Aus seinem Aufbau sickerte mittlerweile die milchige Flüssigkeit ins Freie. Sie wurde sofort mit Hilfe einer Plastikwanne aufgefangen. Da das städtische Umweltlabor, das gerade umgebaut wird, nicht in der Lage war, die "Brühe" zu analysieren, raste ein Feuerwehr-Kombi mit Blaulicht und Sirene zur Technik- und Umweltwache nach Hamburg-Wilhelmsburg, um dort eine Probe untersuchen zu lassen. Eine Spektralanalyse ergab, dass es sich bei der "hochgiftigen Flüssigkeit" lediglich um wasserlösliche Farbreste handelte. Über Funk wurde für Polizei und Feuerwehr in Norderstedt Entwarnung gegeben. Der vorsichtshalber festgehaltene Mülllaster durfte seine Fahrt fortsetzen. Nur zwei Stunden später wurde die Feuerwehr erneut wegen eines Gefahrgutunfalls alarmiert. Beim Luftfrachtzentrum an der Straße "In de Tarpen" sollten 48 Giftfässer von einem Lkw abgeladen werden. Der mit dieser Aufgabe betraute Arbeiter weigerte sich, weil mehrere Behälter "angestoßen" waren. Nach seiner Meinung war eins der Fässer sogar offen. Der Mann verständigte die Feuerwehr. Die "Blauröcke" entluden den Lkw und untersuchten die Fässer. Zwar waren einige verbeult, allerdings nicht undicht. Bei dem Inhalt der Behälter handelte es sich nach den Feststellungen der Feuerwehr an Ort und Stelle um eine "schwach giftige Substanz in Pulverform"

30.03.2001: Die Städte und Gemeinden schieben einen gewaltigen Sanierungsberg vor sich her: Die Kommunen im Kreis Segeberg müssen in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Mark ausgeben, um ihre maroden Abwasserrohre zu sanieren. Allein Norderstedt hat Investitionen von 20 bis 30 Millionen Mark einkalkuliert, für die übrigen Kommunen im Kreisgebiet hat der Wege-Zweckverband Kosten von 90 Millionen Mark errechnet. "Da kann sich niemand beruhigt zurücklehnen und sagen, er habe von nichts gewusst, wenn Schäden bekannt werden", sagt WZV-Vorsteher Jens Kretschmer. Der Verband hatte den internationalen Tag des Wassers zum Anlass genommen, um auf die dringend nötige Sanierung des Kanalnetzes aufmerksam zu machen. 80 Bürgermeister, Mitarbeiter der Verwaltungen und Kommunalpolitiker waren zum Abwasser-Forum gekommen, um sich zu informieren. Engagement scheint dringend geboten, denn: Der WZV hat festgestellt, dass sich erst wenige Gemeinden mit dem "unsichtbaren Thema" beschäftigt haben: "Noch herrscht Ruhe im Schacht", sagt Kretschmer. Dabei gibt die Praxis durchaus Anlass einzuschreiten: Im Kreisgebiet müsse 30 Prozent mehr Schmutzwasser entsorgt werden als aus den Wasserhähnen fließt. Dieses Missverhältnis belaste nicht nur die öffentlichen Haushalte und die Bürger als Gebührenzahler unnötig. Auch aus Sicht der Umwelt sei dieser Missstand bedenklich. Die Rohre seien undicht, der Zahn der Zeit habe an den Leitungen genagt. Beschädigt wird das Netz aber auch durch Baumwurzeln, die in die Rohre wachsen. Dadurch sickert nicht nur Schmutzwasser in den Boden, es kommt auch dazu, dass Regenwasser in die Abwasserkanäle fließt und den Mehranteil verursacht. Weit mehr als 1500 Kilometer Rohre sind im Kreisgebiet verlegt, sie stellen einen enormen Wert dar. Allein die 240 Kilometer Schmutzwasserleitungen in Norderstedt entsprechen einem Vermögen von 160 Millionen Mark, hinzu kommen noch einmal 150 Millionen Mark für das 220 Kilometer lange Regenwassernetz. Die Stadt ist schon dabei, die maroden Rohre zu sanieren. Ende der 90er-Jahre wurde in Norderstedt das Kanalnetz mit einer speziellen Videokamera untersucht. Das Ergebnis ließ die Verantwortlichen zunächst erleichtert aufatmen: Das Sielnetz ist nicht so kaputt wie ursprünglich vermutet. Immerhin haben die Schmutzwasserkanäle in Garstedt schon ein halbes Jahrhundert in der Erde verbracht. 500 000 Mark jährlich zahlt die Stadt in den kommenden Jahren, damit die Löcher im Schmutzwassernetz gestopft werden. Hinzu kommen 360 000 Mark im diesjährigen Haushalt für den laufenden Unterhalt der Kanäle. Für die Sanierung der Regenwasserrohre und -sammler sind jährlich 180 000 Mark vorgesehen, für den Unterhalt weitere 150 000 Mark. Im übrigen Kreisgebiet sind die Leitungen jünger. "In den kleineren Gemeinden dürften die meisten Rohre vor 15 Jahren unter die Erde gekommen sein", sagt Kretschmer. Er weist auf die Abwasserbeseitigungspflicht der Kommunen hin. Demnächst würden die Städte und Gemeinden rechtlich verpflichtet, Vorsorge zu treffen. Daher empfiehlt der WZV seinen Mitgliedern, ein Kanalkataster erstellen zu lassen. Damit könnten die Bürgermeister nicht auf nur verlässliche Aussagen über den Zustand der Rohrnetze zurückgreifen, sie könnten die Sanierungsarbeiten auch mit anderen Maßnahmen koordinieren. "So wird verhindert, dass in einem Jahr die Fahrbahn einer Straße erneuert und im folgenden Jahr wieder aufgerissen wird, um den darunter liegenden Kanal zu sanieren", sagt Kretschmer

30.03.2001: 30.03.1986: Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt muss mit 21 Mann ausrücken, um das wertvolle Riesenzelt des Roncalli-Zirkus vor dem Sturm zu retten. Eine Orkanböe hatte bereits ein großes Loch in eine der Zeltwände gerissen. Die Feuerwehr setzte den Zeltstoff unter Wasser, um ihn dadurch schwerer zu machen. Dann wurden in einem dreistündigen Einsatz die Zeltbahnen geborgen und gesichert

31.03.2001: Es hat sich herum gesprochen, dass die Kulturträger der Stadt am Kulturträgertag eine abwechslungsreiche Show auf die Bühne stellen: Der Festsaal am Falkenberg war bis auf die Empore besetzt. "Kultur hat in Norderstedt einen hohen Stellenwert, und wir tun gut daran, wenn dies auch so bleibt", erklärte Kulturdezernent Harald Freter. Derzeit werden 31 Vereine, Gruppen und Institutionen von der Stadt finanziell und durch Bereitstellung von Räumen und Know how unterstützt, im letzten Jahr mit 325 000 Mark. Die Amateurtheater, Chöre und Musikzüge erwiesen sich in der Bühnenshow ebenso als kompetente Kulturpartner wie der Heimatbund, für den Inge Hellwege eine Erzählung von "Tarpentrina" aus der 600-jährigen Geschichte Garstedts las, und der Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel", dessen Mitglied Christa Heise-Batt, erste Kulturpreisträgerin der Stadt, in ihrer pointierten und ansteckend fröhlichen Weise eine Erzählung von Ephraim Kishon über einen Supermarktbummel in Tel Aviv las. Der Kunstkreis und der Kunstverein Malimu, The Friendship Force, die Briefmarkenfreunde, das Symphonische Blasorchester und das Feuerwehrmuseum informierten im Foyer über ihre Arbeit. Eröffnet wurde der Abend vom Schützenspielmannszug Norderstedt. Tosenden Beifall erhielt die Kindergruppe des Neuen Theaters Norderstedt, die mit unbekümmerter Spielfreude und viel Spontanietät einen selbst erdachten und geschriebenen Sketch mit schwarzen Hexen und weißen kleinen Geistern, mit Ritter Kunibert und einem Zauberer spielten. Auch der TuRa-Spielmannszug zeigte einen sicheren Nachwuchs. Der Frauenchor sang "Die Männer sind alle Verbrecher", die Chorgemeinschaft Alster-Nord konterte mit einer Kostprobe aus dem Herbstprogramm "Ein Kessel Buntes". Das Norderstedter Amateurtheater glänzte in dem Sketch "Traumhaus". Tanks Theater schickte seinen Nachwuchs auf die Bühne, der die Szene "Kassel Süd" trotz Lampenfieber meisterte. Die Männerchorgemeinschaft sang Werke von Carl Maria von Weber. Das Finale gestaltete das Stadtkabarett "Die Thespisnarren" mit markigen Seitenhieben auf die große und die kleine Politik. "Narr" Wolfgang Lorenzen-Schmidt sprach das Schlusswort: "Einige machen die Kultur, doch die meisten sind Träger."

April

02.04.2001: Bürger putzten Norderstedt: Als Dankeschön gab es ein Fest auf dem Rathausplatz * Von BARBARA WARNING Norderstedt - Jedes Jahr im Frühjahr schwärmen Norderstedter aus, um in den Grünanlagen der Stadt herumliegenden Müll einzusammeln. Am Sonntag sammelten 204 Norderstedter 2360 Kilo Müll in vier Parks - ein trauriges Rekordergebnis. Zur Belohnung für die fleißigen Helfer wurde dieses Jahr zum ersten Mal anschließend ein Stadtputzfest mit Musik, Fahrradversteigerung und Müllwettkampf auf dem Rathausplatz veranstaltet. Das Stadtputzfest diente einem guten Zweck, denn Sponsoren spendeten für jedes Kilo Müll 50 Pfennig an das SOS-Kinderdorf. "Ich spreche den Norderstedtern ein großes Lob aus, dass sie so zahlreich erschienen sind, um ihre Stadt zu säubern", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote zur Begrüßung auf dem Rathausplatz. Mehr als 200 fleißige Müllsammler, ausgerüstet mit Handschuhen, Zangen und Mülltüten, zogen in vier Gruppen in die Parks der Stadt, um die Hinterlassenschaften wenig umweltfreundlicher Mitbürger einzusammeln. Carsten Krohn durchsuchte mit seiner Frau und den beiden Kindern den Moorbekpark. "Innerhalb einer halben Stunde war der erste Müllsack schon gefüllt", erzählte er und zeigte, was er alles gefunden hatte: Dosen, Glas- und Plastikflaschen, aber auch Konservenbüchsen und -gläser und sogar einen Bürostuhl. "Wenn ich mir das ansehe, bin ich überzeugt, dass das Dosenpfand eine gute Sache ist", meinte er. Auch Familie Meige war mit ihren drei Kindern zum Müllsammeln angetreten. "Wir müssen unseren Kindern doch Vorbild sein und etwas für die Allgemeinheit machen", meinte Petra Meige. "Ich bringe ihnen bei, dass sie alles sauber und ordentlich halten sollen, und das gilt eben nicht nur in der Wohnung, sondern auch draußen." "Wir sind begeistert über die Resonanz und das Engagement der Norderstedter", berichtete Christel Berke vom Betriebsamt. "Mit so viel freiwilligen Helfern hatten wir gar nicht gerechnet." Als Dankeschön für die fleißigen Umweltfreunde fand auf dem Rathausplatz ein fröhliches Fest statt. Alle Helfer bekamen nach getaner Arbeit Essensgutscheine und etwas zu trinken. Für die ganz kleinen Umweltfreunde waren Papiercontainer aufgestellt, die mit Farben bunt angemalt werden konnten. "Es ist schön, dass diesmal auch etwas für kleine Kinder dabei ist, für die das Müllsammeln noch nicht geeignet ist", sagte Susan Stolle. Die Kinder bestaunten den Müllwagen, den Martin Noodt vom Betriebsamt ihnen erklärte und vorführte. Viele Norderstedter nahmen aber auch die Gelegenheit wahr, am Sonntag sehr günstig ein Fahrrad aus dem Fundbüro zu ersteigern. Der Erlös der Auktion wurde dem SOS-Kinderdorf gespendet. Anschließend fand der Müllwettkampf statt, bei dem Teams von je vier Teilnehmern mit Mülltonnen in der Hand um die Wette rannten, Müll sammelten, aufhäuften und sortierten. "Ein gelungenes Fest, das es im nächsten Jahr wieder geben sollte", meinten die Besucher. Höhepunkt des Festes war die Preisübergabe an die glücklichen Gewinner der Müllmengen-Wette, die ein Fahrrad, einen Skate-Scooter und einen Rucksack gewannen. Am Sonntag wurden 2360 Kilo gesammelt. Zusammen mit der Sammelaktion von Hegering und Seengemeinschaft ergab die gesammelte Menge 6007,5 Kilo. Da Sponsoren für jedes Kilo 50 Pfennig für das SOS-Kinderdorf spendeten, konnte Bürgermeister Hans-Joachim Grote beim Stadtputzfest einen Scheck über 3003,75 Mark überreichen. "So schön es ist, dass für einen guten Zweck viel Geld zusammenkam, so traurig ist es, dass so viel Müll in Norderstedts Parks liegt", meinte der Bürgermeister. "Sauberkeit ist doch nicht die Sache einiger weniger, sondern sollte doch allen Bürgern ein Anliegen sein. Zu Hause wirft man die leere Bierdose ja auch nicht auf den Teppich. Warum geschieht es dann im Park?" Dabei sollten diese Dreckfinken auch bedenken, dass es überall in der Stadt ausreichend Papierkörbe gebe, Sperrmüll abgeholt würde und der Bauhof für die Entsorgung zur Verfügung stehe. "Die Abgabe am Bauhof kostet nichts, den Müll aus unseren Anlagen zu holen, kostet dagegen jeden Norderstedter Steuerzahler sehr viel Geld, das wir gerne für etwas anderes ausgeben würden", betonte der Bürgermeister. "Man muss eben schon Kindern Verantwortung für die Umwelt beibringen", meinten die Lehrer der Realschule Garstedt. Sie waren auch dieses Jahr wieder in einer großen Gruppe mit Schülern, deren Geschwistern und Eltern dabei. Martina Spelde-Petersen und ihr Sohn Tim-Janik nahmen zum zweiten Mal an der Putzaktion teil. "Mein Sohn soll erleben, was es bedeutet, wenn jemand achtlos ein Kaugummipapier oder eine Getränkedose wegwirft", erzählte sie. Tim-Janik war von der Aktion begeistert. "Es ist ein bisschen wie eine aufregende Schatzsuche, bloß dass ich nichts Schönes, sondern nur Ekliges finde", erzählte er. "Ich mache mit, weil dadurch die Welt ein bisschen schöner wird."

02.04.2001: "Was tun, wenn's brennt? - Richtig! Die Feuerwehr rufen". Unter diesem Motto lädt der Gesprächskreis Norderstedt-Mitte zu einem Abend am Mittwoch, 4. April, ein. Heinz Wiersbitzki, Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, berichtet über Aufbau und Löschtechniken der Feuerwehr. Passend zu diesem Thema findet der Gesprächsabend ab 20 Uhr in der "Kneipe am Museum", Friedrichsgaber Weg 290, beim Feuerwehrmuseum statt.

04.04.2001: Die neue Feuerwache nimmt Konturen an. Der Hauptausschuss hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit zwei Entwürfen für den Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Stonsdorferei beschäftigt. Es zeichnet sich eine Mehrheit für die gut 9,8 Millionen Mark teure Variante ab, die nach Ansicht von Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Gemeindewehrführer Joachim Seyferth mehr Kapazitäten und Chancen für die Zukunft der Wehr bietet. Die Kommunalpolitiker werden laut Zeitplan am 30. April endgültig im für die Feuerwehr zuständigen Hauptausschuss beschließen, wie die neue Heimat der Brandbekämpfer aussehen wird. Nötig wird der Neubau, weil die jetzige Wache am Langenharmer Weg aus allen Nähten platzt und die Anforderungen der nächsten Jahre an den Brandschutz in der wachsenden Stadt nicht mehr bewältigen kann, denn: Nicht nur Norderstedt wird an Einwohnern zulegen, auch die Zahl der Feuerwehrmänner und Einsatzfahrzeuge wird zunehmen. Bleiben soll die Freiwilligkeit, da eine Berufswehr deutlich teurer würde als der ehrenamtliche Brandschutz. Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Buß (SPD) hat schon grundsätzlich zugestimmt, dass auch bei mehr als 80 000 Einwohnern alles so bleibt. Voraussetzung ist, dass die Anforderungen erfüllt werden. Dafür ist der Umzug nötig. Mit dem neuen Standort löst die Stadt zudem ein anderes Problem: Das Gebäude der ehemaligen Stonsdorferei steht seit langem leer. Ein neuer Besitzer für das insgesamt 26 000 Quadratmeter große Areal wurde bisher nicht gefunden. Die Politiker konnten sich weder mit einem Autohof noch mit einem Supermarkt anfreunden. Nachdem im Vorjahr die Idee für die neue Nutzung geboren war, kaufte die Stadt das Gelände für 4,5 Millionen Mark. Ein Gutachter erarbeitete ein Konzept, wie eine Feuerwache für eine Stadt mit 80 000 Einwohnern aussehen muss. Heraus kamen Investitionskosten von 11,5 Millionen Mark, mehr Geld, als die Verantwortlichen bewilligen wollten. Sie begrenzten die Ausgaben auf 9,85 Millionen. Der ehemalige Chef der Ortswehr Garstedt und Architekt Norbert Berg bekam den Auftrag, detaillierte Pläne zu erarbeiten. Die Ergebnisse präsentierte der Bürgermeister im Hauptausschuss, rund 100 Feuerwehrleute hörten sich die Vorschläge an. Der Neubau wird sich in drei Teile gliedern: Am einen Ende der früheren Schnapsbrennerei sollen Leitstelle, Jugendfeuerwehr, Gemeindewehr und Verwaltung untergebracht werden. Den meisten Platz wird die künftige Fahrzeughalle einnehmen. Das bisherige Gebäude wird zum Teil abgerissen. Mit dem Neubau sollen zwei weitere Stellplätze entstehen, so dass der Bestand an Löschfahrzeugen von jetzt sechs auf acht erweitert werden kann. In Mittelteil sind zudem Werkstätten und Umkleideraum vorgesehen. Am anderen Ende wird die Ortswehr Harksheide eine neue Heimat finden. Der Rundbau sieht flexibel nutzbare Schulungsräume, Büro, Aufenthalts- und Besprechungsräume vor. Obwohl bei dieser Variante deutlich mehr Substanz abgerissen werden muss, ist sie nur gut 60 000 Mark teurer. Das liegt, so Grote, vor allem daran, dass die alten Fassaden nicht mehr modernem Wärmeschutz entsprechen und zum Teil ohnehin erneuert werden müssten. Für die momentan favorisierte Lösung sprächen ebenfalls die geringeren Betriebskosten. Erhalten werden soll der Keller. Die 1800 Quadratmeter sollen nur zum Teil von der Feuerwehr genutzt werden. Hier könnten Fundräder und Akten gelagert sowie das Magazin des Stadtarchivs untergebracht werden. Grote geht davon aus, dass noch in diesem Jahr Baubeginn ist

05.04.2001: René wollte wissen, was bei der Feuerwehr geschieht, wenn jemand anruft und einen Brand meldet. Der 13 Jahre alte Schüler der Hauptschule Falkenbergstraße wählte während der Projekttage der Schule mit 14 weiteren Jungens das Thema Feuerwehr und war einen ganzen Vormittag zu Gast in der Harksheider Feuerwehrwache mit der Einsatzzentrale. Zünftig wurden die Schüler mit einem Feuerwehrauto von ihrer Schule abgeholt. Brandmeister Roland Mohr führte die sehr interessierten Jungens des fünften und sechsten Jahrgangs mit ihrer Lehrerin Angelika Wenthe durch die Fahrzeughallen, erklärte die Funktionen der Einsatzzentrale, zeigte ihnen Technik, machte Testversuche über die Brennbarkeit von Werkstoffen und gewährte den Schülern einen intensiven Blick hinter die Kulissen der Wache. "Die Zentrale war sehr interessant, die vielen Knöpfe und Schalter, da möchte ich mal sitzen", strahlt Justin. René und Christian wollen jetzt in die Jugendfeuerwehr eintreten, Jan Patrick ist schon Mitglied. "Die Schüler sind gut motiviert, das habe ich gestern schon beim Vortrag über das Verhalten im Brandfall festgestellt", lobte der stellvertretender Wehrführer der Garstedter Ortswehr die Jungens. Auch Wenthe, kommissarische Schulleiterin der Hauptschule Falkenberg, ist begeistert: "Sie haben drei Stunden interessiert zugehört. Die Schüler so zu fesseln, das schafft manche Lehrkraft nicht." Den Vortrag hielt Mohr in der Schule, und während ihres Besuchs in der Wache konnten die Schüler das Gehörte in der Praxis vertiefen. Auch ein Besuch des Feuerwehrmuseums gehört zum Programm des Projekts

05.04.2001: Gemeinsam wollen die Flughafenbetreiber und die Stadt Norderstedt die Luftfracht in der Metropolregion halten und den Standort stärken. Das Logistik- und Distributionszentrum (LDZ), das an der Niendorfer Straße entstehen soll, wird voraussichtlich künftig einen Teil der Luftfracht abwickeln. Hintergrund der konzertierten Aktion: Seit Jahren klagen die Frachtfirmen über zu wenig Platz und nicht mehr zeitgemäße Arbeitsbedingungen auf dem Flughafen Fuhlsbüttel, einige sind schon nach Hannover oder Bremen abgewandert. Auf dem Gelände der ehemaligen Knochenmühle sollen den Plänen zufolge weitere zukunftsträchtige Unternehmen angesiedelt werden. Das Großprojekt, für das Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe genannt werden, wurde in den vergangegen Monaten konkretisiert. "Die Luftfracht ist nur eines von einem halben Dutzend Standbeinen", sagt Projektleiter Karlheinz Deventer, der die Fäden im Norderstedter Rathaus zusammenhält. Einen Teil des Geländes werden auch Lkw-Spediteure einnehmen, die vom Norderstedter Süden aus Waren verteilen. Die dafür nötigen Einrichtungen wie Zoll, ein Motel, Wasch- und Duschräume für die Fahrer sind ebenfalls vorgesehen. Geplant ist zudem ein Speziallager, das sich an einem aktuellen Handelstrend orientiert: dem Einkauf per Computer und Internet. Das elektronische Shopping stellt spezielle Anforderungen, die sollen in Norderstedt bewältigt werden. Ein weiterer Themenbereich ist die Produktion bzw. Warenveredelung in den Branchen Textil, Maschinenbau und Lebensmittel. Parallel zum IT-Kompetenzcenter soll an der Niendorfer Straße ein Logistik-Kompetenzcenter entstehen, in dem der Nachwuchs für die zukunftsträchtige Branche aus- und Mitarbeiter weitergebildet werden. Schließlich sind die Planer gerade dabei, ein Thema des Koalitionsvertrages zwischen SPD und Grünen in Schleswig-Holstein zu konkretisieren: die Schienenanbindung des Hamburger Flughafens. Angedacht ist eine Bahnstrecke von der künftigen S-Bahnstation am Flughafen zum LDZ und durch die Garstedter Feldmark zum AKN-Bahnhof Hasloh. Der neue Norderstedter Firmenpark steht unter dem Motto High Tech. So soll ein Schwerpunkt sein, den Weg der Waren per Satellitennavigation jederzeit feststellen zu können. "Ziel ist weiter, dass hier nicht wie bisher Betriebe nebeneinandergereiht werden. Wir wollen da, wo es möglich ist, gemeinsame Lösungen und Nutzungen anregen, um Synergieeffekte zu erzielen", sagt Deventer. Die Luftfracht könne auf der auf dem Flughafengelände vorhandenen Umlaufstraße transportiert werden. Ein altes Werktor sei vorhanden, so dass die Verbindung vom LDZ zum Flughafenareal ohne Probleme hergestellt werden könne. "Wir wollen den Luftfrachtunternehmen einen besseren Service bieten und den Bereich modernisieren", sagt Flughafensprecher Clemens Finkbeiner, denn: Der Frachtbereich ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 80 000 Tonnen werden pro Jahr umgeschlagen, mehrere Milliarden Mark umgesetzt. Rund 1100 Arbeitsplätze sind mit der Luftfracht verknüpft. "Wir wollen auf jeden Fall ein gemeinsames Konzept mit Norderstedt zum maximalen Nutzen der Frachtfirmen erarbeiten", nennt der Flughafensprecher das Ziel. Momentan stehen zwei Zukunftsmodelle zur Diskussion: Abriss und Neubau der Betriebsgebäude ausschließlich auf dem Gelände des Hamburger Flughafens oder Einbeziehung des LDZ in Norderstedt. Eine Entscheidung soll noch im Spätsommer getroffen werden

06.04.2001: Das Trauerbild, das die Skulptur "Herbst" vor dem Herold-Center seit Anfang Februar bietet, soll im Sommer beendet werden. Die Figur, der unbekannte Täter den Kopf abschlugen, wird restauriert und erhält ihren Kopf wieder. "Das ist ein gutes Zeichen, denn damit vermitteln wir einem, der es nicht besser weiß und sich noch nicht einmal halb bewusst ist, was er angerichtet hat, dass er im Unrecht ist", freut sich Wolf E. Schultz über die Wiederherstellung seiner Skulptur. "Zudem bieten wir diesen dumpfen Seelen die Gelegenheit zu erkennen, dass die Welt nicht so primitiv wie ihr eigenes Denken ist", sieht der 1940 in Swinemünde geborene Künstler, der auch die "Vier Windgeister, einer ist immer unterwegs" auf dem Garstedter Müllberg schuf, in dem Kunstfrevel noch eine Bildungs-Chance für die Skulpturen-Schänder. Die 1,70 Meter hohe Marmorfigur wurde im Mai 1980 beim zweiten internationalen Symposium bildender Künstler in Norderstedt an der Berliner Alle aufgestellt. Seitdem reiben sich Kunstverständige wie Kunstbanausen gleichermaßen an der Figur mit den hängenden Schultern, die im Volksmund auch als "Hungerleider" verspottet und immer wieder mit Graffiti "verziert" wird.

10.04.2001: Für besondere Verdienste und sein hohes Engagement für die Feuerwehr wurde Roland Mohr , stellvertretender Wehrführer der Garstedter Ortsfeuerwehr, mit der bronzenen Floriansstatue ausgezeichnet. Der Brandmeister widmet sich beispielsweise intensiv der Ausbildung Jugendlicher und geht auch in die Schulen, um über die Arbeit der Feuerwehrkameraden zu berichten

11.04.2001: In welchem Haushalt sind sie nicht zu finden, Alt-Akkus, Knopfzellen und andere Batterien mit hohem Schwermetallgehalt, Reste von Lösungsmitteln, Lacken oder vielleicht sogar auch noch Schädlingsbekämpfungsmittel und vieles andere mehr, was nichts in der Restmülltonne zu suchen hat. Obwohl es sich bei diesen so genannten Sonderabfällen meist nur um relativ geringe Mengen handelt, stellen sie doch für unsere Umwelt eine große Gefahr dar und müssen daher in speziellen Anlagen entsorgt werden. Damit dies möglich ist, werden in Norderstedt bereits seit mehr als zehn Jahren schadstoffbelastete Abfälle auf der Schadstoffsammelstelle an der Friedrich-Ebert-Straße 76 getrennt gesammelt. Genau so lange kommen wir übrigens auch schon direkt zu Ihnen, um Ihre getrennt aufbewahrten Sonderabfälle direkt einzusammeln. In diesem Jahr finden Sie uns an den nachfolgend genannten Terminen in Ihrem Stadtteil: [GEFÜLLTER KREIS] 25. April, Garstedt, Herold-Center [GEFÜLLTER KREIS] 9. Mai, Friedrichsgabe, Bahnhofstraße (Gesundheitsamt) [GEFÜLLTER KREIS] 30. Mai, Harksheide, Marktplatz [GEFÜLLTER KREIS] 13. Juni, Glashütte, Alter Glashütter Markt, Tangstedter Landstraße [GEFÜLLTER KREIS] 11. September, Norderstedt-Mitte, Rathausplatz. An den fünf Sammelterminen stehen Ihnen unsere Mitarbeiter jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung. Auch dieses Mal haben Sie wieder die Möglichkeit, sich individuell und persönlich zum Thema Abfall bei Ihrem Abfall-Berater direkt an Ort und Stelle zu informieren. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Abfallberatung der Stadt Norderstedt (Betriebsamt) unter Tel. 53 595 180/184, Fax 53 595 603, oder im Internet unter www.norderstedt.de.

12.04.2001: Die Stadt wächst beständig. In kleinen Schritten nähert sich Norderstedt der magischen Marke von 80 000 Einwohnern. Für das Vorjahr nennt die städtische Statistik 73 729 Bewohner, so viele wie noch nie zuvor. Die Bevölkerungskurve verdeutlicht zugleich, dass das Wachstum deutlich geringer ausfällt als noch vor Jahren angenommen. Nach den ursprünglichen Prognosen hätte die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins schon längst mehr als 80 000 Köpfe aufweisen müssen. Entwickelt sich die Einwohnerzahl so weiter wie im vergangenen Jahrzehnt, dürfte es noch 20 Jahre dauern, bis die Zahl erreicht ist. 1990 lebten 70 248 Menschen in Norderstedt. Auch hier zeigt sich, was bundesweit gilt: Die Frauen dominieren, zumindest zahlenmäßig. Die Statistik nennt aktuell 38 270 weibliche Einwohner und 35 459 männliche. Weiter ergibt sich aus der Datensammlung, dass sich die Stadt in zwei bevölkerungsreiche und zwei eher wenig bewohnte Stadtteile gliedert. An der Spitze rangiert Garstedt mit 29 479 Bewohnern, es folgen 24 051 Harksheider. Mit 9903 gibt es genau zwei Friedrichsgaber mehr als Glashütter.

17.04.2001: Zwei Dinge gehören unbedingt zu Ostern, sonst ist es kein richtiges Osterfest: versteckte Eier und ein großes Osterfeuer. So hatte Daniel für die Kinder auf dem Gelände des Kreativspielplatzes Ossenmoor zwei große Tüten voller Schokoladeneier versteckt. Ungeduldig warteten die Kinder, bis endlich das Signal zum Suchen gegeben wurde. Die achtjährige Relana nahm ihr kleines Brüderchen Joel an die Hand und zog mit ihm los. Schnell hatten sie viele Eier gefunden. Patrick füllte derweil seine Jackentaschen mit den gefundenen Schätzen. Nach erfolgreicher Suche wurden alle Eier bei Leiter Detlev Scholz abgegeben und anschließend an alle gerecht verteilt. "So werden auch die nicht benachteiligt, die nicht so viele Eier gefunden haben", sagte er. Auch wenn der April zum Ostereiersuchen sein typisches Wetter schickte, waren die Kinder begeistert. Hagel, Schnee und Regen können einen wahren Ostereiersucher nicht abhalten. "Immerhin besser als im vorigen Jahr", meinte Detlev Scholz mit einem Blick in den verhangenen Himmel. "Da schmolzen die Eier auf der Wiese." Anschließend grillte Andreas mit seinem Freund Benjamin Würstchen und Fleisch für alle, die nach den Süßigkeiten Appetit auf etwas Herzhaftes hatten. Auch auf dem Norderstedter Bauspielplatz Falkenhorst hatten sich trotz des Hagelsturms viele Kinder eingefunden, die Ostereier suchen wollten. Die Freundinnen Fee und Vanessa kamen vorsorglich mit Schirm, und die sechsjährige Laura hatte sich einfach extra warm angezogen, denn "Ostereiersuchen ist das Tollste." Der neunjährige Stanley aus Hamburg findet dagegen das Osterfeuer am schönsten. Er war mit seinen Eltern zum Osterfeuer nach Tangstedt-Wulksfelde gekommen, weil "beim Feuer zugucken mir am besten gefällt". Seit mehr als 20 Jahren veranstaltet die Feuerwehr hier ein Osterfeuer. In den vergangenen Jahren trafen sich alle dafür auf dem Hof des Wehrführers Wilfried Ernst, aber wegen der Maul- und Klauenseuche wurde das Feuer diesmal auf das Gelände der Wehr verlegt. Während die Kinder das Feuer bestaunten, konnten sich die Erwachsenen bei Bratwurst, Suppe oder Glühwein aufwärmen, den Torsten Grawitter mit und ohne Schuss servierte. Hunderte Norderstedter zogen zum traditionell größten Osterfeuer beim Vereinshaus der Schützengemeinschaft. Während die Flammen in den Nachthimmel loderten, klönten sie gemütlich bei Bier, Bratwurst oder Grillsteak. Der Schützenspielmannszug spielte dazu auf. Um die klammen Finger zwischendurch aufzuwärmen, tranken Manuela Becker, die Lyra spielt, und Sandy Spannemann, Querflöte, einen heißen Kakao. Die Kameraden der Garstedter Ortswehr wachten unterdessen über das Feuer. Vorsorglich spritzten sie das Dach des Vereinshauses, die nahe stehenden Tannen und die Lampen ab, damit durch Funkenflug kein Unglück geschah. So wurde dieses Osterfeuer zum fröhlichen Volksfest, bei dem die Dämo- nen des Winters allerdings noch nicht ganz erfolgreich vertrieben werden konnten, denn in der

23.04.2001: Wenn sich das Frühjahr blicken lässt, werden Garten und Haus auf Vordermann gebracht. Dabei finden sich immer wieder Abfälle, die nicht in den Hausmüll dürfen, weil sie mit Schadstoffen belastet sind. Damit die Norderstedter sich vom Sondermüll befreien können, hat die Stadt auch in diesem Jahr die mobile Schadstoffsammlung organisiert. Die Sammelcontainer werden in den nächsten Wochen jeweils für einen Tag in den Stadtteilen stehen. Die Mitarbeiter nehmen beispielsweise Altmedikamente, Batterien, Chemikalien, Elektroschrott, Farbreste und Leuchtstoffröhren an. Jeweils mittwochs von 10 bis 18 Uhr kann Sondermüll an folgenden Punkten abgegeben werden: [GEFÜLLTER KREIS] Garstedt: 25. April, auf dem Platz vor Karstadt am Herold-Center. [GEFÜLLTER KREIS] Friedrichsgabe: 9. Mai, Parkplatz am Gesundheitsamt an der Bahnhofstraße. [GEFÜLLTER KREIS] Harksheide: 30. Mai, Marktplatz am alten Rathaus. [GEFÜLLTER KREIS] Glashütte: 13. Juni, alter Glashütter Markt. Bürger aus Norderstedt-Mitte können ihren Sondermüll erst am 11. September auf dem Rathausplatz loswerden. Gleichzeitig stehen die Mitarbeiter des Betriebsamtes wieder für Informationen zur Verfügung. Sie geben Auskunft, wie Abfall vermieden oder der Komposthaufen richtig angelegt wird. An den Sammelterminen können Gartenbesitzer außerdem portionsweise verpackten Kompost kostenlos abholen

24.04.2001: Mit Pauken und Trompeten wird das größte Norderstedter Frühjahrsfest eröffnet - und das im wahrsten Sinne des Wortes: Ein Samba-Umzug bildet den Auftakt für vier fröhliche Tage am Ochsenzoll. Tausende von Besuchern werden wieder zum Ochsenmarkt von Freitag, 27., bis Sonntag, 29. April, am Schmuggelstieg erwartet. Am 1. Mai findet der beliebte Ochsenzoll-Flohmarkt statt. Einen Ochsen am Spieß wird es auch beim achten Ochsenmarkt wieder geben: Trotz BSE-Krise steht der gebratene Ochse wieder im Mittelpunkt auf dem Marktplatz und bildet den kulinarischen Höhepunkt des Festes. Rundherum "brummt" der Bär. Von Freitag bis Sonntag ist Spaß in allen Variationen angesagt. Der erste Höhepunkt des achten Ochsenmarktes ist die Auszeichnung des größten Norderstedter Schlitzohres: Der "Schmuggler des Jahres" wird am Freitag um 20 Uhr vom Norderstedter Kulturdezernenten Harald Freter ausgezeichnet. Anschließend spielt die "Teen Beat Band" Oldies und Evergreens. Das alles findet auf der Bühne des Senders "Fun Fun Radio" statt, der an den drei Tagen auch selbst ins Geschehen eingreift und für flotte Musik sorgt. Die Besucher des Ochsenmarktes sind ihrer Zeit am Sonnabend meilenweit voraus: Denn in den Mai wird bereits am 28. April getanzt, weil es gerade so schön passt. Mit Musik von "Fun Fun Radio" und der Oldie-Band "Utter Crap" gibt es den nötigen Schwung für den Tanz unter freiem Himmel. Das Programm beginnt am Sonnabend bereits um 14 Uhr. Am Sonntag spielt wieder der Musikzug der Feuerwehr Garstedt zum Frühschoppen unter dem Maibaum, danach ist wieder Peter Hauner von "Fun Fun Radio" an der Reihe, Lokal-Elvis Heppo Steel besteigt die Bühne zum Ochsenmarkt-Abschlusskonzert um 17 Uhr. Auch rundherum gibt es viel zu sehen und zu feiern. Vor der St.-Annen-Kirche steigt Sonnabend und Sonntag das "Arriba"-Kinderfest mit vielen Überraschungen und einem Clown. Im kleinen Wäldchen neben dem Schmuggelstieg wird wieder ein historisches Räuberlager mit Aktivitäten zum Mitmachen aufgebaut. Neu ist ein Partypoint für die Jugend, außerdem gibt es wieder einen irischen Bereich. Beim Ochsenmarkt wird also wieder für jeden gesorgt. Der Ochsenzoll-Flohmarkt am 1. Mai findet von 8 bis 17 Uhr statt. Weil es einen neuen Veranstalter gibt, werden erstmals überdachte Marktstände angeboten. Eine Vorbuchung dafür ist ratsam (Tel 040/531 55 84). In den Flohmarkt integriert ist ein Kinderfest mit Karussell

24.04.2001: Die Norderstedter SPD beschäftigt sich beim nächsten Garstedter Stammtisch mit einem Thema, über das der politische Nachwuchs, die Kommunalpolitiker und die Verwaltung zurzeit intensiv diskutieren: eine intensivere Beteiligung von Jugendlichen an der Politik. Drei Modelle liegen auf dem Tisch, nach einem einführenden Referat wollen die Sozialdemokraten über die Konzepte sprechen. Die Veranstaltung beginnt morgen um 20 Uhr im SPD-Laden, Achternfelde 21.

25.04.2001: Gerade noch waren alle darauf fixiert, die versteckten Eier und Osterhasen zu suchen, da taucht auch schon im Kalender am 1. Mai "Der Tag der Arbeit" auf. Bei hoffentlich schönem Wetter wird bestimmt so manche Wanderung oder Radtour unternommen. Da stellt sich nach den ersten Kilometern sicherlich die Frage, wohin mit den soeben geleerten Getränkbehältnissen? Ist es eine Pfandflasche, so erübrigt sich die Frage, da ja das Pfandgeld nicht unerheblich ist. Bei allen Einwegverpackungen empfiehlt es sich, einen Stoffbeutel mitzunehmen, in welchen die Abfälle gegeben werden können, um sie anschließend zu Hause über den Restmüll oder den Wertstoffbehälter fachgerecht zu entsorgen. Bei geringen Mengen ist es natürlich auch möglich, einen der 400 Papierkörbe im Stadtgebiet zu nutzen. In diesem Zusammenhang möchten wir noch auf die mobile Abfallberatung hinweisen. Das Warten hat ein Ende. Mit der mobilen Schadstoffsammlung unterwegs erhalten Sie auch in diesem Jahr kostenlos den Kompost aus der Bioabfallsammlung in Norderstedt. Wir freuen uns schon jetzt, wenn Sie vorbeischauen. Hier die neuen Termine der mobilen Schadstoffsammlung: [GEFÜLLTER KREIS] Mittwoch, 25. April, Garstedt, Herold-Center [GEFÜLLTER KREIS] Mittwoch, 9. Mai, Friedrichsgabe, Gesundheitsamt [GEFÜLLTER KREIS] Mittwoch, 30. Mai, Harksheide, Marktplatz [GEFÜLLTER KREIS] Mittwoch, 13. Juni, Glashütte, Tangstedter Landstraße, beim alten Glashütter Markt. [GEFÜLLTER KREIS] Dienstag, 11. September, Norderstedt-Mitte, Rathausplatz. Jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr finden Sie Mitarbeiter des Norderstedter Betriebsamtes, die Sie gerne beraten. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Abfallberatung der Stadt Norderstedt (Betriebsamt) unter Tel. 535 95 184 und im Internet unter www.norderstedt.de

26.04.2001: Das zweite Millionen-Feuer binnen einer Woche in Norderstedt: An der Segeberger Chaussee brannte in der Nacht zum Mittwoch der Minimal-Supermarkt. Der Bürotrakt brannte aus. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen auf die Verkaufs- und Kühlräume sowie auf den Getränkemarkt verhindern. Allein der Wert, der durch Qualm und Ruß in Mitleidenschaft gezogenen Waren beläuft sich auf 900 000 Mark. Erst vor einer Woche hatte ein nächtlicher Brand in einem grafischen Betrieb an der Oststraße Schaden von über einer Million Mark angerichtet. Nur einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, dass der Brand an der Segeberger Chaussee nicht den gesamten Supermarkt vernichtet hat: Als gegen 20.53 Uhr Polizei und Nachbarn gleichzeitig Alarm bei der Einsatzleitstelle am Langenharmer Weg auslösten, waren die Ortswehren von Friedrichsgabe und Glashütte gerade bei einer gemeinsamen Übung. Sämtliche abkömmlichen Kräfte wurden sofort zur Brandstelle in Marsch gesetzt. Beim ersten Löschangriff stellten die Einsatzkräfte offenes Feuer im Bürotrakt fest, nachdem Nachbarn dort zuvor starke Rauchentwicklung bemerkt und die Feuerwehr alarmiert hatten. Angesichts der Größe des Objekts und der ersten Lagemeldung rückte auch die Freiwillige Feuerwehr Harksheide zur Segeberger Chaussee aus. Mitglieder der Garstedter Wehr, die gerade eine Sonderausbildung machten, wurden ebenfalls alarmiert, so dass schließlich 120 Feuerwehrleute an der Brandstelle waren. 50 von ihnen mussten Atemschutzgeräte anlegen und mehrfach wechseln, um gegen die Flammen vorgehen zu können. Ein Gerätewagen musste später Reserve-Sauerstoffflaschen "anliefern". Gemeindewehrführer Joachim Seyferth erläuterte den Großeinsatz der vier Norderstedter Wehren: "Es war von großem Vorteil, dass zur Alarmierungszeit zwei Wehren gemeinsam geübt haben. Dadurch waren wir in sehr kurzer Zeit mit verhältnismäßig vielen Kräften am Einsatzort. Dadurch hatten wir die Flammen in recht kurzer Zeit unter Kontrolle. Aber es war auch höchste Eile geboten; denn das Flachdach drohte schon, Feuer zu fangen. Wenn das eingetreten wäre, hätten wir nicht mehr verhindern können, dass der ganze Markt ,abgeht'." Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei dem Einsatz am Fuß. Er war in dem stark verqualmten Büroraum, in dem die Sicht weniger als drei Meter betrug, über einen am Boden liegenden Gegenstand gestolpert. Der Mann musste ins Krankenhaus gebracht, konnte aber nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Fast drei Stunden kämpften die Feuerwehrleute gegen die Flammen, die immer wieder aufloderten. Erst dann konnte der Einsatzleiter "Feuer aus" melden. Die Polizei musste die Segeberger Chaussee für die Dauer des Feuerwehreinsatzes voll sperren. Der Verkehr wurde von Beamten an den Kreuzungen Poppenbütteler Straße und Langenhorner Chaussee/Schleswig-Holstein-Straße abgeleitet. Größere Staus gab es nicht. Die Autofahrer zeigten Verständnis für die Maßnahmen der Polizei. Zahlreiche Schaulustige verfolgten aus Fenstern und auf der Straße den Kampf der Feuerwehrleute gegen die Flammen. Noch in der Nacht nahm die Norderstedter Kriminalpolizei erste Ermittlungen auf. Sie wurden gestern fortgesetzt, nachdem die Temperatur in den Räumen des Supermarktes wieder erträglich geworden waren und der Qualm sich verzogen hatte. Die Spurensuche ist noch nicht abgeschlossen. Doch geht die Kripo davon aus, dass wahrscheinlich ein technischer Defekt den Brand ausgelöst hat.

26.04.2001: "Wenn wir schon da sind, wollen wir auch was tun", sagten Norderstedts Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Bürgermeister Hans-Joachim Grote, griffen zu Messer und Tortenheber und brachten das Backwerk an die Besucher des Herold-Centers - in seinen 30. Geburtstag startete das Norderstedter Einkaufszentrum mit einer überdimensionalen Marzipantorte. Bürgermeister und Bürgervorsteherin waren die ersten offiziellen Gratulanten. Ein Verwaltungschef war es auch, der maßgeblichen Anteil am Bau des Centers hatte: Norderstedts Alt-Bürgermeister Horst Embacher hatte Hamburg im Tausch gegen die Verlängerung der Startbahn nach Garstedt den Ausbau der U-Bahn-Strecke bis Garstedt abgerungen. Mit dem Deutschen Herold fand sich dann auch schnell ein Investor für das Großprojekt, das zur damaligen Zeit als geradezu visionär galt: Für 52 Millionen Mark entstand nach den Plänen der Norderstedter Architekten Bernd Rave und Erwin Tomfort das Einkaufszentrum mitten auf der grünen Wiese. Damit hatte die junge Stadt Zeichen gesetzt - eine solch konzentrierte Fülle und Vielfalt an Geschäften gab es nirgendwo in der Umgebung. Damals stürmten 60 000 Neugierige ins neue Geschäftszentrum, heute bummeln an verkaufsstarken Tagen bis zu 40 000 Menschen durch die Einkaufsmeile, die 1984 und Mitte der 90er-Jahre modernisiert wurde. Mit 40 Geschäften ging das Center ins Rennen um die Gunst der Konsumenten, heute bieten 120 Läden ihre Produkte an. Immer war das Center auch Treffpunkt - in den Cafés und Restaurants entspannen sich die Kunden vom Bummel, nutzen sie die Chance, mit Freunden und Familie bei Kaffee und Kuchen oder Wein und Bier zu plaudern. Seitdem sich die Türen erstmals öffneten, hat das Center-Management mit unterschiedlichen Aktionen die Besucher zu speziellen Themen informiert. Doch das Geburtstagskind blieb nicht von einem Trend verschont, der sich überall zeigt: Die kleinen, unabhängigen Geschäfte weichen den Filialen großer Ketten. "Ich würde mir schon mehr individuelle Läden wünschen", sagte denn auch die Bürgervorsteherin in ihrer Geburtstagsansprache, ehe sie mit Bürgermeister Grote die Tortenstücke für den guten Zweck verkaufte. Der Erlös von gut 1500 Mark soll dem Norderstedter Frauenhaus zugute kommen.

28.04.2001: Die Tangstedter sollen künftig per Bus nach Norderstedt-Mitte fahren und dort in die U-Bahn bzw. in die AKN umsteigen können. Dafür haben sich die Hauptausschüsse von Norderstedt und Tangstedt in ihrer jüngsten gemeinsamen Sitzung ausgesprochen. Auf dem Weg zwischen Tangstedt/Wilstedt und dem Norderstedter Zentrum sollen die Busse das Gewerbegebiet Oststraße ansteuern, da dort Tangstedter arbeiteten. Nun sollen sich die Verwaltungen der beiden Kommunen und die beiden Landkreise Gedanken machen, wie die Idee konkretisiert werden kann. Bisher fahren die Busse der Linie 378 von Wilstedt über Tangstedt und den Glashütter Markt zur Bus- und U-Bahnstation Garstedt. Gleichzeitig unterstützen die Norderstedter Kommunalpolitiker Tangstedts Bestreben, in den HVV-Bereich aufgenommen zu werden und dadurch günstigere Fahrpreise anbieten zu können. "Es macht doch Sinn, wenn möglichst viele Bürger den Bus benutzen. Das erreichen wir aber nur über günstige Tarife", sagt Jürgen Lange, Vorsitzender des Norderstedter Hauptausschusses

Mai

03.05.2001: Zollfahnder stellten in Norderstedt 540 000 geschmuggelte Zigaretten sicher. Doch nicht die Menge ließ das Spezial-Einsatzkommando staunen, sondern das Versteck, das die beiden Schmuggler gewählt hatten: Das deutsch-polnische Duo hatte die Glimmstengel in Betonringe eingemauert. Die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt half, die massiven Verstecke zu knacken und das Schmuggelgut ans Tageslicht zu bringen. "Die fast liebevolle Art und der große Aufwand, den die beiden Männer betrieben haben, lässt vermuten, dass sie nicht zu einer großen Organisation gehören, sondern auf eigene Faust arbeiten", sagte ein Sprecher der zuständigen Oberfinanzdirektion Hamburg gestern. So viel Sorgfalt sei unter Zigarettenschmugglern die Ausnahme, zumeist komme die Ware nur notdürftig versteckt in Containern nach Hamburg. In den Großbehältern seien dann bis zu vier Millionen illegal eingeschleuste Zigaretten verstaut - angesichts solcher Dimensionen gehört der Norderstedter Fund eher in die Kategorie Durchschnitt. Wie die Oberfinanzdirektion erst gestern mitteilte, stürmte das Kölner Spezial-Einsatzkommando des Zollkriminalamtes das Schmuggellager schon am vorigen Sonnabend. Der Zufall brachte die Spezialeinheit auf die Spur der Schmuggler: Hamburger Zollfahndern war am Freitagabend ein polnischer Container-Laster aufgefallen, der auf einem Bauernhof in Garstedt neun Betonringe anlieferte. Die Siloringe, die normalerweise für Wasserschächte verwendet werden, waren den Fahndern schon als Tarnung für illegal eingeführte, unversteuerte Zigaretten bekannt. So vermuteten sie auch in diesem Fall, dass das Schmuggelgut sorgfältig vor neugierigen Blicken geschützt werden sollte Doch die Spezialisten des Zollkriminalamtes brauchten Geduld. Sie mussten bis Sonnabendmittag warten, ehe sie zuschlagen konnten. Zu der Zeit tauchten zwei Männer auf, die sich in der Scheune einschlossen und anfingen, die Betonringe zu bearbeiten. Die Beamten drangen in die Halle ein und nahmen den 46 Jahre alten Deutschen Andreas B. und den 30 Jahre alten Polen Wojciech R. vorläufig fest. Dann machten sich die Fahnder daran, die Ringe aufzustemmen und stellten schnell fest, dass sie mit ihrem simplen Werkzeug nicht weiter kommen. Der Beton widerstand hartnäckig allen Versuchen, ihn mit Hammer und Meißel zu knacken. So bat die Spezialeinheit aus dem Rheinland um regionale Amtshilfe und verständigte die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt. Die sagte sofort Unterstützung zu und rückte mit einem Rüstwagen aus. An Bord hatten die Einsatzkräfte einen Bohrhammer, mit Hilfe moderner Technik waren die Betonringe schnell geknackt. Die Fahnder sahen ihren Verdacht bestätigt, vor ihnen tauchten stangenweise unversteuerte Zigaretten auf. Dabei wurde auch das ungewöhnliche Tarnprinzip deutlich: Die Schmuggler hatten je 300 Stangen der Marken West und HB auf dem Boden eines Rings deponiert und die illegale Ware mit einer Rigips-Platte abgedeckt. Darauf hatten sie wiederum Beton geschüttet und Fliesen geklebt, so dass das Produkt der Arbeit aussah wie eine völlig unverdächtige Ablaufrinne. Die Zollfahnder stellten in der Scheune insgesamt neun Betonringe sicher. Zudem fanden sie zehn leere Ringe, die nach dem gleichen Konstruktionsprinzip mit einem doppelten Boden versehen worden waren. Die Ermittler gingen davon aus, dass auch sie als Versteck für geschmuggelte Zigaretten gedient hatten und durchsuchten die Wohnungen des Gangster-Duos. Tatsächlich fanden die Beamten dort weitere, illegal importierte Zigaretten. Den Steuerschaden beziffern die Fahnder auf rund 300 000 Mark

04.05.2001: Endlich ist Frühling. Blumen, Büsche und Bäume stehen in voller Blüte. Auch auf den Beeten des Sozialwerks Norderstedt blühen die Blumen in leuchtenden Farben. "Nach der Neugestaltung des Platzes vor dem alten Garstedter Rathaus freuen wir uns jetzt über die Blütenpracht", berichtet Heideltraud Peihs, Geschäftsführerin des Sozialwerks. "Ich hoffe, dass auch unsere Nachbarn die Frühlingsbeete gerne sehen." Denn als der Vorplatz neu gestaltet wurde, gab es Proteste von Anwohnern, weil die Fichte vorm alten Rathaus gefällt wurde. Sie war bei der Errichtung des Gebäudes in den 30er-Jahren gepflanzt worden und war inzwischen so hoch wie das Rathaus gewachsen, ihr Stamm aber war so dünn, dass sie nicht unter die Baumschutzsatzung fiel. "Wir haben sie schweren Herzens fällen müssen", meint Heideltraud Peihs. "Trotzdem haben wir verstanden, dass die Bewohner der Ochsenzoller Straße den Baum nicht missen wollten, schließlich haben wir ihn in der Adventszeit immer weihnachtlich geschmückt." Sie zeigt auf eine voll erblühte Sternmagnolie vor dem Eingang. "Wir geben uns große Mühe, unser Grundstück schön zu gestalten. Die Blumenbeete sind mir ein Herzensanliegen."

04.05.2001: Sonne, Strand und Baden im Fjord. Die Christuskirche Garstedt und die katholische St. Annenkirche veranstalten vom 4. bis 11. August eine Freizeitfahrt für junge Erwachsene von 16 bis 22 Jahren zum Limfjord nach Dänemark. Die einwöchige Fahrt nach Holligso kostet 550 Mark. Wer mitfahren möchte, kann sich bei Pastor Jessen unter Tel. 523 19 29 bis zum 10. Mai anmelden.

05.05.2001: Donnerstagabend tobte ein ungewöhnlich heftiges Gewitter über Norddeutschland. In mehreren Orten fielen Strom und Telefon zeitweilig aus. Die Norderstedter Wehren wurden in der Nacht dreimal wegen Blitzeinschlägen alarmiert. So schlug der Blitz um 21.45 Uhr in ein Dach am Alsterstieg ein. 27 Kameraden der Glashütter Wehr rückten aus und sicherten das beschädigte Dach. "Zum Glück war es ein so genannter kalter Schlag", berichtete Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. "Das heißt, es gab kein Feuer." Wenige Minuten später fuhren 33 Kameraden der Garstedter Wehr zum Lütjenmoor. Die Alarmierung erwies sich als Fehlalarm, da die Brandmeldeanlage sehr sensibel auf das Gewitter reagiert und so den Alarm ausgelöst hatte. Anschließend fuhren die Feuerwehrleute in die Buchentwiete, wo ein Blitzschlag eine Birke gespalten hatte. Die Krone war getroffen und drohte auf die Straße zu stürzen. Die Kameraden sicherten den Baum. "Wir sind, wenn man die Heftigkeit des Unwetters bedenkt, noch glimpflich davongekommen", meinte der Gemeindewehrführer. Bei solch heftigen Regenfällen käme es im Herbst, wenn die Siele durch Herbstlaub verstopft und der Boden gefroren wäre, zu größeren Wasserschäden. In Kaltenkirchen musste die Wehr allerdings ausrücken, um einen Keller leer zu pumpen. In Hartenholm schlug der Blitz in einen Pferdestall ein. "Es hat nur kurz gebrannt", sagte Wehrführer Gerd Krayenborg, der mit 27 Kameraden und 20 Feuerwehrmännern aus Hasenmoor zum Stall fuhr. "Als wir kamen, war der Brand schon erloschen. Den größten materiellen Schaden erlitt in der Gewitternacht eine Familie an der Schulstraße in Tangstedt. Ihr Haus sollte aufgestockt werden und hatte während der Umbauarbeiten ein provisorisches Dach, das von einer Sturmböe abgerissen wurde. Obwohl 18 Kameraden der Ortswehr sofort zum Unglücksort eilten, um das Dach zu sichern, entstand ein großer Wasserschaden. "Weil weiterer Regen angekündigt war, haben wir bis kurz vor Mitternacht gearbeitet, um das Haus zu decken", berichtete Ortswehrführer Jürgen Poggensee. "Trotzdem wurden Haus und Möbel völlig durchnässt."

05.05.2001: Bereits 1966, 21 Jahre nach dem Ende von Europas größter Katastrophe, wagte die Gemeinde Garstedt einen ersten Schritt zum Wiederaufbau der Völkerverständigung und fand im französischen Maromme zwar noch zurückhaltende, aber positiv gesinnte Partner. 1970 wurde diese Städtepartnerschaft von der neu gegründeten Stadt Norderstedt übernommen. Seit April 1994 wird sie auch vom Verein "Norderstedt pro Maromme" gepflegt. Maromme ist auch Schwerpunkt auf dem diesjährigen Europatag am Sonntag, 6. Mai, ab 11 Uhr im Festsaal am Falkenberg. Beide Seiten folgten zu Beginn der Überzeugung, dass nur gegenseitige Toleranz und der Austausch von Kulturgut, von Ideen und Gedanken totalitäre Regimes und Kriege verhindern und ein gemeinsames Europa aufbauen können. Aus ersten Gesprächen und Besuchen entwickelten sich Freundschaften und Beziehungen bis hin zu Eheschließungen. Nathalie Lasne aus Maromme zog es im September 1985 ganz nach Norderstedt. "Nach meinem Schulabschluss hatte ich in Frankreich kaum gute Aussichten auf einen Beruf, deshalb habe ich mich hier bei der Firma Tetenal beworben", erinnert sich Lasne. Doch bereits in den Jahren zuvor hat sie Norderstedter Luft geschnuppert und in der städtischen Kulturabteilung gejobbt. Sie pflegte die Städteverschwisterung und die Theater-Abonnements. Die 36 Jahre alte Marommerin ist mit der Verschwisterung aufgewachsen. "Vor allem die Kinder fuhren gern nach Norderstedt, das war immer wie ein Besuch im Schlaraffenland", erzählt Lasne. Mit elf Jahren kam sie zum ersten Mal mit ihrer Musikschule: "Da blühten rechts und links neben der Ulzburger Straße noch die Erdbeerfelder". Bereits der erste Jugendaustausch hat sie so fasziniert, dass sie im nächsten Frühjahr wieder dabei war. "Irgendwann war Norderstedt kein Ausland mehr, ich war mit der Stadt vertraut und habe hier jetzt mehr Freunde als in Maromme", berichtet die zweite Vorsitzende des Vereins "Norderstedt pro Maromme" und stellt ihre Freundin Karine Lefebvre vor, die auch schon seit einem Jahr in Norderstedt lebt. "Ich bin die nächste Generation der Verschwisterung. Wir waren - und die jetzigen Kinder sind es noch - von den Autos begeistert und davon, dass viele Jugendliche hier ihre eigenen Zimmer haben und selbstständiger leben", beobachtete die 24-Jährige auf den Austauschreisen. Nur das deutsche Essen kann die Animateurin des "Arriba" und Assistentin für Französisch am Harburger Gymnasium nicht gut leiden, umsomehr ist sie von der Herzlichkeit begeistert: "Ich habe im Mai 1998 einen Job über ,Pro Maromme' gefunden, alle Leute sind nett, die Deutschen sind offener als die Franzosen." Gemeinsam mit der ersten Vorsitzenden Erika Bothe und weiteren Mitgliedern des Vereins wollen Lasne und Lefebvre die Beziehungen zwischen den Städten intensivieren: "Wir haben viele Ideen. So könnte man mit der Volkshochschule Studienreisen durch die Normandie zum Impressionisten Paul Monet und zum Dichter Victor Hugo anbieten und Weihnachtsmärkte, Französisch- und Deutschkurse veranstalten." Während die Verschwisterung in Norderstedt vom Forum für Kultur und Städtepartnerschaften getragen wird, hat sie in Maromme einen Sonderstatus und wird vom "Comité du Jumelage Franco-Allemand" organisiert, da in den 60er-Jahren von der Stadt Maromme noch Vorbehalte gegenüber der Verschwisterung herrschten. Die Französisch-Runde des Vereins trifft sich unter Vorsitz von Nathalie Lasne jeden ersten Donnerstag im Monat im Sportlerheim TuRa Harksheide zum Plausch "en français". Mehr Informationen gibt es auf dem Europatag, für den der Verein Klöppelarbeiten von Madame Carpentier vorstellt, Honig und andere Köstlichkeiten anbietet

07.05.2001: Mit einer quirligen Bühnenshow, kulinarischen Kostproben und gut gelaunten Gesprächen wurde der Gründungstag des Europarats am 5. Mai 1949 im Festsaal am Falkenberg gefeiert. Der internationale Frühschoppen, veranstaltet vom städtischen Forum für Kultur und Städtepartnerschaften, war ein voller Erfolg. Rund 500 Bürgerinnen und Bürger applaudierten den Musikanten, Schauspielern, kleinen und großen Tänzern. "Wir hoffen, dass von diesem Tag am Vorabend der Einführung der gemeinsamen Währung Euro auch der Impuls für mehr Europa-Begeisterung ausgeht", forderte Stadtrat Harald Freter zu intensiven Beziehungen auf. Das Konzept der Feier wurde erneuert. Im Mittelpunkt stand die Partnerstadt Maromme. Muntere französische Chansons spielte Robert Chanteloup auf seinem Akkordeon. Angekündigt wurde der Leiter des Marommer Akkordeon-Orchesters von Janine Belliard, seit Gründung der Marommer-Garstedter Partnerschaft im Jahr 1966 Motor und Organisatorin der deutsch-französischen Städtepartnerschaft. 17 Bürgerinnen und Bürger aus Maromme gaben dem Europatag im Festsaal französisches Flair, so Bernadette Carpentier, die sich, gekleidet in der Tracht der Normandie, beim Klöppeln auf die Finger schauen ließ. Eine Schmetterlingssammlung der ausgefallenen Art zeigte der Vater von Nathalie Lasne, zweite Vorsitzende des Vereins "Norderstedt pro Maromme". Lasne faltet Schmetterlinge aus Papier, aus Stoff und anderen Materialien. "Meinen ersten Schmetterling formte ich aus dem Papier, in dem die Pralinen eingewickelt waren, die mir Hagen Ilschner zu Weihnachten schickte", schmunzelte der Marommer. Mittlerweile gesellten sich zum Schoko-Schmetterling Exemplare aus Norderstedt-Stadtplänen oder auch ganz besondere Spezies aus Barilla-Nudeln. Das Ehepaar Ilschner hingegen servierte mit weiteren Mitgliedern des Vereins am "Pro-Maromme"-Stand Baguette, Camembert, Vin Rouge, Cidre und andere Spezialitäten. Auch Köstliches aus der östlichen Hälfte Europas konnte genascht werden. Russisch gings im "Café Drushba" im Mehrzweckraum zu, Kuchen wurde am Stand der kroatischen Kulturgesellschaft angeboten, während draußen vor der Tür internationale Frühschoppen-Gemütlichkeit herrschte. Viel Applaus erhielten neben den Tänzerinnen und Tänzern auch "Curtain Call", das English Theatre des Amateurtheaters Pur, mit dem Sketch "The Beginning of the Amadillos", die französische Theater-AG des Gymnasiums Harksheide und ein Kammerensemble des Symphonischen Blasorchesters

07.05.2001: Neue Straßen müssen gebaut, bestehende ausgebaut werden, damit Norderstedt den wachsenden Verkehr aufnehmen kann. Dafür spricht sich Bürgermeister Hans-Joachim Grote angesichts der aktuellen Zulassungszahlen aus: Ende vorigen Jahres gab es in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins laut Geschäftsbericht des Kreises Segeberg 61 921 Fahrzeuge. Mit 840 Autos, Lkw und Motorrädern pro 1000 Einwohner ist die Fahrzeugdichte im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 7,8 Prozent gewachsen und bundesweit rekordverdächtig. In Bad Segeberg ist der Fahrzeugbestand um 4,89 Prozent auf 13 52 gewachsen, in Henstedt-Ulzburg um 3,78 Prozent auf 18 344. Das übrige Kreisgebiet begnügt sich mit einer Zunahme von 1,41 Prozent, so dass der Geschäftsbericht für das gesamte Kreisgebiet einen Zuwachs von 3,8 Prozent nennt. Die Zahlen belegen: Trotz aller Versuche, die Autofahrer in die Busse und Bahnen oder aufs Rad zu bringen, wollen die Menschen offenbar nicht auf das Auto verzichten. "Diese Erkenntnis müssen wir berücksichtigen, wenn wir die Ziele des Flächennutzungsplans und damit der Stadtentwicklung allgemein festlegen", sagt Grote. Dezidierte Zahlen zum Verkehrsaufkommen auf den Norderstedter Straßen sollen demnächst vorliegen, sie werden die Basis für die Planer sein. Der Verwaltungschef hat schon konkrete Projekte vor Augen: Er will einen Ring um die Stadt schaffen, so dass vor allem die Wohnbereiche entlastet und der Verkehr möglichst weit auf die Umgehungsstraßen gelenkt wird. Im einzelnen plädiert der Bürgermeister für folgende Maßnahmen: [GEFÜLLTER KREIS] Eine Westtangente soll das alte Dorf Garstedt entlasten. [GEFÜLLTER KREIS] Die Dauerstaus am Knoten Ochsenzoll sollen durch eine Verbindung zwischen Segeberger Chaussee und der Schleswig-Holstein-Straße vermindert werden. [GEFÜLLTER KREIS] Den Verkehr stärker ins Fließen bringen will Bürgermeister Grote auf der Schleswig-Holsteins-Straße: "Durch die vielen Ampeln stehen die Fahrzeuge zu oft." [GEFÜLLTER KREIS] Für den Brennpunkt Niendorfer Straße schwebt ihm ein Tunnel in Ost-West-Richtung vor. Eingebunden werden müssten diese Vorhaben in die Ausbau-Projekte, die schon jetzt oder demnächst realisiert würden. Das sind die im Bau befindliche Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur A 7 (K 113/L 76) und der Ausbau des Knotens Ochsenzoll, der bis zum Jahr 2007 entzerrt werden soll. "Dann könnten die Autofahrer Norderstedt auf dem Ring Schleswig-Holstein-Straße, K 113, Oadby-and-Wigston-Straße, Niendorfer Straße und Westumgehung Garstedt umfahren", sagt der Bürgermeister, der zudem die innerstädtischen Straßen modernisieren und erweitern will - so weit das möglich ist. Trotz dieses Schwerpunktes hat Grote auch den Bus- und Bahnverkehr sowie die Radler im Blick: "Wenn die Bahnen noch häufiger fahren, werden sie attraktiver. Auch über zusätzliche Buslinien wie eine direkte Verbindung nach Tangstedt müssen wir nachdenken." Neue Wohngebiete müssten in unmittelbarer Nähe zu Bahnstationen ausgewiesen werden. Hier sei Norderstedt mit dem geplanten Baugebiet auf dem Garstedter Dreieck auf dem richtigen Weg. Denkbar seien auch so genannte Carpools in den Wohnquartieren - Firmen vermieten Autos nach Bedarf. Ein solches Modell, um die Zahl der Autos zu limitieren, habe sich in anderen Städten bewährt. Mehr Gewicht will der Verwaltungschef auch dem Radverkehr geben. Gerade in einer Stadt wie Norderstedt, wo viele Wege nicht weiter als fünf Kilometer seien, sei das Rad ein ideales Verkehrsmittel. Die Grünzüge böten die Möglichkeit, Radtrassen abseits der Straßen anzulegen und damit flottes Tempo zu ermöglichen. Grote weist darauf hin, dass es sich bei diesen Vorschlägen um seine eigenen Gedanken handelt. Entscheiden müsse letztlich die Politik

07.05.2001: Morgen jährt sich zum 56. Mal die Kapitulation der Nationalsozialisten und damit das Ende des Zweiten Weltkriegs. Das ist Anlass für die Norderstedter SPD, der Kriegs- und Naziopfer zu gedenken. Kränze werden um 17.30 Uhr auf dem Friedhof Garstedt und an der KZ-Gedenkstätte Wittmoor niedergelegt. "Es ist die Aufgabe von Demokraten, die Erinnerung an die Schrecken der Diktatur und an die Greueltaten deutscher Faschisten und Rassisten wach zu halten - besonders angesichts der aktuellen rechtsextremen Umtriebe in Deutschland", sagt SPD-Sprecher Michael Holtfoth.

12.05.2001: "Der Verkehr sollte ringförmig um Norderstedt geführt werden." Die Fraktionen von CDU, Bürgerpartei und FDP entwickelten jetzt gemeinsame Ideen für den neuen Flächennutzungsplan, in dem festgelegt wird, wie sich Norderstedt in den nächsten Jahren entwickeln soll. Schwerpunkt ist dabei vor allem die Verkehrsplanung, denn Norderstedt gehört zu den Orten mit der größten Verkehrsdichte in Deutschland. Die Parteien schlagen deshalb Umgehungsstraßen für Glashütte und Garstedt und einen Autobahnanschluss für Norderstedt-Mitte vor. "Norderstedt ist eine Stadt, die wächst", sagt Ute Algier, Fraktionschefin der Bürgerpartei. "Dabei gehen wir bei unseren Überlegungen von einer idealen zukünftigen Größe von 80 000 Einwohnern aus." FDP-Fraktionssprecher Bernd Bassler betont: "Wir müssen erreichen, dass Norderstedt trotz des Wachstums auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleibt. Dafür müssen wir vorrangig das Verkehrsproblem lösen, denn unsere Stadt gehört mit rund 800 Autos pro 1000 Einwohnern zu den Orten mit der größten Verkehrsdichte in Deutschland." Nicht nur die Hauptverkehrsstraßen der Stadt sind völlig überlastet, der Durchgangsverkehr quält sich auch durch Wohngebiete. Ein Gutachter berechnete, dass allein die Niendorfer Straße täglich von mehr als 24 000 Autos befahren wird. "Wir können davon ausgehen, dass der Verkehr in Zukunft noch zunehmen wird", meint CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Schlichtkrull. "Darauf müssen wir konstruktiv reagieren und uns nicht der trügerischen Hoffnung hingeben, wenn der Verkehr die Straßen immer mehr verstopft, würden die Norderstedter auf das Fahrrad umsteigen." Die drei Parteien haben deshalb mehrere Vorschläge für Umgehungsstraßen entwickelt, um die Stadt vom Verkehr zu entlasten, wobei eine genaue Trassenführung durch Experten bestimmt werden soll. So wird vorgeschlagen, den Ortsteil Glashütte durch eine Umgehungsstraße zwischen Segeberger Chaussee und Schleswig-Holstein-Straße zu entlasten, was auch zu einem geringeren Verkehrsaufkommen am Knoten Ochsenzoll führen würde. Auch der Ortsteil Garstedt sollte durch eine Umgehungsstraße entlastet werden, bei der vorhandene Straßen- und Wegeverbindungen genutzt werden könnten. "Durch die neue Flughafenumgehungsstraße hat der Verkehr auf der Niendorfer Straße und Ohechaussee überdurchschnittlich zugenommen. Da außerdem die Gewerbegebiete in der Gegend erweitert werden, müssen wir dort mit zusätzlichem Verkehr rechnen. Eine Umgehungsstraße westlich von Garstedt halten wir deshalb für dringend erforderlich", heißt es bei den drei Parteien übereinstimmend. Zusätzlich könnte eine Verbindungsstraße zwischen Ohechaussee und Niendorfer Straße ab Einmündung der Straße In de Tarpen zu einer Entlastung der Kreuzung führen. Die Parteien stimmen auch dafür, die Oadby-and-Wigston-Straße über die Quickborner Straße hinaus zur K 113 zu verlängern. Diese Maßnahme sollte gemeinsam mit einem Autobahnanschluss für Norderstedt-Mitte verwirklicht werden. "Solch ein zusätzlicher Abfluss nach Westen erscheint uns dringend geboten, um den Verkehr auch für den südlichen Bereich Norderstedts zu entzerren, und die Wohngebiete im Westen der Stadt vom Durchgangsverkehr zu befreien", sagen die Fraktionsvorsitzenden. Der Autobahnanschluss könne problemlos auf stadteigenem Gelände und vorhandenen Straßentrassen vollzogen werden. "Wir müssen den Nord-Süd-Verkehr aus der Stadtmitte ableiten", meinen die Parteien, "und dafür erscheint uns eine Ringlösung mit mehreren Zu- und Abflussmöglichkeiten für den Verkehr ideal." Die Parteien sind außerdem dafür, die Berliner Allee nach Süden zur Tannenhofstraße und nach Norden bis zum Buchenweg zu verlängern, da dort ein Wohngebiet entstehen soll. Zum Verkehr gehören auch die Fahrradfahrer. Die drei Fraktionen schlagen deshalb vor, Fahrradwege zu entwickeln, die nicht, wie bisher, parallel zu den Straßen geführt werden, sondern unabhängig direkte Verbindungen innerhalb und zu den einzelnen Stadtteilen schaffen. Die Fraktionsvorsitzenden meinen: "Wenn all diese Projekte verwirklicht werden, ist Norderstedt für die Zukunft gut gerüstet."

14.05.2001: Der Frauengesprächskreis der Christusgemeinde Garstedt trifft sich am Dienstag, 22. Mai, von 20 Uhr an. Thema des Abends ist das "Café Sperrgebiet" in Hamburg St. Georg, dessen Mitarbeiter sich um junge drogenabhängige Prostituierte kümmern. Pastorin Hella Hinrichsen wird darüber einen Vortrag halten.

14.05.2001: 14.05.1986: Der seit einigen Tagen vermisste 81 Jahre alte Rentner aus dem Norderstedter Alten- und Pflegeheim Scheel wurde vermutlich wegen 35 Mark von noch unbekannten Tätern erschlagen. Die fast nackte und ausgeraubte Leiche des Mannes wurde vier Tage, nachdem er das Altenheim im Norderstedter Stadtteil Garstedt verlassen hatte, mit dem Oberkörper in dem Flüsschen Mühlenau liegend, in einem Seitenweg der Reichsbahnstraße in Eidelstedt aufgefunden. Für die Aufklärung des Verbrechens hat die Staatsanwaltschaft in Hamburg 10 000 Mark Belohnung ausgesetzt / Mit dem Plan, die U-Bahn über Garstedt hinaus bis ins Stadtzentrum Norderstedt-Mitte zu verlängern, ist Norderstedt ein großes Stück vorangekommen. Die Finanzierung des 140-Millonen-Mark-Projektes ist inzwischen gesichert.

16.05.2001: Auch in diesem Jahr laden der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, die Norderstedter Männerchorgemeinschaft und der Spielmannszug der Schützen zum Waldkonzert ein. Zu hören sein werden die musikalischen Frühjahrsgrüße am Himmelfahrtstag von 9.30 Uhr an im Rantzauer Forst bei der Wetterschutzhütte der Waldjugend. Abgerundet wird das Konzert durch Würstchen vom Grill, Kaffee und Kuchen. Die Jugendfeuerwehr wird sich um die Kinder kümmern, damit Eltern und Großeltern in Ruhe der Musik lauschen und die einmalige Stimmung genießen können

18.05.2001: Die Pinneberger Kreissparkasse beschäftigt zwei neue Filialleiter. In Hasloh hat Joachim Lanz die Zweigstelle von Jörg Hochstadt übernommen, der ins Vermögensmanagement des Kreditinstituts wechselt. Der 34 Jahre alte Bad Bramstedter war von 1992 bis 1997 als "Springer" häufig in Hasloh eingesetzt, zuletzt war er als zweiter Mann der Filiale in Garstedt angestellt. Oliver Gohla (31) tritt in Ellerbek die Nachfolge von Astrid Wendt an, die in Zukunft in der Revision tätig sein wird. Der Appener war vorher fünf Jahre als Vize in Tornesch im Einsatz

19.05.2001: Die Eltern protestieren gegen den Unterrichtsausfall an den Realschulen. Die Elternvertreter protokollieren zurzeit landesweit, wie viele Stunden nicht erteilt werden, um ihre Forderung nach mehr Unterrichtszeit und Lehrern mit Zahlen zu untermauern. Die Nord-CDU fordert eine "Lehrerfeuerwehr", die Realschüler hatten ihren Protest in Briefen an Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) zum Ausdruck gebracht. Die Ministerin hat jetzt geantwortet - und sich damit massive Schelte der CDU- und FDP-Opposition eingefangen. Die Kritiker beklagten vor allem, dass die Ministerin die Schüler aufgefordert habe, sich bei Unterrichtsausfall gegenseitig zu unterrichten. "Damit stiehlt sie sich aus der Verantwortung", sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jost de Jager. Die Elternvertreter halten die Kritik für eine Fehlinterpretation: "Die Ministerin appelliert an die Schüler, gemeinsam zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Und diese soziale Komponente ist in unserer Zeit, in der auch unter vielen Schülern der Individualismus herrscht, ein wichtiges Ziel", sagt Marguerite Nowak, Segeberger Kreiselternbeiratsvorsitzende für die Realschulen und Beiratsvorsitzende der Realschule im Schulzentrum von Henstedt-Ulzburg. Sie betont aber zugleich, dass auf diesem Weg nicht der Unterrichtsausfall ausgeglichen werden dürfe. Für die Lehre seien nach wie vor ausgebildete Pädagogen zuständig. Die Behördenchefin hat in ihren Schreiben an die Schüler und Elternvertreter auf die Protestbriefe der Jugendlichen geantwortet. "Mit der Briefaktion wollten wir auch die Politiker für das Problem sensibilisieren", sagte Marguerite Nowak, die zugleich im Landeselternbeirat mitarbeitet. Ihr missfällt auch die Regelung, wonach die Stundentafel um zehn Prozent unterschritten werden dürfe, ohne dass Anspruch auf Ausgleich bestehe. Die Realschüler hatten zudem beklagt, dass so wenige Arbeitsgemeinschaften stattfinden. Der Unterrichtsausfall könne dazu führen, dass sie nicht genügend auf den Start ins Berufsleben vorbereitet sind. Die Ministerin verweist auf die finanziellen Engpässe im Landeshaushalt. Dadurch könnten nicht alle Wünsche nach mehr Planstellen und Ausgleich für Unterrichtsausfall erfüllt werden. Das Land habe der Bildung Gewicht beigemessen, indem fünf Jahre lang jeweils 200 zusätzliche Planstellen geschaffen werden. Die Hälfte davon gehe an die Realschulen. Gleichzeitig appelliert sie an die Mitverantwortung von Eltern und Schülern: "Ich setze auf den Ideeenreichtum derer, die die konkrete Lage an ihrer Schule kennen." Gute Schüler sollten vermehrt schlechteren helfen, ältere die jüngeren betreuen. Die Jungen und Mädchen könnten selbstständig mit Computern und Büchern arbeiten. Hermann Schröder, Elternbeiratsvorsitzender der Realschule Garstedt, sieht ein weiteres Problem: "Wenn Pädagogen wochenweise krank geschrieben werden, letztlich aber doch Monate ausfallen, gibt es keinen Ersatz." Christiane Bustorff, Leiterin der Reralschule im Schulzentrum Süd, muss eine auf längere Zeit erkrankte Lehrkraft ersetzen. "Selbst wenn wir die Stunden hätten, ist es schwer, Ersatz zu finden. Niemand will in die Nähe zu Hamburg." Hinzu komme der allgemeine Lehrermangel, auf den auch die Ministerin hinweist. Die Schulleiterin hält Feuerwehrlehrer für eine Lösung und könnte sich gerade für Norderstedt eine Kooperation von Schleswig-Holstein und Hamburg vorstellen. Ihre Kollegen und die Elternvertreter favorisieren ein anderes Modell: "Die Schulen müssten von vornherein mehr Stunden zugewiesen bekommen", sagt Fritz Bultmann, Leiter des Gymnasiums Harksheide. Dann könnten Lehrer den Ausfall ausgleichen, die die Schüler und das Kollegium kennen und zudem noch die entsprechenden Fächer unterrichteten. Auch Rainer Krenz, Leiter der Realschule Friedrichsgabe, wünscht sich mehr Ausgleichsstunden. Vom Appell der schleswig-holsteinischen Ministerin an die Schüler hält er wenig: "Dass Schüler sich gegenseitig unterrichten, ist in der Praxis kaum machbar. Außerdem stellt sich die Frage nach der Aufsichtspflicht."

19.05.2001: Der Fluglärm ist jetzt auch Gegenstand plattdeutscher Betrachtungen. Wie die Garstedter den Lärm aus der Luft sehen und op Platt kommentieren, ist am Montag, 20. Mai, um 20.05 Uhr auf der Welle Nord des NDR zu hören

25.05.2001: "Los von Muttern!" Mit dieser Parole zogen die ersten Männergruppen 1890 zu Himmelfahrt hinaus ins Grüne, auf dem Kopf die Kreissäge, auf dem Bollerwagen viele kühle Blonde geladen. Seitdem kutschieren, marschieren und wandern die Herren, ob Vater oder nicht, am Tag des Herrn durch Feld, Flur und Wald. Im Rantzauer Forst veranstaltete die Feuerwehr Garstedt auch in diesem Jahr ihr Waldfest mit Konzert, Kaffee, Kuchen und kühlem Köm, mit Grillfleisch, Würstchen und Wasser. Von der neu gebauten Bühne auf der Waldlichtung neben der Waldjugendhütte sangen und schmetterten der Musikzug der Garstedter Wehr, die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, der Schützenspielmannszug und die Parforcehornbläser fröhliche Lieder und Weisen. Die Jugendfeuerwehr veranstaltete "Wasser-marsch"-Spiele für die Kleinen, während Mütter und Väter "was zum Futtern" organisierten, klönten und einfach den tollen Frühlingstag im Wald genossen. "Unser Waldkonzert ist eine Veranstaltung für die ganze Familie", betonte Heinz Wiersbitzki, Wehrführer der Garstedter Feuerwehr. Mehr als 2000 Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Region folgten der Einladung zu Fuß, per Rad oder Bollerwagen.

26.05.2001: Ein Fest voller Herzlichkeit, ganz so, wie man es aus guten "Kuckucksei"-Zeiten gewohnt ist, stieg exakt ein Jahr nach dem großen Brand am 23. Mai 2000 im Garten des beliebten Restaurants an der Ulzburger Straße, und gleich zwei Richtkronen wehten über dem Betondach, das in den nächsten Wochen mit Reet gedeckt wird. "Zwei Richtkronen, das ist Dithmarscher Brauch", erklärte "Kuckucksei"-Besitzerin Hildegard Waack stolz und verwies auf das Hauptgewerk, das von der Husumer Firma Kersten errichtet wird. "Die Norderstedter hatten offenbar keine Lust, dieses Haus wieder aufzubauen, sie waren zu teuer. Die Husumer, die sind sogar bei Schnee gekommen", begründete Waack die Entscheidung, ein Husumer Unternehmen mit dem Wiederaufbau der Traditionskneipe beauftragt zu haben. Als einzige Norderstedter Firma ist Elektro Alster-Nord vertreten. Die Zimmerei Posse kommt aus Wischhafen, die Tischlerei Timm aus Seth. "Ich bin dankbar und sehr glücklich, dass wir uns getraut und es geschafft haben, das Kuckucksei und damit mein Elternhaus wieder aufzubauen", strahlte die Tochter von Heinrich Lönnies, immerhin der Mann, der unter dem Dach des Hauses aus Garstedt, Glashütte, Harksheide und Friedrichsgabe die Stadt Norderstedt geschmiedet hat. "Das Haus ist durch die Betonlage auf dem Dachstuhl von innen wie von außen gegen Feuer geschützt", erläuterte Architekt Hansjörg Baas die Dachkonstruktion. Das Gebäude wurde nach Fotos und alten Plänen rekonstruiert. Die unteren Außenwände des Hauses sind original erhalten, eine neue Belüftungsanlage sorgt für frische Luft in den Stuben. Einige der alten Möbel konnten gerettet werden. Eine Einweihungsfeier mit den Bands, die einmal im "Kuckucksei" gespielt haben, ist für Mitte August geplant.

Juni

01.06.2001: "Die Junge Messe ist für uns überaus erfolgreich verlaufen. Wir hatten noch nie so viele Jugendliche an unserem Stand", sagte Detlef Senkpaul, Leiter der Barmer in Norderstedt, als er die Gewinne übergab. Rund 2000 Jungen und Mädchen nutzten die Chance, sich am Stand der Krankenkasse im Norderstedter Rathaus über den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten zu informieren. Zusätzlicher Magnet war die Firma Pepsi - auch der Softdrinkhersteller war mit der Resonanz zufrieden. Rund 5000 Becher mit Pepsi wurden an die jungen Gäste verteilt. Die Jugendlichen beteiligten sich auch rege am Preisausschreiben. Da hatte die Barmer die Berufswünsche der Schüler abgefragt. Das Ausfüllen der Fragebogen wurde belohnt - die Jugendlichen der Realschulen Friedrichsgabe und Garstedt haben Kinokarten im Gesamtwert von 1500 Mark gewonnen. Zusätzlich hatten Barmer und Pepsi noch zwei Hauptpreise ausgelobt: Janina Hoopt (14) von der Realschule Friedrichsgabe freute sich über ein Mountainbike im Wert von 1000 Mark, und Robert Schäfer (14) vom Gymnasium Harksheide nahm ein Inliner-Sicherheitspaket von K 2 im Wert von 1200 Mark entgegen. Was die beiden Hauptgewinner werden wollen, steht noch nicht fest. "Die Junge Messe war schon interessant, aber leider sehr überlaufen", fasste Robert seine Eindrücke vom Besuch im Norderstedter Rathaus zusammen. Außerdem wurden noch 50 Kino- und Musikgutscheine vergeben.

01.06.2001: 01.06.1986: Die Stadt Norderstedt will ihren Bürgern etwas mehr entgegenkommen und mehr Bürgernähe praktizieren: Nach einem Antrag der CDU-Fraktion sollen in den Stadtteilen Garstedt, Glashütte und Friedrichsgabe Außenstellen der Stadtverwaltung eingerichtet werden

07.06.2001: Das Sozialwerk Norderstedt lädt die Senioren aus Glashütte-Nord und -Süd und Garstedt-Süd-West zu einer Ausfahrt nach Tönning an der Eider für Mittwoch, 27. Juni, ein. Die Reisebusse starten morgens um 9 Uhr in Norderstedt. Gegen 11.30 Uhr wird die Eiderfriesin Elke Peters vom "Strandhotel Fernsicht" die Gäste aus Norderstedt in der Landessprache begrüßen und die heimischen Gerichte, die am Eiderstedter Büfett angerichtet sind, erläutern. Dazu gehören unter anderem Mehlbüddel mit Swiensback oder Röhrei mit Porn. Nach dem Essen führt Elke Peters durch Tönning. Der Ausflug endet mit Kaffee und Kuchen. Die Fahrt kostet pro Person 20 Mark. Anmeldungen nehmen bis zum 21. Juni die Kirchenbüros der Thomaskirche, Glashütter Kirchenweg 20, der Vicelinkirche, Immenhorst 3, der Christuskirche, Kirchenstraße 12, und das Sozialwerk Norderstedt an der Ochsenzoller Straße 85 entgegen. Dort liegen auch Verzeichnisse mit den genauen Bushaltestellen und Abfahrtszeiten aus

11.06.2001: Der Norderstedter Stadtlauf hat sich zum größten Sportereignis der Stadt gemausert. Die fünfte Auflage des Laufmeetings lockte 1380 Teilnehmer an. Der bisherige Rekord lag bei 1135 Startern. Entlang der Strecke in den Ortsteilen Garstedt und Harksheide herrschte Volksfeststimmung: Hunderte von Zuschauern feuerten die Sportler begeistert an. Am erstmals ausgetragenen Kinderlauf rund um das Arriba-Freizeitbad nahmen zusätzlich 180 Kinder teil, die mit einer Medaille, einer Tüte Süßigkeiten und einem "Arriba"-Gutschein belohnt wurden. Einziger Wermutstropfen: Einige Spitzenläufer aus Hamburg und Schleswig-Holstein zogen es vor, zur gleichen Zeit beim finanziell lukrativen Rennen in Ratekau zu starten. "Wir bleiben unseren Prinzipien treu und zahlen keine Antrittsgelder", sagte Organisationschef Uwe Richter, "so etwas wird es in Norderstedt nicht geben. Der Stadtlauf ist und bleibt eine Breitensportveranstaltung." Mit Katja Wolters (LG Hammer Park) und Simon Brehmer (LG Wedel-Pinneberg) gab es im Hauptlauf über 10 000 Meter neue Sieger. Brehmer hatte sich auf der vom Deutschen Leichtathletikverband offiziell vermessenen Strecke so verausgabt, das er nach der Zielankunft von den Helfern des KBA gestützt werden musste. Mit 34:08 Minuten erzielte der 24-Jährige eine respektable Zeit und verwies Christian Prass (LG Hammer Park, 34:35 Min.) deutlich auf Rang zwei. Dessen Vereinskameradin Katja Wolters war in ausgezeichneten 37:38 Minuten als 33. des Gesamtklassements überraschend vor der zweifachen Stadtlaufsiegerin Gabriele Schult (LAV Hamburg Nord, 38:16 Min.) ins Ziel gestürmt. Vom 5. Norderstedter Stadtlauf berichten Joachim Jakstat, Anne Pamperin, Volker Röpke (Texte) und Thomas Maibom (Fotos) Beim 5000-Meter-Lauf hatte das Norderstedter Publikum einen besonderen Grund zum Jubeln. Vom Start weg diktierte Lokalmatador Patrick Rambow (Leichtathletikgemeinschaft Alsternord) das Tempo. Der 19 Jahre alte Abiturient baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und passierte die Ziellinie nach 16:08 Minuten mit 48 Sekunden Vorsprung auf seinen neuen Vereinskameraden Dr. Jörn Böhle. Eigentlich hatte Mittelstreckler Rambow gar nicht starten wollen. "Mich plagen seit einigen Wochen Meniskusprobleme, aber beim Laufen habe ich keine Schmerzen", so der Hindernisspezialist, der tags zuvor bei den Hamburger Meisterschaften den Titel über 800 Meter gewonnen hatte. Sein Konkurrent Böhle, der seit einem Jahr in Norderstedt eine Zahnarztpraxis betreibt, musste seinem verringerten Trainingspensum Tribut zollen, war aber mit dem Erreichten durchaus zufrieden. "Ich habe von allen Seiten nur Lob gehört", zog Organisator Uwe Richter nach der Siegerehrung zufrieden Bilanz

18.06.2001: Die Stadt wird nicht zersiedelt. Neue Baugebiete sollen sich nicht wie in Kaltenkirchen oder Henstedt-Ulzburg in bisher unbebaute Randgebiete Norderstedts hineingetrieben werden und Natur zerstören. Diese Position vertritt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote in der Diskussion um den Flächennutzungsplan, der die Stadtentwicklung für die nächsten 20 Jahre festschreiben wird. Grote will an der bisherigen Prämisse der "grünen Stadt" festhalten. Daher sollen Parks, Grünflächen, Wanderwege, Wälder und Moore zu attraktiven Naherholungszonen weiterentwickelt werden. Nachdem Norderstedt vor allem in den 80er-Jahren mit dem Slogan der "grünen Stadt" geworben und viele junge Familien in den neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte geholt hatte, waren Natur und Umwelt in letzter Zeit durch andere Themen überlagert: Straßenbau, Gewerbeansiedlung und Wohnungsbau beherrschten die politische Diskussion weitgehend. Nun bietet der Flächennutzungsplan Anlass, über das Verhältnis von bebauter und naturnaher Fläche nachzudenken. Die Verwaltung geht davon aus, dass rund zwei Drittel des Norderstedter Stadtgebietes Grünzonen, Wald und landwirtschaftlich genutzte Flächen sind. An diesem aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes positiven Verhältnis möchte Grote möglichst wenig ändern: "Gegen die immer wieder laut werden Wünsche, Bauvorhaben westlich des Friedrichsgaber Weges zuzulassen, werde ich mich wehren." Der Bürgermeister bezieht sich auch auf das Stadtentwicklungskonzept 2010, wonach der Bereich zwischen dem Friedrichsgaber Weg und der westlichen Stadtgrenze in Höhe der A 7 nicht bebaut werden soll. Stattdessen sollen die Neubaugbiete im so genannten Garstedter Dreieck südlich des Buchenweges und nördlich der Harckesheyde möglichst dicht bebaut werden. "Das kann zwar eher zu sozialen Spannungen führen, doch mögliche Probleme werden durch die vielen Naherholungsbereiche in der Stadt mehr als ausgeglichen", sagt Bürgermeister Grote. Die Grünflächen bedeuteten für die Norderstedter ein erhebliches Stück Lebensqualität. Grote möchte die Grünzüge noch für ein weiteres Vorhaben nutzen: ein eigenes Radwegenetz abseits der Straßen. "Es wäre mein Wunsch, dass die Stadtvertretung das zusammen mit dem Flächennutzungsplan beschließt", sagt der Verwaltungschef, der als Vorbild auf Münster verweist. In der westfälischen Stadt sei eine solche Konzeption schon in den 60er-Jahren erarbeitet und Schritt für Schritt verwirklicht worden. Damit sei es den Münsteranern, die für ihre Stadtentwicklung immer wieder ausgezeichnet wurden, gelungen, den Anteil des Radverkehrs deutlich zu erhöhen. In Norderstedt sei dieses Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft, da die meisten Bürger Distanzen von rund drei Kilometer zurücklegten - eine Strecke, die bequem auf zwei Rädern und ohne Motor absolviert werden könne. Als gelungenes Beispiel nennt Grote den Radweg entlang der U-Bahn- und AKN-Gleise. Diese Strecke werde gut angenommen. Eine ähnlich attraktive Verbindung müsse von Glashütte nach Harksheide geschaffen werden. In Teilen sei die Trasse vorhanden, doch private Grundstücke und vor allem die Schleswig-Holstein-Straße stoppten die flotte Fahrt immer wieder. Der Bürgermeister ist aber zuversichtlich, dass bei den weiteren Planungen diese Probleme gelöst werden. Gerade in den Parkanlagen und Grünzügen könnten entsprechende Wege angelegt und damit das Radeln attraktiver gemacht werden. Wie die Parks in und zum Teil zu naturgeschichtlichen Denkmalen werden sollen, lesen Sie unten

19.06.2001: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zählt mit 3500 Mitgliedern zu den größten Vereinen in Norderstedt. "Doch viele sind inzwischen 70 Jahre und älter. Der Nachwuchs ist zwar da, aber wir könnten noch mehr aktive Helfer gebrauchen", sagt Werner Aschmutat, Vorsitzendes der DRK-Ortsverbandes. Um die vielfältigen Aktivitäten den Bürgern vorzustellen und damit zugleich weitere aktive Mitglieder zu gewinnen, geht der Wohlfahrtsverband in die Offensive: "Ihr Rotes Kreuz 2001" heißt die große Präsentation, für die Schleswig-Holsteins Sozialministerin Heide Moser (SPD) die Schirmherrschaft übernommen hat. Am Sonnabend, 23. Juni, werden die Rotkreuzler ihre Arbeit von 10 bis 16 Uhr im Herold-Center und auf dem Platz vor Karstadt vorstellen. Ein Blick ins Vereinsheft dokumentiert, wie breit die Palette gefächert ist: So hat die Kleiderkammer im Vorjahr rund 40 000 Kleidungsstücke an Bedürftige ausgegeben. Mehr als 1200 Bürger haben beim DRK Blut gespendet, die Leiter der Seniorenkreise registrierten 14 000 Besuche, die Osteoporose-Gymnastik 4408 Teilnahmen. "Hinzu kommt noch die ehrenamtliche Sanitätsbereitschaft bei Sport- und Kulturereignissen sowie das Jugendrotkreuz, das wir gern verstärken würden", sagt Werner Aschmutat. Das ehrenamtliche Angebot wird durch die professionelle Arbeit komplettiert. So ist das DRK aktiv im Rettungsdienst, Katastrophenschutz, in der Sozialstation mit der ambulanten Pflege, als Träger des Kindergartens an der Dunantstraße und im Blutspendedienst. Bei der Schau am Sonnabend will die "Schnelleinsatzgruppe" ihre Schlagkraft zeigen. Weiter auf dem Programm stehen Sketche des Jugendrotkreuz, Yoga-Übungen, Unfallprävention beim Inline-Skaten. Zudem können Kinder lernen, wie sie den Notruf 112 fachgerecht aktivieren. Die Mitarbeiter werden zu den Themen Pflegeversicherung, gesunde Ernährung, Osteoporose, Yoga und Aussiedlerangelegenheiten beraten. Dazu gibt es eine Tombola mit attraktiven Preisen. Die Hauptgewinne sind eine viertägige Reise zum Europäischen Parlament nach Straßburg und drei dreitägige Reisen für je zwei Personen zum Reichstag nach Berlin. Die Big Band der Freiweilligen Feuerwehr Garstedt macht Musik, stärken können sich die Besucher natürlich auch

22.06.2001: Plattdeutsch an sich ist ja schon etwas für Liebhaber. Aber so gern die meisten Menschen diese norddeutsche Sprache auch hören - lesen lässt sie sich oft schwer. Deshalb kam Olga Schuck vom "Plattdeutschen Arbeitskreis", einem Kursus der Volkshochschule, auf die glorreiche Idee, eine Hör-CD "op Platt" aufzunehmen. Und zwar mit unterhaltsamen Kurzgeschichten von Ernst Meyer, der seit 16 Jahren für die Schreibwerkstatt in Kappeln schreibt. Das begann einst mit Texten über "Kindheit und Jugend - op Platt vertellt", und "Senioren werden zu Autoren", ein Projekt, das über ganz Schleswig-Holstein verteilt ist. Jetzt war es so weit, dass Olga Schuck in die Stadtbücherei Garstedt einladen konnte, um ihr neuestes Projekt, nämlich die Hör-CD, einem interessierten Publikum vorzustellen. Den Spezialisten für die Technik hatte sie auch gleich mitgebracht: Detlev Westphal, Inhaber eines Verlags mit Phonstudio in Quickborn, der die CD, die an diesem Abend aufgenommen wurde, im Herbst herausbringt. Der Handelsvertreter Ernst Meyer aus der Nähe von Nahe, der sich jetzt seines Rentnerdaseins erfreut, konnte seine Beobachtungsgabe besonders in den letzten Jahren enorm schärfen, denn er gehört seit 15 Jahren ebenfalls dem "Plattdeutschen Arbeitskreis" der VHS an. "Wi mokt een Hörbook", verkündete Olga Schuck in ihrer unnachahmlichen Art, die ihr Publikum mit ihrem unfreiwilligen Humor sofort zum Lachen reizte. "Aber se dörpt ok schluchzen, wenn Se dat so angeiht." Großes Gelächter. "Op Platt" kann eben nichts so bierernst sein wie auf Hochdeutsch, auch wenn sich hinter den amüsanten Alltagsgeschichten oft eine leise Tragik verbarg. Zwei Geschichten unter den neun ausgewählten gingen so unter die Haut, dass es zunächst ganz still war, bevor der Applaus aufbrandete. Zu verdanken war diese Stimmung nicht zuletzt den beiden Vorlesern Wolfgang Schmidt und Arnold Schwartau, die so viel Gefühl in ihren Vortrag legten, dass sich jeder mit dem Inhalt identifizieren konnte. Zu bestellen ist die Hör-CD übrigens bei Olga Schuck unter Tel. 523 37 86

22.06.2001: Die Nomi-Feste haben schon früher viele Menschen aus den Häusern gelockt - eine Tradition, die die Organisatoren vom Verein "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" in diesem Sommer fortsetzen wollen. Das Programm für das Fest am Sonnabend, 30. Juni, ist wieder so breit angelegt, dass sich junge wie ältere Besucher auf der Festmeile am Garstedter Müllberg amüsieren können. Um 14 Uhr geht es mit vielen Spielen für Kinder und Jugendliche los. Sie können im Rennsimulator nachempfinden, was Formel-1-Piloten Tempo 300 fühlen, mit dem Mountainbike einen Parcours durchfahren, Buttons basteln, dicke Seifenblasen in die Luft pusten und vieles mehr. Mit von der Partie sind auch wieder viele örtliche Vereine, die sich mit unterschiedlichen Aktivitäten vorstellen. Magier Nico Valentino will seine kleinen Fans verzaubern, die Tombola lockt mit Freikarten und vielen Preisen. Dazu gibt es von 15 Uhr bis Mitternacht ein Bühnenprogramm mit Theater und viel Musik. Zu hören sein werden unter anderem die Trommler von Fogo do Samba, Little Fynn, No man's land und Dash Dynamics. Dazu gibt es jede Menge Zuckerwatte, Popcorn, Kuchen, Waffeln, Bratwurst, Pizza sowie Getränke mit und ohne Alkohol. Der Erlös soll der geplanten Skaterbahn zugute kommen

25.06.2001: Sie wollten endlich geistliche Literatur singen und der Akustik des Festsaals am Falkenberg entkommen, die Chöre und Instrumentalisten des Lessing-Gymnasiums, und zogen in die Christuskirche. Beide Chöre stellten sich der musikalischen und räumlichen Herausforderung. Vor allem der kleine Chor meisterte sowohl die ungewohnte Komposition als auch, den hohen Kirchenraum mit Klang zu erfüllen. Rund 280 Zuhörer spendeten reichlich Beifall. Der Unterstufenchor mit über 60 Sängern wagte sich unter der Leitung von Musiklehrer Alexej Stroh an die Kantate "Der Turmbau zu Babel" von Günther Kretzschmar. Unterstützt von Ulrike Leopold an der Flöte, Verena Möhring an der Klarinette, Lars Seniuk, der einen klaren Tompetenton blies, Friedrich Peschken am Kontrabass und Ute Singer am E-Piano, mal mit Orgel-, mal mit Cembalo-Klang, vermittelten sie den Inhalt der Kantate voll Spannung. Getragen gelang der Eingangschor. Johanna Kunde gab das Rezitativ mit warmem, rundem Sopran. Schwungvoll vom Chor der "Turmbau", rhythmisch "Gott lässt sich nicht spotten". Ruhig, bestimmt und ohne Sentiment kam "Sie ziehen weinend davon". Kraftvoller als der Eingangschor erklang der Schlusschor. Viel Beifall erhielt Abiturient Jörg Schwaratzki für seine Interpretation von Dietrich Buxtehudes Präludium g-Moll, Opus 149 auf der großen Orgel. Der Schüler Lothar Fuhrmanns strukturierte die Komposition mit klaren Zäsuren. Störend aber das murmelnde Geschwätz aus den Bankreihen; eine grobe Unhöflichkeit gegenüber dem Organisten. Der große Chor, gebildet aus Oberstufe und Lehrkräften, geizte stimmlich mit Kraft und Volumen. So erklang die wunderbaren "Cantate Domino" von Hans Leo Hassler, dirigiert von Ute Singer, nur gedämpft. Unter der Leitung von Stroh bewies der große Chor in Felix Mendelssohn-Bartholdys "Jauchzet dem Herrn alle Welt" dann doch noch Strahlkraft und Harmonie. Mehr Präzision hätte man sich in Thomas Morleys "Sing we and chant it" gewünscht, flott kamen die Spirituals

26.06.2001: Die Messstation auf dem alten Garstedter Rathaus gibt seit langem darüber Auskunft, wie stark der Fluglärm über dem größten Norderstedter Stadtteil ist. In der Sitzung der Fluglärmschutzkommission hat Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote angeregt, die Messeinrichtung zu überprüfen, denn: Zum einen ist die Technik in die Jahre gekommen. Zum anderen hat der Autoverkehr auf der Ochsenzoller Straße zugenommen, vor allem die Zahl der Lkw ist gestiegen. Und die Brummis produzieren, so Grote, zum Teil einen Lärmpegel, der dem der Flugzeuge nahekommt bzw. den Lärm aus der Luft sogar übertrifft. "Da stellt sich die Frage, was die Messstation überhaupt registriert und ob nicht der Fluglärm durch Straßenlärm überlagert wird", sagt der Verwaltungschef, der der Kommission zugleich einen weiteren Wunsch vorgetragen hat: Die modernen mobilen Messeinrichtungen sollten verstärkt auch in Norderstedt eingesetzt werden. Dann gebe es eine verlässlichere Basis für Aussagen über die Lärmbelastung

27.06.2001: Ein Sommerfest mit vielen Attraktionen für Kinder und Erwachsene veranstaltet die Christus-Kirchengemeinde Garstedt, Kirchenstraße 12, am Sonnabend, 30. Juni. Von 14 Uhr an stehen Ponyreiten, Sackhüpfen, Rasenski, Seifenblasenpusten, Kinderschminken, ein Angelspiel und viele weitere Spiele auf dem Programm. Für zwei Mark können Textiltaschen unter Anleitung mit Stoffmalfarbe selbst bemalt werden. Der Wirt des "Ristorante da Franco" serviert den Gästen italienische Speisen und Wein. Popcorn, Waffeln und Kuchen werden ebenfalls angeboten. Das Fest beginnt mit einer kurzen Andacht, die Pastor Axel Kapust hält. Das Ende des Kinderprogramms um 18 Uhr wird noch lange nicht das Ende des Festes sein, denn es kann bis in die Nacht gefeiert werden

28.06.2001: Festfieber im Vorzimmer: Herbert Seeger, die rechte Hand von Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl, koordiniert im Rathaus das Programm für den Grillabend der Norderstedter Stadtvertretung. Zwei Tage hat der Organisator noch Zeit, dann werden sich wieder die Menschen auf dem Rathausplatz drängen. Viele Norderstedter nutzen seit Jahren den Abend, um sich von den Kommunapolitikern Würstchen auf die Teller legen und Bier in den Humpen zapfen zu lassen. Die Männer und Frauen, die normalerweise mit dem Kopf arbeiten (sollten) und die Geschicke der Stadt bestimmen, stehen am Freitag einige Stunden lang am Grillrost und am Bierhahn. Sie wollen im lockeren Plausch hören, wo die Bürger der Schuh drückt. Die Stadtvertreter ha- ben ein offenes Ohr für Anregungen und Kritik, aber auch für Lob. Doch es bleibt nicht beim verbalen Austausch. Wie immer setzt Organisator Seeger auf die Mixtur aus Information und Unterhaltung. Auf der Showbühne wird der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt die Besucher um 19 Uhr einstimmen. Dann übernehmen "The Needles" das Programm. Mit Oldies der 60er- und 70er-Jahre und einigen Einlagen in Kostümen werden die Musiker das Publikum wieder zum Mittanzen und Mitklatschen animieren. Bis 24 Uhr können sich die Gäste auf dem Rathausplatz amüsieren und zeigen, wie die Norderstedter in die Saison der Feste unter freiem Himmel starten wollen

30.06.2001: Das geplante Frachtzentrum steht im Mittelpunkt des nächsten CDU-Gesprächsabends. Bürgermeister Hans-Joachim Grote wird am Montag, 2. Juli, um 20 Uhr im Hotel Heuberg darüber informieren, wie sich das Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße auf das Leben im "alten Dorf Garstedt" auswirkt. Dabei spielt der Verkehr in dem ohnehin schon stark belasteten Bereich die Hauptrolle. Nach dem Referat können die Bürger ihre Meinung zum Thema sagen

Juli

04.07.2001: Zwei Stunden lang konnte sich der Nachwuchs aus Norderstedt-Mitte nach Herzenslust amüsieren, das traditionelle Nomi-Fest am Fuße des Garstedter Müllbergs, entlang der Oadby-and-Wigston-Straße, schien ein voller Erfolg werden zu sollen: Zu Hunderten drängten sich die Jungen und Mädchen samt ihren Eltern am Formel-1-Simulator, am Mountainbike-Parcours, an der Himmelsleiter, die an einem Autokran montiert war, an der Freiluft-Kegelbahn oder rund um die Hüpfburg. Jeder wollte sein Vergnügen haben. Kaum jemand achtete auf die heraufziehenden Wolken. Die Jugendabteilung des Technischen Hilfswerks (THW) zeigte, wie man Getränkekisten stapeln kann, Pfadfinder, die Jugend der Deutschen Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG), das Jugendrotkreuz, Waldjugend, Wasserratten und Wandervögel gaben Interessierten einen Einblick in ihre Arbeit. Dann aber, gegen 16 Uhr, setzte der große Regen ein. Besonders zuversichtliche Festbesucher fanden zunächst Schutz vor den Wassermassen unter den schützenden Dächern der Getränke- und Wurststände, der Pizza- und Waffelbuden. Was als Seifenblasen-Traum am "Arriba"-Stand angekündigt war, endete im Seifenlaugen-Schaum. Wer den nachmittäglichen Kaffee und Kuchen beim Nomi-Fest genießen wollte, sah sich schließlich angesichts des strömenden Regens genötigt, doch die eigenen vier Wände aufzusuchen. Ein schöner Nachmittag war im (Wasser-)Eimer . . .

05.07.2001: Eines der größten Projekte in Norderstedt ist unwiderruflich auf den Weg gebracht: Im Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße werden bis zu 2000 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Planungsausschuss hat die formalen Beschlüsse gefasst, so dass die Pläne für das Frachtzentrum mit einem Investitionsvolumen von mehreren Hundert Millionen Mark konkretisiert werden können. Angedacht ist auch eine neue Bahnlinie von Hasloh durch das neue Gewerbegebiet bis zur S-Bahn am Flughafen. "Wir führen zurzeit intensive Gespräche mit der AKN, die erste Resonanz ist positiv", sagt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Ersten Ideen zufolge soll die Bahn nicht nur Güter im Frachtzentrum aufnehmen. Auch die Bürger könnten von der neuen Schienenverbindung profitieren: Die Trasse soll möglichst nah an das alte Dorf Garstedt herangeführt werden und dort eine weitere Haltestelle erhalten. Mit der neuen Verbindung könnten die Menschen auf direktem Weg vom Hamburger Flughafen über Kaltenkirchen und Neumünster bis Kiel fahren. "Eine solche Schienentrasse wäre für die Region von enormer Bedeutung", sagt der Bürgermeister, der darauf hinweist, dass ein solches Projekt nicht sofort und nur zusammen mit dem Land verwirklicht werden könne. Aber auch das eigentliche Frachtzentrum sei ein wesentlicher Baustein, um den Wirtschaftsstandort Norderstedt zukunftssicher zu machen. Auf 36 Hektar sollen Branchen und Unternehmen angesiedelt werden, denen die Experten Wachstum voraussagen. So vermelde der Bereich Logistik und Distribution zweistellige Zuwachsraten. Auch in einem weiteren wichtigen Marktsegment habe Norderstedt schon einen Pflock eingeschlagen: Mit dem ebenfalls geplanten IT-Kompetenzzentrum werde der enormen Nachfrage nach Fachkräften in der Informations- und Telekommunikationstechnologie Rechnung getragen. Und auch auf den Bedarf der Wirtschaft an qualifizierten Weiterbildungsangeboten habe sich die Stadt eingestellt, denn: "Um neue Firmen in die Stadt zu holen, reicht es heute nicht mehr, ein Schild mit dem Hinweis auf freie Gewerbeflächen aufzustellen", sagt Grote. Die Unternehmen erwarteten Paketlösungen. Die neue Fläche, die die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt und der Investor Köllmann AG in einer gemeinsamen Gesellschaft vermarkten, soll in folgende Themenquartiere aufgeteilt werden: Luftfracht, Logistik und Distribution, Warenveredlung, Speziallager, Hochregal- und Kühllager, unterstützende IT-Bereiche und Infrastruktur. Eine zentrale Rolle spielt die Luftfracht - Kleinlaster sollen die Waren direkt von den Flugzeugen aufnehmen und entweder im neuen Frachtzentrum oder direkt an die Adressaten weiter verteilen. "Wir sind uns mit Hamburg einig, dass wir den Flughafen Fuhlsbüttel nur gemeinsam gegen die Konkurrenz der Airports von Hannover oder Kopenhagen stärken können", sagt Grote. Weiter gehe es darum, Warenströme zusammenzuführen und die Auslieferung zu beschleunigen. Wer heute am Computer bestellt, wolle die Waren in 24 Stunden haben. Weiter geplant sind ein Zollamt, ein Motel und ein Konferenzzentrum. Der Verkehr wird von der Ohechaussee weit westlich in das neue Gewerbegebiet hinein- und über die Niendorfer Straße wieder hinausgeführt. Die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße soll durch einen Kreisel entlastet werden

06.07.2001: Wer am 30. September am 28. Berlin-Marathon teilnehmen will, muss fit sein. Auch Thorsten Mistereck und Mark-Henning Krause, eigentlich Tennisspieler in Diensten des TC Garstedt, bereiten sich gewissenhaft auf dieses Großereignis vor. Gemeinsam mit den beiden Tenniskolleginnen vom benachbarten 1. SC Norderstedt, Kirstin Sommer und Britta Bachmann, wurde in Blankenese nun der erste Halbmarathon in Angriff genommen. "Es hat eigentlich alles geklappt. Wir haben uns die Strecke gut eingeteilt. Nur am Ende, als noch einmal eine Steigung kam, mussten wir ziemlich kämpfen", so Krause, Fachanwalt für Arbeitsrecht. Die Gesamtzeit von 1:57 Stunden war eher nebensächlich. "Hauptsache, wir sind unter zwei Stunden geblieben", so Krause hinterher. Auf die Idee, den Blankeneser Halbmarathon zu bestreiten, kamen der 37-Jährige und sein Trainingskamerad durch einen Blick ins Internet, wo die Ausschreibung zu finden war. "Wir laufen schon länger, aber das war unser erster Wettkampf", erzählt Mark-Henning Krause. Um im September auch die doppelte Distanz ohne erhebliche Probleme zu überstehen, wird eifrig trainiert. "Täglich eine Stunde ist Pflicht", so Krause

07.07.2001: Die CDU Norderstedt begrüßt den einvernehmlichen Beschluss, mit dem der Planungsausschuss die Voraussetzungen für das neue Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße geschaffen hat. Die CDU verspricht sich vom Frachtzentrum viele neue Arbeitsplätze. Auß erdem werde der Wirtschaftsstandort Norderstedt gestärkt. Als positiv bewertet die CDU zudem die Absicht, eine neue Bahnstrecke von Hasloh am alten Dorf Garstedt vorbei durch das neue Frachtzentrum bis zum S-Bahnanschluss am Flughafen zu führen. Dadurch könnten die Garstedter vom Verkehr entlastet werden. "Doch auch unabhängig vom neuen Gewerbezentrum muss die Niendorfer Straße dringend entlastet werden", sagt CDU-Sprecher Manfred Limbacher

10.07.2001: In der P&R-Anlage am U-Bahnhof Garstedt lauerten zwei Täter am Sonnabend gegen 1.15 Uhr einem Henstedt-Ulzburger auf, der gerade von der Arbeit kam. Die beiden Männer bedrohten ihn und versuchten, ihm seinen Koffer zu entreißen. Der Henstedt-Ulzburger setzte sich erfolgreich zur Wehr. Währenddessen muss einer der Täter mehrfach mit einer Schreckschusswaffe geschossen haben. Anschließend flohen sie ohne den Koffer. Bei den maskierten Tätern handelt es sich um zwei junge Männer, die eine sportliche Figur haben und etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß sind. Wer die Tat beobachtet hat oder Hinweise zu den Tätern geben kann, wird gebeten, sich bei der Kripo Norderstedt, Tel. 52 80 60, zu melden

12.07.2001: Berlin - Anwohner von Flughäfen sollen mit einem neuen Lärmschutzgesetz besser vor gesundheitsschädlichem Krach geschützt werden. Die Grenzwerte für Dauerlärmpegel am Tage sollen deutlich gesenkt werden. Außerdem soll es für Nachtflüge erstmals einen Lärmgrenzwert geben. Entsprechende Eckpunkte für eine Novelle des Fluglärmgesetzes haben - unter der Federführung der SPD-Bundestagsabgeordneten Anke Hartnagel aus Hamburg - die Verkehrs- und Umweltexperten der SPD-Bundestagsfraktion erarbeitet. "Das neue Gesetz soll für Flughäfen mit mehr als 20 000 Starts und Landungen pro Jahr gelten", sagte Hartnagel zum Abendblatt. Zugleich wies sie darauf hin, dass es für den stadtnahen Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel eine Ausnahmeregelung geben soll. Dort sollen die abgesenkten Lärmgrenzwerte am Tag und in der Nacht lediglich für die Start- und Landebahnen gelten, die zu 96 Prozent genutzt werden. Also für die Strecken über Garstedt, Niendorf und Langenhorn. Folge, so Hartnagel, der Flughafen Fuhlsbüttel müsste dort wegen der Nacht-Grenzwerte dafür sorgen, dass die Anwohner verstärkten Schallschutz erhalten. In der Umgebung von Flughäfen sollen die Lärmpegel, von deren Höhe an Anwohner einen Schutzanspruch erhalten, tagsüber von derzeit 75 Dezibel auf 67 und nach fünf Jahren auf 65 Dezibel abgesenkt werden. Und zwar in der Schutzzone 1, dem engeren Umfeld eines jeden Flughafens. Der Lärmpegel in der Nacht soll zunächst auf 55 Dezibel abgesenkt werden, nach fünf Jahren auf 53 Dezibel. Bei Neubauten und "wesentlichen Ausbauten" von Flughäfen sollen in der Schutzzone 1 gleich die reduzierten Werte gelten. Zum Vergleich: 60 Dezibel entsprechen in etwa der Geräuschentwicklung einer Hauptverkehrsstraße. Nach Ansicht von Hartnagel tragen die Vorschläge "sowohl dem hohen Schutzbedürfnis der Menschen im Umfeld von Flughäfen Rechnung als auch der Wirtschaftlichkeit der Flughäfen". Sie hofft auf Zustimmung von Verkehrs- und Umweltministerium sowie der Länder, "damit das Gesetz in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden kann". Zuvor hatte Umweltminister Trittin (Grüne) eine Novelle vorgelegt, die jedoch vom Verkehrsministerium abgelehnt worden war. Mitte Mai wiederum hatten sich die Länderverkehrsminister auf ein Konzept geeinigt, das aber den Lärm nicht so stark begrenzt wie die "Hartnagel-Eckpunkte"

13.07.2001: Am Hamburger Stadtrand entsteht ein neues Logistikzentrum. Nachdem die Stadtvertretung von Norderstedt, Kreis Segeberg, der Änderung des Flächennutzungsplans und dem notwendigen Bebauungsplan zugestimmt hat, ist der Weg frei für Planung und Bau eines Logistik- und Distributionszentrums (LDZ) im Stadtteil Garstedt. Auf einem 36 Hektar großen Gebiet in unmittelbarer Nachbarschaft des Hamburger Flughafens sollen bereits im nächsten Jahr die Bagger anrücken. Etwa 2000 Arbeitsplätze sollen durch das Projekt entstehen, für das die städtische Entwicklungsgesellschaft in Norderstedt und die Wiesbadener Köllmann-Gruppe verantwortlich zeichnen. Geplant sind der Bau von Kühl- und Warenlager und die Ansiedlung von Luftfracht-, Service- und Logistikunternehmen sowie eines Zollamts. In fünf bis zehn Jahren, so rechnet Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU), wird die Fläche voll bebaut sein. Mehrere Hundert Millionen Mark soll das ehrgeizige Projekt kosten. Ein ähnliches Distributionszentrum hat die Köllmann-Gruppe bereits in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia errichtet. Die in der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG) organisierten Fluglärmgegner sehen die Planungen dagegen skeptisch

14.07.2001: Die Vorgärten der Häuser in der Garstedter Feldstraße sind größtenteils ordentlich gepflegt. Der Rasen ist kurz gehalten, die Blumenbeete sind geharkt. Bäume sind, bis auf wenige Ausnahmen, kaum noch zu sehen. Der Kontrast zu den sauberen Gärten sind die Grünflächen an der Straße: Das Gras ist lang, dazwischen wachsen bunte Blumen, die Schmetterlinge und Bienen anlocken. Der Unterschied zu den Privatgärten könnte nicht größer sein. Aber das ist von der Stadt Norderstedt so gewollt: Das Straßenbegleitgrün, so der amtliche Ausdruck, hat eine große Bedeutung im Naturkreislauf und verändert das Ortsbild zunehmend. Anzeige Die Garstedter Feldstraße ist keine Ausnahme in Norderstedt. Aber sie ist ein gutes Beispiel: Die Natur ist hier im Laufe vieler Jahre verstädtert, Pflanzen, die hier einst gewachsen sind, wurden von Asphalt und sauber gemähtem Rasen verdrängt. Das Bewusstsein für wild lebende Pflanzen ist bei jüngeren Menschen kaum noch vorhanden. Das Team Natur und Landschaft der Stadt Norderstedt will dem Verlust von Naturflächen begegnen. "Denn dieser Verlust ist eine akute Bedrohung der Natur und führt letztlich auch zur Minderung unserer Lebensqualität", sagt Bernhard Kerlin, Mitarbeiter des Teams Natur und Landschaft im Grünflächenamt der Stadtverwaltung. Er ist nicht nur Norderstedts "Baumschützer", sondern auch der "Vater" der naturnahen Grünflächen in der Stadt. Die Ergebnisse dieser Überlegungen sind überall im Stadtgebiet zu sehen. In allen Stadtteilen gibt es am Rande von Straßen naturnahe Flächen, auf denen die Pflanzen sich ungestört entwickeln können. Dem Zufall wird das allerdings nur teilweise überlassen: Auf die richtige Saatmischung kommt es an. Sie wird in den Boden eingebracht, alles andere regelt sich von selbst. Dabei handelt es sich um mehrjährige Pflanzen, die im Laufe der Jahre ihre Pracht erst richtig entwickeln. Gewässert werden muss keineswegs; denn diese Wildpflanzen haben bis zu zwei Meter tiefe Wurzeln, die ihnen helfen, auch große Trockenperioden zu überstehen. Zweimal im Jahr werden diese Flächen gemäht, wobei es auch wieder auf den richtigen Zeitpunkt ankommt: Der ist zum Beispiel Ende Juni, wenn viele Blumen verblüht sind. Auf diese Weise können sie auch im Spätsommer oder Herbst noch einmal blühen. Häufigeres Mähen vernichtet die Artenvielfalt der Wildblumen und damit auch die Lebensgrundlage vieler Lebewesen. Was blüht und grünt denn nun auf einer naturbelassenen Fläche am Straßenrand? Wer mit einem Naturführer unterwegs ist, wird zum Beispiel diese Pflanzen in Norderstedt finden: Blauschwingel Bechermalve Beifuß Bocksbart Dürrwurz Eberraute Ferkelkraut Glockenblume Fuchsschwanz Johanniskraut Hopfenklee Hahnenfuß Kamille Kümmel Leimkraut Lichtnelke Ochsenzunge Malve Nachkerze Schafgarbe Wilde Möhre und viele andere. Diese Blumen locken eine Vielfalt von Insekten an. 24 Bienenarten fliegen die Wilde Möhre an, sogar 72 fliegen auf Wiesenlöwenzahn, der eigentlich sehr hübsch aussieht, von Gartenbesitzern aber sehr gehasst wird. Die Norderstedter mussten sich an die manchmal auch regelrecht wild aussehenden Beete am Straßenrand gewöhnen. Es gibt auch Proteste - allerdings recht selten. So gibt es Anlieger, die zum Beispiel Angst haben, dass sich Brennnesseln auf ihren Grundstücken ansiedeln. Damit kann Bernhard Kerlin leben. Aber er sorgt auch vor: Die Anwohner des Garstedter Weges zum Beispiel werden demnächst mit einem Rundschreiben aufgeklärt. "Es liegt schließlich im Interesse aller, diese letzten Rückzugsgebiete der Natur zu erhalten und zu pflegen", sagt der städtische Naturschützer. "Sie sind die Trittsteine zur Vernetzung gefährdeter Biotope."

17.07.2001: Die Sommerferien stehen vor der Tür - ein passender Anlass, fand das Team des Abenteuerpielplatzes Holzwurm und lädt deshalb herzlich zu einem "Ferienanfangsgrillen" auf den Spielplatz am Garstedter Müllberg ein. Am Sonnabend, 21. Juli, sind in der Zeit von 13 bis 16 Uhr alle Kinder und ihre Eltern eingeladen, leckere Grillwürstchen zu vernaschen. Und dann besteht für die Besucher auch die Gelegenheit, den Spielplatz und sein Betreuerteam näher kennen zu lernen.

17.07.2001: Eine fröhlich kunterbunte Schlange wand sich am Freitagnachmittag durch Garstedt, denn die Grundschule Niendorfer Straße hatte eine alte Tradition wieder aufleben lassen: Das Ende des Schuljahres wurde mit einem großen Festumzug durch den Ort gefeiert. Vorneweg ging der Spielmannszug, dann folgten die Könige und Königinnen des Tages auf dem Pferdewagen, und hinterher marschierten festlich gekleidet die Klassen mit bunten Papiergirlanden in den Händen. Die kleinen Majestäten waren tagsüber bei diversen Spielen ermittelt worden. Wer die meisten Punkte in einer Klasse erzielt hatte, wurde König, beziehungsweise Königin. Und so wurden um die Wette Dosen geworfen, das Glücksrad gedreht und mit dem Katapult losgeschossene Gummibärchen aufgefangen. "Mit Tischtennisbällen werfen war am schwierigsten", meinte der stolze König Felix von der 3a. Jennifer wurde mit 120 Punkten Königin der 4b. "Das finde ich gut, denn jetzt kann ich im Pferdewagen fahren", erzählte sie. Jannis aus der 4a wurde zwar nicht König, aber das Schulfest hat ihm trotzdem gut gefallen, "denn bei den vielen Glücksspielen war für jeden etwas dabei. Alle hatten eine Chance und nicht nur die Sportlichen, wie das sonst immer ist". Die Garstedter Schüler hatten in der vergangenen Woche nicht nur die Girlandenbögen gebastelt, sondern auch das Gehen in der Reihe auf dem Schulhof fleißig geübt. Ann-Kathrin aus der 4b und ihre beste Freundin Finja trugen zusammen eine Girlande. "Das gefällt uns an dem Fest am besten", meinten sie und strahlten vergnügt. Auch Cem, König der 4a, und sein Freund Tobias fanden den Umzug am schönsten. "Das sollten wir öfter machen", riefen sie begeistert. Nach dem Umzug gab es eine Zaubervorführung und Kinderdisco. Die hungrigen Tänzer stürzten sich anschließend mit gutem Appetit auf das üppige Kuchenbüfett, das die Eltern spendiert hatten. "Ohne die engagierte Mithilfe von Schulverein, Eltern und Erziehern könnten wir ein solches Fest nicht veranstalten", so Schulleiterin Ingke Diercks. Ein Schulfest mit Umzug soll es jetzt alle zwei Jahre geben

18.07.2001: Das geplante Frachtzentrum an der Niendorfer Straße brachte rund 150 Menschen auf die Beine. Sie nutzten die Anhörung zum Millionenprojekt für Fragen und Einwände. Befürchtet wurde, dass sich die Stadt mit dem Vorhaben, das Norderstedt bis zu 2000 neue Arbeitsplätze bescheren soll, übernimmt. Nicht alle Besucher konnten sich zudem vorstellen, dass der Flughafenzaun tatsächlich geöffnet wird, die Lkw direkt in den Sicherheitsbereich aufs Flugfeld fahren und die Maschinen entladen. Hier setzt auch die FDP an: "Die direkte Anbindung an den Flughafen ist noch nicht sichergestellt", sagt FDP-Fraktionschef Bernd Bassler. Ohne die Verbindung sei aber die Frachtabwicklung in Norderstedt, die eine wesentliche Säule des neuen Logistik- und Distributionszentrums darstellt, in Frage gestellt. Die FDP befürchtet, dass die Flughafenbetreiber die Frachtgebäude von Fuhlsbüttel an die Niendorfer Straße verlegen wollen, um das Flughafengelände mit Passagierterminals zu bebauen und höhere Mieten zu kassieren. "Dann müsste Norderstedt die gleichen Mieten akzeptieren wie in Hamburg, und dazu kann die FDP nur Nein sagen, da es dann schwieriger wäre, Firmen zu finden", sagt Bassler. "Der Flughafen hat grundsätzlich Bereitschaft signalisiert, Luftfracht via Norderstedt zu verteilen", sagt Karlheinz Deventer, der im Norderstedter Rathaus das Projekt leitet. Der Standort könne nur gemeinsam gegen die Konkurrenten behauptet werden. Weitere Details würden in nächster Zeit besprochen. Die Aussage der FDP zu den Mieten sei unverständlich. Die gemeinsame Grundstücksgesellschaft von Entwicklungsgesellschaft Norderstedt und dem Investor werde das entscheidende Wort sprechen. Weiter fragt die FDP, wer die diskutierte neue Schienenverbindung von Hasloh über West-Garstedt und das Frachtzentrum bis zum Flughafen nutzen soll. Die FDP schlägt vor, die Fracht von Norderstedt über Hasloh via Skandinavien zu transportieren. Weiter befürchteten die Bürger, dass der Verkehr auf der ohnehin schon stark befahrenen Niendorfer Straße weiter zunehmen wird. Die Stadt will die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße in drei Stufen ausbauen und den Verkehrsfluss zudem durch eine getrennte Zu- und Abfahrt erhöhen.

23.07.2001: Ich bin kein Stadtmensch", sagt Ingrid Ebeling mit Überzeugung. Sie wuchs in Garstedt auf und lernte dort ihren Mann kennen. "Wir bekamen vier Kinder und wollten deshalb nicht länger in einer Wohnung leben", erzählt sie. Anfang der 70er-Jahre baute die Familie ein Haus in Friedrichsgabe. "In meinem Garten bin ich glücklich und zufrieden, weil ich so gerne Blumen pflanze", berichtet Ingrid Ebeling. Sie hat außerdem einen Teich angelegt, "denn ich höre im Frühjahr so gern die Frösche quaken." Ingrid Ebeling engagiert sich für das Grün in Norderstedt, ist Mitglied im Siedlerbund und im Kleingartenverein. "An Norderstedt gefällt mir, dass ich im Grünen und nicht in der Großstadt lebe und trotzdem ein gutes kulturelles Angebot besteht." bw

24.07.2001: Zur Senioren-Sommerfahrt zum Försterhaus nach Owschlag lädt das DRK Norderstedt am Mittwoch, 8. August, alle Senioren der Bezirke Garstedt-Süd, Garstedt-Dorf und Garstedt ein. Um 9 Uhr starten Busse, die die Sommerfahrtler an das Ziel bringen. Dort besteht nach einem ausführlichen Mittagessen die Möglichkeit, den Miniatur-Born-Park mit Wahrzeichen aus aller Welt zu besichtigen, oder einen Spaziergang am hauseigenen See zu machen. Nach Klönschnack bei Kaffee und Kuchen geht es zurück nach Norderstedt, wo die Teilnehmer gegen 18 Uhr eintreffen werden. Der Preis für die Ausfahrt beträgt 20 Mark plus sieben Mark für die Besichtigung des Mini-Born-Parks. Im Preis enthal- ten sind die Busfahrt, das Mit- tagessen sowie Kaffee und Kuchen. Für Anmeldungen, Bezahlung und Informationen können sich Interessierte bis zum 1. August an folgende Stellen wenden: Sozialwerk, Ochsenzoller Straße 85, DRK-Geschäftsstelle, Ochsenzoller Straße 124, Christus-Kirche, Kirchenstraße 12, Schalom/Vicelin-Gemeinde, Lütjenmoor 13, jeweils von 9 bis 12 Uhr.

24.07.2001: Ein Som- merausflug für Senioren aus den Wohngebieten Garstedt-Nord und Norderstedt-Mitte findet am Dienstag, 21. August, statt. Das Diakonische Werk und die Paul-Gerhardt-Gemeinde laden alle Interessierten zu dem Tagesausflug ins südwestliche Mecklenburg ein. Um 8 Uhr starten Busse, die die Teilnehmer zunächst nach Glaisin bringen, wo es ein Mittagessen gibt und ein kurzer Vortrag über die Geschichte der Festung Dömitz gehalten wird. Anschließend geht es dann weiter nach Dömitz, wo die Festung besichtigt werden kann. Alternativ steht ein Spaziergang an der Elbe auf dem Programm. Danach brechen die Busse wieder in Richtung Heimat auf. Nach einem Zwischenstopp in Tewswoos bei Kaffee und Kuchen fahren die Busse an der Elbe entlang, bis sie gegen 19 Uhr in Norderstedt eintreffen. Die Fahrt kostet 20 Mark pro Person. Anmeldungen und weitere Auskünfte bis Freitag, 10. August, im Kirchenbüro der Paul-Gerhardt-Gemeinde, Buckhörner Moor 16-18, sowie bei der AWO, In der Großen Heide 44, und am Cordt-Buck-Weg 38

27.07.2001: Ein heiß gelaufener Mähdrescher war gestern Nachmittag Schuld am ersten größeren Flächenbrand dieses Sommers in Norderstedt. Aus noch unbekannter Ursache hatte der Mähdrescher auf einem Feld neben der Realschule an der Straße Fadens Tannen Feuer gefangen, das sich blitzschnell im Getreide ausbreitete. Die Feuerwehren aus Harksheide und Garstedt hatten den Brand aber schnell unter Kontrolle.

28.07.2001: Flucht vor dem durchwachsenen norddeutschen Sommer in den sonnigen Süden? Faulenzen auf Formentera? Abenteuerurlaub und Fitness, bis die Muskeln krachen? Wohin gehts in der schönsten Zeit des Jahres? Die NZ fragte nach und fand heraus: Der ultimative Hit ist der Fahrrad-Trip. Bernd Leste, Kantor der Christuskirche Garstedt: "Ich reise mit meiner Frau Christine und unseren Töchtern Dorit-Maria und Marit-Johanna auf Familien-Visite durch Deutschland und werde sonst in meinem Keller Holz-Exponate für eine Ausstellung drechseln und ein Chorstück für den internationalen Kompositionswettbewerb in Belgien schreiben." Hans-Joachim Grote, Norderstedts Bürgermeister: "Mit meiner Frau Doris, Tochter Camilla und Sohn Philipp geht es eine Woche auf Paddeltour von Dresden bis zum Donaudurchbruch. Dann hängen wir noch 14 Tage Bade-, Segel- und Surfurlaub in Österreich an." Tobias Mährlein, Buchhändler in Norderstedt: "Meine Kinder Lars und Nils wollen Sonne, Sand und Meer, also machen wir richtigen Familienurlaub auf Sylt." Karl-Heinz Witt, Vorstandsvorsitzender c.a.r.u.s Information Technology AG: "Urlaub? Ich war in den letzten zehn Jahren nur zweimal im Urlaub und hatte diesmal endlich ein Trainingswochenende mit dem Rennrad in Schweden geplant, doch dann gab es wieder Termine. Ich zwack auf den Reisen zu unseren Firmentöchtern manchmal etwas Zeit für Land und Leute ab." Annette Leopold, Schulleiterin Lessing-Gymnasium: "Mit einem Teil meiner Familie gehe ich auf eine 650 Kilometer lange Fahrradtour über zehn Stationen von Lüneburg entlang dem mecklenburgischen Seen-Fahrradweg bis Usedom. Dort erholen wir uns ein paar Tage." Volker Hallwachs, Stadtwerkechef: "Ich fliege mit meiner Frau zum Relaxen nach Mallorca." Thomas Schreitmüller, Tangstedts Bürgermeister: "Erst eine Woche Ausspannen auf Formentera, dann gehts per Fahrrad von Garmisch-Partenkirchen quer über die Alpen an den Gardasee zum erfrischenden Bad." Karl-Heinz Metz, Bürgermeister in Sievershütten: " Ich komme gerade von einer Fahrradtour entlang der mecklenburgischen Küste und werde im Herbst mit meiner Frau zu einem Strandurlaub in die Türkei fliegen." Uwe Janssen, stellvertretender Vorsitzender "forum" Henstedt-Ulzburg: "Die große weite Welt fehlt mir nicht. Ich bleibe zu Hause, renoviere Haus und Garten und gehe mit meiner Frau auf Entdeckungstour durch Schleswig-Holstein und Mecklenburg. Außerdem wollen wir einige Konzerte des Schleswig-Holstein Musik Festivals besuchen." Heike Giehl, Kantorin der Michaeliskirche Kaltenkirchen: "Ich fahre ganz gemütlich mit meinem Mann in unsere Ferienwohnung an die Flensburger Förde."

28.07.2001: Unbekannte entfernten nachts die Heckscheibe eines Kleinlastwagens, der in der Hauptstraße in Garstedt abgestellt war. Aus dem Lkw stahlen sie diverse Werkzeuge. Wert der Beute: 4000 Mark.

31.07.2001: Die Niendorfer Straße in Norderstedt soll die Oststraße der Zukunft werden. So wie sich die Straße in den 70er- und 80er-Jahren zur Magistrale des Industriegebietes Harkshörn entwickelt hat, so soll sich jetzt die Niendorfer Straße zur zentralen Achse des Gewerbegebietes im Südwesten Norderstedts und zugleich zum attraktiven Eingangstor nach Norderstedt mausern. Entlang der Straße, die im Süden in den Swebenweg mündet, liegen die Flächen, auf denen Politiker und Verwaltung in den nächsten Jahren zukunftsträchtige und finanzkräftige Firmen ansiedeln wollen. Allerdings wollen die Verantwortlichen nicht den gleichen gravierenden Fehler machen wie ihre Vorgänger: Die Lkw müssen durch die gesamte Stadt fahren, um von der A 7 zu den Unternehmen an der Oststraße zu kommen. Der künftige Gewerbeschwerpunkt an der Grenze zu Hamburg hingegen liegt verkehrsgünstig: Die Autobahn ist nur wenige Kilometer entfernt, der Flughafen auch, und wenn tatsächlich eine neue Bahnverbindung von Hasloh über Garstedt-West bis zum Flughafen Fuhlsbüttel geschaffen wird, sind die drei vorrangigen Transportmittel schnell erreichbar. Zudem sollen nicht nur die Flächen selbst, sondern auch die Straßen so gestaltet werden, dass der Verkehr möglichst flüssig fließt: Die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße, der die neue Ortsumgehung Fuhlsbüttel ohnehin schon zusätzliche Fahrzeuge beschert hat, soll durch einen Kreisel entlastet werden. Weit westlich von der Ohechaussee aus werden die Spediteure und Transporteure ins neue Gewerbegebiet hineinfahren, über die Niendorfer Straße wieder hinaus. Angedacht ist auch eine Westumgehung Garstedt. Im Auge haben die Planer mehrere Projekte: Allein das künftige Logistik- und Distributionszentrum soll auf 36 Hektar bis zu 2000 Arbeitsplätze bringen. Südlich der Fläche liegen weitere fünf Hektar, mit denen die Stadt den momentanen Mangel an Gewerbeflächen ausgleichen will. Gegenwärtig wird das ehemalige Areal der Knochenmühle saniert. Die Kreisentwicklungsgesellschaft und die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt haben das Gelände gemeinsam gekauft, das nun zum stadtplanerischen Filetstück entwickelt werden soll, denn es geht hier nicht nur um Gewerbeansiedlung und Gewerbesteuer: "Das ist das Tor von Süden nach Norderstedt, da müssen wir schon eine anständige Visitenkarte hinterlassen", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote Er sieht in der Fläche einen der wertvollsten Gewerbestandorte Norderstedts, auf dem nochmals 500 Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Stadtplaner haben in ersten Entwürfen vom Ortseingang her eine maximal fünfgeschossige Bebauung vorgesehen, die nach Norden hin abfällt. Viel Glas und abwechslungsreich gestaltete Baukörper sollen ein attraktives Entree und einen Blickfang bieten. Während hier vornehmlich hoch qualifizierte Spezialisten arbeiten sollen, werden im Frachtzentrum nur wenige Meter weiter nördlich vor allem auch Menschen ohne Ausbildung bzw. mit niedrigen Qualifikationen einen Job finden. Ergänzend könne das Gebiet südlich des Gutenbergringes auf der Ostseite der Niendorfer Straße erschlossen werden. Hier seien beispielsweise Hochregallager denkbar, die auf der anderen Seite wegen des Flugbetriebs nicht genehmigt werden könnten. Gleichzeitig sollen die zum Teil wertvollen Grünflächen erhalten bzw. durch Ausgleichsflächen an anderen Standorten ersetzt werden. Sind die Pläne realisiert, könnte ein Gegensatz entstehen, wie er krasser kaum sein kann: Ganz im Süden laden Rückhaltebecken und Bänke zur Pause in der Natur ein, direkt im Anschluss öffnen dann Bürohäuser den Blick auf die Boomtown Norderstedt.

August

02.08.2001: Viele Küchen im Norderstedter Ortsteil Alt-Garstedt blieben gestern kalt; denn kurz vor 12 Uhr brach die Stromversorgung in diesem Bereich zusammen. Ursache waren nach Aussage der Stadtwerke zwei Fehler in einem Mittelspannungskabel. Der eine Defekt konnte nach relativ kurzer Zeit gefunden und beseitigt werden, so dass gegen 14 Uhr Teile des Gutenbergrings, die Niendorfer Straße, die Alte Dorfstraße und die Hökertwiete wieder mit Strom versorgt werden konnten. Für die Beseitigung des zweiten Fehlers musste in der Höker-twiete das Erdreich aufgegraben werden. Der Defekt sollte bis zum Abend beseitigt werden. Bis dahin wollten die Stadtwerke die Haushalte im Spann, in der Lohe, im Eckernkamp und im Schierkamp per Notstromaggregat mit Elektrizität versorgen. Von dem Stromausfall in Alt-Garstedt war auch die Ampelanlage Ohechaussee/Niendorfer Straße betroffen. Polizeibeamte mussten dort für eine halbe Stunde den Verkehr regeln.

03.08.2001: Als Anwohner der Dunantstraße in der Nähe des Herold-Centers mittags Gasgeruch bemerkten, überlegten sie nicht lange und alarmierten sogleich die Feuerwehr. Ein Zug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt kam sofort. Die Kameraden stellten fest, dass auf einem Grundstück einem oberirdischen Propangas-Tank immer wieder Gas in geringen Mengen entwich. Sie drehten den Flüssigkeitstank zu, weil nicht sofort zu erkennen war, wo sich die Leckage befand und sperrten Dunantstraße und den Weg, der am Haus vorbeiführte. Sicherheitshalber wurde die Kindertagesstätte evakuiert. "Es bestand eigentlich keine Explosionsgefahr, da nur wenig Gas austrat und so ein potenziell gefährliches Gas-Luftgemisch nicht entstehen konnte", erklärte Frank Groß, der stellvertreten- de Gemeindewehrführer. "Aber wenn es um Kinder geht, sind wir lieber zu vorsichtig", meinte Groß. Mit einem Spürgerät fanden die Feuerwehrmänner dann als Ursache für die Entweichung einen defekten Regler, der von einer Fachfirma anschließend ausgestauscht wurde. Der Einsatz dauerte insgesamt eine gute Stunde. "Die Gefahr war zum Glück sehr gering", sagte Frank Groß

08.08.2001: Norderstedt will in den öffentlichen Nahverkehr investieren. Norderstedt Schon der Winterfahrplan der Busse in Norderstedt könnte für die Fahrgäste erweitert und verbessert werden, denn die Stadt hat für den öffentlichen Personennahverkehr noch 400 000 Mark übrig. Diese Summe steht zur Verfügung, weil seit 1998 der Kreis Träger des Nahverkehrs ist. "Bis dahin hatten wir uns jährlich mit 585 000 Mark am Defizit der Hamburger Verkehrsbetriebe beteiligt", erläutert Stadtrat Harald Freter. Der Vorschlag, diesen Haushaltsposten nicht aufzulösen, sondern für Verbesserungen des Norderstedter Busnetzes beizubehalten, wurde damals angenommen. "Der Kreis erstellte 1998 einen Bedarfsplan, in den die damals bestehenden Buslinien aufgenommen wurden", erklärt Harald Freter. "Alles was darüber hinaus neu in den Fahrplan aufgenommen wird, müssen wir alleine zahlen, und dafür verwenden wir diese Summe." So wurden die Linien 494 von Norderstedt-Mitte nach Harksheide und 493 von Glashütte nach Norderstedt-Mitte neu eingerichtet. "Da wesentlich mehr Fahrgäste mit diesen Buslinien fahren als ursprünglich gedacht, erwies sich der Betrieb als deutlich kostengünstiger als angenommen", sagt Harald Freter. Statt eingeplanter 528 000 Mark kosten die Linien nur 124 000 Mark. Die Differenz kann genutzt werden, um die Busse in kürzeren Abständen fahren zu lassen oder die Betriebszeiten zu verlängern. "Ich habe dem Hauptausschuss vorgeschlagen, dass alle Busse in Zukunft im 40-Minuten-Takt bis Mitternacht fahren sollten, was 180 000 Mark kosten würde", sagt Harald Freter. "Denn das wäre ein Gewinn für die Norderstedter, die unter anderem problemlos mit dem Bus zur Tribühne und zurück fahren könnten." Der Hauptausschuss will diesen Vorschlag noch für alle Linien einzeln prüfen und auch der Planungsausschuss wird sich mit der Verbesserung des Busverkehrs im September befassen. Wenn die Verlängerung der Betriebszeiten beschlossen würde, wäre noch Geld für eine Busanbindung an den U-Bahnhof Niendorf-Nord vorhanden. "Dieser Anschluss wäre sehr wichtig für alle Garstedter", betont Harald Freter, "und für Arbeitnehmer, die in den Gewerbegebieten an der Niendorfer Straße arbeiten."

15.08.2001:Ein Tochterunternehmen erledigt in Norderstedt die elektronische Datenverarbeitung für den Luftfahrtkonzern. Norderstedt Wie bestellt, fliegt die Lufthansa-Maschine ausgerechnet in dem Moment über das Gebäude hinweg, als Bernd Appel und Dr. Barbara Kirchberg-Lennartz auf den Balkon treten, um den Blick über Garstedt bis weit hinein nach Hamburg zu demonstrieren. Im Dunst taucht der Flughafen auf, ebenfalls ein wichtiger Bezugspunkt im beruflichen Leben der beiden Manager: Sie leiten die Lufthansa Systems AS GmbH - eine Tochtergesellschaft der Lufthansa Systems Group, der Holdinggesellschaft innerhalb des Konzerns mit dem Kranich, die sich mit der Informationstechnologie beschäftigt. Und zudem noch ein Unternehmen, das enorm wächst, weil es in einer zukunftsträchtigen Branche agiert. Experten für die Informationstechnologie Die Mitarbeiter helfen Unternehmen, die richtige Software zu finden sowie den Informations- und Kommunikationsfluss optimal zu gestalten. "Wir können sowohl Standardlösungen einführen als auch individuelle Pakete schnüren", sagt Bernd Appel. Die Mehrzahl der 280 Beschäftigten ist meist außer Haus bei den Kunden im Einsatz, um im engen Kontakt mit den Auftraggebern die Aufgaben zu bewältigen. "Entstanden sind wir, weil die Lufthansa Anfang der 90er-Jahre festgestellt hat, dass sie die EDV genauso nötig braucht wie die Flugzeuge", sagt Appel. Und da habe die Geschäftsleitung gleich die Parole ausgegeben: Wenn schon eine EDV-Abteilung gegründet wird, kann sie auch auf dem freien Markt Geld verdienen. Dieses Motto hat das Unternehmen realisiert und im Vorjahr mit dem Team einen Umsatz von 75 Millionen Mark erwirtschaftet. Viele renommierte Firmen sind hier Kunden Der Erfolg rührt auch daher, dass das IT-Unternehmen schon längst die angestammte Sparte Luftfahrt verlassen hat. Zwar stammt die Hälfte des Umsatzes aus dem Airline-Geschäft, zu den rund 60 Kunden der Norderstedter IT- und Softwaretüftler zählen aber längst Firmen aus anderen Branchen. Darunter sind auch renommierte Namen wie VW, die HEW und der weltweit führende Pharmakonzern GlaxoSmithKline. Bei aller Internationalität hat das Unternehmen aber nie den Bezug zum Standort verloren. Als die EDV-Spezialisten 1995 die Arbeit aufnahmen, reichten noch die Räume in den Glastürmen am Schützenwall in Norderstedt, wo sie zusammen mit den Kollegen von Lufthansa Revenue Services arbeiteten. Die Aufträge nahmen ebenso zu wie die Zahl der Beschäftigten, so dass der Platz im Gebäude am Schützenwall nicht mehr reichte. Gerade ist Lufthansa Systems AS in ein Bürogebäude an der Aspelohe umgezogen. "Hier wollen wir den Wachstumskurs fortsetzen", sagt Bernd Appel. Noch in diesem Jahr soll die 300er-Marke beim Personal übersprungen werden, in drei bis fünf Jahren werden den ehrgeizigen Vorgaben zufolge doppelt so viele IT-Spezialisten und Betriebswirte an der Grenze zu Hamburg arbeiten - wenn das Unternehmen denn beim gegenwärtigen Fachkräftemangel in der Branche genügend kompetente Mitarbeiter findet. "Wir schulen mit speziellen Trainingsprogrammen auch selbst", sagt Barbara Kirchberg-Lennartz, die auch gegenwärtig viele offene Stellen hat. Das Wachstum erklären die beiden Geschäftsführer so: "Unsere Stärke ist, dass wir die Prozesse unserer Kunden genau kennen und die Anforderungen passgenau bedienen können." Auf das Know-how greifen nicht nur Großkunden zurück, Lufthansa Systems AS ist auch am Standort aktiv und betreut beispielsweise das medizintechnische Unternehmen Schülke + Mayr. Mit der Stadt Norderstedt eng verbunden Doch auch über den Geschäftsbereich hinaus fühlt sich die Lufthansa-Tochter der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins verpflichtet: So unterstützt das Unternehmen das Projekt "LessSolar" durch Spenden - das Norderstedter Lessing-Gymnasium hat gerade die größte Solaranlage, die es auf einem deutschen Schuldach gibt, installiert

16.08.2001: Die Garstedter können aufatmen: Der Lärm durch die Testläufe der Flugzeuge im Freien, der vor allem die Anwohner der Startbahn und die Beschäftigten im nahen Gewerbegebiet Gutenbergring belastet, soll ab sofort deutlich reduziert werden. "Schon während der Testphase entsteht für die Norderstedter und alle anderen Anwohner eine deutliche Lärmentlastung", sagte Michael Kerkloh, Geschäftsführer der Flughafen Hamburg GmbH, gestern, nachdem die ersten Probeläufe in der neuen Lärmschutzhalle erfolgreich abgeschlossen wurden. Er freue sich, dass der Flughafen das Versprechen gegenüber den Nachbarn, den Lärm zu verringern, nun einlösen könne. Ein Airbus A 310 und eine Boeing 747 waren die ersten Maschinen, deren Triebwerke in der Halle auf Herz und Nieren geprüft wurden. Die Ergebnisse haben nach Auskunft der Flughafenbetreiber gezeigt, dass die vorgegebenen Grenzwerte an allen Messpunkten klar unterschritten worden seien. In den nächsten Wochen werden weitere Flugzeuge wie die Boeing 737, die Airbusserie A 320 und weitere Jets getestet. Die Testläufe sollen im Oktober beendet sein, dann werde die Halle offiziell den Betrieb aufnehmen. "Dann verfügt Hamburg über die weltweit einzige geschlossene Lärmschutzhalle für Großraumflugzeuge bis zur Größe eines Jumbo Jets", sagte Kerkloh. 20 Millionen Mark hat der 95 mal 92 Meter große und 23 Meter hohe Bau gekostet

16.08.2001: Leserbriefe: Parkhaus sollte länger geöffnet haben Betrifft: Bürger sollten auf Bus und Bahn umsteigen Gewiss ist das kostenlose Parken unter der U-Bahn-Station Norderstedt-Mitte eine löbliche Einrichtung. Leider scheint da wohl jemand diese Einrichtung nicht ganz zu Ende gedacht zu haben - oder er ist zu stark von wirtschaftlichen Vorgaben geleitet worden; denn das Parkhaus wird werktags um 20 Uhr geschlossen. Das heißt: Wenn heute in Hamburg - und auch im Herold-Center - die Geschäft bis 20 Uhr geöffnet haben, die Arbeitszeitanforderungen an den Einzelnen immer dramatischer und länger werden, Norderstedt leider noch immer ein ausgesprochen langweiliger und unattraktiver Platz für gemütliche Feierabendgenießer ist, und man dann noch jederzeit unvorbereitet mit Pannen beim U-Bahn-Verkehr rechnen muss (bereits viermal innerhalb der letzten zwei Monate wurden die Fahrgäste aufgefordert, wegen einer Betriebsstörung den regelmäßigen Zug zu verlassen und auf mögliche Ersatz-Busse oder Anschlusszüge auszuweichen, sollte unbedingt die Öffnungszeit des Parkhauses unter der U-Bahn-Station Norderstedt-Mitte auf mindestens 22 Uhr verlängert werden. Der augenblickliche Zeitpunkt der Schließung ist im Sinne aller, die vernünftigerweise auf den Gebrauch ihres Pkw zur Fahrt in die Innenstadt von Hamburg verzichten, dringend zu überprüfen. Rainer Duhnsen Gorch-Fock-Weg 20 Norderstedt Ladenhüter zum Leben erwecken "Ich bedanke mich und mache weiter" - NZ vom 12. Juli Ohne die Meriten des alten und neuen Stadtrats Harald Freter zu schmälern, ist es nicht ganz so, wie die SPD-Pressestelle die Erfolge von Herrn Freter darzustellen versucht. Was nützt es, wenn Projekte 20 Jahre auf Eis liegen; daraus kann kein Planungsrecht hergeleitet werden. Erst wenn endlich jemand kommt und diese Ladenhüter zum Leben erweckt, werden die Vorschläge nutzbar. Aber immer nach dem Grundsatz, den auch die große Regierungspartei vertritt, immer drauf auf die CDU. Es zeigt sich immer wieder, dass die SPD meint, auch auf Ortsbasis, sie sei nach ihrem Verhalten einzigartig und "die" Partei. Sie hat sogar Hellseher in ihren Reihen, sonst wüsste sie nicht, wer bei der geheimen Wahl zum Stadtrat wen gewählt hat. Natürlich hat sich die böse CDU der Stimme enthalten, trotzdem hätten drei von der Orts-CDU Herrn Freter gewählt. So geschehen laut Veröffentlichung der örtlichen Pressestelle. Geheime Wahl? Woher dann dieses Wissen? Böse Zungen könnten versucht sein, von Wahlbetrug zu reden. Fred Feist Marommer Straße 12 Norderstedt Kommunalaufsicht frühzeitig einschalten "Verkehrsader im Westen der Stadt" - NZ vom 31. Juli Wir regen an, diese Planung umgehend und konkret auf eine verträgliche Planung zu reduzieren. Die angesetzten 36 Hektar zu bebauen, halten wir als Anlieger für unerträglich und wirtschaftlich für nicht realisierbar. Die Stadt wird durch das gigantische Vorhaben der Investoren in eine Lage versetzt, aus der sie bei dem zu erwartenden Misslingen alleine nicht wieder herauskommt, geschweige das wirtschaftlich verkraften kann. Darum sollte frühzeitig die Kommunalaufsicht mit einbezogen werden. Die allgemein sehr angespannte wirtschaftliche Lage und Abhängigkeit vom Standort des jetzigen Airport Hamburg verbietet geradezu eine derzeitige Umsetzung der verkündeten Bebauungspläne. Vielleicht stecken auch andere, noch geheime Pläne für eine andersartige Nutzung dahinter, die sich heute als noch nicht opportun erweist? Die Bürger und Steuerzahler sind über die Risiken zu informieren. Als Anlieger der Niendorfer Straße leiden wir bereits seit Inbetriebnahme der Ortsumgehung Fuhlsbüttel unter extrem starker Verkehrszunahme. Die Stadtvertretung und Verwaltung hat uns davor nicht geschützt, obwohl alle Befürchtungen und eigene Prognosen das vorhergesagt hatten. Diese wurden leider verdrängt. Die Verwirklichung des LDZ an der Niendorfer Straße führt zwangsläufig zu einem Verkehrskollaps. Da helfen auch keine nicht zu realisierenden Versprechungen von Kreisel und Tunnel. Unser Lebensraum wird zusätzlich zerstört und die Wertevernichtung von Wohnraum und Eigentum nimmt Ausmaße an, die wir nicht verkraften können. Durch diese Planung wird hier im Alten Dorf Garstedt eine Diaspora des Elends erreicht, vor der wir frühzeitig warnen wollen. Davon sind mehr als 5000 Bewohner betroffen. Für diese Menschen möge die Stadt ein Ansiedlungsprogramm auf Kosten der Investoren anbieten. In jedem Falle beantragen wir für die Betroffenen Rechtsschutz und Beihilfe von der Stadt Norderstedt. Hans und Karin Schwarz Niendorfer Straße 42 Norderstedt

17.08.2001: "Diese Pläne können sich zu einer großen Seifenblase entwickeln." Mit diesen Worten kritisiert die Freie Wähler Union (FWU) Norderstedt das künftige Frachtzentrum an der Niendorfer Straße. Da weiteres Wachstum den Hamburger Flughafen auf Dauer zwingen werde, nach Kaltenkirchen auszuweichen, sei das Logistik- und Distributionszentrum eine Fehlplanung, denn: Ein Schwerpunkt des geplanten neuen Unternehmensstandortes ist die Luftfracht. Skeptisch steht die FWU auch anderen Zielen des Millionenprojektes gegenüber: "Die Bundesbahn legt Kurzstrecken still, weil sie unrentabel sind. Wie soll da die angedachte neue Schienenverbindung von Hasloh über Garstedt bis zum Flughafen genügend Fracht und Fahrgäste bekommen?", sagt der FWU-Vorsitzende Alfred L. Wagner. Auch die vorhergesagten 2000 neuen Arbeitsplätze hält Wagner für fraglich. Meist gingen gewerbliche Neubauten einher mit Rationalisierungsmaßnahmen und dem Abbau von Beschäftigten. Außerdem würden schützenswerte Biotope bebaut. "Eine zukunftsorientierte Vision wäre eine gemeinsame Flächensicherung mit Henstedt-Ulzbzurg und Kaltenkirchen für eine Schnellbahn zum künftigen Flughafen Kaltenkirchen", sagt Wagner. Frankfurt, München und Düsseldorf hätten gezeigt, wie rechtzeitig und vorausschauend geplant wird

18.08.2001: In der Nacht zu Freitag starb eine Norderstedterin in ihrer Wohnung am Tarpenufer an Rauchvergiftung. Sie wurde entdeckt, als gestern morgen gegen 6 Uhr ein Gerichtsvollzieher in das Mehrfamilienhaus am Tarpenufer in Norderstedt kam. Er bemerkte, dass aus einer Wohnung im Erdgeschoss starker Qualm drang und alarmierte sofort Polizei und Feuerwehr. Polizeibeamte und Kameraden der freiwilligen Feuerwehren Garstedt und Harksheide schlugen die Scheibe der Terrassentür ein und gelangten so in die Zweizimmerwohnung. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden. Im Schlafzimmer aber fanden die Rettungskräfte die Leiche der 61-jährigen Wohnungsinhaberin. Eine technische Ursache für den Brand schließt die Kriminalpolizei aus. "Nach ersten Ermittlungen ist die Frau wohl mit einer nicht ganz ausgelöschten Zigarette eingeschlafen", sagte Volker Willert, stellvertretender Dienststellenleiter bei der Kripo Norderstedt, "und hat so den Brand durch Unachtsamkeit verursacht." Da alle Türen und Fenster in der Wohnung fest verschlossen waren, war nicht genügend Sauerstoff für ein offenes Feuer vorhanden. So kam es zu einem Schwelbrand mit starker Qualm- und Rauchentwicklung. "Die Wohnungsinhaberin ist aller Wahrscheinlichkeit nach im Schlaf erstickt", erklärte Volker Willert gegenüber der Norderstedter Zeitung. "Das Tragische daran ist, dass ihr ein Rauchmelder, der weniger als 100 Mark kostet, wahrscheinlich das Leben gerettet hätte", sagte Frank Gross, stellvertretender Gemeindewehrführer. Der Sachschaden in der Wohnung beträgt nach ersten Schätzungen der Polizei etwa 40 000 bis 50 000 Mark

20.08.2001: Mit der ihm eigenen Ironie reagiert der Norderstedter CDU-Stadtvertreter Gert Leiteritz auf die Olympia-Euphorie, die sich auch im Kreis Segeberg breit gemacht hat. "Ich gehe davon aus, dass das geplante Frachtzentrum an der Niendorfer Straße nicht gebaut wird. Dann kann sich Norderstedt ja darum bewerben, dort ein olympisches Jugenddorf zu bauen", sagt der Politiker. MacDonald's werde wohl schon da sein, und "das bisschen Fluglärm mehr" würden die Garstedter auch ertragen, schließlich seien sie ja daran gewöhnt. Hier setzt auch Hans Schwarz an: "Der Flughafen Hamburg wäre nicht in der Lage, die mit Olympia 2012 einhergehenden Passagiere zu bewältigen", sagt der Vorsitzende der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG). Die Olympia-Stadt Sydney habe im Vorjahr 1000 Starts und Landungen pro Tag abgewickelt, Fuhlsbüttel schaffe maximal 400. Im Jahr 2010 werde die Kapazität um mindestens zehn Prozent überschritten sein, eventuell werde diese Grenze schon 2006 erreicht. Und ausbauen lasse sich der Flughafen nicht mehr. Wenn Olympia im Norden, dann könne das internationale Großereignis nur mit einem Ausweichflughafen in Kaltenkirchen bewältigt werden.

20.08.2001: Nicht alle Plätze einer Stadt gereichen ihr zur Zierde. Deshalb hat sich die neu gegründete Stiftung "lebendige Stadt" das Ziel gesetzt, städtische Plätze durch eine attraktive Begrünung zu verschönern. Am ersten bundesweiten "Tag der lebendigen Stadt" am 2. September finden in über 40 deutschen Städten Pflanzaktionen und Straßenfeste mit Musik und Theater statt. Neben kulturellen und denkmalpflegerischen Aspekten spielen dabei für die in Hamburg ansässige Stiftung auch der Schutz und die Erhaltung der städtischen Umwelt eine bedeutende Rolle. Norderstedt ist mit dem Dorfplatz hinter der Albert-Schweitzer-Kirche an der Aktion beteiligt. "Mit dem neu gestalteten Dorfplatz erhält das Neubaugebiet in Harksheide zusätzlich zu den weitläufigen Grünanlagen auch einen attraktiven Treffpunkt für Jung und Alt", heißt es bei der Stiftung. 15 Bäume werden hier gepflanzt, ein Grillplatz eingerichtet und Tischtennisplatten und Sitzbänke aufgestellt. Der "Tag der lebendigen Stadt" soll mit einem fröhlichen Bürger- und Kulturfest gefeiert werden. So sind außer einem Freiluft-Gottesdienst der Albert-Schweitzer-Kirche auch Auftritte des Orchesters der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, der Boygroup "Lions of Love" und von Heppo Steel mit Band geplant. Mitglieder der Kirchengemeinde sorgen dafür, dass während des Festes niemand hungern oder dursten muss

21.08.2001: Leserbriefe: Immer Ärger mit der Post "Der sonderbare Weg eines Briefes" - NZ vom 4./5. August In der Tat, was Herr Michael Schick beschreibt, ist sonderbar. Aber das ist immer noch besser, wenn überhaupt etwas passiert als gar nichts. In der Zeit vom 2. bis 4. Juli schickte mir meine Freundin von "nebenan", nämlich Quickborn-Heide, eine Karte, eine Sammlerkarte mit Dankeschöngrüßen für ihr Geburtstagsgeschenk. Die Karte ist nie angekommen. Vor drei Tagen steckte sie mir dafür - ohne die Post zu bemühen - einen Brief in meinen Kasten, sozusagen "zu Fuß". Freunde aus Bremen sandten mir im Juni einen Brief und warteten vergebens auf Antwort. Warum? Ihr Brief hat mich nie erreicht. Glauben Sie, dass diese Post bei mir noch landen wird? Die Anschrift war jedenfalls stimmig, keine falsche Hausnummer! Marietta Dittmer Am Felde 41 Ellerau Schwere Entscheidung für das Gericht Betrifft: Schwule Paare wollen heiraten Erst jetzt - also nach Beginn der Jahrtausendwende - konnte die Diskriminierung von Lesben und Schwulen abgebaut werden. Die Nationalsozialisten haben diese Gruppierung noch brutal verfolgt. Ob man jetzt allerdings gleichgeschlechtlichen Ehen dieselben Rechte geben sollte, wie sie gemäß Grundgesetz einer normalen Ehegemeinschaft garantiert wird, wage ich anzuzweifeln. Die Lesben und Schwulen berufen sich auf Artikel 1 des Grundgesetzes. Dort ist zu lesen: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Es wird heute jedenfalls niemand auf den Gedanken kommen, die Würde dieser Menchen anzugreifen. Friedrich der Große hat einmal gesagt: "In meinem Land kann jeder nach seiner Fasson glücklich werden." Dieser kluge Ausspruch sollte demnach auch für Lesben und Schwule Gültigkeit haben. In dieser Beziehung dürfte es jedenfalls keine unterschiedlichen Meinungen mehr geben. Trotzdem sind noch viele Fragen ungeklärt. Artikel 6, Absatz 1 des Grundgesetzes sagt wörtlich: "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung." Die Ehe fordert schon deshalb einen besonderen Schutz, weil dort im Normalfall Kinder zu erziehen sind. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften haben keine Kinder. Einer solchen Partnerschaft das Recht zur Adoption zu geben, wäre doch ein gefährlicher Vorgang. Man kann doch nicht verantworten, Kinder in eine Partnerschaft zu zwingen, die diese später als lästig empfinden. Ich habe allerdings volles Verständnis dafür, wenn schwule Paare ihre Lebensgemeinschaft registrieren lassen wollen. Der Partner einer gleichgeschlechtlichen Eheschließung hat vor einigen Tagen folgenden Satz gesagt: "Schwul sein ist einfach eine Spielerei der Natur." Dieser Feststellung vermag ich nicht zuzustimmen, denn es handelt sich hier nicht um eine Spielerei der Natur, sondern vielmehr um eine bedauerliche Abnormität. Abnorm ist etwas, wenn es von der Norm abweicht. Es ist bis heute nicht entschieden, ob das Bundesverfassungsgericht die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit allen Rechten ausstattet, die das Grundgesetz der Ehe und Familie eingeräumt hat. Artikel 6 des Grundgesetzes spricht jedenfalls von Ehe, Familie und Kindern. Es wird dem Bundesverfassungsgericht jedenfalls nicht leicht fallen, hier zu einer Entscheidung zu kommen, die auch die Rechte gleichgeschlechtlicher Partnerschaften zufriedenstellend löst. Karl-Heinz May Bargweg 64 Norderstedt Bitte deutsche Wörter benutzen Spritzige Trauung - NZ vom 17. August Ich frage mich, ob Sie Ihre Leser für Fremdwortartisten halten. Anders kann ich mir Ihre Entgleisung mit dem Wort Dependance nicht erklären. Warum benutzen Sie nicht das deutsche Wort dafür? Ich behaupte einfach mal, dass nur ein ganz kleiner Teil Ihrer Leser mit diesem Wort etwas anzufangen weiß. In meinem Bekanntenkreis, der sehr groß ist, konnte keiner etwas mit diesem Wort anfangen. Da ich ein Fremdwortlexikon habe, konnte ich das Wort übersetzen. Bitte versuchen Sie doch, so zu schreiben, dass alle Leser Ihre Artikel problemlos und ohne Zuhilfenahme eines Lexikons lesen können. Ralf Veers per E-Mail Diese Chance sollte nicht vertan werden Das Olympia-Fieber grassiert - NZ vom 16. August Die Bewerbung für Olympia und die Option für die Ausrichtung der Sommerspiele ist eine Chance für die Hansestadt Hamburg und den Norden, die nicht vertan werden darf. Geschlossen, zügig und kraftvoll sollte erstmals eine länderübergreifende Kooperation praktiziert werden. Dabei könnten Schleswig-Holsteins Verkehrswege endlich weiter ausgebaut werden. Konzept und Planung für die Bewerbung und Ausrichtung müssen mit einer breiten Sportförderung in den Schulen und Vereinen einhergehen. Die jetzige Förderung reicht nicht aus um die Olympischen Spiele 2012 zum wirtschaftlichen und sportlichen Erfolg zu führen. Peter Groth Ellerau per E-Mail Die Radwege hier sind eine Frechheit Norderstedts Polizei sattelt um - NZ vom 16. August Wenn die Norderstedter Polizei demnächst per Rad auf Streife geht, wird sie bestimmt merken, dass man in Norderstedt gar nicht ordnungsgemäß Rad fahren kann! Gerade von Bremen zugezogen, bin ich entsetzt über ein dermaßen schlechtes Radwegenetz, den Zustand und die Beschilderung der Radwege (die man gar nicht Radwege nennen kann!). Man muss sich als Radfahrer auf engen Fußwegen mit Fußgängern drängeln, die wenigen vorhandenen "Radwege" sind schmal, holperig, zugestellt, zugewachsen, an Kreuzungen verschwenkt, enden plötzlich usw. Die Beschilderung für benutzungspflichtige Radwege erscheint mir vollkommen willkürlich. Wenn man so schikaniert, gegängelt, missachtet und ignoriert wird, ist Fehlverhalten doch programmiert. Will man in Norderstedt per Rad von A nach B kommen, kann man sich kaum immer korrekt verhalten! Annette Seggermann Norderstedt per E-Mail Der Gipfel der Unvernunft Kommunalaufsicht frühzeitig einschalten - Leserbrief vom 16. August Über die regelmäßig erscheinenden Leserbriefe von Herrn Schwarz habe ich schon öfter den Kopf geschüttelt, der oben genannte zum Logistikzentrum ist der Gipfel der Unvernunft. Gerade bei angespannter Wirtschaftlage muss investiert werden! Wo sollen denn sonst die Arbeitsplätze herkommen? Und es ist sehr zu begrüßen, dass es endlich eine Zollstelle in Norderstedt geben wird. Bisher müssen alle Betriebe nach Pinneberg fahren, was nicht gerade dazu beiträgt, die Straßen zu entlasten. Und wenn Herr Schwarz Garstedt als "Diaspora des Elends" bezeichnet, dann hat er wohl noch nicht viel echtes Elend gesehen. Elend ist, wenn hungernde Kinder auf der Straße krepieren. Karin Tolle-Döring Norderstedt per E-Mail

22.08.2001: Weitere Bürger und Firmen kommen nur nach Norderstedt, wenn die Infrastruktur in der Stadt stimmt. Norderstedt Anfang September wird Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote nach Kiel fahren, um die Pläne für den Ausbau des Verkehrsknotens Ochsenzoll voranzutreiben. Im Jahr 2007 sollen Tunnel und Kreisel eine der am meisten befahrenen Kreuzungen Schleswig-Holsteins entlasten. Noch hat das Land Schleswig-Holstein das Planverfahren für das 14 Millionen Mark teure Projekt nicht eingeleitet. "Zurzeit laufen Gespräche mit Hamburg. In Kiel hätte man gern eine einvernehmliche Lösung, ehe das Verfahren beginnt", sagt Grote. Der große Nachbar hatte sich in der Vergangenheit nicht begeistert gezeigt von den Ausbauplänen. Die Hamburger befürchten, dass mehr Verkehr in die Stadt fließt. "Die Ost-West-Richtung hat eindeutig Priorität", versucht Grote die Bedenken zu zerstreuen. Auf der B 432 haben die Verkehrszähler bis zu 40 000 Fahrzeuge am Tag registriert. Damit erreicht der Straßenzug durchaus Hamburger Verhältnisse. Die Folge sind Staus, die nicht nur Zeit und Nerven der Autofahrer kosten. Die Abgase belasten Anwohner und Passanten. Anfang der 90er-Jahre hatte das Gewerbeaufsichtsamt Itzehoe im Kreuzungsbereich die landesweit höchste Konzentration des Krebs erregenden Benzol gemessen. Inzwischen ist die Konzentration allerdings deutlich gesunken. Der Straßenzug Segeberger Chaussee/Ohechaussee soll zwischen Hotel "Wilhelm Busch" und "Meyer's Mühle" ausgebaut werden. Kernstück ist der zweispurig geplante Kreisel im Bereich der Kreuzung Segeberger Chaussee/Schleswig-Holstein-Straße. Von Norden nach Süden wird die Kreuzung untertunnelt. Auch die Einmündunggsbereiche Ulzburger und Ochsenzoller Straße werden den Plänen zu Folge so ausgebaut, dass die Autofahrer auf jeweils zwei Spuren in die B 432 einfahren können. Mehrfach haben sich Norderstedter Politiker für das Bauvorhaben eingesetzt. Der CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek hat gerade wieder eine Initiative gestartet und den Ausbau des Knotenpunktes im Verkehrswegeplan der schleswig-holsteinischen CDU verankert. In Absprache mit den CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem nördlichsten Bundesland soll der Plan Grundlage für den Bundesverkehrswegeplan der Bundesregierung sein. Als weitere Vorhaben wurden aufgenommen: Der Ausbau der Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße. Der Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte. Die direkte Fahrt der AKN von Kaltenkirchen bis zum Hamburger Hauptbahnhof. "Als wachsende Stadt mit einer erwarteten Einwohnerzahl von 80 000 und der größten Verkehrsdichte in Deutschland mit 800 Autos pro 1000 Einwohner braucht Norderstedt eine leistungsfähige Infrastruktur", sagt Ritzek. Bürgermeister Grote begrüßt das Engagement des Abgeordneten grundsätzlich: "Gerade für die überparteilich befürwortete Entlastung der Kreuzung Niendorfer Straße/Ohechaussee könnten wir Fördermittel gut gebrauchen." Ein Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte hingegen sei momentan politisch nicht beschlossen. Er sei wie auch eine Westumgehung Garstedt und eine Querverbindung von der Segeberger Chaussee zur Schleswig-Holstein-Straße oder weiter Richtung A 7 Bestandteil der gegenwärtigen Prüfaufträge. Im September werden voraussichtlich die Ergebnisse der jüngsten Verkerhszählungen vorliegen, so dass sich die Politiker im Planungsausschuss mit den Projekten beschäftigen werden. Bevor Bundes- oder Landesmittel beantragt werden, müssten die politischen Beschlüsse in der Stadt abgewartet werden. "Leider wird die rot-grüne Bundesregierung den Bundesverkehrswegeplan nicht mehr wie ursprünglich versprochen vor der nächsten Bundestagswahl verbschieden", sagt Ritzek

23.08.2001: Der frühere Norderstedter Baudezernent Jürgen Meßfeldt erneuert seine Kritik am geplanten Frachtzentrum. Der geplante Schwerpunkt Luftfracht, der auf einem Drittel der insgesamt 36 Hektar großen Fläche an der Niendorfer Straße verwirklicht werden soll, sei überdimensioniert, denn: "Der Flughafen Hamburg verliert nach eigenen Angaben als Luftfrachtzentrum seit Jahren an Bedeutung", schreibt Messfeldt an die Stadt. Bezweifelt werden müsse auch, dass der Internethandel die Rolle spielen wird, die ihm in den Plänen für das Logistik- und Distributionszentrum zugedacht wird. Wie die aktuelle Lage zeige, wachsen auch in dieser Branche die Bäume nicht in den Himmel. "Sollte das Frachtzentrum mit 2000 Arbeitsplätzen tatsächlich entstehen, wird sich der Straßenlärm in Garstedt noch verstärken", sagt Meßfeldt. Die angedachte Lösung, den Verkehr von der Ohechaussee ins Gewerbgebiet hinein und über die Niendorfer Straße hinauszuführen, sei absurd. Die diskutierte Schienenverbindung von Hasloh über Garstedt bis zum Flughafen sei ein "Wolkenkuckucksheim", da sie nicht zu finanzieren sei. Meßfeldts Fazit: "Die Planungsziele des Frachtzentrums stehen meines Erachtens nicht im Einklang mit dem Baugesetz."

24.08.2001: Sie waren ein Wahrzeichen Norderstedts: Die Windgeister auf dem Garstedter Müllberg wurden 1980 von Wolf E. Schultz während des 2. Norderstedter Bildhauersymposiums geschaffen. Drei Kiefernstämme hatte der Künstler im Boden verankert und miteinander verbunden. "Die vier Windgeister - einer ist immer unterwegs" hatte Wolf sein Kunstwerk genannt. Obwohl Geister ja bekanntlich unsterblich sind, hat sie in Norderstedt nun das Schicksal alles Irdischen ereilt: Sie sind schlicht verfault. Obwohl das Holz druckimprägniert war, konnten die Stämme der Braunfäule nicht widerstehen. Der städtische Spielplatzkontrolleur musste bei einer Routinekontrolle ganz profan feststellen: Von den Windgeistern geht Gefahr aus. Sie könnten fallen und spielende Kinder verletzen. Die Stadt informierte den Urheber und bat ihn zum Ortstermin mit den Fachleuten vom Team Natur und Landschaft. Das gemeinsame Fazit: Die Skulptur muss möglichst schnell entfernt werden, sie kann nicht saniert werden. Zudem traf die Nachricht vom Verfall die Beteiligten nicht unvorbereitet: "Die Endlichkeit des Kunstwerks war von vornherein einkalkuliert. Wir wussten, dass die Baumstämme normalerweise rund 15 Jahre halten", sagt Gabriele Richter von der Abteilung Kultur und Städtepartnerschaften. Inzwischen sind die Windgeister vom Garstedter Müllberg verschwunden. Das bedeutet aber nicht, dass der Norderstedter Berg ohne Wahrzeichen bleiben muss. Der Bildhauer, der auch den "Herbst" am Herold-Center geschaffen hat, denkt über ein neues Kunstwerk nach, über das dann der Norderstedter Kulturausschuss entscheiden wird. Geprüft wird gegenwärtig auch, ob der eine Stamm, der 1985 nachgebildet wurde, ins Stadtmuseum übernommen wird

28.08.2001: Gerd Arand hat 50 Jahre in Brasilien gelebt. Jetzt ist er wieder in seiner Heimat. Heike Linde-Lembke Norderstedt Als er auszog, in der Fremde zu arbeiten, war von Norderstedt noch gar nicht die Rede, waren Garstedt, Glashütte, Friedrichsgabe und Harksheide noch arme Bauerndörfer, umgeben von Heide und Moor. Das war 1951. Als er 1971, dann 1989 und 1992 aus seiner Wahlheimat Brasilien zu Besuch kam, fand er sich in einer neuen Welt, in Norderstedt. Jetzt war er wieder da: Gerd Arand, dessen Vater 1945 kurz vor Kriegsende einige Wochen als Bürgermeister die Geschicke von Harksheide führte. Die NZ ging mit dem Sohn auf Erinnerungstour. "Das war eine lange Wegstrecke", blickt Gerd Arand auf 50 Jahre Leben und Arbeiten in Brasilien zurück. Die Gründerzeit in der portugiesisch sprechenden Nation hat ihn pragmatisch gemacht. Wer in dem Einwandererland mit seiner multikulturellen Struktur bestehen will, muss wendig sein. Mit dieser Erfahrung sieht der durch die eigene Jugend Reisende auch die Stadt, in der an der Ulzburger Straße sein Elternhaus steht. Norderstedts Hauptproblem erkennt der gebürtige Harksheider sofort: der Straßenverkehr. "Sogar in einer deutschen Zeitung in Brasilien habe ich gelesen, dass Norderstedt in Deutschland die Stadt mit den meisten Autos ist", erzählt Arand und moniert: "Von Glashütte zum Rathaus zu kommen, ist eine Katastrophe. Man steht ständig im Stau." Doch aktiv wie der 77-Jährige ist, verrät er nach eigener Analyse gleich seine Lösung: "Norderstedt ist die Stadt mit den meisten Autos, weil es weder gute Straßen-, noch Busverbindungen gibt. Man sollte die Ulzburger Straße ab Deckerberg gen Ochsenzoll als Einbahnstraße führen und Querverbindungen von der Schleswig-Holstein-Straße schaffen. Auch quer durch Glashütte könnte man vorbei am Gefängnis Glasmoor eine neue Querung ziehen." Gleichwohl: Arand schätzt das grüne Norderstedt, seine parkähnlichen Grünflächen und die Moore drumherum: "Die Flächen zwischen den vier Ursprungsgemeinden sind zwar oft zugebaut und viele alte Häuser verschwunden. Aber neue Wohnblocks entstanden für neue Bürger, und damit wuchs die Kaufkraft." 1971, bei seiner ersten Rückkehr, empfand er den Neubau von Harksheide und Garstedt als sehr einschneidend in die dörfliche Struktur. "Hier, wo jetzt die Falkenbergkirche steht, waren Wald und Wiese, Karnickel- und Fuchsbauten. Die haben wir als Jungs immer zugestopft", erinnert er sich schalkhaft. Und auch daran: "Schon damals hatte Harksheide wenig Geld. Glashütte und Garstedt waren reicher, denn dort lebten viele Bauern und somit gute Steuerzahler." Amüsiert wurde sich auf dem Tanzparkett von "Eggers Gasthof". Dort, wo jetzt Supermärkte für Staus auf der Ulzburger Straße sorgen. Wehmut zieht über sein Gesicht. Schnell schickt er sich selbst ins Heute. Und baut wieder "sein" Norderstedt: "Das neue Rathaus hätte man lieber auf den Platz am Falkenberg bauen sollen. Dann wäre Glashütte heute besser in die Stadt integriert." Platz genug gab es: "Man hätte nur den SS-Exerzierplatz nutzen müssen, und es wär heute auf dem Falkenberg nicht so öde", meint der Brasilianer aus Harksheide. Trotzdem: "Bon, das jetzige Rathaus mit dem großen Markt für Feste und Märkte davor ist schon imposant." Garstedt mit dem Herold-Center gefällt ihm: "Schon 1971, bei meinem ersten Besuch, war das Herold-Center ein Bummel wert." Mehr aber noch zieht es den Wanderer durch vergangene Kindertage an den Ort, wo seine Schule gestanden hat, an die Segeberger Chaussee fast am Knotenpunkt Ochsenzoll. "Heute steht hier nur noch die Doppeleiche", sinniert Arand und schwärmt von dem Gemischtwarenhöker an der Schule, der Glaserei Harms: "Die hatten alles, vom Anspitzer bis zu Salmis."

28.08.2001: Ungewöhnlicher Einsatz für die Norderstedter Feuerwehr: Bei Renovierungsarbeiten an den Wohntürmen des Herold-Centers war gestern Mittag ein 23 Jahre alter Bauarbeiter aus Hamburg auf einem Außengerüst in Höhe des fünften Stockwerks ausgerutscht. Der Mann stürzte und prallte dabei gegen ein vorstehendes Rohrstück. Der Mann erlitt dabei nach ersten Erkenntnissen der alarmierten Rettungsassistenten einen Schienbeinbruch. Da er nicht auftreten konnte, musste er auf einer Trage abtransportiert werden. Doch dafür waren Treppenhaus und Fahrstuhl zu eng. Die Feuerwehr rückte von der Garstedter Wache mit einer Drehleiter an. In luftiger Höhe wurde die Trage mit dem Verletzten von Feuerwehrleuten auf dem Rettungskorb montiert und auf die Straße abgelassen, wo bereits ein Krankenwagen wartete. Mit ihm wurde der Verletzte ins Klinikum Nord nach Hamburg gebracht. (js)

30.08.2001: "Das Problem ist, dass Norderstedt ein großer Zentralfriedhof genügen würde, wir aber aus historischen Gründen drei Friedhöfe unterhalten." Hans-Joachim Grote TEURE TRADITION Warum die Stadt die Preise für Nutzung der Kapellen und Pflege der Anlagen drastisch erhöhen musste. "Die gestiegenen Friedhofsgebühren sind ein deutliches Problem", sagt Gunnar Urbach, Pastor der Falkenbergkirche. "Bei Besprechungen, wie eine Beerdigung gestaltet werden soll, erlebe ich immer wieder, dass Angehörige deshalb auf ihre ursprünglichen Vorstellungen verzichten und eine einfachere Variante wählen." Denn Norderstedt hat die Gebühren für die Kapellennutzung von 400 auf 500 Mark angehoben und die Friedhofsunterhaltung von 50 auf 65 Mark im Jahr verteuert. So müssen Angehörige für die 20-jährige Nutzung einer Grabstelle eine Gebühr von 1300 Mark entrichten, bei einem Doppelgrab 2600 Mark. Damit sind die Gebühren für eine Bestattung, inklusive Grab, Beisetzungsgebühren, Kapelle, gärtnerischer Bearbeitung und Friedhofsunterhaltung auf den drei städtischen Friedhöfen in Norderstedt inzwischen teurer als in Ohlsdorf. Denn eine anonyme Urnenbeisetzung kostet in Norderstedt 2216 Mark, in Ohlsdorf 1920 Mark, eine zweistellige Wahlgrabstelle ist in Norderstedt 700 Mark teurer. Das einzelne Wahlgrab kostet in Norderstedt gleichviel wie in Ohlsdorf, ein Reihengrab ist 200 Mark preiswerter. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Norderstedter Zahlen für 20 Jahre gelten, während Ohlsdorf 25 Jahre berechnet. Würde man die Norderstedter Kosten ebenfalls auf 25 Jahre rechnen, fiele der Vergleich noch ungünstiger aus. "Verglichen mit den umliegenden Gemeinden und dem kirchlichen Friedhof in Garstedt sind die städtischen Friedhöfe deutlich teurer", erklärt der Norderstedter Eggert Pohlmann, Sprecher des Landesfachverbandes des Bestattungsgewerbes Hamburg. "Das Problem ist, dass einer Stadt von der Größe Norderstedts eigentlich ein großer Zentralfriedhof genügen würde, wir aber aus historischen Gründen drei Friedhöfe unterhalten", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. "Diese Tradition möchten wir aufrecht erhalten. Wenn ein Norderstedter in seinem Stadtteil beerdigt sein möchte, dann soll das auch in Zukunft möglich sein." Dies bedeutet aber, dass die Stadt drei Friedhöfe pflegen und drei Kapellen unterhalten muss. "Bei durchschnittlich 300 Bestattungen im Jahr würde eigentlich eine Kapelle ausreichen", so Martin Sandhof, Leiter des Betriebsamtes. "Da wir es nicht für vertretbar halten, Kapellen zu schließen, müssen die Gebühren fast doppelt so hoch sein, wie in Ohlsdorf, wo sich die Kosten auf einen größeren Personenkreis verteilen." "Unsere Friedhöfe bestehen nicht nur aus Gräbern, sondern sind gepflegte Parklandschaften, die ein Ort kontemplativer Ruhe sind und zu Spaziergängen von Norderstedtern genutzt werden können", erklärt der Bürgermeister. Der Unterhalt solcher Anlagen sei teuer, dabei habe die Stadt schon mit Automatisierung und Personalabbau Kosten so weit wie möglich eingespart. "Wenn noch mehr gespart werden müsste, ginge dies zu Lasten der Qualität. Gräber müssten enger stehen und Beete entfernt werden. Die Standards zu senken, wäre aber nicht richtig", meint Grote. Die Kosten für den Unterhalt der drei Friedhöfe sei im übrigen durch die Gebühren nicht vollständig gedeckt. Gemäß Beschluss der Stadtvertretung wurde der Anteil der Stadt mit der Gebührenerhöhung jetzt von 30 auf 20 Prozent gesenkt. "Die hohen Gebühren leisten dem Trend zu anonymen Beerdigungen Vorschub", meint Pastor Urbach. "Damit gibt es für die Angehörigen keinen Ort, an dem sie Abschied nehmen und trauern können." Immer häufiger entschieden sich Angehörige wegen der hohen Kosten für eine anonyme Bestattung, obwohl der Gedanke, dass es für den Toten keine bekannte Grabstätte gebe, für viele eine psychische Belastung darstelle. "Wir hören deshalb beispielsweise in Ohlsdorf immer wieder, dass Anfragen kommen, ob ein anonym Bestatteter nicht umgebettet werden könne", berichtet der Norderstedter Bestatter Sönke Wulff. "Es ist ein bundesweiter Trend, dass häufiger anonym bestattet wird. Das ist aber keine Kostenfrage, sondern hat mit dem veränderten gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod, mit Tabuisierung und Verdrängung zu tun", meint dagegen Bürgermeister Grote. Ein weiterer Grund sei die zunehmende Mobilität. "Früher hatten Menschen Familiengrabstätten. Aber wer wohnt denn heutzutage noch in dem Ort, in dem die Großeltern begraben sind? Angehörige können sich nicht mehr um die Gräber kümmern und wählen deshalb ein anonymes Grab, das von der Friedhofsverwaltung gepflegt wird." Gunnar Urbach betont: "Mit den anonymen Gräbern geht ein Stück Trauerkultur verloren, und dieser Trend wird durch die hohen Gebühren unterstützt."

31.08.2001: Norderstedter Firma Wichert investiert eine Million Mark in Ausbau der Niederlassung. Barbara Warning Norderstedt "Die Ohechaussee ist ein guter Standort, deshalb werden wir jetzt investieren, um unseren Kunden hier in Zukunft ein helles, freundliches und ansprechendes Ambiente zu bieten", sagt Bernd Glathe, Geschäftsführer der Auto-Wichert GmbH. 1996 übernahm Auto-Wichert den Autobetrieb Willi Lüdemann an der Ohechaussee, als dieser aufgegeben werden sollte. "Der Betrieb hatte eine eigene Kundschaft in Garstedt, die wir weiter bedienen wollten", erzählt Bernd Glathe. Damals wurde unter anderem die Werkstatt modernisiert und das Personal aufgestockt. Jetzt soll abermals erheblich modernisiert werden, denn beispielsweise der Verkauf war dort bisher nur eingeschränkt möglich. "Wir wollen unsere Kunden aus Garstedt und den umliegenden Gewerbegebieten kompetenter und umfassender betreuen können", erklärt Bernd Glathe. Er verspricht sich für die Zukunft auch Kunden aus dem geplanten Logistikzentrum an der Niendorfer Straße. Für eine Million Mark wird das bestehende Gebäude entkernt, modernisiert und um ein Drittel auf 1900 Quadratmeter erweitert. Die Werkstatt wird modernisiert und die Reparaturannahme vergrößert, um einen Reparaturservice für VW, Audi und für Nutzfahrzeuge anzubieten. Auch die Verkaufsflächen werden vergrößert. "Bisher konnten wir nur zwei Neufahrzeuge ausstellen, das war zu wenig", sagt Bernd Glathe. In der zukünftigen Halle ist Platz für zehn Neuwagen. Auch der Bestand an Gebrauchtwagen soll von 30 auf 60 verdoppelt werden. Mit dieser Investition werden auch acht bis zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit dem Umbau im Inneren wurde jetzt begonnen. "Spätestens im Frühjahr 2002 wollen wir mit allem fertig sein", erzählt der Geschäftsführer. Auch für die Niederlassung am Stockflethweg in Langenhorn plant Auto Wichert erhebliche Erweiterungen. So soll im nächsten Jahr unter anderem ein 3000 Quadratmeter großer Neubau für eine Karosseriewerkstatt mit Lackiererei und einem Servicebereich entstehen. "Außerdem möchten wir eine kleine Tankstelle errichten", erklärt Bernd Glathe, "bei der es auch Biodiesel geben soll."

September

08.09.2001: Der Hamburger Physiker Hauke Trinks berichtet am Donnerstag, 12. September, 20 Uhr, in der Stadtbücherei Garstedt an der Europaallee 36 von seiner Forschungsexpedition im Norden von Spitzbergen und beantwortet so spannende Fragen wie "Entstand unser Le- ben vor vier Milliar- den Jahren im ewigen Eis?" Der ehemalige Präsident der Technischen Universität Harburg verlegte sein Forschungslabor auf ein Segelschiff im polaren Eismeer. In seinem gerade erschienenen Tagebuch "Leben im Eis" erzählt der 58-Jährige nicht nur von seinen Erfahrungen als Wissenschaftler, sondern auch über sein Abenteuer, schließlich verbrachte der Wissenschaftler 16 Monate allein auf dem Schiff, in seiner Begleitung nur zwei Huskeys. Ständige Angriffe von hungrigen Eisbären, die stete Dunkelheit und arktische Kälte brachten den Wissenschaftler an die Grenzen. Karten zu zehn und fünf Mark gibt es in der Stadtbücherei Garstedt.

11.09.2001: "Was Sie sich in den Kopf gesetzt haben, das setzen Sie auch durch." Mit diesen Worten würdigte Segebergs Landrat Georg Gorrissen einen Mann, der in Norderstedt wichtige Projekte verwirklicht hat: Volker Hallwachs steht seit 30 Jahren an der Spitze der Stadtwerke - Anlass für den Jubilar, mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft zu feiern. Viele Gratulanten schüttelten dem 57 Jahre alten Werkleiter die Hand, Norderstedts Bürgermeister charakterisierte Hallwachs als gründlich, gewissenhaft und äußerst sorgfältig. Immer wieder habe er die Ärmel hochgekrempelt, aus den Garstedter Gemeindewerken die modernen Stadtwerke geformt. Er habe wesentlichen Anteil, dass die U-Bahn bis Norderstedt-Mitte rollt, das ehemals marode Schwimmbad schwarze Zahlen schreibt. Mit dem stadteigenen Kommunikationsnetz "wilhelm.tel" macht Hallwachs bundesweit Furore.

12.09.2001: In keinem anderen Kreis steigt die Zahl der Einwohner so schnell. Besonders junge Familien zieht es ins Grüne. Frank Knittermeier Kreis Segeberg Der Kreis Segeberg hat den größten Bevölkerungszuwachs aller Kreise in Schleswig-Holstein. Und er ist der "jüngste" Kreis im Land: Nirgends gibt es so viele junge Familien, so viele Kinder und Jugendliche. Für die Politiker hat das Konsequenzen: Es müssen weitere Schulen und Kindergärten gebaut werden. In den kreisfreien Städten des Landes Schleswig-Holstein sind die Einwohnerzahlen rückläufig, in allen Kreisen hingegen steigen sie an. Am stärksten jedoch im Kreis Segeberg, hat das Statistische Landesamt in der Landeshauptstadt berechnet. Rund 251 000 sind es derzeit, Etwa 253 000 werden es am Ende des Jahres sein. Denn in vielen Orten des Kreises wird fleißig gebaut. Es ist jedoch nicht die größte Stadt des Kreises, die neue Einwohner anzieht: Norderstedts Einwohnerzahl stagniert. Dagegen werden Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Bad Bramstedt immer begehrter. Bad Bramstedt hat in den vergangenen Jahren eine der stärksten Einwohnerentwicklungen im Kreis genommen (12 770). Mit der Süd-West-Stadt ist ein neuer Stadtteil hinzugekommen, mit dem Wohnpark Bissenmoor schließlich entsteht Schleswig-Holsteins exklusivstes Wohnquartier in Verbindung mit einem Golfplatz. Das gesamte Unterzentrum Bad Bramstedt hatte zwischen 1994 und 1999 mit 12,8 Prozent den größten Bevölkerungsanstieg im Kreis Segeberg zu verzeichnen. Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg hat in den vergangenen Jahren viele Baugebiete ausgewiesen und in die Zukunft investiert: Von Alveslohe wurden 185 Hektar eingemeindet, die der weiteren wohnbaulichen Entwicklung im Raum Ulzburg-Süd zur Verfügung stehen. Die Ansiedlung von Unternehmen floriert. Rund 25 200 Einwohner leben in Henstedt-Ulzburg. Kaltenkirchen hat zurzeit rund 18 100 Einwohner, aber die Grenze von 20 000 wird bald überschritten: Am Flottkamp liegt das größe Baugebiet im Kreis Segeberg. Rund 2000 Menschen sollen hier eines Tages wohnen. Auch als Gewerbestandort ist Kaltenkirchen begehrt. Norderstedt wächst nicht in dem Maße, wie es vor Jahren noch angedacht war. Rund 72 000 Einwohner hat die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins. Das Neubaugebiet in Harksheide ist gerade vollendet, weitere Baugebiete (Garstedter Dreieck, Meeschensee) sind angedacht. Außerdem sollen Baulücken geschlossen werden. "Wir müssen verstärkt Einrichtungen für junge Menschen bauen", sagt Landrat Georg Gorrissen. "Denn wir müssen der Tatsache Rechnung tragen, dass der Kreis Segeberg vor allem im Bereich junger Familien wächst." Die Politiker in den Kommunalparlamenten tragen dieser Entwicklung Rechnung: Die Schulen haben mit rund 91 Millionen den größten Anteil an den Investitionen bis zum Jahre 2005 - immerhin 77 Prozent dieser Summe werden für Neu- und Erweiterungsbauten ausgegeben. In den nächsten 13 Jahren wird die Zahl der Kinder im Kindergartenalter sinken, die Zahl der Grundschüler ebenfalls. Die Zahl der Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren bleibt etwa gleich. Eine erhebliche Steigerung gibt es bei den 15- bis 20-Jährigen und bei den über 60-Jährigen, während die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung zwischen 20 und 60 Jahren etwa gleich bleibt. Das hat das Statistische Landesamt vorausberechnet. Auch diese Aussage wird gemacht: Die Zahl der Geburten verringert sich von 2480 im Jahre 1999 auf rund 2000 im Jahre 2014. Die Sterbefälle erhöhen sich dagegen um rund 600 auf 3300. Neben der Siedlungsachse Norderstedt-Henstedt-Ulzburg-Kaltenkirchen sollen vor allem auch die Orte an der Achse Kayhude, Nahe, Itzstedt, Leezen den Bevölkerungszuwachs auffangen. "In diesen Bereichen", so Landrat Georg Gorrissen, "herrscht jetzt schon eine rege Nachfrage, die Ortspolitiker kommen dieser Entwicklung auch entgegen." "Wir müssen verstärkt Einrichtungen für junge Menschen bauen; denn der Kreis Segeberg wächst vor allem im Bereich junger Familien." Segebergs Landrat Georg Gorrissen

12.09.2001: Über den Tellerrand hinwegsehen, keine Kirchturmpolitik betreiben, sondern das große Ganze sehen. Das sind die Forderungen, die immer wieder laut werden. Wer es lieber eine Nummer kleiner hätte, muss sich nur die Metropolregion Hamburg vor Augen führen - die Großstadt will die Zukunft im Verbund mit den Umlandgemeinden und -kreisen meistern. Doch wie so häufig bleiben die schönen Worte Theorie, verkehrt das praktische Handeln das hohe Ziel ins Gegenteil. Das zeigt folgendes Beispiel aus dem Alltag grenzübergreifender Zusammenarbeit. Die Norderstedter laden die Bürger ein, am autofreien Tag mit Bus und Bahn zu fahren. Das können sie kostenlos tun, die Stadt erstattet dem Hamburger Verkehrsverbund den Ausfall. So weit, so gut. Aber da gibt es die Buslinie 378, die doch tatsächlich die Stadtgrenzen ignoriert. Viermal halten die Busse auf ihrem Weg von Garstedt nach Tangstedt-Wilstedt und zurück auf Hamburger Gebiet. 33 Stationen hingegen liegen in Norderstedt bzw. Tangstedt. Für die vier Haltestellen in Hamburg kassieren die Nachbarn den üblichen Fahrpreis. Und wer nicht dran denkt und in der kostenpflichtigen Enklave in die Fänge der Kontrolleure gerät, muss 60 Mark zahlen, weil er schwarzgefahren ist. So viel kleinkariertes Denken kann nicht im Sinn der großen Sache Umweltschutz sein. Schade, dass die Praxis die großen Worte immer wieder Lügen straft. Oder ändert der HVV noch seine Position und zeigt sich großzügig?

17.09.2001: In ihrem Gesprächskreis greift die Norderstedter SPD ein Thema auf, das viele Bürger seit Jahren beschäftigt: Die Neugestaltung der Läden und des Busbahnhofes am Herold-Center. Erstmals sollen die Pläne nun öffentlich vorgestellt werden. Zu sehen sind sie am Mittwoch, 19. September, um 20 Uhr in der Stadtbücherei Garstedt. Architekten, Stadtplaner, Norderstedts Erster Stadtrat Harald Freter und die Planungsexperten der SPD werden Konzepte präsentieren und Fragen der Bürger beantworten. Zugesagt haben auch Vertreter der Polizei.

20.09.2001: Eltern sorgen sich, wenn ihre Kinder alleine zur Schule gehen. Die NZ begleitete ein Kind. Barbara Warning Norderstedt Für den Bruchteil einer Sekunde ließ Melina die Hand ihrer Großmutter beim Überqueren des Friedrichsgaber Weges los, da war es schon geschehen. Ein Auto erfasste die Vierjährige und schleuderte sie auf die Fahrbahn. "Zum Glück kam meine Tochter mit abgeschürften Knien und einem Schrecken davon", erzählt Angela Koch. Ihre drei Kinder müssen auf dem Weg zur Schule bzw. zum Kindergarten den Friedrichgaber Weg, eine der Hauptverkehrsstraßen Norderstedts, in Höhe Buckhorn überqueren. Weit und breit gibt es weder einen Zebrastreifen noch eine Ampel. Zwölf Kinder im schulpflichtigen Alter wohnen westlich des Friedrichgaber Weges. Auch die beiden Töchter von Bettina Krohn müssen auf ihrem Schulweg über diese Straße. Die sechsjährige Jessica wurde gerade eingeschult. Mittags steht sie an der Einmündung Harthagen. In einer Minute rasen 47 Autos, davon etliche Lastwagen, an ihr vorbei. Kein Autofahrer hält an, um das Kind hinüber zu lassen. Die erste Chance, über die Straße zu kommen, bietet sich ihr nach zehn Minuten. Auch dann erreicht das Kind nur schnell rennend ganz knapp vor dem nächsten Auto die gegenüberliegende Straßenseite. "Wenn die Kinder morgens zur Schule müssen, ist es wegen des Berufsverkehrs noch viel schlimmer", erzählt Bettina Krohn. Sie fährt ihre Kinder deshalb täglich zur Schule und holt sie auch wieder ab. Auch Angela Koch lässt ihren Sohn nicht allein zur Schule. "Entweder wir fahren oder die Großmutter bringt ihn. Denn das Überqueren der Straße ist schon für Erwachsene sehr gefährlich. Für Kinder, die die Geschwindigkeit der Autos nicht abschätzen können, ist es lebensgefährlich", sagt sie. "Nach Melinas Unfall im Winter habe ich jeden Tag Angst, bis ich weiß, dass meine Kinder mittags heil nach Hause gekommen sind." Die Kinder mit dem Bus 193 zur Schule fahren zu lassen, kommt für die Eltern nicht in Frage, obwohl sich Haltestellen direkt an der Einmündung Harthagen und Buckhorn befinden. "Der Bus setzt sie ab, und dann stehen die Kinder an der Straße und kommen nicht hinüber", sagen die empörten Eltern, die schon eine Unterschriftenliste an den Bürgermeister schickten. Sie lehnen auch die Variante, die Kinder bis zur nächstgelegenen Ampel an der Garstedter Feldstraße laufen zu lassen, entschieden ab, obwohl dies der offizielle Schulweg ist. Denn der Weg läuft direkt am Kantstein der vielbefahrenen Straße entlang, ist noch nicht einmal einen halben Meter breit und besteht aus von Unkraut überwucherten Platten, die so holperig verlegt sind, dass Fahrrad fahren unmöglich ist. "Die Kinder würden hier eine Handbreit von vorbei donnernden Lastwagen entfernt gehen, ohne jede Sicherung zur Straße hin", sagt Angela Koch. "Der Weg ist so schmal, dass sie, wenn sie ihr Rad schieben würden, auf der Fahrbahn laufen müssten." Alternativ ist die Ampel sonst nur über einen privaten Feldweg zu erreichen. "Er ist nicht beleuchtet", sagt Angela Koch. "Da es ein Privatweg ist, zahlt die gesetzliche Unfallversicherung nicht, wenn etwas passiert." Bei der Stadt gibt es nun Überlegungen, die Ampel an die Einmündung Stettiner Straße zu verlegen, was die Entfernung zum Buckhorn etwas verkürzen würde. "Das bedeutet für die Sicherheit unserer Kinder wenig, wenn der Fußweg dorthin nicht endlich verbreitert und zur Straße hin abgesichert wird", meinen die Eltern. Ihrer Meinung nach sollte die Stadt einen mindestens zwei Meter breiten Randstreifen von den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen erwerben und den Weg sicher ausbauen. Das Wichtigste aber wäre, so schnell wie möglich eine Bedarfsampel am Buckhorn zu errichten. "Im Haushalt sind jedes Jahr 200 000 Mark für die Schulwegsicherung vorgesehen, da sollte es doch möglich sein, eine Ampel zu finanzieren", meint Bernhard Luther, Elternvertreter in der Arbeitsgruppe Schulwegsicherung der Stadt. "Es hat den Anschein, als müssten in Norderstedt die Kinder Rücksicht auf die Autofahrer nehmen und nicht die Autofahrer auf die Kinder." "Im Haushalt sind jedes Jahr 200 000 Mark für die Schulwegsicherung vorgesehen, da sollte es doch möglich sein, eine Ampel zu finanzieren." Bernhard Luther, Elternvertreter aus Norderstedt

20.09.2001: Zu einer Fahrradtour am autofreien Tag, Sonnabend, 22. September, lädt das Bündnis 90/Die Grünen alle ein, die sich für Norderstedts Stadtentwicklung interessieren. In Begleitung von Stadtvertreterin Brita Pfeiler, Mitglied des Planungsausschusses, werden herausragende und teilweise umstrittene planerische Vorhaben wie das Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße, der Umbau der Ochsenzoll-Kreuzung, der Bau einer Fahrradstation und die geplante Umgehungsstraße für den Ortsteil Garstedt besprochen und angefahren. Treffpunkt für die Tour ist um 10 Uhr an der Rathausallee, Höhe U-Bahn-Station, wo sie nach rund zwei Stunden auch wieder endet.

24.09.2001: Auf den Straßen rund um Norderstedt herrschte wie immer dichter Verkehr. Viele Autofahrer sauer. Frank Knittermeier Norderstedt Am Sonnabend war autofreier Tag. Hat es in Norderstedt jemand bemerkt? Wohl kaum: Der Verkehr auf den Straßen war dicht wie eh und je. Statt weniger Autos, gab es in Norderstedt viele ärgerliche Autofahrer: "Weil die Straßen rund um das Rathaus abgesperrt waren, gab es Engpässe", teilte die Norderstedter Polizei mit. Ein Flop war der autofreie Tag in Norderstedt dennoch nicht, meinen die Organisatoren. Und auch die Busfahrer merkten, dass es viele Norderstedter genossen, einen Tag lag umsonst im Stadtgebiet fahren zu dürfen. Auf der Rathausallee trabten unentwegt Pferde, die einen stets voll besetzten Anhänger zogen. Diese Aktion der Grünen war die Attraktion am autofreien Tag, der am Sonnabend europaweit und in Norderstedt zum zweiten Mal begangen wurde. Auf der Straße direkt vor dem Rathaus war Sand zum Spielen für die Kinder aufgeschüttet worden, die Besucher konnten sich an Spielen beteiligen, es gab Inline-Parcours und vieles mehr. Die Mitarbeiter des Umweltamtes der Stadt Norderstedt hatten sich viel Mühe gegeben, um diesen Tag mit Leben zu erfüllen und die Norderstedter auf die Möglichkeiten und die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, den Alltag möglichst ohne Auto zu bewältigen. Aber vielen Norderstedtern war der autofreie Tag offenbar völlig egal: Der Besuch in der Rathausallee war mäßig, die Beteiligung am Umzug mit Fahrrädern, Inline-Skates und sonstigen rollenden Untersätzen war mehr als dürftig. Mit der Ulzburger Straße wurde eine wichtige Verkehrsachse Norderstedts zumindest zeitweise in die Aktion einbezogen: Weil hier die Teilnehmer des Umzuges marschierten, war eine Straßenseite gesperrt worden. Zwei Polizisten auf Fahrrädern sicherten den Umzug ab. Auf Musik und sonstige lärmenden Aktionen war nach den Ereignissen in den USA verzichtet worden - aber daran alleine wird das mangelnde Interesse der Norderstedter wohl nicht gelegen haben. Genügend Reklame war auch gemacht worden. Warum also das allgemeine Desinteresse am autofreien Tag? Die Verantwortlichen können nur mit den Schultern zucken. Die Interessengemeinschaft "Rund um den Harksheider Markt" und die Anwohner der Grootkoppelstraße beteiligten sich mit eigenen Aktionen am autofreien Tag. Rita Wissmann und Friedrich Penzhorn vom Umweltamt registrierten aber immerhin einen regen Andrang in der AKN, der U-Bahn und den Bussen: Sie verteilten zeitweise Süßigkeiten an Fahrgäste, die an diesem Tag kostenlos fahren durften. "Es waren auf jeden Fall mehr Leute in den Bussen", stellte VHH-Fahrerin Maritta Schmidt fest. "Die Norderstedter haben diese Möglichkeit schon ausgenutzt." Ein bisschen hielt sich die Freude allerdings in Grenzen: An der Hamburger Stadtgrenze war Schluss mit Billigfahren. Denn in Hamburg bat der HVV zur Kasse. "Es wurde von den Bus- und Bahnfahrern Kritik daran geübt, dass der HVV in Hamburg sich nicht an dieser Aktion beteiligt hat", so Martina Braune vom Umweltamt. Mit U-Bahn konnte also tatsächlich nur umsonst fahren, wer in Norderstedt-Mitte ein- und in Garstedt wieder ausstieg. Mit den Bussen konnte aber kreuz und quer durch das Norderstedter Stadtgebiet gefahren werden

25.09.2001: Leserbriefe: Wir brauchen zivile Konfliktlösungen "1000 Schüler trauerten um die Toten" - NZ vom 18. September Es ist gut und richtig, dass möglichst viele Menschen ihre Fassungslosigkeit und Trauer anlässlich der unfassbaren Ereignisse in den USA öffentlich machen. Wir sollten aber nicht in der Trauer verharren, sondern uns unserer Verantwortung in einer Demokratie bewusst werden, die nun anstehenden politischen Entscheidungen kritisch zu begleiten und mit zu gestalten. So froh wir über das Ausbleiben eines übereilten Vergeltungsschlages der USA sein können, so besorgt sollten wir über die sich abzeichnende Entwicklung sein. Die UNO ist zu dem Schluss gekommen, dass durch diese Attentate der Weltfrieden bedroht ist. Diese Einschätzung wird von vielen Staaten auf der gesamten Welt geteilt. Auch wenn die Zivilbevölkerung der USA direkt angegriffen wurde, sollte eine Reaktion auf dieses weltweite Problem nicht von den USA alleine ausgehen. Im Moment sieht es doch so aus, dass die NATO-Verbündeten in vorauseilendem Gehorsam den USA gegenüber uneingeschränkte Unterstützung zusichern. Wir sollten aber nicht dem Irrtum unterliegen, dass die USA das Recht (und die Möglichkeiten) hätten, den Terrorismus weltweit zu bekämpfen. Jetzt wäre die historisch einmalige Chance, gegebenenfalls unter dem Dach der UNO, Länder und deren Regierungen an einen Tisch zu bringen, die vor Jahren noch in militärische Auseinandersetzungen verwickelt waren. Die anstehenden großen Probleme können nur miteinander gelöst werden. Ein relativ einseitiges, nur von einigen wenigen Ländern unternommenes Handeln, führt eher zu einer Eskalation der Gewalt als zu einer Befriedung. Ebenso brauchen wir ein Miteinander der Kulturen und Religionen. Das Aufbauen von religiösen oder kulturellen Feindbildern wird nur zu mehr Hass und einer Spirale von Schlag und Gegenschlag führen. Was wir jetzt brauchen, sind keine starken militärischen Aktionen, sondern intelligente zivile Konfliktlösungen, die die Möglichkeit beinhalten, weltweite Allianzen zur Achtung von militärischer Gewalt und Terror zu fördern. Hans-Georg Becker Adlerkamp 8 Norderstedt Busverbindungen sind mittelalterlich "Lokalspitze - Nur große Worte" - NZ vom 12. September, und "Bus fährt auf neuer Strecke" - NZ vom 13. September Als wir vor zwei Jahren aus Harksheide mit den vorbildlichen Buslinien 293, 393 und 493 nach Garstedt übersiedelten, fühlte ich mich plötzlich wieder im Dorf. Abends fuhr der letzte Bus um 21.30 Uhr, sonnabends um 16.30 Uhr und sonntags nie. Warum überlässt Norderstedt es nicht Hamburg, die vier Stationen von Ochsenzoll aus zu bedienen. Die Buslinie 378 sollte dafür lieber einen Bogen durch Alt-Garstedt machen und über die Ohechaussee nach Wilstedt fahren - und das Bitteschön mit etwas anderen Zeiten. Möglicherweise ab 21 Uhr noch eine Ringfahrt Garstedt, U-Bahn, altes Rathaus Garstedt, Niendorfer Straße (Plambeck), Ohechaussee und über Tannenhofstraße zurück zur U-Bahn Garstedt. Das sollten unsere Politiker doch einmal überdenken. Renate Lüdecke Flurweg 5b Norderstedt

26.09.2001: Am 30. September tritt der Winterfahrplan in Kraft. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH), die fast alle Buslinien in Norderstedt betreiben, schicken wieder die Infobusse los, damit sich die Bürgerinnen und Bürger an den Bahnhöfen informieren können. Die Mitarbeiter geben die beliebten "Küchenschrankpläne" aus. Das Fahrplanbuch und die Regionalfahrpläne sind ebenso erhältlich wie der Fahrplan auf CD und Diskette. Der Infobus steht am Freitag, 28. September, von 11 bis 18 Uhr am Busbahnhof in Norderstedt-Mitte und am Sonnabend, 29. September, von 10 bis 16 Uhr am Busbahnhof in Garstedt. (ms)

26.09.2001: AGENDA 21 - Streit wegen der Durchsetzung des Logistikzentrums an der Niendorfer Straße in Norderstedt. Frank Knittermeier Norderstedt Die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Planung für Norderstedt" in der Agenda 21 ist entsetzt über das Vorgehen der Stadt Norderstedt. Sie fühlen sich bei der Durchsetzung des Logistik- und Distributionszentrums (LDZ) hintergangen und stellen ihre weitere Mitarbeit in der Arbeitsgruppe in Frage. Die Kritik der Agenda-Arbeitsgruppe, die von der Stadt zur Beteiligung der Bürger an einer "nachhaltigen Stadtentwicklung" ins Leben gerufen wurde, entzündet sich am Vorgehen von Politik und Verwaltung bei der Durchsetzung des LDZ an der Niendorfer Straße. Dort seien im Eiltempo Fakten geschaffen worden, die dieses Nachhaltigkeitsgebot völlig missachteten und Grundsätze der Agenda 21 auf den Kopf stellten, so Bernhard Luther, Sprecher der Arbeitsgruppe. Dr. Herwig Niehusen, Naturschutzexperte der Gruppe, bezeichnet die Aussage der Stadt, der LDZ-Standort stehe im Einklang mit dem Stadtentwicklungsprogramm 2010, als "Irreführung der Bevölkerung". Das genaue Gegenteil sei der Fall. Denn nach diesem Programm seien sämtliche dafür vorgesehenen Flächen wegen ihres hohen Wertes für den Naturschutz mit den höchsten Ausschlusskategorien von einer künftigen baulichen Nutzung ausgenommen. Den Naturschutzexperten schwant Schlimmes: "Ist das etwa der Beginn einer neuen Strategie der Stadt, durch die städtische Entwicklungsgesellschaft ökologisch bedeutsame Flächen günstig aufzukaufen oder umzuwidmen, um diese dann wertschöpfend in Gewerbeflächen umzuwandeln?" Für die beiden Mitglieder der Arbeitsgruppe ist es unverständlich, dass die Gruppe nicht von den Parteien angehört worden ist. Den Politikern trauen zumindest Bernhard Luther und Herwig Niehusen nicht viel zu: "Sie sind nicht in der Lage, so eine weitreichende Entscheidung zu treffen." Denn um eine solche Entscheidung handelt es sich hier nach Meinung der Agenda-Arbeitsgruppe in der Tat. So sei es aus naturschutzfachlicher Sicht nicht nachvollziehbar, dass die Planung den Bau des LDZ ausgerechnet im Randbereich des gefährdeten Ohemoores vorsehe. Die Arbeitsgruppe weist darauf hin, dass ein geschütztes Moorbiotop durch Überbauung unwiderbringlich vernichtet werde. Künstlich an anderer Stelle sei es nicht reproduzierbar. Als Alternative verweisen die Agenda-Mitglieder auf das sanierte Gelände der ehemaligen Knochenmühle, ebenfalls am Rande des Flughafens gelegen. Weitere Gewerbebetriebe könnten auf der gegenüberliegenden Fläche des Bebauungsplanes 214 oder anderen weitere Gewerbeflächen angesiedelt werden. Die Ansiedlung des LDZ steht nach Ansicht von Luther und Niehusen auch einer Zusage der Stadt entgegen, den Norderstedter Ortsteil Garstedt verkehrsmäßig zu entlasten. Sie sprechen von einem "bewusst" eingeplanten massiven Verkehrszuwachs von bis zu 5000 Fahrzeugen, darunter 1000 Lkw, pro Tag. Der avisierte Gleisanschluss von Flughafen und LDZ zur AKN in Hasloh sei in diesem Zusammenhang als eine "nicht finanzierbare Beruhigungspille" für die betroffene Bevölkerung anzusehen. "Ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver", formuliert Bernhard Luther. Für ihn sei die Sache jetzt abgehakt, aber er werde aus der Vorgehensweise der Stadt Norderstedt Lehren für die Zukunft ziehen. "Ich erwarte, dass die Agenda-Gruppe vom Bürgermeister angehört wird." Es sei fraglich, ob dieses Vorgehen von Politik und Investoren von der Bevölkerung wirklich hingenommen werden müsse

Oktober

01.10.2001: Viele Besucher kamen ins Norderstedter Rathaus und auf den Hof Nordpol. Michael Schick Norderstedt Eine Stadt von der Größe Norderstedts verträgt zwei Großveranstaltungen zum Erntedankfest. Das sagen die Verantwortlichen, die die gestrigen Feste auf dem Rathausmarkt und auf dem Hof Nordpol organisiert hatten, nachdem Landwirte und Bürger Kritik geäußert hatten. "Der gute Besuch ist der beste Gegenbeweis", sagte Propst Karl-Heinrich Melzer, der die Kanzel in der Kirche mit einem Trecker vertauscht hatte und vor knapp 300 Interessierten auf dem Hof Bahde predigte. Trotz des Regens herrschte auch auf dem Rathausplatz Gedränge: Viele Bürger nutzten wieder die Chance, sich beim städtischen Erntedankfest in die Historie der Landarbeit entführen zu lassen. Vorher hatten der stellvertetende Vorsitzende des Ortsbauernverbandes, Jens-Walter Bohnenkamp, Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Pastorin Carolin Paap an die Bedeutung des Erntedankfestes erinnert. "2001 war ein schweres Jahr für die Landwirte", sagte die Bürgervorsteherin. Die BSE-Krise habe viele Betriebe an den Rand der Existenz gebracht. Elisabeth Kühl dankte dem Deutschen Siedlerbund, dem Ortsbauernverband, dem Kleingartenverein Harksheide und den anderen Helfern für ihren Einsatz. Ohne sie sei ein solches Fest nicht denkbar. Die Ernte habe qualitativ nicht das gehalten, was sich die Bauern noch im Juli erhofft hatten. "Im gesamten südlichen Schleswig-Holstein konnten wir wegen des schlechten Wetters kein Brotgetreide ernten", sagte Bohnenkamp. Auch sonst hätten die Landwirte Einbußen hinnehmen müssen. Der stellvertretende Vorsitzende des Ortsbauernverbandes wies zudem darauf hin, dass beständig Natur- und landwirtschaftliche Nutzflächen verloren gingen. Sie würden bebaut oder für Ausgleichsmaßnahmen gebraucht. "Wir danken Gott für die Ernte und wissen sehr wohl, dass wir ohne ihn hier nicht stehen würden", sagte Carolin Paap, Pastorin der Paul-Gerhardt-Kirche, wo die Feier traditionell mit dem Gottesdienst begonnen hatte. Der Frauenchor Norderstedt von 1986, die Chorgemeinschaft Alster Nord, der Schützenspielmannszug Norderstedt und die Musiker der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt rahmten die Ansprachen mit hoch- und niederdeutschen Liedern ein. Zum Abschluss des offiziellen Teils wurde die große Erntekrone in der Rathauspassage hochgezogen. Auf dem Platz vor dem Rathaus waren inzwischen die historischen Erntewagen eingetroffen. Die Bürger spannten die Schirme auf und ließen sich die Geschichte der Landarbeit vor Augen führen. Die Landwirte demonstrierten, wie früher gedroschen, geeggt und gesät wurde. Natürlich waren die Bauern auch in diesem Jahr nicht mit leeren Händen gekommen: Sie verteilten Äpfel, Kartoffeln und Kohl - und zeigten dabei durchaus Sinn für Humor: "Zwei Köpfe für ein Handy und noch ein Faxgerät, wenn du dazu noch einen roten Kohlkopf nimmst", rief ein Verkäufer ganz im Stil der Marktschreier vom Hamburger Fischmarkt. Alte Maschinen und Traktoren standen auch nur wenige Fahrminuten entfernt im Blickpunkt. Vor allem die Kin- der kletterten auf die Trecker, die in einer Reithalle auf dem Hof Nordpol ausgestellt waren. Die Halle hatte sich um 11 Uhr in ein Gotteshaus verwandelt. "Dieser Erntedanktag darf ein Tag der Verschwendung sein - ein Tag, an dem wir deutlich werden lassen, dass wir unsere Schätze teilen", sagte der Propst, der in seiner Predigt ebenso wie die Bürgervorsteherin in ihrer Ansprache nochmals auf die schrecklichen Terroranschläge in den USA einging. Die Besucher nutzten die Gelegenheit, sich bei einer Wurst vom Grill, Bier vom Fass oder Erbsensuppe auszutasuchen. "Viele gehen erst auf den Rathausplatz und kommen dann zu uns", sagte Hofchef Günther Bahde, der ebenfalls keine Konkurrenz zur städtischen Veranstaltung sieht. Die Glashütter Thomaskirche und die Landwirte hätten die Feier nur wieder da hingebracht, woher sie eigentlich kommt: auf den Bauernhof. "Die Ernte ist nicht so gut ausgefallen, wie wir noch im Sommer gehofft hatten." Jens-Walter Bohnenkamp, Landwirt

02.10.2001: Ihre große Zeit ist wieder gekommen: Die Laternen brennen und kündigen die dunkle Jahreszeit an. Mit zwei großen Umzügen starteten die Norderstedter Kinder in die Lampion-Saison. Viele marschierten bei der Feuerwehr Garstedt mit, andere beteiligten sich am Umzug in Glashütte. Auf dem Marktplatz war eine enorme Vielfalt von Laternen zu sehen. Einige hatten noch schnell kurz vor dem abendlichen Rundgang eine traditionelle Variante gekauft, andere Tage vorher ein Schnäppchen zum Sonderpeis erstanden. Die Mehrheit der Jungen und Mädchen aber hatte selbst Hand angelegt. In den Kindergärten und zu Hause griff der Nachwuchs zu Schere und Klebe, um die tragbaren Lampen zu bauen. Das ging meist nicht ohne fachkundige Hilfe von Erzieherinnen und Eltern. Die Älteren ließen Fackeln brennen. Organisiert hatten den Laternenumzug die Thomaskirche, der Glashütter Sportverein, der Tennisclub Glashütte und die Glashütter Feuerwehr. Für die Sicherheit sorgten Jugendrotkreuz und Polizei

05.10.2001: Viele Bürger und Beschäftigte in Garstedt können aufatmen: Ab sofort werden fast alle Flugzeuge in der neuen Lärmschutzhalle getestet. "Standläufe im Freien werden nur noch in Ausnahmefällen notwendig sein", sagt Michael Kerkloh, Geschäftsführer der Flughafen Hamburg GmbH, nachdem die Tests in der neuen Halle erfolgreich beendet worden seien. Die Triebwerke fast aller Airbus-Flugzeuge könnten ebenso in der Halle auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft werden wie die Motoren der meisten Boeing-Maschinen. "Wir freuen uns, unsere Verprechen gegenüber der Nachbarschaft nun einlösen zu können", sagt Kerkloh. Gerade die Norderstedter hatten in der Vergangenheit immer wieder unter dem Lärm gelitten - die Triebwerke wurden am Ende der nach Norderstedt reichenden Start- und Landebahn auf Herz und Nieren kontrolliert. Die Flughafen Hamburg GmbH, die die 95 mal 92 Meter große und 23 Meter hohe Halle für rund 20 Millionen Mark gebaut hat, ist mit den Probeläufen zufrieden. Demnächst werden noch die so genannten JT9-Triebwerke, wie sie beispielsweise beim Airbus A 310 verbaut werden, in der Halle getestet. Auch die Außentriebwerke des neuen Jumbo-Jets und die hochliegenden Hecktriebwerke der Boeing MD-11 stehen noch aus

05.10.2001: Die Bürgerpartei ist hartnäckig, sie will einfach nicht ablassen von der Forderung nach einer neuen Ost-West-Verbindung in Norderstedt. Unter der Überschrift "verlegte B 432" ist das Thema ein Dauerbrenner. "Die Ost-West-Querung ist für Norderstedt überlebenswichtig, deshalb rücken wir von diesem Projekt auch nicht ab", sagt Ute Algier, Fraktionschefin der Bürgerpartei, die sich während ihrer Klausurtagung mit der Zukunft Norderstedts beschäftigt hat. Auch die Zahlen belegten, dass eine solche Straße unverzichtbar sei und realisiert werden müsse: Neun von zehn Autofahrern durchquerten die Stadt von Ost nach West. Die Partei hat schon konkrete Pläne für die Trasse: Sie soll kurz hinter der Stadtgrenze nach Norden von der B 432 abzweigen, unter der Justizvollzugsanstalt durch auf die Schleswig-Holstein-Straße führen. Von dort gebe es zwei Alternativen: Über die neue K 113 (L 76 ) zur A 7 oder im Tunnel unter dem Exerzierplatz hindurch zum Buchenweg und weiter über Hasloher Weg zur A 7, wo dann die neue Autobahnauffahrt Norderstedt-Mitte eingerichtet werden soll. "Der Vorteil einer solchen Straße ist, dass die Autofahrer ohne Stopps die Stadt durchqueren können. Das bedeutet weniger Abgase und weniger Lärm, zudem sparen die Autofahrer noch Sprit," sagt Ute Algier. Weiter fordert die Partei eine Westumgehung Garstedt: Sie soll von der Niendorfer Straße das neue Frachtzentrum erschließen, im großen Bogen westlich um das alte Dorf Garstedt und in Höhe Buchenweg wieder auf den Friedrichsgaber Weg führen. Damit sollen die Staus an der Kreuzung Niendorfer Straße/Ohechaussee abgebaut werden. Dieser Vorschlag hat durchaus Chancen, CDU und FDP haben sich auch schon für eine solche Umgehung ausgesprochen. Weiter plädiert die Bürgerpartei dafür, beampelte Kreuzungen durch Kreisverkehre zu ersetzen. Schließlich müsse das Leitsystem für Lkw so gestaltet werden, dass die Fahrer sofort erkennen können, wie sie zum Ziel kommen. "Der Hinweis auf das Gewerbegebiet Harkshörn nützt nichts, weil in den Papieren Oststraße steht. Deswegen sollte dieser Zusatz auf den Hinweisschildern auftauchen", sagt Ute Algier

11.10.2001: Die Stadt will, dass Kulturfans in Norderstedt nicht aufs Auto angewiesen sind. Michael Schick Norderstedt Die Busse werden künftig bis in die Nacht hinein und auch am Wochenende länger fahren. Das hat der für den öffentlichen Nahverkehr zuständige Dezernent Harald Freter angekündigt. Damit will die Stadt vor allem den Besuchern der "TriBühne" die Chance bieten, aufs Auto zu verzichten. Bisher setzen sich viele Kulturfans ans Lenkrad, um Theatergastspiele und Konzerte am Norderstedter Rathaus zu besuchen. Der Grund: Wenn die Aufführungen zu Ende sind, fahren die Busse nicht mehr. "Nun können die Besucher auch hinterher noch gefahrlos ein Glas Wein oder Bier trinken und müssen nicht ins Auto steigen", sagt Freter, nachdem der Verkehrsausschuss die Zusatzfahrten einstimmig genehmigt hat. Insgesamt werden 230 zusätzliche Fahrten eingeführt, in einigen Fällen fahren die Busse auch tagsüber häufiger. Freter nennt drei Beispiele: Nach Glashütte fährt der letzte Bus der Linie 493 werktags um 23.38 Uhr, nach Garstedt die Linie 393 um 23.40 Uhr, und nach Harksheide können die letzten Kultur- und Restaurantbesucher letztmalig um 23.30 Uhr starten. Möglich wurde der zusätzliche Service, weil die im Jahr 1999 eingeführten Linien 493 und 494 deutlich weniger Defizit eingefahren haben als angenommen. 540 000 Mark pro Jahr waren kalkuliert, Freter beziffert die tatsächlichen Kosten auf 124 000 Mark. Die erweiterten Fahrzeiten belasteten den städtischen Haushalt mit 245 000 Mark. Die Abendfahrten sollen noch im Winterfahrplan Wirklichkeit werden. Die Stadt habe entsprechende Gespräche mit dem HVV geführt. Neben der punktuellen Verbesserung wird, so Freter, in der Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan auch grundsätzlich über den Busverkehr in Norderstedt nachgedacht. So müsse beispielsweise entschieden werden, ob auch künftig parallel verlaufende Linien wie die 193 und 195 in Garstedt erhalten werden sollen.

11.10.2001: Viele Garstedter befürchten gesundheitliche Schäden und einen Wertverlust ihrer Grundstücke. Michael Schick Norderstedt Die Norderstedter wollen offensichtlich keine weiteren Funktürme in ihrer Stadt haben. Das zeigt der Protest, der sich jetzt in Garstedt gegen die Absicht von Vodafone/Mannesmann formiert, am Südwestrand Norderstedts Sendemasten aufzustellen. Der Mobilfunkanbieter war schon mit dem ersten Versuch gescheitert, sein Netz in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins zu erweitern: Vor einem Jahr war Mannesmann an die Stadt herangetreten und hatte nach einem geeigneten Grundstück für einen rund 70 Meter hohen Funkturm gefragt. Die Verwaltung nannte die Werkstraße im Gewerbegebiet Harkshörn als geeigneten Standort, er erfüllte die Voraussetzung von einem Mindestabstand von 150 Metern bis zum nächsten Wohngebiet. Doch in einer Anhörung meldeten rund 100 Friedrichsgaber massiven Protest an. Sie befüchteten gesundheitliche Schäden durch die Strahlung, unter der vor allem die Kinder leiden könnten. Zudem nannten sie einen Wertverlust ihrer Grundstücke als Gegenargument. Ähnliche Sorgen plagen jetzt auch die Garstedter. Hier hatte Mannesmann Informationsblätter und Verträge an viele Haushalte verteilt. "Konkrete Pläne haben wir noch nicht, auch einen Bauantrag haben wir noch nicht gestellt", sagt Dirk Ebrecht, Sprecher der Firma Mannesmann-Mobilfunk, die das D 2-Netz betreibt. Das Unternehmen wolle lediglich vorfühlen, um mögliche Funklöcher schließen zu können. Da vom Antrag bis zur Genehmigung durchaus acht Monate vergehen könnten, sei rechtzeitiges Handeln angebracht. Hintergrund der Initiative ist UMTS - mit dem neuen System können mehr Daten schneller übermittelt werden. Damit die Bürger künftig per Handy Bilder und jede Menge Informationen übertragen können, sind leistungsfähigere Netze nötig. "Die flächendeckende Versorgung werden wir in drei Phasen bis zum Jahr 2006 vollziehen", sagt Ebrecht. Das Unternehmen wolle eventuelle Löcher im Sendenetz aber nicht gegen, sondern im Einvernehmen mit den Bürgern schließen. Voraussetzung sei eine frühzeitige Information. Auch die Garstedter fürchten gesundheitliche Schäden durch die Strahlung. Noch ist wissenschaftlich nicht eindeutig erwiesen, ob und wie die elektromagnetischen Felder auf den menschlichen Organismus wirken. Nach Ansicht von Experten könnten die Strahlen die Körpertemperatur erhöhen. Zum anderen sei nicht auszuschließen, dass die körpereigene Abwehr gegen Krebs geschwächt wird. Mannesmann-Sprecher Ebrecht verweist darauf, dass die Basisstationen mit einer Leistung von 50 Watt sendeten und damit unter der Leistung einer 60-Watt-Glühlampe lägen. "Außerdem ist auch nicht sicher, ob das Unternehmen seine finanziellen Zusagen einhält", sagt Hans-Jürgen Schwalba - der Garstedter Rechtsanwalt berät die Betroffenen juristisch. Die Bewohner des alten Dorfes befürchteten zudem, dass die Flugzeuge wegen der Masten dichter an den Häusern vorbeifliegen könnten. Die Flugsicherung hat allerdings schon signalisiert, dass der Flugverkehr durch die Türme nicht beeinträchtigt werde. Nun sammeln die Garstedter Unterschriften gegen die Masten - allerdings sind nicht alle dagegen. Schwalba spricht von "zwei schwarzen Schafen", die dem Angebot positiv gegenüberstünden

11.10.2001: Drei Norderstedter Kinder wurden am Montag Opfer eines Überfalls. Beim Einkaufen im Herold-Center verfolgten zwei Jugendliche die Kinder, als sie dann gegen 15.30 Uhr am Fahrkartenautomaten der U-Bahn Garstedt standen, zogen die beiden Jugendlichen ein Messer und drohten, sie damit zu verletzen. Sie entrissen einem Mädchen den Rucksack und stahlen das Bargeld. Ein Täter ist ein Deutscher, 155 cm groß, hat kurze dunkelblonde Haare und trug ein braunes T-Shirt und eine blau-weiße Jeans. Der andere ist vermutlich Osteuropäer, 160 cm groß, hat kurze blonde Haare und trug einen blauen Pulli und eine grau-silberne Hose. Beide sind vermutlich 11 bis 14 Jahre alt. Wer die Tat beobachtet hat oder Hinweise geben kann, wende sich bitte an die Kriminalpolizei unter Tel. 52 80 60. (bw)

16.10.2001: Der Bauunternehmer Edmund Plambeck, einer der bekanntesten Norderstedter, ist tot. Der 88-Jährige starb am Sonntag an Herzversagen. Drei Infarkte hatte er überlebt, und noch zwei Tage vor seinem Tod hatten er und seine Frau Anneliese an der offiziellen Einweihung des Stadtmuseums teilgenommen, wo auch seine Verdienste um die Gründung des Feuerwehrmuseums gewürdigt worden waren. Im Laufe seines Lebens hat der gebürtige Garstedter viele kulturelle und soziale Einrichtungen in seiner Heimatgemeinde und in der daraus hervorgegangenen Stadt Norderstedt unterstützt. Für sein Engagement erhielt Edmund Plambeck 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bereits zum 60. Geburtstag hatte Alt-Bürgermeister Horst Embacher die Verdienste des Jubilars mit den Worten gewürdigt: "Das Leben einer Stadt wird von solchen Persönlichkeiten geprägt, die aus dem privaten und beruflichen Bereich heraustreten und durch uneigennützigen Einsatz im Dienst einer größeren Gemeinschaft von Mitbürgern die Bürde und Last der Verantwortung übernehmen." So war Edmund Plambeck seit 1956 in der Kommunalpolitik tätig. Der Norderstedter Stadtvertretung gehörte er seit 1970 bis zu seinem 85. Lebensjahr an - zuletzt als Alterspräsident. Sechsmal hintereinander gewann er seinen Wahlkreis direkt. Unvergessen bleiben Edmund Plambecks Verdienste um den Sport, dem er schon seit jungen Jahren verbunden war. 1951 wurde er zum Vorsitzenden des SV Eintracht Garstedt gewählt, der später zum 1. SC Norderstedt wurde. Er war 40 Jahre im Amt und wurde dafür mit der Ehrennadel mit Brillanten geehrt. Die Trauerfeier findet am Freitag, 19. Oktober, um 10.30 Uhr in der Garstedter Kirche statt.

18.10.2001: Engpässe im Norderstedter Straßennetz sollen behoben werden. Jörg Schlömann Norderstedt Vor allem der Süden Norderstedts muss vom Verkehr befreit werden. Das haben die CDU-Fraktion und der Ortsvorstand der Partei bei einer gemeinsamen Klausurtagung in Tannenfelde festgestellt. Im Ortsteil Garstedt hat sich laut Herbert Paschen, Vorsitzender des Planungsausschusses der Stadtvertretung, seit 30 Jahren nichts getan, obwohl dort die meisten Menschen wohnen und die meisten Autos fahren. Die von der CDU entwickelten Pläne sollen nach ihrem Willen in den nächsten Flächennutzungplan einfließen, der für die kommenden 25 Jahre Bedeutung haben dürfte. Nach den Vorstellungen der Christdemokraten sollen zur Verkehrsentlastung Garstedts mehrere Maßnahmen ergriffen werden: So soll der Friedrichsgaber Weg ab Buchenweg in Richtung Westen verschwenkt werden, ohne dass die bisherige Straße verschwindet. Im Verlauf der Friedrich-Ebert-Straße soll eine Autobahnanbindung erfolgen. Damit geben die Christdemokraten ihre bisherige Vorstellung von einem Autobahnzubringer Syltkuhlen auf. Laut Paschen ist das Vorhaben mit Rücksicht auf die Umwelt dort nicht zu verwirklichen. Wegen der geplanten Wohnbebauung entlang der U-Bahnstrecke möchte die CDU weiter eine Verlängerung der Berliner Allee erreichen. Sie soll sich nach den Vorstellungen der Partei vom Buchenweg über die Ochsenzoller Straße hinweg bis zum Rugenbarg hinziehen. Die Trasse würde nach Süden über die Ochsenzoller Straße, das Grundstück der ehemaligen Plambeckschen Tischlerei und die Tannenhofstraße verlaufen. Nach Ansicht der Christdemokraten bringen ihre Pläne eine erhebliche Entzerrung der Verkehrsdichte im Raum Garstedt mit sich. Unter dem Begriff "Stolz der CDU" präsentierte Herbert Paschen als künftigen Bestandteil eines Flächennutzungsplans eine neue Verbindung zwischen der Segeberger Chaussee und der Schleswig-Holstein-Straße - ein Relikt aus der Zeit, als die Partei noch für eine Vollverlegung der B 432 stritt. Die neue Trasse soll in Höhe der Gaststätte "Stubbe" beginnen und an der Einmündung Langenharmer Weg enden. Laut Paschen wird eine solche Spange zu einer erheblichen Entlastung der Poppenbütteler Straße führen. Der Vorsitzende des Planungsausschusses räumte aber ein, dass es an der Kreuzung Langenharmer Weg/Schleswig-Holstein-Straße weiter einen Engpass geben werde. Paschen glaubt, dass es in der Verkehrsplanung einen Konsens mit der SPD geben werde.

19.10.2001: Nächtliches Eifersuchtsdrama in einem Norderstedter Mehrfamilienhaus an der Breslauer Straße im Ortsteil Garstedt: Ein 31 Jahre alter Nordafrikaner war am Mittwochabend in die Wohnung seiner Ex-Freundin gekommen, um dort seine Post abzuholen. Er hatte sich vor kurzem von der 24-Jährigen getrennt. Gegen 22.30 Uhr hörten Nachbarn dann ungewöhnlichen Lärm in deren Wohnung, die im zweiten Obergeschoss des Hauses liegt. Dort war es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen der jungen Frau und ihrem ehemaligen Freund gekommen. Der ging wohl davon aus, dass sie sich inzwischen einen neuen Liebhaber zugelegt habe, was er nicht akzeptieren wollte. Der Streit eskalierte, und plötzlich stach der 31-Jährige mit einem Messer und einer Schere auf seine Ex-Freundin ein. Als die von den aufgeschreckten Nachbarn alarmierten Polizeibeamten in der Breslauer Straße eintrafen, hatte sich die schwer verletzte Frau bereits in Sicherheit gebracht: Sie war in eine benachbarte Wohnung geflüchtet. Der Nordafrikaner lag regungslos auf der Terrasse unterhalb der Wohnung seines Opfers. Nach den bisherigen Ermittlungen der Norderstedter Kriminalpolizei hatte er versucht, sich mit einem Sprung in die Tiefe das Leben zu nehmen. Der 31-Jährige war nur leicht verletzt und wurde ins Krankenhaus Heidberg nach Hamburg gebracht, wo er von der Polizei bewacht wird. Die 24-Jährige wurde von einem Notarzt in der Nachbarwohnung versorgt, bevor sie ins Universitätskrankenhaus Eppendorf nach Hamburg gebracht werden konnte. Nach einer nächtlichen Operation ist ihr Zustand inzwischen wieder stabil. Lebensgefahr besteht für die junge Frau nicht mehr. Die Staatsanwaltschaft Kiel hat gegen den eifersüchtigen Nordafrikaner einen Haftbefehl beantragt. Ein Richter des Amtsgerichts Norderstedt wollte den 31-Jährigen gestern Nachmittag im Heidberg-Krankenhaus aufsuchen und ihn nach der Vernehmung gegebenenfalls in Haft nehmen lassen.

20.10.2001: Rund 600 Menschen nahmen gestern Vormittag im Norderstedter Ortsteil Garstedt Abschied von Edmund Plambeck. Der Bauunternehmer war am Sonntag im Alter von 88 Jahren an Herzversagen gestorben - unerwartet, aber friedlich, wie Pastorin Anja Kapust in der Christuskirche der Trauergemeinde versicherte. Sein Tod hinterlasse eine große Lücke in der Familie, die ihn mit vielen teilen musste, beim 1. SC Norderstedt, dessen Vorsitzender und Ehrenvorsitzender er lange Jahre war, und in der Stadt, für die er 28 Jahre lang als Kommunalpolitiker aktiv war. Die Geistliche erinnerte daran, dass Edmund Plambeck stets ein offenes Ohr für die Sorgen anderer gehabt habe, dass ihm viele Menschen ans Herz gewachsen seien, dass er sich seinen Mitarbeitern stets verbunden gefühlt habe, dass er trotz des Wohlstandes bescheiden geblieben sei. Viele der Trauergäste, unter ihnen Philipp Heuchert, der langjährige Generalbevollmächtigte der Plambeck-Unternehmen, Alt-Bürgermeister Horst Embacher und Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, konnten nur mühsam ihre Tränen unterdrücken, als nach der Aussegnung der "Abendsegen" aus Engelbert Humperdincks Oper "Hänsel und Gretel" erklang. Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote erinnerte an die großen Verdienste, die sich der Verstorbene um den Aufbau der Stadt und des 1. SCN erworben habe: Zahlreiche Bauten mit Modellcharakter in Norderstedt-Mitte zeugten von seinem Engagement; der Verein sei unter ihm zu einem der größten im Land geworden. Sichtlich ergriffen verabschiedete sich Grote von dem Toten mit den Worten: "Tschüß, Edmund Plambeck, du großer Sohn unserer Stadt."

20.10.2001: Zum vierten Mal wählen die Älteren in Norderstedt einen Seniorenbeirat. Jörg Schlömann Norderstedt Der Wahlkampf zum vierten Norderstedter Seniorenbeirat tritt in die entscheidende Phase: Bis Mittwoch, 28. November, 12 Uhr, müssen die Stimmzettel der 18 769 wahlberechtigten Bürger im Rathaus eingegangen sein. Die Wahlunterlagen mit einem aufklärenden Merkblatt werden in diesen Tagen vom Sozialamt der Stadtverwaltung an die Senioren verschickt, deren Zahl sich gegenüber der Wahl vor vier Jahren um rund 3000 erhöht hat. Die Zahl der Bewerber um die Mitgliedschaft hat sich deutlich verringert: von 72 im Jahre 1997 auf jetzt 36. "Wir sind froh, dass die meisten Kandidaten im Alter zwischen 60 und 70 Jahren sind. Damit wird der vierte Seniorenbeirat im Durchschnitt deutlich jünger sein als der dritte", meinte Gerda Zimmermann, die amtierende Vorsitzende des Gremiums. Norderstedts Sozialdezernent Harald Freter bescheinigte dem noch aktiven Seniorenbeirat, "auf allen Feldern viel in dieser Stadt bewegt" zu haben. Die 36 Männer und Frauen, die sich um einen Sitz im neuen Norderstedter Seniorenbeirat bewerben, werden mit Foto und kurzem Begleittext in Broschüre vorgestellt, die das Sozialamt zusammen mit den Kandidaten in einer Auflage von 1000 Exemplaren verteilen wird. Außerdem haben die Kandidaten die Möglichkeit, sich ihren Wählern in den fünf Ortsteilen persönlich vorzustellen. Die Veranstaltungen sind für den Ortsteil Friedrichsgabe am Mittwoch, 31. Oktober, um 15.30 Uhr in der Altentagesstätte Glockenheide (DRK), für den Ortsteil Harksheide am Donnerstag, 1. November, um 15.30 Uhr in der Altentagesstätte Cordt-Buck-Weg (AWO), für Garstedt und Glashütte am Montag, 5. November, um 15.30 Uhr in der Altentagesstätte Kirchenstraße (Sozialwerk) und für Norderstedt-Mitte am Dienstag, 6. November, um 15.30 Uhr in der Begegnungsstätte "In der Großen Heide" (AWO). Jeder Wahlberechtigte kann bis zu 21 Kandidaten auf seinem Stimmzettel ankreuzen. Das entspricht der Zahl der neuen Beiratsmitglieder. Die Wahlunterlagen können per Post ins Rathaus geschickt oder persönlich abgegeben werden. Dort kann auch direkt gewählt werden. Wichtig ist, dass die Stimmen am 28. November bis 12 Uhr im Rathaus vorliegen. Ab 13 Uhr werden die Stimmen im Sitzungsraum 1 unter Aufsicht von Ole Jönsson vom Sozialamt öffentlich ausgezählt

24.10.2001: Auch bei seiner grünen Hochzeit mit seiner langjährigen Lebenspartnerin Stefanie Schories überließ Kai Hädicke nichts dem Zufall. Der 43 Jahre alte Polizeibeamte, der in der erfolgreichen Norderstedter Inszenierung des Musicals "Anatevka" als russischer Wachtmeister den einzigen Bösewicht auf der Bühne spielte und seiner Braut nach einer Vorstellung coram publico den Heiratsantrag machte, inszenierte auch die Trauung in der Falkenbergkirche, wo sich das Paar vor Pastor Gunnar Urbach das Jawort gab. Fast das gesamte Ensemble feierte die stimmungsvolle Zeremonie mit. Die Hauptdarsteller Katharina Steucker als Golde und Peter Jonsson als Milchmann Tevje sangen mit dem "Anatevka"-Chor die Hochzeitssongs, der Musikschulchor "N-Voices" stimmte das "Amen" an, die Kollegen von der Polizei standen Spalier, und zur Hochzeitsfeier in den "Garstedter Hof" ging es in einer schwarz glänzenden "Adenauer-Mercedes-Limousine". Kennen gelernt hat der fröhliche Wachtmeister seine Braut und Mutter der gemeinsamen Tochter Antonia in einer Hafenkneipe an den Landungsbrücken. Für die Ehe ist das Paar bestens gewappnet: Die Braut ist Arzthelferin

24.10.2001: Fieberhaft sucht die Norderstedter Polizei nach dem 84 Jahre alten Richard Schmidt. Der Rentner war am Montag, 22. Oktober, gegen 18 Uhr aus einem Altenheim am Kornhoop im Ortsteil Garstedt verschwunden. Die Suche durch Angehörige und Polizeikräfte in den Abendstunden, während der Nacht zum Dienstag und gestern verlief ergebnislos. Da der Vermisste zeitweise orientierungslos ist, wurde eine Rundfunkdurchsage veranlasst. Gestern Vormittag stieg auch ein Suchhubschrauber auf. Der Rentner ist 1,60 Meter groß und schlank. Er hat eine leicht gebeugte Haltung und graue Haare. Bei seinem Verschwinden trug er eine dunkle Hose und eine dunkle Lederjacke. Hinweise: Tel. 52 80 60. (js

25.10.2001: Noch immer hat die Polizei keine Spur von dem 84 Jahre alten Norderstedter Richard Schmidt, der seit Montag, 22. Oktober, vermisst wird. Der Rentner war - die NZ berichtete - an diesem Tag gegen 18 Uhr aus einem Altenheim am Kornhoop im Ortsteil Garstedt verschwunden. Seitdem wurde er nicht wieder gesehen. Gestern wollte die Norderstedter Kriminalpolizei, die die Ermittlungen übernommen hat, einen Hubschrauber des Bundesgrenzschutzes zur Suche nach dem vermissten Rentner einsetzen. Doch die Maschine aus Bad Bramstedt, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera, konnte wegen der schlechten Sichtverhältnisse nicht starten. Bereits am Montagabend und am Dienstag hatten Angehörige von Richard Schmidt und Polizeikräfte nach dem Verschwundenen gesucht. Vergeblich. Da der Vermisste zeitweise orientierungslos ist, wurden noch am Dienstag auch Rundfunkdurchsagen veranlasst. Sie führten ebenso wenig zum Erfolg wie die Suchaktion eines Hamburger Polizeihubschraubers. Richard Schmidt hatte in der Vergangenheit schon mehrfach das Altenheim am Kornhoop unbemerkt verlassen. Der 84-Jährige konnte aber immer wieder nach kurzer Suche gefunden werden. Meist hatte er sich auf den Weg zu seiner ehemaligen Wohnung in Richtung Ohechaussee gemacht. Der Rentner ist 1,60 Meter groß und schlank. Er hat eine leicht gebeugte Haltung und graue Haare. Die Polizei bezeichnet ihn als sehr mobil. Bei seinem Verschwinden trug Richard Schmidt eine dunkle Hose und eine dunkle Lederjacke. Hinweise auf den Verbleib des Rentners nimmt die Norderstedter Kriminalpolizei unter Tel. 52 80 60 entgegen

25.10.2001: Wer in den letzten beiden Jahren aufmerksam über den Garstedter Friedhof an der Ochsenzoller Straße gegangen ist, wird auf eine neue Form von Grabstätte aufmerksam geworden sein - die "Urnen-Rasengräber". Ebenerdig sind recht kleine Grabsteine, auf denen die Namen der Verstorbenen und eventuell auch deren Lebensdaten eingraviert sind, auf ein Rasenfeld gelegt. Vor den Steinen wiederum sind die jeweiligen Urnen bestat- tet. Warum aber gibt es diese neue Form der Bestattung auf dem Garstedter Friedhof? Es ist dies eine Reaktion auf die sehr beliebten so genannten "anonymen Bestattungen". Auf dem Garstedter Friedhof gibt es inzwischen sogar ein zweites "anonymes" Gräberfeld. So groß ist die Nachfrage nach einer Bestattung, die in Abwesenheit der Angehörigen stattfindet und bei der kein Namenszug auf den Ort der letzten Ruhestätte der Asche des oder der Verstorbenen hinweist. Die sich solchermaßen "anonym" bestatten lassen wollen, wissen um diese Nachteile - aber auch um die Vorteile. Die Vorteile werden vor allem darin gesehen, dass die Angehörigen keine Mühe bei der Grabpflege haben, handelt es sich doch um eine größere Rasenfläche mit einer zentralen Gedenkstätte. Dahin könnten Angehörige sich wenden, sollten sie einmal die Grabstätte aufsuchen. So verständlich auch die Überlegungen sind, die zu einer anonymen Bestattung führen, so problematisch ist meines Erachtens das Fehlen jeden Namens. Wie auch eine akuelle Handreichung des Kirchenkreises Niendorf dazu formuliert: Wir sind "doch gerade in der Taufe mit unserem Namen von Gott gerufen. Vor ihm sind wir Person und nicht anonym". Deshalb gibt es jetzt auch auf dem Garstedter Friedhof die Möglichkeit, ein "Urnen-Rasengrab" zu erwerben, das keinen persönlichen Pflegeaufwand beansprucht und bei dem die Toten ihre Namen nicht verlieren. Pastor Axel Kapust Christus-Kirchengemeinde Garstedt

26.10.2001: Schilda ist überall. Gegen die Neigung von deutschen Verwaltungen, an jeder Straße einen Schilderwald zu errichten, ist ja prinzipiell nichts einzuwenden, wenn die Schilder denn zu lesen wären. Aber wer an der Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße wissen möchte, wie er zur "TriBühne" kommt, muss lange suchen, denn das neu errichtete Hinweisschild versteckt sich hinter einer Ampel schamhaft im Gebüsch. Dabei sind auf der Verkehrsinsel mitten auf der Kreuzung an einem Laternenmast weithin sichtbar Hinweise zum "Arriba" und der Polizei angebracht. Da wäre doch noch Platz für einen Hinweis zur "TriBühne" gewesen. Ein gewisser Hauch von Provinzialität kommt bei Betrachtern des Hinweisschildes zum Feuerwehrmuseum an der Oadby-and-Wigston-Straße auf. Da wird in Norderstedt mit großen öffentlichem und vor allem privaten Engagement ein schmuckes Museum errichtet, aber für ein vernünftiges Schild hat es offenbar nicht mehr gereicht. Handgemalt, ausgesägt - dass kann ja noch einen gewissen Charme haben. Wer aus Norderstedt-Mitte in Richtung Garstedt fährt, muss sich jedoch schon arg den Kopf verrenken, um zu erkennen, was auf dem Schild steht: Der Hinweis auf das Museum steht auf dem Kopf. Das ist nun wirklich recht uncharmant.

26.10.2001: Nur noch wenig Hoffnung hat die Norderstedter Kripo, den 84-jährigen Richard Schmidt lebend zu finden, der seit dem vorigen Montag vermisst wird. Der zeitweise orientierungslose Rentner war gegen 18 Uhr aus einem Altenheim am Kornhoop im Ortsteil Garstedt verschwunden. Ein Suchhubschrauber mit Wärmebildkamera konnte am Mittwoch wegen schlechter Sicht nicht eingesetzt werden. Gestern musste die Maschine des Bundesgrenzschutzes in den neuen Bundesländern eingesetzt werden

26.10.2001: Ohne ersichtlichen Grund wurde ein 23 Jahre alter Deutsch-Russe aus Norderstedt vor dem U-Bahnhof Garstedt von einer größeren Gruppe Jugendlicher mit südländischem Aussehen angesprochen und provoziert. Als der junge Mann nicht reagierte und weiter ging, folgten ihm die Jugendlichen und schlugen plötzlich mit Fäusten auf ihn ein. Beim Auftauchen eines Zeugen verschwanden die jungen Leute. Um Hinweise zu dem Vorfall bittet die Norderstedter Polizei unter Tel. 52 80 60. (js)

27.10.2001: Das nächtliche Eifersuchtsdrama in einem Norderstedter Mehrfamilienhaus an der Breslauer Straße im Ortsteil Garstedt hat jetzt doch noch ein Todesopfer gefunden: Der 31 Jahre alte Nordafrikaner, der am Mittwoch der vergangenen Woche mit einem Messer auf seine Ex-Freundin losgegangen war, starb im Zentralkrankenhaus der Hamburger Justizbehörde. Allem Anschein nach hat er sich das Leben genommen. Der 31-Jährige, der die deutsche Staatsbürgerschaft besaß, war abends in der Wohnung seiner 24 Jahre alten Ex-Freundin erschienen, um seine Post abzuholen. In den Räumen im zweiten Obergeschoss war es zunächst zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen der jungen Frau und ihrem ehemaligen Freund gekommen. Der ging wohl davon aus, dass sie sich inzwischen einen neuen Liebhaber zugelegt habe, was er nicht akzeptieren wollte. Der Streit der beiden eskalierte. In der Küche stach der 31-Jährige dann ganz plötzlich mit einem Messer und einer Schere auf seine Ex-Freundin ein. Der junge Mann stürzte sich nach der Bluttat vom Balkon, während sich seine Ex-Freundin zu Nachbarn schleppte, die die Polizei riefen. Während die junge Frau mit schweren Verletzungen ins Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf gebracht wurde, kam der Nordafrikaner ins Heidberg-Krankenhaus - nur leicht verletzt. Von dort wurde er nach Erlass eines Haftbefehls ins Justiz-Krankenhaus gebracht

29.10.2001: Der 84-jährige Richard Schmidt aus Norderstedt, der seit Montag, 22. Oktober, vermisst wurde (die NZ berichtete), ist gefunden: Spaziergänger fanden die Leiche des Rentners, der gegen 18 Uhr aus einem Altenheim am Kornhoop im Ortsteil Garstedt verschwunden war, am Sonnabend gegen 16.30 Uhr auf dem Gelände des Kleingartenvereins an der Niendorfer Straße. Nach den ersten Ermittlungen der Norderstedter Kriminalpolizei hatte der Rentner, der zeitweise unter Orientierungslosigkeit litt, einen kleinen Bachlauf überqueren wollen. Dabei war der 84-Jährige offenbar von einem Brett abgerutscht und ins Wasser gestürzt. Der Mann konnte sich nicht mehr aus dieser Lage befreien und starb. Die genaue Todesursache steht zurzeit noch nicht fest. Die Ermittlungen der Kripo dauern an. Die Norderstedter Polizei hatte in der vergangenen Woche umfangreiche Suchmaßnahmen nach Richard Schmidt eingeleitet. Dabei wurde auch ein Hubschrauber der Hamburger Polizei eingesetzt. Eine Maschine des Bundesgrenzschutzes, ausgerüstet mit einer Wärmebild-Suchkamera, konnte wegen schlechter Sichtverhältnisse nicht starten. Richard Schmidt hatte sich in der Vergangenheit mehrfach aus dem Altenheim entfernt. Doch hatte der Rentner immer wieder aufgespürt werden können. (

31.10.2001: Ein fröhliches Geburtstagskonzert feierte der Norderstedter Frauenchor im voll besetzten Festsaal am Falkenberg zu seinem 15. Bestehen. Gäste auf der Bühne waren der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt und die Autorin Christa Heise-Batt. Unter den Gästen im Publikum gratulierten auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote mit Ehefrau Doris und Stadtrat Harald Freter. Unter dem Motto "Wir grüßen euch alle!" wurde munter ein buntes Programm serviert, das von bekanntem Liedgut, zuverlässig vom Frauenchor gesungen, über schwungvoll vom Garstedter Musikzug gespielten Swing- und Musical-Medleys zu Christa Heise-Batts fast übermütigen Rezitationen reichte. Im flotten Sound mit jazzigem Slang wartete der Musikzug mit Titeln wie "Rock Around the Clock" auf. Mitreißend der Bigband-Hit "Tiger Rack". Der Musikzug hat sich schon seit langem aus der Ecke der Marsch-Musikkapellen herausgespielt. Christa Heise-Batt rezitierte Geschichten, Gedichte und vergnügte Moritaten zum Thema Musik. Zudem hat sie immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, so zu dem hinter ihr auf der Bühne sitzenden Frauenchor: "Sitt ji ok all komodig?" Mit "Smustergrienen" hörte das Publikum ihren Geschichten zu und fasste die "Beschwerde an den Bürgermeister über den Baulärm" mit süffisantem Lachen auf: Norderstedts Stadtchef saß an einem der ersten Tische. Flott und aufgelockert unter dem temperamentvollen Stab ihres Chorleiters Martin Ziemsky gelang dem Frauenchor das Schlager-Medley, bevor 16 Sängerinnen, die seit dem Gründungsjahr aktiv im Chor singen, vom Sängerbund Schleswig-Holstein mit Urkunden und Anstecknadeln geehrt wurden. (lin)

31.10.2001: "Die Chancen stehen gut, dass die Buslinie 378 über Wilstedt hinaus nach Norderstedt-Mitte verlängert wird", so Tangstedts Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Die Anbindung wird von Tangstedt wie Norderstedt gewünscht. Bei einem ausführlichen Gespräch mit Vertretern der Kreisverwaltung, Norderstedts und des HVV in Tangstedt wurde das Projekt jetzt ausführlich erörtert. Vertreter der Tangstedter Agenda-Gruppe konnten die Verantwortlichen dabei auch überzeugen, dass es nicht sinnvoll sei, die zusätzlichen Kosten durch eine Verkürzung der Fahrstrecke am anderen Ende einzusparen. "Es gab die Überlegung, den Bus in Zukunft nicht mehr ab U-Bahn Garstedt, sondern erst ab Glashütter Markt fahren zu lassen", so Thomas Schreitmüller weiter. "Aber es kann nicht sein, dass der Vorteil einer zukünftigen Anbindung an Norderstedt für die Wilstedter den Tangstedtern zum Nachteil gereicht." Für die Buslinie wird der bisherige 40-Minuten-Takt beibehalten. Der Vorschlag, in Stoßzeiten alle 30 Minuten und abends alle 60 Minuten zu fahren, wurde abgelehnt, weil dann Fahrgäste ihre Anschlüsse in Norderstedt verpassen könnten. "Auch wenn wir noch keine verbindliche Zusage bekommen haben", sagt der Bürgermeister, "rechne ich damit, dass der 378 mit dem Sommerfahrplan 2002 bis Norderstedt-Mitte fährt. Für Tangstedt ist dies ein großer Gewinn."

November

03.11.2001: Am späten Montagabend brachen Diebe in ein Haus an der Quickborner Straße ein und stahlen mehrere Hundert Mark Bargeld. Am Mittwoch meldete sich früh morgens ein 22 Jahre alter Norderstedter bei der Kripo und berichtete, von einem Mann geschlagen und bedroht worden zu sein. Der Täter, ein 19 Jahre alter Norderstedter, konnte wenig später in Garstedt festgenommen werden. Die Kripo erfuhr nicht nur, dass er sein Opfer mehrfach geschlagen und mit dem Tode bedroht hatte, sondern auch, dass er mit einem 20 Jahre alten Komplizen den Einbruch begangen hatte. Das dabei erbeutete Geld hatten sie schon in Hamburg für Drogen ausgegeben

05.11.2001: Aus Norderstedt ist leider niemand im neuen Nachbarschaftsbeirat des Hamburger Flughafens vertreten. Das kritisiert die Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG). "Das ist unverständlich, schließlich leiden die Garstedter am meisten unter dem Lärm der Testläufe", sagt NIG-Chef Hans Schwarz

08.11.2001: "Norderstedt freut sich" - so ist das neue Infoblatt des Hamburger Verkersverbundes (HVV) und der Verkehrsgesellschaft Norderstedt überschrieben. "Wir freuen uns, dass die zusätzlichen Fahrzeiten für die Busse noch so schnell in den aktuellen Winterfahrplan eingearbeitet wurden", sagte der für den öffentlichen Nahverkehr in Norderstedt zuständige Dezernent Harald Freter. So steuerten die Busfahrer seit dieser Woche fast jede Haltestelle in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins auch noch nach 23 Uhr an. Grund für die erweiterten Fahrzeiten ist vor allem die "TriBühne" - die Stadt will den Besuchern der neuen Kultursäle die Möglichkeit bieten, das Auto stehen zu lassen und mit dem Bus ins Abendvergnügen zu starten. "Zugleich haben wir die Verbindungen am Wochenende im südlichen Garstedt und im Norden der Stadt verbessert", sagte Freter. Außerdem ist ein zusätzlicher Service vorgesehen: Die Fahrgäste sollen auch zwischen den Haltestellen aussteigen können, wenn das möglich ist. Wer den Stopp zwischen den Busstationen in Anspruch nehmen will, um schneller, sicherer und bequemer nach Hause zu kommen, sollte dem Busfahrer rechtzeitig Bescheid sagen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Buslinien gibt die neue Infobroschüre, die es kostenlos an den Bahnhöfen, in den Bussen, bei den Stadtwerken und im "Arriba"-Bad gibt. Zusätzlich weisen Plakate in den Wartehäuschen auf die Neuerungen hin. Angefügt ist ein Abschnitt, mit dem die Bürger ihren persönlichen Fahrplan anfordern können. (ms)

08.11.2001: Der Kreis überträgt Norderstedt den vorbeugenden Brandschutz. Die Firmen profitieren. Michael Schick Norderstedt Unternehmen können künftig bequemer und schneller in Norderstedt bauen oder erweitern. Möglich wird das, da der vorbeugende Brandschutz von Januar im örtlichen Rathaus und nicht bei der Kreisverwaltung in Bad Segeberg angesiedelt ist. Der Kreis hat die Aufgabe an die Stadt übertragen, Landrat Georg Gorrissen und Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote haben den Vertrag unterschrieben. "Bisher konnten wir zwar hier die Baugenehmigung erteilen, doch für den Brandschutz war die Anlaufstelle in der Kreisstadt. Das bedeutete großen zeitlichen Aufwand, da manchmal mehrere Wege nötig sind, um alles zu klären", sagte Grote. Zudem seien zwei Mitarbeiter für den gesamten Kreis zuständig, das habe Wartezeiten für die bauwilligen Firmen bedeutet. Mit Norbert Berg habe die Stadt einen idealen Mitarbeiter für den Job als Brandschutz-Ingenieur gefunden. Er kenne als langjähriger Garstedter Wehrführer die Praxis und als Architekt und Bauingenieur die theoretischen Anforderungen. Zudem sei er in speziellen Lehrgängen für die Aufgabe geschult worden. Vor zwei Jahren hat der Kreis begonnen, Aufgaben an Städte, Ämter und Gemeinden zu übertragen. Damit haben die Segeberger landesweit eine Vorreiterrolle eingenommen, inzwischen haben andere Landkreise den Vertrag übernommen. "Auf örtlicher Ebene kann noch viel mehr wahrgenommen werden, um den Bürgern weite Wege zu ersparen", sagte Gorrissen. Grote nennt ein eindrucksvolles Beispiel für uneffektive Bürokratie: Taubenzüchter mussten bisher nach Bad Segeberg fahren, um eine bestimmte Gesundheitsbescheinigung zu bekommen. "Dann fuhren sie wieder zurück und konnten ihre Tiere fliegen lassen", so Grote. Er lobt die Kreisverwaltung: Sie habe nicht nur die Idee gehabt, Aufgaben zu übertragen, sondern auch tatsächlich "losgelassen". Die jährliche Erfolgskontrolle des Kreises zeige, dass die Städte und Gemeinden sorgsam mit den neuen Aufgaben umgehen, sagte der Landrat. Finanziell gehe die Verschiebung von Zuständigkeiten zwar plus minus null aus, die Bürger profitierten aber durch besseren Service

12.11.2001: "Entstand unser Leben vor vier Milliarden Jahren im ewigenEis?" Diese Frage veranlasste den Physiker Hauke Trinks, ehemaliger Präsident der TU Hamburg-Harburg, sein Forschungslabor auf ein Segelschiff zu verlegen und sich ein Jahr im polaren Eismeer einschließen zu lassen, nur begleitet von zwei Huskeys und Angriffen von hungrigen Eisbären ausgesetzt. Über seine Forschungsexpedition berichtet er am Mittwoch, 14. November, von 20 Uhr an in der Stadtbücherei, Garstedt, Europaallee 36. Der frühere Termin der Veranstaltung im September wurde wegen der Terroranschläge abgesagt. Schon gekaufte Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit. Der Eintritt kostet zehn Mark, ermäßigt fünf Mark.

Dezember

15.12.2001: Am Flughafen-Fuhlsbüttel wurden die Düsen eines Jumbos wieder im Freien getestet, obwohl es eine Lärmschutzhalle gibt. Die Bewohner von Garstedt mussten den Lärm und Kerosingestank ertragen. Bürgermeister Hans-Joachim Grote kritisierte den Standlauf gestern morgen in einer Sitzung der Fluglärmschutzkommission: "Ich habe den Unmut der Garstedter deutlich zum Ausdruck gebracht." Seit Herbst finden Standläufe eigentlich in der für 20 Millionen Mark errichteten Lärmschutzhalle statt. "Wir hoffen, dass die Testphase zum Jah- resende abgeschlossen ist und dann die Endabnahme geschehen kann", sagte Stefanie Koall, die Pressesprecherin des Flughafens Hamburg. Die Flugha- fen GmbH hat die Halle zwar errichtet, betrieben wird sie aber von der Lufthansa Technik. "Für die Testläufe muss der Wind genau von vorne in die Turbinen blasen", erklärte der Lärmschutzbeauftragte Klaus Köhler. Deshalb habe die Halle Lamellentore, die einen Betrieb bei 80 Prozent der Windverhältnisse ermöglichen sollen. Am Donnerstagabend aber kam der Wind mit mehr als zehn Knoten aus Osten, also von hinten. Die Wirtschaftsbehörde gestattete deshalb ausnahmsweise einen Standlauf im Freien. "Tests im Freien wird es als Ausnahmen immer wieder geben, aber wir achten darauf, dass die Lufthansa-Technik sie nicht übervorsichtig fordert, sondern überzeugend begründet", sagte Klaus Köhler. "Eventuell muss ein externer Gutachter die Grenzen festlegen." Norderstedts Bürgermeister Grote forderte die Vertreter der Hamburger Wirtschaftsbehörde gestern auf, die Ausnahmegenehmigungen in Zukunft äußerst restriktiv zu handhaben. (bw)

17.12.2001: Damit alleinstehende Menschen den Heiligen Abend nicht allein verbringen müssen, lädt die Christuskirche in Garstedt sie zu einer Weihnachtsfeier ins Gemeindehaus an der Kirchenstraße ein. Die Feier beginnt um 20.15 Uhr. "Wir wollen gemeinsam essen und trinken, Lieder singen, besinnliche Geschichten hören und einen fröhlichen Abend miteinander verbringen", sagt Pastor Thorsten Jessen. Um 23 Uhr können Teilnehmer zum Mitternachtsgottesdienst gehen. Wer an der Feier teilnehmen möchte, wird gebeten, sich verbindlich bis zum 19. Dezember bei Thorsten Jessen unter Tel. 523 19 29 anzumelden

18.12.2001: Für Norderstedts ersten Bürgermeister Horst Embacher enthüllte Bürgermeister Hans-Joachim Grote gestern einen Gedenkstein auf dem Rathausplatz. Mehr als 100 Gäste waren gekommen, um mit Horst Embacher dessen 84. Geburtstag zu feiern und der Enthüllung des Gedenksteins beizuwohnen. Den Festakt eröffnete die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, die das "Norderstedt-Lied" vortrug. Horst Embacher wurde 1917 in Westpreußen geboren und kam nach der Entlassung aus der englischen Kriegsgefangenschaft nach Norddeutschland, wohin seine Familie geflohen war. 1959 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Garstedt gewählt. In seiner Antrittsrede betonte er damals, dass er kein Diktator, aber auch kein Lakai sein wolle. "Wer mit diesen Worten seine Amtseinführung beginnt, hat klare Vorstellungen von seiner Zukunft", sagte Hans-Joachim Grote in seiner Festansprache. "Sie haben sich diese Weitsicht immer behalten und sind Ihren Zielen treu geblieben. Sie haben das für dieses Amt so wichtige Fingerspitzengefühl besessen und auch den Mut zu unpopulären Entscheidungen gehabt, wenn es dem Gemeinwohl diente. Sie haben sich immer Ihre Unabhängigkeit bewahrt. So war es möglich, den Grundstein für unser heutiges Norderstedt zu legen und die richtigen Weichen zu stellen." Denn am 14. Mai 1970 wählte die Stadtvertretung Horst Embacher für zwölf Jahre zum ersten Bürgermeister Norderstedts. "Die Liste seiner Verdienste ist sehr lang", betonte Hans-Joachim Grote. Er hob besonders hervor, dass Horst Embacher zusammen mit Karl Lange maßgeblich die damals vier eigenständigen Gemeinden zum heutigen Norderstedt zusammengefügt, der jungen Stadt, die noch in den Kinderschuhen steckte, die ersten selbstständigen Schritte beigebracht, die Stadt zu einem der stärksten Wirtschaftsstandorte in Schleswig-Holstein geführt und den Grundstein für Norderstedt-Mitte gelegt habe. "Insbesondere wollen wir heute aber den Menschen Horst Embacher ehren, der für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand hatte", sagte Hans-Joachim Grote. "Sie haben diese Stadt geprägt und wir wissen, wie sehr sie Norderstedt lieben." Nachdem die eigenen Parteigenossen Horst Embacher vor Jahren die Ehrenbürgerwürde zum Abschied als Bürgermeister verweigert hatten und er deshalb aus der SPD austrat, erwiesen ihm gestern viele Menschen auf dem Rathausplatz die Ehre

21.12.2001: Auch in diesem Jahr können sich die Norderstedter mitten in der Natur besinnlich auf das Weihnachtsfest einstimmen lassen. Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt lädt zur Waldweihnacht am Sonnabend, 22. Dezember, um 19 Uhr im Forst Syltkuhlen (Anfahrt über Harthagen). Für die Musik zeichnen wieder das Parforcehorn-Corps Norderstedt, die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, der Frauenchor Norderstedt, der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Kirche und der Musikzug der Feuerwehr Garstedt verantwortlich. Die Ansprache hält Pastor a. D. Uwe Meyer - natürlich wie immer "op Platt".

22.12.2001: Neue Siedlungen und die gute Verkehrsanbindung sorgen für kräftiges Wachstum in Norderstedt und den umliegenden Orten. Im Imagewettbewerb um die Ansiedlung neuer Bürger müsste Quickborn gegen die beiden großen Nachbarn Pinneberg und Norderstedt eigentlich den Kürzeren ziehen. Weder hat die Stadt einen U- oder S-Bahnanschluss, noch verfügt sie über ein großes Veranstaltungszentrum. Dennoch weist die nördlich von Hamburg gelegene Stadt eine der höchsten Zuwachsraten auf. "In den vergangenen zehn Jahren ist die Einwohnerzahl um mehr als zehn Prozent von 18 000 auf 20 000 gestiegen", sagt Bauamtsleiterin Friederike Walter. Zwei Gründe seien maßgeblich für diese Entwicklung: Zum einen sei Bauland großzügig ausgewiesen worden, was einen rasanten Preisanstieg verhindert habe. "Der Quadratmeter erschlossenes Bauland kostet nur 320 bis 480 Mark", sagt die Amtsleiterin. Zum anderen kompensierten der direkte Autobahnanschluss und die Anbindung an die Bahntrasse der AKN die fehlende Einbettung in das Hamburger S- und U-Bahnnetz. "In Quickborn gibt es zwei Bahnhöfe mit Park & Ride-Stellflächen", sagt Friederike Walter. Auch in den kommenden Jahren wolle die Stadt jungen Familien die Möglichkeit eröffnen, ein Haus zu erwerben. Im Flächennutzungsplan sei die Ausweisung mehrerer Hektar Bauland mit voraussichtlich mehr als 50 Baugrundstücken in Quickborn-Heide vorgesehen, sagt die Amtsleiterin. Die Aufstellung des Bebauungsplanes könnte im nächsten Jahr erfolgen. Im benachbarten Norderstedt soll dann bereits in mehreren Neubaugebieten mit der Errichtung der Häuser begonnen werden. Allein im Neubaugebiet "Reiherhagen" im Stadtteil Friedrichsgabe sollen vom Sommer nächsten Jahres an etwa 80 Reihenhäuser entstehen, sagt der kommunale Entwicklungsplaner der Stadt, Karlheinz Deventer. "In den nächsten Jahren wollen wir von jetzt 73 000 auf rund 80 000 Einwohner wachsen." Durch die Ansiedlung neuer Industrieunternehmen wolle die Stadt bis zum Jahr 2020 zugleich rund 4000 neue Arbeitsplätze vor Ort schaffen. Bereits im Herbst 2002 werde mit dem Bau des geplanten Wohnparks Harkshörn im Stadtteil Harksheide gerechnet. "Rund 45 Reihen- und Doppelhäuser werden dort nach ökologischen Standards errichtet", sagt Deventer. Zudem sei nächstes Jahr in Harksheide und in Garstedt der Bau von etwa 90 Eigentumswohnungen geplant. Norderstedt erfülle die Rolle des Mittelzentrums im Hamburger Norden, sagt Stadtsprecher Kai-Jörg Evers. "Sämtliche Schularten, von der Grundschule bis zum Gymnasium und der Gesamtschule, sind in der Stadt vorhanden." Mit der U-Bahn könnten Pendler schnell in die Hamburger Innenstadt gelangen. Die medizinische Versorgung sei durch Fachärzte und die Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg gesichert. Die Angebote des Freizeitbades, des Kinos und des multifunktionalen Veranstaltungszentrums Tribüne, das sowohl für Theateraufführungen als auch Konzerte genutzt werden könne, richteten sich auch an die Einwohner der umliegenden Orte Quickborn, Tangstedt und Henstedt-Ulzburg. Auch in Tangstedt wird die Ausweisung eines großen Neubaugebietes vorbereitet. Rund 100 Einfamilien- und Doppelhäuser sollen auf einer zehn Hektar großen Fläche östlich der Kreisstraße 51 entstehen, sagt Bauamtsleiter Lothar Haase. "Außerdem wollen wir dort einen Frischemarkt und einen Discounter ansiedeln." Zudem seien in den einzelnen Orten noch etliche Bauplätze vorhanden, die durch Grundstücksteilungen entstanden seien. Mit drei Kindergärten und einer Grundschule biete die 6000 Einwohner zählende Gemeinde für eine Kommune dieser Größe eine gute Infrastruktur, sagt Haase. "Von der fünften Klasse an müssen die Kinder allerdings nach Norderstedt zur Schule fahren." Zwar sei in der Gemeinde kein Kino oder Veranstaltungszentrum vorhanden, aber die sehr aktive "Plattdeutsche Bühne" würde jedes Jahr rund 2000 Besucher zu ihren Aufführungen locken, sagt Haase. "Auf die Hansestadt übertragen, würde dies bedeuten, dass sich jeder dritte Hamburger eine Aufführung im Schauspielhaus ansehen würde." Zudem würden die ausgedehnten Waldgebiete des Tangstedter Forsts und entlang der Alster Gelegenheit zum Joggen und zu Spaziergängen bieten. Zum Baden reize der Wilstedter See.

24.12.2001: Die Bürger können sich in den Norderstedter Stadtbüchereien nicht nur Bücher ausleihen. Die Graphothek in der Bücherei Garstedt bietet auch die Chance, sich Bilder auf Zeit ins Haus zu holen. "Zwar haben wir einen festen Kundenkreis, der auf das Angebot zurückgreift. Aber wir wollen den Service noch bekannter machen und für neue Interessenten öffnen", sagte Kulturdezernent Harald Freter, als er die neue Werbeaktion vorstellte. Was der Fundus hergibt, will die Stadt in einer Sonderschau zeigen: Vom 5. bis 27. Januar ist eine große Auswahl aus dem Bestand unter dem Motto "Bilder leihen wie Bücher" im Stadtmuseum am Friedrichsgaber Weg zu sehen. Mehr als 100 Druckgrafiken und mehrere fotografische Arbeiten zeitgenössischer Künstler umfasst die Graphothek. Daneben bietet die Stadt auch Kunstdrucke von Künstlern des 20. Jahrhunderts an. Dazu zählen beispielsweise Arbeiten von Paul Klee und Henri Matisse. An die Kinder haben die Verantwortlichen ebenfalls gedacht: Die kleinen Kunstfans können sich Poster mit Bilderbuchillustrationen zum Beispiel von Janosch ausleihen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildungen der Originalgrafiken, den Nachweisen der Kunstdrucke und biografischen Hinweisen zu den Künstlern. Den Katalog gibt es während der Ausstellung für fünf Mark im Stadtmuseum und in den Stadtbüchereien.

24.12.2001: Nicht nur das kalte und trockene Winterwetter verhinderte, dass die Besucher der Waldweihnacht nasse Füße bekamen. Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt, die das Großereignis wie immer organisiert hatte, hatte extra eine Drainage gelegt. Zudem erwartete die gut 2000 Gäste, die sich wieder in der Natur und abseits von Hektik, grellem Licht und Konsum auf das Fest einstimmen ließen, eine zweite Neuerung in der 24-jährigen Geschichte der weit und breit einzigartigen Feierstunde: Die Sänger und Instrumentalisten agierten auf einer Bühne. "Wir haben das Podest aus Rasen und auch die Entwässerung natürlich in Absprache mit dem Förster gebaut", sagte Wehrführer Heinz Wiersbitzky. Wäre das Wetter geblieben wie am Freitag, hätten er und seine vielen Helfer die Drainage sicher gut gebraucht. So aber lauschten die Besucher bei Frost den weihnachtlichen Klängen. Gegen die Kälte hatten sich die Menschen dick verpackt, für die Wärme von innen heraus sorgten Glühwein und heißer Tee, den die Besucher in Kannen und Körben mitgebracht hatten. Auf dem Podium standen wieder diejenigen, die seit Jahren spielen und singen und die Zuhörer zum Mitsingen animieren. Das Parforcehorncorps Norderstedt blies, bekannte und weni- ger bekannte Weihnachtslieder intonierten die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, der Frauenchor Norderstedt, der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Gemeinde unter der neuen Leiterin Henrike Hageböke. Der Musikzug der Garstedter Wehr ließ es swingen. Die Ansprache hielt Pastor a.D. Uwe Meyer, der ebenso wie die Musiker zu den Urgesteinen der traditionsreichen Veranstaltung zählt. Er wies in seiner plattdeutschen Rede auf die Wurzeln von Weihnachten hin, darauf, dass das Christfest ein Fest der Armen sei. "Mit unserer reichen Weihnacht und dem Konsum versuchen wir nur, die Armut zu verkleistern", sagte Pastor Meyer. Dann tönte das Weihnachtsgedicht aus den Lautsprechern. Nach dem zweiten Musikblock endete die Feier mit dem Weihnachtsmann, der Geschenke an die Kinder verteilte

28.12.2001: Leserbriefe: Brauchen wir noch eine Bücherei? "CDU: Büchereien schließen" - NZ vom 20. November In der Vorweihnachtszeit bescherte die CDU uns Bürgern eine schöne Überraschung mit ihrem Vorschlag: weg mit den Stadtbüchereien. Recht so, sagen wir vom "Schildaer Freundeskreis", es gibt bessere Verwendungsmöglichkeiten für die Räume. Denken wir nur an die Bücherei im Rathaus, direkt neben unserem Theaterzentrum gelegen. Was ließen sich da bei einer Erweiterung noch an zusätzlichen Eintrittskarten absetzen. Außerdem wäre eine Erweiterung sicher auch gut für die Akustik. Büchereien dienen ja nicht nur der Ausleihe. Sie sind auch geplant und gebaut als Orte der Information, der Kommunikation, der Bildung und des Vortrags. Und vorgetragen wird in unseren Büchereien ja reichlich. Tagsüber wird den Kindern vorgelesen und abends den Erwachsenen. Da bedarf es einer guten Akustik, und die ist auch vorhanden. Also rein mit der Akustik in die "TriBühne", es kann nur besser werden. Auch die Räume in Garstedt lassen sich sicher sehr viel lukrativer nutzen. Wir könnten uns da sehr gut ein Modegeschäft, einen Schuhladen oder eine Apotheke vorstellen. Mal ehrlich, wer nach Garstedt oder ins Rathaus fährt, der kann genauso gut nach Friedrichsgabe oder Glashütte fahren. Gerade für unsere Kinder ist es doch eine immer wieder schöne Verkehrserfahrung und -schulung, um diese Jahreszeit bei einbrechender Dunkelheit mit dem Fahr- rad von Norderstedt-Mitte über die Poppenbütteler Straße nach Glashütte oder über die Ulzburger Straße Richtung Ochsenzoll oder Friedrichsgabe zu fahren. Aber eigentlich sollten wir uns fragen, ob wir überhaupt noch 'ne Bücherei in Norderstedt brauchen. Wie uns die PISA-Studie aufzeigt, ist es mit dem Lesen und Schreiben bei uns ja nicht mehr weit her, und nur für Streber, Senioren, Kindergärtnerinnen und andere Exoten so teure Büchereien zu unterhalten, das lohnt eigentlich nicht, da gibt es Wichtigeres, wofür wir Geld brauchen. Außerdem, wer wirklich lesen will, der kann doch nach Hamburg fahren, da gibts genügend Stadtbibliotheken. Wir vom "Schildaer Freundeskreis" jedenfalls bedanken uns sehr herzlich bei der CDU für ihre Weihnachtsüberraschung. Gerd Müller-Fahron Friedrichsgaber Weg 369b Norderstedt Schüler suchen Sponsoren "Grenzenlose Freude über deutsches Waschpulver" - NZ vom 5. Dezember Wir sind Schüler und Schülerinnen der Realschule Friedrichsgabe in Norderstedt. Unsere Schule hat seit über zehn Jahren eine enge Partnerschaft mit einer estnischen Schule in Toila. Im Sommer 2001 haben wir mit einer Schülergruppe unsere Partnerschule in Estland besucht und waren sehr beeindruckt von der Gastfreundlichkeikt, Herzlichkeit und Dankbarkeit, mit der wir von den Esten empfangen und aufgenommen wurden. Doch leider können wir die Beschreibungen der Lebensumstände in dem oben genannten Zeitungsartikel nur bestätigen. Es herrscht wirklich große Not. Für unsere gleichaltrigen estnischen Freunde sind die Zukunftsperspektiven sehr schlecht, denn es herrscht hohe Arbeitslosigkeit und Estland hat eine schlechte soziale Absicherung. Gerade aus diesen Gründen ist es wichtig, dass die Menschen in Estland materielle und humane Hilfe erhalten. Unsere Schule hat sich auch in diesem Jahr mit über 100 Paketen an dem Hilfskonvoi für Estland beteiligt. Die menschlichen Kontakte sind jedoch noch viel wichtiger. Daher hoffen wir, dass uns nächstes Jahre eine Schülergruppe von unserer Partnerschule hier in Norderstedt besuchen wird, dies ist aber aus finanziellen Gründen eher unwahrscheinlich. In den vergangenen Jhren hat sich die Stadt Nordertstedt immer sehr großzügig an den Finanzierungkosten beteiligt, leider ist das jetzt nicht mehr der Fall. Durch die Neufassung der "Richtlinien der Stadt Norderstedt für die Förderung von europäischen Kontakten" wurden die Zuschüsse im Vergleich zu den Vorjahren für den Besuch der Gäste in Norderstedt halbiert. Die Zuschüsse vom Land Schleswig-Holstein und vom Bund sind nur sehr begrenzt und können nicht von allen Schulen in Anspruch genommen werden. Deshalb suchen wir Spender und Sponsoren, die uns bei der Durchführung des Besuches unserer estnischen Gäste in Norderstedt unterstützen. Ann-Kristin Auhabe und Jennifer Mees Schülerinnen der Realschule Friedrichsgabe Die Idee zur Ehrung hatte ein Bürger "Norderstedt ehrt Horst Embacher"- NZ vom 18. Dezember Ihr Bericht über die späte und verdiente Ehrung für Altbürgermeister Horst Embacher vermittelt den Eindruck, als sei dies von Seiten der Stadt geschehen. Zwar war Bürgermeister Hans-Joachim Grotes respektvoll-herzliche Laudatio schon eine Ehre für sich, doch Idee und Initiative des Ehrensteins für den ersten Bürgermeister unserer Stadt ging ganz persönlich von Gerd Meincke aus. Das Geld für dieses Vorhaben sammelte er bei zahlreichen Weggefährten und Bürgern, die die Arbeit dieses Mannes in Norderstedts Gründungszeit noch heute zu schätzen wissen. Es war also eine Ehrung durch die Bürger selbst. Sie haben erfüllt, was per Stadtvertreterbeschluss einmal gescheitert war. Das hat der Sache eine Qualität gegeben, die es wert ist, auch so dargestellt zu werden. Günther Döscher Norderstedt

29.12.2001: Die Ordnungs- hüter wollen in der Silvesternacht verstärkt Streife fahren. Barbara Warning Norderstedt Immer wieder kommt es Silvester zu Bränden und Verletzungen durch den leichtfertigen Umgang mit Knallern und Raketen. Susan Preikschat vom Norderstedter Ordnungsamt weist deshalb darauf hin, dass der Verkauf von größeren Silvesterknallern wie Raketen, Knallfröschen oder Kanonenschlägen an Jugendliche und Kinder unter 18 Jahren verboten ist. Eltern oder älteren Geschwistern ist es nach dem Sprengstoffgesetz verboten, diese von ihnen gekauften Feuerwerkskörper Kindern auszuhändigen. Geknallt werden darf grundsätzlich nur am 31. Dezember und 1. Januar. Allerdings nicht überall. So ist es generell in allen Orten untersagt, in der unmittelbaren Umgebung von Alten- und Kinderheimen, Krankenhäusern und Kirchen wegen der Lärmbelästigung und in der Nähe von reetgedeckten Häusern wegen der hohen Brandgefahr Knallkörper zu zünden. Hier ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 200 Metern vorgeschrieben. In Norderstedt gilt beispielsweise wegen der vielen Reetdachhäuser ein Böller- und Raketen-Verbot im gesamten Alten Dorf Garstedt und in einzelnen Bereichen der Stadtteile Friedrichsgabe und Glashütte. Verstöße gegen diese Bestimmungen können als Straftat, beziehungsweise Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Die Polizei wird in der Silvesternacht verstärkt Streife fahren. "Wir sind auf die vielen Einsätze an Silvester vorbereitet", sagt Jörg Franck, Oberkommissar bei der Norderstedter Polizei. Die Polizisten werden erfahrungsgemäß in dieser Nacht besonders oft zu Ruhestörungen gerufen. Auch auf den Straßen ist immer viel los. "Zum Glück hat aber die Zahl der betrunkenen Autofahrer zum Jahreswechsel in den vergangenen Jahren stetig abgenommen. Trotzdem kommt es leider immer wieder zu Trunkenheitsfahrten", sagt Jörg Franck. Die Polizei rät deshalb dringend jedem, der auf das neue Jahr mit mehr als einem Glas Sekt anstoßen möchte, mit dem Taxi zu fahren und dies rechtzeitig zu bestellen, um lange Wartezeiten in der Silvesternacht zu vermeiden. Sorge bereitet der Polizei aber vor allem der oft unvernünftige Umgang mit den Knallkörpern. "Immer wieder halten Menschen bis zum letzten Moment die Böller in der Hand und fügen sich so schlimme Verletzungen zu", berichtet Jörg Franck. "Besonders gefährlich ist dabei die Kombination von Alkohol und Böllern, da der Alkohol enthemmt und viele die Gefahr, die auch eher kleine und eigentlich harmlosere Böller darstellen, dann nicht mehr richtig einschätzen können." Susan Preikschat vom Ordnungsamt der Stadt erinnert daran, dass unbedingt Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden müssten. So muss Abstand beim Zünden gehalten werden. Die Raketen dürfen nicht auf Häuser oder Menschen gerichtet sein und nicht in Menschenmengen geschossen werden. Für den Notfall Wasser sollte bereitgehalten werden. Sie appelliert an alle Norderstedter: "Seien Sie bei der Silvesterknallerei vorsichtig und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Mitmenschen."

29.12.2001: Der Busbahnhof beim Herold-Center und die leer stehenden Gebäude an seiner Seite sind schon seit langem keine Zierde mehr für Norderstedt. Im kommenden Jahr wird sich dies nun ändern, denn Ende Januar soll mit dem Abriss der Gebäude und der Umgestaltung des Busbahnhofs begonnen werden. Damit verschwindet ein Schandfleck aus Garstedt. Die Gebäude mit 3600 Quadratmetern Ladenfläche gehört der Deutschen Immobilien Fonds AG (Difa). Zwei Drittel des Gebäudes stehen schon seit lan- gem leer. "Peek & Cloppenburg" war mit seinem Geschäft auf 1300 Quadratmetern der letzte Mieter. Am 12. Januar schließt nun auch das Bekleidungsgeschäft, damit Abriss und Umbau des Geschäftszentrums beginnen können. "Wir verabschieden uns damit von unseren Norderstedter Kunden für das Jahr 2002, weil wir kein Ausweichquartier haben", sagt Günter Maier, Pressesprecher von "Peek & Cloppenburg" in Hamburg. Im Frühjahr 2003 will das Unternehmen in Garstedt neu eröffnen. "Norderstedt ist ein wichtiger Standort für uns, deshalb freuen wir uns, dann auf einer verdoppelten Verkaufsfläche, 2500 Quadratmeter verteilt auf zwei Geschosse, unseren Kunden ein großes Angebot bieten zu können", sagt Günter Maier. Die rund 40 Norderstedter Mitarbeiter werden bis zur Neueröffnung in der Filiale des Unternehmens in der Mönckebergstraße beschäftigt. "Unsere Firma besteht seit 1683", berichtet der Pressesprecher. "Über 300 Jahre kann man nur bestehen, wenn man den Kunden gute Ware anbietet und qualifizierte, zufriedene Mitarbeiter hat. Deshalb wollen wir das eingearbeitete und gute Personal aus Norderstedt behalten." Mit dem Neubau ist das Unternehmen trotz der langen Unterbrechung zufrieden, "denn das Einkaufszentrum wird dadurch sehr aufgewertet". Die Difa plant, auf der Tiefgarage, die erhalten bleibt, ein zweigeschössiges Gebäude mit insgesamt 7300 Quadratmetern zu errichten. Dort soll nicht nur Einzelhandel, sondern auch Gastronomie angesiedelt werden, um eine attraktive Mischung zu bieten. Bei einem unproblematischen Bauablauf rechnet die Difa mit der Fertigstellung des Gebäudes im März 2003. Die Stadt beginnt zeitgleich mit der Umgestaltung des Garstedter Busbahnhofs, um den Norderstedtern nicht zwei Großbaustellen nacheinander zuzumuten. Sie will Mitte Januar die Pläne für den neu gestalteten Busbahnhof vorstellen

31.12.2001: Ein Spezialkommando der Zollfahndung findet in Garstedt 540 000 Zigaretten, die ein Schmugglerduo in Betonringe eingemauert hatte. Bei der "Jungen Messe" drängen sich im Rathaus 12 000 Schüler, um ihren Traumberuf zu finden. 20 000 Besucher kommen zur Gewerbemesse nach Kaltenkirchen. Rekordverdächtig ist auch die Einweihung der Solaranlage vom Lessing-Gymnasium, mit 242 Quadratmetern die größte auf einem deutschen Schuldach. Die Mitarbeiter der AKN streiken für mehr Lohn. 12 000 Berufspendler müssen auf Auto und Busse ausweichen. (bw)

2002

Januar

02.01.2002: Fast überall zahlten die Kunden noch mit der Mark. Frank Knittermeier Norderstedt Die Norderstedter haben die Einführung des Euros verschlafen: An den Bankautomaten bildeten sich keine langen Schlangen, getankt wurde nur wenig, beim Einkauf am Kiosk wurde vorwiegend mit der alten Währung bezahlt. Auch in den Gaststätten, die in der Neujahrsnacht und am Neujahrsmorgen geöffnet hatten, bezahlten die meisten Gäste mit der Mark. Unvorhergesehene Probleme gab es trotzdem: An den Tankstellen wurde der Euro knapp. Weil immer in der neuen Währung herausgegeben wurde, schwanden die Eurobestände in den Kassen sehr schnell. Die Banken waren gut gerüstet, aber viele hatten offenbar an der Realität vorbei geplant: Etliche Norderstedter beklagten sich darüber, dass die Geldautomaten überwiegend mit großen Scheinen bestückt waren. "Ich musste an zwei Automaten Geld abholen, um auch Zehn-Euro-Scheine zu bekommen", beschwerte sich Joachim Kudelka aus Norderstedt, der beim ersten Tanken im neuen Jahr gleich mit der neuen Währung bezahlen wollte. "Die eine Bank hatte ihren Geldautomaten offenbar nur mit 50- und 100-Euro-Scheinen bestückt." Er hatte sich gestern mit 300 Euro eingedeckt. Die Tankfüllung für seinen Smart konnte er also mit Bargeld bezahlen. Bei den meisten Norderstedtern war der Euro gestern indessen noch kein großes Thema: Zu 80 Prozent wurde noch mit der alten Mark bezahlt, wenn bei den Tankstellen Brötchen, am Bahnhofskiosk Süßigkeiten oder in der Kneipe Bier über den Tresen gereicht wurde. Das ergab eine Umfrage der Norderstedter Zeitung. Die Banken hatten sich gründlich auf die Einführung der neuen Währung vorbereitet. In der Hauptgeschäftsstelle der Norderstedter Bank an der Ochsenzoller Straß e waren die Mitarbeiter am 31. Dezember anwesend, um die Umstellung nach einer Checkliste vorzubereiten, die ihnen von der Bankzentrale in Lehrte bei Hannover vorgegeben worden war. Der Geldautomat wurde so umgerüstet, dass von gestern Morgen, 6 Uhr, an das neue Geld ausgegeben werden konnte: 212 500 Euro sollten den ersten Bedarf der Bankkunden decken. Von 9 Uhr an konnten sich die Kunden am Geldautomaten der Zentrale in Norderstedt-Mitte bedienen. Wie alle anderen Banken in Norderstedt auch, werden in den ersten Januartagen die Öffnungszeiten verlängert: Wegen des zu erwartenden Ansturms hat die Norderstedter Bank durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet. "Wir rechnen mit einem großen Ansturm in der ersten Woche", so Geschäftsführer Jürgen Blauert. "Ich denke, in 14 Tagen wird das vergessen sein." In den Filialen der Kreissparkasse Segeberg konnten sich die Kunden gestern noch nicht am frühen Morgen mit Euros eindecken: Die Mitarbeiter des zentralen Rechenzentrums sind am Neujahrstag von Geldautomat zu Geldautomat gefahren, um sie umzustellen. Die Bus- und Taxifahrer kassierten hauptsächlich altes Geld. An den Norderstedter Bahnhöfen sollten eigentlich gestern bereits zwei Automaten nebeneinander stehen - einer für die alte, einer für die neue Währung. Diese Umstellung aber hat zumindest an der U-Bahnhaltestelle Garstedt nicht geklappt: Zwei Automaten waren mit dem Hinweis auf die Euroumstellung überhaupt nicht in Betrieb, die anderen nahmen nur die alte Währung an. Überhaupt waren alle tariflichen Hinweise noch in Markbeträgen angegeben. Vom Euro noch keine Spur

02.01.2002: Es war eine tolle Party, die in einer Wohnung im Hochhaus an der Mittelstraße in Norderstedt stattfand. Allerdings musste sie gegen Mitternacht auf engsten Raum stattfinden: Zehn Partygäste blieben im Fahrstuhl stecken. Das war der ungewöhnlichste Einsatz, den Norderstedter Feuerwehrleute in der Neujahrsnacht leisten mussten. Ansonsten blieb es in Norderstedt ruhig. Das war nicht im ganzen Kreis Segeberg so: In Bad Bramstedt brannte ein Haus aus, in Friesenfelde ein Resthof. Menschen wurden dabei nicht verletzt. Selten hatten Feuerwehr und Polizei in Norderstedt einen derart ruhigen Jahreswechsel: Zwischen 18 und 6 Uhr mussten die Feuerwehren Garstedt und Friedrichsgabe, die an diesem Abend Bereitschaftsdienst hatten, nur viermal ausrücken. Rettungs- und Notarztwagen waren fünfmal im Einsatz. Zweimal (18.50 und 23.28 Uhr) brannte es in Papiercontainern im Lütjenmoor und am Langenharmer Weg. Um 0.14 Uhr mussten die zehn Personen aus dem Fahrstuhl befreut werden: Sie wollten auf die Straße, um dort ein Feuerwerk zu zünden - die Silvesterböller knallten hier mit leichter Verspätung. Um 1.07 Uhr musste die brennende Kuppel einer Straßenlaterne an der Segeberger Chaussee gelöscht werden. Die Ursache war eine verirrte Silvesterrakete. In Henstedt-Ulzburg musste die Feuerwehr kurz nach Mitternacht ausrücken, weil an der Hermann-Löns-Straße Qualm aus einer verschlossenen Garage drang. Ursache für das Feuer war ein Feuerwerkskörper, der durch die Lüftungsöffnung geworfen worden war. Durch den Brand wurde ein in der Garage stehendes Auto beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf 5000 Mark geschätzt. Die Feuerwehr Bad Bramstedt wurde um 2.46 Uhr alarmiert, weil es an der Bimöhlener Straße in einem Einfamilienhaus brannte. Nach Angaben der Bramstedter Feuerwehr war das Feuer an verschiedenen Stellen im Haus ausgebrochen - die Kriminalpolizei ermittelt auch wegen möglicher Brandstiftung. Die Bewohner waren zum Glück abwesend, das Haus ist nach dem Feuer nicht mehr bewohnbar

04.01.2002: Drei Norderstedter wurden am Mittwoch bei einem Verkehrsunfall am Friedrichsgaber Weg leicht verletzt, als ein 35 Jahre alter Autofahrer hielt, um nach links in die Garstedter Feldstraße abzubiegen. Dies bemerkte der folgende Lkw-Fahrer aus Kisdorf zu spät und fuhr auf. Die drei Insassen des Autos wurden leicht verletzt, der Wagen musste abgeschleppt werden. (bw)

07.01.2002: Mit geistiger und kulinarischer Nahrung, mit satirischen Sketchen und humorigen Geschichten, mit Rückblick und Vorausschau begrüßte das Norderstedter Amateurtheater (NAT) das Jahr 2002 während des traditionellen Neujahrsempfanges gestern im Festsaal am Falkenberg. Kathrin Oehme, die langjährige erste Vorsitzende des NAT, lobte das hohe Engagement der Amateurschauspielerinnen und -schauspieler, ohne deren Leidenschaft fürs Theater kein Stück auf die Bühne kommen würde. Seit seiner Gründung 1947 als "Garstedter Volksbühne" durch Alfred Stern ist das NAT eine große Familie, in der alle Mitglieder von den Kindern bis zu den Großeltern eingebunden werden. "Wenn die Familie nicht mitzieht, kann man dieses zeitraubende Hobby nicht ausüben", erklärt Schauspieler und Regisseur Thomas Bock, der beim Weihnachtsmärchen "Der Räuber Hotzenplotz" mit seiner Crew mehr als 48 Stunden auf und hinter der Bühne aktiv war. In den Weihnachtsmärchen sammelt der Nachwuchs erste Bühnen-Erfahrungen. "Durch viel Übung und Weiterbildungskurse werden unsere Kinder oft so gut, dass sie uns von den Profibühnen weg engagiert werden", berichtet Oehme stolz, aber auch mit Bedauern. Denn der plattdeutschen Bühne fehlt der Nachwuchs. "Wir nehmen in Zukunft hochdeutsche Stücke ins Programm und hoffen, so die Amateurschauspieler zu gewinnen, die kein Platt sprechen", gab Oehme einen Blick in die Zukunft. Das erste hochdeutsche Stück geht im Herbst mit der Krimikomödie "Der mörderische Unfall" über die Festsaal-Bretter. Im Frühjahr hat die plattdeutsche Komödie "Allens oder Nicks" am 7. März Premiere. Fürs Weihnachtsmärchen hat Regisseurin Marina Mello "Rumpelstilzchen" ausgesucht und hofft wieder auf frischen Nachwuchs aus den eigenen Reihen. (lin)

09.01.2002: Die Diebe machen auch vor der Kirche nicht Halt: Unbekannte Täter brachen in das Büro der Garstedter Christuskirche ein und nahmen einen Computer mit. Sie hatten ein Bürofenster aufgehebelt. (ms)

10.01.2002: Sie ist mehr als eine Straße: Sie ist die Lebensader Norderstedts, Henstedt-Ulzburgs und Kaltenkirchens. Und sie ist in allen Orten das große Ärgernis: Die täglichen Staus frustrieren die Autofahrer. Lärm und Abgase beeinträchtigen die Anlieger. Sie ist eine wichtige Durchgangsstraße, aber vor einigen Tagen hat sie - rein behördlich gesehen - ihre Wichtigkeit verloren: Die B 433 ist keine Bundesstraße mehr. Sie wurde degradiert - in Norderstedt zur einfachen Gemeindestraße, in Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen zur Landesstraße. Hildegard Waack aus Norderstedt saß in ihrer Kinderzeit oft im Straßengraben und hat die Autos auf der Ulzburger Straße gezählt. Damals war die viel befahrene Straße noch ein Sandweg, nach dem Ausbau wurde daraus eine viel befahrene Straße, die sich durch Norderstedt zieht. Für Norderstedt und seine Ursprungsgemeinden hatte die Ulzburger Straße immer eine besondere Bedeutung: Sie trennte etwa von 1400 die frühere Herrschaft Pinneberg mit den Gemeinden Garstedt und Friedrichsgabe im Westen und das Gut Tangstedt mit den Gemeinden Harksheide und Glashütte im Osten. 1868 kam es mit dem preußischen Verwaltungssystem auch zur Gründung der Landkreise. Ein Grenzstein ist noch am Steindamm/Ecke Ulzburger Straße zu sehen. Vom 15. bis 18. Jahrhundert wurden über die Ulzburger Straße Ochsen getrieben. Als Nebenweg des Hauptochsenweges, der über Barmstedt nach Wedel führte, hatte er seine Bedeutung: Über die Zollstelle im Winkel der Ulzburger Straße/Ohechaussee gelangten die Tiere zur Hamburger Fähre Zollenspieker. Die Straße trennte und vereinte die vier Gemeinden, aber die Gemeindepolitiker von einst dachten überhaupt nicht daran, die Verkehrsprobleme untereinander abzusprechen. Es kann heute noch beobachtet werden, wie die Verkehrswege der einzelnen Gemeinden an dieser Straße enden. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde aus der Ulzburger Straße die Bundesstraße 433. Eine Reichsstraße indessen ist sie nie gewesen. Aber schon 1919 wurde die strategische Wichtigkeit der Straße erkannt: Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher stellte seinen "Achsenplan zur natürlichen Entwicklung des Organismus Hamburg" vor. Der Plan sah eine Siedlungspolitik auf städtebaulichen Achsen vor. Eine dieser Achsen war die Ulzburger Straße. Aus der B 433 wurde die Landesstraße 326 Als Norderstedt 1970 gegründet wurde, lag die Ulzburger Straße mittendrin - mit allen Vor- und vor allem Nachteilen, die am Knoten Ochsenzoll beginnen und sich bis zum Ortsausgang hinziehen. In den 30 Jahren seit Stadtgründung ist die einstige historische Nord-Süd-Achse Holsteins, auf der der dänische König 1777 die "Holsteinische fahrende Post" einrichtete, zur längsten Einkaufsmeile Norderstedts geworden. Den Charakter einer Bundesstraße hatte die Ulzburger Straße aber schon lange nicht mehr. Die Baulastkosten musste Norderstedt ohnehin tragen. Deshalb entschied das Straßenbauamt Itzehoe sich zu einer Rückstufung: Aus der Bundesstraße ist in Norderstedt eine Gemeindestraße geworden. Vom Autobahnzubringer Henstedt-Ulzburg bis zur Einmündung Schleswig-Holstein-Straße in Norderstedt wurde aus der B 433 die Landesstraße 326. Der Autobahnzubringer selbst ist jetzt ebenfalls die Landesstraße 326. Vom Autobahnanschluss in Richtung Norden, durch Kaltenkirchen hindurch bis Lentföhrden, wurde aus der Bundesstraße die Landesstraße 320. In Kaltenkirchen kommt das Land noch für Straßenbaukosten auf, da die Stadt weniger als 20 000 Einwohner hat. Henstedt-Ulzburg muss die Straßenbaukosten selbst zahlen

11.01.2002: Damit urbanes Leben funktioniert, braucht es nicht nur attraktive Häuser und Wohnungen, sondern auch eine intakte Gemeinschaft. Nach diesem Motto handelten die Initiatoren, als sie das Nomi-Fest aus der Taufe hoben. Unter der Ägide von Jochen Ahl vom städtischen Grünflächenamt mauserten sich die sommerlichen Treffen zu Volksfesten, die auch Bürger aus anderen Stadtteilen auf die Beine brachten. Die Kinder und Jugendlichen amüsierten sich bei den vielen Spielen, die Erwachsenen klönten bei Bier vom Fass und Wurst vom Grill. Nachdem es kurzzeitig ruhig geworden war, belebte der Verein "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" das Spektakel wieder. Erweitert wurde das Programm, das nun jährlich am Garstedter Müllberg stattfindet, um eine Musikbühne für den Nachwuchs. (ms)

11.01.2002: Die "Stadt in der Stadt" hat zwar viel Licht, aber auch Schatten erlebt. So entwickelte sich der junge Stadtteil Mitte der 90er-Jahre zu einem Schwerpunkt der Jugendkriminalität. Immer wieder klagten Eltern, dass ihre Kinder "abgezogen" wurden. Zeitweise tobte sogar der Bandenkrieg. Auch völlig unbeteiligte Kinder und Jugendliche wurden immer wieder Opfer rivalisierender Gruppen. Polizei und Stadt reagierten. Die Sonderermittlungsgruppe Norderstedt-Mitte wurde eingerichtet, die Ordnungshüter verstärkten ihre Präsenz. Im Kriminalpräventiven Rat wurden Projekte wie "Null Bock auf Abziehen" entwickelt. Eltern und Schulen zogen mit, Rosi Sukkar nutzte die Energie der Heranwachsenden für das Projekt "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" - nach wie vor ist der Verein auf der Suche nach Geld, um eine Skaterbahn am Müllberg zu bauen. Die schnelle und massive Gegenwehr zeigte Erfolge: Aus Sicht der Kripo hat sich der Stadtteil zu einem "ganz normalen Norderstedter Kriminalitätsbereich" entwickelt. Nach wie vor Sorge bereiten Delikte wie Sachbeschädigung und Fahrraddiebstähle am Bahnhof. Das Hauptaugenmerk der Beamten gilt den Drogen, der Bahnhofsbereich ist wie der Bahnhof Garstedt Treffpunkt von Dealern und Drogensüchtigen. "Natürlich haben wir es hier nicht mit einer ausgeprägten Drogenszene wie in Hamburg zu tun", sagt Kriposprecher Volker Willert. Die Polizei werde alles daran setzen, dass es nicht zu Hamburger Verhältnissen kommt

11.01.2002: Die Norderstedter Polizei sucht einen Zeugen, der diesen Vorfall beobachtet hat: Am 4. Januar gegen 18 Uhr machten zwei Polizeibeamte beim Busbahnhof Garstedt (bei Rossmann) eine Personenkontrolle. Eine der kontrollierten Personen hatte kurz zuvor einen Gegenstand in den Treppenaufgang der P&R-Anlage geworfen - es war eine Hose, die in einem Geschäft gestohlen worden war. Ein 40 bis 45 Jahrfe alter, etwa 1,75 bis 1,80 Meter großer Mann soll das beobachtet haben. Seine Aussage ist für die Polizei wichtig: Tel. 040/528 060. (gh

11.01.2002: Der neue Stadtteil wurde für einige der menschlichen Motoren zum Sprungbrett für die Karriere: Christiane Thalgott, einst Chefplanerin, wechselte als Baudezernentin erst nach Kassel und dann nach München. Weitere Triebfeder war Jürgen Meßfeldt - der Ex-Baudezernent trug von 1976 bis 1994 einen Großteil der Verantwortung. Vorher war er als Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt mit dem Vorhaben befasst, sein Nachfolger bei der EgNo wurde Johannes Schumacher. Er kooperierte eng mit den Bauträgern, der Wobau Schleswig-Holstein sowie den Norderstedter Unternehmen Adlershorst und Plambeck. Volker Hallwachs, Leiter der städtischen Verkehrsgesellschaft, ließ schließlich die U-Bahn von Garstedt nach Norderstedt-Mitte rollen. (ms)

17.01.2002: Computer hilft den Politikern und der Verwaltung, die wirksamsten Trassen zu finden. Michael Schick Norderstedt Stück für Stück entwirrt sich der Knoten, der den Straßenbau in Norderstedt seit Jahrzehnten blockiert hat. Nachdem CDU und SPD lange gegenseitig Ausbaupläne verhindert hatten, zeichnet sich jetzt ab, dass sie gemeinsam neue Straßen bauen und damit die bestehenden Engpässe verringern wollen. Unstrittig ist die so genannte Westtangente, die das alte Dorf Garstedt umgehen und den Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg sowie die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße entlasten soll. Auch die Querspange Glashütte dürfte gute Chancen haben - sie soll in Höhe Hummelsbütteler Steindamm von der Segeberger Chaussee zur Schleswig-Holstein-Straße führen und Verkehr von der Poppenbütteler Straße aufnehmen. Hintergrund der Projekte ist der neue Flächennutzungsplan für Norderstedt. In dem Plan, der Vorgaben für die weitere Entwicklung macht, spielt der Verkehr eine wichtige Rolle. Das Ingenieurbüro Schnüll-Haller/Mahnke hat am Computer hochgerechnet, welche Verkehrsströme die neuen Verbindungen nach sich ziehen würden. Zugleich wurden die Trassen, die die Parteien vorgeschlagen haben, aus städtebaulicher und landschaftsplanerischer Sicht bewertet. Da die Projekte langfristig angelegt sind, wurde als Ausgangspunkt für die Hochrechnungen das Jahr 2020 zugrunde gelegt. Das bedeutet: Der Verkehrsknoten Ochsenzoll wäre schon ausgebaut, die Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden verlängert und die neue Verbindung zwischen Schleswig-Holstein-Straße und A 7 (K 113) fertig. Außerdem sind die Planer davon ausgegangen, dass die Fahrzeugdichte bis dahin von jetzt 680 Autos pro 1000 Einwohner auf 780 gestiegen sein wird. Sechs Planfälle wurden am Verkehrsrechner durchgespielt. Die Modelle eins bis drei beleuchten die Ortsumgehung Garstedt in unterschiedlichen Varianten: Die "Y-Lösung" mit Anschluss Ohechaussee, Niendorfer Straße und Friedrichsgaber Weg, die lange Variante mit Anschluss des neuen Frachtzentrums an der Niendorfer Straße und eine kurze Verbindung mit Anschluss an die A 7. "Unabhängig von der tatsächlichen Streckenführung wird der Ortskern Garstedt durch eine Westumgehung erheblich entlastet", sagt Stadtplaner Karlheinz Deventer. Der Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg würde zwischen 40 und 65 Prozent entlastet, die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße um rund 20 Prozent. Im Gegenzug würde aber, so hat die Modellrechnung ergeben, der Verkehr auf dem Buchenweg und der Ulzburger Straße zwischen Rathausallee und Marommer Straße zunehmen. Außerdem bedeute der Bau der Westumgehung erhebliche Eingriffe in landschaftlich wertvolles Gebiet. Weiter kommt das Ingenieurbüro zu einem Ergebnis, das viele überrascht: Ein neuer Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte würde relativ wenig Entlastung für die Anschlussstellen Quickborn und Schnelsen-Nord bringen, in Norderstedt-Mitte werde die Trasse das Autoaufkommen um zehn Prozent verringern. Wegen der geringen Wirkung und da andere Straßen stärker belastet würden, empfiehlt die Verwaltung, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen. "Dennoch sollten wir uns die Option dafür im neuen F-Plan offen halten", sagt Herbert Paschen von der CDU, die sich immer wieder für den Autobahnzubringer stark gemacht hat. Die CDU plädiert zusätzlich für die Verlängerung der Berliner Allee nach Norden und Süden. Unstrittig hingegen ist die Querspange Glashütte. "Ich persönlich kann mich damit durchaus anfreunden", sagt Jürgen Lange von der SPD, da diese Verbindung die Poppenbütteler Straße entlaste. Auch die Westumgehung Garstedt sei zu begrüßen. Allerdings müsse die Partei noch insgesamt über die Vorschläge beraten

18.01.2002: DAS DATUM 18. JANUAR 1987 Grünes Licht für den Ausbau der U-Bahn von Garstedt nach Norderstedt-Mitte! Mit den Bauarbeiten soll voraussichtlich 1988 begonnen werden. Mit der Hamburger Baubehörde wurde ein entsprechender Vertrag geschlossen.

21.01.2002: Die neuen Entlastungsstraßen für Norderstedt stoßen auch bei "Norderstedt Marketing" auf ungeteilte Zustimmung. Der Verein, in dem sich mehr als 110 Vertreter vor allem aus der Wirtschaft zusammengeschlossen haben, um den Standort zu stärken, will an der Westumgehung Garstedt auch gleich noch neue Gewerbeflächen ausweisen. "Wir könnten deutlich mehr Flächen verkaufen, wenn wir sie denn hätten", sagt Marcus Kruse, Wirtschaftsförderer bei der städtischen Entwicklungsgesellschaft. Doch die Reserven sind so gut wie verbraucht. Daher bestehe die Gefahr, dass sich Unternehmen in anderen Kommunen ansiedeln und Norderstedt die Gewerbesteuer entgeht. "Wir leben noch immer von den Konzepten und Ideen unserer Großväter. Eine ganze Generation hat die Stadtentwicklung ausgeklammert", sagt Thorsten Hausmann von "Norderstedt Marketing", der zusammen mit dem Vorsitzenden Olaf Malchow die Vorschläge und Visionen des Vereins für den neuen Flächennutzungsplan vorstellte. Politiker und Verwaltung erarbeiten zurzeit das Entwicklungskonzept für die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins, in dem die Planziele für die nächsten 20 Jahre festgezurrt werden. "Daher sind auch unsere Ideen als langfristige Anregungen zu verstehen", sagte Malchow. Das Thema Wirtschaft spielt für den Marketingverein eine zentrale Rolle. So sollen nicht nur neue Firmenflächen ausgewiesen, sondern auch Arbeiten und Wohnen zusammengeführt werden. "Es sollte nicht immer nur darüber geredet, sondern auch gehandelt werden", sagte Hausmann. Dafür biete sich das Gewerbegebiet Kohfurth exemplarisch an. Die Gebäude stammten zum Teil noch aus den 50er-Jahren. Sie müssten ohnehin saniert oder durch Neubauten ersetzt werden. Durch die zentrale Lage mitten in der Stadt sei der Bereich auch als Wohnquartier interessant. "Hamburg hat die Kombination erfolgreich vorexerziert und attraktive Lofts geschaffen", sagte Hausmann. Auch die Gewerbeflächen in Friedrichsgabe eigneten sich, um ehemalige Produktionshallen zu ungewöhnlichen Wohnräumen umzubauen. Auch mit einem weiteren, bisher nur als Anspruch formulierten Projekt will "Norderstedt Marketing" Ernst machen: die interkommunale Ausweisung von Gewerbegebieten. "An der neuen Verbindung zwischen A 7 und Schleswig-Holstein-Straße (K 113) sollten Norderstedt und Quickborn gemeinsam attraktive Flächen für neue Unternehmen schaffen", sagte Hausmann. Grundsätzlich plädiert der Marketingverein dafür, keine großen Einkaufsmärkte in Norderstedt anzusiedeln, um die Einzelhändler nicht zu gefährden. Die alten Stadtteilzentren sollen gestärkt werden - das sind Standpunkte, die auch Politik und Verwaltung teilen. Ohnehin gibt es wenig Differenzen zwischen den Vorschlägen des Vereins und den bisherigen Überlegungen von Politik und Verwaltung. Das gilt auch für das Thema Verkehr. "Norderstedt Marketing" fordert die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte (die NZ berichtete). Dadurch könne das Gewerbegebiet Glashütte besser an das Straßennetz angeschlossen werden. Über Schleswig-Holstein-Straße und K 113 könnten die Lkw zur A 7 fahren, ohne dass sie durch die Stadt müssen. Neben der Westtangente Garstedt plädieren die Wirtschaftsvertreter dafür, den Buchenweg nach Süden zu verlegen und über eine direkte Verbindung mit dem Herold-Center zu verknüpfen. Weitere Forderungen des Vereins: Ausbau des Stonsdorfer Weges als wichtige Ost-West-Verbindung und für den Busverkehr. Mindestens dreispuriger Ausbau der Niendorfer Straße zwischen Kreuzung Ohechaussee und Krohnstiegtunnel. Bahnverbindung zwischen der S-Bahnstation Flughafen und Hasloh mit Stopps am neuen Frachtzentrum und im westlichen Garstedt. Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße über die Quickborner Straße nach Norden bis zur K 113. "Es mangelt in Norderstedt an Einzelhausbauplätzen, daher sollte der Bereich an der AKN-Station Meeschensee dafür ausgewiesen werden", sagt Hausmann. Auch hier biete sich die Kooperation mit Quickborn an. Neue Wohnflächen sollen an der Westumgehung Garstedt entstehen. Das Garstedter Dreieck solle im Einklang mit der "Ortsbild prägenden Wiesenlandschaft" bebaut werden. "Eine ganze Generation hat die Stadtentwicklung ausgeklammert." Torsten Hausmann, Norderstedt Marketing

22.01.2002: Leserbrief: Straßen werden im Dauerstau ersticken "Norderstedt: Zwei neue Straßen gegen das Verkehrschaos" - NZ vom 17. Januar Ein Blick auf die Kartenskizze genügt, um zu erkennen, dass die Realisierung dieses halbherzigen Konzeptes den Straßenzug Rathausallee, Alter Kirchenweg und Langenharmer Weg sowie die Ulzburger Straße im Dauerstau ersticken lassen wird. Was für die Anwohner der Niendorfer Straße und der Poppenbütteler Straße paradiesische Zustände verspricht, wird für die betroffenen Harksheider Bürger schlichtweg die Hölle. Mal sehen, ob die sich das gefallen lassen. Eine wirklich ganzheitliche Lösung des Ost-West-Verkehrsproblemes besteht darin, den Durchbruch an Norderstedts "Wespentaille" zu wagen und eine Verbindung zwischen Schleswig-Holstein-Straße und Friedrichsgaber Straße in Höhe Buchenweg/Deckerberg zu realisieren, die in westliche Richtung als Ortsumgehung Garstedt bis zur Ohechausse zu führen wäre, wo sie auf eine parallel zur Startbahn verlaufende Verlängerung der Flughafenumgehung treffen sollte. Nach Osten ist die geplante Querspange entsprechend anzuschließen. Die Lärm- und Abgasbelastung könnte durch eine Tieferlegung der Strecke und die Anpflanzung eines Waldstreifens in Grenzen gehalten werden. Edgar Timm Fritz-Schumacher-Straße 73 Norderstedt

24.01.2002: Michael Schick Norderstedt Die Stadt Norderstedt prüft, ob eine Pferdesteuer eingeführt wird. Damit wäre die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins bundesweit Vorreiter. Die Steuer ist Teil des 100-Punkte-Katalogs, mit dem Bürgermeister Hans-Joachim Grote den angeschlagenen Haushalt sanieren will. Im Etat fehlen in den nächsten Jahren jeweils gut 15 Millionen Euro. Angesichts solcher Lücken hatte der Verwaltungschef seine Mitarbeiter aufgefordert, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Ausgaben zu reduzieren und die Einnahmen hochzuschrauben. Da haben sich die Norderstedter an Tangstedt erinnert. Die Nachbargmeinde hatte 1993 bundesweit für Furore gesorgt, als die Politiker mehrheitlich beschlossen, die Vierbeiner zu besteuern. Dann machten die Nachbarn einen Rückzieher: Der Verwaltungsaufwand sei höher als der Ertrag. Damals hatten sich auch die Politiker in Norderstedt dagegen ausgesprochen, die Reiter mit einer Steuer zu belegen. "Ich kann ja nicht die Mitarbeiter auffordern, ohne Tabus an das Thema heranzugehen, und dann die Pferdesteuer von vornherein als untauglich bewerten", sagte Grote. Bei ihren Überlegungen haben sich die Mitarbeiter auch von der Tatsache leiten lassen, dass Norderstedt als Pferdehochburg im Norden gilt. Rund 2500 Vierbeiner stehen in den Ställen, viele Landwirte verzichten inzwischen auf Viehzucht und Ackerbau, sie haben ihre Höfe in Pferdeherbergen umgewandelt. In ihrer Vorlage für den Finanzausschuss hat die Verwaltung einen Steuersatz von 125 Euro pro Jahr und Pferd zugrunde gelegt. Das würde 312 500 Euro in den Haushalt bringen. Allerdings weisen die Mitarbeiter zugleich darauf hin, dass dem Kosten für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand wie Personal, EDV und das Versenden der Steuerbescheide gegenüberstehen. Schon als die Tangstedter über die Abgabe stritten, hatte der damalige Innenminister Hans-Peter Bull darauf hingewiesen, dass Aufwand und Ertrag in vernünftigem Verhältnis stehen müssten. "Von solchen Vorschlägen halte ich gar nichts", sagt Dieter Studt, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein mit Sitz in Bad Segeberg. Es sei doch unsinnig, den Reitsport auf der einen Seite mit öffentlichen Mitteln zu fördern und ihn dann im Gegenzug mit einer Steuer zu belegen. Die Städte und Gemeinden hielten ja auch Radwege und Sportplätze kostenlos für ihre Bürger vor. Außerdem sei Norderstedt gerade als pferdefreundliche Gemeinde ausgezeichnet worden, da passe eine Steuer nicht ins Bild. Auch bei den Reitstallbesitzern und Reitern stößt die Pferdesteuer auf Widerstand: "Das würde eindeutig zu Lasten des Breitensports und der Hobbyreiter gehen", sagt Heiko Bade, Juniorchef des Reiterhofes Nordpol. Rund 400 Kinder und Jugendliche reiten dort, sie könnten kaum eine Steuer von 100 Euro und mehr im Jahr zahlen. "Ich fände es unmöglich, wenn wir auch noch Steuern für unsere Hobbys zahlen müssen. Dann müssten Tennisspieler auch für ihren Schläger zahlen", sagt Jessica Buchholz, die gleich vier Pferde beim Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein stehen hat. "Für uns wäre eine Abgabe völlig unsinnig, da unsere Reiter nicht mal öffentliche Wege benutzen, sondern nur auf privatem Gelände unterwegs sind", sagt Reinhard Lange vom Hof Immenhorst. "Wir zahlen ohnehin schon so viele Steuern. Auf alles, was ich für mein Pferd kaufe, habe ich schon Mehrwertsteuer gezahlt", sagt Reiterin Susanne Dreher

25.01.2002: Viele Autofahrer rieben sich verwundert die Augen: Da steht doch eines der neuen Hinweisschilder am Hummelsbütteler Steindamm und verweist darauf, dass es an der nächsten Kreuzung nach rechts Richtung Friedrichsgabe, Garstedt und Harkshörn geht. Ortskundige wussten sofort: Das muss eine Finte oder ein Irrtum vom Amt sein, denn: Das Rechtsabbiegen ist dort verboten. Mancher fühlte sich durch das Schild auch spontan sofort an Schilda erinnert und dachte an das Geld, was da wieder zum Fenster hinausgeworfen wurde. Doch zumindest in diesem Fall wäscht die Stadtverwaltung ihre Hände in Unschuld: "Das ist ein Fehler der Herstellerfirma", sagt Rathaussprecher Kai Jörg Evers. Die Firma sei schon informiert, sie werde die fehlerhafte Hinweistafel auf eigene Kosten gegen einen korrekten Hinweis tauschen. Bis dahin bleibt die irritierende Richtungsangabe mit einem Kreuz durchgestrichen, so dass die Autofahrer nicht in die Irre geleitet werden

29.01.2002: 29.01.1987: Norderstedt erhält ein Feuerwehrmuseum, obwohl der städtische Kulturausschuss das Projekt abgelehnt hat. Ein privater Verein mit Carl Schumacher, Chef der Feuerwehr Garstedt, und Ex-Bürgermeister Horst Embacher an der Spitze will das Museum in Norderstedt einrichten.

29.01.2002: Abc-Schützen, die zum neuen Schuljahr ins Schülerleben starten, werden in den nächsten Tagen in Norderstedt auf ihre Schultauglichkeit getestet. Das gilt für alle Kinder, die nach dem 30. Juni 1996 geboren sind. Das städtische Schulamt bittet die Eltern, die Kinder von Montag, 4. Februar, bis Freitag, 8. Februar, zwischen 8 und 12 Uhr in der jeweiligen Grundschule vorzustellen. Die Geburtsurkunde und gegebenenfalls der Sorgerechtsbescheid sind mitzubringen. Doch auch die Informations- und Anmeldetermine für die weiterführenden Schulen stehen an. Bei den Realschulen und den Gymnasien sowie bei der Integrierten Gesamtschule Lütjenmoor können Eltern und Kinder frei wählen. Feste Einzugsbereiche hingegen gelten für die drei Norderstedter Hauptschulen. Die Grenzlinie für die Hauptschule im Schulzentrum Süd verläuft entlang der Schleswig-Holstein-Straße. Westlich davon beginnt die Zuständigkeit der Hauptschule Falkenberg. Kinder, die nördlich der Straßen Harckesheyde, Friedrichsgaber Weg und Waldstraße wohnen, müssen an der Grund- und Hauptschule Friedrichsgabe angemeldet werden. Eltern aus dem Bereich der ehemaligen Hauptschule Lütjenmoor können frei wählen. An folgenden Terminen gibt es Informationen für die Eltern: Hauptschule Friedrichsgabe: Montag, 11. Februar, 19.30 Uhr, Steertpoggsaal. Hauptschule im Schulzentrum Süd: Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, Raum 162. Hauptschule Falkenberg: Montag, 18. Februar, 19.30 Uhr, Konferenzraum. Realschule Friedrichsgabe: Donnerstag, 7. Februar, 20 Uhr, Forum im Schulzentrum Nord. Realschule im Schulzentrum Süd, Montag, 25. Februar, 19 Uhr in der Aula. Realschule Garstedt, Donnerstag, 7. Februar, 19.30 Uhr, Aula. Realschule Harksheide, Mittwoch, 13. Februar, 17 Uhr, Musikraum. Lise-Meitner-Gymnasium, Montag, 25. Februar, 19 Uhr, Aula. Gymnasium Harksheide, Donnerstag, 14. Februar, 20 Uhr, Festsaal am Falkenberg. Coppernicus-Gymnasium, Mittwoch, 13. Februar, 20 Uhr, Aula. Lessing-Gymnasium, Mittwoch, 20. Februar, 17 Uhr, Forum im Schulzentrum Nord. Integrierte Gesamtschule Lütjenmoor, Mittwoch, 6. Februar, 19.30 Uhr, Aula-Mensa. (ms)

30.01.2002: Die Stadt Norderstedt ist Gegenstand eines bundesweit einmaligen Forschungsprojektes: Die Technische Universität Hamburg-Harburg untersucht, wie sich Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung frühzeitig und besser als bisher mit dem öffentlichen Nahverkehr koordinieren lassen. Der Anspruch, Neubürgern und neuen Firmen von Anfang an Bus- und Bahnverbindungen zur Verfügung zu stellen, bestehe schon lange, heißt es in der Projektbeschreibung. Doch bisher hinke die Praxis hinterher. "Wenn die Menschen erstmal eingezogen sind und sich einen Zweitwagen angeschafft haben, nützt die beste Busverbindung nichts mehr", sagte Norderstedts Bürgermeister Grote, als er das Forschungsvorhaben vorstellte. Ziel müsse sein, die Zahl der Autos möglichst nicht weiter steigen zu lassen, denn: Norderstedt hat mit 608 Autos pro 1000 Einwohner die höchste Autodichte in Deutschland. Es sei zwar planerisch nicht schwierig, von vornherein Bus- oder Bahnverbindungen einzubeziehen, aber: Die Realisierung scheitere meist am fehlenden Geld. "Wer kann und will es sich schon leisten, leere Busse fahren zu lassen", sagte Grote. Viele Kommunen würden gern mehr anbieten, sind dazu aber finanziell nicht in der Lage, heißt es im Projektpapier. Daher wollen die Gutachter auch prüfen, wieweit Bauträger oder Unternehmen in die Finanzierung eingebunden werden können. Die Expertise hat noch einen weiteren Vorteil: Sie kostet die Stadt nichts, das Bundesverkehrsministerium und das Bundesamt für Bauwesen finanzieren die Untersuchung, da sie vom Projekt bundesweit gültige Antworten erwarten. Testobjekte sind das Frachtzentrum an der Niendorfer Straße, das geplante Gewerbegebiet Friedrichsgabe Nord sowie das Neubaugebiet am Garstedter Dreieck. Südlich des Buchenwegs soll das nächste größere Baugebiet in Norderstedt ausgewiesen werden. (ms)

31.01.2002: Der Ausschuss für junge Menschen tagt am Mittwoch, 6. Februar, von 18.15 Uhr im Norderstedter Rathaus, Sitzungssaal 2. Die Ausschussmitglieder diskutieren dann unter anderem über den Stellenplan des Amtes für junge Menschen im Haushalt 2002 und die Sanierung des Lehrschwimmbeckens der Realschule Garstedt.

31.01.2002: Vor der Tür vom "Garstedter Hof" locken Angebote auf der Tafel wie knusprig gebackene Ente, direkt importiert aus Irland, wo sie am besten schmecken. Und drinnen erwartet den Gast eine reichhaltige Speisekarte sowie eine Auswahl saftiger Steaks mit köstlichen Beilagen. "Januar und Februar sind die Monate, in denen man gern gut Essen geht", hat Thomas Knop, Inhaber vom "Garstedter Hof" seit fast sechs Jahren, beobachtet. "Je gruseliger das Wetter draußen ist, desto größer ist der Wunsch, sich in behaglicher Atmosphäre kulinarisch verwöhnen zu lassen." Das Haus ist jeden Tag ab 12 Uhr geöffnet. Und weil es ein Restaurant mit Tradition ist, fühlen sich hier ältere Leute genauso wohl wie junge Brautleute, die im großen Festsaal ihre Hochzeit feiern. Und er weiß, dass zumindest jeder Norderstedter mindestens einmal hier gewesen ist - entweder als Gast oder als Gastgeber. Ab zwei Personen bis zu 250 Leute finden hier Platz. Serviert wird regionale Küche, wobei der Schwerpunkt auf Speisen vom Grill sowie Fleisch und Fisch liegt. "Der Gast ist heute anspruchsvoller geworden", sagt Knop. "Gerade hier herrscht ein großer Qualitätsanspruch, weil Essen heute einen ganz anderen Stellenwert bekommen hat als noch vor 20 Jahren. Heute kennt jeder alles. Auf seinen Reisen hat er bereits Vieles ausprobiert und erwartet hier ein gewisses Niveau, das wir bisher auch immer erfüllen konnten. Man fängt wieder an, sich Zeit zum Genießen zu nehmen. Gerade die Geschäftsleute aus dem Gewerbegebiet fühlen sich hier wie in einer Oase, in der sie bei aller Fachsimpelei ein frisch gezapftes Bier oder einen guten Wein zum Essen genießen. "Und wenn das in unserer schnelllebigen Zeit wieder möglich ist . . . "

Februar

02.02.2002: Über das "Neueste aus dem Landtag in Kiel" berichtet der Norderstedter Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek beim Garstedter Gesprächskreis am Montag, 4. Februar, von 20 Uhr an im Hotel Heuberg, Niendorfer Straße/Ecke Kahlenkamp. Anschließend ist Zeit für eine Diskussion

04.02.2002: Die Seniorengruppe 60plus der SPD Norderstedt trifft sich am Dienstag, 5. Februar, von 15 Uhr an im SPD-Podium, Ulzburger Straße 308, um über aktuelle politische Themen zu diskutieren. Ein Transport-Service startet um 14.30 Uhr am Busbahnhof Garstedt und hält um 14.40 Uhr an der Falkenbergkirche

06.02.2002: Nachdem eine junge Norderstedterin Ende Januar von einem Exhibitionisten in Friedrichsgabe belästigt worden war, entblößte sich wenig später ein Mann vor einer jungen Norderstedterin auf einer Pferdekoppel direkt neben dem Bauhof an der Friedrich-Ebert-Straße. Die junge Frau befand sich auf der Koppel, als plötzlich ein Mann auf sie zukam und sich entblößte. Die Norderstedterin rannte davon. Der Mann ist 30 bis 40 Jahre alt, hat eine mittelgroße, leicht untersetzte Figur und kurze braune Haare. Nach ersten Ermittlungen soll er sich im Dorf Garstedt schon häufiger auffällig benommen haben. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich bei der Kripo unter Tel. 52 80 60 zu melden

07.02.2002: Die schleswig-holsteinische Stadt müsste aus der Sicht ihres Landes eigentlich "Süderstedt" heißen, aber der Kunstname Norderstedt signalisiert eindeutig, aus welcher Perspektive wir sie sehen sollten und in welchem Einzugsbereich sie liegt: an der Nordgrenze Hamburgs. Norderstedt wurde am 1. Januar 1970 im Zuge der kommunalen Neuordnung in Schleswig-Holstein aus den damals unkontrolliert wachsenden Gemeinden Garstedt und Friedrichsgabe des Kreises Pinneberg sowie Harksheide und Glashütte des Kreises Stormarn zusammengefügt. Zur allgemeinen Überraschung teilte das Kieler Innenministerium die neue Stadt weder Stormarn noch Pinneberg zu, sondern dem Kreis Segeberg

11.02.2002: Unternehmen sind zurückhaltend, sie wollen kein Risiko eingehen. Michael Schick Norderstedt Die Gewerbemesse im Mai, als Großereignis in Norderstedt angekündigt, kommt schwerer auf Touren als angenommen. "Es ist wesentlich schwieriger, die Unternehmen zu gewinnen, als wir alle das gedacht haben", sagt Rajas Thiele vom "büroOn", das die Leistungsschau der örtlichen Wirtschaft im Auftrag von Norderstedt Marketing und dem örtlichen Bund der Selbstständigen organisiert. Die insgesamt lahmende Konjunktur habe offenbar vielfach auf die Werbebudgets der Firmen durchgeschlagen, sogar große Unternehmen täten sich schwer, ihre Teilnahme an der Gewerbemesse verbindlich zuzusagen. Andererseits erklärt sich Thiele die fehlende Euphorie damit, dass alle neuen Ereignisse am Anfang abwartend beurteilt würden: "Wenn die Gewerbemesse über die Bühne gegangen ist und den Ausstellern Erfolg gebracht hat, wird es künftig leichter sein." Dass die Kosten interessierte Firmen abhalten könnten, hält der Organisator für unwahrscheinlich. Neben der Grundgebühr von 80 Euro müssten die Teilnehmer nochmals 50 Euro pro Quadratmeter für einen Platz in den Zelthallen zahlen. Die Veranstalter haben bisher 2000 Unternehmen angeschrieben. Die Hälfte der rund 2000 Quadratmeter großen Ausstellerfläche sei vermietet. "Damit liegen wir im Soll", sagt Thiele. Nach den bisherigen Anmeldungen geht er davon aus, dass die angepeilte Zahl von 150 Ausstellern nicht erreicht wird, aber: Im Gegenzug habe jedes einzelne Unternehmen mehr Fläche gebucht. Bis Ende Februar sollen 75 Prozent vergeben sein. Wird die Marke erreicht, wird die dreitägige Gewerbemesse vom 3. bis 5. Mai auf der Freifläche am Garstedter Müllberg stattfinden. Thiele ist optimistisch: "Die Messe ist eine gute Chance für die regionale Wirtschaft, ihre Stärken zu zeigen." Weitere Auskünfte gibt das "büroOn" unter Tel. 52 19 60-70

11.02.2002: "Wir begrüßen den Beschluss in der Nachbarstadt ausdrücklich", sagte der in Norderstedt für Bus und Bahn zuständige Dezernent Harald Freter, nachdem der Werkausschuss in Quickborn Ja zur neuen Buslinie 594 gesagt hatte. Die Regionalbusse sollen die Quickborner in nur 17 Minuten nach Norderstedt-Mitte bringen. Hier setzt auch das Interesse der Norderstedter an der Linie an: Mehr Menschen steigen dort in die U-Bahn und bescheren der Verkehrsgesellschaft Norderstedt weitere Einnahmen. Schon jetzt ist, so Freter, die U-Bahn-Strecke zwischen Norderstedt-Mitte und Garstedt gut ausgelastet. Nach dem Grundsatzbeschluss gehe es nun an die Detailarbeit. Die Kosten müssten gerecht zwischen beiden Städten verteilt werden. Einigen sich die Verantwortlichen schnell, könne die neue Linie schon im Sommer fahren. (ms)

12.02.2002: Heute Abend trifft sich der Frauengesprächskreis der Christus-Kirchengemeinde Garstedt, um gemeinsam den Weltgebetstag am 1. März vorzubereiten. Dieses Jahr wird er von orthodoxen Christinnen aus Rumänien gestaltet. Der Weltgebetstag beginnt um 15.30 Uhr mit einer Kaffeetafel und Informationen über die Situation in Rumänien. Ein Gottesdienst beendet den Tag

12.02.2002: Nach dem überragenden Erfolg von Verdis Requiem hat Bernd Leste ein neues Mammut-Projekt angepackt. Der Kantor der Christuskirche und zweite Kulturpreisträger der Stadt Norderstedt führt mit 175 Mitwirkenden Benjamin Brittens Oper "Noye's Fludde" (Arche Noah) auf. Britten schuf das Werk 1957 nach dem "Chester miracle play" aus dem frühen 16. Jahrhundert. Premiere ist am Sonntag, 3. März, um 17 Uhr in der Garstedter Christuskirche. Unter den 175 Mitwirkenden sind allein 140 Kinder und Jugendliche aus der Grundschule Niendorfer Straße, dem Lessing- und dem Lise-Meitner-Gymnasium. Sie bastelten, schneiderten und bauten mit Eltern und Lehrern auch die Tiermasken, die Kostüme und die Arche Noah, die während der Aufführungen im Altarraum von den Darstellern aufgebaut wird. Das aufwendig besetzte Werk um Gottes Zorn über die Menschen und die anschließende Sintflut steht in der Tradition der alten Mysterien- und Mirakelspiele. Regie führt Kristina Leopold, die schon das Musical "Anatevka" in Norderstedt zum Erfolg führte. Die zwölf Gesangssolisten kommen unter anderem von der Hamburger Musikhochschule. Streichquintett, Klavier, Altblockflöten und das Schlagwerk sind mit professionellen Musikern besetzt, Streichorchester, Trompete und Blockflöte mit Laienmusikern. Nach der Premiere wird "Noye's Fludde" am Sonnabend, 9., 19 Uhr, und am Sonntag, 10. März, 17 Uhr, in der Garstedter Christuskirche gezeigt. Schulaufführungen finden am Mittwoch, 6., und Donnerstag, 7. März, jeweils 11 Uhr, statt. Karten zwischen 16 und fünf Euro gibt es im Vorverkauf und an der Abendkasse. (lin

13.02.2002: Das Lehrschwimmbecken in der Realschule Garstedt wird so schnell wie möglich saniert. Das hat der Ausschuss für junge Menschen ohne lange Diskussion und einvernehmlich beschlossen und für die Reparaturen 30 000 Euro bewilligt. Das Becken musste gesperrt werden, weil die Kacheln hochgekommen waren. "Dass das Schwimmbecken nicht benutzt werden kann, trifft nicht nur die Schüler, sondern auch die Vereine", sagte der Ausschussvorsitzende Günther Nicolai. Die Norderstedter Schwimmvereine hielten in der Schule am Aurikelstieg ihre Kurse ab und erzielten dadurch dringend nötige Einnahmen. Daher treffe der Ausfall die Vereine besonders hart. Nicolai geht davon aus, dass die Schwimmer in vier Wochen wieder durchs Wasser des Lehrschwimmbeckens kraulen und tauchen können. (ms)

16.02.2002: Michael Schick Norderstedt Zu einer berufsfremden Arbeit rückten Hans-Udo Schwieger und sein Team aus: Der Chef der Norderstedter Coppernicus-Apotheke und seine Mitarbeiter schulterten Schubladen, die bis oben mit Medikamenten gefüllt waren, und trugen sie von der Apotheke in einen nur wenige Meter entferten Container. Ursache des Umzugs: Die Geschäfte am Busbahnhof Garstedt werden modernisiert und umgestaltet. Nach Informationen der Deutschen Immobilien Fonds AG (Difa), Eigentümerin des Komplexes, werden die Gebäude abgerissen und durch neue ersetzt. Baubeginn wird in den nächsten Wochen sein. Ein Schandfleck soll endlich verschwinden Damit nimmt der Eigentümer ein Projekt in Angriff, auf das Geschäftsleute wie Kunden schon seit langem warten. Viele Norderstedter sehen in dem Komplex einen architektonischen Schandfleck. Das neue Erscheinungsbild wird auch den Einkaufsstandort Herold-Center insgesamt aufwerten. Während das Center in den Vorjahren kräftig investiert hat, um den Einkaufsbummel für die Kunden interessanter zu gestalten, hinken die anderen Eigentümer hinterher. Die Folge: Die ehrgeizigen Pläne vom Anfang der 90er-Jahre, zwischen Berliner Allee und Ochsenzoller Straße eines der attraktivsten Einkaufszentren Deutschlands zu schaffen, blieben bisher Theorie. Mit dem Neubau geht es jetzt einen Schritt voran. Die Tiefgarage soll bestehen bleiben. Der Keller wird neu gestaltet, unter der Erde sollen ein Lager eingerichtet sowie Müllentsorgung und Technik untergebracht werden. Weiter sehen die Pläne von Difa vor, auf den Stützen der Garage ein zweigeschossiges Gebäude mit einer transparenten Fassade zu bauen. Die Mietfläche wird 7300 Quadratmeter betragen - damit würde sich die bisherige Ladenfläche verdoppeln. Auch Gastronomie soll hier einen Platz finden Der Eigentümer will neben Einzelhändlern auch Gastronomen in die neuen Räume holen. Ziel des Umbaus sei, den Kunden eine attraktive Mischung zu bieten. Geplant ist zudem eine ansprechende Verbindung zwischen dem Busbahnhof und dem Herold-Center, die der Investor zur Haupteinkaufsmeile machen will. Gleichzeitig wird die Stadt den eigentlichen Bahnhofsbereich modernisieren. Fest steht schon, dass der bisherige Hauptmieter Peek & Cloppenburg in den Neubau einziehen wird. Auch Apotheker Schwieger freut sich schon auf den Moment, wenn er aus dem Provisorium im Container wieder in die neu gestalteten Verkaufsräume zurückkehren kann. Bis dahin wird allerdings noch ein Jahr vergehen - das neue Einkaufszentrum am Busbahnhof soll laut Difa im Frühjahr 2003 eröffnet werden

19.02.2002: Die Gewerbemesse Norderstedt hat ihren schlichten Arbeitstitel abgestreift und sich zur Erlebnismesse gemausert. Das hat der Messebeirat beschlossen. Damit ist zugleich klar: Die Messe findet wie geplant vom 3. bis 5. Mai auf der freien Fläche am Garstedter Müllberg statt. Die Organisatoren von Norderstedt Marketing und "Bund der Selbständigen" setzen auf die Mischung von Information und Unterhaltung. Neben den Unternehmen aus der Region werden sich auch Vereine, Verbände und Parteien präsentieren. Vor dem Ausstellungsgelände wird es eine Vergnügungsmeile geben, wo sich der Nachwuchs amüsieren und sich die Erwachsenen bei einer Tasse Kaffee und Kuchen vom Messebummel erholen können. "Während der gesamten Messezeit wird es ein Unterhaltungsprogramm geben", sagt Organisator Rajas Thiele vom "büroOn". Karstadt werde zusammen mit einer professionellen Modelagentur drei Modenschauen über den Laufsteg gehen lassen. Am Sonnabend soll eine bekannte Showband zum Tanz im Gastrozelt aufspielen. Noch gibt es freie Plätze für die Leistungsschau der Wirtschaft. Wer sein Unternehmen einem breiten Publikum präsentieren will, muss sich bis 28. Februar anmelden. Laut Zeitplan sollen dann die Zelte nach Themen zusammengestellt werden. Offen ist die Messe nicht nur für Norderstedter Firmen, sondern auch für Betriebe aus dem Umland. Weitere Infos unter Tel. 52 19 60 70. (ms

19.02.2002: Leserbriefe: Gewerbegebiet passt hier nicht her "Norderstedt braucht Straßen und Gewerbeland" - NZ vom 21. Januar "Norderstedt, die Stadt im Grünen" - dieses Image scheint Norderstedt Marketing wohl gegen ein "Norderstedt, die Stadt des Grauens" eintauschen zu wollen. Um noch mehr Gewerbe ansiedeln zu können, befürwortet man nicht nur Maßnahmen wie z. B. die Westtangente Garstedt, die durch eines der wichtigsten Norderstedter Naherholungsgebiete führen soll, sondern möchte hier auch eine Bahnlinie und einige Gewerbegebiete hinsetzen. Ein Gewerbegebiet will in meiner Vorstellung zu einer Wiesenlandschaft so gar nicht passen. Besonders die Kombination mit dem neuen Frachtzentrum ergibt eine Traumvorstellung vom "Leben im Grünen". Natürlich sollte z. B. der Friedrichsgaber Weg von Verkehr entlastet werden - aber muss es da gleich die Umgehung sein? Macht es nicht eventuell mehr Sinn, den Verkehrsfluss durch optimierte Ampelschaltungen oder den einen oder anderen Kreisverkehr zügiger zu gestalten? Auch ein Ausbau der A 7 mit entsprechendem Zubringer über bestehende Straßen könnte Norderstedt vom Verkehr entlasten, ohne den Rest der Naherholungsgebiete zu zerstören. Sind es nicht gerade diese Gebiete, die das Leben hier so lebenswert machen? Jens Becker Norderstedt per E-Mail Falscher Ansatz zum Sparen "Norderstedt-Zuschüsse sollen geprüft werden" - NZ vom 11. Februar Aus dem Artikel ging leider nicht klar hervor, ob die Stadt bereits die Hälfte der Bahn- und Buskosten für Kinder und Jugendliche trägt oder sich erst mit dem Gedanken trägt. Typisch ist aber mal wieder, dass hier ein bestimmt kostenintensiver Prüfauftrag vergeben wird, nur weil die Schüler auch in den Ferien vergünstigt die Öffis benutzen könn(t)en! Wird dieser Prüfauftrag im Verhältnis nicht teurer sein als die Unterstützung unserer künftigen Rentenzahler? Ist hier nicht mal wieder der falsche Ansatz zum Sparen? Sehr erstaunlich ist auch, dass diese Gedanken gegen die Schüler von einem "Ausschuss für junge Menschen" gehegt werden . . . K. Weinreich Kisdorf per E-Mail Ein Artikel zum Nachdenken "Komplett eingerichtet mit Sachen vom Sperrmüll" - NZ vom 6. Februar Hoffentlich haben alle die Norderstedter Wohlstandsbürger, die so gegen Sperrmüllabfuhr und vor allem gegen die Sperrmüll-Touristen wettern, diesen Beitrag gelesen. Hoffentlich sind sie dabei auch ein wenig nachdenklich geworden! H. Stradt Weg am Denkmal 22 Norderstedt Ein perfekter Schildbürgerstreich "Straße ausgebaut, dann gesperrt" - NZ vom 8. Februar Es sieht nicht nur ein bisschen nach Schildbürgerstreich aus, sondern es ist ein Schildbürgerstreich! Die Tatsache, dass etwa 1500 Autos den Graffweg befahren haben, sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Es sind nicht nur die Oersdorfer, sondern auch die Kisdorfer, die auf der Rückfahrt aus der Kaltenkirchener Innenstadt, den Graffweg befahren haben, weil auf Grund der Kaltenkirchener Verkehrssituation das Linksabbiegen in Richtung Kisdorfer Weg meist nicht möglich ist. Der Einbau einer weiteren Ampel ist, was soll man von einer unfähigen Verwaltung anderes erwarten, die Lösung, die den Verkehrsfluss zusätzlich behindern wird. Man sollte den Damm im Graffweg wieder entfernen. Ich schlage vor, ihn zu uns nach Kisdorf an den Karklohweg zu versetzen. Wir möchten den Durchgangsverkehr gern aus unserer Straße verbannen. Peter Traub Kisdorf per E-Mail Abschied von den Laubbäumen "Baumschutzsatzung" - NZ vom 6. Februar Nur weiter so, Herr Weinhold, dem stummen Frühling und der nachhaltigen Schädigung unserer Luft immer ein Stückchen näher! Dank der Baumschutzlockerung und der "mündigen" Bürger fallen schon jetzt reihenweise auch die Laubbäume der Säge zum Opfer. Margret Topp Klaus-Groth-Weg 60 Norderstedt

20.02.2002: Mit der voll verlegten Bundesstraße 432 fehlt die wichtigste Verbindung im Konzept zur Verkehrsentlastung in Norderstedt. Das kritisiert die Freie Wähler Union (FWU), nachdem sich parteiübergreifend vor allem die Querspange Glashütte und die Westumgehung Garstedt als künftige neue Straßen herauskristallisiert hatten (die NZ berichtete). "Wir brauchen nach wie vor eine vernünftige Ost-West-Entlastung und die Verbindung von der Segeberger Chaussee zur Autobahn 7", sagt FWU-Chef Alfred Wagner, der schon als Mitglied von CDU und Bürgerpartei für das Projekt gekämpft hatte. Hanebüchen sei die Absage an den Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte, weil dort nicht genügend Verkehr herrschen würde. "Autobahnanschlüsse brauchen natürlich vernünftige Zubringer wie die verlegte Bundesstraße 432", sagt Wagner. Hinzu komme, dass die Querspange Glashütte und die Umgehung Garstedt insgesamt rund 50 Millionen Euro kosten würden - eine Summe, die die Stadt angesichts des Haushaltsloches kaum aufbringen könne. Eine verlegte Bundesstraße hingegen werde zum großen Teil vom Bund finanziert. "Wer schon überfordert ist, eine zweite Zufahrt zu Aldi im Norderstedter Stadtteil Glashütte zu verwirklichen, sollte die Finger von größeren Projekten lassen", sagt Wagner

25.02.2002: Wenn es schneit und friert, kann zumindest die Garstedter Wehr nicht immer garantieren, rechtzeitig am Einsatzort zu sein. Das wurde während der Jahreshauptversammlung der Wehr deutlich. Wehrführer Heinz Wiersbitzki bemängelte in Gegenwart von Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl und Stadtrat Harald Freter die mangelnde Schnee- und Eisbeseitigung vor dem Feuerwehrhaus und auf den Parkplätzen. "Das ist erforderlich, um ein schnelles Abrücken der Feuerwehrfahrzeuge zu gewährleisten", sagte der Wehrführer. Das Thema sei von ihm mehrfach angesprochen worden, es sei aber keine Verbesserung eingetreten. Die Arbeit für die freiwilligen Feuerwehren in Norderstedt reißt nicht ab - ganz im Gegenteil: Die Garstedter Wehr wurde im vergangenen Jahr zu 253 Einsätzen gerufen. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 23,4 Prozent. Zehn Brandeinsätze und 38 Hilfseinsätze mussten gegenüber 2000 mehr geleistet werden. Für die Norderstedter Wehren ist zudem noch eine weitere Aufgabe hinzugekommen, die nach Ansicht von Heinz Wiersbitzki auf Dauer nicht erbracht werden kann: Die Stellung von Brandsicherheitswachen für die "TriBühne" bedeute eine zusätzliche Belastung für die Kameraden. Der Wehrführer stellte aber eine Änderung in Aussicht: Im Laufe des Jahres 2002 würden die Wehren von dieser Aufgabe weitgehend entbunden. Wiedergewählt wurden während der Jahreshauptversammlung mit Thomas Ferner und Walter Lohse zwei bewährte Kräfte: Thomas Ferner bleibt weiterhin Schriftführer, Walter Lohse wird auch nach zwölf Jahren Leiter des Musikzuges bleiben. Für 30-jährige Mitgliedschaft in der Garstedter Wehr wurde der langjährige Gerätewart Walter Kirst geehrt, für 25-jährige Mitgliedschaft Hans-Peter Krohn, Thomas Wallat und Ralf Witt. 20 Jahre aktive Feuerwehrleute oder -musikanten sind Thomas Ferner, Claudia Grünwaldt und Petra Jach, zehn Jahre sind Stefan Greif und Stefanie Sievers aktiv. Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl machte den Garstedter Feuerwehrleuten eine interessante Ankündigung: Erstmals werden die Norderstedter Wehren in diesem Jahr an einer Großübung auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel teilnehmen

26.02.2002: Anlässlich des Weltgebetstages finden am Freitag, 1. März, folgende ökumenische Gottesdienste statt: 17 Uhr Christuskirche Garstedt, 16.30 Uhr Johanneskirche Friedrichsgabe, 15 Uhr Falkenbergkirche. Zuvor haben interessierte Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, um 15.30 Uhr in der Christuskirche Garstedt und um 15 Uhr in der Johanneskirche Friedrichsgabe beim Kaffeetrinken Informationen über Rumänien zu erhalten. Rumänien steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des Weltgebetstages

26.02.2002: Alle Vorstandsmitglieder des Norderstedter Frauenchores von 1986 wurden auf der Jahreshauptversammlung in ihren Ämtern bestätigt. Den Vorsitz hat somit weiterhin Christa Brennicke-Stolk, die seit 1992 dem Vorstand angehört und 1998 Irmgard von Trotha in dieses Amt folgte. Der Norderstedter Frauenchor ist wie alle anderen Norderstedter Kulturträger aus der kulturellen Landschaft der Stadt nicht wegzudenken. Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Feier zum 15. Chor-Geburtstag, die durch Christa Heise-Batt, erste Kulturpreisträgerin der Stadt, und der ihr ureigenen Rezitation humoriger Geschichten gewürzt und vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt instrumental begleitet wurde. Ein Problem teilt auch der Frauenchor mit den anderen Gesangvereinen: Es fehlt an Nachwuchs, vor allem an jungen kräftigen Stimmen. Wer Lust hat, in der Gemeinschaft zu singen, schnuppert einfach einmal am Übungsabend der Sängerinnen hinein: Jeden Mittwoch von 19.30 bis 21.30 Uhr in den Räumen der Arbeiterwohlfahrt am Cordt-Buck-Weg 38. (lin)

27.02.2002: Die FDP fordert ein neues Verkehrskonzept und Hinweissystem für Norderstedt. Der Ost-West-Verkehr soll nicht mehr auf der jetzigen B 432 über den Knoten Ochsenzoll, sondern über die Tangstedter Landstraße, den Ring 3 und den Krohnstiegtunnel auf Hamburger Gebiet zur A 7 und zum Gewerbegebiet Nettelkrögen geleitet werden. Dadurch würde der Staupunkt im Süden Norderstedts entlastet. Weiter sieht das Konzept vor: Den Verkehr von der B 432 nicht über die Ulzburger Straße, sondern über die Schleswig-Holsteins-Straße nach Norden leiten, um die Ulzburger Straße mit Wohn- und Geschäftsgebieten zu entlasten. Verkehr aus Hamburg soll über die A 7 und die neue Anschlussstelle Henstedt-Ulzburg und nicht mehr über die Ulzburger Straße nach Norden gelenkt werden. Von Norden sollen die Ampeln so geschaltet werden, dass die Autofahrer über die Schleswig-Holstein- und nicht über die Ulzburger Straße nach Süden fahren. Während diese Vorschläge bisher bei den anderen Parteien auf Widerstand stießen, wird eine weitere Idee von einer breiten Mehrheit unterstützt: die Westumgehung Garstedt.

27.02.2002: Die Geschäftsleute vom Harksheider Markt wollen sich mit einem Stand an der Erlebnismesse NoGa vom 3. bis 5. Mai auf der Fläche am Garstedter Müllberg beteiligen. Ideen zur Gestaltung will die Interessengemeinschaft "Rund um den Harksheider Markt" während der nächsten Mitgliederversammlung diskutieren. Wer mitgestalten will, sollte sich am Montag, 4. März, um 18.30 Uhr in der Falkenbergkirche einfinden.

28.02.2002: Feuerwehr musste wegen "Anna" auch eingeschlossene Personen aus Fahrstühlen befreien. Barbara Warning Norderstedt Sturmtief "Anna" fegte Dienstagabend über Norddeutschland und hinterließ eine Spur der Verwüstung. "Die Orkanböen erreichten Windgeschwindigkeiten über 120 Stundenkilometer und verursachten hohen Sachschaden in ganz Norderstedt", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Der Sturm entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und riss Container los. Drei Züge der Norderstedter Wehr waren mit 90 Mann von 16 Uhr bis 4 Uhr nachts unermüdlich im Einsatz. 14 Polizisten halfen ebenfalls bis nachts, um die Sturmschäden zu beseitigen. Zweimal fiel nachmittags in Norderstedt der Strom für einige Minuten aus. "Der Orkan hat das Hochspannungsnetz von "Eon" beschädigt, die Vorlieferer der Schleswag sind. Dadurch kam es zu den Ausfällen", erklärt Klaus Raabe, technischer Leiter der Stadtwerke. Die Feuerwehr musste deshalb zweimal ausrücken, um eingeschlossene Personen aus Fahrstühlen zu befreien. Die Feuerwehrleute waren aber hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu beseitigen, beziehungsweise umsturzgefährdete Bäume zu fällen. Am Speckenbarg fiel ein Baum auf eine Stromleitung. Dort waren so viele Bäume beschädigt, dass die Feuerwehr die Straße sperrte, nachdem sich ein Feuerwehrmann verletzt hatte, um die eigenen Leute nicht weiter zu gefährden. Insgesamt mussten im Kreis Segeberg durch Überflutungen und umgestürzte Bäume so viele Straßen gesperrt werden, dass im gesamten Kreis keine Absperrmaterialien mehr zur Verfügung standen. In Tangstedt liefen Straßengräben über und machten Henstedter Weg und Harksheider Weg unpassierbar. 30 Feuerwehrmänner der drei Ortswehren waren mit Hilfe eines Tiefbauers im Einsatz, um die Wassermassen abzupumpen. Zwischen Struvenhütten und Hartenholm wurde eine Frau verletzt, als sie mit ihrem Wagen in den Anhänger eines Geländewagens fuhr, der sich durch eine Sturmböe quergestellt hatte. Gegen 17.30 Uhr alarmierte Walter Bechthold, Hausmeister der Grundschule Gottfried-Keller-Straße, die Norderstedter Feuerwehr, da das Flachdach des Schulgebäudes im Sturm wehte. "Das Dach hatte sich auf 30 Meter Länge zwei Meter tief gelöst und drohte abzuheben", berichtet Joachim Seyferth. Schulleiter Hans-Peter Drosdatis ist über den Einsatz des Lobes voll: "Die Feuerwehr war sofort da und hat damit das Schlimmste verhindert." Gestern Morgen konnte deshalb wieder unterrichtet werden. Aber auch gestern rückten Feuerwehr, Polizei und THW wieder aus, um Sturmschäden zu beseitigen. So drohte eine Tanne auf dem Grundstück von Hildegard Bollhorn an der Ulzburger Straße auf das Haus ihrer Nachbarin zu stürzen. "Normalerweise versuchen wir immer, die Bäume zu retten", sagte Einsatzleiter Roland Mohr von der Garstedter Wehr. "Aber in diesem Fall hatten sich die Wurzeln durch den Sturm gelockert." Am Kringelkrugweg lief währenddessen der Baggersee über und setzte eine riesige Fläche inklusive des dort befindlichen Kleingartenvereins unter Wasser. Feuerwehr und THW waren Stunden im Einsatz, um die Wassermassen abzupumpen. Insgesamt musste die Norderstedter Wehr wegen Sturmtief "Anna" über 50-mal ausrücken

28.02.2002: Ein Recht auf würdiges Wohnen "Norderstedt braucht neue Straßen und Gewerbeland" - NZ vom 21. Januar Ich gehe davon aus, dass der Begriff "Agenda 21" und die Bedeutung noch nicht recht erfasst wurde, sonst würden diese Forderungen mit Fragezeichen versehen sein. Die mir mit Einladung der Stadt zur Folgeveranstaltung der Zukunftskonferenz in Norderstedt beigelegte Broschüre "Die Erd-Charta" weist unter mehreren Punkten darauf hin, wie der Lebensraum erhalten werden kann und muss. Explizit unter Punkt 6 heißt es: "Schäden vermeiden, bevor sie entstehen, ist die beste Umweltschutzpolitik. Bei begrenztem Wissen gilt es, das Vorsorgeprinzip anzuwenden". Fangen wir bei der Garstedter Ortsumgehung an. In den Gebietsgutachten, die mir vorliegen, wird gewarnt, diese Flächen zu versiegeln. Unter anderem heißt es: " . . . hohe Beeinträchtigung von Grundwasser (sehr hohe Verschmutzungsempfindlichkeit), Landschaftsbild und Erholung, Klima und Luft". Die Garstedter Feldmark ist aus landschaftsplanerischer Sicht insgesamt hoch empfindlich gegenüber Eingriffen in dieser Größenordnung. Somit ist eine besondere Wohnansiedlung nicht angebracht und auch die Ausweisung neuer Gewerbeflächen wohl indiskutabel - erst recht, wo angedacht wird, die Gewerbesteuer abzuschaffen. Wer finanziert das? Und wenn gemeint wird, dass die Gewerbeflächen nahezu aufgebraucht sind, dann wäre doch zu überlegen, ob die überalterten Gebäude in den ausgewiesenen Gewerbegebieten nicht billiger für Firmenansiedlungen zu sanieren und zu erweitern sind. Die Sanierung der Gewerbeflächen geht nicht zu Lasten der Allgemeinheit, sondern zu Lasten der Betriebe, die sich um diese Flächen bemühen. Allgemeinheit heißt hier Steuerzahler. Und nun zur geplanten dreispurigen Niendorfer Straße. Ich lese dabei nicht, wie die Ohechaussee und die Niendorfer Straße entlastet werden sollen - außer der Vorstellung, Alt-Garstedt zu umgehen. Die beiden Straßen sind heute für die Anwohner schon eine bedauernswerte Zumutung. Wo ist in diesem Artikel die Möglichkeit aufgezeichnet, den Hauptverkehr dort zu mindern. Muss es eine dreispurige Straße sein, wenn es doch heißt, dass das geplante Logistikzentrum direkt von der Autobahn angefahren wird? Ist es doch nicht ganz so? Die Anwohner der Straßen haben ein Recht auf würdiges Wohnen. Die Vorschläge und Forderungen, die langfristig verstanden werden sollen, sind von den Stadtvertretern jetzt zu planen und zu bedenken. Denn die Planung des Logistikzentrums zu Lasten der Garstedter Bevölkerung setzt "jetzt" eine neue Gesamtplanung voraus. Wäre es von Norderstedt Marketing zum Wohle der Stadt Norderstedt nicht angebracht, einmal vom "Haben-Wollen" weg zu denken und Norderstedt zu einer Stadt zu machen, wo Bevölkerung und Gewerbe einander akzeptieren können? Waltraud Kortum Lütjenmoor 22a Norderstedt Stromlieferant sofort wechseln! "Stromrechnung: Schock für die Norderstedter" - NZ vom 16./17. Februar Die Erhöhung der Stromsteuer kann nicht der Stein des Anstoßes sein, denn die Mehrheit von uns hat sie gewollt und gewählt. Der schmerzhafte Griff ins Portemonnaie der Norderstedter geschieht dann auch größtenteils zu Gunsten der Schleswag. Und da frage ich mich: "Wo leben wir eigentlich?" In einem liberalisierten Strommarkt können die Stadtwerke ihren, richtiger: unseren Strom europaweit, vielleicht sogar weltweit einkaufen. Es dürfte seitens der Stadtwerke deshalb doch heißen: "Unser ,derzeitiger' Stromlieferant . . . hat die Preise angehoben." Mir fehlt jeglicher Hinweis auf Bemühungen der Stadtwerke, andere, preiswertere Einkaufsquellen zu erschließen. Preiserhöhungen der Schleswag ebenso wie deren Strom nur durchzuleiten, ist zu wenig. Die Leitung der Stadtwerke besitzt hier den Ruf, geniale Kaufleute zu sein. Hier ist sie gefordert, anstatt mit einzelnen Tarifbeispielen die Situation im Ganzen zu verschönern. Bruno Lorenzen Henstedter Weg 27 Norderstedt

28.02.2002: Feuerwehr musste wegen "Anna" auch eingeschlossene Personen aus Fahrstühlen befreien. Barbara Warning Norderstedt Sturmtief "Anna" fegte Dienstagabend über Norddeutschland und hinterließ eine Spur der Verwüstung. "Die Orkanböen erreichten Windgeschwindigkeiten über 120 Stundenkilometer und verursachten hohen Sachschaden in ganz Norderstedt", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Der Sturm entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und riss Container los. Drei Züge der Norderstedter Wehr waren mit 90 Mann von 16 Uhr bis 4 Uhr nachts unermüdlich im Einsatz. 14 Polizisten halfen ebenfalls bis nachts, um die Sturmschäden zu beseitigen. Zweimal fiel nachmittags in Norderstedt der Strom für einige Minuten aus. "Der Orkan hat das Hochspannungsnetz von "Eon" beschädigt, die Vorlieferer der Schleswag sind. Dadurch kam es zu den Ausfällen", erklärt Klaus Raabe, technischer Leiter der Stadtwerke. Die Feuerwehr musste deshalb zweimal ausrücken, um eingeschlossene Personen aus Fahrstühlen zu befreien. Die Feuerwehrleute waren aber hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume zu beseitigen, beziehungsweise umsturzgefährdete Bäume zu fällen. Am Speckenbarg fiel ein Baum auf eine Stromleitung. Dort waren so viele Bäume beschädigt, dass die Feuerwehr die Straße sperrte, nachdem sich ein Feuerwehrmann verletzt hatte, um die eigenen Leute nicht weiter zu gefährden. Insgesamt mussten im Kreis Segeberg durch Überflutungen und umgestürzte Bäume so viele Straßen gesperrt werden, dass im gesamten Kreis keine Absperrmaterialien mehr zur Verfügung standen. In Tangstedt liefen Straßengräben über und machten Henstedter Weg und Harksheider Weg unpassierbar. 30 Feuerwehrmänner der drei Ortswehren waren mit Hilfe eines Tiefbauers im Einsatz, um die Wassermassen abzupumpen. Zwischen Struvenhütten und Hartenholm wurde eine Frau verletzt, als sie mit ihrem Wagen in den Anhänger eines Geländewagens fuhr, der sich durch eine Sturmböe quergestellt hatte. Gegen 17.30 Uhr alarmierte Walter Bechthold, Hausmeister der Grundschule Gottfried-Keller-Straße, die Norderstedter Feuerwehr, da das Flachdach des Schulgebäudes im Sturm wehte. "Das Dach hatte sich auf 30 Meter Länge zwei Meter tief gelöst und drohte abzuheben", berichtet Joachim Seyferth. Schulleiter Hans-Peter Drosdatis ist über den Einsatz des Lobes voll: "Die Feuerwehr war sofort da und hat damit das Schlimmste verhindert." Gestern Morgen konnte deshalb wieder unterrichtet werden. Aber auch gestern rückten Feuerwehr, Polizei und THW wieder aus, um Sturmschäden zu beseitigen. So drohte eine Tanne auf dem Grundstück von Hildegard Bollhorn an der Ulzburger Straße auf das Haus ihrer Nachbarin zu stürzen. "Normalerweise versuchen wir immer, die Bäume zu retten", sagte Einsatzleiter Roland Mohr von der Garstedter Wehr. "Aber in diesem Fall hatten sich die Wurzeln durch den Sturm gelockert." Am Kringelkrugweg lief währenddessen der Baggersee über und setzte eine riesige Fläche inklusive des dort befindlichen Kleingartenvereins unter Wasser. Feuerwehr und THW waren Stunden im Einsatz, um die Wassermassen abzupumpen. Insgesamt musste die Norderstedter Wehr wegen Sturmtief "Anna" über 50-mal ausrücken

März

04.03.2002: Vier Ahorn-Bäume wurden von einem Unbekannten zerstört. Barbara Warning Norderstedt Vier jungen Ahorn-Bäumen wurden in der Garstedter Feldstraße gegenüber der Einmündung Achternfelde die Kronen gekappt. Der Schaden beträgt rund 5000 Euro. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Stadt nicht um Vandalismus Jugendlicher, die spontan auf die Idee kommen, ihre überschäumenden Kräfte an Bäumen auszulassen, sondern um einen gezielten und geplanten Zerstörungsakt. Denn um die Baumspitzen zu erreichen, mussten Leiter und Säge herbeigeschleppt werden. "Wir vermuten, dass Anlieger die Ahorne beschädigt haben", sagt Bernhard Kerlin, Gartenbauingenieur bei der Stadt und für Baumfragen zuständig. Bei den Ahornen handelt es sich um eine säulenförmig wachsende Art. "Wir haben extra schmale, langsam wachsende Bäume ausgesucht, die die Grundstücke nicht stark beschatten", erklärt Bernhard Kerlin. Da der Leittrieb gekappt worden sei, könnten sie keine Krone mehr bilden, sondern wüchsen kugelförmig in die Breite. "Damit würden sie später den Verkehr, insbesondere Lastwagen, behindern. Wir müssen sie deshalb durch neue Bäume ersetzen", sagt der Baumexperte. Dies sei nicht nur für die Anlieger ärgerlich, die für die Bäume bezahlt hätten. "In Norderstedt mit seiner großen Verkehrsdichte ist jeder Baum, der Abgase und Staub schluckt, so wichtig", meint Bernhard Kerlin. "Es macht mich deshalb unendlich traurig, dieses Werk mutwilliger Zerstörung ansehen zu müssen." Im vorigen Jahr war an gleicher Stelle schon einmal ein Baum gekappt worden, aber damals dachte das Team Natur und Landschaft der Stadt noch an ein Versehen. "Nach dem neuerlichen Vandalismus ist klar, dass es sich um eine gezielte Zerstörung von Allgemeingut handelt, die angezeigt werden muss", sagt Kerlin. Er bittet um Hinweise auf die Täter unter Tel. 535 95 244. Die Anrufe werden vertraulich behandelt

06.03.2002: Die Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz protestiert dagegen, dass die Garstedter unter Fluglärm leiden, weil Flüge so starten, dass zu ihren Lasten die Hamburger Bevölkerung geschont wird. Sie bittet Bürgermeister Hans-Joachim Grote deshalb, bei seinem Gespräch mit Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall heute Morgen auf eine Änderung zu dringen. Ein weiteres Ärgernis für die Garstedter sind die trotz der neuen Lärmschutzhalle für das Testen von Düsentriebwerken auf dem Fuhlsbütteler Flughafen immer wieder im Freien stattfindenden Standläufe, die sie mit Gestank und Lärm belästigen. Bürgermeister Hans-Joachim Grote berichtete den Mitgliedern des Hauptausschusses, dass 350 Probeläufe pro Jahr in der Halle stattfinden könnten, aber rund 50 Standläufe auch in Zukunft ins Freie verlegt würden. Grund wären unter anderem die Windverhältnisse. Denn wenn Ostwind weht, kann die Halle nicht genutzt werden, da dann der Wind von hinten kommt und Verwirbelungen verursacht. Insgesamt hat sich der Dauerschallpegel in Norderstedt allerdings reduziert, da früh morgens und nachts weniger Flugzeuge starten und landen als früher. Auch besonders laute Maschinen fliegen Fuhlsbüttel kaum mehr an

07.03.2002: Norderstedt Norderstedts Finanzen sind arg strapaziert. Wäre die Stadt ein Wirtschaftsunternehmen, müsste Bürgermeister Hans-Joachim Grote bald zum Amtsgericht gehen und Insolvenz anmelden. Die Finanzkrise begann im Herbst vergangenen Jahres, als die Opel-Bank als größter Gewerbesteuerzahler wegfiel. Inzwischen hat sich die Finanzlage dramatisch zugespitzt. Für das Jahr 2003 erwartet die Stadt ein Finanzloch von 14,2 Millionen Euro. Für geplante Investitionen von 11,6 Millionen Euro steht nicht mal mehr ein Euro bereit. Grote hat einen 100-Punkte-Katalog erarbeitet, in dem Sparmaßnahmen aufgelistet sind. Es handelt sich lediglich um Vorschläge. Die Politiker müssen jetzt entscheiden, wie sie die Finanzen in Ordnung bringen wollen. Die Norderstedter Zeitung hat die wichtigsten 55 Punkte zusammengestellt: Norderstedt nimmt den Kreis in die Verantwortung Der Kreis Segeberg soll aufgefordert werden, für Norderstedt die Kreisumlage (22,2 Millionen Euro im Jahr 2002) deutlich zu senken, weil die Stadt viele Aufgaben des Kreises übernommen hat. Ist der Kreis zur Senkung der Umlage nicht bereit, soll er seine ursächlichen Aufgaben wieder übernehmen. Die Stadt will sich bemühen, für bestimmte Aufgaben Sponsoren zu gewinnen. Leistungen der Stadt könnten Dritten gegen Rechnung angeboten werden. Über einen Verkauf des "Arriba"-Erlebnisbades wird nachgedacht. Nachteil: Der Erwerber müsste die Eintrittspreise erheblich erhöhen. Einführung einer Pferdesteuer: Bei 2500 bis 3500 Pferden in der Stadt könnte die Norderstedt fast 450 000 Euro im Jahr einnehmen. Die Aufgaben des Umweltamtes könnten reduziert werden. Das städtische Umweltlabor ist nicht dringend notwendig. Die Schulen könnten eine erweiterte Budgetverantwortung mit Anreizen zur Kostensenkung übertragen bekommen. Bei den Schulen könnte das Gebäudemanagement einschließlich Reinigung optimiert werden. Die Schülerbeförderung könnte komplett vergeben werden. Schüler sollen mehr für den Schulbus zahlen Höhere Kostenbeteiligung der Schüler an der Schülerbeförderung. Schulpsychologen sind Aufgabe des Landes. Die Stadt könnte diese Aufgabe wieder zurückgeben. Die Kinderbetreuung, die von anderen Trägern übernommen wird, kostet die Stadt im Jahr 5,3 Millionen Euro. Durch Vertragsverhandlungen könnte die Stadt die Kosten drücken. Für städtische Kindergärten bringt die Stadt im Jahr 4,1 Millionen Euro auf. Angedacht sind höhere Elternbeiträge, weniger Personal und größere Gruppen. Wenn eine Ganztagsschule eingeführt wird, sollten Betreuungshorte konsequent geschlossen werden. Für die Kinderbetreuung durch Tagesmütter könnte eine Bearbeitungspauschale eingeführt werden. Die Kinder- und Jugendarbeit ist Aufgabe des Kreises. Die Stadt könnte diese freiwillig übernommene Aufgabe zurückgeben. Die Ferienpassaktion könnte über Sponsoring finanziert werden. Die Stadt könnte die Sportstätten an die Sportvereine übertragen, die dann dafür wirtschaftlich verantwortlich wären. Zurzeit wird fast jeder dritte Euro, der in die Sportförderung fließt, obendrein für Verwaltungsaufgaben ausgegeben. Hier soll Personal eingespart werden. Die Eintrittspreise für Theater und Konzerte könnten erhöht werden. Der gesamte Bereich Theater- und Konzertabo könnte an die "TriBühne" ausgelagert werden. Personal für die Künstlerbetreuung könnte eingespart werden. Der Kartenvorverkauf, der jetzt im Rathaus erfolgt, könnte an eine zu gründenden Touristenzentrale übertragen werden. Die Kontaktpflege zu den Partnerstädten, jetzt eine städtische Aufgabe, könnte ein Verein übernehmen. Die Stadtbücherei Garstedt könnte aufgelöst werden. Das pauschale Nutzungsentgelt in den Büchereien (jetzt 10 Euro im Jahr) könnte steigen. Zusätzlich könnte es eine Gebühr je Ausleihe geben. Die Stadtbildstelle müsste der Kreis Segeberg übernehmen. Für die Volkshochschule sind höhere Gebühren angedacht. VHS-Fachbereiche könnten zusammengelegt werden, dadurch Einsparung von Personalkosten. Die Mindestteilnehmerzahl je Kursus sollte erhöht werden. Die städtische Musikschule erfordert einen Zuschuss von fast 600 Euro pro Teilnehmer und Jahr. Die Gebühren sollten steigen. Einsparungen bei den Personalkosten der Musikschule. Für das Stadtarchiv und das Museum sollen Einnahmen erhöht werden. Muss das Stadtmuseum privatisiert werden? Überlegt wird, das Stadtmuseum zu privatisieren. Notunterkünfte: Zur Kostendeckung müssten die Einnahmen um 40 Prozent erhöht werden. Auslagerung des gesamten Gebäudemanagements an einen Eigenbetrieb. Die Vergabe des Reinigungsdienstes in öffentlichen Gebäude an Privatfirmen wird geprüft. Die "Reinigungsanforderungen" werden reduziert, es soll also weniger geputzt werden. Einsparungen bei den Gebäudeversicherungen durch Abschlüsse mit günstigen Direktversicherern. Eventuell Verzicht auf Gebäudeversicherung (Deckung von Schäden aus dem Haushalt). Übertragung der Be- dürfnisanstalten an ein Privatunternehmen. Übertragung der Park+ Ride-Plätze an die Verkehrsgesellschaft Norderstedt. Geprüft wird der Verkauf der städtischen Rentnerwohnungen. Bei Beiträgen für Straßenausbau sollen die Bürger schneller zur Kasse gebeten werden. Die Stilllegung einiger der 130 Kinderspielplätze ist im Gespräch. Geprüft wird, ob die Ausstattungsstandards der Spielplätze reduziert werden kann. Firmen sollen Paten für Spielplätze werden Die Stadt möchte ortsansässige Firmen als Paten für einzelne Spielplätze gewinnen. Das Team Vermessung der Stadt könnte die Aufgaben an private Dienstleister abgeben. Der öffentliche Personennahverkehr, für den die Stadt einen Zuschuss zahlt, könnte voll an die Verkehrsgesellschaft Norderstedt übergehen. Das entlastet die Stadtkasse. Die Stadt überlegt, das Betriebsamt (Abfallbeseitigung, Abwasser, Bestattungen und Straßenreinigung) an einen Eigenbetrieb zu übertragen. Die beiden städtischen Bauhöfe könnten zusammengelegt werden. Die Gebühren für die Friedhöfe könnten erhöht werden. Die Stadt muss prüfen, ob sie von den Bürgern eine Straßenreinigungsgebühr fordert. Der Landesrechnungshof und die Kommunalaufsicht fordern das seit Jahren

08.03.2002: Thomas Schäuble, Innenminister von Baden-Württemberg, kommt am Mittwoch, 13. März, nach Norderstedt. Der Bruder von Wolfgang Schäuble spricht von 17 Uhr an im "Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30, zum Thema "Keine Freiheit ohne Sicherheit". Der Minister wird über die Erfahrungen bei der Wahrung der Inneren Sicherheit in seinem Bundesland berichten. CDU-Landesvorsitzender Johann Wadephul und Kreisvorsitzender Gero Storjohann werden die hiesigen Probleme ansprechen.

09.03.2002: Ein Feuer hat in der Nacht zum Freitag ein Gebäude des Asylbewerberheims Am Knick völlig zerstört. Alle 28 anwesenden Bewohner konnten sich rechtzeitig ins Freie retten. Die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt rückte mit drei Löschzügen aus. Ursache des Brandes war ein defekter Fernseher im Obergeschoss. Wegen der starken Rauchentwicklung ließen die Rettungskräfte auch die gegenüberliegende Unterkunft evakuieren. Das Kriseninterventionsteam betreute die Betroffenen im nahe gelegenen Jugendfreizeitheim Buschweg. Die meisten Bewohner verbrachten die Nacht in der Asylunterkunft Harkshörner Weg oder bei Bekannten. Als die Rettungskräfte der Feuerwehr um 21.30 Uhr eintra- fen, schlugen die Flammen schon aus Fenstern und Türen. "Der Einsatz war nicht ganz ungefährlich", berichtet Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. "Das Feuer breitete sich über den Luftraum im Dachgeschoss aus und lief so über die Einsatzkräf- te hinweg." 96 Helfer waren vor Ort. Ein Bewohner verletzte sich, als er noch vor Eintreffen der Feuerwehr aus dem Fenster sprang. Ein anderer zog sich Schnittwunden zu. Beide wurden vom Rettungsdienst ambulant versorgt. "Die Bewohner haben fast alle ihre Habe verloren", schildert Hausmeister Siggi Bahde. "Das meiste ist drinnen geblieben, als sie rausliefen." Noch in der Nacht kamen Bürgermeister Hans-Joachim Grote und der erste Stadtrat Harald Freter zur Unglücksstelle, um sich ein Bild von den Löschmaßnahmen zu machen. Den Sachschaden schätzt die Kriminalpolizei auf 500 000 Euro. Noch gestern waren die Rettungskräfte aus Garstedt, Harksheide und Glashütte bis 10 Uhr mit den Löscharbeiten beschäftigt. "In den Wänden flackerten immer wieder Glutnester auf", erklärt Joachim Seyferth. "Die Unterkunft besteht aus Wohncontainern in Leichtbauweise", ergänzt Sanierungsarbeiter Norfried Mrula. "Obwohl das Haus schon Brand hemmend gebaut ist - wenn der Dämmstoff einmal glimmt, greift das Feuer in der Isolierschicht von den Wänden um sich." Weil die Wassermenge aus einem Hydranten nicht ausreichte, zapfte die Feuerwehr noch einen zweiten Hydranten in der Kohfurt an. "Wir haben 2000 Meter Schlauch verlegt", so Seyferth. "Innerhalb von fünf Minuten stand das Dach in Flammen", erzählt Zeki Tas, der vor einem Jahr in das Asylbewerberheim einzog. "Ich habe Lärm auf dem Gang gehört", sagt er. "Eine Familie hat gerufen, dann mein Nachbar. Der Flur war schon voll Rauch, über die Außentreppe liefen wir alle raus. Die Kinder hatten Angst." In seinem Zimmer hängt noch ein Handtuch zum Trocknen, knöcheltief steht das Löschwasser. Kleidung, Elektrogeräte, Bücher - alles zerstört. Wie die meisten der insgesamt 37 Bewohner kommt Zeki Tas jetzt in dem Gebäude gegenüber unter. "Dort waren einige Zimmer frei, ein Elektriker richtet sie gerade her", erklärt Hausmeister Siggi Bahde. "Einige Bewohner sind noch für ein paar Tage bei Bekannten. Wir suchen, wo wir sie unterbringen können. Manche müssen jetzt enger zusammenrücken." Im Flur sucht Sevge Ersöz nach Gegenständen, die heil geblieben sind. "Alles kaputt", sagt sie und zuckt mit den Schultern. Eine Metallschiene ist von der Decke gebrochen und klappert im Wind. Die Balken in den Zimmern schwelen noch. Sevge Ersöz zuckt mit den Schultern und lächelt. "Es hätte schlimmer kommen können." "Das war doch nur ein Feuer", sagt Stepanjan Samira und blickt aus der neuen Unterkunft auf die Ruine. "Ich habe schon viel Schlimmeres gesehen", erzählt sie. "In Aserbaidschan fielen Bomben auf mein Haus. Meine zwei Brüder wurden umgebracht und mein Hund ermordet. Hier ist doch keinem was passiert." Stepanjan Samira dankt der Feuerwehr und der Polizei: "Ich habe den Notfallmelder eingeschlagen, und sie kamen sofort!" "Das war doch nur ein Feuer. Ich habe schon viel Schlimmeres erlebt. In Aserbaidschan fielen Bomben auf mein Haus." Stepanjan Samira

12.03.2002: Leserbriefe: Kriminalität nicht legalisieren "Ellerau wehrt sich gegen Pädophile" - NZ vom 1. März Selten hat mich ein Zeitungsartikel so aufgeregt wie der obige. Wie kann es angehen, dass Kriminelle - für mich ist es das schwerste Verbrechen überhaupt - die Möglichkeit haben, ihr Tun zu legalisieren? Wenn jemand einen Antrag stellt, gibt er doch indirekt zu, Täter zu sein. Ich habe Angst, dass es ihnen gelingen könnte, weil jemand nicht aufmerksam genug ist! Bitte bleiben Sie unbedingt an diesem Thema dran. Berichten Sie über die Qualen, die ein missbrauchter Mensch sein Leben lang erleiden muss. Sprechen sie mit den Fachleuten darüber und informieren Sie Ihre Leser, damit alle Menschen für deses Thema sensibilisiert werden. Anne-Margret Stolze Segeberger Chaussee 104 c Norderstedt Diesen Verein darf es nicht geben Mit Entsetzen habe ich den Artikel: Ellerau wehrt sich gegen Pädophile gelesen. Die Gründung, einen Verein für gewaltfreien Kindersex, das darf auf keinen Fall geschehen. Hier zeigt die Gemeinde Ellerau Einigkeit mit Ausnahme der CDU. Eine Unverschämtheit, dass jemand für so etwas einen Verein gründen will. Allein das Vorhaben ist eine Sauerei. Kein Kind will Sex mit Erwachsen! Es will einfach nur behütet Kind sein dürfen! Tom Berner Berliner Damm 47 Ellerau per E-Mail Eltern wollten die Hausschuh-Pflicht "Sind Hausschuhe Pflicht?" - NZ vom 2./3. März Die Schulkonferenz der Grundschule Schmalfeld-Hasenmoor hat in einer Schulkonferenz beschlossen, dass die Kinder während des Unterrichts Hausschuhe tragen sollen. Es handelt sich damit nicht um eine Anordnung der Schulleitung, sondern um ausdrücklichen Elternwillen. Hierzu merke ich an, dass auch im Kindergarten Hausschuhe getragen werden müssen. Auch an anderen Schulen ist das Tragen von Hausschuhen (in eini- gen seit über zehn Jahren) "Pflicht". Tanja Ahsbahs-Brügemann Schützenstraße 11a Schmalfeld Wo bleibt Kritik an der Diäten-Erhöhung? "Ritzek wirft der Landesregierung Verschwendung von Steuergeld vor" - NZ vom 20. Februar Die Kritik des Landtagsabgeordneten Manfred Ritzek (CDU) hinsichtlich der Verschwendung von Steuergeldern habe ich mit Interesse zur Kenntnis genommen. Der Landtagsabgeordnete kritisiert sehr oft die rot-grüne Landesregierung. Dagegen ist nichts einzuwenden, denn das ist seine Aufgabe als Abgeordneter der Opposition. Ich vermisse hierbei aber jetzt die Kritik des Manfred Ritzek hinsichtlich der geplanten Erhöhung der Grunddiäten von derzeit 7680 Mark auf rund 13 000 Mark im Monat. Das Bundesverfassungsgericht hat am 2. Mai 2000 zahlreiche Funktionszulagen für Landtagsabgeordnete mit der Verfassung als nicht vereinbar erklärt. Weil diese Funktionszulagen nicht verfassungskonform sind, müssen sie gestrichen werden. Hierbei würden aber Abgeordnete, die bisher unrechtmäßig Zulagen erhalten haben, finanzielle Einbußen erleiden. Dies möchte man nun unter allen Umständen vermeiden. Man ist deshalb auf die geniale Idee gekommen, die Grunddiäten einfach zu verdoppeln. Dieser großartige Vorschlag würde Abgeordnete, die bisher keine Funktionszulagen erhielten, günstiger abschneiden lassen. Diejenigen aber, die bisher das Glück hatten, Zulagen zu erhalten, würden kaum Einbußen erleiden. Zu diesem Thema fehlt bisher jegliche Kritik des Landtagsabgeordneten Ritzek, der doch ansonsten der Landesregierung Verschwendung von Steuergeld vorwirft. Vielleicht sollte der Abgeordnete Ritzek bei der Diätendebatte einmal darauf verweisen, dass die unabhängige Kommission unter Vorsitz von Ex-Rechnungshofpräsident, Rudolf Dieckmann, Empfehlungen für die Zahlungen an die Hamburger Bürgerschaftsabgeordneten überreicht hat. Er schlägt eine Anhebung der monatlichen Diäten um 28 Euro (plus 1,2 Prozent) vor. Hier scheint man die Finanzlage der Stadt Hamburg einwandfrei zu berücksichtigen. Karl-Heinz May Bargweg 64 Norderstedt Gehwegplatten schlecht verlegt "Harksheide: Nasse Füße wegen schiefer Platten" - NZ vom 19. Februar Nicht nur in Harksheide, auch bei uns in Garstedt, schwerpunktmäßig auf den Fußwegen zwischen den Reihenhäusern Hirtenstieg, Lehmbarg, Ottmutherweg, sind die Gehwegplatten von "wilhelm.tel" nach deren Arbeiten schlecht verlegt worden. Vor diesen Arbeiten waren die Platten eben und gaben zu keinerlei Beanstandungen Anlass. Da ich täglich mit meinem Hund diese Wege nutze und dies seit Jahren, kann ich dieses so behaupten. Auf einem Lauf im Dunkeln bin ich Anfang des Jahres gestürzt, und zwar bin ich über eine Platte, die zirka drei Zentimeter hoch hervor ragte, gestolpert. Ich bin schon der Ansicht, dass die Verursacher dieser Unregelmäßigkeiten dafür sorgen sollten, dass diese beseitigt werden, bevor Schlimmeres passiert. Meine Rippenprellung ist inzwischen ausgestanden, und ich weiß, wo die Stolperstellen sind. Anke Groth Hirtenstieg 62 Norderstedt

15.03.2002: "Sicherheit ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen, das wir sicherstellen müssen", sagte Gero Storjohann, CDU-Kreisvorsitzender, zur Einleitung eines Nachmittags mit Thomas Schäuble, dem Innenminister von Baden-Württemberg und Bruder von Wolfgang Schäuble. Der Minister sprach im vollbesetzten Saal des "Garstedter Hofes" über das Thema "Keine Freiheit ohne Sicherheit". "Denn die Freiheitsrechte jedes Bürgers stehen nicht in einem Gegensatz zur Sicherheit", betonte Thomas Schäuble. "In einem demokratischen Rechtsstaat brauchen die Bürger keine Angst vor der Polizei zu haben. Die Deutschen haben dagegen momentan Angst, dass die Polizei der Verbrechen nicht mehr Herr wird." Er fordert deshalb, dass die für ganz Deutschland geltenden Gesetze in den Bundesländern nicht mehr, wie bisher, unterschiedlich angewandt werden. Die Polizei müsse besser ausgestattet und spezialisiert werden, um gegen die zunehmende Krimininalität vorgehen zu können. Das bekräftigte Johann Wadephul, CDU-Landesvorsitzender: "Es kann nicht sein, dass in Schleswig-Holstein die Polizei im 21. Jahrhundert mit Mitteln aus dem 19. Jahrhundert Verbrechen aufklären muss." In manchen Polizeistationen gebe es beispielsweise nicht einmal einen Computer. "Wir fordern deshalb eine bessere Ausstattung der Polizei und mehr Polizisten, damit die Bürger sich hier wieder sicher fühlen." (bw)

18.03.2002: Norderstedt Die Norderstedter Feuerwehrmänner müssen mit neuen Helmen ausgerüstet werden. Die Stadt muss 130 Helme für etwa 30 000 Euro anschaffen. Die bislang benutzten Helme, nach EU-Norm geprüft und offiziell zugelassen, sind mangelhaft: Bei großer Hitze werfen sie Blasen und können zu einer Gefahr für die Feuerwehrmänner werden. Einen neu entwickelten Helm testen die Norderstedter Feuerwehren bereits, ein zweiter ist seit Freitag auf dem deutschen Markt erhältlich. "Bevor wir etwas anschaffen, was sich nach einem halben Jahr als nicht geeignet erweist, wollen wir erst einen Test von neuen Helmen bei der Deutschen Materialprüfungsgesellschaft im April abwarten", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. Übungen in Brandcontainern, wo leicht 700 bis 900 Grad Celsius erreicht werden, haben gezeigt, dass sich die bislang benutzten Kunststoffhelme bei extremer Hitze verformen. Die Feuerwehrunfallkasse verbot daraufhin jetzt den Gebrauch der Helme, wusste aber keine Alternative. Die Gemeindewehr berät mit der Stadt, wie Atemschutzgeräteträger, die bei einem Brand im Innern von Gebäuden den höchsten Temperaturen ausgesetzt sind, besser geschützt werden können. Seit kurzem nutzen Norderstedts Feuerwehrleute in der Ausbildung so genannte Brandgewöhnungsanlagen, um zu erfahren, wie heiß es bei einem Brand werden kann. Stichflammen können bis zu 900 Grad Celsius erreichen. Im Brandcontainer in Wankendorf bemerkten Feuerwehrleute der Garstedter Wehr, dass sich ihre Helme verformten und innen und außen Blasen warfen. Einem Feuerwehrmann musste der Kinnriemen aufgeschnitten werden, sonst wäre er von seinem eigenen Riemen erwürgt worden. "Wir sind verunsichert", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth. "Wir nutzen seit acht Jahren diesen Helmtyp und hatten bei realen Einsätzen nie ein Problem. Erst bei den Übungen in den Brandcontainern, wo unsere Kameraden extrem hohen Temperaturen ausgesetzt waren, zeigten sich diese Schwierigkeiten." Die Feuerwehr fragt sich nun, ob es daran liegt, dass die EU-Norm 443 nicht mehr stimmt und ihr strengere Prüfungskriterien zu Grunde gelegt werden müssen, oder ob die Bedingungen in einem Brandcontainer nicht einem realen Brand entsprechen. Besonders gefährlich ist der so genannte "Flash over". Er entsteht, wenn es in einem Raum noch kein offenes Feuer gibt, aber sehr heißes Rauchgas, das 500 Grad Celsius erreichen kann. Bei dieser Hitze entzündet es sich schlagartig, bis zu 70 Meter lange Stichflammen fegen plötzlich über die Feuerwehrleute hinweg, der ganze Raum steht im Bruchteil einer Sekunde in Flammen. Dann sind Temperaturen von 700 Grad Celsius keine Seltenheit. 130 Feuerwehrleute gibt es bei den Norderstedter Wehren, die unter Atemschutz Brände bekämpfen. Sie können unter Umständen einem solchen "Flash over" ausgesetzt sein. Ihr Schutz bereitet dem Gemeindewehrführer Sorgen. Denn ihre Sicherheit ist nicht nur gefährdet, wenn sich der Helm verformt und der Kinnriemen sie zu ersticken droht, sondern auch, wenn der Riemen sich durch den Druck der Verformung an der Sollbruchstelle öffnet. Der Helm fliegt dann ab. Die Feuerwehrmänner tragen zwar noch die Atemschutzmaske, aber der Kopf wird nur von einer Schutzhaube bedeckt, die bei Temperaturen über 400 Grad Celsius nicht mehr ausreicht. Außerdem haben sie keinen Schutz mehr vor herabstürzenden Deckenbalken und ähnlichem. "Wir brauchen so bald wie möglich neue Helme", sagt Gemeindewehrführer Seyferth. "Wir dürfen unsere Kameraden bei ihrer ohnehin schon gefährlichen Arbeit nicht noch einem zusätzlichen Risiko aussetzen." Joachim Seyferth, Gemeindewehrführer

19.03.2002: "Nach 50 Jahren war ich gespannt, die alten Klassenkameraden wiederzusehen", sagte Christian Müller, "und habe prompt nicht alle wiedererkannt." Im März 1952 verließen die 48 Schüler der Klasse 8b die Garstedter Volksschule. Jetzt trafen sich 29 Ehemalige auf Initiative von Hans-Jürgen Borowski in Garstedt, um das Jubiläum zu feiern. Im Bus fuhren sie zu den ehemaligen Wohnhäusern der Schüler und zur Schule. Da damals alle Schulräume belegt waren, wurde die Klasse allerdings im Konfirmandenraum des Pfarrhauses unterrichtet. "Mädchen und Jungs saßen natürlich getrennt in langen Bänken vor provisorischen Tischen", berichtete Hans-Jürgen Borowski. In der Pause konnten die Schüler vor der Kirche spielen oder auf dem Friedhof spazieren gehen, denn einen Pausenhof gab es für sie nicht. "Zum Glück bekamen wir von den Alliierten Schulspeisung gespendet, sonst hätten wir ziemlichen Hunger gehabt", erzählte Siegfried Seeland. Er besaß ein Kochgeschirr mit Deckel, in das die Erbsensuppe abgefüllt wurde. Den Deckel lieh er an seine Freunde aus, damit sie ihn als Teller nutzen konnten. "Ich habe aber nie alles aufgegessen, sondern meiner Familie etwas mit nach Hause gebracht", berichtete er. "Denn es gab in der Nachkriegszeit doch kaum etwas zu essen." Zu Weihnachten bekamen die Garstedter Schüler von den Amerikanern drei Riegel Kaugummi geschenkt, zwei tauschte Hans-Jürgen Borowski gegen einen Tennisball ein, um damit Fußball spielen zu können. "Das Schlimmste war eigentlich, dass wir in der Schule so wenig gelernt haben", meinte Christian Müller. "Denn bei Fliegeralarm hockten wir im Keller, der Unterricht fiel aus. Das konnten wir bei aller Mühe der Lehrer nach dem Krieg nicht mehr nachholen." Obwohl die Jahre hart waren, hat er auch gute Erinnerungen an die Schulzeit: "Wir waren eine sehr nette Klassengemeinschaft." (bw)

21.03.2002: Kaltenkirchen Tag für Tag fahren Tausende von Menschen mit der AKN zur Arbeit, zur Schule und zum Einkaufen. Für sie ist die Bahn ein ganz normales Verkehrsmittel. Doch die AKN geht jetzt neue Wege und bietet auch ein touristisches Programm an. Die Fahrt im historischen Triebwagen und eine Aktivität am Ziel sollen die Tagestour zum Erlebnis machen. Die erste Tour führt von Kaltenkirchen nach Heide zum Boßeln, dem beliebten nordfriesischen Kugelweitwurf. "Der Dornkaat-Express fährt wieder", sagt AKN-Sprecher Jörg Minga. In den 60er-Jahren wurden die AKN-Triebwagen im Volksmund so genannt, weil auf den Außenseiten Werbung für den Dornkaat-Schnaps prangte. Zwei dieser Triebwagen besitzt die AKN noch, und die Werbung blieb erhalten - fast ein Markenzeichen der Züge, die von 1961 bis 1993 auf der EBOE-Strecke zwischen Elmshorn und Bad Oldesloe und zeitweise auch nach Garstedt und Eidelstedt fuhren. Peter Grelck (59), dienstältester Triebfahrzeugführer bei der AKN, hat den "Uerdinger Schienenbus", wie der Zug offiziell heißt, jahrelang gesteuert. Er gerät ins Schwärmen, wenn er sich heute noch einmal an das Schaltpult setzt: "Das war zur damaligen Zeit ein sagenhafter Wagen." Der Clou: Dieser Zug kann vorwärts genauso schnell fahren wie rückwärts. Klar, die heute eingesetzten AKN-Züge sind viel komfortabler, laufen mit ihren vier Achsen viel ruhiger als damals der zweiachsige Schienenbus. Und es gab auch so manche Macke: "Im Winter froren die Scheibenwischer fest, da konnte man nichts mehr sehen", sagt Peter Grelck. Dafür ließen sich beim "Dornkaat-Express" die Scheiben weit öffnen, so dass die Fahrgäste die frische Landluft genießen konnten. Im "Uerdinger Schienenbus" saß der Triebwagenführer gleich am Eingang, nicht in einer abgetrennten Fahrerkabine. "Da ging es natürlich viel persönlicher zu. Wir haben auch noch die Fahrkarten verkauft", erinnert sich Grelck. Besonders gern erinnert er sich an die Ausflugsfahrten, die die AKN früher regelmäßig anbot. Von 1965 bis 1974 stand fast jeden Sonntag die Tour von Elmshorn nach Travemünde auf dem Programm. "Da sind wir mit vier Wagen gefahren, und alle waren voll besetzt", sagt Peter Grelck. Und dann beginnt er zu schmunzeln: "Morgens waren alle Leute noch fröhlich, abends hatten einige dann schlechte Laune. Da sah man sofort, wer im Travemünder Spielcasino sein Geld verspielt hatte." Nun also will die AKN die Tradition wieder aufleben lassen und touristische Reisen anbieten. Am Sonntag, 14. April, geht es von Kaltenkirchen mit dem 40 Jahre alten "Dornkaat-Express" (mit Bar und Musik) von Kaltenkirchen nach Heide. Dort werden die Teilnehmer vom "Boßelvereen Heid-Rüsdörp" empfangen und bei der 3,5 Kilometer langen Boßel-Tour auf Feldwegen in der Nähe von Heide begleitet. Beim Boßeln kommt es darauf an, eine 1200 Gramm schwere Eisenkugel den Weg entlang zu werfen und die Strecke mit möglichst wenigen Würfen zurückzulegen. Unterwegs können sich die Teilnehmer mit Korn, Kräuterlikör und Erbsensuppe stärken (Anmeldungen: Tel. 04191/933 933). Weitere Touren sind geplant: Am 7. Juli geht es zum Heider Marktfrieden, am 1. Dezember nach Lübeck zum Weihnachtsmarkt.

21.03.2002: Barbara Warning Heike Müller Norderstedt Empörung bei Nordersteds Taxifahrern. Ihr Stand am Garstedter Busbahnhof vor dem Herold-Center soll geschlossen werden, weil das seit Wochen leer stehende benachbarte Einkaufszentrum an der Berliner Allee jetzt abgerissen wird. Die Deutsche Immobilien Fonds AG (Difa) will dort in diesem Jahr ein neues Einkaufszentrum bauen. Dann soll auch der Busbahnhof Garstedt neu gestaltet werden. Die Taxifahrer riefen jetzt sogar die Polizei, um zu verhindern, dass die mit der Errichtung des Bauzauns beauftragte Firma Plambeck eine Reihe des Taxistandes blockiert. Mike Schirdewahn von der Norderstedter Polizei konnte die erzürnten Taxifahrer beruhigen und erreichen, dass zunächst an anderen Seiten des Gebäudes der Bauzaun errichtet wird, bis eine Regelung für die Taxen gefunden ist. Ein Antrag auf Verlegung der Taxistände war erst am gleichen Tag im Rathaus eingetroffen, als die Baufirma ausrückte. Daraufhin beauftragte die Stadt eilends den Bauhof, die Einfädelspur beim Karstadt-Parkhaus entlang der Berliner Allee zum Taxistand umzufunktionieren. Die Taxifahrer befürchten hohe Einnahmeverluste "Mit fünfzehn Plätzen ist der Stand am Busbahnhof der lukrativste und wichtigste in Norderstedt", sagt Hans-Jürgen Möller, Inhaber eines Funktaxenbetriebes. Wenn der Stand ein Jahr geschlossen bliebe, entgingen den 48 Norderstedter Taxi-Unternehmen mit ihren 100 Taxen ein Umsatz von einer Million Euro. Möller: "Dieser Verlust ist kaum zu verkraften." Das Ausweichquartier kommt für die Taxifahrer aus mehreren Gründen nicht in Frage. Dort könnten nur fünf Taxen stehen. Da kein Abstand zur Fahrbahn bestünde, sei das Aussteigen gefährlich. Außerdem sei für viele Fahrgäste der Weg vom Herold-Center zur Berliner Allee zu weit. Was die Taxifahrer aber am meisten empört, ist das formlose Schreiben, das sie vor wenigen Tagen am Taxistand vorfanden. Dort wird ihnen lapidar mitgeteilt, dass der Stand verlegt wird. "Es wäre ein Mindestgebot der Höflichkeit gewesen, uns telefonisch zu informieren und vorher ein Treffen zu arrangieren, bevor die Baufirmen kommen", meint Hans-Jürgen Möller. Auch Wolfgang Kühn, Inhaber eines Familienbetriebes mit drei Taxen, ist empört: "Die reißen uns den Posten weg, ohne uns zu informieren, das ist das Letzte! Wir wissen nicht, wie das laufen soll, sind total ratlos, können nicht reagieren und kriegen keine Auskunft. Im Rathaus konnte man uns nicht weiterhelfen, die wissen selbst nicht Bescheid. Als Nebeneffekt werden jetzt die Randposten mit Taxen überlaufen, das gibt noch Ärger mit den Bussen. Die finden dann nämlich keinen Parkplatz mehr. Die Stadt und die Politiker müssen was tun." Taxenunternehmer Manfred Jaeger (drei Taxen) sieht es ähnlich: "Eine Frechheit, die Verlegung auf einem kleinen Zettel anzukündigen. Wir haben keine offizielle Anweisung bekommen und wissen überhaupt nicht Bescheid. Die Einbußen kann ich noch nicht einschätzen, aber es geht so gut wie gar nichts mehr. Die Geschäftslage in Norderstedt ist jetzt schon so deprimierend, dass wir nicht mehr kostendeckend arbeiten. Alle Taxenunternehmer fluchen." Auch Günter Reuter befürchtet Nachteile für sein Taxiunternehmen: "Wir werden noch mehr Einbußen haben. Schon die neuen Buslinien haben uns Fahrgäste genommen." "Es war lange bekannt, dass gebaut wird" Die Difa weist die Vorwürfe zurück. "Wir möchten natürlich mit allen Beteiligten zu einem Einvernehmen kommen. Aber es war seit langem bekannt, dass umgebaut wird", sagt Pressesprecherin Susanne Kaschub. Rechtlich sei die Situation schwierig, weil die Difa zwar Eigentümerin des Grundstücks sei, dieses der Stadt aber den Busbahnhof in einem so genannten Gestattungsvertrag zur Nutzung abgetreten habe. Damit sei die Stadt Norderstedt zuständig, die ja auch die Erneuerung des Busbahnhofes plane. "Was die Stadt mit dieser Fläche macht, liegt in ihrem Ermessen", sagt Susanne Kaschub. "Bei den Planungen hat offensichtlich niemand an uns gedacht", meint Hans-Jürgen Möller, "weil sich niemand zuständig fühlt."

22.03.2002: Tanja Breukelchen Norderstedt Norderstedt hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Arbeitsmarkt entwickelt. 31 974 Arbeitsplätze gibt es in der Stadt. Doch nur ein Drittel davon ist mit Arbeitnehmern besetzt, die auch in Norderstedt wohnen. Immerhin 21 401 Pendler kommen von auswärts zur Arbeit nach Norderstedt. Die Pendlerbilanz ist fast ausgeglichen: 20 185 Norderstedter fahren zur Arbeit in andere Orte. Rein ins Auto, rauf auf die Autobahn. Nach fast einer Stunde dann das Ortseingangsschild: Norderstedt. Jeden Morgen nimmt Frank Bergen (45) den langen Weg zu seinem Arbeitsplatz auf sich, abends gehts die lange Strecke zurück. Er wohnt im niedersächsischen Neu Wulmstorf, arbeitet aber bei Karstadt im Herold-Center - über 40 Kilometer vom Wohnort entfernt. 21 401 Einpendler kommen nach Norderstedt Ein Einzelfall ist Bergen damit nicht. Zwei Drittel der 31 074 Arbeitskräfte in Norderstedt sind so genannte Pendler, die ihren Wohnort in den umliegenden Städten haben. Die meisten der 21 401 Einpendler, genau 8639 Arbeitnehmer, kommen aus Hamburg. Aus Henstedt-Ulzburg kommen 1839 Arbeitnehmer, aus Quickborn 939. Den langen Anfahrtsweg aus Bad Segeberg nehmen 109 Arbeitnehmer auf sich, den aus Halstenbek immerhin noch 91. Dass die meisten Einpendler aus Hamburg kommen, liegt für Michael Heller vom Arbeitsamt Elmshorn auf der Hand: "Für die Hamburger ist Norderstedt kein exotisches Eiland. Sie müssen nur kurz über die Stadtgrenze fahren, schon sind sie da." Umgekehrt gilt das erst recht für die Norderstedter: Von 20 185 Auspendlern arbeiten 16 195 Bürger in Hamburg. Nur 399 arbeiten in Quickborn, 366 in Henstedt-Ulzburg. Sogar in Städten wie Frankfurt am Main (89), Kiel (87), Düsseldorf (50), Lübeck (42), Bremen (42) und Berlin (39) sind Norderstedter vertreten. Die Zahl der Berufspendler nimmt immer mehr zu. Inzwischen arbeitet jeder fünfte Beschäftigte in Schleswig-Holstein außerhalb der Landesgrenze, davon vier Fünftel in Hamburg. Nackte Zahlen - doch dahinter steckt eine Menge Stress und oftmals die Entscheidung zwischen einem ruhigen Privatleben und beruflicher Karriere. Als Frank Bergen vor knapp drei Jahren eine verlockende Stellenanzeige entdeckte, stand er vor genau diesem Problem. "Ein Job bei Karstadt, im Bereich Warenwirtschaft - besser und interessanter als meine alte Arbeit", erinnert er sich. Der Ehemann und Vater von drei Kinder sagte zu - und wurde zum Pendler. Mit dem Auto gehts recht flink zur Arbeit Bis dahin war sein Arbeitsweg immer sehr kurz gewesen. "Ich wohnte in Harburg und arbeitete in Harburg. Das Büro war nur eben um die Ecke." Die ersten Wochen fuhr er die Strecke von Neu Wulmstorf bis Garstedt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. "Das dauerte morgens und abends jeweils anderthalb Stunde. Wenn ich Spätdienst hatte, war ich erst gegen 22 Uhr zu Hause bei meiner Familie", erinnert sich Bergen. Inzwischen fährt er mit dem Auto: "Wenn der Elbtunnel frei ist, schaffe ich die Strecke in 45 Minuten." Vor drei Jahren überlegte er dann doch, ob er nicht besser mit der ganzen Familie nach Norderstedt ziehen sollte - "aber meine Frau und die Kinder haben ja in Neu Wulmstorf alle ihre Freunde, unser Ältester geht schon zur Schule. Hinzu kommt, dass Leben und Wohnen in einem kleinen Ort einfach viel günstiger ist." Inzwischen hat er sich an die langen Wege gewöhnt "Ich entspanne sogar schon beim Autofahren, schalte das Radio ein - und genieße die Vorfreude auf meine Familie."

22.03.2002: DAS DATUM 22. MÄRZ 1987 Dem Handwerk im Kreis Segeberg fehlen Lehrlinge. Zurückgehende Schülerzahlen wirken sich jetzt auf dem Ausbildungsmarkt aus. DIE FRAGE WIE VIELE EINWOHNER HAT NORDERSTEDT? Nach der aktuellen Statistik der Stadt wohnen 73 334 Menschen in Norderstedt, der Altersdurchschnitt beträgt 41,7 Jahre. Den größten Bevölkerungsanteil hat der Stadtteil Garstedt mit 29 479 Menschen, gefolgt von Harksheide mit 24 051 Einwohnern. Fast gleich viele Menschen ha- ben ihr Zuhause in den Stadtteilen Friedrichsgabe (9903 Ein- wohner) und in Glashütte (9901 Einwohner).

23.03.2002: Norderstedt - Die Feuerwehren der Stadt wurden im vergangenen Jahr zu 707 Brandeinsätzen und Hilfeleistungen gerufen. Das sind 28,5 Prozent mehr Einsätze als im Jahr 2000 - die zweithöchste Anzahl in der Geschichte der Norderstedter Wehr. Ursache für diese Entwicklung ist vor allem die Brandstiftungsserie in der Rathausallee mit mehr als 90 Containerbränden. 101 Menschen rettete die Feuerwehr aus Notsituationen. Die 262 Feuerwehrleute der vier Wehren eilten zu 327 Brandeinsätzen. Allerdings waren über ein Drittel der Einsätze unnütz, da es sich um Fehlalarme, vermeintliche Feuer und böswillige Alarmierungen handelte. "Leider ist die Gesamtzahl dieser Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen um 11,6 Prozent gestiegen", sagte Gemeindewehrführer Joachim Seyferth bei der Jahresversammlung der vier Wehren. "Da aber im vergangenen Jahr die Feuermeldungen über Brände im Schulzentrum Süd und bei Ethicon durch Brandmeldeanlagen erfolgten, wurde deutlich, dass wir jede Meldung ernst nehmen müssen." Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl dankte den Feuerwehrleuten für die geleistete Arbeit. "Freiwilligkeit ist für sie Pflicht zum Wohl unserer Bürger", sagte sie. Die Feuerwehr wäre für zukünftige Aufgaben gut gerüstet. Dazu trage auch bei, dass bei der Stadt jetzt Nor- bert Berg als Brandschutzingenieur angestellt sei und Norderstedt jetzt über eine eigenständige Abteilung "Feuerwehr und Katastrophenschutz" verfüge, die Joachim Seyferth leitet. Elisabeth Kühl dankte auch den Arbeitgebern, die viel Verständnis für die Feuerwehr zeigten. In diesem Jahr mussten Norderstedter Feuerwehrleute schon mehr als 200-mal von ihrem Arbeitsplatz zu Einsätzen ausrücken, 109-mal allein die Garstedter Wehr. Besonders häufig wurden die Wehren in den ersten Monaten gerufen, um Sturmschäden zu beseitigen. (

23.03.2002: Nächtliche Einsätze trieben die Polizei quer durch den Kreis Segeberg. Als hätten sie sich abgesprochen, schlugen die Straftäter an mehreren Orten zu. In Norderstedt traten unbekannte Täter die Tür des Verwaltungsgebäudes auf dem Friedhof Garstedt ein. Sie erbeuteten 1500 Euro. Autodiebe brachen in Bad Segeberg fünf Pkw auf und stahlen drei Autoradios. Auch in Itzstedt waren Autodiebe unterwegs. Sie brachen acht Fahrzeuge auf und nahmen Radios mit. In Oering drangen Unbekannte in eine Maschinenhalle ein und stahlen zwei Kettensägen und eine Flex. Ohnehin scheint Werkzeug ein beliebtes Diebesgut zu sein: In Tangstedt wurden eine Flex, zwei Bohrmaschinen, eine Stichsäge und ein Akkuschrauber zur Beute von Einbrechern. (

27.03.2002: Die Grundlagen für elektrochemische Energiespeicher, wie Batterien in der Naturwissenschaft genannt werden, begann im 18. Jahrhundert. Namen wie Luigi Galvani (1737-1798) oder Allessandro Conte di Volta (1745-1827) sind mit dieser Entdeckung eng verbunden. Heute sind die kleinen Kraftpakete kaum noch wegzudenken. Etwa 900 Millionen davon werden jährlich in Deutschland verkauft. Diese immens hohe Zahl war sicher einer der Gründe für den Gesetzgeber, mit der Batterieverordnung ein flächendeckendes Rücknahmesystem zu installieren, damit nicht ein Großteil von ihnen in der Mülltonne landet, wo sie auf keinen Fall hingehören. Auch die Hersteller und der Handel werden in die Pflicht genommen. So müssen Geschäfte die von ihnen vertriebenen Batterien kostenfrei wieder zurücknehmen. Ferner dürfen Alkali-Mangan-Batterien und Knopfzellen mit einem Quecksilbergehalt von mehr als 0,025 Prozent (bzw. 0,05 Prozent für spezielle Anwendungen) nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Ähnlich wie beim Dualen System bezahlt der Kunde bereits beim Kauf der Batterie die nachfolgende Entsorgung mit. Integriert in dieses Sammelsystem ist auch die Schadstoffsammelstelle der Stadt Norderstedt in der Friedrich-Ebert-Straße 76, bei der Sie die Möglichkeit haben, unbrauchbare Batterien kostenlos zu entsorgen. Natürlich können Sie auch einen der nachstehend aufgeführten mobilen Sammeltermine nutzen, an denen Mitarbeiter der Stadt jeweils von 10 bis 18 Uhr neben den Batterien natürlich alle anderen Sonderabfälle abnehmen. Garstedt, 10. April: Herold-Center, Friedrichsgabe, 24. April: Bahnhofstraße, Gesundheitsamt, Harksheide, 22. Mai: Marktplatz, Glashütte, 12. Juni: Mittelstraße, "Aldi"-Parkplatz, Norderstedt-Mitte, 10. September: Rathausplatz. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Abfallberatung der Stadt Norder- stedt (Betriebsamt) unter Tel. 535 95-180/184 oder im Internet unter www.norderstedt.de

28.03.2002: Zur Einstimmung auf das Osterfest werden im Kreis traditionell Feuer entzündet. Heike Müller Kreis Segeberg Die Osterfeuer lodern auch in diesem Jahr. An zahlreichen Stellen brennen die Reisighaufen zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag, um das erwachende Frühjahr mit Freude zu begrüßen. Damit das Feuer ein sicherer Spaß wird, raten Experten zu Vorsichtsmaßnahmen: Zum Anzünden sollten weder Benzin noch Diesel verwendet werden. Der trockene Baum- und Strauchschnitt sollte erst kurz vorher aufgeschichtet werden - sonst könnten sich Vögel, Igel und andere Kleintiere im Reisig einnisten. Die NZ gibt einen Überblick, wo sich die Bürger auf Ostern einstimmen können. Norderstedt: Den Auftakt macht wie in jedem Jahr der Bauspielplatz Falkenhorst. Die Kinder sind eingeladen, am Gründonnerstag von 17 Uhr an Ostereier zu suchen. Um 18 Uhr wird das Osterfeuer entzündet, gegen 22 Uhr wird das Beisammensein enden. Am Karfreitag um 20 Uhr startet das Osterfeuer des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins in der Niendorfer Straße 26. Die Feuerwehr Harksheide entzündet am Sonnabend erstmalig ein Osterfeuer am Deckerberg östlich der Ulzburger Straße in Höhe des Buchenweges. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, um 18 Uhr soll days Feuer lodern. Der TSC Glashütte zündet das Osterfeuer um 18 Uhr am Lemsahler Weg an. Ab 16 Uhr können Kinder dort schon Ostereier suchen. Am gleichen Tag um 19 Uhr brennt auch das Osterfeuer der Schützengemeinschaft Norderstedt und der Feuerwehr Garstedt am Schlierkamp 99. Auf dem Springplatz an der Ohechaussee 442 steht der Feuerstapel des Hamburger Reitervereins. Am Sonnabend von 19 Uhr an soll auch hier das Feuer brennen, und um 19 Uhr wird außerdem das Osterfeuer am Kindergarten der Vicelinkirche, Glashütter Damm/Ecke Immenhorst, angezündet. Henstedt-Ulzburg: Die Landjugend Henstedt-Ulzburg trifft sich am Schattredder. Von 19.30 Uhr an soll dort am Sonnabend das Osterfeuer brennen. Alveslohe: Die Freiwillige Feuerwehr Alveslohe lässt ebenfalls das Osterfeuer flackern: am Sonnabend von 19 Uhr an am Freibad. Kaltenkirchen: Der DRK-Ortsverein Kaltenkirchen veranstaltet Sonnabend ein Osterfeuer in der Talsohle des Freizeitparks. Um 19.30 Uhr soll das Osterfeuer von Feuerschluckern entfacht werden. Bereits ab 16 Uhr sorgt das Jugendrotkreuz für Unterhaltung der kleinen Gäste. Strauchgut für das Osterfeuer kann am Karfreitag von 10 bis 16 Uhr und am Sonnabend von 8 bis 14 Uhr im Freizeitpark angeliefert werden. Der Tennisclub an der Schirnau lädt am Ostersonnabend alle Mitglieder und Nichtmitglieder von 18 Uhr an in die Schirnauallee ein. Während die Kinder sich beim Eierlaufen und Ostereiersuchen austoben, können sich die Großen bei Osterfeuer und Disco-Musik einheizen lassen. Tangstedt: Am Gründonnerstag brennt die Freiwillige Feuerwehr Wilstedt das Osterfeuer ab. Gegen 18 Uhr wird das Holz im Henstedter Weg angesteckt. Die Freiwillige Feuerwehr Tangstedt entfacht den Stapel am Sonnabend um 18 Uhr an der Schulstraße, Höhe Kindergarten. Die Helfer bitten darum, ihnen Buschwerk und Baumschnitt zwischen 9 und 15 Uhr anzuliefern. An der Alster 23 trifft sich die Freiwillige Feuerwehr Wulksfelde ebenfalls am Sonnabend, 18 Uhr, zum Beisammensein im Schein des Feuers. Kisdorf: Die Landjugend Kisdorf zündet ihr Osterfeuer am Sonntag an, um 20 Uhr am Stocksberg. Wakendorf II: Die Einwohner von Wakendorf II treffen sich am Gründonnerstag gegen 20 Uhr am Festplatz. Oersdorf: Auf der Oersdorfer Speelwisch wird das Osterfeuer am Sonnabend, 19 Uhr, angezündet. Der Bürgerverein lädt ein und bietet Wurst, Fleisch und Getränke an.

28.03.2002: Zur Einstimmung auf das Osterfest werden im Kreis traditionell Feuer entzündet. 0 Kreis Segeberg. Die Osterfeuer lodern auch in diesem Jahr. An zahlreichen Stellen brennen die Reisighaufen zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag, um das erwachende Frühjahr mit Freude zu begrüßen. Damit das Feuer ein sicherer Spaß wird, raten Experten zu Vorsichtsmaßnahmen: Zum Anzünden sollten weder Benzin noch Diesel verwendet werden. Der trockene Baum- und Strauchschnitt sollte erst kurz vorher aufgeschichtet werden - sonst könnten sich Vögel, Igel und andere Kleintiere im Reisig einnisten. Die NZ gibt einen Überblick, wo sich die Bürger auf Ostern einstimmen können. Norderstedt : Den Auftakt macht wie in jedem Jahr der Bauspielplatz Falkenhorst. Die Kinder sind eingeladen, am Gründonnerstag von 17 Uhr an Ostereier zu suchen. Um 18 Uhr wird das Osterfeuer entzündet, gegen 22 Uhr wird das Beisammensein enden. Am Karfreitag um 20 Uhr startet das Osterfeuer des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins in der Niendorfer Straße 26. Die Feuerwehr Harksheide entzündet am Sonnabend erstmalig ein Osterfeuer am Deckerberg östlich der Ulzburger Straße in Höhe des Buchenweges. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr, um 18 Uhr soll days Feuer lodern. Der TSC Glashütte zündet das Osterfeuer um 18 Uhr am Lemsahler Weg an. Ab 16 Uhr können Kinder dort schon Ostereier suchen. Am gleichen Tag um 19 Uhr brennt auch das Osterfeuer der Schützengemeinschaft Norderstedt und der Feuerwehr Garstedt am Schlierkamp 99. Auf dem Springplatz an der Ohechaussee 442 steht der Feuerstapel des Hamburger Reitervereins. Am Sonnabend von 19 Uhr an soll auch hier das Feuer brennen, und um 19 Uhr wird außerdem das Osterfeuer am Kindergarten der Vicelinkirche, Glashütter Damm/Ecke Immenhorst, angezündet. Henstedt-Ulzburg : Die Landjugend Henstedt-Ulzburg trifft sich am Schattredder. Von 19.30 Uhr an soll dort am Sonnabend das Osterfeuer brennen. Alveslohe : Die Freiwillige Feuerwehr Alveslohe lässt ebenfalls das Osterfeuer flackern: am Sonnabend von 19 Uhr an am Freibad. Kaltenkirchen : Der DRK-Ortsverein Kaltenkirchen veranstaltet Sonnabend ein Osterfeuer in der Talsohle des Freizeitparks. Um 19.30 Uhr soll das Osterfeuer von Feuerschluckern entfacht werden. Bereits ab 16 Uhr sorgt das Jugendrotkreuz für Unterhaltung der kleinen Gäste. Strauchgut für das Osterfeuer kann am Karfreitag von 10 bis 16 Uhr und am Sonnabend von 8 bis 14 Uhr im Freizeitpark angeliefert werden. Der Tennisclub an der Schirnau lädt am Ostersonnabend alle Mitglieder und Nichtmitglieder von 18 Uhr an in die Schirnauallee ein. Während die Kinder sich beim Eierlaufen und Ostereiersuchen austoben, können sich die Großen bei Osterfeuer und Disco-Musik einheizen lassen. Tangstedt : Am Gründonnerstag brennt die Freiwillige Feuerwehr Wilstedt das Osterfeuer ab. Gegen 18 Uhr wird das Holz im Henstedter Weg angesteckt. Die Freiwillige Feuerwehr Tangstedt entfacht den Stapel am Sonnabend um 18 Uhr an der Schulstraße, Höhe Kindergarten. Die Helfer bitten darum, ihnen Buschwerk und Baumschnitt zwischen 9 und 15 Uhr anzuliefern. An der Alster 23 trifft sich die Freiwillige Feuerwehr Wulksfelde ebenfalls am Sonnabend, 18 Uhr, zum Beisammensein im Schein des Feuers. Kisdorf : Die Landjugend Kisdorf zündet ihr Osterfeuer am Sonntag an, um 20 Uhr am Stocksberg. Wakendorf II : Die Einwohner von Wakendorf II treffen sich am Gründonnerstag gegen 20 Uhr am Festplatz. Oersdorf : Auf der Oersdorfer Speelwisch wird das Osterfeuer am Sonnabend, 19 Uhr, angezündet. Der Bürgerverein lädt ein und bietet Wurst, Fleisch und Getränke an.

30.03.2002: Die Frau stand auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Garstedt und wartete auf den Zug. Plötzlich kam ein Mann von hinten auf sie zu und entriss der 40-Jährigen mit Gewalt eine größere Handtasche. Die Frau stürzte und lag auf der Bahnsteigkante. Sie konnte noch rechtzeitig aufstehen, bevor der aus Norderstedt-Mitte kommende Zug in den U-Bahnhof einrollte. (gh)

April

02.04.2002: DAS DATUM 2. APRIL 1987 Nach jahrelangen Diskussionen über eine neue Sporthalle für den Norderstedter Stadtteil Garstedt macht die SPD einen Vorschlag: Eine 45 x 27 Meter große Halle soll neben dem Coppernicus-Gymnasium gebaut werden. DIE FRAGE WIE ALT SIND DIE NORDERSTEDTER? Die meisten Einwohner sind 36 bis 50 Jahre alt. Laut städtischer Statistik gehören 16 763 von gut 73 000 Norderstedtern dieser Altersgruppe an. Rund 3000 Bewohner weniger sind zwischen 22 und 35, 11 420 zwischen 51 und 60. Mit 10 641 stellen die Senioren die viertstärkste Grup- pe

02.04.2002: Es ist wie immer im Leben. Wenn man auf- oder umräumt, wird das Chaos erst einmal schlimmer, bevor neuer Glanz entsteht. So ergeht es momentan auch dem Garstedter Busbahnhof. Seit ein paar Tagen verunziert ein Bauzaun das Gelände. Darauf laden weithin sichtbar die Kastelruther Spatzen zu ihrem Konzert ins Hamburger Kongresszentrum ein. Bei näherem Hinsehen entdeckt man allerdings, dass die Spatzen schon vor zwei Monaten wieder davongeflogen sind. Auch der grellbunt beworbene asiatische Zirkus hat seine Zelte auf dem Heiligengeistfeld schon vor einem Vierteljahr wieder abgebrochen. Das Weihnachtsprogramm der Zeitschrift "TV-Spielfilm" dürfte inzwischen auch niemanden mehr interessieren. Kinder, die sich beim Anblick des Posters auf das Musical mit dem klei- nen Eisbär im Operetten- haus freuen, werden enttäuscht sein, zu erfahren, dass das Bärchen im Dezember in Norddeutschland gastierte. Sicherlich ist es sinnvoll, Bauzäune wiederzuverwenden. Es ist schließlich nicht einzusehen, Bäume zu fällen, um neue Zäune zu bauen, wenn es die alten auch noch tun. Aber muss es dann unbedingt aussehen wie an einer ungepflegten Ecke der Berliner Mauer, seligen Angedenkens? Wäre es nicht schöner, wenn die großen Holzwände Norderstedter Kindern für einen Malwettbewerb zur Verfügung gestellt oder Graffiti-Sprayer eingeladen würden, sich darauf kunstvoll zu verewigen? Das hätte zwei Vorteile: Die Baufirma könnte sich damit schmücken, kinderfreundlich und kunstverständig zu sein, und der Garstedter Busbahnhof wäre auch während des Umbaus ein kleines Schmuckstück

03.04.2002: Erneut hat ein Exhibitionist in Norderstedt zwei Mädchen belästigt. Der Täter verfolgte am Donnerstag gegen 20 Uhr die beiden Schülerinnen (14 und 15 Jahre) durchs Herold-Center und führte nach Polizeiangaben eine "Art Bauchtanz" auf. Danach zog er seine Hosen hinunter und zeigte sich den Mädchen in unsittlicher Weise. Als drei weitere Mädchen hinzukamen, forderten die Schülerinnen den Mann auf wegzugehen. Er lief in Richtung Busbahnhof Garstedt davon. Der Unbekannte ist etwa 40 Jahre alt, 1,60 Meter groß und hat einen Haarkranz aus graubraunen Haaren. Bekleidet war er mit einem dunklen Sweatshirt und Jogginghose. Hinweise nimmt die Kripo unter Tel. 52 80 60 entgegen. Am 25. März hatte sich ein Mann im Schulzentrum Süd vor zwei Mädchen entblößt. Drei Tage zuvor hatte sich an der Berliner Allee ein Unbekannter zwei Schülerinnen unsittlich gezeigt. Auf Grund der unterschiedlichen Täterbeschreibungen schließt die Polizei einen Zusammenhang zwischen den Taten aus

03.04.2002: Stadt investiert rund 30 000 Euro in die Sicherheit. Michael Schick Norderstedt Jedes Jahr investiert die Stadt zwischen 30 000 und 40 000 Euro, damit die Bürger auch im Dunkeln gut sehen können, gesehen werden und sich sicher fühlen. Das Geld wird für neue Straßenlampen ausgegeben. Gerade hat die Norderstedter Firma Elektro-Alster-Nord 30 Masten an der Ulzburger Straße und am Schulweg in die Erde gesetzt. Die neuen Lampen wurden zwischen den schon bestehenden eingegraben, um den Auflagen zu genügen. Bisher sind die Abstände zwischen den Lichtspendern doppelt so groß wie vorgeschrieben - ein Überbleibsel aus der Zeit, als es Norderstedt noch nicht gab, sondern nur die vier Ursprungsgemeinden Garstedt, Glashütte, Harksheide und Friedrichsgabe. Die neuen Masten sind nicht nur etwas länger, sondern auch im besonders verrottungsanfälligen Übergangsbereich von Luft zu Erde besonders verstärkt. Insgesamt brennen in Norderstedt rund 10 000 Straßenlaternen. Sie sind unterschiedlich hoch. An den großen Kreuzungen wie dem Verkehrsknoten Ochsenzoll misst der Abstand zwischen Straße und Lampenfassung neun Meter, sonst ist an den Hauptverkehrsstraßen eine Höhe von 7,50 Metern vorgesehen. Die kleineren Varianten bringen es auf sechs Meter, in Norderstedt-Mitte stehen mit 4,50 Metern die niedrigsten Lampen. Die Straßenlaternen hatten vor Jahren für Aufruhr in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins gesorgt: Der damalige Stadtvertreter Franz H. Höpcker hatte festgestellt, dass die Metallmasten marode und gefährlich für die Bürger sind. Doch die sind laut Norderstedter Stadtverwaltung lämgst ausgetauscht. Rund 30 Lebensjahre werden den Straßenlaternen zugestanden, ehe sie durch neue ersetzt werden. Demnächst sind die Handwerker unterwegs, um zusätzliche Lampen im nördlichsten Bereich der Ulzburger Straße in die Erde zu bringen. Sind die Arbeiten abgeschlossen, soll die Ohechaussee stärker erleuchtet werden

06.04.2002: Politiker wollen so erreichen, dass mehr Menschen ihr Auto stehen lassen. Michael Schick Norderstedt Das Busnetz in Norderstedt soll weiter ausgebaut werden. Dafür haben sich Politiker und Stadtverwaltung in der Diskussion um den neuen Flächennutzungsplan ausgesprochen. Das Thema Verkehr nimmt dabei eine zentrale Rolle ein. Bus und Bahn sollen attraktiver werden, damit mehr Menschen das Auto stehen lassen und die ohnehin schon stark belasteten Straßen möglichst nicht noch mehr Verkehr aufnehmen müssen. Das Planungsbüro Schnüll, Haller und Partner aus Hannover, mit dem die Stadt schon mehrfach zusammengearbeitet hat, schlägt vor, die Buslinien in drei zeitlichen Abschnitten zu verändern bzw. zu ergänzen. Setzt die Stadt die Anregungen um, fahren alle Busse innerhalb des Stadtgebietes im 20-Minuten-Takt. In seinen Untersuchungen hat das Planungsbüro auch festgestellt, dass die Beschäftigten in den Gewerbegebieten nicht ausreichend darüber informiert sind, welche Busse die Unternehmen ansteuern. "Hier gibt es die Chance, mit einem speziellen Stadtmarketing auf die potenziellen Fahrgäste in den Firmen einzuwirken", schreiben die Verkehrsplaner. Das sind wesentliche Neuerungen im Busverkehr: . Die Linie 394 kommt neu hinzu. Die Busse fahren alle 20 Minuten zwischen Glashütte (Hans-Böckler-Ring oder Markt) und dem geplanten Logistik- und Distributionszentrum (LDZ) an der Niendorfer Straße. . Die Linie 278 wird ebenfalls neu eingerichtet. Sie soll von Quickborn über Norderstedt-Mitte und Tangstedt/Wilstedt zur U-Bahn-Station in Hamburg-Ohlstedt führen. . Die Zahl der Umsteigepunkte wird von vier auf sieben erhöht: Zu den Knotenpunkten Norderstedt-Mitte (sechs Linien), Garstedt (sechs), Krohnstiegtunnel (fünf) und Glashütte (fünf) kommen Falkenberg (vier), LDZ Ost (vier) und Norderstedt-Nord an der AKN-Station Quickborner Straße (vier) hinzu. . Die Linie 494 wird neu geführt. Sie soll vom LDZ über das geplante Neubaugebiet am Garstedter Dreieck, Norderstedt-Mitte und Falkenberg bis zum Knotenpunkt Norderstedt-Nord führen

09.04.2002: Im Alter von 15 Jahren hat Herbert Grimm eine Entscheidung fürs Leben getroffen. Von einem Nachbarjungen ließ er sich überzeugen, dass eine Lehre beim Bönningstedter Werkzeugmacher Mohr top ist. Gern hätte der Freund aus dem heutigen Norderstedter Stadtteil Garstedt ein Kopfgeld für die Vermittlung kassiert, denn damals waren Lehrlinge noch heiß umworben. Doch Seniorchef Hans-Walter rückte nichts dafür heraus. Hätte er damals geahnt, was für einen Edelstein er sich in die Firma holte, hätte er vielleicht anders entschieden und 30 Mark spendiert. "Rohdiamant" Herbert ließ sich jedenfalls nicht nur hervorragend schleifen und polieren; . er glänzt aus eigener Kraft, und das schon seit 40 Jahren - erst unter Senior Mohr und heute unter dem Junior. Nach der Ausbildung arbeitete der agile Mann drei Jahre lang als Geselle, besuchte parallel die Meisterschule, betreute anschließend die Lehrlingsabteilung mit und führt seit 1981 die Gesellen des Unternehmens, das hochpräzise Werkzeuge, Maschinenteile und Maschinen für die Industrieproduktion herstellt. Bereits seit vielen Jahren lenkt Herbert Grimm die Fertigung. "Absolut vorbildlich", schwärmt Hans Walter Mohr junior von seinem führenden Angestellten. "Er sorgt sehr intensiv dafür, dass bei uns alles so harmonisch abläuft", lobt der Chef. Und da der Wahl-Alvesloer, verheiratet, zwei Töchter (21 und 25 Jahre alt), erst 55 Jahre alt ist, hofft der Arbeitgeber, ihn noch lange im Betrieb halten zu können. Treue Mitarbeiter sind im Hause Mohr übrigens keine Seltenheit. Herbert Grimm ist in dem 1946 gegründeten Unternehmen bereits der neunte Jubilar, der vier Jahrzehnte dabei blieb. 25-mal feierte die Belegschaft Kollegen nach 25-jähriger Betriebszugehörigkeit. Das Erfolgsrezept von Hans Walter Mohr senior: "Wir haben fast alle unsere Mitarbeiter selbst ausgebildet."

11.04.2002: In Norderstedt gibt es fünf Kleingartenvereine mit mehreren Anlagen. Die meisten wurden in der Nachkriegszeit angelegt. Der Kleingartenverein Harksheide pachtet dagegen seine beiden Anlagen erst seit 1969, beziehungsweise 1979 mit insgesamt 113 Parzellen. Der Kleingartenverein Glashütte ist mit 39 Parzellen der kleinste in Norderstedt. Der Kleingartenverein Friedrichsgabe unterhält in drei Anlagen 118 Parzellen und der Kleingartenverein Garstedt einschließlich des Kleingartenvereins "Distel ade" sechs Anlagen mit zusammen 233 Parzellen. Die Parzellen haben im Schnitt Größen von 300 bis 450 Quadratmeter. Die Flächen werden von der Stadt gepachtet, die dafür pro Jahr einen Pachtzins von 19 Cent pro Quadratmeter erheben. Da die Vereine von den Pächtern dieses Geld für die Stadt einziehen und weiterleiten, bekommen sie einen Rabatt von 15 Prozent. Zusätzlich zahlen Pächter eines Kleingartens einen Mitgliedsbeitrag an ihren Verein und kommen für ihren Strom- und Wasserverbrauch auf

13.04.2002: Ein Altersheim benötigt einen Kleinbus. Deshalb verzichten Künstler auf ihre Gage. 0 Norderstedt Die Norderstedter können sich auf einen unterhaltsamen Abend freuen. Am Donnerstag, 30. Mai, 20 Uhr, treffen sich gleich mehrere renommierte Künstler in der "TriBühne" - und alle verzichten auf ihre Gage. Das hat einen Grund: Sie unterstützen ein Hilfsprojekt der Stadt Norderstedt. Vom Erlös des Benefizabends soll ein Kleinbus für ein Altersheim in Norderstedts estnischer Partnerstadt Kohtla-Järve gekauft werden. "Die Lebensbedingungen dort sind schlecht", sagt Margot Bankonin, die sich seit Jahren für die Partnerschaft engagiert. Besonders schwierig sei die Versorgung von Behinderten, alten Menschen und Kindern, weil Geld fehle. So seien die Bewohner des Altersheims Aseri, das Norderstedt seit langem unterstützt, an das abseits gelegene Heim gebunden. Während fast alle Heime in Deutschland auf mindestens einen Kleinbus zurückgreifen könnten, fehle in Kohtla-Jär- ve ein Transporter. Die Folge: Kranke müssen mit öffentli- chen Verkehrsmitteln ins Krankenhaus gebracht werden. Die Mitarbeiterinnen schleppen nach Einkäufen schwere Lebensmitteltüten vom Bus ins Heim, und Ausflüge sind nicht möglich. "Daher wäre ein Kleinbus für die Einrichtung eine große Hilfe und Entlastung", sagt Margot Bankonin. Das Geld für den Bus wollen die Norderstedter auf dem Benefizabend sammeln. Die Besucher erwartet ein Programm, das viele hier bekannte Bühnengrößen vereint: Der Hamburger Satiriker Wolfgang Sieg steht für Missingsch vom Feinsten und liest aus seinen Büchern. Hans-Werner Kühl bringt mit Bernhard Tuchel Kostproben seines Programms des 20er-Jahre-Kabarettisten Otto Reutter und Consorten. Der Musikzug der Feuerwehr Garstedt sorgt mit Swing für Unterhaltung. Als Höhepunkt tritt die A-cappella-Comedy-Gruppe "LaLeLu" auf - das Gesangsensemble, das zurzeit durch Deutschland tourt, präsentiert eine neue Sängerin. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter Tel. 535 95 168.

16.04.2002: Die Kreissparkasse Pinneberg baut ihre Garstedter Filiale beim Herold-Center um. Da die Räume und die technische Ausstattung umfassend modernisiert werden, ist die Filiale am Freitag, 19. April, von 12.30 Uhr und am Montag, 22. April, geschlossen. Der Selbstbedienungsbereich ist während des Umbaus geöffnet. Ein umfangreicher Bereich für Selbstbedienung wird in der Halle integriert, der von 6 bis 24 Uhr genutzt werden kann. Neu aufgestellt ist ein Gerät, an dem Kunden selbstständig Banknoten einzahlen können. Auch ein Internet-Zugang für Kunden wird installiert.

20.04.2002: Unter dem Motto "Komm, mach mit, radeln hält fit" wird sich die Radlergruppe des DRK wieder auf Tour begeben. Am Mittwoch, 24. April, geht es von 13 Uhr an rund um Henstedt-Ulzburg. Treffpunkt ist vor dem DRK-Haus, Ochsenzoller Straße 124. Eine weitere Tour findet am Mittwoch, 8. Mai, statt. Treffen ist um 10 Uhr an der U-Bahnstation Garstedt bei den Kartenautomaten. Geradelt wird dann im Alten Land. Informationen über weitere geplante Radtouren erhalten Interessierte unter Tel. 523 18 26

26.04.2002: Kameraden des Offizierskorps der Bundeswehr Hamburg salutierten mit Paddeln und standen Spalier, während der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt schmissige Klänge spielte: Bei der kirchlichen Trauung von Susanne Maxl (25) und Hinnerk Wiemer (23) waren Ausgehuniformen angesagt. Die Krankenschwester und der Marineoffizier, Leutnant zur See, gaben sich in der Garstedter Christuskir- che vor Pastor Axel Kapust das Jawort. Sie lernten sich im vergangenen September im Urlaub kennen. Zur Hochzeitsfeier ging es ins Offizierscasino der Bundeswehr Hamburg, geflittert wird in Dänemark

29.04.2002: Die Deutsche Immobilien Fonds AG (Difa) als Bauherr und die Stadtverwaltung müssen den Bürgern endlich sagen, wie der Difa-Komplex am Herold-Center und der Busbahnhof Garstedt umgebaut werden. Das fordert die SPD Norderstedt. Die Bürger seien zunehmend verärgert und verunsichert. "Sie könnten mehr Verständnis für die Modernisierung aufbringen, wenn Bauherr und Stadt die Pläne und den zeitlichen Ablauf der Öffentlichkeit vorstellen würden", sagt SPD-Sprecher Michael Holtfoth. Die Sozialdemokraten wollten den Bürgern die Pläne bereits im vergangenen Herbst präsentieren. Doch trotz vorheriger Zusagen hätten Difa und Stadt die entsprechenden Mitarbeiter in letzter Sekunde zurückgepfiffen. Seitdem gab es keine öffentlichen Informationen über den Umbau der Ladenpassage und des Busbahnhofes. "Es ist das gute Recht der Bürger zu erfahren, was in ihrer Stadt passiert. Zumal, wenn es sich um Maßnahmen von einer solchen stadtbildprägenden Qualität handelt", sagt Holtfoth. Außerdem könnten sich die Kunden des Herold-Centers und Fahrgäste auf eventuelle Beeinträchtigungen einstellen, wenn sie die Bauabschnitte kennen. Überraschungen, wie sie die Taxifahrer erleben mussten, blieben aus. Die Chauffeure hatten nur aus einem Handzettel erfahren, dass der Taxistand verlegt wird. "Wir sind am Ball und führen Gespräche mit der Difa", sagt Baudezernent Thomas Bosse. Er ist zuversichtlich, dass es demnächst Informationen für die Bürger geben wird. Bis dahin sollen zusätzliche Bänke und Wegweiser aufgestellt werden

Mai

02.05.2002: Die Kripo fahndet nach einem etwa 30 Jahre alten Mann, der sich am 22. März an zwei Mädchen vergangen hat. Er lockte die elfjährigen Kinder vom Vorplatz des Kaufhauses Karstadt in einen Laubengang an der Berliner Allee 21. "Hier kam es zu sexuellen Handlungen", sagte ein Kripo-Sprecher. Nach der Tat flüchtete der Mann in Richtung U-Bahnhof Garstedt. Der Unbekannte ist etwa 1,80 bis 1,90 Meter groß, hat eine normale Figur und rotblonde, etwa 1,5 Zentimeter lange Haare. Im linken Ohr trug er einen Ohrstecker. Der Mann war mit einem schwarzen Lederblouson und hellblauen Jeans bekleidet. Er hatte einen schwarzen Rucksack bei sich. Hinweise an die Kripo Norderstedt unter Tel. 52 80 60. Der Veröffentlichung des Phantombildes des Täters war ein Wochen langer Streit zwischen Kripo und Staatsanwaltschaft mit dem Amtsgericht Norderstedt voraus gegangen. Trotz der außergewöhnlichen Qualität der beim Landeskriminalamt angefertigten Zeichnung hatte ein Richter des Amtsgerichts die Veröffentlichung zunächst gestoppt. Er fürchtete, dass ein Unschuldiger für den Täter gehalten werden könne (die NZ berichtete). Bei der Polizei hatte die Entscheidung angesichts der Schwere des Delikts für Kopfschütteln gesorgt. Auch die Staatsanwaltschaft äußerte ihr Unverständnis ("Das wäre in einem anderen Gerichtsbezirk anders entschieden worden"). Die Anklagebehörde legte Beschwerde gegen den Beschluss des Amtsgerichts ein - mit Erfolg. Das Landgericht setzte die Entscheidung des Amtsgerichts außer Kraft, so dass sechs Wochen nach der Tat das Bild des Täters veröffentlicht werden darf. Bereits Anfang des Jahres hatte das Amtsgericht mit einer ungewöhnlichen Entscheidung in einem ähnlichen Fall für Aufsehen gesorgt. Damals gestattete ein Richter zwar die Veröffentlichung von Phantombildern von zwei Sexualstraftätern, untersagte der Polizei aber, Art und Ablauf der Tat mit einem einzigen Wort zu erwähnen

02.05.2002: Drei Tage lang können sich die Norderstedter über die Leistungsstärke der hiesigen Wirtschaft informieren. Die Erlebnismesse NOGA öffnet morgen auf dem Gelände neben dem Garstedter Müllberg ihre Pforten. Bis Sonntag werden sich 120 Unternehmen aus Norderstedt und Umgebung präsentieren. "Wir wollen aber nicht nur den Kopf ansprechen, sondern mit dem Bühnenprogramm auch Augen und Ohren etwas bieten", sagt Helmut Münster, Vorsitzender des Bundes der Selbständigen (BDS) in Norderstedt. Der Verband hat die Leistungsschau zusammen mit dem Verein Norderstedt Marketing auf die Beine gestellt. Die Gäste werden Informationen zu allen Lebensbereichen finden. Einen Schwerpunkt bildet der Bereich Bau, Haus, Garten und Auto. Dienstleister werden sich ebenso vorstellen wie das Elektro- und Sanitärhandwerk, Büroeinrichter und Medienunternehmen, Hotels und Gaststätten, Mode- und Gesundheitsanbieter sowie die örtlichen Vereine, Verbände und Parteien. Schlag auf Schlag geht es auf der Bühne. Freitag, Sonnabend und Sonntag geht es jeweils um 10 Uhr los. Bis 18 Uhr erfahren die Besucher neue Schmink- und Reisetrends, lernen sie neue Konzepte zum betreuten leben kennen, erhalten sie Auskünfte, wie gefährlich Wasseradern und Elektrosmog sind. Die Segeberger Elektro-Innung demonstriert mit einer gläsernen Waschmaschine und Hausinstallation, wo die Gefahren im Haushalt liegen. Zu den Höhepunkten werden sicher die Modenschauen von Karstadt und "HeBu - Pelze und Leder" zählen. Im Gastronomiezelt können sich die Besucher stärken. Gefeiert wird am Freitag bei der "After Work Party" (ab 18 Uhr, Eintritt frei). Zehn Euro Eintritt zahlt, wer am Sonnabend von 19 Uhr an die Musik- und Showband "Celebration" erleben und zu alten und neuen Hits tanzen will. Karten gibt es unter Tel. 521 960 77

02.05.2002: Ein ungewöhnliches Projekt hat das Norderstedter Altenpflegeheim Scheel auf die Beine gestellt: Eine Gruppe altersverwirrter Menschen startet zu einem Ausflug an die Ostsee. Altenpfleger Matthias Storm, der zurzeit eine Zusatzqualifikation zur gerontopsychiartischen Pflegefachkraft absolviert, organisiert die Tagesreise nach Timmendorf. Begleitet werden die Bewohner außerdem von Angehörigen, dem Heimpsychologen Peter Böttcher und einer Helferin in der Altenpflege. Die Gruppe wird auch aus acht bis zehn Männern und Frauen bestehen, die morgen um 9 Uhr in zwei Kleinbussen von Garstedt aus an die See starten. Die Fahrzeuge hat die Firma Wichert kostenlos zur Verfügung gestellt. Geplant ist, das Meerwasseraquarium "Sealife" zu besuchen. Nach dem Ausflug in die Welt der Fische und Krebse steht ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm

03.05.2002: Im Alter von 76 Jahren ist der Henstedt-Ulzburger Bildhauer Hans-Dietrich Kempcke verstorben. Der weit über den Kreis Segeberg hinaus bekannte Künstler war 1998 der erste Kulturpreisträger der Gemeinde Henstedt-Ulzburg. Hans-Dietrich Kempcke hatte eine Ausbildung zum Steinbildhauer und eine Metalllehre absolviert, entschied sich aber für den Beruf des Architekten. In dieser Eigenschaft war er für die Kunst am Bau in der Hansestadt Hamburg betraut. 1978 aber trat er mit einer Vielzahl von Kleinplastiken an die Öffentlichkeit. Sie waren auf Ausstellungen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu sehen. Eine Plastik aus 28 Vögeln steht vor der Paracelsusklinik in Henstedt-Ulzburg - damit wird Aufschwung, Genesung und Hoffnung symbolisiert. Ein Schmied aus Bronze wurde 1996 in Garstedt aufgestellt, um an die bäuerliche und handwerkliche Vergangenheit des Norderstedter Stadtteils zu erinnern

06.05.2002: Ein schrecklicher Unfall hat am Sonnabend Polizei und Rettungsdienst erschüttert. Ein zwölfjähriger Junge kam auf einem Bauernhof im Norderstedter Stadtteil Garstedt ums Leben, als er aus noch ungeklärter Ursache an ein Starkstromkabel geriet. Das Unglück geschah gegen 14 Uhr, als der Schüler mit einem Starkstrom betriebenen Hochdruckreiniger einen Traktor säubern wollte. Nach dem elektrischen Schlag brach das Kind bewußtlos zusammen. Einem Notarztteam gelang es zunächst, den Jungen am Unfallort wiederzubeleben. Doch das Kind erlag 90 Minuten später seinen schweren Verletzungen im Heidberg-Krankenhaus. Warum der Junge das Kabel berührte, ist noch unklar. "Die Ermittlungen zur Unglücksursache dauern an", teilte ein Sprecher der Norderstedter Kriminalpolizei mit

08.05.2002: Busbahnhof an der Berliner Allee wird zu einem attraktiven Platz in Garstedt umgebaut. 0 Norderstedt. Schritt für Schritt wird der Einkaufsstandort Herold-Center attraktiver. Nachdem die Deutsche Immobilien Fonds AG (Difa) begonnen hat, den Gebäudekomplex am Busbahnhof zu modernisieren, soll auch der ZOB selbst neu gestaltet werden. "Wichtig ist, dass wir das gesamte Erscheinungsbild des Einkaufscenters verbessern", sagt Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse, der auch dieses Projekt nur als einen Baustein auf dem Weg zur Einkaufsmeile der Zukunft sieht - allerdings als einen wesentlichen: Der Bereich an der Berliner Allee wird von vielen Bürgern frequentiert, er hat, so Bosse, Stadtbild prägende Funktion. Bosse und die zuständigen Stadtplaner im Rathaus sehen den Umbau des Bahnhofes und das Difa-Projekt als Einheit, wobei die neuen Geschäftsgebäude im Zentrum stehen. Sie sollen mit einer ungewöhnlichen Glasfassade zum Blickfang werden und die Kunden zum Bummel und Einkauf animieren. Der Investor wird die bisherige Bebauung durch einen zweigeschossigen Neubau ersetzen. Das Erdgeschoss wird etwas größer als bisher, Peek & Cloppenburg wird seine Verkaufsfläche verdoppeln. Geplant ist ein Mix aus Läden und Gastronomie. Nahtstelle zum Busbahnhof soll ein frei gestelltes Glasdach werden, das sich über die gesamte Geschäftsfront erstreckt. "Das Dach wird nicht nur als Wetterschutz für die Fahrgäste dienen, es soll zugleich Eingang für die Ladenzeile und das gesamte Einkaufszentrum werden", sagt Bosse. Um den Blick auf die Glasfront nicht zu verbauen, wird der Busbereich eher sparsam gestaltet. "Wir haben bewusst von der Idee Abstand genommen, hier eine innerstädtische Grünfläche oder gar ein Wäldchen zu schaffen, um die Sicht auf die Läden zu erhalten", sagt der Baudezernent. Wenige Bäume sollen den Plänen zu Folge den Fußweg säumen, der den Innenbereich der ZOB-Fläche teilt. Der Fußboden soll farblich und gestalterisch abgesetzt werden, so dass der Weg die Bürger von der Berliner Allee ins Center zieht. Die Busse werden wie bisher von der einen Seite die Haltepunkte ansteuern und zur anderen Seite den ZOB verlassen. Die Fahrspuren sind so dimensioniert, dass auch Gelenkbusse den Verkehrsknoten ansteuern können. Weiter vorgesehen sind Rampen für behinderte Menschen und Fahrradständer, um den umweltfreundlichen Verkehrsverbund Bus und Rad zu fördern. Die Autos sollen aus dem Busbahnhof komplett vertrieben werden. "Dieser Bereich soll ausschließlich dem öffentlichen Personennahverkehr gehören", sagt Bosse. Auch der Kurzstopp, um Partner oder Partnerin aus dem Auto zur Bahn zu entlassen, soll nur noch außerhalb des ZOB-Geländes möglich sein. An der Berliner Allee sind drei Kurzparkplätze für "Kiss-and-Ride" vorgesehen. 700 000 Euro sind im städtischen Haushalt für den Umbau des Busbahnhofes vorhanden. Außerdem setzen die Planer auf Bundeszuschüsse aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Zudem hofft die Stadt auf Sponsoren aus der Wirtschaft: "Schließlich profitieren auch die Geschäftsleute von einem attraktiven Außenbereich", sagt der Baudezernent. Baubeginn wird voraussichtlich frühestens Anfang nächsten Jahres sein. Die Bauarbeiter werden erst beginnen, wenn der Difa-Umbau beendet ist. Rund ein Jahr sind für die Arbeiten kalkuliert.

10.05.2002: Toll: Das 25. Himmelfahrtsfest der Garstedter Feuerwehr 0 Norderstedt. Weiße Söckchen und Sandalen blieben zwar hoffnungslos im schwarzen Schlamm stecken, doch sonst herrschte Himmelfahrts-Kaiserwetter, und so strömten die Menschen mit Kinder- und Bollerwagen, Fahr- und Motorrädern, zu Fuß und per Kutsche wieder ins Forstgehege Syltkuhlen-Rantzauer Forst, zum Waldkonzert der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt. Seit 25 Jahren veranstaltet die Norderstedter Ortswehr das Fest mit stetig steigender Beliebtheit. "Die Idee hatte Revierförster Christian Hartwig, denn er fand es ungerecht, dass auf Hasloher Gebiet ein Pfingstkonzert startet, aber auf dem größeren Norderstedter Waldstück gar nicht gefeiert wird, und so haben wir 1977 gemeinsam dieses Himmelfahrtsfest aus der Taufe gehoben", erzählt Carl Schumacher (77), heute in der Ehrenabteilung der Garstedter Wehr. Mit von der Waldpartie waren vom Start weg der Musikzug der Wehr, der Schützenspielmannszug Norderstedt und die Norderstedter Männerchorgemeinschaft. Diese Mischung aus Gesang, Blasmusik und Bigband-Sound kam beim Publikum von Anbeginn gut an. Man trifft sich im Wald, hält Klönschnack bei Kööm, Kaffee und Kuchen, Bier, Wurst, Wein und Wasser. "Von der Selterkiste übers Grillfleisch bis zum Butterkuchen hat Peter Remmers das Fest jedes Jahr organisiert", lobt Ortswehrführer Heinz Wiersbitzki (52) seinen Kameraden. Der Hauptfeuerwehrmann ist seit 1987 in der Garstedter Wehr: "In den 25 Jahren hatten wir noch nie Probleme, beispielsweise mit Trunkenbolden, es ist ein richtig tolles Fest für die ganze Familie." Gleich bei der Premiere des Waldkonzerts zählte die Feuerwehr über tausend Besucher. "Heute haben wir das Zählen aufgegeben. Für uns ist die Hauptsache, dass sich die Leute amüsieren", sagt Wiersbitzki. Auch echte und falsche Väter tummelten sich auf dem Festplatz, um den Vatertag zu begießen, der 1910 von der Amerikanerin Louisa Dodd erfunden wurde. Echte Väter treten auf dem Waldkonzert mit ihren Familien auf, so auch Thomas Storjohann (42) mit Tochter Ann-Kathrin (2), die vor allem die Musik auf dem Waldfest toll fand.

10.05.2002: Der ZOB Garstedt zählt neben dem Busbahnhof in Norderstedt-Mitte und dem ZOB in Glashütte zu den wichtigsten Umsteigepunkten des öffentlichen Personennahverkehrs in Norderstedt. Vier Buslinien bringen die Fahrgäste ins Herold-Center zum Einkaufen, ins Ärztezentrum oder zur U-Bahn nach Hamburg. Die Linie 193 fährt von Norderstedt-Mitte nach Hamburg-Langenhorn. Die Linie 195 bringt die Fahrgäste vom Haltepunkt am zweitgrößten Einkaufszentrum Schleswig-Holsteins nach Pinneberg, die Busse der Linie 393 verkehren zwischen dem Busbahnhof Garstedt und Henstedt-Rhen. Und die Linie 378 verbindet Wilstedt-Siedlung mit dem Busknoten im Süden Norderstedts

14.05.2002: HANDYS Im gesamten Stadtgebiet werden bis Ende 2003 etwa 30 neue Sendeanlagen auf Dächern installiert. Michael Schick Norderstedt Norderstedt ist Vorreiter auf dem Weg ins neue Kommunikationszeitalter. Die Stadt und Kiel sind die ersten Orte in Schleswig-Holstein, die mit dem UMTS-Netz (Universal Mobile Telecommunications Systems) ausgestattet werden. Schon mit dem stadteigenen Kommunikationsanbieter "wilhelm.tel" sind die Norderstedter der Konkurrenz im Festnetz eine Nasenlänge voraus. Damit die Handys der Zukunft Spielfilme zeigen, Musik abspielen, fotografieren und Daten mit 100- bis 200-facher Geschwindigkeit übertragen können, ist ein dichtes Netz an Sendeanlagen nötig. Alle 500 Meter muss eine Station stehen, damit Funklöcher entfallen. So dicht ist das Netz aber bisher nicht gespannt. Daher müssen die sechs Mobilfunkanbieter, die die UMTS-Lizenzen erworben haben, neue Antennen aufstellen. "Wir beginnen in den dicht besiedelten Gebieten. Und dazu zählen Hamburg und das Umland sowie Kiel", sagte Ulrich Fenner, Sprecher von Mobilcom. Er und Vertreter der anderen Anbieter haben sich mit dem Mobilfunk-Beauftragten der Stadt getroffen, um die Standorte abzustimmen. Die Zahl der Sendeanlagen wird sich nach Informationen der NZ um etwa 30 erhöhen. Wo die Funkmasten stehen werden, steht noch nicht fest. Auf jeden Fall sollen sie nicht in der Nähe von Kindergärten und Schulen errichtet werden. Nähere Angaben wollte die Verwaltung nicht machen, da es sich um ein laufendes Verfahren handele. Fenner weist darauf hin, dass eine Sendeanlage normalerweise aus einer meist sechs Meter hohen Antenne und einem Stahlkasten in der Größe eines Kühlschranks besteht. "Wegen der guten Zugänglichkeit stellen wir die Antennen vorzugsweise auf Flachdächer", sagt der Mobilcom-Sprecher, der auch zu den umstrittenen Auswirkungen Stellung nimmt: Völlig unbedenklich sei die Strahlung, wenn mindestens fünf Meter Abstand zur Sendeanlage eingehalten werden. Außerdem seien Grenzwerte vorgeschrieben, die in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern auch kontrolliert würden. Letztlich aber sind sich die Experten noch nicht darüber einig, ob Elektrosmog gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Fenner weist darauf hin, dass die Anbieter gesetzlich verpflichtet seien, ein flächendeckendes Netz zu installieren. Bis Ende des nächsten Jahres müssen 25 Prozent der Bevölkerung auf ein UMTS-Netz zugreifen können. Morgen wird sich der schleswig-holsteinische Landtag mit dem Thema beschäftigen. Stellung nehmen wird auch der Norderstedter CDU-Landtagsabgeordnete Manfred Ritzek. Er befürwortet die UMTS-Technologie grundsätzlich, da sie eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für das nördlichste Bundesland habe. Mobilcom und der Handy-Hersteller Motorola hätten ihre Firmensitze in Schleswig-Holstein. Andererseits warnt der Abgeordnete vor zu viel Euphorie: "Zum einen ist zu bezweifeln, dass die erhoffte schnelle Ausweitung des Netzes wie geplant kommen wird." Außerdem dürften der gesundheitliche Aspekt und die Bedenken der Bürger nicht außer Acht gelassen werden. Vodafone/Mannesmann war gleich zweimal am Widerstand der Bürger gescheitert. Der Plan, einen 70 Meter hohen Sendemast im Gewerbegebiet Harkshörn aufzustellen, musste zu den Akten gelegt werden. Zwar hatte die Verwaltung den Standort als geeignet empfohlen, da er den erforderlichen Mindestabstand von 150 Metern zum nächsten Wohngebiet erfüllte. Doch der massive Protest veranlasste die Politiker, den Mast nicht zu genehmigen. Im vorigen Herbst wollte Vodafone/Mannesmann in Garstedt weitere Antennen errichten. Doch auch hier machten die Bürger wegen der unklaren gesundheitlichen Folgen die Pläne zunichte. Um die Aktivitäten zu koordinieren, haben die kommunalen Spitzenverbände eingegriffen. Sie haben mit den Anbietern vereinbart, dass die Standorte einvernehmlich mit den Städten und Gemeinden abgesprochen werden sollen. "Da sind wir in Norderstedt auf einem guten Weg", sagte Mobilcom-Sprecher Ulrich Fenner.

14.05.2002: Was macht der Bürgermeister heute? Hans-Joachim Grote, Bürgermeister von Norderstedt, beginnt seinen heutigen Arbeitstag um 8 Uhr mit der Postbesprechung. Anschließend hat der Verwaltungschef eine Besprechung mit seinen Mitarbeitern - Thema ist der ZOB-Umbau im Stadtteil Garstedt.

17.05.2002: Bedarf an tatsächlichen Plätzen soll jetzt genau ermittelt werden. Stadt will eine erneute Panne vermeiden. 0 Norderstedt. Eine zentrale Warteliste für städtische wie private Kindergärten fordert Sozialdezernent Harald Freter. "Es ist dringend erforderlich, dass wir den tatsächlichen Bedarf an Kindergartenplätzen zuverlässig bestimmen können", betonte er bei der Sitzung des Ausschusses für junge Menschen. Bisher führt jeder Kindergarten eine eigene Warteliste, die Stadt fasst nur die Listen der städtischen Kindergärten zusammen. "Die Unsicherheit bei der Planung war schon immer ein Problem", sagt Harald Freter. In diesem Frühjahr wurde die Situation dramatisch, als plötzlich 500 Kinder auf der Warteliste der Stadt standen, ohne dass eine entsprechende Anzahl Kindergartenplätze zur Verfügung stände (die NZ berichtete). Die enorme Zahl kam zu stande, weil viele Eltern ihre Kinder nicht nur bei der Stadt, sondern gleichzeitig auch bei privaten Kindergärten anmelden. Es besteht keine verbindliche Rückmeldung, das heißt, wer für sein Kind die Zusage von einem privaten Kindergarten bekommen hat, meldet es meist nicht von der städtischen Warteliste ab. "Die Warteliste fällt damit als wichtiges Mittel aus, die notwendige Zahl der Kindergartenplätze zu bestimmen. Wenn es dagegen eine zentrale Liste mit verbindlicher An- und Abmeldung gäbe, könnten wir konkret planen", erklärte Harald Freter den Mitgliedern des Ausschusses. Die privaten Träger hatten eine zentrale Warteliste bisher abgelehnt, da sie eine damit verbundene zentrale Vergabe der Plätze befürchteten. "Jeder Träger wird weiterhin eine eigene Liste führen und Plätze danach vergeben", betonte der Sozialdezernent. "Die zentrale Liste dient nur der Übersicht." Die Ausschussmitglieder stimmten diesem Anliegen einstimmig zu und forderten die Stadt auf, bei den nächsten Verhandlungen mit den nichtstädtischen Trägern zwingend die Einführung einer zentralen Warteliste zu fordern. Um den tatsächlichen Bedarf zu erfahren, führte das Amt für junge Menschen jetzt eine Telefon- und Briefaktion durch, bei der alle auf der Warteliste Vermerkten befragt wurden. Danach stellte sich heraus, dass statt 500 Kindern tatsächlich nur 173 Kinder noch keinen Platz haben. Um ihnen zu ihrem gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz zu verhelfen, schlug Harald Freter dem Ausschuss vor, eine weitere Freiluft-Gruppe für 15 Kinder bei der städtischen Kita Forstweg und eine zusätzliche Waldgruppe für 15 Kinder bei der Kita Storchengang einzurichten. Außerdem wird er Gespräche mit der Vicelin-Schalom-Kirchengemeinde, der Arbeiterwohlfahrt, der Johanneskirchengemeinde und dem "Verein der Kinder wegen" führen, deren Kitas jeweils um eine Gruppe erweitert werden könnten. Um die Situation langfristig zu entspannen, beauftragte der Ausschuss die Stadt, die im Investitionsprogramm vorgesehenen Kita-Neubauten weiter zu planen. So sollen in den nächsten Jahren Kindergärten am Möhlenbarg, der Oadby-and-Wigston-Straße, dem Buckhörner Moor und dem Garstedter Dreieck entstehen. Außerdem muss nach Meinung der Ausschussmitglieder überlegt werden, die Versorgungsquote zu erhöhen. Da nicht jedes Kind einen Kindergarten in Norderstedt besucht, reichte es bisher aus, für 75,8 Prozent der Kinder im Alter von drei bis zum Schulanfang einen Kindergartenplatz vorzuhalten. "Wenn aber immer mehr Kinder in den Kindergarten kommen, müssen wir die Quote eventuell auf 80 oder sogar 85 Prozent erhöhen", sagte der Sozialdezernent. "Es ist sehr erfreulich, wie schnell die Stadt aktiv geworden ist und Vorschläge entwickelt hat, um die momentane Situation zu entschärfen", lobte Anette Reinders von der Grünen Alternative. "Denn das Problem mangelnder Kindergartenplätze wird sich nicht von selbst erledigen."

17.05.2002: Erlebnismesse brachte es an den Tag: Die Stadt braucht dringend einen Platz für Konzerte und Messen. 0 Norderstedt. Die Erlebnismesse NOGA versank im Matsch, und die Zirkusse müssen ihre Zelte auf immer neuen Plätzen aufschlagen. "Wir brauchen in einer Stadt mit mehr als 70 000 Einwohnern unbedingt einen Festplatz", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Ein fester Platz für Messen, Jahrmarkt oder Konzerte präge sich nicht nur den Bürgern ein, die Veranstalter hätten weniger Aufwand, wenn Anschlüsse dauerhaft installiert sind. Spätestens seit der Stadtgründung 1970 steht das Thema immer wieder auf der Tagesordnung, eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Die Verwaltung wies den Artisten, Dompteuren und Clowns immer wieder andere Flächen zu. Vor Jahren hatten die Verantwortlichen den Platz an der Feuerwache Friedrichsgabe ins Visier genommen, doch dann brauchte die Stadt das Gelände, um Unterkünfte für Flüchtlinge aufzustellen. Auch hinter dem Herold-Center trabten Ponys durch die Manege, mit dem Willy-Brandt-Park entfiel der Standort. Die Zirkusleute wichen auf die Wiese neben dem Getränke-Markt an der Ulzburger Straße aus - hier werden jetzt Wohnungen und Häuser gebaut. Weiter nördlich an der B 433 bleibt noch die Fläche, die die städtische Entwicklungsgesellschaft möglichst schnell verkaufen will. Das Gelände, auf dem der Zircus Althoff gastierte, kommt ebenfalls nicht in Frage: "Das Garstedter Dreieck war zwar vor vielen Jahren mal als Festplatz im Gespräch. Doch die aktuellen Pläne sehen vor, dass hier das nächste große Wohngebiet in Norderstedt ausgewiesen wird", sagte Grote, der an eine andere Alternative erinnert: Am Garstedter Müllberg sollte eine Landesgartenschau stattfinden. Die Pläne sahen vor, dass dort anschließend ein Freizeitpark mit Festplatz gebaut wird. Auch diese Ideen sind inzwischen zu Grabe getragen. Da die künftige Stadtentwicklung und der neue Flächennutzungsplan gerade diskutiert werden, suchen die Planer nun auch nach einem Standort für einen Festplatz auf Dauer

18.05.2002: Schüler aus Garstedt besuchen regelmäßig Senioren, um mit ihnen zu frühstücken, zu spielen, zu singen und zu reden. 0 Norderstedt. "Ist es Euch auch wirklich nicht zu schwer?", fragt Irma Braband, 90 Jahre, die Schüler der vierten Klasse immer wieder. "Nein!" antworten sie und schieben ihren Rollstuhl weiter über die Waldwege. Der Ausflug in den Erlebniswald Trappenkamp ist der Höhepunkt der seit einem Jahr bestehenden integrativen Zusammenarbeit der Klasse 4c der Grundschule Niendorfer Straße und 20 Heimbewohnern des Altenpflegeheims Scheel. Die Schüler besuchen alle zwei Wochen das Altenpflegeheim, um gemeinsam zu frühstücken, zu spielen, zu singen und zu reden. Auch Unterricht findet im großen Gesellschaftsraum des Altenpflegeheims statt. "Als ich zur Schule ging, war der Unterricht viel strenger. Unser Lehrer war eine Respektsperson wie der liebe Gott", erzählt Irma Braband den Kindern. "Die Schüler sind heute viel freier als wir es waren - und das ist gut so", meint sie. "Unsere Bewohner freuen sich immer schon auf die Treffen mit den Schülern", berichtet Peter Böttcher, der als Psychologe im Altenpflegeheim tätig ist. "Es ist gut, wenn junge Menschen zu uns kommen", bestätigt Heimleiterin Siri Kudelka. Auch für die Norderstedter Schüler sind die regelmäßigen Treffen eine Bereicherung. "Sie werden mit dem Alter vertraut gemacht und lernen viel daraus." So erzählte eine Heimbewohnerin den Kindern, das sie gehbehindert ist, stand auf und ging vor ihnen auf und ab, um zu zeigen, welche Schwierigkeiten sie hat. "Anschließend hat sie mit den Kindern darüber diskutiert", berichtet Siri Kudelka. "Durch die große Mobilität unserer Gesellschaft leben die Großeltern vieler Kinder weit entfernt", sagt Schulleiterin Ingke Diercks. "Deshalb wollen wir mit diesem Projekt die Kontakte zur älteren Generation fördern, denn Großeltern sind wichtig für Kinder." Die Schulleiterin sieht darüber hinaus weitere positive Aspekte dieser Aktivitäten. Die Schüler lernten alte Menschen kennen - und nur, was man kenne, würde man auch Achtung und Respekt entgegenbringen. Außerdem förderten die regelmäßigen Kontakte die soziale Kompetenz der Kinder. "Wir verstehen unsere Schule nicht als isolierte Insel in Garstedt, sondern wollen fest in unseren Stadtteil integriert sein", betont Ingke Diercks. Dazu trage das Projekt erheblich bei. Da die einjährige Testphase so erfolgreich abgelaufen ist, wollen Schule und Altenpflegeheim die Zusammenarbeit im nächsten Schuljahr weiterführen. "Das ist prima", finden die Schüler, "denn wenn wir dorthin gehen, ist das wie ein Besuch bei Oma und Opa.

25.05.2002: Eine 14-jährige Norderstedterin wurde Opfer eines Triebtäters. Als sie Donnerstagnacht mit einer gleichaltrigen Freundin unterwegs war, sprach sie der Fahrer eines Kleinwagens an der Segeberger Chaussee/Tangstedter Landstraße an. Das Mädchen stieg zu dem Mann ins Auto. Die Freundin meldete den Vorfall der Polizei. Später meldete sich auch das Opfer. Der Mann habe sich in der Garstedter Feldmark an ihr vergangen. Der Täter ist 20 bis 30 Jahre alt, hat schwarze Haare und ist vermutlich Südländer. Hinweise: Tel. 528 060.

25.05.2002: Kristin Möller trägt beim Einkauf auf dem Wochenmarkt in der Europaallee eine Baseball-Kappe mit dem Norderstedter Slogan "Norderstedt - Eine Idee voraus . . . ". Die junge Frau zieht in zwei Monaten nach Norderstedt. Die neue Norderstedt-Mütze hat sie aber jetzt schon einmal aufgesetzt. "Schließlich freue ich mich schon sehr auf meine neue Heimat." Ab sofort können Norderstedter den Namen ihrer Stadt gut behütet durch die Welt tragen. Denn Norderstedt Marketing hat eine Mütze mit dem Stadtslogan herausgebracht. Die Idee hatte Dirk Bruster von Norderstedt Marketing, als er im vorigen Jahr eine Bootsfahrt in Irland machte. "Dort traf ich eine andere Bootsbesatzung, die alle Mützen mit ,Köln' auf dem Kopf hatten", berichtet er. "Da dachte ich, was die Rheinländer können, das können wir Holsteiner erst recht." Die Norderstedt-Mütze ist aus Baumwolle mit einem Lederschirm versehen. "Die Mütze macht sich im australischen Outback genauso gut wie bei der Sightseeing-Tour durch San Francisco", meint Dirk Bruster. Er freut sich schon, Norderstedter mit der Mütze zu treffen, schließlich fördert sie die Identifikation mit der eigenen Stadt. "In Berlin hatte ich eine Mustermütze auf dem Kopf. An der Siegessäule rief plötzlich jemand: ,Hallo Norderstedter!' Es war ein Garstedter, der im Getümmel den Stadtslogan entdeckt hatte." Von der neuen Mütze wurden zunächst 1000 Stück angefertigt. Sie kann ab sofort für sieben Euro bei Norderstedt Marketing, Rathausallee 64-66, Tel. 535 406 66, erworben werden.

28.05.2002: Es gibt noch Karten für das Benefizkonzert mit der Comedy-Gruppe "LaLeLu", dem Satiriker Wolfgang Sieg, der Musikband der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt sowie den Orts-Komikern HaWe Kühl und Bernhard Tuchel am Donnerstag, 30. April, 20 Uhr, in der "TriBühne". Diese attraktive Mischung aus Comedy und Literatur, Bigband-Sound und Otto-Reutter-Couplets soll einen neuen Kleinbus für Kinder, kranke und alte Menschen in Norderstedts Partnerstadt Kohtla-Järve finanzieren. Karten zwischen zwölf und 19 Euro gibt es an den Vorverkaufsstellen und unter Tel. 53 59 51 68

28.05.2002: Der ehemalige Intendant des Hamburger Ohnsorg-Theaters und der Niederdeutschen Bühne Flensburg kommt nach Norderstedt. Konrad Hansen liest am Dienstag, 4. Juni, 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei Garstedt, Europaallee 36, aus seinem zweiten Erzählband "Vun Minschen un Lüüd". Hansen wurde 1933 in Kiel geboren, studierte Germanistik, Philosophie, Theologie und Volkswirtschaft. Von 1959 bis 1979 war der Diplom-Volkswirt Rundfunkredakteur bei Radio Bremen. Er schrieb Romane, hoch- und plattdeutsche Hörspiele, Theaterstücke und Fernsehfilme. Karten zu 2,50 Euro zu dieser Veranstaltung des Arbeitskreises Plattdeutsch der Norderstedter Volkshochschule, der Stadtbücherei und der Buchhandlung am Ochsenzoll gibt es in der Garstedter Bücherei, in der Buchhandlung am Ochsenzoll am Schmuggelstieg und an der Abendkasse

29.05.2002: Idee und Konzept lobenswert, Umsetzung mangelhaft - diese beiden Facetten der Kritik gelten einem Projekt, mit dem Norderstedts Politiker Gutes im Sinn haben. Das morgige Benefizkonzert soll einen Kleinbus für bedürftige Menschen in der estnischen Partnerstadt Kohtla-Järve finanzieren. Dafür hat Organisator Herbert Seeger, rechte Hand von Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl, zugkräftige Künstler gewonnen. Die Mixtur aus Literatur und Musik verspricht einen unterhaltsamen Abend. Und doch sind die Karten nicht so begehrt wie angenommen, war der Abend für den guten Zweck noch zwei Tage vorher nicht ausverkauft. Das dürfte nicht am mangelnden Interesse der Norderstedter liegen. Der Teufel steckt in diesem Fall im Terminplan. Am gleichen Abend finden sich zwei Hochkaräter in Norderstedts Kulturkalender. Während Satiriker Wolfgang Sieg, die Comedy-Sänger von "LaLeLu", die Musikband der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt sowie die lokalen Musiker HaWe Kühl und Bernhard Kuchel für den guten Zweck in der "TriBühne" auftreten, ist im Festsaal am Falkenberg Jazz der Spitzenklasse zu hören. Da mag mancher schwanken, ob er denen lauscht, die ohnehin häufiger in Norderstedt gastieren, oder sich einen einmaligen Swingabend mit internationalen Jazzgrößen gönnt. Das wäre nicht passiert, hätte die Verwaltung bei der Terminvergabe mehr Fingerspitzengefühl walten lassen. So darf sich niemand wundern, wenn es, wie die Organisatoren selbstkritisch anmerkten, "bisher nur für einen Satz Reifen reicht".

Juni

01.06.2002: Zu wenig Zuschauer: Benefizkonzert mit tollen Künstlern in der "TriBühne". 0 Norderstedt. Fast familiär ging das Benefiz-konzert für einen Kleinbus für Norderstedts estnische Partnerstadt Kohtla-Järve in der "TriBühne" über die Bretter. Und so war denn auch die Atmosphäre sehr locker. Nur im Parkett saß eindeutig zu wenig Publikum. "Das ist ein wunderschöner Abend, und wer den nicht miterlebt hat, ist selbst Schuld", bekannte Bürgermeister Hans-Joachim Grote, als auf der Bühne ein nagelneuer VW-Kleinbus enthüllt wurde. Er wird von den ehrenamtlichen Helfern des Johanniter-Unfallhilfe einem Altenheim bei Kohtla-Järve übergeben. Alle Künstler traten ohne Honorar auf. Weitere Sponsoren sind beispielsweise das Autohaus Wichert und die "TriBühne". Organisiert wurde der Abend von der Stadtvertretung und dem Forum für Städtepartnerschaften. Den Auftakt gestaltete die Bigband der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt mit heißem Swing und Titeln wie "Star Wars", den Mecky-Messer-Song aus Kurt Weills "Dreigroschenoper" oder "Barbara Ann" von den Beach Boys. Als Sängerin begeisterte Rieke Boomgarden (21). In seiner ihm unnachahmlichen Art, mit den berüchtigten ironischen Blicken ins Publikum, las der Satiriker Wolfgang Sieg (65) einige Geschichten aus seinen Büchern "Wahnsinnige Geschichten" und "Schräge Vögel" und traf wieder genau dort, wo es der Gesellschaft schmerzt. Couplets von Otto Reutter servierte HaWe Kühl, bestens am Flügel begleitet von Bernhard Tuchel. Der Hit des Abends war "LaLeLu". Sören Sieg (35), Sohn von Wolfgang Sieg, brachte mit Sonja Wilts (27), die neue Blonde aus Ostfriesland, mit Jan Melzer (33) und Tobias Hanf (30) das Publikum aus dem Häuschen: Comedy vom Feinsten, heiße Mimik, witzige Songs und Satire von der Sorte, die harmlos anmutet, dann aber kräftig trifft. Und die Neue? Spitzenfrau mit toller Stimme

01.06.2002: Was wollen die Norderstedter Senioren wissen? Diese Frage steht im Mittelpunkt, wenn sich die Norderstedter SPD-Gruppe "60plus" am Dienstag, 4. Juni, um 15 Uhr in den Parteiräumen an der Ulzburger Straße 308 zum Gespräch trifft. Die Veranstalter hoffen auf regen Besuch und viele Anregungen, um interessante Themen für die nächsten Info- und Diskussionsnachmittage finden zu können. Die SPD-Senioren bieten allen, die nicht mehr mobil sind, einen Transportservice an. Der Kleinbus startet um 14.30 Uhr am ZOB Garstedt und hält um 14.40 Uhr an der Falkenbergkirche in Harksheide

05.06.2002: Die Forderung der Bürgerpartei, in Norderstedt ein eigenes Tierheim zu bauen, trifft bei Politikern und in der Verwaltung auf Unverständnis. "Ich halte es nicht für den richtigen Weg, dass Norderstedt aus dem Stadt- und Gemeindeverbund, der bisher das Tierheim in Henstedt-Ulzburg finanziert, ausschert", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Die übergreifende Zusammenarbeit von Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Ellerau und Kisdorf habe sich bewährt. Norderstedt allein beteilige sich mit 7000 Euro im Jahr an den laufenden Kosten für das Tierheim Westerwohld. Zudem habe die Stadt angesichts der desolaten Finanzen nicht das Geld für einen Neubau. Schließlich rechtfertigten die Zahlen der Fundtiere keinen Alleingang: Durchschnittlich werden 15 Hunde im Jahr abgegeben und 40 bis 50 Katzen. Für einen Kompromiss tritt die FDP ein. Sie hält eine eigene Annahmestelle in Norderstedt für gerechtfertigt, aber: "Sie darf nicht zu Lasten der Stadtkasse eingerichtet werden", sagt FDP-Sprecherin Helga Strommer. Die Stadt könne ausrangierte Container zur Verfügung stellen, ein Tierliebhaber sein Grundstück. Das nötige Geld soll über Sponsoren aufgebracht werden. Auch die Freie Wähler Union (FWU) ist gegen einen Norderstedter Alleingang. Die Randlage der Stadt und die Aufsplitterung des Tierschutzes sprächen dagegen. Die Bürgerpartei macht unterdessen weiter für ein Tierheim in Norderstedt mobil. Sie will mit Bürgern und Fachreferenten am Mittwoch, 12. Juni, um 19.30 Uhr in den Räumen des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins an der Ecke Niendorfer/Ochsenzoller Straße über das Projekt diskutieren und Unterschriften sammeln

06.06.2002: CDU und FDP machen konkrete Vorschläge: Bücherei Garstedt verkaufen, Gebühr für Straßenreinigung, höhere Einnahmen bei VHS und Musikschule. 0 Norderstedt. Die Bücherei in Garstedt soll geschlossen, das Grundstück verkauft werden. Das fordern CDU und FDP in einem Antrag für die nächste Sitzung der Stadtvertreter am Dienstag, 18. Juni, um 19 Uhr im Rathaus. Die Schließung gehört zu einem Gesamtpaket, mit dem, die beiden Parteien den defizitären Norderstedter sanieren wollen. "Wir sind uns bewusst, dass es möglicherweise schmerzhafte Einschnitte geben wird, aber wir müssen handeln, sonst wird das Land über unsere Finanzen bestimmen", sagt CDU-Fraktionschef Rainer Schlichtkrull. Die Komunalaufsicht des Landes droht in einem Schreiben vom 22. Mai, der Stadt die Haushaltshoheit zu entziehen. "Die Finanzierung des Vermögenshaushaltes ist erneut nicht ausgeglichen", heißt es im Brief aus Kiel. Die geplanten Investitionen für die Jahre 2003 bis 2005 weisen eine Deckungslücke von 27,7 Millionen Euro auf. Damit verstoße die Finanzplanung auch in diesem Jahr gegen die Gemeindehaushaltsverordnung, die einen ausgeglichenen Etat vorschreibt. Seit 1997 weist die Aufsichtsbehörde die Stadt in jedem Jahr auf diesen Rechtsverstoß hin. "Bedauerlicherweise ist nicht zu erkennen, dass die Stadt ausreichende Anstrengungen unternimmt, um ihrer rechtlichen Verpflichtung zum Ausgleich der Vermögenshaushalte nachzukommen", schreibt die Behörde. Bürgermeister Hans-Joachim Grote hat den Finanzausschuss über das Schreiben informiert und aktuelle Zahlen präsentiert: Der geplante Verwaltungshaushalt, aus dem der laufende Betrieb der Stadt bezahlt wird, weise für das kommende Jahr eine Lücke von 1,6 Millionen Euro auf. Im Investitionsplan fehlten sogar 12,8 Millionen, so dass sich insgesamt ein Fehlbetrag von 14,4 Millionen ergibt. CDU und FDP wollen mit ihren Vorschlägen das Loch um insgesamt 7,8 Millionen Euro schließen. Dazu sollen unter anderem folgende Vorschläge beitragen: . Die Volkshochschule (VHS) und die Musikschule Norderstedt sollen mehr Geld erwirtschaften und einen höheren Anteil der Kosten decken. Bei der VHS soll der Kostendeckungsgrad von jetzt 63,4 auf 70 Prozent, bei der Musikschule von unter 50 auf 60 Prozent steigen. Das Ziel soll erreicht werden, indem mehr profitable Kurse angeboten, die Teilnehmerzahl erhöht und eventuell die Gebühren angehoben werden. Gegenüber dem aktuellen Haushalt soll ein Plus von 286 000 Euro herauskommen. . Die Bürger sollen künftig für die Straßenreinigung zahlen. Schlichtkrull verweist auch hier auf gesetzliche Vorgaben: "Wer eine Leistung in Anspruch nimmt, muss auch dafür zahlen." Zudem erinnert er an die wiederholte Forderung des Landesrechnungshofes, dass die Stadt endlich Gebühren für die Straßenreinigung einführen müsse. Erwartete Mehreinnahmen: 300 000 Euro. . Die Kultur in Norderstedt soll künftig ausschließlich von der "TriBühne" vermarktet werden. Bisher verkaufen sowohl die Betreiber der Kultursäle als auch die Stadt Karten. Die Konzentration auf einen Betreiber soll Einsparungen von rund 200 000 Euro bringen. . Der Verkauf von Grundstücken soll 3,2 Millionen Euro in die Stadtkasse bringen. Trennen soll sich die Stadt vom Grundstück der Bücherei Garstedt, von der bisher als Kindergartenbauplatz angedachten Fläche am Möhlenbarg und von einem Grundstück am Lütjenmoor, auf dem die SPD die Tagesaufenthaltsstätte für Obdachlose unterbringen will. Zugleich machen CDU und FDP deutlich, dass Mitarbeiter nicht entlassen werden sollen. Die 9,5 Stellen der Bücherei Garstedt sollen auf andere Büchereien verteilt und verwendet werden, um beispielsweise die Öffnungszeiten der Rathausbücherei auszuweiten. "In Norderstedt wird wegen der Schließung nicht der Lese-Notstand ausbrechen. Die Bücherei im Rathaus ist nur zwei U-Bahn-Stationen entfernt", sagt Schlichtkrull. CDU und FDP erwarten, dass SPD und Grüne Alternative umgehend eigene Sparkonzepte auf den Tisch legen. Sie hätten sich bisher dadurch ausgezeichnet, dass sie die Vorschläge von CDU und FDP abgelehnt, aber keine Alternativen unterbreitet hätten. FDP-Fraktionschef Bernd Bassler wird deutlicher: "Sieben Monate lang war in den Ausschüssen nichts als Schweigen." "In Norderstedt wird wegen der Schließung einer Bücherei nicht der Lese-Notstand ausbrechen." Rainer Schlichtkrull, CDU-Fraktionschef

07.06.2002: Für die Senioren der Stadt organisieren die freien Wohlfahrtsverbände auch in diesem Jahr wieder Sommerausfahrten. Am Mittwoch, 26. Juni, können die Senioren der Bezirke Garstedt-West und -Mitte nach Walsrode in eine Waldgaststätte fahren. Anschließend ist die Besichtigung einer Kerzenschnitzerei geplant. Der Eigenanteil beträgt pro Person 15 Euro. Die Busse fahren um 9.30 Uhr ab. Anmeldeschluss ist am 19. Juni. Für die Bezirke Garstedt-Ost und -Dorf ist am Mittwoch, 26. Juni, eine Fahrt nach Tönning an der Eider mit Mittagessen und Kirchenkonzert geplant. Abfahrt ist um 9 Uhr. Der Eigenanteil beträgt 18 Euro. Anmeldeschluss ist am 20. Juni. Anmeldungen nehmen das Kirchenbüro der Christusgemeinde, Tel. 523 17 15, das Forum im Rathaus, Tel. 535 95 167, oder das Sozialwerk Norderstedt, Tel. 523 73 80, entgegen

08.06.2002: Nach personellen Querelen versucht die Christuskirche Garstedt jetzt einen Neuanfang. 0 Norderstedt. An der Christuskirche in Garstedt dreht sich das Personalkarussell: Die Pastoren Thorsten Jessen sowie Anja und Axel Kapust, die bis jetzt für die Norderstedter Kirche gearbeitet haben, verlassen die Gemeinde bzw. sind schon gegangen. Als Grund nennt der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Peter Kröger, Disharmonie zwischen dem Theologenpaar Kapust und Pastor Jessen. "In der Zusammenarbeit fehlte die Harmonie, das hat auch auf das Gemeindeleben durchgeschlagen", sagt Kröger. Die Betroffenen hätten selbst die Konsequenzen gezogen und sich wegbeworben. Pastor Jessen wurde Militärseelsorger bei der Bundeswehr in Niebüll. Das Ehepaar Kapust, das sich in Norderstedt eine Pastorenstelle teilte, verabschiedet sich im Gottesdienst am 23. Juni. Axel Kapust wird Gemeindepastor in Harrislee bei Flensburg. Kirchenvorstand Kröger sieht jetzt die Chance für einen Neuanfang. Ein Nachfolger ist schon da: Martin Lorenz und seine zukünftige Frau haben die Räume des Pfarrhauses an der Kirchenstraße am Wochenende bezogen. "Ich bin hier sehr herzlich empfangen worden", sagt der 33 Jahre alte Theologe, der gerade von Hamburgs Bischöfin Maria Jepsen ordiniert wurde und sich nach dem Vikariat nun Pastor zur Anstellung nennt. Das bedeutet weitere drei Jahre Probezeit. Wird sie erfolgreich beendet, wird der Pfarrer Beamter. Der Kirchenvorstand habe ihn sehr offen aufgenommen und sich einstimmig für ihn ausgesprochen. Der gebürtige Plöner hat schon viel von Deutschland gesehen. Zivildienst in Tübingen, Studium in Kiel und Heidelberg und zwei Jahre Berlin stehen in der Biografie. An die Zeit in der Hauptstadt erinnert sich Lorenz sehr gern, hat er hier doch seine künftige Frau kennen gelernt. "Ich will zunächst die Gemeinde kennen lernen und herausfinden, was an Arbeitsschwerpunkten gewünscht wird", sagt der Pastor. Er würde gern die Kinder- und Jugendarbeit übernehmen. Gerade der Umgang mit Konfirmanden sei eine Energie fordernde, aber auch spannende Herausforderung. Meditation und Spiritualität nennt Lorenz als weitere persönliche Vorlieben, die ihn seit langer Zeit begleiten. Doch der Theologe, der morgen erstmals den Gottesdienst ausrichten wird, hat sich auch dem Sport verschrieben: Tanzen, Joggen, Tennis und Badminton nennt er als bevorzugte Sportarten. Zum Oktober soll die zweite Stelle mit einem erfahrenen Pastor besetzt sein. Dann kann die Gemeinde wieder mit voller Kraft betreut werden.

11.06.2002: Erst zweieinhalb Wochen nach der Tat darf die Polizei ein Phantombild veröffentlichen. 0 Norderstedt. Die Justiz und eigener Personalmangel haben wieder einmal Fahndungsmaßnahmen der Norderstedter Kripo erheblich verzögert. Der jüngste Fall: Die Polizei konnte erst zweieinhalb Wochen nach einem Sexualverbrechen ein Phantombild des Täters veröffentlichen, obwohl die Zeichnung bereits am Tag nach der Tat vorlag. "Nach so langer Zeit haben potenzielle Zeugen wichtige Informationen vergessen", klagt ein Beamter. Im Klartext: Der Erfolg der Fahndung ist in Frage gestellt. Am 23. Mai hatte sich ein bislang unbekannter Mann an einem 14-jährigen Mädchen in der Garstedter Feldmark vergangen. Der Täter hatte kurz vor Mitternacht an der Ecke Segeberger Chaussee/Tangstedter Landstraße seinen dunklen viertürigen VW (Golf oder Polo) neben der Jugendlichen und ihrer gleichaltrigen Freundin gestoppt und eine Mitfahrgelegenheit angeboten Das Mädchen stieg zu dem fremden Mann ins Auto, nach dem Sittendelikt meldete es sich bei der Kripo (die NZ berichtete). Bereits am 24. Mai lag das Phantombild vor. Die Staatsanwaltschaft sprach sich für eine schnelle Veröffentlichung aus. Nicht ganz so eilig wie Kripo und Staatsanwaltschaft hatte es jedoch das Amtsgericht, das nach einer neuen Rechtsvorschrift die Veröffentlichung von Fahndungsbildern genehmigen muss. Die erste Hürde: Der Richter, der für derartige Fälle zuständig ist, sei nur zwei Tage in der Woche im Gericht zu erreichen, klagt ein Beamter. Hürde Nummer zwei: Um eine Entscheidung treffen zu können, verlangte der Richter den schriftlichen Bericht der Kripo über den Fall. Mit einem mündlichen Bericht - wie in anderen Gerichten üblich - wollte er sich nicht zufrieden geben. Damit stand die Kripo vor einem internen Problem: Der Schreibdienst ist völlig überlastet, erst am 4. Juni lag der Bericht vor. Dann dauerte es eine weitere Woche, bis der Richter sein Okay für die Veröffentlichung gab. Offiziell darf sich die Kripo zu den Vorgängen nicht äußern. Hinter vorgehaltener Hand machen sich jedoch zunehmend die Beamten ihren Ärger über das Amtsgericht Luft. Denn das Gericht hat schon mehrfach mit der Kripo im Clinch gelegen, dabei ging es immer wieder um die Suche nach Sexualverbrechern. Erst am 2. Mai durfte die Kripo das Phantombild eines Mannes zeigen, der sich am 22. März in Norderstedt an zwei elfjährigen Mädchen vergangen hatte. Anfang April hatte das Amtsgericht die Veröffentlichung untersagt, weil angeblich Unschuldige verdächtigt werden könnten. Erst eine Beschwerde der Staatsanwaltschaft und ein Beschluss des Landgerichts kippten die Entscheidung der Norderstedter Justiz. Im Januar hatte das Gericht zwar erlaubt, das Foto eines Straftäters an die Presse herauszugeben. Gleichzeitig verbot der Richter jedoch der Kripo, die Öffentlichkeit zu informieren, warum der Täter gesucht wird - ein Kuriosum, das selbst für gestandene Kripobeamte neu war. Auch in diesem Fall war der Gesuchte ein Sittentäter. Dass auch die Staatsanwaltschaft bei Fahndungsaufrufen ungewöhnliche Vorschriften macht, fällt angesichts dieser Probleme bei der Kripo kaum noch ins Gewicht. Im jüngsten Fall ordnete die Anklagebehörde an, im Pressetext das Delikt nicht zu bezeichnen, sondern nur von einer "Straftat" zu schreiben. Ein Beitrag zum Opferschutz, meint die Staatsanwaltschaft, obwohl die Identität der Opfers nur den Ermittlern bekannt ist. Die Öffentlichkeit wird dabei jedoch im Unklaren gelassen, ob der Täter dem Kind lediglich das Taschengeld gestohlen, es vergewaltigt oder gar umgebracht hat. KOMMENTAR Wem die Richter verpflichtet sind, verkünden sie vor jedem Urteilspruch. "Im Namen des Volkes" heißt es eindeutig. Dieses Volk hat über seine demokratischen Vertreter und Organe seinen Willen zu Gesetzen geformt, über deren Einhaltung die Richter wachen und dessen Vorschriften sie auslegen. Dabei scheinen jedoch im Norderstedter Amtsgericht Misstrauen gegenüber der Kripo und die Gewichtung akademischer Feinheiten schwerer zu wiegen als das elementare Bedürfnis der Bürger nach Sicherheit, das dem Wunsch nach Gesetzen zugrunde liegt. Wenn dann noch Arbeitsabläufe so organisiert sind, dass schnelle Entscheidungen nicht möglich sind, läuft das Gericht Gefahr, die effektive Fahndung nach Straftätern zu behindern und damit die Einhaltung der Gesetzes zu riskieren. Nicht auszudenken, wenn ein Sexualverbrecher wieder zuschlagen kann, nur weil ein Gericht die Polizei bei ihrer Arbeit behindert. WOLFGANG KLIETZ Fahnungsfoto lag früh vor, aber durfte nicht gezeigt werden Kripo-Beamte sind über Verzögerung verärgert

14.06.2002: Sabine Cambeis wird Nachfolgerin von Adolf-Walter Paschke. 0 Großhansdorf Manchmal spricht Sabina Cambeis türkische Schüler zum Spaß in deren Muttersprache an. "Die machen dann ganz schön große Augen", sagt die Realschullehrerin und lacht. Die Fremdsprache hat sie während ihres Zusatzstudiums zur Ausländerpädagogin gelernt. "Ich habe mein Leben lang gelernt. Und ich glaube, dass ich auch meine Mitmenschen mit dieser Lust am Lernen anstecken kann", sagt Cambeis, designierte Rektorin der Großhansdorfer Friedrich-Junge-Realschule. Der Schulleiterwahlausschuss des Schulverbands Großhansdorf hat die 47-Jährige zur Nachfolgerin von Adolf-Walter Paschke gewählt, der mit Ende dieses Schuljahres in Ruhestand geht. Auf die Stelle hatte Cambeis, die seit 22 Jahren an der Realschule Garstedt in Norderstedt unterrichtet, schon seit längerem ein Auge geworfen. "Ich verlasse Norderstedt nicht, weil es mir dort nicht gefällt. Ich suche die neue Herausforderung", sagt sie. Und an der Friedrich-Junge-Realschule sieht die Pädagogin, die Englisch und textiles Werken studiert hat, gute Voraussetzungen: "Das Schulprogramm, das auf den drei Säulen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Weiterentwicklung der neuen Medien ruht, gefällt mir", sagt die künftige Rektorin, die mit Ehemann Jens, auch er Lehrer, und den Söhnen Julian und Jasper in Hamburg-Ohlstedt wohnt. Als erstes will sie zu Beginn des kommenden Schuljahrs dafür sorgen, dass jede Klasse möglichst wenige verschiedene Lehrer bekommt. "Dann können die einzelnen Kollegen viel besser auf die Schüler eingehen." Wenn sie frei hat, arbeitet Cambeis gern im Garten. Niemand, der die sanfte Frau zum ersten Mal sieht, glaubt ihr: "Wenn ich richtig sauer bin, hacke ich Holz."

17.06.2002: Im Norderstedter Haushalt für 2003 fehlen 14,4 Millionen Euro 0 Norderstedt. Die SPD und die Grünen müssen endlich Flagge zeigen und den Bürgern sagen, wie sie den städtischen Haushalt konsolidieren wollen. Das fordert die CDU mit Blick auf die morgige Sitzung der Stadtvertreter (19 Uhr, Plenarsaal des Rathauses). Die Verantwortung für das Budget liege eindeutig bei der Politik und nicht bei der Verwaltung. Im Haushalt für 2003 fehlen 14,4 Millionen Euro, bis zum Jahr 2005 werde das Minus auf 27,7 Millionen klettern. Daher müsse die politische Mehrheit "aus der Versenkung auftauchen", dem Beispiel von CDU und FDP folgen und konkrete Sparvorschläge machen. Die Stadtvertreter werden morgen über das Sparpaket von CDU und FDP beraten. Der Antrag sieht unter anderem vor, die Bücherei Garstedt zu schließen und das Gebäude zu verkaufen (die NZ berichtete). Außerdem sollen die Bürger für die Straßenreinigung zahlen, Theater, Volkshochschule und Musikschule sollen mehr Geld erwirtschaften. Mit dem Küchenkonzept für die Ganztagsbetreuung an der Hauptschule Falkenberg und der Erich-Kästner-Förderschule steht ein zweites Streitthema auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung. "Wir können nicht verstehen, warum SPD und Grüne die 27 000 Euro für den Umbau der Küche verweigert haben", sagt Ute Algier, Fraktionschefin der Bürgerpartei. Mit diesem Veto sei das Ganztagsangebot, das zum neuen Schuljahr starten sollte, gefährdet. Der Beschluss sei ein Schlag ins Gesicht der Eltern, bei denen das Angebot auf große Zustimmung treffe. Zudem verfalle auch der Zuschuss des Landes in Höhe von 9000 Euro, wenn SPD und Grüne bei ihrem Nein bleiben. Die Bürgerpartei wolle dafür kämpfen, dass die Ganztagsbetreuung eingeführt wird. Schließlich soll noch das Zukunftskonzept für den Reinigungsdienst verabschiedet werden

18.06.2002: Die Bücherei Garstedt darf nicht geschlossen, das Gebäude nicht verkauft werden. Dafür haben sich 270 Norderstedter in einer Unterschriftenaktion ausgesprochen, nachdem CDU und FDP sich angesichts des Millionenloches im städtischen Haushalt für die Schließung und den Immobilienverkauf ausgesprochen hatten (die NZ berichtete). "Das wäre nach dem schlechten Abschneiden der deutschen Schüler in der internationalen Bildungsstudie Pisa genau das falsche Signal", sagt Maxi Unseld, die die Protestaktion auf die Beine gestellt hat. Das Coppernicus-Gymnasium und die Gesamtschule Lütjenmoor sowie der DRK-Kindergarten Dunantstraße lägen in unmittelbarer Nähe, und auch für die Realschüler vom Aurikelstieg sei der Weg zur Bücherei nicht weit. Viele erwachsene Leser kombinierten den Einkauf im Herold-Center mit einem Abstecher zwischen die Bücherregale. "Gerade ältere Menschen, die nicht mehr so mobil sind, können nicht mal eben in die Rathausbücherei wechseln", sagt Maxi Unseld, die selbst seit 32 Jahren ihre Bücher in Garstedt ausleiht und mit dem Service sehr zufrieden ist. Die 58 Jahre alte Norderstedterin stieß mit ihrer Protestaktion auf offene Ohren, die meisten Bürger hätten sofort unterschrieben und sie bestärkt. Die Unterschriftenliste will Maxi Unseld heute in der Stadtvertretung an Bürgermeister Hans-Joachim Grote übergeben. Außerdem will sie noch mit SPD und Grünen sprechen - beide haben die Mehrheit in der Stadtvertretung und können die Schließung verhindern

18.06.2002: Die Kreise Segeberg und Pinneberg kooperieren bei den Buslinien. Auch die Tangstedter profitieren davon. 0 Norderstedt. Die Busse fahren seit dem Wochenende deutlich schneller zwischen Norderstedt und Quickborn. Während die Bürger bisher 32 Minuten brauchten, schafft die neue Linie 594 die Strecke in 19 Minuten. Die Busse fahren von Norderstedt-Mitte über Oadby-and-Wigston-Straße, Waldstraße und Harksheider Weg auf der kürzesten Strecke zur AKN-Station Quickborn. Die neue Verbindung gehört zu einem Paket von Verbesserungen im Busverkehr, auf das sich die Nachbarkreise Segeberg und Pinneberg sowie die Städte und Gemeinden Norderstedt, Quickborn, Ellerau und Tangstedt geeinigt haben. Erweitert wurde die Tour der Linie 194. Die Busse fahren jetzt von der AKN-Station Quickborn durch Ellerau - damit hat der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) die Forderung der Gemeinde erfüllt, das neue Wohngebiet "Junges Wohnen" und das neue Gewerbegebiet ans Busnetz anzubinden. Von Ellerau fahren die Busse weiter durch das neue Gewerbegebiet Quickborn-Heide und dann über die Quickborner und Ulzburger Straße nach Norderstedt-Mitte. Verlängert wurde auch die Linie 378. Sie wird über die bisherige Strecke von Garstedt bis Wilstedt-Siedlung hinaus weiter bis nach Norderstedt-Mitte führen. Allein die neue Linie 594 fährt ein jährliches Defizit von 150 000 Euro ein. Das Land trägt davon 90 000 Euro, den Rest teilen sich die Kreise und Städte. "Norderstedt ist ein Versorgungszentrum für das Umland mit einem Einzugsgebiet von rund 150 000 Menschen. Da haben wir eine hohe Verpflichtung gegenüber den Nachbarn", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote, als er die neue Linie mit seinem Quickborner Amtskollegen Günther Thonfeld, Elleraus Verwaltungschef Torsten Thormählen sowie der Vorsitzenden des ÖPNV-Beirates für den Kreis Segeberg, Ingrid Olef, und dem Vorsitzenden des Planungs- und Verkehrsausschusses Pinneberg, Burghard Schallhorn, in Betrieb nahm. "Ich freue mich, dass wir diese Vernunftehe eingegangen sind", sagte Ingrid Olef. Sie wünschte sich weitere erfolgreiche Beispiele kreisübergreifender Zusammenarbeit und sprach sich sogar dafür aus, die Kreise aufzulösen

19.06.2002: Am Freitag servieren sie Grillwurst und Bier auf dem Rathausplatz 0 Norderstedt. Zum offiziellen Start der Feste unter freiem Himmel werden Norderstedts Kommunalpolitiker auf dem Rathausplatz grillen. Beim Wenden der Würstchen und Zapfen des Bieres werden die Stadtvertreter wie immer von den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt unterstützt. So haben die Politiker den Kopf frei, um mit den Bürgern abseits von Tagesordnung und Rederecht ganz zwanglos zu plaudern. Die Bürger können ihre Sorgen und Anregungen weiter geben oder einen Termin für ein ausführliches Gespräch vereinbaren. Der Grillabend der Stadtvertreter ist aber vor allem ein Fest für die Familie. Wer keine Lust auf Gespräche hat, kann sich von Musik unterhalten lassen. "The Needles" haben es mit ihren Oldies bisher noch immer geschafft, das Publikum zum Mitklatschen und Tanzen zu animieren. Zur Einstimmung spielt die Big-Band der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt. Wie in den Vorjahren hat Organisator Herbert Seeger vom Büro der Stadtvertretung auch diesmal einen neuen Höhepunkt fürs Programm gefunden: Die "Bördebrothers" stehen für Musik und Comedy der besten Art. Vielen sind die Magdeburger noch von der 25-Jahr-Feier der Stadt Norderstedt in Erinnerung. Den Nachfragen der Bürger wird mit dem aktuellen Auftritt entsprochen. Nicht zuletzt bietet der Bummel über den Rathausplatz allen WM-Geschädigten die Chance, den Kampf um den Ball für einige Stunden zu verdrängen. Im Unterschied zu einem Fußballspiel dauert der Grillabend 330 Minuten. Er beginnt am Freitag, 21. Juni, um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei

19.06.2002: SPD und FDP wollen Bürger durch einen Ring um die Stadt entlasten. 0 Norderstedt. Jahrzehntelang herrschte Stillstand im Straßenbau. Norderstedt wuchs und wurde zur Stau-Stadt, weil sich wechselnde Mehrheiten in der Stadtvertretung wechselseitig blockierten und so neue Straßen verhinderten. Doch nun kommt Schwung in die Pläne, zeichnet sich erstmals eine mehrheitsfähige Lösung für das Problem Nummer eins ab. SPD und FDP haben sich auf zwei neue Straßen geeinigt, die sie mit ihrer Mehrheit in der Stadtvertretung durchsetzen können. Auch die CDU hat grundsätzlich Zustimmung signalisiert. Unstrittig ist die so genannte Westtangente, die das alte Dorf Garstedt umgehen und den Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg sowie die Kreuzung Ohechaussee/Niendorfer Straße entlasten soll. Die Querspange Glashütte, die vom Hummelsbütteler Steindamm zur Schleswig-Holstein-Straße führen und die Anwohner der Poppenbütteler Straße von Lärm und Gestank entlasten soll, hat gute Chancen. "Wenn wir diese Projekte realisieren, umfahren die Autofahrer die Stadt in einem Ring. Besonders wichtig ist dabei, dass die Tangente fast überall anbaufrei ist, dort keine Zufahrten zu Grundstücken vorhanden sind", sagt SPD-Sprecher Jürgen Lange, der das Projekt zusammen mit FDP-Fraktionschef Bernd Bassler vorstellte. Da die Stadt weiter wachsen werde, sei der Norderstedter Ring die richtige Antwort, um die Lebensqualität in den Wohngebieten zu erhalten bzw. zu steigern. Die neuen Entlastungsstraßen sind langfristig geplant. Die Straßenplaner sind davon ausgegangen, dass zurzeit noch nicht vorhandene Erweiterungen schon existieren. Das betrifft vor allem den Verkehrsknoten Ochsenzoll, der bis zum Jahr 2007 mit einem Kreisel in Ost-West- und einem Tunnel in Nord-Süd-Richtung entlastet werden soll. Das gilt weiter für die Oadby-and-Wigston-Straße, die nach Norden bis zur neuen Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur A 7 verlängert werden soll - die K 113 soll laut Planung im Herbst fertig sein. Durch die Westtangente Garstedt und die Querspange Glashütte ergibt sich der Norderstedter Ring: Die Autos werden im Westen von der Ohechaussee am Dorf Garstedt vorbei zur Oadby-and-Wigston-Straße geführt und weiter über die K 113 und Schleswig-Holstein-Straße im Osten zur Querspange Glashütte. "Damit hätten wir auch endlich das Gewerbegebiet Glashütte vernünftig angebunden", sagt Bassler. SPD und FDP geben zu, dass die Pläne nicht ganz neu sind, aber: "Das beste Konzept nützt nichts, wenn es dafür keine Mehrheit gibt", sagt Lange. Die beiden Parteien hätten sich zunächst intensiv ausgetauscht und dann auf diesen Kompromiss geeinigt. Die Westtangente und die Querspange haben sich nach den Hochrechnungen der Verkehrsplaner als die Projekte herausgestellt, die die viel befahrenen Norderstedter Hauptverkehrsstraßen am meisten entlasten. Hintergrund ist der neue Flächennutzungsplan, der die Grundzüge der Stadtentwicklung bis zum Jahr 2020 regelt. Wesentlicher Baustein ist die Frage, wie der Verkehrsfluss gewährleistet werden soll. "Damit das Land den Plan genehmigt, müssen wir ein schlüssiges Verkehrskonzept vorlegen", sagt Lange. Schon jetzt sei die Niendorfer Straße bis an die Grenze der Aufnahmefähigkeit belastet, der Engpass müsse dringend beseitigt werden. Am Donnerstag, 20. Juni, wird sich der Planungsausschuss um 18.30 Uhr im Norderstedter Rathaus mit dem Verkehrskonzept beschäftigen. Die Sitzung ist öffentlich.

20.06.2002: Die Stadtbücherei Garstedt wird nicht geschlossen. Und für die Straßenreinigung müssen die Norderstedter auch künftig nicht zahlen. Das sind die beiden wichtigsten Beschlüsse der Stadtvertreter. CDU und FDP fanden für ihr gemeinsames Sparpaket keine Mehrheit. SPD und Grüne lehnten die meisten Forderungen ab, die Bürgerpartei enthielt sich: "Wir wollen den Fachausschüssen nicht vorgreifen und abwarten, was die Prüfaufträge an die Verwaltung ergeben", sagte Ute Algier, Fraktionschefin der Bürgerpartei. Auch die SPD warnte vor unüberlegten Schnellschüssen: "Was Sie hier betreiben, ist blanker Populismus", sagte SPD-Sprecherin Maren Plaschnick. CDU und FDP hätten aus der Vielzahl von Prüfaufträgen willkürlich einige Themen herausgegriffen. Das sei unseriös. Die Grünen setzten sich mit den einzelnen Vorschlägen auseinander, plädierten mal dafür, mal dagegen, forderten aber insgesamt mehr Sachlichkeit von CDU und FDP. "Ich bin wirklich überrascht, dass von der SPD nicht ein einziger konkreter Sparvorschlag kommt", sagte FPD-Fraktionschef Bernd Bassler. Die CDU warf der SPD vor, den Kopf in den Sand zu stecken. Seit sieben Monaten sei bekannt, dass im Haushalt für das nächste Jahr insgesamt 17, 7 Millionen Euro fehlten. "CDU und FDP kommen ihrer Verantwortung nach und handeln. Die SPD aber kneift", sagte CDU-Sprecher Manfred Limbacher. Die Entscheidung gegen das Sparpaket von CDU und FDP bedeutet im einzelnen: . Die städtische Volkshochschule und Musikschule müssen nicht mehr Geld erwirtschaften, die Kostendeckungsgrade bleiben. . Die städtischen Grundstücke am Lütjenmoor, am Möhlenbarg und das Grundstück der Bücherei Garstedt werden nicht verkauft. . Für die Mitarbeiter der Kindertagesstätten werden keine Arbeitszeitkonten eingeführt

20.06.2002: Norderstedt. 2880 Kilometer können die Jugendlichen absolvieren, wenn sie an allen Ausflügen in den Sommerferien teilnehmen. Das hat Nicole Kuchel ausgerechnet - die Rathausmitarbeiterin zeichnet wie immer für den Ferienpass verantwortlich. "Es ist uns wieder gelungen, neue Angebote einzuwerben und frühere Anbieter zurückzugewinnen", sagt Nicole Kuchel. So können alle, die in den großen Ferien in Norderstedt bleiben, zweimal in den Freizeit- und Erlebnispark Tolk-Schau in Schleswig fahren. Besondere Attraktion ist die Sommerrodelbahn. Wer mit will in den Heidepark Soltau, den Hansapark Sierksdorf, den Serengeti-Safaripark Hodenhagen, den Wildpark Schwarze Berge und zu den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg, muss schnell buchen. Erstmals können Norderstedter Kinder und Jugendliche auch Fantasie und Geschick beim Bau von Sandburgen beweisen: Am 30. Juli fahren die Burgenbauer nach St. Peter Ording, um die Besten zu ermitteln. Erstmals dabei ist auch das Stadtmuseum, das unter anderem zu einer historischen Rundfahrt durch Garstedt einlädt und mit den Kindern waschen will - wie zu Omas Zeiten. Insgesamt ist das Programm für rund 3500 Kinder ausgelegt, die von rund 450 ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Den Löwenanteil der 224 Angebote stellen die Sportvereine. "Da hat sich das Schnuppertauchen als Renner erwiesen. Die Mädchen stürzen sich auf die Reitangebote", sagt Nicole Kuchel, die mit der Resonanz auf das Ferienprogramm zufrieden ist. Im Vorjahr seien die Kurse und Fahrten zu 82 Prozent ausgelastet gewesen. Die Ferienpässe gibt es von Montag, 24. Juni, an im Rathaus, in allen Jugendeinrichtungen und Stadtbüchereien. Anmelden können sich Interessierte am Sonnabend, 29. Juni, von 8 bis 12 Uhr im Jugendfreizeitheim Norderstedt-Mitte und von Montag, 1. Juli, an bei Nicole Kuchel im Rathaus, Zimmer 117

22.06.2002: Stadt lehnt höheren Zuschuss ab 0 Norderstedt. Die Jugendarbeit in Harksheide ist gefährdet. "Wenn wir die Mehrkosten von 50 000 Euro pro Jahr nicht bekommen, muss die Kirche die Aufgabe entweder ganz abgeben, eine Stelle einsparen oder die Leistungen einschränken", sagte Gunnar Urbach, Pastor der Falkenbergkirche, die für die Jugendarbeit im Norderstedter Stadtteil verantwortlich zeichnet. Als im Ausschuss für junge Menschen über die Vertragsverlängerung diskutiert wurde, lobten die Politiker die Arbeit zwar als erfolgreich und sprachen sich im Grundsatz für die Fortsetzung aus, aber: Die von Urbach geforderte zusätzliche Summe wollten sie nicht bewilligen. Die Gemeinde müsse auch künftig mit dem jetzigen Jahresbudget von 391 000 Euro auskommen. "Damit können wir aber schon die höheren Gehälter im kommenden Jahr nicht auffangen", sagte Urbach. Die Kirche ist im Auftrag der Stadt verantwortlich für den Bauspielplatz Falkenhorst, die Teestube und das Spielmobil "Fidibus", das vor allem für die Kinder im Neubaugebiet an der Harckesheyde ein wichtiger Treffpunkt ist. Werden die 50 000 Mark nicht bewilligt, könne das Spielmobil nicht weiter fahren. Alternativ müssten zwei Öffnungstage in der Teestube oder auf dem "Baui" wegfallen bzw. die Teestube im Sommer und der "Baui" im Winter geschlossen werden. Urbach sieht die Kirche im Nachteil gegenüber der Stadt, die die Jugendeinrichtungen in den anderen vier Stadtteilen Friedrichsgabe, Glashütte, Garstedt und Norderstedt-Mitte betreibt. "Auch für die städtischen Regionen hat es bisher im Haushaltsplan eine jährliche Steigerung der Personalkosten gegeben", sagt der Pastor. Der Kirchenvorstand wird am Mittwoch, 26. Juni, über Konsequenzen aus dem Beschluss des Ausschusses beraten.

24.06.2002: Grillfeste wurden in Norderstedt und Henstedt-Ulzburg gefeiert. Politiker bedienten die Bürger. 0 Norderstedt/Henstedt-Ulzburg. Die Stadtvertreter zapften unermüdlich Bier, die Mitglieder der Feuerwehren schenkten Wein aus und Petrus geizte leider auch nicht mit kühlem Nass: Das Grillfest der Norderstedter Stadtvertretung lockte am Freitag wieder viele Besucher auf den Rathausmarkt. Und auch in Henstedt-Ulzburg wurde am Sonnabend auf dem Rathausplatz mit Musik, Grillwurst und vielen Getränken gefeiert. Es war schon ein bisschen Pech, dass der Himmel seine Schleusen öffnete und die Besucher des Norderstedter Festes vor dem Rathaus fluchtartig unter die vorsorglich aufgestellten Zeltplane trieb. Aber die meisten Gäste harrten dann doch noch bis Mitternacht aus: Die Stimmung war prächtig - und das lag vor allem an den Musikern, die auf der Rathausbühne standen. Die Bigband der Garstedter Feuerwehr spielte flotten Swing, die "Bördebrothers" aus Magdeburg spielten Stimmungslieder in Lederhosen, die "Needles" sorgten mit ihrer Oldieshow für große Begeisterung. Genau bis Mitternacht spielten die fünf Musiker und imitierten dabei die Blues Brothers oder die Leningrad Cowboys. Aber auch alte Gassenhauer gaben sie zum Besten. Den Zuhörern gefiel diese Musik, die etliche Gäste sogar dazu brachte, im Regen zu tanzen. "Tolle Stimmung hier auf dem Rathausplatz", meinte Wolfgang Sedlatschek. Und auch Christa Heise-Batt ließ vom Regen nicht vertreiben: "Wenn hier schon mal etwas los ist, sollte man auch bleiben." Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl, die Gastgeberin des Festes auf dem Rathausplatz, war begeistert, dass so viele Norderstedter trotz des schlechten Wetters gekommen waren, um sich von den Stadtvertretern bedienen zu lassen. Die Henstedt-Ulzburger hatten am Sonnabend mehr Glück mit dem Wetter: Mehrere hundert Besucher vergnügten sich auf dem dritten Rathausfest und ließen sich von den Gemeindevertretern und Rathausmitarbeitern bedienen. Im letzten Jahr war es während des Festes noch so kalt, dass Glühwein ausgeschenkt werden musste, jetzt waren derartige "Anheizer" nicht nötig. "Das Fest kommt prima an", freute sich Bürgervorsteher Horst Schmidt. "Das wird zu einer ständigen Einrichtung im Ort." Für Stimmung sorgte die Band "Kress & Partycats", die vorwiegend Oldies spielte.

25.06.2002: Die Stadtwerke Norderstedt haben sich zu einem weit verzweigten Konzern entwickelt. Zum Kernbereich gehört die Energieversorgung der Bevölkerung mit Strom, Wasser, Erdgas und Fernwärme. Während diese Bereiche Gewinne bringen, haben die Stadtwerke auch defizitäre Bereiche übernommen: Die Verkehrsgesellschaft Norderstedt ist ein Unternehmen der Stadtwerke. Sie wurde für den Personennahverkehr auf dem Abschnitt der U-Bahnlinie 1 zwischen Garstedt und Norderstedt-Mitte sowie von Norderstedt-Mitte nach Ulzburg-Süd (AKN 2) gegründet. Ein Betriebszweig der Stadtwerke ist das Erlebnisbad "Arriba". Außerdem sind die Stadtwerke für das Gebäudemanagement der Stadt zuständig. Als eigenständige Gesellschaft gehört die Telekommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel" zu den Stadtwerken. Sie bietet neben Telefondiensten auch den Internetzugang an. Von "wilhelm.tel" geplant war der lokale Fernsehsender "noa4", der inzwischen aber von einem externen privaten Unternehmen betrieben wird. Die Stadtwerke und "wilhelm.tel" finanzieren den Privatsender allerdings zu erheblichen Teilen. Kaufmännischer Direktor der Stadtwerke und für das "Arriba" ist Volker Hallwachs. Er ist auch Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft und von "wilhelm.tel".

25.06.2002: Der Verein "Freizeitpark Norderstedt-Mitte" lässt nicht locker: Das letzte Geld für die Skater-Bahn soll beim Nomi-Fest zusammenkommen. Die Organisatoren haben wieder ein attraktives Programm auf die Beine gestellt, um möglichst viele Gäste anzulocken. So wird es am Sonnabend, 29. Juni, eine lange Spielemeile auf dem Festgelände rund um den Garstedter Müllberg geben. Die Vereine und Organisationen aus Norderstedt stellen sich vor und bieten den Jungen und Mädchen eine Fülle von Möglichkeiten, Kraft und Geschicklichkeit zu testen. Von 14 bis 18 Uhr können die jungen Besucher unter anderem im Rennsimulator Formel-I-Pilot Schumacher nacheifern, kegeln, auf dem Bungee-Trampolin hüpfen, am Glücksrad drehen und sich schminken lassen. Daneben will der Verein wie in den Vorjahren auch Nachwuchsbands, Tänzern und Schauspielern eine Chance bieten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Von 15 Uhr bis fast Mitternacht wird es auf der Bühne rund gehen, für reichlich Spaß und Spannung wird gesorgt. Für die Gäste wird ein Büfett angeboten: Von Popcorn und Pizza reichen die kulinarischen Angebote bis zu kroatischen Spezialitäten

25.06.2002: 360 Schüler, 100 Eltern und viele Lehrer brachten Realschule auf Vordermann. 0 Norderstedt. "Wenn man was erreichen will, muss man selbst aktiv werden." Nach diesem Leitspruch haben Schüler, Eltern und Lehrer Hand angelegt und die Realschule Garstedt verschönert. Ein Wochenende lang waren die Hobby-Handwerker im Einsatz, um Unkraut zu zupfen, Wände anzumalen, Heizkörper zu streichen und Müll zu sammeln. Gut 100 Väter und Mütter sowie die 360 Norderstedter Realschüler haben angepackt, um "ihre" Schule schön zu machen. Durchschnittlich hat jeder zehn Stunden Handarbeit investiert, die Stadt hat das Material gestellt. "In Zeiten leerer öffentlicher Kassen begrüßen wir solche Initiativen ausdrücklich", sagte Bürgermeister Grote, der sich selbst ein Bild von der erfolgreichen Arbeit machte. Das Geld, das noch vorhanden ist, werde für die Reparaturen gebraucht und bereitgestellt. Eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe sei nötig, um die Sanierungsarbeiten an den Norderstedter Schulen vorzunehmen. Bei solchen Beträgen bleibe kein Geld, um eine "Wohlfühl-Atmosphäre" zu schaffen. Grote wies darauf hin, dass diese Kooperation zwischen der Stadt als Schulträger auf der einen sowie Eltern, Schülern und Lehrern auf der anderen Seite nicht unproblematisch sei: "Es gibt durchaus kritische Stimmen, die uns vorwerfen, die Schwarzarbeit zu fördern." Dieser Vorwurf sei aber unberechtigt, da in Eigeninitiative nur die Arbeiten erledigt würden, die sonst mangels Geld ganz unter den Tisch fallen würden. Die Schüler hatten die Idee zur Verschönerungsaktion. Die Schulkonferenz stimmte zu, der Elternbeirat übernahm die Organisation. "Mit der Aktion wollten wir auch erreichen, dass sich die Schüler wohl fühlen und gern in die Klassenräume kommen. Wer mühsam Türen sauber schrubbt und erlebt, wie viel Arbeit das bedeutet, wird sich genau überlegen, ob und was er zerstört," sagte Gaby Kaste vom Elternbeirat. Wenn sich die Schüler mit der Schule identifizierten, fördere das den Lernerfolg. Das Ziel scheint erreicht, Christina, Maxi und Jascha waren sich einig: "Wir werden darauf achten, dass nichts kaputt geht." Und Spaß hat die Aktion auch gemacht.

25.06.2002: Die schleswig-holsteinische Stadt müsste aus der Sicht ihres Landes eigentlich "Süderstedt" heißen, aber der Kunstname Norderstedt signalisiert eindeutig, aus welcher Perspektive wir sie sehen sollten und in welchem Einzugsbereich sie liegt: an der Nordgrenze Hamburgs. Norderstedt wurde am 1. Januar 1970 im Zuge der kommunalen Neuordnung in Schleswig-Holstein aus den damals unkontrolliert wachsenden Gemeinden Garstedt und Friedrichsgabe des Kreises Pinneberg sowie Harksheide und Glashütte des Kreises Stormarn zusammengefügt. Zur allgemeinen Überraschung teilte das Kieler Innenministerium die neue Stadt weder Stormarn noch Pinneberg zu, sondern dem Kreis Segeberg .

26.06.2002: Die Seniorengruppe "60plus" der SPD Norderstedt trifft sich wie an jedem ersten Dienstag im Monat auch im Juli zu einem gemütlichen Miteinander bei Kaffee und Kuchen. Diesmal heißt es: "Christa Heise-Batt vertellt uns wat op Platt". Am 2. Juli wird von 15 Uhr an Norderstedts erste Kulturpreisträgerin zu einem plattdeutschen Nachmittag im SPD-Podium an der Ulzburger Straße 308 zu Gast sein. Die Sozialdemokraten bieten einen Fahrdienst zum SPD-Podium an: Um 14.30 Uhr fährt ein Kleinbus, in dem auch Gehwagen mitgenommen werden können, ab dem ZOB Garstedt, um 14.40 Uhr hält der Bus an der Falkenbergkirche

26.06.2002: 2000 Arbeitsplätze sollten entstehen. Aber weil das Gelände nicht pünktlich baureif ist, zieht sich ein Investor aus dem ehrgeizigen Großprojekt zurück. 0 Norderstedt. Norderstedts große Pläne für ein Logistik- und Distributionszentrum (LDZ) mit 2000 Arbeitsplätzen sind offenbar wie eine Seifenblase zerplatzt. Bürgermeister Hans-Joachim Grote bestätigte gestern entsprechende Informationen der Norderstedter Zeitung. Weil die Baureife des Geländes nicht bis zum vertraglich vereinbarten Termin (30. Juni) geschaffen werden kann, wolle sich die Wiesbadener Köllmann-Gruppe als Investor zurückziehen, sagte Grote. Jetzt versucht Norderstedt, eine kleinere Lösung zu realisieren. Auf einer 29 Hektar großen Fläche südlich der Ohechaussee und zwischen Niendorfer Straße und Startbahn II des Flughafens Fuhlsbüttel sollten Kühl- und Warenlager sowie Büros in großem Stil gebaut werden. Ein ähnliches Zentrum hat die Köllmann-Gruppe bereits in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia errichtet. Im Norderstedter LDZ wollten Köllmann und die städtische Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EgNo) Luftfracht-, Service- und Logistikunternehmen sowie ein Zollamt ansiedeln. Mehrere Hundert Millionen Euro sollten in das ehrgeizige Projekt investiert werden. Sogar einen Bahnanschluss sollte es beim LDZ geben. Die AKN-Trasse sollte deshalb von Hasloh aus über Garstedt bis zum Flughafen Fuhlsbüttel verlängert werden. Kritiker hatten vor einem großen Verkehrsaufkommen gewarnt: 5000 zusätzliche Fahrzeuge würden pro Tag über Norderstedts Straßen rollen, argumentierten sie. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Heide Moser (SPD) aus Norderstedt hatte Ende 1999 noch die "historische Möglichkeit" gesehen, Norderstedt mit diesem Projekt zur Drehscheibe des internationalen Frachtverkehrs zu entwickeln. Allerdings wurde schon damals im Rathaus unter vorgehaltener Hand spöttisch von einem "virtuellen Projekt" gesprochen, das wohl niemals Wirklichkeit werden würde. Das Scheitern des Projektes wurde schon vertraglich geregelt, als sich die Entwicklungsgesellschaft von der Immobiliengruppe Köllmann in ein gemeinsames Boot ziehen ließ. Sollte das Gelände in direkter Nachbarschaft zum Flughafen Fuhlsbüttel nicht bis Sonntag, 30. Juni, Baureife erlangt haben, werde die gemeinsam gegründete Gesellschaft wieder aufgelöst. Das tritt jetzt ein, wie Bürgermeister Hans-Joachim Grote gestern bestätigte. Die Norderstedter Stadtvertretung schuf wichtige Voraussetzungen für das LDZ. Sie änderte vor fast genau einem Jahr den Flächennutzungsplan und fasste den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Der SPD-Stadtvertreter Jürgen Lange lobte damals die ungewöhnlich kurze Planungsphase für ein solches Großprojekt. Bereits zum Jahreswechsel 2001/02 sollte der erste Spatenstich erfolgen. Doch der Bebauungsplan wurde bis heute nicht rechtskräftig. Fragen zur Erschließung des Geländes und zur Sicherheit auf dem benachbarten Flughafen konnten nicht abschließend geklärt werden. Damit platzt das Projekt am 30. Juni. Ein Sprecher der Köllmann-Gruppe äußerte sich gestern zurückhaltend zu der aktuellen Entwicklung. Das Unternehmen wolle sich zu den Konsequenzen in nächster Zeit äußern. Das Scheitern des Projektes könnte der Köllmann-Gruppe wirtschaftlich durchaus entgegenkommen. Denn zuletzt fehlten nach Auskunft von Bürgermeister Grote potenzielle Interessenten, die das Logistikzentrum mit Leben füllen könnten. Nach dem Terrorakt vom 11. September 2001 in den USA habe es starke Einbrüche beim Luftfrachtaufkommen gegeben, sagte Grote. In der Wirtschaft sei die Stimmung schlecht, es gebe eine abwartende Haltung. Deshalb hätten sich zahlreiche Interessenten zurückgezogen. Jetzt müssen Köllmann und EgNo nicht nur ihre gemeinsame Gesellschaft auflösen, sondern auch die Flächen in Flughafennähe aufteilen. Köllmann allein gehören seit vielen Jahren 12,4 Hektar Land, der EgNo 3,6 und der Stadt Hamburg 1,8 Hektar. Weitere 11,3 Hektar befinden sich im Besitz der von Köllmann und EgNo gegründeten Gesellschaft. Norderstedt verhandelt zurzeit mit Köllmann, ob die städtische Gesellschaft weitere Flächen aufkauft. So könnte Köllmann nicht genutzte Ländereien zu Geld machen. Abgespeckte Pläne werden jedoch weiter verfolgt. Nach Auskunft von Bürgermeister Grote ist die Hamburger Flughafengesellschaft weiter an einem Air-Cargo-Center am Rande des Flugfeldes interessiert. Dieses Luftfrachtzentrum - deutlich kleiner als das Logistik- und Distributionszentrum - könnte auf den Flächen gebaut werden, die der Stadt Hamburg und der EgNo gehören. Lufthansa Consulting habe dafür bereits ein ausführliches Konzept erarbeitet, teilte Bürgermeister Grote mit.

27.06.2002: Norderstedt. Lärm belastet die Gesundheit. Auch in Norderstedt leiden die Menschen zunehmend unter hohen Geräuschpegeln. Die Garstedter werden immer wieder durch Flugzeuge aus der Nachtruhe gerissen, aber auch den Anwohnern der Hauptverkehrsadern schlägt der wachsende Straßenlärm aufs Wohlbefinden. "Angesichts von zwölf Millionen Bundesbürgern, die sich dauerhaft durch Lärm in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sehen, ist die Aktion nur zu begrüßen", sagt Hans Schwarz, Vorsitzender der Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG) in Norderstedt - der Verkehrssclub Deutschland (VCD) hat den Lärm zu einem Arbeitsschwerpunkt gemacht und einen Lärm-Aktions-Koffer entwickelt. Kernstück des Koffers ist ein Schallpegel-Messgerät, mit dem alle Lärmarten gemessen und veranschaulicht werden können. Beigelegt sind Informationen zum Thema und Tipps, was sich gegen Lärmbelastungen tun lässt. Schwarz und seine Mitstreiter setzen sich seit Jahren nicht nur gegen den Lärm aus der Luft zur Wehr. Der NIG-Vorsitzende erlebt auch täglich, was es heißt, an einer viel befahrenen Straße zu wohnen. Auf der ohnehin stark frequentierten Niendorfer Straße hat der Verkehr durch die Flughafenumgehung deutlich zugenommen. "Ruhephasen gibt es so gut wie gar nicht mehr", sagt der Norderstedter, der die NIG-Mitglieder über den Lärmkoffer informiert hat. Mitglieder können den Koffer gegen eine Gebühr von zehn Euro für eine Woche ausleihen, Nicht-Mitglieder zahlen 20 Euro. Weitere informationen unter per E-Mail: helmar.pless@vcd.org.

29.06.2002: Sie ist die Straße im Kreis Segeberg, die auf die längste Plan- und Bauphase zurückblicken kann: Noch immer ist die Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur A 7, die so genannte K 113, nicht zu sehen. Vor allem die Anwohner der Quickborner Straße warten seit Jahrzehnten auf die Querspange, die den jetzigen Autobahnzubringer entlasten soll. Doch bisher gibt es nur eine Schneise im Wald und die Brücke, die die Autos über die AKN-Gleise bringen soll. "Die Ausschreibungen werden in den nächsten Wochen rausgehen", sagte Landrat Gorrissen, der als Chef der Kreisverwaltung für den Bau der Kreisstraße zuständig ist. Die letzten Verhandlungen wegen einiger Grundstücke stünden kurz vor dem Abschluss. Zwar wird normalerweise erst das Grundstück gekauft und dann gebaut. Doch damit hatte der Kreis schon mal Schiffbruch erlitten: Die Schleswig-Holstein-Straße sollte weiter nach Norden führen, der Kreis hatte vorsorglich Grundstücke gekauft, auf denen er dann sitzen blieb. Um angesichts leerer Kassen nicht noch mal unnötig Geld auszugeben, wurde jetzt dieses Verfahren gewählt. Gorrissen blickt nach wie vor optimistisch auf den Zeitplan. Danach soll die Verbindung im Herbst 2003 fertig sein. 2,5 Kilometer lang und 7,50 Meter breit wird die Straße, die in Höhe der Schleswig-Holstein-Straße nach Westen von der Ulzburger Straße abzweigt und wieder auf die Friedrichsgaber Straße stößt. Auf der Schnellstraße, die auch das neue Gewerbegebiet Friedrichsgabe-Nord erschließen soll, wird Tempo 80 erlaubt sein. Die Oadby-and-Wigston-Straße wird in drei Schritten nach Norden und nach Osten an die Ulzburger Straße geführt. Der Schwenk nach Norden und Osten zur B 433 mit Tunnel unter den AKN-Gleisen hindurch soll in ein bis zwei Jahren realisiert sein. Ziel des Ausbaus: Das Neubaugebiet Reiherhagen soll angebunden und die Bewohner im Bereich Syltkuhlen/Friedrichsgaber Weg sollen entlastet werden. Auch das nördliche Teilstück, das an die K 113 anschließt, wird in dieser Zeit fertig. Als problematisch sehen die Planer die Verbindung: Sie muss an Jungheinrich vorbei durch den Wald führen. Außerdem wird mit dem letzten Abschnitt der Norderstedter Ring geschlossen - er führt von der Ohechaussee über den Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg/Oadby-and-Wigston-Straße zur K 113 und weiter über die Schleswig-Holstein-Straße zur B 432. Die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte sollen bis 2020 Teile des Rings ersetzen.

29.06.2002: Wettkrähen und Hühnerschauen sind beliebte Spektakel in Glashütte. 0 Norderstedt. "Mädchen, die pfeifen, oder Hähnen, die krähen, sollt' man beizeiten den Hals umdrehen." Es gibt viele Sprüche um krähende Hähne. Und viel Ärger. Vor allem bei den Ziergeflügelzüchtern, die ihre gefiederten Freunde auch ins Wettkrähen schicken, ein herzhaftes Spektakel, das immer zu Himmelfahrt Hunderte Zuschauer zu "Stubbes Gasthof" nach Glashütte lockt, und bei dem der Glashütter Ziergeflügelzüchterverein auch immer ein Wettbüro öffnet . Doch bei Nachbarn mit empfindlichen Nerven locken die munteren Krähgeister mit den stolz geschwellten Kämmen oft zornig geschwellte Hälse hervor, gilt doch als bester Hahn, wer so an die 200 Krährufe pro Stunde hinauströtet. Wenn solch' ein krähbegeisterter Gockel sein "Training" bei Sonnenaufgang startet, ist bei den Nachbarn Schluss mit Schlaf. Klaus Hinsch (62) und Gerhard Ebermann (74), die den Glashütter Ziergeflügelzüchterverein 1966 mit weiteren fünf Hahn-Liebhabern gründeten, haben mit ihren Nachbarn keine Probleme. "Im Gegenteil, wenn ich in Urlaub war, hat der Nachbar meine Hühner gefüttert, ich dafür seine Tiere, wenn er in die Ferien fuhr", erzählt Gerhard Ebermann, Vorsitzender des Vereins mit zurzeit 23 Mitgliedern. Leider erlitt Ebermann einen großen Verlust: "In einer einzigen Nacht hat der Marder meine acht Fasane totgebissen. Seitdem habe ich keine Tiere mehr." Auch Klaus Hinsch hat keine Sorgen mit den Nachbarn, obwohl sich seine stattliche Hühnerschar in einem Garten mitten in Glashütte an der Segeberger Chaussee tummelt, begleitet von der Taubenzucht seines Sohnes Sönke. Hinsch ist mit Hühnern aufgewachsen: "Wir sind eine alte Sippe in Glashütte und hielten früher Schweine, Puten und Hühner. Übriggeblieben ist die Ziergeflügelzucht als Hobby." In seinem Garten tummeln sich die Zwerge: "Ich züchte Zwergitaliener und Fasane." Hinsch erteilt einem morgendlichen Weck-Marathon durch seine gefiederten Lieblinge ohnehin eine Absage, denn die Hähne treten nur dann in einen Kräh-Wettbewerb, wenn keine Henne in Sicht ist. "Es gibt beim Hahnenwettkrähen Leute, die ihre Hähne bis zum Krähruf im Dunkeln halten, um den Tieren eine Nacht vorzugaukeln, das ist Unsinn. Die Hähne schaukeln sich beim Wettkrähen nur deshalb hoch, weil jeder der Beste und Schönste sein will. Doch sowie eine Henne auftaucht, wollen sie ihr imponieren. Das ist wie am Stammtisch. Sind dort nur Männer oder nur Frauen versammelt, wird auch lauter geschwatzt als bei einer gemischten Runde", zieht Hinsch grienend Parallelen zwischen Mensch und Tier. Sitzen sich Preisrichter und Hähne beim Wettkrähen eine Stunde Aug' in Aug' gegenüber, so wird bei den Schönheitswettbewerben, den Rassegeflügel-Schauen, das Gefieder, die Länge der Schwanzfedern und der allgemeine Zustand der Tiere nach einem festgelegten Standards bewertet. Hinsch züchtet mit zehn Alttieren, darunter silberfarbene Zwergitaliener, etwa 50 Küken. "Die brauche ich auch, um im Herbst auf unserer Vereinsschau bei Stubbe mindestens zehn schöne Tiere ausstellen zu können", so Hinsch. Nach der Ortsschau gehts zum Kreiswettbewerb nach Bad Segeberg, dann zur Landesschau nach Neumünster, später zur Bundesschau. "Die fand voriges Jahr hier in Garstedt statt, und da habe ich mit einer Henne eine Bundesmedaille geholt", berichtet Hinsch stolz. In Schleswig-Holstein schicken etwa 100 Geflügelvereine ihre prallsten Hennen und stattlichsten Hähne auf den Laufsteg. Die Glashütter starten ihren Wettbewerbs-Parcours am 2. und 3. November wie immer im Gasthof "Stubbe".

Juli

04.07.2002: ZUKUNFT:Politiker und Verwaltung stellen die Weichen für die Entwicklung der Stadt bis 2020. 0 Norderstedt. "Die Stadt im Grünen" und "die Stadt der kurzen Wege" - das sind zwei Leitbilder die über der Zukunft Norderstedts stehen. Der neue Flächennutzungsplan, der die Entwicklung der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins bis zum Jahr 2020 grundsätzlich festlegt, soll sich an diesen Zielen orientieren. Das hat der Planungsausschuss beschlossen. Die Politiker haben den Planern weitere Vorgaben mit auf den Weg für die Detailplanung gegeben. "Wir stellen uns auf 80 000 Einwohner ein, auch wenn wir nicht wissen, ob und wann wir diese Marke erreichen", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote, der zugleich für moderates Wachstum plädiert. Eine Stadt, die nicht wachse, veröde und verliere ihre Lebendigkeit. Neubürger brächten außerdem Geld in Umlauf und in die kommunale Kasse. Wohngebiete sollen allerdings nur im Kernbereich zwischen dem Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg im Westen, der Quickborner Straße im Norden, der Schleswig-Holstein-Straße im Osten und der Grenze zu Hamburg im Süden ausgewiesen werden. "Wir wollen nicht weiter in die Fläche gehen und die Natur zersiedeln", sagte Grote. Auch durch Nachverdichtung soll weiterer Wohnraum geschaffen werden.Wohngebiete sind geplant: . Am so genannten Garstedter Dreieck zwischen Kohfurth, Buschweg und der U-Bahn-Station Richtweg werden vornehmlich Wohnblocks für rund 2000 Menschen entstehen. . Zwischen 700 und 8000 Wohneinheiten können auf der Fläche zwischen Harckesheyde und Mühlenweg gebaut werden. . Vor allem Einzel- und Doppelhäuser sollen am Glashütter Damm Richtung Tarpenbek hochgezogen werden. Hier hat die Stadt einen Nachholbedarf festgestellt, Politik und Verwaltung wollen Bauherren eine exklusive und ruhige Wohnlage in Norderstedt bieten. Um möglichst wenig neue Autos in die Stadt zu holen und Staus zu verhindern, sollen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Zahl wird von jetzt 34 000 auf 40 000 erhöht: "Das ist nicht nur ein außergewöhnlich positives Verhältnis von Stellen zu Einwohnern. Bei dem Angebot kann auch jeder neue Bewohner rein statistisch gesehen in Norderstedt arbeiten", sagte Grote. Verzahnt werden sollen Arbeiten und Wohnen im neuen Gewerbegebiet Friedrichsgabe Nord und in Glashütte - dort soll die Fläche zwischen Glashütter Markt und Gewerbegebiet als Mischgebiet ausgewiesen werden. "Der Glashütter Markt braucht Kunden", sagte Grote. Auch die anderen Versorgungszentren in den Stadtteilen will die Stadt ebenso stärken wie die Einkaufsbereiche Herold-Center und Norderstedt-Mitte. In Friedrichsgabe Nord ist ein weiteres Geschäftszentrum geplant. Wesentlicher Bestandteil des künftigen Flächennutzungsplans ist das Verkehrskonzept. "Die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte ergänzen das bestehende Straßensystem zum Norderstedter Ring. Damit können wir dem Land die geforderte Lösung der Verkehrsprobleme präsentieren", sagte Grote. Der Ring sei eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich die weitere Entwicklung Norderstedts geordnet vollziehen könne. Der Landschaftsplan soll den Freizeit- und Erholungswert sichern. Die Grünzüge werden ausgebaut und weiter vernetzt. Sie sollen so weit wie möglich auch mit Radwegen bestückt werden, damit die Norderstedter abseits der Straßen schnell und gesund zum Ziel kommen. Typische Landschaftselemente sollen wieder hergestellt und auf Dauer erhalten werden. Das gilt vor allem für die Moore, die lange vor der Stadtgründung die Landschaft prägten und die Torfstecher ernährten

09.07.2002: "Es ist ein Armutszeugnis für die Stadt, wenn sie selbst den vertraglich zugesicherten Termin für die Baureife nicht einhalten kann." Das sagt die Freie Wähler Union (FWU) Norderstedt nach dem Aus für das große Frachtzentrum an der Niendorfer Straße (die NZ berichtete). Die FWU befürchtet, dass der Investor, die Wiesbadener Köllmann-Gruppe, von der Stadt Schadenersatz in erheblicher Höhe verlangt. Doch auch die abgespeckte Variante, die jetzt verfolgt wird, ist für die Wählerinitiative nicht akzepzabel. "Es kann doch für Stadtvertreter und Verwaltung kein überzeugendes Argument sein, dass der Investor ein Kühl- und Warenlager sowie Büroräume schon im amerikanischen Atlanta errichtet hat", sagt FWU-Chef Alfred L. Wagner. Er fragt, warum sich für ein solches Projekt Interessenten finden sollen, wenn es schon für das bisher geplante Projekt nicht ausreichend Bewerber gab. Die FWU fordert, dass die Stadt die finanziellen Folgen der "Fehlplanung" offenlegt, bevor sie weitere Pläne realisiert. Wagner will wissen, wer den Grundstückskauf und die bisherigen Planungen bezahlt. Zugleich begrüßt die FWU den Abschied von der großen Lösung: Dadurch entgehe Garstedt einer "gigantischen Mehrbelastung" auf den Straßen.

10.07.2002: Fast auf den Tag genau 40 Jahre leben Wolfgang (64) und Else Kordts (64) in ihrer Wohnung am Alten Kirchenweg. Seit einigen Tagen ist die festgefügte Welt der beiden Senioren aus den Fugen geraten. Die Wände sind nicht mehr da oder kahl. Wo das Ehepaar bisher geduscht hat, klafft ein Loch. Der Stuck aus Styropor liegt zusammengedrückt im blauen Müllsack. Der Fußboden ist nackt, kein Teppich dämpft mehr den Schritt, selbst das Kaffeekochen entfällt, der Küchenblock ist komplett verschwunden. "Um 7 Uhr waren die Handwerker da, eine halbe Stunde später standen wir vor einem Schuttberg", sagt Wolfgang Kordts. 30 Minuten, die ein gemütliches Zuhause in einen Rohbau verwandelt haben. Kordts und seine Frau stehen nicht allein. Die Norderstedter Baugenossenschaft Adlershorst saniert 126 Wohnungen an der Hauptverkehrsader in Harksheide. "Wir machen eine Runderneuerung", sagt Bauleiterin Grit Krasa. Die vier Wohnblocks sind in die Jahre gekommen, sie entsprechen nicht mehr heutigem Standard. Die Fassaden werden neu verputzt, gedämmt und verklinkert. Das Dach wird neu gedeckt, die gesamte Installation erneuert. Die Mieter bekommen ein größeres Bad, eine neue Küche, die Balkone werden auf den neuesten Stand der Technik und Architektur gebracht. Die neue Eingangstür wird mit einer Gegensprechanlage ausgestattet, kurz: Es bleibt nichts, wie es ist. Ist es nicht sinnvoller, die Häuser abzureißen und neu zu bauen? "In diesem Fall nicht. Die Zimmer sind gut geschnitten, und auch die Balkone sind großzügig ausgelegt", sagt Grit Krasa. Nicht nur Adlershorst modernisiert in großem Stil, die Wohnungsbaugesellschaften konzentrieren sich zurzeit darauf, alte Wohnungen wieder flott zu machen. Die Norderstedter Firma Plambeck bringt jedes Jahr rund 100 Wohnungen in Schwung. Damit zeigt sich auch in Norderstedt und Umgebung ein landesweiter Trend: Innenminister Klaus Buß geht davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren in Schleswig-Holstein rund 150 000 Wohneinheiten aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren instandgesetzt werden. Dafür werden die Wohnungsunternehmen rund 3,6 Milliarden Euro ausgeben. "Als wir eingezogen sind, waren die Wohnungen wunderbar. Nach heutigem Maßstab zählten sie zur Luxusklasse", sagt Kordts, der vor vier Jahrzehnten von Garstedt in den Nachbarstadtteil gezogen ist. Obwohl er im Hamburger Hafen gearbeitet hat, wollte er im heutigen Norderstedt bleiben. Die Ruhe und die Natur hielten ihn vom Umzug in die brodelnde Metropole ab. Für das Idyll am Stadtrand, das damals wirklich noch eins war, nahm Kordts dann auch Staus und Fahrzeiten von gut einer Stunde in Kauf. Zwei Zimmer einschließlich Küche, Bad und Balkon bezog er mit seiner Frau. Das reichte dem kinderlosen Paar. Der Kachelofen vertrieb die Kälte, und die Hausgemeinschaft wärmte die Seele. Viele im gleichen Alter zogen damals mit ein. Sie haben ähnliche Lebensläufe, sind gemeinsam älter geworden, fast gleichzeitig in den Ruhestand gegangen. "Bis jetzt sind wir eine eingeschworene Gemeinschaft. Mieter, die sich gut kennen und so harmonisch zusammenleben, gibt es kaum noch, heute ist alles viel anonymer", sagt Else Kordts, die aus Ostpreußen in den hohen Norden kam. Die Mieter haben zusammen gefeiert, sich gegenseitig geholfen. Trotzdem konnte jeder die Tür zumachen, behielt sein eigenes Reich, konnte allein in den eigenen vier Wänden bleiben, wenn ihm danach war. Die Familien fühlten sich wohl, fast alle sind Mieter der ersten Stunde. Die müssen momentan allerdings auf die Zähne beißen. Die Blocks sind abgehängt, Lkw fahren über die Rasenflächen. Maurer Frank Saar lässt die Trennscheibe kreischen, um die Klinker für den Balkon zuzuschneiden. Ein paar Meter weiter werden Rigips-Platten aufs richtige Maß gebracht, die Installateure verlegen neue Rohre. "Am schlimmsten sind die ersten Tage, wenn alles rausgerissen wird", sagt die Bauleiterin, die die Betroffenen ausführlich über die Arbeiten informiert hat. Zudem können die Mieter mitentscheiden, welche Küchenfront eingebaut wird und wie die Fliesen im Badezimmer aussehen sollen. Die Kordts sind geflüchtet, sind tagsüber bei Freunden. Adlershorst hat den treuen Mietern Ausweichwohnungen angeboten. Doch die meisten ertragen Lärm und Staub, sie bleiben die fünf Wochen, die pro Wohnung für die Renovierung angesetzt sind, in ihren Wohnungen. Nach drei Wochen ist das Schlimmste überstanden, bekommen die Räume ihr neues Gesicht. "Ich freue mich schon auf den Moment, wenn die Handwerker wieder weg sind", sagt Else Kordts. Dann hat sie wieder ihre Ruhe, kehrt die gewohnte Ordnung ins Leben zurück

11.07.2002: Großer Aufmarsch der Norderstedter Stadtväter für ein "freudiges Ereignis" bei der Ortswehr Garstedt: die Übergabe des nagelneuen Löschfahrzeugs 16/12 im Wert von 223 000 Euro. Nach 21 Jahren wurde jetzt trotz leerer Kassen Ersatz geschaffen für ein Löschfahrzeug, das bereits 20 000 Kilometer auf dem Tacho hatte - mit entsprechend veralteter Technik. Der neue Löschwagen der Marke DaimlerChrysler, mit Riesenzündschlüssel überreicht von Klaus-Dieter Sellmann und Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote an Wehrführer Heinz Wiersbitzki, fasst 1800 Liter Wasser plus Wasserwerfer auf dem Dach, der noch einmal 1600 Liter Wasser abgibt. Die Feuerlöschtechnik befindet sich wie die Karosserie und Fahrgestell auf neuestem technischen Niveau. "Die Stadt hat dieses hochmoderne Fahrzeug angeschafft, weil die Anfoderungen an die Feuerwehr heute ganz andere sind als früher", begründete Hans-Joachim Grote diesen Kauf. "Heute ist nicht von vornherein erkennbar, um welche Art von Gefahrstoffen es sich handelt. Deshalb gibt es Feuerwehrfahrzeuge auch nicht von der Stange. Hier hat jede der vier Wehren ihr besonderes Aufgabengebiet und ist entsprechend anders ausgerüstet." So ist die Garstedter Wehr auf große Objekte abgestimmt wie die Hochhäuser, das Herold-Center, den Flughafen und die Autobahn. "Bei 707 Einsätzen im Jahr, noch dazu auf freiwilliger Basis, dient diese individuelle Ausstattung des Fahrzeugs nicht nur der Feuerwehr, sondern vor allem der Sicherheit der ganzen Stadt", betonte Bürgermeister Hans-Joachim Grote.

13.07.2002: Die Kinder schreckten kurz vor Mitternacht aus dem Schlaf und konnten gerade noch ihre Kaninchen retten. Da rückte auch schon die Garstedter Feuerwehr an: Kellerbrand an der Ulzburger Straße 30, ausgerechnet bei einer jungen Familie, deren Geschäft schon vor einigen Wochen randalierende Jugendliche verwüsteten. "Wir haben gerade alles frisch renoviert", klagte Nicola Kschonnek und ergänzte: "Jetzt ist das ganze Haus nicht mit weißem Staub, sondern mit schwarzem Ruß übersät." Die Mutter von Anna (11) und Lisa (9), die mit ihren Kaninchen vom Nachbarn betreut wurden, musste sich wegen eines Schocks behandeln lassen. Der Gesamtschaden beträgt nach ihrer Einschätzung 20 000 Euro. "Beide Kellerräume sind verwüstet, Tiefkühltruhe und Kühlschrank sind verschmurgelt, und bis 3 Uhr hatten wir keinen Strom", berichtete sie, ist aber froh, dass Kinder und Kaninchen nichts geschehen ist.

17.07.2002: Lebensqualität: Verkehrsachsen sollen zu Gewerbe- und Bürostandorten werden. 0 Norderstedt. Lärm ist die Störquelle Nummer eins. Zwei von drei deutschen fühlen sich vor allem durch Straßenlärm zum Teil erheblich in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt. 3000 Deutsche sterben jedes Jahr durch Lärm, zehnmal so viele wie an Krebs - das sind die Prämissen, unter denen die Stadt Norderstedt den Lärmminderungsplan in Angriff genommen hat, denn: Auch in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins spielt der Lärm eine große Rolle. "Immer wieder melden sich Bürger bei uns, die sich durch unterschiedliche Geräusche gestört fühlen", sagt Herbert Brüning, der im Rathaus für Umweltbelange zuständig ist. Doch nicht immer stimmen das subjektive Empfinden und die objektiven Messergebnisse überein. Das hat die Lärmanalyse, die ein externes Fachbüro im Auftrag der Stadt erarbeitet hat, ergeben. Kindergeschrei, Maschinen in Gewerbegebieten oder an Häusern vorbeirollende AKN-Züge sind Lärmquellen, die nach den gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Gesundheit vernachlässigt werden können. Allenfalls im Bereich Quickborner Straße ist der Schienenverkehr gelegentlich lauter als zulässig. Störenfried Nummer eins ist der Straßenverkehr, hat die Untersuchung ergeben - eine Erkenntnis, die nicht verwundert, da Norderstedt die höchste Autodichte in Deutschland hat. Bis zu 40 000 Autos passieren täglich den Knoten Ochsenzoll, die Kreuzung zählt zu den am stärksten befahrenen Straßenzügen in Schleswig-Holstein. "Auf allen Hauptverkehrsstraßen ist Lärmschutz nötig", sagt Baudezernent Thomas Bosse. Die Anwohner vor den Geräuschen von der Fahrbahn zu schützen, sei kein leichtes Unterfangen. "Wir können die Straßen ja nicht einfach zumauern", sagt Bosse, der ein ganzes Bündel von Gegenmaßnahmen nennt: Gerade stark befahrene Bereiche wie der Knoten Ochsenzoll müssten vom Wohngebiet zu einem Gebiet mit gewerblicher Nutzung umgewandelt werden. Büros und Dienstleister könnten sich hier ansiedeln, das südliche Tor nach Norderstedt eigne sich als attraktiver Gewerbe- und Bürostandort. Vor allem entlang der Ohechaussee Richtung Niendorfer Straße biete sich eine solche Lösung an: "Dadurch können wir zugleich den gewerblichen Verkehr aus Norderstedt heraushalten", sagt Bosse. Die Umwandlung sei ein Prozess, der auf Jahre oder sogar Jahrzehnte angelegt ist. Die Stadt wolle und könne niemanden enteignen oder umsiedeln, vielmehr solle die natürliche Fluktuation genutzt werden. "Wir können allerdings die baurechtlichen Voraussetzungen schaffen", sagt Bosse. Weitere Maßnahmen seien der Einbau von Schallschutzfenstern und architektonische Kunstgriffe: "Schon frühere Gnerationen haben in Eimsbüttel vorgemacht, wie mit einer bestimmten Anordnung der Fassaden Wohnblocks Schall schlucken", sagt Brüning. Eine moderne Variante mit viel Glas, das zugleich Energie spart, sei für das Wohngebiet Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg denkbar. Durch architektonische Lösungen könnten Lärmschutzwände und -wälle verhindert werden. Die Anwohner der Ulzburger Straße würden auf Dauer durch neue Straßen und geänderte Verkehrsflüsse entlastet: Mit der Westumgehung Garstedt, der nach Norden verlängerten Oadby-and-Wigston-Straße, der neuen Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur A 7 (K 113) und der Querspange Glashütte entstehe der Norderstedter Ring. Verringert werden könne die Belastung auch, indem Tempobegrenzungen eingeführt werden. Wird die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer verringert, sinkt der Lärmwert um zwei bis drei Dezibel. Gesenkt werden könne der Schallpegel auch, wenn Lkw von Straßen verbannt würden.

17.07.2002: Einigkeit herrscht aber darüber, dass die Westumgehung Garstedt kommen muss 0 Norderstedt. "Die SPD ist mal wieder auf halbem Weg stehen geblieben." Das sagt Manfred Limbacher, Sprecher der Norderstedter CDU, nachdem die Sozialdemokraten mehreren Anträgen der CDU zum neuen Flächennutzungsplan nicht zugestimmt hatten. Einig waren sich alle, dass die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte gebaut werden müssen. Außerdem hatte die CDU folgende Anträge im Planungsausschuss gestellt: . Mit der Westtangente Garstedt soll auch der Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte verwirklicht werden. Zwar haben die Gutachter wenig Entlastung durch die neue Anschlussstelle vorhergesagt, die CDU hält das Projekt aber auf Dauer vor allem wegen des geplanten Wohngebietes am Garstedter Dreieck für unverzichtbar. . Ein neues Wohngebiet um die AKN-Haltestelle Meeschensee herum. Durch die Nähe zur Bahn sei der Bereich zwischen der Straße Elfenhagen, der Bahnlinie und der Ulzburger Straße ideal für Einzel- und Doppelhäuser - hier habe die Stadt einen Nachholbedarf. Daher wollen die Christdemokraten auch die schon als Neubaugebiet ausgewiesene Fläche zwischen Harckesheyde und Mühlenweg überwiegend für Eigenheime zur Vefügung stellen. Die Verwaltung war diesem Vorschlag nicht gefolgt, weil der Bereich Meeschensee im äußersten Norden der Stadt außerhalb des für die weitere Bebauung vorgesehenen Kerngebietes liegt und schon Richtung Henstedt-Ulzburg tendiert. . Die Verlängerung der Berliner Allee nach Süden und Norden bis zum Buchenweg/Friedrichsgaber Weg. Auch hier überwiegen für die Verwaltung die Nachteile. Städtebauliche Argumente sprechen danach gegen einen Ausbau nach Norden, zudem sei der gesamte Bereich schon jetzt durch das Herold-Center enorm belastet.

17.07.2002: Norderstedt: Verband nimmt Geschäftsberichte unter die Lupe. 0 Norderstedt. "Welchen Anteil haben die Stadtwerke an der Misere des städtischen Haushaltes?" Diese Frage stellt der Grundeigentümerverband Norderstedt, nachdem der Strom in diesem Jahr um 20 Prozent teurer geworden sei. Nachdem das städtische Rechnungsprüfungsamt erhebliche Mängel im Geschäftsgebaren der Stadtwerke festgestellt hatte, hat auch Haus & Grund die Wirtschafts- und Geschäftsberichte unter die Lupe genommen. Der Verband fühlt sich seinen Mitgliedern gegenüber in der Pflicht, die Diskussionen um den defizitären städtischen Haushalt intensiv zu verfolgen und unnötige Nachteile für die Bürger zu verhindern. Haus & Grund hat herausgefunden, dass die Stadtwerke von 1992 bis 2000 47,5 Millionen Mark Gewinne erwirtschaftet haben. Im Gegenzug habe der Energieversorger 55 Millionen Mark von der Stadt zurückbekommen. "Unterm Strich wurden der Stadt also 7,5 Millionen Mark entzogen", sagt Bruno Dircks, Vorsitzender von Haus & Grund. Bis zum Jahr 2005 sollen weitere 9,7 Millionen Euro in die Stadtwerke fließen. Dafür hat der Verband kein Verständnis, wenn auf der anderen Seite "um ein paar Euro für die Ganztagsbetreuung gestritten wird". Die größten Verluste stünden der Stadt durch die örtliche Kommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel" noch bevor. Die Kosten für das Glasfasernetz seien von ursprünglich geplanten 20,5 Millionen Euro auf 39 Millionen explodiert. Auch in "wilhelm.tel" seien 22,3 Millionen statt der bisher genehmigten 13 Millionen Euro investiert worden. "Wie vereinbaren sich die deutlich höheren Ausgaben mit der politischen Verantwortung für öffentliche Mittel?", fragt der Verband. Hinzu komme, dass die Investitionen für das Kabelnetz im Stromergebnis untergehen. Die jährlichen Kosten für Zinsen, Abschreibungen und Netzbetrieb dürften mindestens vier Millionen Euro betragen. "Sollen diese Verluste durch weitere Erhöhungen der Strompreise gedeckt werden?", will Haus & Grund wissen. Der Verband begrüßt ausdrücklich, dass Bürgermeister Hans-Joachim Grote das städtische Rechnungsprüfungsamt beauftragt hatte, die Stadtwerke unter die Lupe zu nehmen. Haus & Grund fordert Transparenz: "Die Bürger müssen erkennen können, dass sie mit Strom, Gas und Wasser nicht auch die Verluste aus dem Kabelnetz bezahlen." Zudem müsse der Verdacht ausgeräumt werden, dass die Stadtwerke Einfluss auf Kontrollorgane ausüben. REAKTION Hallwachs bezeichnet Vorwürfe als "absoluten Unsinn". Michael Schick Norderstedt Volker Hallwachs, Leiter der Stadtwerke, bezeichnet die Vorwürfe und Fragen von Haus & Grund als "absoluten Unsinn". Die Norderstedter Werke zählten mit einem Jahresumsatz von 65 Millionen Euro nicht nur zu den größten kommunalen Energieversorgern in Deutschland, sie gehörten auch zu den erfolgreichsten. "Als ich 1970 hier anfing, flossen mal gerade 755 000 Mark an die Stadt", sagt Volker Hallwachs. Der Erfolg gründe sich auch auf die hohe Flexibilität: So mache es kaufmännisch Sinn, viele Autos zu haben, um damit Wartezeiten zu vermeiden. "Wenn wir pro Tag nur eine Stunde Wartezeit zugrunde legen, können wir von dem Geld drei Autos leasen", sagt Hallwachs. 14 Prozent von jeder Mark der Kunden würden an den städtischen Haushalt abgeführt. In den Jahren 2000 bis 2002 hätten die Stadtwerke laut Geschäfts- und Wirtschaftsbericht jedes Jahr zwölf Millionen Mark Gewinne an die Stadt überwiesen. Dazu kämen eine Million Mark Gewerbesteuer und fünf Millionen Mark durch Steuervorteile - sie entstehen dadurch, dass die U-Bahn und das "Arriba" Verluste erzeugen. Zwar hätten die Stadtwerke aus dem Verkauf der Energie Gewinne erwirtschaftet. Von dem Geld seien aber zwei Großprojekte finanziert worden: 1993/94 haben die Stadtwerke das Schwimmbad übernommen, das bis dahin den städtischen Haushalt mit einem jährlichen Defizit in Millionenhöhe belastet hatte. Rund 40 Millionen Mark wurden investiert, um das Bad zu modernisieren und konkurrenzfähig zu machen. Noch deutlich teurer war ein Großprojekt, das Bund, Land, Kreis und Stadt nur gemeinsam verwirklichen konnten: die U-Bahn-Verlängerung von Garstedt bis Norderstedt-Mitte. Ein Teil des neuen Glasfasernetzes nutzen die Stadtwerke, um Ampeln, Heizkraft- und Wasserwerke zu steuern. Die freien Kapazitäten seien an "wilhelm.tel" vermietet, dafür kassierten die Werke eine umsatzabhängige Pacht. Im nächsten Jahr wird "wilhelm.tel" rund 2,5 Millionen Mark an die Stadtwerke überweisen. Hinzu kämen rund vier Millionen für Personal, das die Werke dem Telekommunikationsanbieter überlassen haben. Die Netzkosten könnten nicht getrennt ausgewiesen werden, da es sich um einen wirtschaftlich-technischen Verbund handele. "In zehn Jahren hat die Stadt ein hochmodernes Kabelnetz, ohne einen Pfennig dafür bezahlt zu haben", sagt Hallwachs.

17.07.2002: Projekt: Zweigstelle in Garstedt wurde für Aufbau der "Deutschen Internetbibliothek" ausgewählt. 0 Norderstedt. Dass die Norderstedter Stadtbücherei bundesweit hohes Ansehen genießt, zeigt ein aktuelles Projekt: Die Bibliothek wurde für den Aufbau der "Deutschen Internetbibliothek" ausgewählt. Die Bertelsmann-Stiftung will den Bürgern mit dem bundesweiten Vorhaben die Möglichkeit geben, aus der Flut der Informationen im weltweiten Datennetz die richtigen und verlässlichen Auskünfte zu bekommen. "Die Quellen werden von Fachleuten inhaltlich geprüft und auf den Kern der Frage reduziert", sagt Büchereileiterin Susanne Martin. Angesiedelt wird dieser Arbeitsschwerpunkt in der Bücherei Garstedt. Die Zweigstelle am Herold-Center soll ihre Bedeutung als Informationszentrum ausbauen. Daher soll der Bereich EDV im Buch- und Medienbestand von der Rathausbücherei nach Garstedt verlagert werden. Dort werden die Bürger künftig auf einen neuen Service zurückgreifen können: Der E-Mail-Auskunftsdienst soll im September starten. Interessierte können sich dann per Computer an die Stadtbüchereien wenden, um sich gezielt Informationen zu bestimmten Themen zu besorgen. Die Auskünfte beziehen sich auf Bücher und das Internet. Dabei reicht die Recherche bundesweit. Im Gegenzug wird der Schwerpunkt "Kunst" von der Filiale in Garstedt in die Zentrale im Rathaus verlegt. Die Graphotek ist schon umgezogen, die Bilderausleihe ist nun von der Rathauspassage aus direkt zu sehen. "Das Angebot, Kunstwerke auszuleihen, wird gut angenommen", sagt Susanne Martin, die in der Zentralbücherei bessere Präsentationsmöglichkeiten sieht. In Garstedt hätten die Bilder und Grafiken wegen der räumlichen Enge kaum angemessen präsentiert werden können. Zudem könne im Rathaus direkt mit der Abteilung Kultur- und Städtepartnerschaften zusammengearbeitet werden - der Fundus der Abteilung soll in die Graphothek einfließen. Schließlich sprechen auch die zahlreichen Parkplätze für den neuen Standort der Leihbilder. Sie sind in einem Katalog abgebildet, so dass sich die Büger in Ruhe ansehen können, was an die Wände passt. Weitere Auskünfte gibt es in der Stadtbücherei unter Tel. 53 59 59 50.

20.07.2002: Nackedeis aus Stein stehen, hocken oder räkeln sich ganz unbekümmert an der Ohechaussee. 0 Norderstedt. Auch Städte haben ein Herz. An Alster und Hafen pulsiert das Leben Hamburgs, der Ort des Ursprungs belebt die hanseatische wie die auswärtige Seele stets aufs Neue wie ein frischer Quell die Stiefmütterchen. Andere Städte - auch die kleinen - haben wenigstens ein Gesicht: Straßencafes verleihen beispielsweise Bad Bramstedt ein fast mediterranes Antlitz, das alt gediente Schloss und die Rathausfassade sorgen für den reiferen Charakterzug in der Kurstadt. Die Nackedeis räkeln sich am Straßenrand Und was hat Norderstedt? Das künstliche urbane Konstrukt mit eigenem Gleisanschluss für den Plattenbau (Garstedt!) hat seine Popos. Zu Dutzenden grinsen sie nackig den Besucher an. Mal sind es die knuddeligen kleinen Babyhinterteile, daneben die knackigen Allerwertesten hohl dreinblickender Schlaumeier aus Griechenland - und ganz vorne die ausladenden Doppelpacks gestandener Damen. Unbekümmert hocken, stehen oder räkeln sich die Nackedeis da unbekümmert am Straßenrand - genau dort, wo die meisten Besucher der Stadt ihren ersten Stopp einlegen: an der Ampel an der Ohechaussee vor der Ochsenzoller Straße. Nie drehen sie sich um. Als wollten sie jedem Autofahrer zeigen, was sie von ihm halten, weisen alle Backen in Richtung Straße. Norderstedt: Intelligenz und hohes Verkehrsaufkommen Ist das etwa der typische Norderstedter? Lasziv, fremdenfeindlich und zumeist unbekleidet? Schlägt seine Seele tatsächlich an der Bundesstraße irgendwo zwischen Steißbein und Oberschenkel? Hat er gar ein ...gesicht? Nein, nein und nochmals nein. Der Norderstedter ist ein Südholsteiner Exemplar normalen Wuchses, gesegnet mit Intelligenz und hohem Verkehrsaufkommen. Genau das macht sich "Meyer's Mühle" zunutze. In ihrem Glaskasten warten die Verkäufer auf ganz viele Autos und hoffen, dass die steinerne Backenarmada ihres Garten-Paradieses verkauft und möglichst bald die Gärten einheimischer und ortsfremder Gaffer zieren wird. Ein spuckendes halsloses Kind für den Gartenteich, eine dicke Mama vor die Rhododendron-Büsche und dann noch einen schmucken Schniedelträger am Holzkohlegrill. So denken sich die Herren das. Doch bislang ist nicht viel Bewegung in das pralle Leben an der Bundesstraße 432 gekommen - seit Monaten dasselbe Bild. Vielleicht liegt es am Sitzfleisch der Norderstedter?

20.07.2002: Norderstedt. Mit einem lauten Knall endete in der Nacht zum Freitag die Fahrt eines 33 Jahre alten Opel-Fahrers durch Norderstedt. Auf der Poppenbütteler Straße verlor der Norderstedter die Gewalt über sein Fahrzeug. Auf der nassen Straße geriet der Corsa ins Schleudern, rutschte auf die Einmündung des Lemsahler Weges und prallte dort gegen den Opel Astra eines 43 Jahre alten Mannes aus Hamburg. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sein Auto gegen ein weiteres Fahrzeug gedrückt. Der Astra-Fahrer überstand den Unfall mit leichten Blessuren. Der Corsa-Fahrer zog sich einen Beckenbruch zu und wird zurzeit stationär in der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf behandelt. Die Polizei geht von einem Gesamtschaden in Höhe von 13 000 Euro aus. Zu einem weiteren schweren Verkehrsunfall kam es am Freitag an der Rathausallee. Beim Überqueren der Fahrbahnen in Richtung "In der Großen Heide" übersah eine 77 Jahre alte Norderstedterin den Pkw eines 45-Jährigen, der in Richtung Garstedt unterwegs war. Das Fahrzeug erfasste die Rentnerin, dabei wurde sie schwer verletzt. Die Besatzung eines Rettungswagens fuhr die Frau ins Hamburger Krankenhaus Heidberg.

22.07.2002: Norderstedt. Mit einem schrecklichen Unfall endete in der Nacht zum Sonnabend das Spiel einer Gruppe Jugendlicher auf dem U-Bahnhof Garstedt. Bei einer Mutprobe wurde ein 15 Jahre altes Mädchen aus Norderstedt von einem Zug erfasst und lebensgefährlich verletzt. Die Polizei geht davon aus, dass die Jugendliche unter Alkoholeinfluss stand. Offenbar waren vor dem Mädchen schon andere Jugendliche auf die Gleise gesprungen und kurz vor dem Eintreffen der Bahn wieder auf den Bahnsteig geklettert. Doch die 15-Jährige schaffte es nicht rechtzeitg, sich in Sicherheit zu bringen. Mehrfach habe sie versucht, nach oben zu gelangen, bis der Triebwagen sie erfasste, so Zeugen. Bei dem Unglück erlitt das Mädchen schwere innere Verletzungen. Als die Feuerwehr eintraf, hatte die Hochbahn den Strom an den Gleisen bereits abgestellt. Die 15-Jährige lag in einem Hohlraum zwischen dem Zug und der Bahnsteigkante. Ein Notarzt übernahm die Versorgung am Unglücksort. Während der Rettungsarbeiten betreuten Rettungsassistenten den Zugführer. Polizisten und Feuerwehrleute kümmerten sich um die Eltern des Mädchens, die zur Unglücksstelle geeilt waren. Danach wurde die Schwerverletzte zur stationären Behandlung in die Unversitätsklinik Hamburg-Eppendorf gefahren. Während der Rettungsarbeiten wurde der U-Bahnverkehr auf der Linie eingestellt. "Lebensgefahr besteht glücklicherweise nicht", sagte ein Polizeisprecher.

25.07.2002: Der Garstedter Busbahnhof wird jetzt neu gestaltet. Neben den Haltestellen für Busse wird es auch neun Taxistände geben. Die Wege für Fußgänger werden verbessert und teilweise überdacht, damit Haltestellen, U-Bahnhof und Herold-Center in Zukunft bequemer zu Fuß zu erreichen sind. Für den Individualverkehr wird der Platz gesperrt. Deshalb wird es auch zukünftig keine Kurzzeitparkplätze vorm Ärztehaus geben, denn diese würden, wenn dauerhaft zugeparkt, den Busverkehr behindern. "Für Schwerbehinderte und Kranke ist das Ärztehaus trotzdem problemlos zu erreichen", sagt Kai Jörg Evers, Pressesprecher der Stadt. "Denn vom Parkhaus an der Schumannstraße gibt es einen behindertengerechten Zugang zum Ärztehaus." Im Parkhaus wären in der Nähe zum Zugang Parkplätze für Behinderte ausgewiesen. Krankentransporte, die wegen ihrer Höhe nicht ins Parkhaus fahren können, haben die Möglichkeit, hinter dem Parkhaus vorbei zu fahren und dort zu halten.

26.07.2002: Leserbriefe: An die Norderstedter Zeitung , Europaallee 3, 22850 Norderstedt E-Mail : nz@abendblatt.de Die Desinformation lässt grüßen! "Drohungen gegen Politikerin" - NZ vom 5. Juni und "Die Karten gehören auf den Tisch" - NZ vom 2. Juli Bürgermeister Grote betonte in öffentlichen Statements: "Die Finanzkraft der Stadt wurde durch die Vorgänge bei den Stadtwerken nicht geschmälert. Im Gegenteil: Es hat definitiv Mehreinnahmen gegeben". Was heißt das? Haben die Stadtwerke überhaupt Gewinne erwirtschaftet und an die Stadt abgeführt? Haben die Stadtwerke mehr Einnahmen erzielt? "Mehr" - verglichen womit? Im Vergleich zum Vorjahr? Im Vergleich zu Zeiträumen, in denen die bekannt gewordenen Machenschaften (noch) nicht erfolgt waren bzw. nicht nachgewiesen werden konnten? Mit anderen Worten: Heißt das im Umkehrschluss, dass erst aufgrund der bekannt gewordenen Machenschaften mehr Gewinne erwirtschaftet werden konnten? Haben Strompreiserhöhungen u. U. Mehreinnahmen zu Gunsten des Stadthaushaltes ermöglicht? Die Desinformation lässt grüßen! Nach Aussage des Bürgermeisters "haben die Stadtwerke den richtigen Weg eingeschlagen. Bereits in 2003 werde das Unternehmen verlustfrei wirtschaften und ab 2004 erwarte man Gewinne für den städtischen Haushalt". Gibts das überhaupt, dass positive Erwartungen seitens Kommunalverwaltern/Politikern tatsächlich in Erfüllung gehen? Berichterstattung über Fakten ist Information, Verkündung von Erwartungen ist in aller Regel Desinformation getreu der Devise/Option: Was schert mich mein Geschwätz von gestern? Eine Frage noch: Welcher Abschreibungszeitraum wurde ursprünglich für die "wilhelm.tel"-Investitionen geplant und auf wie viele Jahre hat man diesen endgültig festgelegt? Erklärt sich die Ewartung von Überschüssen u. U. aufgrund beliebig langer Abschreibungszeit? Ist diese angesichts rasant fortschreitender Technologie-Entwicklung überhaupt sachgerecht? Falls "wilhelm.tel" einmal Konkurs anmelden müsste, blieben die Abschreibungsreste jedenalls an der Bürgerschaft hängen. Aber - zu solcherlei Auskünften ist ja eine GmbH nicht verpflichtet, nicht wahr? Werner Dieckmann Buschberger Weg 3 Norderstedt Von Ruhe kann keine Rede sein "Bürger haben elf Tage Ruhe" - NZ vom 13./14. Juli Da kann es sich wohl nur um einen Irrtum handeln. Wir wohnen in Norderstedt-Mitte und haben seit zwei Jahren sowieso schon mehr als genug Fluglärm. Mag sein, dass derzeit über Garstedt keine Starts und Landungen sind, dafür werden bei uns immer mehr Schleifen geflogen, d. h. entweder bei den Starts über Langenhorn oder aber Warteschleifen, egal wie man landen will. Hinzu kommt, dass durch die Urlaubszeit erheblich mehr Flüge sind. Weiterhin kommt noch dazu, dass die Maschinen die vorgeschriebene Höhe nicht einhalten, so dass schon mal das eine oder andere Glas im Schrank klirrt. Von Ruhe kann also bei bestem Willen keine Rede sein. Ute Meffert Norderstedt Diese Zuschriften geben lediglich die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen und orthografische Angleichung vorbehalten.

27.07.2002: Kreis Segeberg: Fischer, Riester, Merz und Co. wollen hier Wähler mobilisieren. 0 Kreis Segeberg. Er ist zwar nicht der prominenteste Politiker, der sich während des Bundestagswahlkampfes im Kreis Segeberg sehen lässt. Aber sein Auftritt könnte der spektakulärste sein: FDP-Vize Jürgen Möllemann möchte während des Stadtfestes mit dem Fallschirm in Norderstedt "einschweben". Noch aber ist alles in der Schwebe: Die Behörden haben den Absprung bisher nicht genehmigt. Fest steht indessen, das viel Bundesprominenz um Stimmen wirbt. Unter anderen kommen Joschka Fischer, Walter Riester, Lothar Späth, Friedrich Merz und Wolfgang Thierse in den Kreis Segeberg. Wenn er kommt, dann kommt er gewaltig. Rund 60 Fallschirmabsprünge absolviert Jürgen Möllemann während des Bundestagswahlkampfes - einer davon wird ihn vielleicht auch nach Norderstedt bringen. Am Sonntag, 18. August, soll er, so hat es die örtliche FDP vorgesehen, zusammen mit anderen Fallschirmspringern auf dem Zirkusgelände an der Ulzburger Straße heruntergehen. Dieses zur Bebauung vorgesehene Gelände der stadteigenen Entwicklungsgesellschaft EGNO wäre der nächst gelegene Landeplatz zum Rathaus, wo an jenem Wochenende das "Spektakulum" stattfindet. Ein freier Fall vom Himmel würde für genügend Aufmerksamkeit sorgen, glaubt FDP-Chefin Marlis Krogmann. Die Flugsicherung hat das letzte Wort Aber noch ist nichts entschieden: Die FDP hat einen offiziellen Antrag an die Stadt Norderstedt gestellt, der jetzt vom Ordnungsamt geprüft wird. Ende nächster Woche, nachdem unter anderem auch die Polizei dazu gehört worden ist, gibt es bei der Stadt eine Entscheidung. Das letzte Wort hat dann die Flugsicherung. In Travemünde war diese Art von Wahlwerbung zunächst abgelehnt worden. Erst nach massiven Protesten der FDP wurde der Absprung gestern gestattet. Den Auftakt im Kreis Segeberg macht die CDU bereits am Dienstag, 30. Juli. Im Restaurant "Garstedter Hof" berichtet der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, über die wirtschafts- und finanzpolitischen Ziele der Union. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. Wer daran teilnehmen möchte, muss sich unter Tel. 040/525 22 16 anmelden. Außerdem will die Kreis-CDU mit Ole von Beust, Volker Rühe und Lothar Späth um Stimmen werben. Hamburgs Bürgermeister von Beust kommt am 26. August nach Kaltenkirchen, Ex-Verteidigungsminister Volker Rühe weilt am 4. September in Seth, Lothar Späth spricht ebenfalls am 4. September in der Norderstedter "TriBühne" (20 Uhr). SPD-Politiker Franz Thönnes holt ebenfalls Bundesprominenz in den Kreis Segeberg, aber Norderstedt klammert er dabei weitgehend aus. Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig besichtigt am 8. August eine Firma in Trappenkamp. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse besucht am 15. August die evangelische Akademie Nordelbien in Bad Segeberg. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt kommt am 20. August zu einer Diskussionsveranstaltung nach Bad Segeberg. Von den bekannteren Bundespolitikern kommt nur Arbeitsminister Walter Riester nach Norderstedt: Er wird am 29. August an einer öffentlichen Veranstaltung zur Arbeitsmarktpolitik im Festsaal am Falkenberg teilnehmen (19.30). Vorher mischt er sich im Herold-Center unter das "Volk". Außenminister Fischer kommt mit dem "Tourbus" Die Grünen haben ihren bekanntesten Politiker eingeladen: Außenminister Fischer spricht am 26. August in der Norderstedter "TriBühne" (19.30 Uhr). Er kommt mit seinem "Tourbus". Fischer muss ein Mammutprogramm bewältigen: Vor seinem Auftritt in Norderstedt spricht er noch in Elmshorn, Neumünster und in Timmendorfer Strand. Die FDP versucht außerdem noch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, Hermann Otto Solms, Wähler zu mobilisieren. Er spricht am 6. August im Norderstedter Parkhotel über die Steuerpolitik der FDP.

29.07.2002: Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist in Norderstedt in fünf Regionen aufgeteilt. Die Stadt unterhält: . In Glashütte das Jugendfreizeitheim im Schulzentrum Süd und den Kreativspielplatz Ossenmoor mit insgesamt sieben Stellen. Gesamtkosten pro Jahr: 386 000 Euro. . In Norderstedt-Mitte den Bunker und den Abenteuerspielplatz Holzwurm mit sechs Stellen. Die Kosten belaufen sich jährlich auf 328 000 Euro. . In Garstedt das Kulturcafe Aurikelstieg und das Jugendfreizeitheim Buschweg mit 6,5 Stellen. Kosten im Jahr 422 000 Euro. . In Friedrichsgabe das Jugendfreizeitheim Glockenheide mit drei Stellen für 230 000 Euro im Jahr. Die Kirchengemeinde Falkenberg hat die Trägerschaft. . In Harksheide für die Teestube Falkenberg den Bauspielplatz Falkenhorst (Baui) und das Spielmobil "Fidibus" mit insgesamt acht Stellen. Die Kirche zahlt 37 500 Euro, die Stadt einen Zuschuss von 400 000 Euro.

29.07.2002: Der SPD-Bundestagsabgeordnete für den Kreis Segeberg, Franz Thönnes, ist am Dienstag, 6. August, zu Gast in der Seniorengruppe "60plus" der SPD in Norderstedt. Ab 15 Uhr wird der Politiker im SPD-Podium an der Ulzburger Straße 208 über die Initiative "Neue Wege: Aktion für einen barrierefreien Kreis" berichten. Zu einer lebhaften Diskussion über Senioren- und Behindertenpolitik sind interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen. Als Transportservice fährt um 14.30 Uhr ein Kleinbus, in dem auch Gehwagen mitgenommen werden können, ab dem ZOB in Garstedt. Um 14.40 Uhr hält der Bus außerdem an der Harksheider Falkenbergkirche.

30.07.2002: Norderstedts Christdemokraten laden für heute Abend in den "Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30, ein. Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, wird über die wirtschafts- und finanzpolitischen Ziele der Union berichten. Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr. Anmeldungen sind unter Tel. 040/525 22 16 möglich

31.07.2002: Missstände in der Verwaltung plant der Vorsitzende des Ortsverbandes, Otmar Korte, als erstes anzupacken. 0 Norderstedt. In Norderstedt ist der erste Ortsverband der Partei rechtsstaatlicher Offensive im Kreis Segeberg gegründet worden. 25 Mitglieder bilden den Kern der Partei des Hamburgers Ronald Barnabas Schill. Darunter auch ein alter Bekannter: Hans Höpcker will versuchen, als Stadtvertreter erneut in das politische Geschehen in Norderstedt einzugreifen. Obwohl ein Kreisverband erst am Sonnabend gegründet wird, sind kreisweit bereits rund 100 Mitglieder in die Schill-Partei eingetragen. In Norderstedt will sich die neue Partei vor allem der Verkehrsprobleme annehmen. Von Ronald Schill fasziniert Die unkonventionelle Handlungsweise des früheren Richters Ronald Barnabas Schill ist es, die den Norderstedter Otmar Korte (40) fasziniert. Die Frische und die Gradlinigkeit des Hamburgers möchte der Rechtsanwalt auch in Norderstedt anwenden. Jetzt hat der politisch bisher nicht aktive Korte dazu Gelegenheit: Von den sieben anwesenden Parteimitgliedern wurde er einstimmig zum Vorsitzenden der Schill-Partei in Norderstedt gewählt. Sollte seine Partei bei der Kommunalwahl im nächsten Frühjahr in das Stadtparlament gewählt werden, so möchte Otmar Korte in der Verwaltung aufräumen. Denn dort hat er Missstände festgestellt: "Es gibt viele Fälle, bei denen die Verwaltung überhaupt nicht reagiert hat." Außerdem will er durch seine Tätigkeit als Rechtsanwalt eine Ungleichbehandlung der Bevölkerung festgestellt haben. Korte hat als Jurist einige unkonventionelle Urteile des Richters Schill genauer unter die Lupe und für sich festgestellt. "Sie sind in Ordnung." Dem umstrittenen Internierungskonzept für Ausländer des Schill-Politikers Barth-Völkel kann Korte durchaus Sympathien abgewinnen: "In Zeiten der Seuchen sehe ich darin kein Problem." Der Stellvertreter von Otmar Korte ist ein alter Bekannter in der Norderstedter Kommunalpolitik: Hans Höpcker (53) war früher bereits Stadtvertreter für die von ihm mitgegründete Bürgerpartei, schied dann aus dieser Partei aus und beendete die letzte Legislaturperiode als fraktionsloser Abgeordneter. Nach fünf Jahren Pause möchte der Immobilienmakler einen neuen Anlauf als Kommunalpolitiker nehmen. Er will sich konkret der Verkehrsprobleme in Norderstedt annehmen: Die Pläne für den Ochsenzoll-Kreisel mit Unterführung sollten seiner Ansicht nach so schnell wie möglich aus der Schublade gezogen und realisiert werden. Außerdem will er sich für eine großräumige Umgehungsstraße für Norderstedt mit Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte stark machen. Nur so kann seiner Ansicht nach Garstedt vom Verkehr befreit und die Quickborner Straße entlastet werden. Die Versprechungen satt Schatzmeisterin Sonja Paulisch (54) hat sich für die Schill-Partei entschieden, weil sie die Versprechungen der anderen Parteien nicht mehr hören kann: "Es kommt doch nichts dabei heraus; die Schill-Partei spricht das an, was die Leute hören wollen." Bewährter Geburtshelfer der Norderstedter Schill-Partei war der Schill-Intimus und Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Bodo Theodor Adolphi, der die Norderstedter Parteimitglieder mit den Regularien vertraut machte. Adolphi war auch dabei, als in der vergangenen Woche der Kreisverband Pinneberg gegründet wurde. Mit Dieter Schreck war der schleswig-holsteinische Spitzenkandidat für die Bundestagswahl nach Norderstedt gekommen. Die Kaltenkirchenerin Sonja Krimm hat die Aufgabe übernommen, am Sonnabend in Norderstedt den Kreisverband der Schill-Partei zu gründen. Sie geht davon aus, dass die Schill-Partei bei den Kommunalwahlen im März 2003 in sieben bis acht Städten und Gemeinden im Kreis Segeberg antritt. Am 31. August wird der Landesverband der Schill-Partei gegründet.

31.07.2002: Leserbriefe: An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg E-Mail : pz@abendblatt.de Parteien-Theater "Rellingens neues Jugendhaus", PZ vom 18. Juli Ich dachte immer, die Gemeindevertreter seien gewählt worden, um die Interessen der Bürger zu vertreten, nicht um Parteien-Theater zu spielen. Wie schön wäre es, wenn sie mal sagen könnten: Wir von der Gemeinde Rellingen wollen ein Jugendhaus bauen, lasst uns mal eine gute Lösung finden. Die Betonung liegt auf wir und uns. Nein, da kriegen wir immer nur zu hören: Wir von der CDU, wir als SPD und wir, die Grünen. Und was bleibt auf der Strecke? Die Sache an sich. Eins ist klar: Die Jugendlichen brauchen einen Ort, wo sie sich treffen können. Sie brauchen aber ebenso Vorbilder, die nach Lösungen suchen und bereit sind, Kompromisse zu schließen. Das "Gesetz des Stärkeren" bekommen sie schon oft genug vorgesetzt! Beate Slavetic Dorfstraße 21D 25462 Rellingen Verkaufszeit "Welch eine himmlische Ruhe", Leserbrief in der PZ vom 23. Juli Wie die Fluglärmgeschädigten in Quickborn genießen auch die Garstedter die zeitweilige Ruhe - aber auch die Alsterdorfer. Unsere Bahn liegt ja in Nord-Süd-Richtung. Betroffen sind die Langenhorner und Fuhlsbütteler an der westlichen Seite der Bahn I, und zwar bis in den August hinein. Wegen des schlechten Wetters kamen die Sanierungsarbeiten nur schwer voran. Jetzt wäre eine günstige Zeit, sein Haus zu verkaufen, meinte heute ein Nachbar aus Garstedt. Hans Schwarz Brieffach 3106 22824 Norderstedt Schutz vor Abzockern "Dieser Klick kann teuer werden", PZ vom 27. Juli Bei Kosten in Höhe von 47,75 Euro pro Einwahl können auf diese Weise schnell Monatskosten von mehreren 1000 Euro anfallen! Der Rat der Polizei, diesem Link nicht zu folgen, ist sicher nicht verkehrt, aber letztlich keine Lösung, die Schutz vor ähnlichen Fallen auf anderen Seiten bietet. Hier hilft nur eine bessere Aufklärung der PC-Benutzer, denn mit entsprechenden Sicherheitseinstellungen des Browsers und des E-Mail-Programms ist eine unerwünschte Einwahl über einen Dialer fast ausgeschlossen. Opfer eines Dialers finden auf der Seite www.dialerschutz.de weitere Informationen. Leicht verständliche Informationen zum Thema Sicherheit findet man auf den Seiten www.trojaner-info.de und www.rokopsecurity.de. Bei Umsetzung der dort gegebenen Ratschläge ist die Gefahr, Opfer eines Dialers zu werden, sehr gering. Heike Harms Uetersener Weg 27 22869 Schenefeld Äußerst fragwürdig "Unsichere Zahlenspiele", PZ vom 25. Juli Das Skript der Gemeindeverwaltung ist nicht nur äußerst fragwürdig, sondern in keiner Weise dazu geeignet, den Bürgern objektive Informationen für Ihre Entscheidung am 22. September zu liefern. Was, so fragt sich mancher Gemeindepolitiker, haben die Angaben zu den Betriebskosten der neuen Halle, was die Angaben zur Historie der Halle hier zu suchen? Die Gegenüberstellung der beiden Varianten ist von zweifelhaftem Wert, weil entscheidende Punkte (etwa der Wiederherstellungsanspruch der Gemeinde für das Dach) nicht berücksichtigt wurden. Die entscheidende Botschaft, die das Papier vermitteln sollte, kommt nicht rüber. Sie lautet: Entscheiden sich die Bürger für den Abriss, dann wird nicht nur ein Gemeindevermögen von 15 Millionen Mark vernichtet, es wird darüber hinaus in absehbarer Zukunft nicht zum Bau einer konventionellen Halle kommen, weil für eine neue Halle weder ein Grundstück in der Nähe der Schulen verfügbar ist noch die finanzielle Situation der Gemeinde den zusätzlichen Aufwand von mindestens neun Millionen Mark erlauben wird. Eine Bezuschussung von Land und Kreis ist ebenfalls nicht zu erwarten. Mit anderen Worten: Eine Entscheidung zu Gunsten des Abrisses bedeutet den Verzicht auf eine zusätzliche Sportstätte in Halstenbek für mindestens das nächste Jahrzehnt. Wer will das unseren Sportlern und den heutigen und künftigen Schülern zumuten? Dr. Uwe Lorenzen Vorsitzender des Finanzausschusses der Gemeinde Halstenbek per E-Mail lorenzu.@hermes1.econ.uni- hamburg.de Diese Zuschriften geben lediglich die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen und orthografische Angleichung vorbehalten.

August

01.08.2002: Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekam einen guten Eindruck von den gravierenden Problemen Norderstedts: Friedrich Merz landete 45 Minuten zu spät im "Garstedter Hof" in Norderstedt - er war mit seinem Dienst-BMW im Feierabendverkehr stecken geblieben. Die rund 200 Besucher verziehen ihm. Denn anschließend lieferte der Politiker mit griffigen Floskeln einen einstündigen Rundumschlag gegen die derzeitige rot-grüne Regierung in Berlin. Es sei ein einmaliger Umstand, dass die Arbeitslosigkeit sogar noch in den Sommermonaten steige. Die derzeitigen Probleme in der Bundesrepublik seien hausgemacht, konstatierte Friedrich Merz, der das Publikum mit einer Mischung aus politischen Entertainment und seriösen Einschätzungen der politischen Lage bei Kaffee und Kuchen bestens unterhielt. "Es hat etwas mit der nationalen Politik zu tun, dass die Konjunktur so schwach ist", meinte der CDU-Politiker und wies mit dem Finger auf den Bundeskanzler: Der gebe immer anderen die Schuld und wolle am liebsten immer höhere internationale Posten bekleiden, um die Probleme in den Griff zu bekommen. "Aber Herr Schröder als Papst möchte ich denn doch niemanden zumuten." Mittlerweile gebe es in Deutschland einen "historischen Höchststand" der Steuern, wobei die großen Kapitalgesellschaften gleichzeitig mit Erstattungen rechnen könnten. "Wenn die großen Unternehmen nichts zahlen und alles auf die kleinen und mittleren Unternehmen abgewälzt wird, stimmt etwas nicht in unserem Land." Merz versprach, dass eine Regierung unter Bundeskanzler Stoiber bis 2004 eine grundlegende Änderung der Steuerstruktur erarbeiten werde. Genau das wollten die Besucher im "Garstedter Hof" von dem hochrangigen Politiker hören: Mit starken Beifall belohnten sie Friedrich Merz für diese Aussagen. Auch für diese Aussage lobten sie den Redner: "Wer arbeitet, muss mehr verdienen als derjenige, der nicht arbeitet." Und: "Wir müssen die Probleme auf dem Arbeitsmarkt selbst lösen, bevor wir Ausländer holen." Mit einem Bekenntnis zur Ehe und Familie als kleinste gesellschaftliche Einheit im Staat verabschiedete sich Friedrich Merz. Er versprach, die Union werde darauf ein besonderes Augenmerk legen. "Wenn gleichgeschlechtliche Paare zusammenleben wollen, habe ich allerdings nichts dagegen - so lange ich da nicht mitmachen muss."

02.08.2002: Auch ein nicht eingeschaltetes Fernsehgerät kann eine Gefahrenquelle sein. An der Straße Hogenfelde in Norderstedt verursachte ein solches Gerät einen Großeinsatz der Feuerwehr. Vermutlich durch einen technischen Defekt hatte das Gerät zu brennen begonnen, als die Bewohner des Reihenhauses im Urlaub weilten. Ob der Fernseher auf Stand-by geschaltet oder ganz ausgeschaltet war, steht noch nicht fest. Sicher scheint dagegen zu sein, dass es nachts im Inneren des Gerätes zu brennen und zu schmoren begonnen hatte. Wegen des Sauerstoffmangels im zum Büro umfunktionierten Kellerraumes konnte sich das Feuer nicht entwickelt, so das es zu einem Schwelbrand kam, der mehrere Stunden andauerte. Als Folge entwickelte sich dichter schwarzer Rauch im gesamten Kellerbereich, der im Laufe des Vormittags auch außen wahrgenommen wurde. Die 33 Feuerwehrleute aus Garstedt und Harksheide mussten mit Atemschutzgeräten in das Reihenhaus eindringen. Durch Ruß und Rauch entstand entsprechender Sachschaden.

17.08.2002: Immer mehr Menschen steigen ohne Fahrkarte in die Bahn. Polizei will die Leute erziehen 0 Norderstedt. Die Zahl der in Norderstedt ertappten Schwarzfahrer ist sprunghaft angestiegen: Hatte der U-Bahnbetreiber Hamburger Hochbahn 1999 in Norderstedt nur 47 Anzeigen erstattet, so waren es im Jahr 2000 schon 65. Im Jahr 2001 stieg die Zahl auf 245. In diesem Jahr werden es voraussichtlich noch mehr werden: Nicht nur, weil viel schwarz gefahren wird, sondern auch, weil die Norderstedter Polizei die Hochbahn gebeten hat, grundsätzlich jeden Schwarzfahrer anzuzeigen, der nördlich der Landesgrenze in eine Kontrolle gerät. "Die Polizei will die Leute erziehen", sagte Hochbahnsprecher Falko Niemeyer. Normalerweise erstattet die Hochbahn nur Anzeigen bei Wiederholungstätern oder bei Schwarzfahrern, die bei Kontrollen falsche Angaben zur Person machen. Außerdem gehe es bei dieser Maßnahme ums Geld, sagte Niemeyer. Da die Fahrgastzahlen in Norderstedt sehr gut seien, diene die Bekämpfung des Schwarzfahrens auch der Erhöhung der Einnahmen. Dass immer mehr Menschen ohne Fahrkarte in der U-Bahn unterwegs sind, zeigen nicht nur die Kontrollen in den Zügen, sondern auch in den Bahnhöfen. Vor wenigen Wochen überprüfte die Hochbahn in der Station Garstedt 3612 Fahrgäste, 98 waren schwarz gefahren. Nur ein geringer Teil der Schwarzfahrer hatte seine Monatskarte vergessen oder war zu weit gefahren. Bei knapp der Hälfte der Schwarzfahrer handelt es sich um Jugendliche und Heranwachsende. Auch sie müssen künftig schon beim ersten Fahren ohne Fahrschein mit einer Anzeige rechnen, wenn sie in der U-Bahn bis Norderstedt-Mitte erwischt werden. Die AKN erstattet Anzeige erst, wenn eine Person zum dritten Mal beim Schwarzfahren ertappt wurde. In jedem Fall wird ein erhöhtes Beförderungsgeld von 30 Euro fällig. Bei der AKN schwankt die Zahl der Schwarzfahrer deutlich. Während die Zahl der Ertappten von 226 im Januar 2001 auf 161 im Januar 2002 zurückging, gab es im Jahresvergleich im Mai einen Anstieg von 198 und 246 und im Juni sogar einen kräftigen Anstieg von 198 auf 340 Fälle. Die Anzeigen seien nicht dazu gedacht, Jugendliche in einer "kriminelle Ecke" zu stellen, betont der Jugendsachbearbeiter der Norderstedter Polizei, Wolfgang Banse. Vielmehr gehe es darum, durch erzieherische Maßnahmen auf das Unrecht hinzuweisen und einen Umdenkungsprozess einzuleiten. Die Angezeigten müssen "soziale Arbeitsstunden" in SOS-Kinderdörfern, Altersheimen oder anderen sozialen Einrichtungen leisten. Der Erfolg spricht für dieses Vorgehen: 90 Prozent der einmal verurteilten Jugendlichen fahren danach stets mit einer Fahrkarte. In das polizeiliche Führungszeugnis erfolge kein Eintrag, sagte Banse. "Wenn man bedenkt, was es für kostengünstige Möglichkeiten für Fahrten mit Bus oder Bahn vor allem im Jugendbereich gibt, muss man sich fragen, ob man das Risiko eines Strafverfahrens eingehen sollte", meint der Polizist. Informationen zu den Tarifen gibt es bei der Stadtverwaltung und bei der Hochbahn

22.08.2002: Krankheit kommt aus Dänemark. Bedroht sind alle Hühner, die nicht geimpft sind. Menschen können von der Seuche nicht befallen werden. 0 Kreis Segeberg. Klaus Hinsch hält sein Rassegeflügel getrennt: Die Zwergitaliener-Hennen auf der einen, die Zwergitaliener-Hähne auf der anderen Seite. Die kräftigen Hähne nämlich haben die Angewohnheit, ihre Männlichkeit und Potenz stets unter Beweis zu stellen - im Eifer des Gefechts werden dabei schon leicht mal ein paar Federn der zierlichen Hennen herausgerupft. Bei Hühnern, die auf Ausstellungen zur Schau gestellt werden, ist das jedoch unschicklich. Dabei sind ein paar gerupfte Federn noch gar nichts gegen eine Hühnerkrankheit, die derzeit im Süden Dänemarks und im Norden Schleswig-Holsteins grassiert: Die hoch ansteckende Virusinfektion "Newcastle Disease" ist im Anmarsch. Bedroht sind alle Hühner, die nicht geimpft worden sind. Menschen können nicht befallen werden. Jeder Halter von Hühnern oder Truthühnern muss seine Tierbestände "unverzüglich" dem Veterinäramt melden. Darauf weist das Segeberger Kreisveterinäramt hin. Die Krankheit "Newcastle Disease" ist mit einer hohen Sterblichkeitsrate und großen Produktionsausfällen verbunden. Die Ansteckung erfolgt über die Luft und den direkten Kontakt. Hohes Fieber, Niesen, verklebter Schnabel und Augen, Rückgang der Legeleistung und Durchfall sind Kennzeichen dieser Krankheit. Ein Großteil der Vögel verendet innerhab weniger Tage. Der Ursprung der Krankheit ist nach Angaben des Kreisveterinäramtes vor allem in Kleinstbeständen zu suchen. Durch regelmäßige Impfungen werden die Geflügelbestände wirksam gegen den Ausbruch geschützt - aber viele Hühnerhalter verstoßen gegen diese Pflicht. Das Kreisveterinäramt fordert deshalb alle Tierhalter auf, nicht nur ihrer Meldepflicht, sondern auch ihrer Impfpflicht nachzukommen. Klaus Hinsch und seine Kollegen aus den vier Rassegeflügelzuchtvereinen im Kreis Segeberg (Garstedt, Glashütte, Kaltenkirchen, Segeberg) haben keine Angst vor der Krankheit: Sie müssen ihre Tiere impfen, um sie überhaupt auf Ausstellungen zeigen zu können. Für 50 Cent pro Küken werden die Tiere gleich nach dem Ausschlüpfen geimpft. Aber die nicht registrierten Hühnerhalter lassen ihre Tiere in der Regel nicht impfen. "Dort liegt die große Gefahr", weiß Klaus Hinsch. "Aber es ist ja gar nicht bekannt, wer Hühner hält." Um Gefahren vorzubeugen, sollte seiner Ansicht nach die längst abgeschaffte Vieh- und Hühnerzählung wieder eingeführt werden.

26.08.2002: Parkplatzsituation beim Herold-Center ist für Patienten mangelhaft. 0 Norderstedt. Das Parkhaus beim Herold-Center muss behindertenfreundlicher gestaltet werden, damit der Zugang zum integrierten Ärztehaus erleichtert wird. Das will die Stadt erreichen. Denn viele ältere Norderstedter, Mütter mit Kinderwagen und behinderte Menschen fragen sich besorgt, wie sie nach dem Umbau des Garstedter Busbahnhofs das Ärztehaus erreichen können. Der Ausschuss für Planung, Bau und Verkehr widmete sich deshalb jetzt auf seiner Sitzung diesem Thema. Dazu geladen waren auch Vertreter des Seniorenbeirats, die ihre Bedenken vortrugen. Ergebnis: Der Ausschuss beauftragte die Stadtverwaltung, mit dem Deutschen Herold, dem Besitzer des Parkhauses, über eine behindertenfreundlichere Ausstattung zu verhandeln. "Viele Norderstedter haben mich gefragt, was passieren soll, wenn sie nicht mehr kurz vorm Ärztehaus halten können", sagt Maria-Luise Slevogt (SPD), Mitglied im Verkehrsausschuss. Baudezernent Thomas Bosse stellte klar, dass es vor dem Ärztehaus nie offizielle Parkplätze gegeben habe. Dort würden auch keine entstehen, um den Verkehr der Busse nicht zu behindern. Dafür würden entlang der Berliner Allee Kurzzeitplätze eingerichtet, kündigt Bosse an. "Bislang sind zwei Plätze geplant", sagt der Baudezernent, "Wir überlegen momentan aber, wie wir weitere Plätze einrichten können." Wer einen längeren Aufenthalt im Ärztehaus vor sich hat, muss seinen Wagen im Parkhaus abstellen. Dort gibt es auf allen Etagen ausreichend Behindertenparkplätze. Trotzdem haben Ältere und Behinderte mehrere Probleme, ins Ärztehaus zu gelangen. Zum einen öffnet das Parkhaus erst um 9 Uhr. Viele Praxen beginnen mit der Arbeit aber bereits um 7 Uhr. Wer so früh einen Termin beim Arzt hat, wird seinen Wagen nicht los. Zum anderen sind die Türen vom Parkhaus ins Ärztehaus so schwer, dass sie ein älterer Mensch kaum aufstoßen kann. "Wir brauchen dort behindertengerechte Zugänge mit elektrischen Türöffnern, wie es sie beispielsweise im Rathaus und im Herold-Center gibt", fordert der Ausschussvorsitzende Herbert Paschen (CDU). Auch wenn es sich dabei um Brandschutztüren handele, müsse eine Lösung gefunden werden. Ebenso müsse über die Anfahrt von Rettungswagen zum Ärztehaus noch nachgedacht werden. Sie können zukünftig, wie mit der Feuerwehr abgesprochen, das Ärztehaus von hinten über die Schumannstraße und Lieferstraße erreichen. Wegen der Höhenbegrenzung können diese Fahrzeuge aber nicht ins Parkhaus fahren. "Wenn die Höhenbegrenzung zurückgebaut würde, könnten die Rettungswagen ins Erdgeschoss fahren, und ihre Patienten problemlos und trocken ins Ärztehaus bringen", schlägt Maria-Luise Slevogt vor. Stadtbaurat Bosse verhandelt jetzt mit dem Deutschen Herold: "Wir wollen den Zugang zum Ärztehaus komfortabler gestalten", sagt er.

27.08.2002: Wenn Pastoren heiraten, dauert die Zeremonie schon mal eine gute, dafür sehr festliche Stunde. So auch, als Martin Lorenz (33), seit 1. Juni Pastor der Garstedter Christuskirche, seiner Frau Dorit Lorenz-Heinrich (30) das kirchliche Jawort in der fast voll besetzten Kirche gab. Die Trauung wurde von Susanne Kugler und Gerald Jetter zelebriert. An der Orgel spielte Kirchenmusikdirektor Bernd Leste, der Kirchenchor sang "Deo dicamus gatias". Nach der Trauung wurde die Gemeinde in den Kirchengarten zur Feier eingeladen. Susanne Kugler, Freundin der Braut, und Gerald Jetter, Freund des Bräutigams, reisten extra aus Stuttgart und Tübingen nach Norderstedt. Mit der Ehefrau des neuen Pastors kommt eine Musikwissenschaftlerin und angehende Musiktherapeutin in die Gemeinde. "Frau Lorenz-Heinrich hat einen tollen Sopran", lobte Kantor Leste und hofft, dass sie im Gottesdienst und bei Konzerten singt. Der Bräutigam ist Tenor und sang im Gospelchor "Embargo" aus Bargteheide, der auch den Traugottesdienst mitgestaltete. "Ich habe mir vorgenommen, den Menschen hier ein tiefes Verständnis für sich selbst und für die Gemeinde zu vermitteln, damit sie sich bei uns wohlfühlen", erklärte Martin Lorenz seine Aufgabe als Pastor.

31.08.2002: Der europaweite autofreie Tag fällt in diesem Jahr auf den 22. September, den Sonntag der Bundestagswahl. Die Stadt Norderstedt wird deshalb keine eigenen Veranstaltungen organisieren, unterstützt aber Privatinitiativen. So organisieren die Bewohner der Grootkoppelstraße wie im vergangenen Jahr ein Straßenfest. Auch die Bewohner von Schillerstraße, Scharpenmoor und Gottfried-Keller-Straße wollen auf ihrer gemeinsamen Kreuzung ein autofreies Fest feiern. "Wir konnten schon ein umfangreiches Programm zusammenstellen", sagt Helga Paulsen vom Festkomitee Schillerstraße. Spiele, Sport und ein Klönschnack sollen auf der Straße stattfinden. Außerdem tritt die Hip-Hop-Band "Subkultur" auf. Eingeladen sind nicht nur die Bewohner der Garstedter Straßen, sondern alle Norderstedter, die nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen möchten. Wer bei der Organisation mithelfen möchte, kann sich an Helga Paulsen unter Tel. 523 75 19 wenden. Einen Überblick über sämtliche Aktivitäten zum autofreien Tag finden die Norderstedter auch im Internet unter www.norderstedt.de

September

03.09.2002: VERKEHR Bürger sollen auf Bus und Bahn umsteigen. 0 Norderstedt. Die Agenda-Arbeitsgruppe "Planung für Norderstedt", in der interessierte Bürger und Geschäftsleute mitarbeiten, lehnt das von den Politikern beschlossene Verkehrskonzept ab. Der Planungsausschuss der Stadtvertretung hatte sich einstimmig für den auch von der Verwaltung befürworteten Bau der Westumgehung Garstedt und der Querspange Glashütte ausgesprochen (die NZ berichtete). Beide Straßen sollen die Anwohner entlasten. Zu teuer, naturzerstörend, innovationshemmend und nicht zukunftsorientiert - so charakterisiert die Gruppe die Pläne. "Die Umgehungen bringen nur Entlastung für zwei kurze Teilstücke. Sie verändern nichts an der unbefriedigenden Verkehrssituation", sagt Erwin Fuhr, Leiter der Arbeitsgruppe, die sich an den Zielen der Agenda 21 orientiert: Danach sollen Projekte gleichermaßen ökologisch, wirtschaftlich und sozial sein. Dieser Gleichklang werde hier nicht erreicht. Die Modellerechnungen zeigten, dass es sich in Garstedt vor allem um " hausgemachte Probleme" handele. 50 Prozent des Verkehrsaufkommens seien Fahrten innerhalb Garstedts. Daher sei die Lösung nicht eine neue Straße, sondern der Umstieg vom Auto auf Rad, Bahn und Bus. Diese umweltschonenden Verkehrsmittel müssten stärker gefördert und populär gemacht werden. Das gelte für das gesamte Stadtgebiet. Weitere Probleme seien: . Die Westumgehung ziehe den Ausbau des Buchenwegs und den Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte nach sich. Zusammen mit der Querspange Glashütte werde damit fast die in den 80er-Jahren geforderte verlegte B 432 geschaffen. "Diese Pläne wurden verworfen. Sollen sie mit dem neuen Konzept wieder aufleben?", fragt Fuhr. . Die Umgehung zerstöre das wichtige Naherholungsgebiet Garstedter Feldmark. . Das neue Frachtzentrum an der Niendorfer Straße wird nicht so groß wie geplant, so dass auch nicht so viel zusätzlicher Verkehr entstehen werde. . Mit der Umgehung wachse der Druck, die landwirtschaftlichen Flächen zwischen der neuen Straße und der Niendorfer Straße für Gewerbe und Wohnen auszuweisen. Das sei aber wegen der Einflugschneise nicht vertretbar. Gegen die Querspange Glashütte sprechen nach Ansicht der Agenda-Arbeitsgruppe, dass nur wenige Anwohner der Poppenbütteler Straße davon profitieren und der Hauptgrünzug zum Tangstedter Forst zerschnitten würden. Zudem entsprächen die neuen Straßen weder dem Stadtentwicklungsprogramm 2010, noch den gültigen Regional- und Landschaftsplänen. Zugleich betont die Gruppe, dass sie nicht grundsätzlich gegen Straßenbau sei. So sollten die neue Verbindung zwischen A 7 und Schleswig-Holstein-Straße (K 113) wie geplant beendet und die Oadby-and -Wigston-Straße nach Norden verlängert werden. Außerdem müsse die Kreuzung Niendorfer Straße/Ohechaussee ausgebaut werden

04.09.2002: Unsere Kinder wachsen auf mit Fernsehen, Computer und Comics. Wer sich mal ruhig mit einem Buch in die Ecke setzen will, gilt unter den Kleinen als "total uncool". Dabei ist Lesen gerade im Kindesalter ungemein wichtig. Sprache und Wortschatz werden frühzeitig geschult. Die Stadtbücherei Norderstedt hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, das Lesen für den Nachwuchs wieder attraktiv zu machen. Regelmäßig finden in den Büchereien Kinderveranstaltungen statt. Ab September ist das "Bilderbuch-Kino" alle 14 Tage in Norderstedt-Mitte und Garstedt zu Gast. Kinder ab fünf Jahren haben dort erfahrungsgemäß jede Menge Spass. Spannend wird es auch bei den alle zwei Wochen stattfindenden Lesestunden in Norderstedt-Mitte. Ziel der Veranstaltungen ist es, Kinder zum Lesen zu animieren

04.09.2002: Mit Sorge blicken die Garstedter auf die Olympia-Bewerbung Hamburgs: Treffen sich Sportler und Gäste aus der ganzen Welt in der Hansestadt, bedeutet das 150 bis 200 Flüge mehr am Tag. "Das schafft der Flughafen nicht. Außerdem würde das für uns noch mehr Lärm bedeuten", sagt Hans Schwarz, Vorsitzender der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG), die sich während der Mitgliederversammlung mit diesem Thema beschäftigt hat. Die Mitglieder haben sich für eine enge Zusammenarbeit mit der IG Flugschneise Nord in Hasloh, Quickborn und Bönningstedt ausgesprochen. Gemeinsam wollen die Fluglärmgegner die Norderstedter Gespräche unterstützen - noch in diesem Jahr wollen sich Regierungsvertreter aus Schleswig-Holstein und Hamburg sowie die Bürgermeister der Umlandgemeinden an einen Tisch setzen, um die Lärmbelastung gerechter zwischen den bisher stark betroffenen Umlandbewohnern und den Hamburgern zu verteilen. Die NIG will verstärkt neue Mitglieder werben. Außerdem fordert der Verein die Bürger auf, sich über Fluglärm beim Lärmschutzbeauftragten Klaus Köhler, Tel. 5075-2347, oder bei Bürgermeister Hans-Joachim Grote, Tel. 53 59 53 07, zu beschweren.

05.09.2002: Statt 63 Beratungsstellen nur noch acht Zentren. 0 Kreis Segeberg. Derzeit gibt es 63 Beratungseinrichtungen im Kreis Segeberg. In Zukunft sollen sich die Beratungen auf acht Zentren konzentrieren, wobei die Eigenständigkeit der einzelnen Träger nicht aufgegeben werden soll. Dadurch hofft die Kreisverwaltung Geld zu sparen, Doppelberatungen zu vermeiden und außerdem "überschaubare regionale Angebote mit größerer Bürgernähe zu schaffen". So sollen in Norderstedt die Stadtteile Friedrichsgabe, Harksheide-Nord und Garstedt-Nord zum Beratungszentrum Norderstedt-Mitte, Glashütte, Garstedt-Süd und Harksheide-Süd zum Zentrum Norderstedt-Süd zusammengefasst werden. Über die genauen Formen der Zusammenarbeit soll noch nachgedacht werden. Diese Pläne treffen bei den Beratungsstellen auf wenig Begeisterung. Von der Umstruktierung ist auch das Sozialwerk Norderstedt betroffen. "Wir fürchten, in Zukunft Kinder und Jugendliche nicht in dem Maße wie bisher beraten zu können", sagen die Mitarbeiter. Jetzt werden im Jahr 340 Kinder und Jugendliche von ihnen betreut. Darunter sind Kinder, die von der Scheidung der Eltern traumatisiert sind, sich in der Schule abkapseln und vereinsamen oder seit der Pubertät an Bulimie leiden. "62 Prozent kommen von selbst zu uns, ohne Begleitung der Eltern oder Empfehlung vom Lehrer", sagt Psychotherapeut Robert Sydon, "weil es uns seit 20 Jahren in Garstedt gibt und Freunde und Klassenkameraden von uns erzählt haben." Bisher konnten Therapeuten und Psychologen des Sozialwerks diese Jugendlichen unbürokratisch und vertraulich beraten. Das werde sich in Zukunft ändern, befürchten die Mitarbeiter. Denn geplant ist, in den Zentren auch die Jugendämter anzusiedeln. "Dann werden viele nicht mehr kommen - aus Angst vor dem Amt. Dadurch wird die Hemmschwelle, zur Beratung zu gehen, unnötig erhöht", sagt die Sozialpädagogin Hanne Popp. "Dabei ist es so wichtig, dass Kinder und Jugendliche zu uns kommen, wenn die Probleme noch nicht so groß sind." Schon jetzt müssen wegen der Einsparungen ein Drittel der Angemeldeten über zwei Wochen warten, bis ihre Beratung beginnen kann. "Wenn noch mehr Geld eingespart wird, werden sich die Wartezeiten weiter verlängern", befürchtet Psychologin Annelie Sachs. "Aber ich kann doch nicht ein suizidgefährdetes Kind mit einem Termin in sechs Wochen nach Hause schicken." Die Mitarbeiter des Sozialwerks sind empört, dass sie nicht gefragt wurden, als über die Pläne beraten wurde. "Wir werden erst jetzt informiert, wenn der Beschluss kurz bevor steht", sagen sie. "Kinder haben im Kreis Segeberg wohl keine Lobby."

09.09.2002: 40 Kindertageseinrichtungen von Stadt, Kirche oder privaten Trägern gibt es in Norderstedt. Aber welche ist für das eigene Kind die richtige? Eltern haben die Qual der Wahl. Um ihnen die Entscheidung zu erleichtern, hat die Stadt jetzt eine Informationsbroschüre herausgegeben. Dort finden Eltern eine Liste aller Kindergarteneinrichtungen mit Adressen, Telefonnummern und den Namen der Ansprechpartner. Auch Anzahl und Art der Gruppen und die Zahl der betreuten Kinder ist vermerkt. Die Kindertagesstätten für Kinder mit Beeinträchtigungen sind extra mit ausführlichen Beschreibungen aufgeführt. Die Eltern finden in der Broschüre auch Namen und Telefonnummern der Ansprechpartner bei der Stadt. "Unsere Mitarbeiter stehen Eltern für Auskünfte, Anmeldungen und Gebührenberechnungen selbstverständlich zur Verfügung", sagt Sozialdezernent Harald Freter. Momentan bieten die 40 Kitas in Norderstedt für insgesamt 1884 Kinder einen Platz an. 1862 Plätze davon sind zurzeit belegt. So sind im Hort Glashütte noch sechs Plätze frei, in der neuen Waldgruppe der Kita Forstweg elf Plätze und in der neuen Waldgruppe der Kita Storchengang noch fünf Plätze. Da Norderstedt weiter wächst und junge Familien zuziehen, wird jetzt beraten, drei weitere Kindergärten in der Stadt zu bauen, am Friedrichsgaber Weg, am Buckhörner Moor und in Garstedt wahrscheinlich am Möhlenbarg. Damit könnte in Zukunft 1954 Kindern ein Platz angeboten werden. "Damit verbunden wäre auch eine Erhöhung der Zahl der Krippenplätze von momentan 109 auf 187, was dringend erforderlich ist", sagt Harald Freter. Die neue Broschüre ist ab sofort im Rathaus erhältlich. Wer Interesse an einem der freien Plätze hat, kann sich im Rathaus an Alexandra Schneider, Tel. 535 95 114, wen- den.

12.09.2002: Trotz Schulpflicht gibt es in Schleswig-Holstein mehrere Zehntausend Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können - Defizite, die in der Wissens- und Kommunikationsgesellschaft fatale Folgen haben können. "Für die Betroffenen kann das Leben abseits der Buchstaben zur Qual werden", sagt Liane Hockling, die bei der Volkshochschule (VHS) Norderstedt zuständig ist für die Alphabetisierung. Computer und Schrift haben selbst die so genannten einfachen Berufe erobert. Doch funktionale Analphabeten haben es nicht nur schwer, einen Job zu finden. Auch der Alltag ist geprägt durch Buchstaben. Straßennamen, Rezepte und Kinoprogramm - nur wer lesen kann, kann sich orientieren. Daher ist die Angst der Betroffenen groß, entdeckt zu werden. Sie versuchen, sich mit Tricks aus der Affäre zu ziehen, geben vor, ihre Brille vergessen zu haben oder wegen einer Verletzung nicht schreiben zu können. Hilfe bietet die VHS, die seit Jahren Erwachsenen in speziellen Kursen das Lesen und Schreiben beibringt. Doch es erfordert Mut, sich offen zu seinen Schwächen zu bekennen und sich beraten zu lassen. Mit einer neuen Broschüre will die VHS Analphabeten motivieren, die Kurse zu besuchen und zeigen, zu welchen Erfolgen das Lernen führen kann. "Notizen eines Taubenzüchters" heißt das Heft, in dem ein Kursusteilnehmer über sein Hobby schreibt. Das Leseheft gibt es bei der Beratungsstelle in der Realschule Garstedt, Aurikelstieg 13, Tel. 525 79 16. Unter dieser Rufnummer berät Liane Hockling kostenlos und unverbindlich.

17.09.2002: Der Protest gegen den Neubau zwischen Platanenweg, Rüsternweg und AKN-Trasse geht weiter. 80 Prozent der Anwohner sind mit den Bauplänen nicht einverstanden. Das hat eine Umfrage ergeben. "Die Bürger befürchten einen Verlust von Lebensqualität und Wohnwert", sagt Hans Riffel, der zusammen mit Günter Muth Unterschriften gegen das Bauvorhaben gesammelt hat. Der Bebauungsplan 34 Garstedt soll so geändert werden, dass der Neubau möglich wird. Geplant sind 54 Wohnungen und eine Straße. Die Stadt verweist auf einen Grundsatzbeschluss aus dem Jahr 1995, der die Nachverdichtung vorsieht. Damit wollen Politiker wie Verwaltung das Ziel verwirklichen, neue Wohngebiete möglichst in der Nähe von U-Bahn- oder Busstationen zu schaffen. Die U-Bahn-Haltestelle Richtweg ist nicht weit. Wesentlicher Einwand der Anwohner ist der geringe Abstand zwischen den schon bestehenden Häusern und den geplanten Neubauten. Als "außerordentlich gefährlich" stufen die Anlieger die geplante Einbahnstraße mit Parkplätzen direkt an der Bahntrasse ein. "Die Kinder aus dem Richtweg und dem Asylbewerberlager werden die Straße als Schulweg nutzen. Sie sind besonders unfallgefährdet", sagt Riffel. Er fordert die Anwohner auf, zahlreich zur Anhörung zu gehen und ihre Meinung zu sagen (Donnerstag, 26. September, 18.30 Uhr im Rathaus).

17.09.2002: Noch mehrere Wochen wird die Tröte von Stefan Köhn - Spitzname "Fliege" - durch Garstedt schallen. Der Mann steht an den Gleisen der U-Bahn und bläst immer dann in sein Zweiklanghorn, wenn sich ein Zug der Baustelle am Bahndamm nähert - ein Warnsignal an die Kollegen, das kilometerweit zu hören ist. Die Bauarbeiter an der U-Bahnlinie erneuern die Drainage. In den vergangenen Jahren hatte sich wegen des hohen Grundwasserspiegels immer mehr Wasser neben und unter dem Gleisbett gesammelt. Langfristig war die Stabilität des Gleises in Gefahr, der Schotter musste kostenaufwendig ständig neu gestopft werden. Stellenweise ist es am Bahndamm so feucht, dass sich dort Entengrütze bildete. An den Gleisen in Richtung Hamburg werden vor der Stationseinfahrt Garstedt auf einer Länge von 600 Metern Erdreich ausgetauscht und Rohre verlegt. Diese Arbeiten werden mindestens noch bis zur nächsten Woche dauern. Dann ist die Gegenrichtung dran. Dort muss auf einer Länge von 300 Metern gebuddelt und verlegt werden. Für die schweren Erdarbeiten rückte nachts, wenn der U-Bahnbetrieb ruht, auf Schienen ein Bagger an.

18.09.2002: In Norderstedt gibt es sechs Jugendfreizeitheime. Hinzu kommen weitere Einrichtungen im Freien. Auf dem Kreativspielplatz Ossenmoorpark, dem Abenteuerspielplatz Holzwurm am Garstedter Müllberg und dem Bauspielplatz Falkenhorst können die Kinder und Jugendlichen vor allem werkeln, mit Hammer und Säge Hütten bauen und basteln. Die Freizeitangebote sind flächendeckend über das Stadtgebiet verteilt und in fünf Regionen untergliedert. Die Jugendheime öffnen in der Regel zwischen 14 und 16 Uhr. Mindestens bis 18 Uhr, meist länger können die Besucher Billard und Tischfußball spielen, Brett- und Tischspiele ausleihen, Musik hören, klönen und Rat bei den Betreuern finden.

19.09.2002: Weil die Stadt Norderstedt kein Geld hat, müssen Eltern und Kinder in ihrer Freizeit anpacken. 0 Norderstedt. Immer mehr Schüler und Eltern setzen Zeit und Arbeitskraft ein, damit Unterrichtsräume ansehnlich, Schulhöfe gepflegt und Computer auf aktuellem Stand sind. Jüngstes Beispiel: Die Jungen und Mädchen von der Realschule im Schulzentrum Süd haben einen Tag lang soziale Arbeit geleistet, um Geld für neue Computer zu bekommen. Doch der freiwillige Einsatz für die Bildung ist umstritten: Die Bürger zahlen Steuern. Daher ist es Aufgabe des Staates bzw. der Stadt als Schulträger, die Schulen angemessen auszustatten und instandzuhalten, sagen die Kritiker solcher Aktionen. "Es fällt schon genug Unterricht aus, daher sollten die Schüler lieber lernen als arbeiten und Geld für Computer verdienen", sagt eine Mutter, die nicht genannt werden will. "Die Steuereinnahmen sinken, die Kasse ist leer. Daher bleibt auch weniger Geld für die Schulen übrig, Ausgaben müssen gestreckt werden", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote, der die Mitarbeit in Zeiten leerer öffentlicher Kassen ausdrücklich begrüßt. Das vorhandene Geld werde gebraucht und für Reparaturen benötigt. Eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe sei nötig, um die Norderstedter Schulen zu sanieren. Bei solchen Beträgen bleibe nichts übrig, um eine "Wohlfühl-Atmosphäre" an den Schulen zu schaffen. Außerdem werde die Solidargemeinschaft gestärkt, die Menschen zeigten, dass sie füreinander da sind, sich helfen, ohne auf den eigenen Vorteil zu sehen. Kaltenkirchens Bürgermeister Ingo Zobel hatte in der Diskussion um höhere Kindergartengebühren wegen der Haushaltslöcher einen Beitrag der Eltern gefordert: Entweder müssten sie mehr für einen Kindergartenplatz zahlen oder ihren Anteil durch Sachleistungen wie Streichen und Reparaturen leisten. Dass Eltern und Schüler Hand anlegen, hat sich längst zur Normalität entwickelt. Regelmäßig greifen sie zu Pinsel und Farbe. Vor knapp zwei Jahren haben 343 Jungen und Mädchen samt Eltern und Lehrern das Coppernicus-Gymnasium verschönert - und den Jahresbedarf eines mittleren Handwerksbetriebes verarbeitet. Ersparnis für die Stadt: 20 000 Euro. Aus dem städtischen Haushalt flossen 3500 Euro fürs Material. 360 Jungen und Mädchen von der Realschule Garstedt sowie 100 Väter und Mütter haben ein Wochenende investiert, um die Realschule Garstedt attraktiver zu gestalten. "Wer mühsam Türen sauber schrubbt und erlebt, wie viel Arbeit das bedeutet, wird sich genau überlegen, ob und was er zerstört", sagt Gaby Kaste, stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats. Sie hält das zusätzliche Engagement für unverzichtbar: "Wenn die öffentlichen Kassen leer sind, können wir uns nicht einfach zurücklehnen und nach dem Staat rufen", sagt die Norderstedterin. Zudem förderten solche Gemeinschaftsaktionen das immer wieder geforderte Sozialverhalten. An der Grundschule Falkenberg und in Nahe haben Eltern den Schulgarten neu gestaltet, die Liste lässt sich nach Belieben fortsetzen. Auch für Gina Lüdemann, Vorsitzende des Elternbeirats an der Realschule im Schulzentrum Süd, überwiegen die Vorteile: "Wenn die Schüler selbst Hand anlegen, wächst der Respekt vor dem Eigentum." Die Elternvertreterin weist darauf hin, dass Förderverein, Elternbeirat, Lehrer und Schüler den Arbeitstag der Schüler einvernehmlich beschlossen haben. Schulleiterin Christiane Bustorf weist ebenfalls auf den erzieherischen Wert hin: "Die Identifikation mit der Schule wächst. Und wer sich wohl fühlt, lernt lieber und leichter."

21.09.2002: In Norderstedt gibt es 260 aktive Feuerwehrleute, die freiwillig und nebenberuflich die Sicherheit der Bürger gewährleisten. Die Gemeindewehr setzt sich aus vier Ortswehren zusammen. Die größte ist mit 80 aktiven Brandbekämpfern in Harksheide zu Hause, 70 Männer und Frauen leisten in Garstedt Dienst. 60 Mitglieder zählt die Ortswehr Glashütte, 50 die Wehr Friedrichsgabe. Die vier Wehren haben unterschiedliche Schwerpunkte: Die Friedrichsgaber und Glashütter sind für Gefahrgut zuständig, die Garstedter unterstützen die Hamburger Kollegen bei Einsätzen auf der A 7 und am Flughafen, und die Harksheider sind für die eigentliche Aufgabe, das Löschen von Bränden in Wohnungen und Firmen, zuständig. Dabei arbeiten die Ortswehren eng zusammen. ( ms )

24.09.2002: 24 Jungen und Mädchen befragten 597 Bürger zum Wahlausgang 0 Norderstedt. Die Prognose weicht zum großen Teil deutlich von den Ergebnissen der Bundestagswahl ab. Die Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums sahen in Norderstedt die SPD mit 47,7 Prozent um fast fünf Prozent vor dem tatsächlichen Ergebnis. Die CDU rangierte dafür um 4,5 Prozent hinter dem Votum der Wähler. Für die Grünen sagten die Gymnasiasten 10,5 voraus, 1,7 Prozent mehr, als der Urnengang erbrachte. Relativ gering fiel die Differenz bei der FDP und bei der Schill-Partei aus. Die Unterschiede erstaunen die Schüler nicht, schließlich ist ihre Umfrage nicht repräsentativ. Die 24 Jungen und Mädchen aus der Klasse 11b im Norderstedter Gymnasium hatten 597 Bürger vor der Wahl befragt. Interviews und Auswertung waren in den so genannten vertiefenden Unterricht eingebunden. Das neue Fach soll den Schülern unterschiedliche Arbeitsmethoden nahebringen, die anhand von praktischen Beispielen geübt werden. Da kam Lehrer Heiko Veenhuis und seiner Klasse die Bundestagswahl gerde recht. Erst entwickelten die Schüler Fragebogen, dann gingen sie auf die Straße. Immer zu zweit steuerten sie auf Rentner, Schüler, Männer und Frauen los. Sie befragten die Bürger an den Einkaufszentren, auf dem Rathausmarkt sowie an den Bus- und Bahnstationen Garstedt und Norderstedt-Mitte. "Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich", sagt Christoph Oelschläger (16). Mancher habe gleich abgelehnt, einige vermuteten, dass ein Produkt kaufen sollten. Mitschülerin Anja König (16) hat überwiegend positive Erfahrungen gemacht: "Die meisten haben bereitwillig geantwortet." Am Anfang mussten sich die Schüler noch überwinden, auf die Menschen zuzugehen. Doch je häufiger sie ihre Fragen stellten, desto mehr schwanden die Hemmungen. In jedem Fall hat der Ausflug in die Wahlforschung Spaß gemacht. Schließlich konnten sie den Unterrichtsraum verlassen und andere Lernformen erproben. Viel Zeit hat die Auswertung erfordert. Immer zwei Schüler tippten die Ergebnisse in den Computer. Ein spezielles Programm der Bundeszentrale für politische Bildung wertete die Eingaben aus. Die Diagramme wurden auf einer Stellwand im Schulzentrum gezeigt.

27.09.2002: Drei weitere Kindergräten werden in Norderstedt in den nächsten Jahren gebaut. Dann gibt es in der Stadt für vier von fünf Kindern im Alter zwischen drei und sechs Jahren einen Platz in einer Kindertagesstätte. "Mit einer Versorgungsquote von 80 Prozent können wird den gesetzlichen Anspruch auf einen Kindergartenplatz erfüllen, da nicht alle Eltern davon Gebrauch machen", sagt der zuständige Dezernent Harald Freter, als er die neue Kindergartenstatistik vorstellte. Die nächste Einrichtung wird im nächsten Jahr in der Nähe des Waldorf-Kindergartens am Friedrichsgaber Weg entstehen. Gegenwärtig gibt es 1884 Kindergartenplätze, davon sind 1862 belegt. Bedarf an Plätzen gibt es in Garstedt. Daher war am Möhlenbarg eine neue Kindertagesstätte vorgesehen. "Da es hier Probleme mit dem Lärmschutz für die Anwohner geben könnte, prüfen wir andere Standorte", sagt Freter. Eine Alternative sei das so genannte Garstedter Dreieck - der Bereich an der U-Bahn-Station Richtweg ist in der Stadtplanung auch als nächstes größeres Neubaugebiet in Norderstedt vorgesehen. Ein deutliches Minus gibt es laut Statistik bei den Krippenplätzen. Erst 5,8 Prozent der ein- bis dreijährigen Jungen und Mädchen sind versorgt. Für die Jüngsten gibt es 109 Plätze. Hier soll die Quote in den nächsten Jahren durch 78 zusätzliche Plätze in Garstedt und Norderstedt-Mitte auf zehn Prozent und langfristig auf 15 Prozent angehoben werden.

30.09.2002: Norderstedt. Lina (7), Anne-Kathrin (7) und Christoph (4) zeigen stolz ihre Laternen. Die drei Norderstedter haben ihre Lampions mit Mamas Hilfe selbst gebastelt. Nun warten sie wie die vielen anderen Jungen und Mädchen gespannt darauf, dass es endlich losgeht. Der Zugang zum Sportplatz des 1. SC Norderstedt ist dicht gefüllt mit Menschen. Sie alle wollen den Umzug zu dem machen, was er seit Jahren ist: der größte Laternenlauf in Norderstedt. Pünktlich um 19.30 Uhr gibt Heinz Wiersbitzky, Chef der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, das Zeichen. Der Zug setzt sich in Bewegung, die Laternensaison in der fünftgrößten Stadt Schleswig-Holsteins ist eröffnet. Wie immer hatten die Schützen und die Feuerwehr die Bürger zum Umzug eingeladen. An der Spitze machte diesmal der Spielmannszug aus Quickborn Musik, es folgte der lange Zug von Fackel- und Laternenträgern, ehe der Schützenspielmannszug das Ende anzeigte. Vom Sportplatz des 1. SC Norderstedt ging es über Ochsenzoller Straße, Tannenhofstraße und Kirchenstraße wieder zurück zum Ausgangspunkt. Trotz des ungemütlichen Herbstwetters hatten sich wieder mehrere Hundert Kinder, Eltern und Großeltern eingefunden. Die Jüngsten saßen noch im Kinderwagen. So mancher erlebte den Umzug nur kurz, weil die Augen zufielen. Immer wieder waren Väter und Mütter gefordert. Sie holten Feuerzeuge aus den Taschen, um die Kerzen wieder anzustecken. Am Schluss gab es noch einen Schlag aus der Gulaschkanonen und heiße Getränke

Oktober

02.10.2002: Die Orgel in der Garstedter Christuskirche ist auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit nur bedingt einsetzbar. Daher muss Kantor Bernd Leste das Konzert "Trompete und Orgel", das für Sonntag, 6. Oktober, im Programm der Christuskirche stand, auf Anfang 2003 verschieben.

07.10.2002: Garstedt: Anwohner sind sauer 0 Norderstedt. Die Busse kommen kaum noch durch die Alte Dorfstraße im Norderstedter Stadtteil Garstedt. Die Straße wurde durch neue Parkzonen so verengt, dass zwei Busse nur noch mit gefährlichen und zeitraubenden Ausweichmanövern aneinander vorbeikommen. Das kritisieren die Anwohner der Straße. "Damit wird der öffentliche Personennahverkehr nicht gefördert, sondern behindert", sagt Hans-Jürgen Oltmanns. Er hat Unterschriften gesammelt und an die Verwaltung übergeben, damit die Parkstreifen wieder entfernt werden. Er habe auf weitere Hindernisse hingewiesen: Vor der Haltestelle Kirchenstraße sei die Fahrbahn ebenfalls verengt, was die Busfahrer zu umständlichen Lenkmanövern zwinge. Die Maßnahmen am Kahlenkamp hätten die Situation eher verschärft als entspannt. "Bevor wir die Parkzonen endgültig gekennzeichnet haben, wurden die Bereiche vormarkiert und bei einer Testfahrt mit einem Bus auf ihre Alltagstauglichkeit geprüft", schreibt Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse den Anwohnern in seiner Antwort. Falls es dennoch zu Behinderungen für die Busse in diesem Bereich komme, liege das an den falsch geparkten Fahrzeugen. Dieses Problem müsse durch die Politessen gelöst werden. Sie seien angewiesen worden, den ruhenden Verkehr dort verstärkt zu überprüfen. ( ms )

09.10.2002: Wie man gesund ein hohes Alter erreicht? Über die Frage kann Lissa Demant nur lachen. "Da muss man gar nichts machen, das kommt von ganz alleine." Die Norderstedterin hat mit dieser Einstellung ein wahrhaft biblisches Alter erreicht: Sie feiert heute ihren 103. Geburtstag. Damit gehört sie zu den wenigen Menschen, die zwei Jahrhundertwenden erlebt haben. Denn Lissa Demant, geborene Stehmann, wurde am 9. Oktober 1899 im thüringischen Gotha als jüngstes von zehn Kindern geboren. Der Vater hatte eine Gärtnerei, die Mutter war Krankenschwester. Lissa erlernte den Beruf ihrer Mutter. Nach deren Tod zog sie zu ihrer Schwester Paula nach Jena, die dort in den Zeiss-Werken arbeitete. Nach dem frühen Tod der Schwester zog sie deren beide Kinder groß. "Wenn ich mit ihnen und den Nachbarskindern spazierenging, riefen die Leute, da kommt der Kindergarten", erzählt Lissa Demant. Ihre Ehe mit einem Seemann blieb kinderlos. "Wir wurden geschieden", berichtet Lissa Demant. "Später ist er ertrunken." An die Flucht aus dem zerbombten Jena nach Norddeutschland kann sie sich nicht mehr erinnern. "Aber ich weiß noch, dass ich auf meinen zwei Beinen zu Fuß hier ankam." Seit dreißig Jahren lebt sie im städtischen Altenheim "Haus im Park" in Norderstedt. "Früher bin ich gern zum Tanzen gegangen", sagt die Jubilarin. Auch heute ist sie noch rüstig, geht mit ihrem Gehwagen in den Speiseraum oder setzt sich im Sommer auf eine Bank im Garten. "Ich fühle mich hier sehr wohl", meint sie und lächelt zufrieden. "Und das Essen schmeckt hier sehr gut." Besonders gern isst sie Schokolade. Deshalb hat die Heimleitung für sie heute eine Schokoladentorte beim Konditor bestellt, um den außergewöhnlichen Geburtstag zu feiern. "So kann das gerne noch ein paar Jahre weitergehen", sagt Lissa Demant und strahlt. "Wenn man so wie ich zufrieden ist, macht das Leben immer noch Spaß." Übrigens ist sie nicht die einzige 103-Jährige in Norderstedt. Am 2. November feiert Theresia Andrae in Garstedt ihren 104. Geburtstag.

15.10.2002: Weil die Stadt kein Geld hat, pflegen Anwohner die Parks und Teiche 0 Bürger ergreifen immer wieder die Initiative, um ihren Stadtteil zu verschönern, da viele Pflegemaßnahmen in den Gemeinden aus Kostengründen gestrichen werden. "Wir können diese Pflichten nur noch begrenzt wahrnehmen", sagt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote. "Deswegen sind wir für das Engagement der Bürger sehr dankbar." Die jüngste Initiative starteten jetzt Garstedter Bürger, die nicht länger mit ansehen wollten, wie der Ententeich in der Mitte des Ortes verwahrlost. "Wir wollen nicht länger warten, dass sich die Stadt endlich um unseren Teich kümmert, sondern selber etwas tun", sagt Anwohner Ralf Kloth. "Wir haben hier eigentlich eine perfekte Idylle mit Reetdachhäusern und Teich. Aber anstatt sich zu kümmern, vernachlässigt die Stadt unseren Teich." Denn was nützen zwei aufgestellte Bänke, wenn der Teich schmuddelig ist, fragen sich die Garstedter. "Die am Rand stehenden Altpapiercontainer verunzieren den Platz", sagt Anwohner Andreas Ehlbeck. Er sammelt mit Nachbarn immer wieder herumfliegendes Papier ein oder fischt es mit anderem Müll aus dem Teich. "Wir hoffen sehr, dass die Container endlich wegkommen, damit es hier wieder sauberer wird", sagt Ralf Kloth. Die Stadt will die Container nun zum Monatsende abbauen. Ein zweites Problem war, dass bisher in jedem Frühjahr die Entenküken aufgefressen wurden. Das wollte Ralf Kloth nicht länger mit ansehen. Deshalb tat er sich mit Dieter Kiesow zusammen, der ein Entenhaus baute. "An unserem Ententeich ist heute mehr los als an der Außenalster", sagte ein Garstedter am Sonnabend und die zahlreich erschienenen Anwohner lachten. Grund ihres Treffens war die Verankerung des Entenhauses im Teich "Dalls Kuul" im alten Dorf Garstedt durch Mitglieder der Jugendwehr. "Eine sehr gute Initiative", meinten die Garstedter bei der Feier. "Es freut uns, dass endlich etwas passiert." Gaby Hatje geht jeden Tag mit ihrer Tochter Lena (4) am Teich spazieren. "Seit die Enten da sind, ist es hier viel schöner geworden und die Autos fahren vorsichtiger. Deshalb ist es gut, dass sich Anwohner für ihren Ortsteil engagieren." Engagieren wollte sich auch Elisabeth Berger, die am Ossenmoorpark wohnt. Sie ist ehrenamtlich Schatzmeisterin in einem Verein mit 65 Mitgliedern, der sich der Pflege des Parks widmet. "Ich kann doch nicht warten, bis jemand anderes etwas tut, sondern muss selber aktiv werden", sagt sie mit Überzeugung. "Es macht Spaß, sich zu engagieren, weil wir sehen, dass wir etwas erreichen können. Außerdem hat es den Vorteil, dass wir Nachbarn uns intensiv kennen gelernt haben." Werner Quade (66) aus Henstedt-Ulzburg erträgt keinen Dreck und Unrat auf den Straßen. Anstatt nur zu meckern, packt er an: Mit einem Handwagen und Sammelgeräten ausgestattet, zieht er los und sammelt ein, was andere achtlos hinwerfen. Das macht er bereits seit einigen Jahren - und er führt sogar Buch darüber, wann er losgeht und welche Mengen er gesammelt hat. Diese Initiative wird von der Gemeinde anerkannt: Dem Diplom-Ingenieur im Ruhestand wurde der Handwagen finanziert, die Sammelgeräte beschaffte er sich auf dem gemeindlichen Bauhof. "Henstedt-Ulzburg ist seitdem sauberer geworden", glaubt Werner Quade. "Ich denke, es gibt noch mehr verantwortungsvolle Bürger, die meinem Beispiel folgen." So kümmert sich seit der Gründung 1998 der Verein "Chaverim - Freundschaft mit Israel" um die Pflege der KZ-Gedenkstätte Wittmoor. Die Mitglieder Renate und Diether Kramer pflanzen Blumen, säubern das Beet vor dem Gedenkstein und gießen. "Bürger übernehmen in unserer Stadt Patenschaften für Containerplätze, die sie aufräumen, wenn Altpapier daneben geworfen wurde. Andere entkusseln einmal im Jahr den Stadtpark oder pflegen ganz selbstverständlich den Grünstreifen vor ihrem Haus, damit ihre Straße schön aussieht", berichtet Hans-Joachim Grote. "Über dies bürgerliche Engagement freue ich mich. Schließlich ist es ein Teil gelebte Demokratie, wenn Bürger nicht nach anderen rufen, sondern selber aktiv sind. Denn das zeigt, dass sie sich mit ihrer Stadt identifizieren und als Bestandteil der Gemeinschaft sehen."

17.10.2002: Die Geflügel- und Kaninchenzüchter aus Norderstedt und Umgebung zeigen ihre Lieblinge am Sonnabend und Sonntag, 19. und 20. Oktober, beim Reit- und Fahrverein Garstedt. Diesmal haben sich die Organisatoren besonders viel Mühe gegeben: In der Reithalle an der Niendorfer Straße findet die 80. Kleintierausstellung statt. Von 9 bis 20 Uhr können sich die Besucher ein Bild von preisgekrönten Langohren, Zwerghühnern, Enten und Tauben machen. Zwei weitere Jubiläen sind mit der Tierschau verknüpft: Die Landesverbandsschau Großhamburg besteht seit 75 Jahren, die Hanseatische Zwerghuhnschau seit 90 Jahren

24.10.2002: Das Herold-Center ist eng verknüpft mit der Stadtgeschichte. Kurz nachdem Norderstedt 1970 gegründet wurde, öffnete das Einkaufszentrum seine Türen. Dass auf der grünen Wiese in Garstedt ein Einkaufszentrum mit überregionaler Bedeutung entstand, geht letztlich auf die Nachbarn in Hamburg zurück: Der Flughafen brauchte Gelände von Norderstedt für den Bau der Startbahn II. Im Gegenzug verlängerte Hamburg die U-Bahn von Ochsenzoll nach Garstedt. Damit war die Voraussetzung für ein Einkaufszentrum geschaffen. Anfangs dominierten die Einzelhändler, inzwischen überwiegen die Laden- und Modeketten. Im Laufe der 31-jährigen Geschichte hat sich das Herold-Center, das 1994 grundlegend modernisiert wurde, zum zweitgrößten Einkaufszentrum in Schleswig-Holstein gemausert

26.10.2002: "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an", heißt einer der großen Hits von Schlager-Legende Udo Jürgens. In übertragenem Sinn gilt der Song auch für das Ehepaar Gisela (66) und Georg Fürstenberg (69). Denn für die beiden Norderstedter fängt jetzt das Leben in der S-Klasse des Tanzsports an. "Unsere ersten Schritte haben wir beim 1. SC Norderstedt gemacht. 1979 sind wir dann zum TuS Alstertal gewechselt", erzählt Georg Fürstenberg, der in Norderstedt kein Unbekannter ist. Von 1970 bis 1996 war er als Leiter des städtischen Bauamts beschäftigt. Zuvor arbeitete er bereits bei der Gemeinde Garstedt in gleicher Funktion. Seit 1996 genießt Georg Fürstenberg seinen Ruhestand. 1989 gelang dem Tanzpaar der Sprung in die Senioren-II-A-Klasse. Nach einer krankheitsbedingten Pause wagten sich Georg und Gisela Fürstenberg zehn Jahre später wieder auf die Tanzfläche und stiegen jetzt endlich in die höchste Seniorenklasse auf. Mit dem dritten Platz beim III-A-Turnier des SC Condor ertanzte sich das Duo die letzten noch fehlenden Zähler für den Aufstieg. An das Ende der Turnierkarriere denkt das Duo übrigens nicht. "Wenn es unsere Gesundheit zulässt, wollen wir noch lange tanzen", so Gisela Fürstenberg. Damit auch in der S-Klasse noch weitere vordere Platzierungen herausspringen, wird dreimal pro Woche im Tanzsaal an der Ohechaussee bei Wilfried Bruske trainiert. Den ersten Auftritt vor heimischem Publikum in der neuen Klasse hat das Paar am 10. November, wenn beim TC Elbe um 18.30 Uhr ein Pokalturnier der Senioren-III-Klasse stattfindet. Vorher können sich Georg und Gisela Fürstenberg ganz entspannt zur Einstimmung das Turnier der Senioren III A (Beginn: 15 Uhr) ansehen.

31.10.2002: Norderstedt. Beschluss der Stadtvertreter stößt bei den Bürgern auf heftige Kritik. 0 Norderstedt. Die Leseausweise für die vier Norderstedter Stadtbüchereien sind vom nächsten Jahr an dopplet so teuer wie bisher. Die Gebühr steigt von zwölf auf 24 Euro. Das hat die Stadtvertretung beschlossen - ein Beschluss, der bei den Bürgern auf heftige Kritik stößt: "Das ist doch ein bisschen viel. Da überlege ich mir, ob ich meinen Ausweis nicht abgebe", sagt Carmen Bauer aus Norderstedt, die gestern mit Sohn Tim-Christopher in der Bücherei Garstedt war. Auch Sabine Barwich hat kein Verständnis für die drastische Gebührenerhöhung: "Dann werde ich nur noch den Ausweis meiner Tochter nutzen. Wir leihen ohnehin fast nur Kinderbücher aus", sagt die Norderstedterin. Kinder bis 13 Jahre können auch künftig kostenlos Bücher, CD und Kassetten ausleihen. Die älteren hingegen sind ebenfalls von der Preiserhöhung betroffen. Für sie steigt die Ausleihgebühr von sechs auf zwölf Euro. "Wir sind erbost, aber es bleibt keine Alternative. Die Taschenbücher in den Buchhandlungen sind ja auch erheblich teurer geworden", sagen Siegrid Krüger und Helga Grünert. Die beiden Norderstedterinnen gehören zu den Stammgästen der Bücherei in Garstedt. Siegrid Krüger ist Mitglied eines Literaturkreises und liest viel. Helga Grünert nutzt den öffentlichen Buchbestand vor allem als Informationsquelle und macht sich bei Bedarf Kopien. Die neuen Tarife sollen dem defizitären städtischen Haushalt Mehreinnahmen bescheren. Kulturdezernent Harald Freter rechnet mit einem Plus von 130 000 Euro im Jahr. Dabei hat die Stadt einkalkuliert, dass die Zahl der Leser durch die Gebührenerhöhung sinken kann. Alternativ zur großen Büchereikarte für 24 Euro gibt es ab Januar die Sparvariante: Sie beinhaltet eine Grundgebühr von sechs Euro plus einen Aufpreis für jedes entliehene Medium. Pro Zeitschrift fallen zehn Cent an, pro Buch 20 und für jedes andere Medium 40 Cent. "Da kann sich jeder ausrechnen, was für ihn günstiger wird", sagt Kulturdezernent Harald Freter. In jedem Fall kommen alle, die nur selten Medien entleihen, mit dieser Lösung kostengünstiger weg. Zugleich soll ein Angebot eingeführt werden, das den öffentlichen Bibliotheken in Norderstedt mehr Attraktivität verleiht und die Zahl der Kunden steigert: In einer speziellen Ecke werden die aktuellen Bestseller für 2,50 Euro angeboten. "Damit können die Bürger lesen, was angesagt ist, ohne das Buch teuer im Buchhandel kaufen zu müssen", sagt Harald Freter.

November

04.11.2002: Die maroden Leitungen halten dem Druck nicht mehr stand. Sie platzen, das Wasser bahnt sich seinen Weg nach oben. Gleich dreimal brachen die Rohre in Garstedt, in der Nacht zu Sonnabend strömte das Wasser auf Gehwege und Fahrbahnen. Geplatzt waren die Wasserleitungen an der Ohechaussee, an der Kirchenstraße und an der Straße Am Sood. Anwohner alarmierten Polizei und Feuerwehr, die wiederum den Störungsdienst der Stadtwerke riefen. Um 3.49 Uhr wurde die Ohechaussee in Höhe der U-Bahn-Brücke Richtung Hamburg gesperrt, damit die Techniker der Stadtwerke die Arbeit aufnehmen und die Einsatzfahrzeuge abstellen konnten. Die Feuerwehr konnte nicht viel ausrichten: "Das Wasser konnte ablaufen, da brauchten wir nicht einzugreifen", sagt Joachim Seyferth, der Leiter der Norderstedter Gemeindefeuerwehr. Dafür waren die Mitarbeiter der Stadtwerke gefordert. Sie schnitten die defekten Leitungen auseinander und setzten neue Verbindungen ein. Die Reparaturen sind noch nicht beendet, daher ist die Baustelle an der Ohechaussee noch eingerichtet. Heute werden die Arbeiten fortgesetzt. Die Straßensperrungen wurden im Laufe des Sonnabends aufgehoben. Trotz der Beeinträchtigung kam es nicht zu Staus - die Autofahrer hatten offenbar die Radiodurchsagen gehört und die Strecke gemieden. Für die Feuerwehr waren die Wassereinsätze damit aber nicht beendet: "Wir mussten am Tag noch zweimal ausrücken, weil in Privatwohnungen Rohre geplatzt waren", sagt Seyferth, der mit seinen Männern ohnehin ein ungewöhnlich arbeitsintensives Wochenende hinter sich gebracht hat: Die Feuerwehrleute holten vier Fässer mit Wasserstoffperoxid aus einem Knick am Hopfenweg und verhinderten, dass Kraftstoff ins Siel lief.

04.11.2002: Gleich mehrere deutsche Meister standen in den Käfigen und zeigten stolz ihr Gefieder. "Ein solcher Titel ist für uns relativ kleiner Verein schon eine tolle Leistung", sagt Gerhard Ebermann, Vorsitzender des Rasse- und Ziergeflügelvereins Glashütte. Vereinsmitglied Frank Iden hatte mit seinen Deutschen Zwerg-Reichshühnern die Meisterpokale abgeräumt. Das Federvieh war zwei Tage lang in der Scheune am Gasthof Stubbe zu bestaunen. Dort hatte der Verein die 35. Geflügelschau aufgebaut. In den Käfigen und Volieren saß eine bunte Auswahl an Hühnern, Tauben und Enten. Die Aussteller hatten 200 Tiere mitgebracht. Da posierten die großen schwarzen Australorps, als wenn die Preisrichter noch immer ihre musternden Augen auf die Tiere richteten. Die blauen Luchstauben pickten unaufhörlich an ihrem Futter, und die siegreichen Zwerghühner gönnten sich eine Prise Schlaf nach der aufregenden Begutachtung durch die Jury. "Die Vereine helfen sich gegenseitig", sagt Ebermann. So bringen die Garstedter Züchter ihre Käfige nach Glashütte und umgekehrt. Nur gemeinsam lassen sich noch attraktive Präsentationen organisieren. Wie anderen Vereinen mangelt es auch den Geflügelzüchtern an Nachwuchs. Dennoch wollen die Glashütter so lange wie möglich selbstständig bleiben und nicht mit anderen Vereinen fusionieren. "Wir leben hier, kennen uns seit vielen Jahren und sind mit dem Stadtteil verwachsen", sagt Ebermann. Daher werden die Glashütter Züchter auch im nächsten Jahr ihr Hobby den Besuchern vorstellen.

04.11.2002: Am Möhlenbarg wird kein neuer Kindergarten gebaut. Statt dessen prüft die Verwaltung drei Standorte nördlich des Jugendfreizeitheims Buschweg. Das hat der Ausschuss für junge Menschen beschlossen. Nach wie vor gibt es nicht genügend Kindergartenplätze im nördlichen Garstedt. Dieser Mangel soll mit dem Neubau beseitigt werden. "Der neue Standort bietet mehrere Vorteile", sagt Stadtrat Harald Freter. Zum einen könne die Fläche am Möhlenbarg für den Wohnungsbau ausgewiesen und verkauft werden. Dadurch käme das dringend benötigte Geld in die defizitäre Stadtkasse. Außerdem sei der Bereich zwischen Buschweg, Am Knick und U-Bahn-Station Richtweg eins der nächsten großen Neubaugebiete in Norderstedt. Junge Familien hätten den Kindergarten gleich vor der Tür. Und auch für die Anwohner des Neubaugebietes am Möhlenbarg sei die Einrichtung noch ohne großen Aufwand erreichbar

05.11.2002: Jan (11) hat Wasser im Stiefel. Doch die nassen Füße stören den Norderstedter nicht, gehören sie doch zum Auftrag dazu. Und der lautet: Die Gesamtschule Lütjenmoor löschen. Zusammen mit Lara (11) steht Jan am Schlauch und zielt auf das Schuldach. Die Löschaktion ist Teil der Übung, an der sich drei Jugendfeuerwehren beteiligen. Die elf bis 16 Jahre alten Jungen und Mädchen kommen aus Norderstedt, Tangstedt und Ohhof - der Ort in der Lüneburger Heide unterhält eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt. Die Jugendlichen müssen beweisen, was sie auf den wöchentlichen Übungsabenden gelernt haben. Und das vor den kritischen Blicken von vielen Zuschauern, unter denen auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote und der für die Feuerwehr zuständige Dezernent Harald Freter sind. Erste Aufgabe ist, einen verletzten Arbeiter zu retten. Der Mann wollte Betonringe abladen, dabei ist er unter einen Ring geraten und hat schwere Beinverletzungen. Außerdem tropft Kraftstoff aus einem umgekippten Kanister auf die Ladefläche des Kleintransporters. Dieses Problem ist schnell gelöst, die Jugendlichen richten den Behälter einfach wieder auf. Der zweite Betonring auf der Ladefläche wird mit einem Seil gesichert, dann hat der Feuerwehrnachwuchs auch die Puppe von der steinernen Last befreit und versorgt. Doch sofort kommt der nächste Alarm: "Die Gesamtschule brennt." Die Jungen und Mädchen laufen vom nahen Willy-Brandt-Park auf das Schulgelände, rollen Schläuche aus, stellen eine Leiter auf, retten einen "Verletzten" vom Dach und bekämpfen den imaginären Brand. Auch dieser Teil der Übung verläuft erfolgreich. "Die Jugendlichen haben ihre Sache gut gemacht, ich bin zufrieden", sagt Jugendfeuerwehrwart Ralf Witt.

08.11.2002: Kunsthandwerk und Selbstgemachtes wird hier angeboten. 0 Norderstedt. Die Zeit der Weihnachtsmärkte und Basare beginnt wieder. Am Wochenende können die Bürger ausgiebig bummeln, stöbern und bei Glühwein und Punsch innehalten. Traditionell machte der Kunsthandwerkermarkt im Norderstedter Rathaus den Auftakt. 85 Aussteller zeigten ihre Produkte - neuer Rekord. Ein Blickfang war Christel Gaiser mit ihren Puppen. Die 56 Jahre alte Kunsthandwerkerin schafft aus Holzmodelliermasse beeindruckend lebendig wirkende Penner, Putzfrauen und Harry Potters. Freitag, 8. November . Hoch zu Ross wird der "Heilige St. Martin" den Laternenumzug anführen, den die Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde mit der Moorbek-Passage in Norderstedt-Mitte veranstaltet. Start ist um 19 Uhr am Einkaufszentrum. Der Umzug führt vorbei am Feuerwehrmuseum zur Paul-Gerhardt-Kirche am Alten Buckhörner Moor 16, wo Punsch, Grillwürstchen, ein Büfett mit warmen Speisen und der Martinsmarkt der Gemeinde auf die kleinen und gro- ßen Laterneläufer warten. Spezialitäten: Selbstgebasteltes, Marmeladen und Kekse, Adventsgestecke und Töpferarbeiten. Sonnabend, 9. November In der Paul-Gerhardt-Kirche findet der Martinsmarkt von 14.30 bis 17 Uhr statt. Bei einer Tombola gewinnt jedes Los. . Die Friedrichgaber Johanneskirche, Bahnhofstraße 77, sperrt für den Martinsmarkt die Bahnhofstraße zwischen Pestalozzistraße und Martinsgang. Gefeiert wird von 14 bis 18 Uhr. Spezialitäten: Nostalgie-Karussell, Leckereien vom Grill und aus der Suppenküche, Waffeln, Ochsenaugen und Glühwein. In der Kirche: Kunsthandwerk, Blumengestecke, Holzspielzeug, alte Bücher und eine Martinsgans zum Ersteigern. . Die Norderstedter Vicelin-Schalom-Kirche am Glashütter Damm/Ecke Immenhorst veranstaltet ihren Martinsbasar am Sonnabend ab 15 Uhr und Sonntag, 10. November, ab 11 Uhr. Spezialitäten: Flohmarkt-Überraschungen und individuell gesteckte Tür- und Adventskränze aus Naturmaterialien. . Der Waldorf-Kindergarten, Friedrichsgaber Weg 244, öffnet seine Türen von 11 bis 17 Uhr. Spezialitäten: Lichterketten, Holzspielzeug, Jahreszeiten-Tisch, Köstlichkeiten aus dem Garten, Bücher, Edelsteine, handgezogene Kerzen und pflanzengefärbte Baumwoll- und Seidentücher. . Die Familien-Bildungsstätte Norderstedt veranstaltet von 9.30 bis 16 Uhr den "Maxi-Kleider-Spielzeugmarkt" im Gemeindezentrum der Falkenbergkirche, Kirchenplatz 1. Am Freitag, 8. November, darf von 18 bis 20 Uhr schon mal geguckt werden. Sonntag, 10. November Bereits um 9.30 Uhr wartet Glühwein und Bratwurst in der Thomas-Kirche, Glashütter Kirchenweg, auf die Basar-Besucher. Spezialitäten: Bücherstube und Strick-Boutique. . Die Garstedter Christuskirche, Gemeindehaus Kirchenstraße 12, lädt von 12 bis 19 Uhr unter dem Motto "Es kommt ein Schiff geladen" zum Basar. Spezialitäten: Eine Puddingbar und die Foto-Ausstellung "Kirchen und Kapellen von innen und außen". . Der Kisdorfer Kinderschutzbund öffnet seinen Martinsmarkt am Sonntag, 14 Uhr, in der "Olen School". Selbstgefertigte Bastelarbeiten sind im Angebot, auch eine Tombola gibt es. . In Henstedt-Ulzburg findet am Sonntag ein Kunsthandwerkermarkt in der Seniorenresidenz "Fürstenhof" statt. Von 10 bis 17 Uhr zeigen mehr als 30 Kunsthandwerker ihre Produkte.

13.11.2002: "Offenbar haben die Bürger resigniert, weil die Beschwerden doch nichts ändern", sagt Hans Schwarz, Vorsitzender der Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz (NIG), zu den abnehmenden Fluglärmbeschwerden. Die Statistik belegt, dass sich im Vorjahr deutlich weniger Menschen bei Klaus Köhler, dem Beauftragten für Fluglärmschutz, beschwert haben als in den Jahren zuvor. Am meisten Kritik ging im Jahr 2000 bei der Beschwerdestelle des Flughafens ein. Vor zwei Jahren registrierten Köhler und seine Mitarbeiter noch gut 2000 Beschwerden, im Vorjahr lag die zahl bei 1521. Knapp jeder achte Anruf kommt aus den Hamburger Umlandgemeinden Norderstedt, Quickborn, Hasloh und Ellerau. Am häufigsten machen die Quickborner ihrem Ärger über den Lärm der startenden und landenden Flugzeuge Luft. 84-mal meldeten sich Bürger aus der Eulenstadt beim Fluglärmschutzbeauftragten. 61 Beschwerden gingen aus Norderstedt ein, allein 54 aus Garstedt. Achtmal fühlten sich Ellerauer und Henstedt-Ulzburger durch den Fluglärm so belästigt, dass sie zum Hörer griffen. Zwei Beschwerden gingen aus Tangstedt ein, eine aus Kaltenkirchen. "Ich kann immer wieder nur an die Menschen appellieren, nicht zu resignieren und sich beim Fluglärmschutzbeauftragten zu melden", sagt Schwarz. Die Zweigstelle der Hamburger Umweltbehörde geht den Beschwerden nach. "Wenn die Piloten von der vorgeschriebenen Flugroute abweichen, forschen wir nach den Ursachen", sagt Köhler. In neun von zehn Fällen hätten die Fluglotsen den abweichenden Kurs verfügt, damit die Maschine Gewitterwolken ausweicht oder nicht mit einem anderen Flugzeug kollidiert. Sind die Fluglotsen nicht verantwortlich, müssen sich die Piloten wegen ordnungswidrigem Verhalten verantworten.

14.11.2002: Am Sonntag, 17. November, ist Volkstrauertag. An diesem Tag werden in den Gemeinden Kränze zum Gedenken an die Toten niedergelegt 0 Kreis Segeberg. "In Anbetracht der weltweiten Terroranschläge und der kriegerischen Auseinandersetzungen, bei denen überwiegend Unschuldige ihr Leben verlieren oder nach schwersten Verletzungen unter den entsetzlichen Folgen für immer zu leiden haben, sollten wir den Volkstrauertag nutzen, um gegen die Gewalt zu demonstrieren", sagen Elisabeth Kühl, Bürgervorsteherin von Norderstedt, und Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Folgende Veranstaltungen sind geplant: Norderstedt: . Hauptveranstaltung von 10 Uhr an in der Friedhofskapelle Glashütte, Hummelsbütteler Steindamm, Kranzniederlegung um 11 Uhr. .Gottesdienst in der Christus-Kirchengemeinde um 10 Uhr, Kranzniederlegung auf dem Friedhof Garstedt um 11 Uhr. . Gottesdienst in der Falkenbergkirche um 10 Uhr, Kranzniederlegung auf dem Friedhof Harksheide um 11 Uhr. Weitere Kranzniederlegungen: . Mahnmal "Berliner Mauer", Ochsenzoller Straße, 10.30 Uhr. . Mahnmal Schule Weg am Denkmal, 10.30 Uhr. . Mahnmal Marktplatz Harksheide, 10.50 Uhr. . Mahnmal Johannes-Kirchengemeinde, 11 Uhr. . Mahnmal Gedenkstätte Wittmoor, Glashütte, 12 Uhr.

16.11.2002: Die Stadtwerke Norderstedt haben sich zu einem weit verzweigten Konzern entwickelt. Kernbereich ist die Energieversorgung der Bürger mit Strom, Wasser, Erdgas und Fernwärme. Diese Bereiche werfen Gewinne ab, doch die Stadtwerke haben auch defizitäre Bereiche übernommen: Dazu gehört die Verkehrsgesellschaft Norderstedt. Sie betreibt die U-Bahn zwischen Garstedt und Norderstedt-Mitte sowie die AKN von Norderstedt-Mitte nach Ulzburg-Süd. Als Betriebszweig der Stadtwerke wird das Erlebnisbad "Arriba" geführt. Außerdem sind die Stadtwerke für das Gebäudemanagement der Stadt zuständig. Als eigenständige Gesellschaft gehört die Telekommunikationsgesellschaft "wilhelm.tel" zu den Stadtwerken. Sie bietet über ein Glasfasernetz Telefondienste und den Internetzugang an

18.11.2002: Leserbriefe: Kaltenkirchen wäre die Alternative "Der Lärm fliegt nach Norden" - NZ vom 1. November Nun ist endlich raus. Damit die Hamburger ihre Ruhe haben, wird der Flugverkehr über das Umland abgewickelt. Bisher wurde das von den Hamburger Behörden und Offiziellen immer bestritten. Wenn es den Hamburgern so wichtig ist, ihre Ruhe zu haben, warum wird dann nicht endlich der Flughafen Kaltenkirchen gebaut? Fuhlsbüttel hört auf, eine ewige Baustelle zu sein, die Dasa könnte den Platz mitbenutzen, worüber die Elbbewohner und die Bauern aus dem Alten Land sehr glücklich wären. Auch wären noch genug Flächen für Industrie und Wohnungsbau übrig. Aber Hamburg ist engstirnig und hält an ihrem Prädikat, größte Provinzstadt Deutschlands zu sein, fest. Wenn in Hamburg schon jetzt nichts klappt (Beispiel Elbtunnel), wie soll es denn erst mit Olympia werden? Die Autobahnen sind jetzt schon voll, der Flughafen ist ausgelastet, und einen Transrapid wird es auch nicht geben. Kaltenkirchen hat alle Voraussetzungen, dass wir wieder ein funktionierendes Luftkreuz des Nordens bekommen könnten. Rudi Lüdtke Hohenbergen 23 Henstedt-Ulzburg Vom Lärm sind viel mehr betroffen Umweltreferent Axel Schmidt vom Airport Hamburg holt leider immer wieder und allenorts die uralten Sprüche und Zahlen aus der untersten Schublade. 1961 bereits zeichnete sich ein langer Kampf um die Verlegung des Hamburger Flughafens ab. Es gelang den Hamburgern in den folgenden Jahren, den Umweltpartner und Nachbarn Garstedt mit dem Ausbau der Startbahn II einzulegen. Für die Gemeindeverwaltung und den Bürgermeister Embacher gab es keinen Grund, an den festen Aus- und Zusagen ehrwürdiger Hamburger Bürgermeister und Senatoren zu zweifeln, die die Zusicherung mitgaben, alles sei nur vorübergehend, bis der neue Flughafen bei Kaltenkirchen in Betrieb genommen wird. Als wenig später Leute wie Klose und danach Klaus von Dohnanyi weder davon etwas wissen wollten, geschweige zu diesen Absichten sich bekannten, standen die Garstedter zwar beschenkt, doch belämmert da. Heute räsoniert Herr von Dohnanyi in Norderstedt darüber, dass Hamburg nicht mehr das Tor zur Welt sei, weil es nicht mal einen Direktflug nach New York gäbe. Axel Schmidt argumentiert analog dazu mit Zahlen, die nicht stimmen. Nur 1500 Menschen leiden laut Schmidt in der nördlichen Nachbarschaft unter Fluglärm. Garstedt allein hat heute mehr als 22 000 Bewohner, und westlich der Bahn II sind es mehrere tausend Menschen, die dazukommen. Die geringen Lärmschutzmittel, die man im Verhältnis zu anderen Flughäfen wie Düsseldorf und München für die "wenigen" Nachbarn vom Airport Hamburg ausgab, wurden mit logarhythmischen Tricks knapp bemessen und somit kaum verteilt. Da wurden z.B. Grenzen am westlichen Gartenzaun gesetzt, um das Haus auszuschließen. Und wer bohrt schon gerne ein Loch in seine Außenwand, um für den Lärmschutz eine Art Konservendose mit Propeller einzusetzen? Hans Schwarz Norderstedter Interessen- gemeinschaft für Fluglärmschutz

18.11.2002: Nachfrage ist gering. Makler bleiben auf Häusern und Wohnungen sitzen. 0 Norderstedt. Die Immobilienpreise sind in Norderstedt so niedrig wie seit Jahren nicht mehr. Trotzdem bleiben die Verkäufer und Makler auf Häusern und Eigentumswohnungen sitzen. Die Menschen halten sich beim Kauf von Eigentum zurück, es herrscht kaum Bewegung auf dem örtlichen Immobilienmarkt. Das ergibt sich aus dem Norderstedter Immobilienpreisspiegel, den die Firma Hausmann Immobilien erstmals veröffentlicht hat. Makler Torsten Hausmann hat durch eine Fachfirma alle Angebote in den lokalen und regionalen Medien der letzten zwölf Monate auswerten lassen. Die Ergebnisse sind in einer Tabelle zusammengefasst, die monatlich aktualisiert wird und im Internet (www.hausmann-makler.de) einzusehen ist. "Bisher gibt es keine detaillierten Angaben für Norderstedt und Umgebung. Es lassen sich nur Aussagen für den Gesamtraum Hamburg treffen, das wollen wir ändern und den Norderstedtern eine Orientierung bieten", sagt Hausmann, dessen Einschätzung durch die meisten Kollegen gestützt wird. "Die Situation ist so schlecht wie lange nicht mehr", sagt Makler Holger Hagemann. Er sei 32 Jahre im Geschäft und habe noch nie ein so tiefes Tal durchschritten. Die lahmende Konjunktur und die Sorge um die Arbeitsplätze nennt der Makler als Ursachen für die Kaufzurückhaltung. Dass immer mehr Menschen in Not geraten, zeige sich auch an der steigenden Zahl der Zwangsversteigerungen. Dabei biete der Markt durchaus Schnäppchen, die Preise lägen durchschnittlich um rund zehn Prozent unter dem Niveau der vergangenen Jahre. Sorge machen den Bürgern offenbar die geplanten Gesetzesänderungen der Bundesregierung wie die Abschaffung bzw. Kürzung der Eigenheimzulage. "Es besteht kein Grund zur Aufregung. Noch ist nichts beschlossen", sagt Hagemann. "Wir befinden uns im siebten Jahr des Abwindes", sagt Michael Zaar, Makler bei der gemeinsamen Immobiliengesellschaft der Sparkassen Segeberg und Pinneberg. Dennoch wechseln Immobilien den Besitzer. Wichtige Voraussetzungen seien aber eine zentrale Lage mit guter Verkehrsanbindung und eine moderne Ausstattung. So zeige sich in Norderstedt ein Nord-Süd-Gefälle: In Friedrichsgabe seien Häuser, Wohnungen und Bauplätze schwerer zu verkaufen als in Norderstedt-Mitte und Garstedt. Dächer, Heizungen und Bäder müssten auf aktuellem Stand sein, wenn der Kauf perfekt gemacht werden soll. "Heute will niemand zu Hammer und Säge greifen und monatelang modernisieren. Die jetzige Generation der Immobilienkäufer gehört zur Spaßgesellschaft. Kaufen und einziehen, das ist das Motto", sagt Zaar. Er geht davon aus, dass sich der Markt in spätestens drei Jahren deutlich bewegen wird, denn: Die Mieten ziehen an. Auf der anderen Seite fehlen wegen mangelnder Bautätigkeit in den vergangenen Jahren Wohnungen. Die Folge: "Viele Mieter werden sich überlegen, ob sie hohe Mietkosten in Kauf nehmen oder das Geld lieber in Eigentum investieren", sagt der Makler. Kollege Franz H. Höpcker sagt: "Vermieten geht, Verkaufen ist ganz schwierig." Selbst für Immobilien in guten Hamburger Lagen seien kaum Käufer zu finden. Auch er spürt die Verunsicherung der Menschen und deren Angst vor einer ungewissen Zukunft. Ganz anders sieht Manfred Bormann die Situation: "Diejenigen, die kaufen wollen, tun das auch. Der Immobilienmarkt ist in Bewegung", sagt der Norderstedter Makler. Die Sorge um die Abschaffung oder Kürzung der Eigenheimzulage habe die Nachfrage angekurbelt. Hinzu komme, dass die Zinsen sich auf relativ niedrigem Niveau bewegten. Auch Bormann hat festgestellt, dass guter Zustand und zentrale Lage entscheidend sind.

19.11.2002: Bürger machen gegen Bau der Straße mobil 0 Norderstedt. In Garstedt formiert sich Protest gegen die geplante Ortsumgehung. Bürger aus dem alten Dorf Garstedt haben sich zusammengeschlossen und Unterschriften gegen die Pläne für eine Norderstedter Westumgehung gesammelt. "Wir fühlen uns übergangen. Politiker und Verwaltung haben uns als Betroffene bei ihren Überlegungen nicht einbezogen", sagt Hans-Heinrich Hellwege, Sprecher der Anwohner. Die Westtangente soll zusammen mit der Querspange Glashütte Wohngebiete in Norderstedt vom Verkehr entlasten. Für die Westumgehung gibt es mehrere Varianten. In jedem Fall wird sie von der Ohechaussee oder Niendorfer Straße westlich um Alt-Garstedt herum in Höhe Buchenweg auf den Friedrichsgaber Weg stoßen. Am Verkehrsrechner wurde ermittelt, dass die Tangente den stark befahrenen Straßenzug Niendorfer Straße/Friedrichsgaber Weg um 40 bis 65 Prozent entlasten würde. Die Anlieger müssten die Nachteile einer Entlastungsstraße in Kauf nehmen, sagt die Bürgerinitiative. Die Garstedter befürchten erhebliche Einbußen für die Lebensqualität. "Wir sind es, die durch eine solche Trasse die Schadstoffe und den Lärm direkt zu spüren bekommen", sagt Hellwege. Schon jetzt litten die Anwohner unter dem ständig wachsenden Fluglärm. Die Garstedter Feldmark sei ein wichtiges Freizeit- und Naherholungsgebiet, das durch den Bau der Straße zerstört werde. Reit-, Rad- und Spazierwege würden zerschnitten. Die Identität mit dem alten Ortskern, das Heimat- und Wir-Gefühl gehe verloren. Schließlich würden die Kleingärten zu Spekulationsobjekten. "Jetzt sollen wir für den jahrelangen Stillstand in der Verkehrspolitik und fehlerhafte Planungen bluten", sagt Hellwege. Hinzu kämen weitere Belastungen durch das Logistik- und Distributionszentrum an der Niendorfer Straße. Der erwartete Mehrverkehr durch das Frachtzentrum werde sich bis ins Dorf Garstedt auswirken. "Gerade wir, die wir uns in den Anfangsjahren aktiv zum Wohl der Stadt eingebracht haben, sollen nun unter dem Größenwahn der Planungen leiden", sagt Hellwege. Die Garstedter fordern Verwaltung und Politiker auf, die Betroffenen über die Pläne aufzuklären. Steuergeld in zweistelliger Millionenhöhe solle in ein Projekt fließen, dessen Nutzen nicht zu erkennen sei. "Wir werden die Kommunalpolitiker ab sofort daran messen, ob sie nach ihrer freien, durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung handeln", sagt Hellwege. Das gelte gerade mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl.

19.11.2002: In Garstedt formiert sich Protest gegen die geplante Ortsumgehung. Bürger aus dem alten Dorf Garstedt haben sich zusammengeschlossen und Unterschriften gegen die Pläne für eine Norderstedter Westumgehung gesammelt

19.11.2002: 75. Geburtstag feiert heute Prof. Dr. Dieter Jung, ein gebürtiger Saarländer, in Garstedt. Das Mineralogische Institut der Uni Hamburg ehrt den Professor mit einem Festkolloqium. Außer ehemaligen Studenten, Professoren-Kollegen und Wegbegleitern seiner Forschungsreisen werden Freunde, etwa von Rotary Winsen, dabei sein. Dem Rotary-Club in der Kreisstadt gehört Jung seit der Gründung an. Mit seiner Frau Heidi hat er schon Anfang der 90-er Jahre Hilfsaktionen für das kriegsgeplagte Kroatien gestartet. Anerkennung blieb nicht aus: Dieter und Heidi Jung erhielten den "Orden des kroatischen Morgensterns"

21.11.2002: Die Verwaltungen sollen enger zusammenarbeiten oder sogar zusammengelegt werden. Die Kreisgebiete aber müssten in den jetzigen Grenzen erhalten bleiben. Dafür plädiert Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote in der aktuellen Diskussion um eine Fusion der Kreise Segeberg und Pinneberg (die NZ berichtete). "Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Kreis, mit ihrem direktem Umfeld", sagt Grote. Das fange schon beim Autokennzeichen an und zeige sich gerade bei den Norderstedtern. Sie sähen sich nach wie vor als Garstedter, Glashütter, Harksheider und Friedrichsgaber. Diesem Empfinden und der Ortsverbundenheit wollen die Stadtplaner mit der Stärkung der Stadtteilzentren Rechnung tragen. Ursache aller Fusionsüberlegungen sei der Sparzwang. Im Norderstedter Rathaus seien durch die Verwaltungsreform Ämter und Abteilungen zusammengelegt und Doppelbearbeitungen ausgeschlossen worden. Ähnlich könne auch über die Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus verfahren werden: "Warum brauchen Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Quickborn und Tangstedt ein eigenes Bauamt? Mit der heutigen Computertechnik reicht eine Anlaufstelle, die dann mit hoch qualifizierten Mitarbeitern besetzt werden kann", sagt der Verwaltungschef. Ähnlich zentralisisert werden könnten beispielsweise die Sozialhilfe. Es gebe schon Gespräche mit den Nachbarn. Letzlich müsse aber das Land eine entsprechende gesetzliche Grundlage schaffen, denn bisher gelte das Territorialprinzip: Bis zur Ortsgrenze dürfen die Städte und Gemeinden alles, danach gar nichts.

21.11.2002: Leserbriefe: Endlich wird hier ausgemistet "Großrazzia bei den Stadtwerken" - NZ vom 16. November Es würde mich mal interessieren, wer diese angeblich "spontane" Demonstration von 200 Mitarbeitern inszeniert hat. Herr Hallwachs, der um seine Pfründe fürchtet und nichts unversucht lässt? Wovor haben die Mitarbeiter Angst - dass der Staatsanwalt ihnen die Arbeitsplätze wegnimmt? Die Zeit der großen Verschwendungen ist doch hoffentlich vorbei. Es wird sich ja feststellen lassen, wer für diese unglaublichen Beträge abgefüttert wurde. Vor allem: Sind diese Beträge mit den Einkaufsbelegen des "Siesta"-Restaurants in Einklang zu bringen? Angenommen, es handelt sich um Gefälligkeitsbelege, für die keine Leistung erfolgte? Und dann noch der Architekt, der muss sich ja gesundheitlich völlig aufgerieben haben, 370 Stunden im Monat! Gottseidank wird dieser Augiasstall jetzt ausgemistet! Bernd Lange Kattendorf Rauchfrei - das ist Unternehmenskultur "Norderstedt wird rauchfrei" - NZ vom 6. November Der gute Ansatz, Unternehmen rauchfrei zu gestalten, ist nicht neu. In meinem Unternehmen (microdrop GmbH, gegründet 1990, jetzt 17 Mitarbeiter) hat sich das Nichtrauchen als Teil der Unternehmenskultur ohne Zutun der Geschäftsleitung von selbst ergeben. Anfangs gingen die Raucher zum Rauchen vor die Tür, aber inzwischen wird insgesamt auch weniger geraucht. Das hat wahrscheinlich auch damit zu tun, dass es etwas umständlich und manchmal auch ungemütlich ist, zum Rauchen vor die Tür zu gehen. Deswegen unterbleibt es. Michael Döring Norderstedt Mehr Flugzeuge als U-Bahnzüge "Der Lärm fliegt nach Norden" - NZ vom 1. November Wieso kann Norderstedt sich nicht wehren, wenigstens einen Teil der Flüge gen Norden abzuwenden? Der Landeflug belastet weniger. Also könnten möglicherweise am frühen Morgen und am späten Abend mehr Flüge bei uns landen, aber weniger starten. Meine Beobachtungen ergaben, dass Flugzeuge öfter starten als die U-Bahn. Alle zweieinhalb Minuten. Das erste ist noch nicht rechts verschwunden, steigt links bereits das nächste. Lärmschutfenster sind nicht die Lösung. Renate Lüdecke Flurweg 5b Norderstedt Leben am Flughafen - die reinste Hölle Es ist schon verwunderlich, wie die Verantwortlichen am Flughafen auf den ständig steigenden Lärm und und die Abgasbelastung und die Klagen der Flughafenanlieger darüber reagieren, nämlich mit Unwahrheiten, Halbwahrheiten und unvorstellbaren Veralberungen. Bei einer Steigerung von etwa 10 000 Flugbewegungen pro Jahr meint der Flughafen z.B., die Belastung nehme nicht zu! Und "es kämen sowieso nur noch leise Fluggeräte". Dass die so genannten "Leisen" immer noch den Schallpegel eines großen, vorbeirasenden Lastwagens in drei Meter Entfernung erzeugen und kontinuierlich für extreme Belastungen der Gesundheit sorgen, das verdrängt auch Flughafen-Pressesprecherin Stefanie Koall wissentlich. Und auch mit Lärmschutzfenstern und Lüftern, mit denen sich der Flughafen beweihräuchert, ist das Leben rund um den Flughafen ein Leben in der Emissionshölle, nicht nur für 1500 bis 1800 Menschen (Angabe Flughafen Hamburg) an der nördlichen Startbahn, sondern für mehr als 25 000 Garstedter, Quickborner und auch Hasloher Bürger. Uwe Kühl Norderstedt Diese Rechnung erscheint sonderbar "Norderstedt setzt auf Solarstrom" - NZ vom 12. November In Ihrem Artikel schreiben Sie, dass derjenige, der Solarstrom einspeist, 48 Cent pro Kilowattstunde bekommt, während derjenige, der den Strom schließlich abnimmt, 15,65 Cent bezahlt. Das heißt, der Erzeuger erhält etwa das Dreifache dessen, was der Endverbraucher zahlt. Das zeigt die geniale wirtschaftliche Kompetenz unserer Regierung, und wir verstehen nun, was die Grünen mit Nachhaltigkeit ihrer Politik meinen. So kann man einen Staat auch zu Grunde richten, die DDR hat es uns ja vorgemacht! Jürgen Jeschke Schleswiger Hagen 3 Norderstedt Diese Zuschriften geben lediglich die Meinung der Einsender wieder.

28.11.2002: Kirchenwahl, Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde : Hartmut Bödecker, Sonja Czolbe, Malte Hagen, Peter Krämer, Helga Küper-Aspeck, Horst Küther, Walter Lauenstein, Brigitte Maaß, Ulrike Mahncke-Bernard, Stefanie Neruda, Bernd Rave, Heidegund Rohardt und Catharina Schwart. . Johannes-Kirchengemeinde : Rüdiger Binder, Christiane Eberlein-Riemke, Erna Hennigs, Ulrich Mertins, Brigitte Mursch, Heiko Peters und Monika Schönemann. . Kirchengemeinde Harksheide-Falkenberg : Cornelia Albers, Anna Katrin Behrends, Thomas Bohnhoff, Stefan Eggers, Karl Frommhold, Clau- dia Kunert, Ute Lembke, Danja Reimers, Waltraut Schulz und Dieter Völ- ker. . Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde : Christiane Arndt, Rolf Beyer, Holger Dörin, Gabriele Eisele, Wolfgang Karos, Walter von Lampe, Monika Leupold, Johanne Osthof, Claudia Putz, Ralph-Torsten Schmidt und Andreas Sporbeck. . Vicelin-Schalom-Gemeinde : Ullrich Andreas, Uwe Büth, Thomas Emmel, Anke Gottschalk, Christiane Grigoleit-Wolter, Uwe Held, Helmut Lange, Michael Moeding, Regina Ibe, Eva Schomber, Jörg Stäcker, Martina Steinke-Sedat, Ilse Suck und Konni Wangelin. . Christus-Gemeinde Garstedt : Gisela Göttsche, Wolfgang Höper, Britta Kosbab, Peter Kröger, Kathrin Lilienthal, Thomas Lillienthal, Heike Lorenz, Sabine Meyer, Dietrich Möbius, Hans de la Motte, Renate Petersen Manred Ramcke, Michael Schnaidt, Claus Wiemer. . Thomas-Kirchengemeinde zu Glashütte : Jörn Adolf, Bettina Freter, Marlis Heyer, Ernst Karpinski, Annette Peters, Klaus Timm und Jens Tobias. Die Kandidaten aus weiteren Städten und Gemeinden lesen Sie morgen in der Norderstedter Zeitung.

Dezember

03.12.2002: Bei der Kirchenwahl nur geringe Beteiligung 0 Kreis Segeberg. Sie engagieren sich ehrenamtlich, gestalten am Sonntagmorgen den Gottesdienst mit, entscheiden über die kirchlichen Finanzen, leisten Verwaltungsarbeit, schmücken die Kirche, betreuen Jugendliche und Senioren. Jetzt wurden die Kirchenvorstandsmitglieder in Nordelbien neu gewählt. Norderstedt : Ein gutes Ergebnis konnte die Norderstedter Falkenbergkirche mit 15,64 Prozent Wahlbeteiligung verbuchen. Gewählt wurden: Cornelia Albers (230 Stimmen), Thomas Bohnhoff (284), Karl Frommhold (250), Ute Lembke (286 Stimmen), Danja Reimers (199) und Waltraut Schulz (235). Die Albert-Schweitzer-Kirchengemeinde wählte Hartmut Bödecker (146 Stimmen), Sonja Czolbe (200), Malte Hagen (153), Brigitte Maaß (171), Stefanie Neruda (177), Bernd Rave (139), Heidegund Rohardt (129) und Catharina Schwart (153). Zwei Mitglieder werden noch berufen. Vicelin-Schalom-Kirche: Ullrich Andreas (195 Stimmen), Uwe Büth (220), Thomas Emmel (158), Christiane Grigoleit-Wolter (178), Uwe Held (180), Michael Mieding (163), Regina Ibe (185), Jörg Stäcker (138), Martina Steinke-Sedat (145) und Konni Wangelin (176). Die Wahlbeteiligung lag bei 8,0 Prozent. Thomaskirche, Glashütte: Jörn Adolf (139 Stimmen), Bettina Freter (167), Marlis Heyer (145), Ernst Karpinski (129), Annette Peters (120), Klaus Timm (101) und Jens Tobian (140). Ein weiteres Mitglied wird berufen. Wahlbeteiligung: 7,2 Prozent. Johannes-Kirchengemeinde, Friedrichsgabe: Rüdiger Binder (97 Stimmen), Christiane Eberlein-Riemke (129), Erna Hennings (89), Ulrich Mertins (97), Edeltrudes Rudolph (117) und Monika Schönemann (96). Dietmar Pfotenhauer wurde als siebtes Mitglied in den Kirchenvorstand berufen. Garstedter Christuskirche: Gisela Göttsche (247 Stimmen), Wolfgang Höper (166), Britta Kosbab (215), Peter Kröger (195), Kathrin Lilienthal (162), Heike Lorenz (207), Sabine Meyer (189), Hans de la Motte (171), Manfred Ramcke (232), Michael Schnaidt (176) und Claus Wiemer (187). Beteiligung: 11,03 Prozent. Paul-Gerhardt-Kirche: Christiane Arndt (225 Stimmen), Gabriele Eisele (235), Wolfgang Karos (201), Ute Koß (176), Werner von Lampe (233), Monika Leupold (199), Johanne Osthof (189), Claudia Putz (183), Ralph-Torsten Schmidt (191) und Andreas Sporbeck (256). Wahlbeteiligung: 8,54 Prozent. Kaltenkirchen : Wahlbezirk West: Helen Hecker (392 Stimmen), Ramon Leonhardt (263), Christian Tesdorff (312). Wahlbezirk Ost: Kai-Ove Jäger (356), Uwe Kühn (378), Gernot Lippke (307). Wahlbezirk Süd: Renate Paulssen-Wolf (385), Wilhelm Schoening (309), Werner Tubenthal (375). Wahlbezirk Alveslohe: Elisabeth Jonas (377), Brigitte Wendt (434). Wahlbeteiligung: 9,03 Prozent. Henstedt-Ulzburg : Kreuzkirche und Erlöserkirche: Tile Abel (372 Stimmen), Wendy Craston (270), Peter Fleck (243), Renate Gülk (330), Martin Hageböke (270), Oliver Harder (286), Wolfgang Keuffel (355), Frank Müller (314), Arthur Wersel (275) und Annemarie Winter (332). Wahlbeteiligung: 11,5 Prozent. Ellerau : Gerhard Bittner (177 Stimmen), Leonie Hoee (157), Heinz Peter Hoee (180), Annette Kahl (142), Jan Marten (135) und Stephan Remer (162) . Wahlbeteiligung 13,7 Prozent. Tangstedt : Wilma Dobermann-Paffrath (183 Stimmen), Karin Eckert (320), Ursula Hartwig (225), Traute Kock (247), Erika Köhn (216), Hartwig Matzen (259), Ruth Ottmann (242), Reiner Reiners (163), Karin Richter (206) und Gisela Staack (251). Wahlbeteiligung 16,4 Prozent. Kisdorf : Dagmar Alsen (141), Christian Beck (117), Johann Möllmann (131), Gerhard Oosting (257), Anngret Redecke (223) und Helmut Stiens (196). Wahlbeteiligung: 14,5 Prozent. Nahe : Christian Alexander (149 Stimmen), Elke Brach (240), Sybille Brodersen (258), Barbara Günther (194), Jürgen Kuhn (168), Gertrud Pfadler (307), Rosemarie Rothenberg (241) und Renate Schöning (176). Wahlbeteiligung: 14,83 Prozent.

04.12.2002: Bahnstrecke von Kiel zum Airport Fuhlsbüttel? 0 Norderstedt. Jahrelang wurden die Pläne für eine neue Eisenbahnstrecke von Kiel durch den Kreis Segeberg zum Flughafen Fuhlbüttel als Fantastereien belächelt. Jetzt diskutieren sogar das Verkehrsministerium in Kiel, die Hamburger Baubehörde und die Kommunen über dieses Pro- jekt. Der Fahrgastverband "Pro Bahn" hat die Diskussion mit einem neuen Gutachten neu entfacht. Nach seinen Plänen könnte der neue "Flugzug" sogar bis in die Hamburger City durchfah- ren. "Pro Bahn" hat nach eigenen Angaben zwei bereits vorliegende Gutachten weiter entwickelt und ist dabei teilweise zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Die wichtigste Botschaft von "Pro Bahn" an die Politiker lautet: Das Projekt ist finanzierbar. Der "Flugzug" wäre von Kiel zum Flughafen gerademal 52 Minuten unterwegs. Verglichen mit den heutigen Fahrzeiten per Auto über die A7 oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln quer durch Schleswig-Holstein und Hamburg ist dieser Wert geradezu revolutionär. Der neue Zug würde auf der Bahntrasse Kiel-Neumünster fahren und dann auf die Gleise der AKN abbiegen. Die vorhandene Strecke in Richtung Kaltenkirchen müsste für eine Tempo zwischen 120 und 160 km/h aufgerüstet werden. Für die Anbindung im Raum Norderstedt legt "Pro Bahn" zwei Varianten vor. Erste Möglich- keit: Eine neue Linie zweigt von der AKN-Trasse in Hasloh in Richtung Norderstedt und Fuhlsbüttel ab. Zweite Variante: Der "Flugzug" kommt aus Richtung Kaltenkirchen-Henstedt-Ulzburg, fährt durch einen neuen Bahnhof Norderstedt-Mitte in Richtung Süden durch Garstedt gen Flughafen. Vom Flughafen weiter in die Hamburger City Einziger Haken an diesen Plänen: "Für die 2000 Fahrgäste, die auf der Strecke zum Flughafen fahren wollen, lohnt sich das alles nicht", sagt Holger Busche von "Pro Bahn". Deshalb hat er das Konzept weiter entwickelt. Wenn der Zug schon bis zum Flughafen fährt, so Busche, warum sollte er dann nicht weiter bis in die Hamburger City rollen? Dann könnten die Fahrgastzahlen bis auf 10 000 gesteigert werden, und der Flugzug würde sich rechnen. Für die Verlängerung vom Flughafen-Bahnhof, der zurzeit im Bau ist, bis ins Zentrum legte Busche wiederum zwei Varianten vor: Entweder fährt der Zug auf den S-Bahn-Gleisen weiter. Dann würde die Fahrzeit von Kiel eine Stunde 18 Minuten betragen und damit der Reisedauer der bestehenden Verbindung über Elmshorn entsprechen. Oder der Zug fährt auf einem neuen Gleis durch den S-Bahntunnel am Flughafen und gelangt in Ohlsdorf auf die Güterumgehungsbahn. Von dort geht es weiter durch die City-Nord bis nach Hasselbrook, schwenkt dort auf die nahe legene Lübecker Eisenbahnlinie und erreicht von dort den Hauptbahnhof. Dann würde die Fahrzeit sogar nur eine Stunde zehn Minuten betragen. "Pro Bahn" geht von Gesamtkosten von 200 Millionen Euro aus - verglichen mit anderen Bahnprojekten eine bescheidene Summe. Außerdem, so rechnet Busche vor, stünden den Investitionen Einnahmen von jährlich 35 Millionen Euro gegenüber. Busche bezeichnet die Linie als "hoch gewinnträchtig". Außerdem könnte mit dem Bau des Flugzugs ein anderes Bahnprojekt eingespart werden: Auf 175 Millionen Euro belaufen sich die Kosten des seit Jahren geforderten dritten Bahngleises zwischen Pinneberg und Elmshorn. Die vorhandenen Gleise sind mit dem Nahverkehr, dem Regionalverkehr von Hamburg nach Westerland, Kiel und Flensburg sowie Dänemark und dem wachsenden Güterverkehr schon lange überfordert. Die neue Verbindung würde diesen Engpass erheblich entlasten, glaubt Busche. Fraglich ist allerdings, ob diese Rechnung die Betreiber der Bahnen überzeugen wird. Für Pinneberg-Elmshorn ist die Deutsche Bahn verantwortlich. Der Flugzug würde jedoch weitgehend über die Gleise der AKN rollen, die den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehört.

05.12.2002: Norderstedt. Die Grünen Alternativen lehnen den Ausbau des Verkehrsknotens Ochsenzoll und der Kreuzung Niendorfer Straße/Ohechaussee ab. "Wir können uns Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe angesichts der finanziellen Engpässe momentan nicht leisten", sagt Anette Reinders, Sprecherin der Grünen Alternativen in Norderstedt. Doch auch verkehrspolitisch seien die Pläne fragwürdig. Da die Ohechaussee hinter der Einmündung Ochsenzoller Straße einspurig bleibt, stauten sich spätestens dort wieder die Autos Richtung Westen. Auch wenn der Kreuzungsbereich östlich davon erweitert wird, lasse sich dieser Engpass nicht beheben. "Hier muss eine bessere Lösung her!" sagt Anette Reinders. Die Ausbaupläne für die Niendorfer Straße und die Kreuzung mit der Ohechaussee dienten allein dazu, den zusätzlichen Verkehr des geplanten Logistik- und Distributionszentrums aufzunehmen. Die Grünen können den Protest der Garstedter gegen die vorgesehene Westumgehung um den alten Ortskern verstehen. "Erst verspricht man den Anliegern weniger Lärm und Gestank durch die neue Straße, dann müssen sie feststellen, dass dafür das Naherholungsgebiet in der Garstedter Feldmark zubetoniert wird. Das ist doch eine Mogelpackung", sagt die Fraktionssprecherin

11.12.2002: Das beschaulich Wohnen in Garstedt könnte schon bald ein Ende haben. Das befürchtet die Bürgerpartei Norderstedt angesichts der aktuellen Pläne für den ältesteten und zum Teil noch dörflich erhaltenen Bereich Norderstedts. Das geplante Logistik- und Distributionszentrum, der Ausbau der Niendorfer Straße und die schon beschlossene Westumgehung Garstedt beendeten das Idyll endgültig. "Die bisherige Beschaulichkeit eines attraktiven Wohnquartiers geht dahin. Die Lebensqualität leidet unter dem wachsenden Flug- und Straßenverkehr", sagt Ute Algier, Fraktionschefin der Partei. Die Garstedter Feldmark als wichtiger Naherholungsraum werde zerschnitten. Die Bürgerpartei fordert die Politiker auf, die ehrgeizigen Pläne für das große Frachtzentrum zu stoppen. "Die Utopie dieses Projektes zeigt sich schon daran, dass sich bis jetzt noch nicht ein ansiedlungswilliger Investor gefunden hat", sagt Ute Algier. Hinzu komme, dass sich die Stadt angesichts leerer Kassen 25 Millionen Euro für Flächenerwerb, Straßenbau und Planungskosten nicht leisten könne

12.12.2002: Im Norderstedter Stadtteil Garstedt hat die Kriminalpolizei bei einer Wohnungsdurchsuchung ein Marihuana-Plantage entdeckt. In einem Einbauschrank im Flur der Zwei-Zimmer-Wohnung fanden sie eine Aufzuchtanlage mit zehn "sehr gut gedüngten" Pflanzen. Außerdem beschlagnahmte die Polizei 175 Gramm Marihuana. Gegen den Mieter (27) wird ermittelt

14.12.2002: Ein Wasserfall ergoss sich gestern Mittag in die De-Gasperi-Passage und verwandelte sie innerhalb von Minuten in eine Seenlandschaft. Ursache für die Wasserfluten war ein defekter Sprinkler. Trauben von Menschen bildeten sich während des weihnachtlichen Einkaufs, als gegen 13.20 Uhr plötzlich Wassermassen wie ein dichter Schleier aus dem Sprinkler sprühten. Männer der Garstedter Feuerwehr brauchten eine Stunde, um die Wassermassen mit großen Saugern in ein nahes Siel zu leiten. Normalerweise hätten sie das Wasser einfach vor die Tür geschippt, aber das wäre bei der Kälte sofort zu Glatteis gefroren. Wieso der Sprinkler das Wasser versprühte, ist noch unklar. Karl Peter Knoll, Geschäftsführer von Karstadt, betonte: "Die Sprinkleranlage wird von uns regelmäßig gewartet." Wer die Rechnung für die Beseitigung des Schadens zahlen muss, ist noch nicht geklärt, da die De-Gasperi-Passage eine öffentliche Straße ist.

17.12.2002: Der Busbahnhof Garstedt in Norderstedt soll attraktiver werden. Die Pläne für die Neugestaltung werden in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses vorgestellt. Außerdem wird die Agenda-Arbeitsgruppe erläutern, wie die Stadt im Einklang von Ökonomie, Ökologie und Sozialem weiter entwickelt werden muss. Schließlich geht es um den Ausbau des Straßenzuges Alter Heidberg/Langenharmer Weg. Die öffentliche Sitzung am Donnerstag, 19. Dezember, beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus

19.12.2002: Für Tausende von Norderstedtern gehört sie zum vorweihnachtlichen Ritual: Die Waldweihnacht wird auch in diesem Jahr wieder über die Bühne gehen. Am Sonnabend, 21. Dezember, werden von 19 Uhr an im Forst Syltkuhlen das Parforcehorncorps Norderstedt, der Musikzug der Feuerwehr Garstedt, der Norderstedter Männerchor, der Frauenchor Norderstedt und der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Kirche musizieren. Wie immer hält der ehemalige Pastor Uwe Meyer die Predigt op Platt, und Knecht Ruprecht verteilt Geschenke an die Kinder.

20.12.2002: Die Stadtbildstelle und die Schulen wollen enger zusammenarbeiten. 0 Norderstedt. "Wir gehen in eine digitale Welt, und das muss sich auch in unseren Schulen wiederfinden", sagt Rolf Latte, Medienbeauftragter der Realschule Garstedt. Die Schule arbeitet deshalb eng mit der Norderstedter Stadtbildstelle zusammen. Dies wird in Zukunft noch intensiver werden, denn das Land schaffte für die Stadtbildstelle jetzt zehn Notebooks an, mit denen die Leiterin Caren Westermann in Norderstedts Schulen geht, um Lehrer im Umgang mit dem PC, moderner Software und dem Internet zu schulen. "Wir wissen, dass 80 Prozent der Lehrer zu Hause einen PC haben, aber nur 20 Prozent nutzen ihn im Unterricht", sagt Kurt Geisler vom Bildungsministerium. "Wir wollen nicht, dass die Schüler den Lehrern den Umgang mit den neuen Medien beibringen. Deshalb müssen wir die Lehrer fit machen, denn mit der Veränderung der Medien ändern sich auch die Aufgaben und Anforderungen in den Schulen." An dem Schulungsprogramm können alle Norderstedter Lehrer teilnehmen. "Die Schulung ist bei der Stadtbildstelle in besten Händen", betont Stadtrat Harald Freter. "Denn Norderstedt hatte schon lange vor Pisa erkannt, dass Bildung eine Zukunftsaufgabe ist, für die wir als Schulträger einen Beitrag leisten müssen. Deshalb ist die Stadtbildstelle zum modernen Medienzentrum geworden und kein Verleih von 16-Millimeter-Filmen, die zur Freude der Klasse beim Vorführen in Flammen aufgehen." Stattdessen steht eine große Auswahl DVDs und CDs bereit, die per Mausklick direkt in den Unterricht übertragen werden können. Die Betreuung der PCs an den Schulen hat die Norderstedter Firma UBS übernommen. "Wir wollen uns in der Bildung stärker engagieren", sagt Hans-Günther Koch von UBS. Deshalb verzichtete die Firma in diesem Jahr darauf, Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner zu verschicken und stiftet stattdessen Norderstedts Schulen einen Hochleistungscomputer. Die passende Software "DX-Union-School-Edition" spendete die Firma Materna. Bei der feierlichen Verlosung gewann das Gymnasium Harksheide den PC, die Grund- und Hauptschule Friedrichsgabe einen Bildschirm und das Lise-Meitner-Gymnasium die Software.

21.12.2002: Es gibt einen ausgeglichenen Haushalt im Etat 2003. Aber die Stadt muss weiter sparen 0 Norderstedt. Der Stadtverwaltung und den Kommunalpolitikern ist in Norderstedt ein Coup gelungen, der in Deutschland Seltenheitswert hat: Sie haben einen ausgeglichenen Haushalt für das nächste Jahr vorgelegt. "Der Etat ist ohne Nettoneuverschuldung finanziert. Das sage ich nicht ohne Stolz, denn es dürfte nicht sehr viele Kollegen geben, denen das gelingt", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote, als das Zahlenwerk in der Stadtvertretung verabschiedet wurde. Katastrophale Einbrüche bei den Gewerbesteuern und Finanzlöcher durch rückläufige Steuereinnahmen machten viele Kommunen fast handlungsunfähig. Dringend überprüft werden müsse die Frage der Organschaften - dieses Betriebsmodell habe in Norderstedt dazu geführt, dass nicht einmal mehr 1000 der gut 4000 Unternehmen Gewerbesteuern zahlten. Für Investitionen sind im kommenden Jahr 13,7 Millionen Euro vorgesehen, 1,6 Millionen mehr als in diesem Jahr: "Damit wollen wir der Wirtschaft ein Signal geben: Die Stadt ist bereit zu investieren", sagte Grote. Die größten Projekte sind der Neubau der Feuerwache auf dem Gelände der Stonsdorferei (3,16 Millionen Euro), die Verstärkung des Eigenkapitals bei den Stadtwerken (1,74 Millionen), die Umgestaltung des Busbahnhofs Garstedt beim Herold-Center (670 000), der Neubau der Kindertagesstätte in Norderstedt-Mitte (632 000) und der restliche Ausbau des Stonsdorfer Weges (632 000). Äußerster Sparzwang gelte auch für die nächsten Jahre. Grote kündigte an, das 100-Punkte-Sparprogramm zu überarbeiten und wieder in die Diskussion für den nächsten Haushalt zu bringen. Lob bekam Grote von der CDU, die dem Bürgermeister und seinem Verwaltungsteam ausdrücklich für die gute Arbeit dankte. "Das ist ja geradezu ein historischer Tag, da die CDU mal einem Haushalt zustimmt", sagte SPD-Fraktionschef Johannes Paustenbach, der wiederum den Kommunalpolitikern für ihre engagierte Arbeit dankte und ihnen einen hohen Anteil am ausgeglichenen Haushalt zuschrieb. Während CDU und SPD zustimmten, lehnten die kleinen Parteien das Zahlenwerk ab. "Die Ausgaben sind noch immer zu hoch. Es müssen mehr Aufgaben wie die Grünpflege und das Bestattungswesen privatisiert werden", sagte FDP-Fraktionschef Bernd Bassler. Die Bürgerpartei stimmte dem Etat der Stadt nicht zu, da sie Kritik an den Wirtschaftsplänen der städtischen Betriebe hatte, und die Grünen Alternativen bemängelten vor allem die zweistelligen Millionenbeträge für den Straßenbau, die sich die Stadt nicht leisten könne.

23.12.2002: Die Waldweihnacht lockt die Massen an. Pastor Uwe Meyer hört nach 26 Jahren auf. 0 Norderstedt. Sie gehört für viele Norderstedter zum Christfest wie Tannenbaum und Gänsebraten: die Waldweihnacht. Musik und Ansprache im Forst Syltkuhlen sind ein schwergewichtiges Ereignis im Norderstedter Kulturkalender, der Andrang der Besucher belegt die Einmaligkeit der Feierstunde. Auch in diesem Jahr drängten sich wieder etwa 2000 Gäste auf der Wiese im Wald. "So etwas gibt es nirgendwo im Norden", sagt Heinz Wiersbitzki (53), Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt, die die Waldweihnacht seit 26 Jahren organisiert. Doch in diesem Jahr verliert die Waldweihnacht einen zugkräftigen Magneten: Pastor a.D. Uwe Meyer (72) sagt "Tschüss". Er hat die Feierstunde mit seinen Ansprachen "op Platt" entscheidend geprägt. Aber die Beine und die Augen wollten nicht mehr so recht, und außerdem wolle er gehen, so lange er noch gefragt sei. Noch einmal spricht er zu den Menschen, wie immer einfach und gerade heraus, "zeitgeistiger Schnokus" war, wie er sagt, nie seine Sache. Wenn er redet, herrscht Ruhe auf dem Platz, selbst die Kinder lauschen. Die Weihnachtsbotschaft gibt er den Norderstedtern mit auf den Weg. "Gott hat uns was zu sagen", verkündet Meyer. Doch die Botschaft von Frieden unter den Menschen hätten kaum eine Chance gegen Fernsehen und Computer. "Es kann nicht angehen, dass die Kinder nicht wissen, was Weihnachten ist." Die Zuhörer verabschieden Meyer mit viel Applaus, und Wehrführer Wiersbitzki kündigt an, im Sommer nochmal mit dem ehemaligen Garstedter Pastor über das Weitermachen zu verhandeln. Schon eine Stunde vor Beginn pilgert eine bunte Karawane vom Friedrichsgaber Weg über den Harthagen Richtung Festplatz. Junge Eltern ziehen ihre Kinder im Bollerwagen. In Rucksäcken und Körben stecken Tee, Glühwein und Kekse, selbst Klappstühle und Tische werden mitgebracht. Die Autos kriechen an den Fußgängern vorbei zum Parkplatz. Wegweiser braucht niemand, fast alle sind Stammgäste. "Wir wissen, dass die Waldweihnacht immer am Sonnabend vor Heiligabend stattfindet", sagt Birgit Wüstenberg (55) - die Norderstedterin ist wieder mit Mann und Freunden in den Forst gezogen. Glühwein dampft in den Bechern, die Stimmung ist fröhlich, Martin Wohlers (60) erzählt seine Döntjes. Er und seine Freunde sind typisch für die Feierstunde. Die Besucher kommen in Gruppen, einige tragen als Gruppenmerkmal Weihnachtsmützen mit Blinklichtern. Nachbarn, Freunde, Familien, Opa und Oma und die Enkel genießen das exklusi- ve Naturerlebnis gemeinsam. Weihnachtstee, Glühwein mit Schuss und Kaffee helfen ge- gen die Kälte, es wird gelacht, heitere Fröhlichkeit herrscht überall. "Uns führt diese einmalige Atmosphäre seit Jahren hierher", sagt Helga Hetzer (46) und packt die Kannen aus dem Bollerwagen, den Bettina (7) und Ilona (7) längst verlassen haben. Die beiden sehen zu, wie der Klapptisch aus Fotostativ und Fotokoffer aufgebaut wird. Bernd Schneider (45) nippt am Glühwein und macht einen Vorschlag: "Man sollte Autos und Fußgänger trennen. Die Straße ist so eng und auch noch glatt, dass unnötig Gefahren entstehen." Die Situation könne entschärft werden, wenn die Autofahrer beispielsweise über die Straße Buckhorn in den Wald geleitet werden. Leicht verspätet eröffnet Wehrführer Wiersbitzki um 19.10 Uhr die Feierstunde. Musik schließt sich an, Instrumentalisten und Sänger sind Waldweihnachtsroutiniers. Der mäßige Frost kann den Trompeten und Saxophonen nichts anhaben. Handschuhe und Anhauchen halten die Finger geschmeidig. Das Parforcehorn-Corps Norderstedt, die Norderstedter Männerchorgemeinschaft, der Frauenchor Norderstedt, der Kinderchor der Paul-Gerhardt-Kirche und der Musikzug der Feuerwehr Garstedt wechseln sich ab. Und wenn zum Schluss "Stille Nacht, Heilige Nacht" aus fast 2000 Kehlen erklingt, wissen und fühlen die Besucher: Es ist Weihnachten.

23.12.2002: Norderstedter Jahrbuch: Vom Euro-Zoll, dem Stadtwappen und der Notlandung. 0 Norderstedt. Das Heimatbuch ist für das Ehepaar Inge und Hans-Heinrich Hellwege eine Daueraufgabe. "Wir fangen schon jetzt mit den Vorbereitungen für die nächste Ausgabe an", sagt der 76 Jahre alte Norderstedter. Dabei hat er zusammen mit dem Vorsitzenden des Heimatbundes Norderstedt, Heinrich Dumbries, gerade das aktuelle Jahrbuch des Vereins vorgestellt - ein Buch, das die Stadt in vielen Facetten zeigt, zurückblickt und Herausforderungen der nächsten Jahre nennt. Wieder ist es den Herausgebern gelungen, prominente und kompetente Autoren zu gewinnen. Der Oberfinanzpräsident a.D. Hans de la Motte setzt seine Reihe "Vom Ochsenzoll zum Euro-Zoll" fort. In der vorigen Ausgabe erinnerte der Autor an die Rindertransporte von Jütland nach Hamburg und den Zoll, der dafür erhoben wurde und dem heutigen Ochsenzoll seinen Namen gab. Daraus ist der Eurozoll geworden - es gibt keine nationalen Grenzabgaben mehr, sondern einen einheitlichen Zoll für die Europäische Union. Wolfgang Zachau erklärt das Norderstedter Stadtwappen sowie die Wappen der Ursprungsgemeinden Garstedt, Harksheide und Friedrichsgabe. Ein Jahr nach der Stadtgründung wird die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt zu einem Großeinsatz gerufen: Minuten nach dem Start in Fuhlsbüttel zerschellt ein Jet bei der Notlandung auf der A 7 in Höhe Syltkuhlen. 20 Passagiere und eine Stewardess sterben. Gemeindewehrführer Joachim Seyferth erinnert in seinem Beitrag an den Einsatz und andere Ereignisse aus gut 30 Jahren Feuerwehrgeschichte. Kantor und Kulturpreisträger Bernd Leste unternimmt einen Streifzug durch die Kirchenmusik, Rüdiger George, Leiter der städtischen Musikschule, führt dem Leser das vielfältige Angebot der Einrichtung vor Augen. Und so geht es munter weiter im Buch, immer wieder wechseln Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Bis ins Jahr 1921 geht der Blick im Beitrag über die Geschichte der Alster-Nord-Bahn zurück. Gleich darauf erklärt Ina Streichert vom Agenda-Büro, nach welchen Kriterien die Zukunft geplant wird. Am Ende steht der Rückblick auf das Jahr 2002. Insgesamt erwartet den Leser auf 119 Seiten eine unterhaltsame und informative Lektüre. Das Buch gibt es zu 9,10 Euro in den Buchhandlungen und beim Heimatbund, Tel. 040/524 58 10.

24.12.2002: Heiligabend spielt Manfred Nadrowski auf seinem Instrument und erfreut die Nachbarn in Garstedt. 0 Norderstedt. "Stille Nacht, Heilige Nacht!" Ein Trompeter spielt das beliebteste Weihnachtslied der Deutschen am Heiligabend um 20.30 Uhr in Garstedt. Die klaren Töne seiner Trompete tragen die Melodie von seinem Balkon im Uhlandweg in die Garstedter Umgebung. Die Bewohner der umliegenden Straßen warten schon darauf, versammeln sich auf den umliegenden Balkons, Gärten und Wegen, um ihm zuzuhören, denn das Trompetenspiel hat inzwischen Tradition. Dieses Jahr ist es das sechste Mal, dass Manfred Nadrowski (57) die Nachbarn mit diesem Lied erfreut. Das erste Mal hatte er 1996 zu Weihnachten Else Thiele mit diesem Lied am Uhlandweg ein Ständchen mit seiner Trompete gebracht. "Ich war völlig überrascht, denn ich wusste gar nicht, dass er Trompete spielt", erzählt sie. Als damals die Nachbarn begeistert reagierten, beschloss er, im nächsten Jahr wieder am Heiligen Abend zu spielen. "20.30 Uhr ist eine gute Zeit, denn dann sind Bescherung und Abendessen vorbei", sagt Manfred Nadrowski. "Wenn ich dann spüre, dass es draußen ruhig wird, stelle ich mich auf den Balkon und spiele." Für die festliche Stimmung stellt er einen beleuchteten Tannenbaum neben sich auf den Balkon. Damit die Ventile der Trompete nicht einfrieren, gießt er etwas Schnaps hinein. Dann beginnt er "Oh du fröhliche" zu spielen. "In den ersten Jahren habe ich so- fort mit ,Stille Nacht' begonnen, aber bis dann alle Nachbarn auf den Balkons waren, war ich schon fertig", berichtet er. "Jetzt hören sie, dass es losgeht und können noch in Ruhe den Mantel holen." Danach spielt er die drei Strophen von "Stille Nacht", begleitet vom Band von der Bläserkapelle Ernst Mosch, jeweils in eine andere Richtung, damit alle Seiten etwas hören. "Die Akustik auf dem Balkon ist fantastisch", schwärmt Manfred Nadrowski. Denn die klare Nachtluft trägt die Töne weit, und durch die umstehenden Hochhäuser hallt es gut. "Ich gehe dann immer auf den Balkon", erzählt Nachbarin Gerda Spehr, "denn es gefällt mir sehr, wenn er spielt." Das Trompetenspiel hat sich Manfred Nadrowski selbst Ton für Ton beigebracht. "Seit ich als Kind den Mitternachtsblues auf einer Schallplatte gehört habe, wollte ich Trompete spielen", berichtet er. "Ich bin auf einem kleinen Dorf in Niedersachsen aufgewachsen. Wir hatten in der Nachkriegszeit weder Geld für ein Instrument noch für Musikunterricht." Von seinen Ersparnissen als Maurerlehrling kaufte er sich mit 18 Jahren dann seine erste Trompete. "30 Mark habe ich damals im Monat verdient und gespart, wo ich nur konnte, um mir endlich meinen Traum zu erfüllen", erzählt er. Inzwischen ist er als Maurermeister in Norderstedt und im Norden Hamburgs selbstständig tätig. So oft er kann, nimmt er sich Zeit, um Trompete zu spielen. Auch wenn er sich das Notenlesen beigebracht hat, spielt er die Melodien bis heute lieber nach Gehör. Zu Hause wäre es jedoch viel zu laut. Um die Nachbarn nicht zu stören, geht Nadrowski deshalb zum Üben in den Wald. "Ich spiele im Rantzauer Forst, im Wald bei Rade oder im Kiwittsmoorpark", berichtet er. "Das freut dann die Jogger." Und das freut wiederum Manfred Nadrowski, denn er möchte mit seinem Spiel anderen Menschen eine Freude bereiten. Mit seinem Weihnachtskonzert gelingt ihm dies seit fünf Jahren. "Es ist so stimmungsvoll, wir freuen uns schon das ganze Jahr auf die Trompetenklänge", bestätigen die Nachbarn Ursula und Jürgen Hennings. "Im Hochhaus am Scharpenmoor stehen die Bewohner wie auf Rängen im Konzertsaal auf den Balkons und lauschen. Anschließend applaudiert die ganze Nachbarschaft. Das Trompetenspiel ist für alle ein wunderschöner Teil des Weihnachtsfests geworden."

24.12.2002: Für die Schutzpolizei Norderstedt beginnt das neue Jahr mit einem Führungswechsel: Der Leiter des Norderstedter Polizeireviers, Klaus-Werner Stuhr, verabschiedet sich Mitte Januar in den Ruhestand. Der Nachfolger wird voraussichtlich von außerhalb kommen. "Für uns war das ein normales Jahr", sagte Polizeisprecher Mike Schirdewahn, als sich Bürgermeister Hans-Joachim Grote nach den Einsätzen erkundigte. Grote war wie in jedem Jahr als Weihnachtsmann unterwegs und dankte den Mitarbeitern des SOS-Kinderdorfes Harksheide, des DRK, der Feuerwehr und der Polizei mit einem kleinen Präsent für ihr Engagement. Die Zusammenarbeit von Polizei und Stadtverwaltung klappt. Gemeinsam sei es gelungen, das Techno- und Rock-Festival "Schall und Rausch" mit rund 2000 Besuchern erstmals geordnet über die Bühne zu bringen. Auch das Projekt "Israel 2002" sei ohne Zwischenfälle abgelaufen. Ruhe herrsche im Bauwagendorf am Garstedter Müllberg. "Nach der Bambule-Geschichte in Hamburg sind ein bis zwei Wagen dazugekommen, doch Probleme sind ausgeblieben", sagt Schirdewahn. Die Stadt hatte vor Jahren mit einem Landwirt vereinbart, dass die Wagen auf seinem Grundstück stehen dürfen. Auch zwei Dauerprojekte wurden weitgehend abgearbeitet: Fassaden, Fenster und Dach des Reviers an der Europaallee und der Polizeistation Glashütte wurden saniert. Nun soll die Ausstattung auf Vordermann gebracht werden, die Beamten ermitteln gleich zu Jahresbeginn, was nötig ist. Fest steht, dass die Stühle im Unterrichtsraum erneuert werden müssen. ( ms )

27.12.2002: Maxi Unseld und Martina Paschold gründeten Freundeskreis für die Bibliotheken. 0 Norderstedt. "Die Bücherei in Garstedt ist mein zweites Zuhause. Deshalb darf sie nicht geschlossen werden. Das will ich nicht, und so muss ich etwas unternehmen", sagt Maxi Unseld (59). Als CDU und FDP vorschlugen, die Bücherei zu schließen und das Gebäude an der Europaallee zu verkaufen, sammelte sie 350 Unterschriften für ein Protestschreiben, das sie Bürgermeister Hans-Joachim Grote überreichte. "Mit einer Stimme Mehrheit wurde damals in der Stadtvertretung gegen die Schließung entschieden", sagt Maxi Unseld. "Auch wenn die Katastrophe damit abgewendet war, ist das Thema noch lange nicht aus der Welt. Denn Politiker sparen offensichtlich gar zu gern bei der Kultur." Sie rief deshalb jetzt gemeinsam mit Martina Paschold (42) den "Freundeskreis öffentlicher Büchereien in Norderstedt" ins Leben. "Ich hatte von der Unterschriftenaktion gehört", berichtet Martina Paschold, "und wollte mich ebenfalls für den Erhalt der Büchereien einsetzen, denn sie sind das Wichtigste, was wir in Norderstedt haben." Zweimal die Woche geht die begeisterte Leserin in die Bücherei Norderstedt-Mitte. "Ich bin eine Leseratte. Außerdem finde ich hier Bücher für meine Kinder. Die Politiker in unserer Stadt müssen wissen, dass viele Norderstedter die Büchereien brauchen. Mütter mit Kindern können nicht ohne Bücherei auskommen. Für Mütter, Kinder, Jugendliche und Rentner ist es außerdem wichtig, dass die Bücherei in der Nähe ist. Deshalb will ich für den Erhalt aller vier Büchereien kämpfen." Auch Maxi Unseld geht mehrmals in der Woche in die Bücherei. "Ich bin Garstedterin. Deshalb komme ich immer in diese Bücherhalle", sagt sie. Der Standort wäre besonders wichtig, weil in unmittelbarer Umgebung viele Schulen lägen und außerdem viele Norderstedter, die im Herold-Center einkaufen, anschließend die nahe gelegene Bücherei besuchen. "Dieses Angebot muss, gerade wenn man die katastrophalen Ergebnisse der Pisa-Studie bedenkt, unter allen Umständen erhalten bleiben", betont Maxi Unseld. Der Freundeskreis will sich für den Erhalt der Büchereien einsetzen. "Wir sind kein Verein mit Mitgliedsbeiträgen, der Lesungen und ähnliche Veranstaltungen organisiert", erklärt Martina Paschold. "Uns geht es allein darum, Norderstedter zu finden, die bereit sind, sich gemeinsam mit uns für unsere vier Büchereien einzusetzen." Wer Interesse hat, dem Freundeskreis beizutreten, kann sich bei Maxi Unseld, Tel. 525 52 62, oder bei Martina Paschold, Tel. 526 31 62, oder E-Mail m.paschold@wtnet.de melden.

27.12.2002: In den vier Norderstedter Büchereien stehen den Lesern insgesamt 141 000 Medien, unter anderem Bücher, CDs, DVDs, Videos, Zeitungen und Zeitschriften zur Verfügung. Die Büchereien geben rund 13 000 Leserausweise im Jahr aus. Insgesamt zählen sie knapp 360 000 Besuche jährlich. Stadtbücherei Norderstedt-Mitte, Rathausallee 50. Rund 160 000 Besuche im Jahr. Geöffnet montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 19 Uhr, freitags und sonnabends von 9 bis 13 Uhr. Stadtbücherei Garstedt, Europaallee 36. Rund 130 000 Besuche im Jahr. Geöffnet montags, donnerstags und freitags von 10 bis 19 Uhr, mittwochs von 14 bis 19 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr. Stadtbücherei Friedrichsgabe, Pestalozzistraße 1. Rund 30 000 Besuche im Jahr. Geöffnet montags, dienstags und donnerstags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr. Stadtbücherei Glashütte, Mittelstraße 62. Rund 40 000 Besuche im Jahr. Geöffnet montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr, dienstags von 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 13 Uhr.

28.12.2002: Die Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) hat jetzt sämtliche Unterlagen und Unterschriften für die Kommunalwahl Anfang März 2003 beim Wahlleiter abgegeben. "Damit hat unsere Wählergemeinschaft einen wichtigen Schritt zur Teilnahme an den Wahlen vollzogen", sagt Anette Reinders von der GALiN und bedankt sich bei den Bürgern, die die Zulassung zur Wahl mit ihrer Unterschrift unterstützt haben. "Wir blicken optimistisch in die Zukunft", sagt Anette Reinders. "Auch wenn es viel zu tun gibt für die GALiN." So will sie sich in der kommenden Legislaturperiode mit der Straßenplanung in Garstedt, der schwierigen Situation am Harksheider Markt und den fehlenden Kita-Plätzen beschäftigen.

30.12.2002: Gut 2,9 Millionen Euro investiert die Stadt Norderstedt bis zum Jahr 2010 in den Fuhrpark der örtlichen Feuerwehr. Der Hauptausschuss hat das Fahrzeugkonzept für die freiwilligen Feuerwehren einvernehmlich beschlossen und damit den Grundstein für die Sicherheit der Bürger gelegt. Das teuerste Fahrzeug ist der so genannte Einsatzleitwagen 1. Dieser speziell ausgerüstete Lkw, in dem neben Gemeindwehrführer Joachim Seyferth ein kompletter Führungsstab Platz findet, kostet 645 000 Euro. Kosten von 600 000 Euro fallen für die neue Drehleiter an, die für die Garstedter Wehr vorgesehen ist. So staffeln sich die Preise je nach Größe und Ausstattung der Fahrzeuge. Berücksichtigt werden auch die Einsatzschwerpunkte der Ortswehre. Am billigsten sind die Einsatzleitwagen für die Ortswehrführer - ein umgebauter Pkw belastet den städtischen Haushalt mit 50 000 Euro.

31.12.2002: Eine Bürgergruppe plädiert für eine naturnahe Entwicklung 0 Norderstedt. Norderstedt soll sich naturnah entwickeln. Es soll nicht noch mehr Grünfläche zerstört werden. Statt neuer Straßen soll der öffentliche Personennahverkehr ausgebaut werden. Das fordert die Arbeitsgruppe "Planung für Norderstedt". "Naturerhaltung hat absoluten Vorrang vor einseitigem Raubbau und Naturzerstörung. Schließlich wirbt Norderstedt mit dem Slogan ,Eine Stadt im Grünen'. Deshalb sollten die Bürger auch noch im Jahr 2030 hier im Einklang mit der Natur leben können", sagen Erwin Fuhr und Bernhard Luther von der Arbeitsgruppe, die im Herbst 2001 während der Zukunftswerkstatt der Stadt gegründet wurde. Damals hatten sich Norderstedter Bürger zu einer Konferenz getroffen, um über die langfristige Entwicklung der Stadt zu beraten. "Wir fordern ein ganzheitliches Konzept für Norderstedt, keine Einzellösungen", betont Bernhard Luther. "Die Entwicklung unserer Stadt muss das Gleichgewicht halten von ökonomisch Machbarem, ökologisch Vertretbarem und sozial Verträglichem." Dieses Ziel entspricht den Forderungen der Agenda 21, die 178 Staaten vor zehn Jahren in Rio de Janeiro unterschrieben haben. Die Mitglieder der Planungsgruppe haben jetzt in diesem Sinne einen Katalog mit Thesen zur Stadtentwicklung zusammengestellt: So fordern sie eine behutsame Entwicklung der Stadt, mit 80 000 Einwohnern als maximaler Obergrenze. Die Stadtentwicklung müsse auf den Achsen erfolgen und vorhandene Wohn- und Gewerbegebiete verdichten, anstatt weitere Grünflächen zu bebauen. "Die Tarpenbek-Niederung muss als Grüngürtel erhalten bleiben", betont Bernhard Luther. "Sie darf nicht schleichend bebaut werden." Die Arbeitsgruppe fordert auch, keine weiteren Kieskuhlen im Stadtgebiet zuzulassen. Sorge bereitet ihren Mitgliedern auch die geplante Ortsumgehung Garstedt. "Die Lärmbelastung durch den Verkehr wird für die Garstedter dadurch nicht geringer", meint Luther. "Es ist aber zu befürchten, dass die an der geplanten Trasse liegenden Felder die Begehrlichkeit von Investoren wecken und weiteres Grünland bebaut wird." Größtes Problem Norderstedts ist aus Sicht der Arbeitsgruppe der ständig zunehmende Verkehr in der Stadt, die schon die größte Verkehrsdichte in Deutschland aufweist. Die Ausbaupläne für den Knoten Ochsenzoll, die Niendorfer Straße und die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße lehnt die Gruppe ab. "Täglich pendeln 20 000 Menschen nach Hamburg zur Arbeit und genauso viele von Hamburg nach Norderstedt. Sie verstopfen diese Straßen zu den Hauptverkehrszeiten", sagt Luther. "Wir verstehen nicht, warum Millionen in den Ausbau dieser Strecken investiert werden sollen, die den Verkehrsinfarkt langfristig nicht vermeiden. Es wäre sinnvoller, dieses Geld in den öffentlichen Nahverkehr zu investieren, damit Pendler vom Auto in Bus und Bahn umsteigen." Um dies zu erleichtern, fordert die Arbeitsgruppe, neue Wohngebiete nicht abseits im Grünen anzulegen, sondern das Stadtgebiet zu verdichten. So böte sich eine Bebauung des so genannten Garstedter Dreiecks zwischen Friedrichsgaber Weg, Buschweg und Buchenweg an. "Dort ist direkt die U-Bahn-Haltestelle Richtweg gelegen", sagt Erwin Fuhr. "3000 Menschen könnten dort leben, die kein Auto bräuchten, weil die U-Bahn wenige Minuten zu Fuß entfernt liegt." "Wir warten jetzt auf die Resonanz der Politiker. Schließlich war bei der Zukunftswerkstatt Bürgerbeteiligung gefordert worden", sagen Erwin Fuhr und Bernhard Luther. "Die Politiker müssen sich auch daran messen lassen, ob sie neue, zukunftsweisende Ideen in die Stadtentwicklung einfließen lassen oder in alten Denkstrukturen verharren."

31.12.2002: Dies sind die wichtigsten Vorschläge der Arbeitsgruppe: . Stadtentwicklung nur auf den Achsen . Maximale Einwohnerzahl 80 000 . Westliche und östliche Grüngürtel und die Tarpenbekniederung erhalten . Keine neuen Kieskuhlen . Verdichtung der Bebauung, bevorzugt bei Bahnhöfen . Altengerechte Wohnungen in der Nähe der Bahn . Häuser mit maximal vier Geschossen . Gettobildung durch Mischung der Wohnformen verhindern . Konzentration des Verkehrs auf Hauptstraßen . An Hauptstraßen Wohnbebauung nur in der zweiten Linie . Neue Wohn- und Gewerbegebiete nur bauen bei Anschluss an öffentlichen Nahverkehr . Förderung von Pilotprojekten mit erneuerbaren Energien . Läden zur Deckung des Grundbedarfs in allen Stadtteilen. Diese sollen durch Subventionierung der Mieten oder des Grundstückerwerbs durch die städtische Entwicklungsgesellschaft gefördert werden . Weitgehender Verzicht auf Straßenneubau . Mehr Fahrradwege . Bebauung des so genannten Garstedter Dreiecks. ( bw )

2003

Januar

02.01.2003: "Wo können Fußgänger und Radfahrer sicher durch die Stadt kommen?" ist Thema der ersten Veranstaltung der SPD-Seniorengruppe "60plus" im neuen Jahr im SPD-Podium, Ulzburger Straße 308. Am Dienstag, 7. Januar, informiert dann Peter Behr, Mitglied der Norderstedter SPD-Fraktion, von 15 Uhr an über Planungen und Möglichkeiten für Menschen, die ohne Auto unterwegs sind. Die SPD bietet einen Transport zum Treffen an. Der Kleinbus hält um 14.30 Uhr am Busbahnhof Garstedt und um 14.40 Uhr an der Falkenbergkirche.

09.01.2003: Hier ein Überblick, wo Winterfreunde gut rodeln können: Norderstedt : Garstedter Müllberg an der Oadby-and-Wigston-Straße, Glashütter Müllberg an der Harksheider Straße, Harksheider Müllberg an der Theodor-Storm-Straße (Stadtpark), Hügel an der Dunantstraße beim Herold-Center, Spielplatz an der Grundschule Harkshörn, Harkshörner Weg

10.01.2003: Das Opfer kann sich nicht mehr genau erinnern, was geschehen ist. Bewusstlos lag der 52 Jahre alte Norderstedter bei klirrender Kälte im Schnee. Dass der Mann sich nicht eine schwere Unterkühlung zuzog und dass er noch lebt, hat er einem 17 Jahre alten Norderstedter zu verdanken. Der Jugendliche fand den 52-Jährigen vor dem Haus Am Birkenhof 45. Der Mann war offenbar auf dem Weg von der U-Bahn Garstedt zu seiner Wohnung überfallen worden. Sein Laptop sowie sein Portemonnaie mit persönlichen Papieren und Bargeld sind verschwunden. Am Kopf hatte der Mann frische Verletzungen. "Es muss von einer Gewaltstraftat ausgegangen werden", sagt die Norderstedter Kripo. Die Polizei versucht, die Tat zu rekonstruieren. Nach den ersten Erkenntnissen muss der Überfall am Mittwoch zwischen 18.15 und 18.30 Uhr geschehen sein. "Die Täter dürften dem Opfer schon mindestens seit der U-Bahnstation Garstedt gefolgt sein" , glaubt die Kripo, die nun die Bevölkerung um Mithilfe bittet. Die Polizei sucht Zeugen, die im Bereich des U-Bahnhofs Garstedt und Umgebung Personen beobachtet haben, die den 52 Jahre alten Norderstedter verfolgten. Hinweise an die Kripo unter Tel. 040/52 80 60.

11.01.2003: Mit Neujahrsempfängen für die Bürger begrüßen die Städte Norderstedt und Kaltenkirchen das Jahr 2003. Beide Empfänge finden am Sonntag, 12. Januar, statt. Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl begrüßen die Gäste von 11 Uhr an im Norderstedter Rathaus. Bürgermeister Ingo Zobel und Bürgervorsteherin Renate Amthor schütteln die ersten Hände um 11 Uhr im Rathaus von Kaltenkirchen. Die Besucher haben die Gelegenheit, mit den Vertretern von Verwaltung und Politik ins Gespräch zu kommen oder mit Bekannten und Freunden einen Klönschnack zu halten. Nach der Neujahrsansprache von Bürgermeister Grote werden die Sternensinger den traditionellen Segen für das Rathaus überbringen. Die Big Band der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt macht Musik. In Kaltenkirchen wird das Akkordeon-Orchester die Gäste musikalisch unterhalten

13.01.2003: Unbekannte Täter haben neun Flachbildschirme aus der Stadtbücherei Garstedt in Norderstedt gestohlen. Die Diebe haben in der Nacht zum Sonnabend den Schließzylinder einer Hintertür zerstört und sind auf diesem Weg eingestiegen. Den Sachschaden beziffert die Polizei Norderstedt auf mindestens 5000 Euro.

13.01.2003: Neujahrsempfänge in Norderstedt und Kaltenkirchen: Die Finanznot der Städte ist das zentrale Thema 0 Norderstedt/Kaltenkirchen. Der finanzielle Spielraum der Städte und Gemeinden schrumpft weiter. Wünsche der Bürger können nur noch erfüllt werden, wenn sie dafür zahlen. Oder wenn sie sich selbst engagieren. Darauf wiesen die Bürgermeister von Norderstedt, Hans-Joachim Grote (47), und Kaltenkirchen, Ingo Zobel (62), hin. Beide Städte hatten am Sonntag die Bürger zu den traditionellen Neujahrsempfängen eingeladen, und viele nutzten die Chance für Informationen aus erster Hand und zum Klönschnack. Grote und Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl (56) schüttelten genau so reichlich Hände wie ihre Amtskollegen Ingo Zobel und Renate Amthor in Kaltenkirchen. Norderstedt: Engagement der Bürger ist vorbildlich Grote lobte das ausgeprägte ehrenamtliche Engagement der Norderstedter. Fast jeder zweite Einwohner arbeite in Elternbeiräten, den freiwilligen Feuerwehren, bei den Kleingärtnern oder Tierschützern mit. Allein 21 000 Männer und Frauen gehörten den Sportvereinen an, hinzu kämen nochmals rund 10 000, die sich in kulturellen oder sozialen Organisationen engagierten. "Hinter diesem Einsatz für die Gemeinschaft steckt eine Kraft, die für uns einen unschätzbaren Wert darstellt und die wir künftig mehr denn je brauchen", sagte Grote vor rund 250 Gästen, die sich im Plenarsaal des Rathauses drängten. Er sei froh, dass die Stadt für das laufende Jahr einen Haushalt ohne Neuverschuldung auf den Weg gebracht habe. Damit gehe es Norderstedt besser als den meisten anderen Kommunen. Dennoch bestehe der Zwang zum Sparen weiter. Das gelte für alle Bereiche. Wer künftig Wünsche äußert, muss den Finanzierungsvorschlag gleich mitliefern. Der Verwaltungschef forderte den Gesetzgeber in Berlin auf, den Finanzausgleich zwischen Bund, Ländern, Kreisen und Gemeinden umgehend neu zu ordnen und damit eine sichere Planungsgrundlage für die Kommunen zu schaffen. Schließlich sprach sich Grote dafür aus, die Zusammenarbeit der Kommunen über die Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus zu intensivieren. "Was spricht dagegen, dass sich Norderstedt einen Bauhof mit Henstedt-Ulzburg teilt oder unser Hochbauamt Bauvorhaben in Quickborn übernimmt." Die Bigband der Garstedter Feuerwehr machte beim Empfang im Rathaus Musik. Und die Sternensinger von der katholischen Kirche St. Hedwig sammelten Geld für Kinder in Not. Kaltenkirchen: Mit flotter Musik ins neue Jahr Einen besonders herzlichen Neujahrsempfang bereiteten Bürgervorsteherin Renate Amthor (58) und Bürgermeister Ingo Zobel (62) den Kaltenkirchener Bürgern. Im Mittelpunkt stand das Akkordeon-Orchester Kaltenkirchen, das auf Wunsch des Bürgermeisters spielte. Unter der Leitung von Karsten Schnack (32) liefen die jungen Musikerinnen zu Höchstform auf, allen voran Lucie Driesen (15), die einen hinreißenden "Czardas von Mon- ti" spielte, begleitet von ihrem Dirigenten Schnack. Das Publikum reagierte mit tosendem Applaus. Bürgervorsteherin Renate Amthor würzte ihre Ansprache mit klugen Zitaten bekannter Dichter, die allesamt auf die aktuelle politische und wirtschaftliche Situation der Stadt passten, würdigte aber vor allem die Mitmenschlichkeit während der Flutkatastrophe, die sogar eine der ärmsten Gemeinden in Honduras zu einer Spende bewegt hatte. Ihr Lob galt auch den jugendlichen Streitschlichtern, die am Kaltenkirchener Gymnasium Konflikte zu entschärfen versuchen und damit ein friedliches Miteinander anstreben. Ingo Zobel erinnerte angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt daran, "dass wir dankbar sein können, von schlimmen Ereignissen dieser Art verschont geblieben zu sein". Aber wie alle deutschen Städte und Gemeinden stehe nun auch Kaltenkirchen vor der schwersten Finanzkrise seit Gründung der Bundesrepublik. Dennoch: "Heute ist Tauwetter angesagt - nach 40 Tagen Dauerfrost. Vielleicht überträgt sich das ja auch auf unsere Wirtschaft im kommenden Jahr."

13.01.2003: Seinen Lebensunterhalt bestritt ein 24 Jahre alter Norderstedter offenbar auf höchst ungesetzliche Weise: Er bedrohte Menschen, schlug sie und erpresste die Herausgabe von Geld und Wertgegenständen. Bis zu 2500 Euro kassierte er von seinen Opfern. Jetzt entdeckte die Kriminalpolizei den Gesuchten bei seiner Freundin, wo er unangemeldet lebte. Bei der Durchsuchung der gemeinsam genutzten Räumlichkeiten in der Garstedter Wohnung fand die Kripo zahlreiche Handys, eine wertvolle Winterjacke sowie ein Mountainbike. Die sicher gestellten Sachen gehörten offensichtlich anderen Norderstedtern, die von dem Mann erpresst worden waren. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen. Jetzt werden weitere Personen gesucht, die von ihm erpresst und eingeschüchtert worden sind. Sie sollten sich bei der Kriminalpolizei in Norderstedt, Tel. 040/52 80 60, melden. ( kn )

18.01.2003: Winter ade? Natürlich nicht. Aber ein paar Frühlingsgefühle dürfen nach den vergangenen Frosttagen wohl erlaubt sein. Die Blumenhändler auf den Norderstedter Wochenmärkten jedenfalls haben den Frühling schon eingeläutet. Kurt Laubner (63) bot am Freitag auf dem Garstedter Wochenmarkt erstmals Primeln aus den Vierlanden an. "In der vergangenen Woche war es dafür noch zu kalt", sagte der Blumenhändler, "aber jetzt schauen die Leute schon mal gerne nach den bunten Blüten." Und sie kaufen die Frühlingspracht. So wie Jana Kampmann (17), die sich den Frühling ins Haus holte. Blumenverkäuferin Daniela Pusch (25) bot am Marktstand von Dolph Eisersdorff sogar eine ganze Frühlingspalette an. Rote und gelbe Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Perlnarzissen und kleine Schneeglöckchen ließen die Herzen der Kunden am Freitag höher schlagen. "Die Leute greifen gerne zu und stellen sich die Frühlingsblumen in die Vase", stellte Daniela Pusch erfreut fest

21.01.2003: "Wir fordern eine Gemeindefinanzreform, denn die Finanzausstattung der Kommunen ist katastrophal", sagt CDU-Landesvorsitzender Peter-Harry Carstensen. Zu einer Wahlveranstaltung kommt er am Donnerstag, 23. Januar, 16.30 Uhr, in den "Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30. Dann wird er auch über die Finanzreform sprechen. "Bund und Land verlagern immer mehr Aufgaben auf die Kreise und Gemeinden, ohne einen hinreichenden finanziellen Ausgleich zu schaffen", sagt der Politiker.

22.01.2003: Verwaltung muss mehr Geld einnehmen, um eine Gebührenerhöhung zu verhindern. 0 Norderstedt. Mit einem aufwändig gestalteten Hochglanzprospekt wirbt die Stadt Norderstedt für eine Dienstleistung, die bisher eher ein Schattendasein führte: die Grabpflege. Die städtischen Friedhofsgärtner wollen künftig stärker als bisher die letzten Ruhestätten in Ordnung halten und zu kleinen Schmuckstücken machen. "Nicht allen Hinterbliebenen ist es möglich, sich um die beständige Pflege ihrer Grabstelle zu kümmern. Wenn die Zeit fehlt oder die Angehörigen in einer andere Stadt wohnen, springen unsere Mitarbeiter ein", sagt Martin Sandhof (44), Leiter des städtischen Betriebsamtes. Eine Pflege im Vierteljahr reiche nicht. Daher bietet die Stadt die Jahrespflege an, die zehn "Pflegegänge" pro Jahr vorsieht. Sie kostet einschließlich der Bepflanzung mit Frühjahrs- und Sommerblumen und der Winterabdeckung 234,70 Euro für ein mit Bodendeckern gestaltetes Grab. Für ein Rasengrab fallen 77 Euro an. Die günstigste Variante ist die einmalige Jahrespflege, die das Pflanzen von Frühjahrs- und Sommerblumen beinhaltet. Sie kostet für ein Rasengrab 27,40 Euro. Daneben können Interessierte unterschiedliche Einzelleistungen in Anspruch nehmen. "Wir folgen bei der Grabpflege den Jahreszeiten, wodurch immer wieder neue Farbakzente gesetzt werden", sagt Sandhof. Hintergrund der Initiative ist die leere Stadtkasse. Die Kommunalpolitiker hatten der Verwaltung den Auftrag erteilt, mehr Einnahmen zu erzielen, denn: Es herrscht Einvernehmen, dass die Friedhofsgebühren möglichst nicht erhöht werden. Hier muss sich die Stadt nicht verstecken: "Mit unseren Gebühren liegen wir im Vergleich zu anderen Städten und Gemeiden in der Umgebung und zu Hamburg im unteren Drittel", sagt Sandhof. Mit dem neuen Angebot tummelt sich die Stadt als öffentlicher Arbeitgeber in einer Branche, die bisher privaten Firmen vorbehalten war. Prompt wird auch Kritik laut: "Die Stadt sollte sich aus der klassischen Grabpflege heraushalten und sich auf ihre hoheitlichen Aufgaben konzentrieren", sagt Jan Ellerbrock (46), Chef der gleichnamigen Friedhofsgärtnerei in Garstedt. Zum hoheitlichen Bereich gehören der Grabverkauf, das Öffnen und Schließen der Grabstätte und die Pflege der Wege und öffentlichen Flächen. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 529 14 44 (Friedhof Glashütte), 525 57 82 (Harksheide), 522 64 31 (Friedrichsgabe) und bei der Friedhofsverwaltung im Rathaus, Tel. 535 95 192/-188. Der Friedhof Garstedt wird nicht von der Stadt, sondern von der Kirche unterhalten.

25.01.2003: Der Standort für ein Logistik- und Distributionszentrum (LDZ) ist nach Ansicht von Stadtbaurat Thomas Bosse wegen der Nähe zur Autobahn "verkehrlich richtig". Bewohner des Bereichs Alt-Garstedt befürchten eine starke Zunahme des Verkehrs. Durch das LDZ wird der Verkehr einer Prognose zufolge um 6500 Fahrzeuge pro Tag zunehmen. Ein Großteil des Verkehrs werde direkt zur Autobahn abfließen, ohne die Niendorfer Straße zu belasten, meint Bosse. Auf dem südlichen Teil der Niendorfer Straße werde die Belastung von heute 19 000 Fahrzeugen pro Tag auf 22 000 zunehmen. Nördlich der Ohechaussee werde es auf der Niendorfer Straße keine nennbare Mehrbelastung geben. Die Niendorfer Straße soll ausgebaut werden, aber auch in Zukunft nur zwei Spuren haben. Durch separate Abbiegespuren will Bosse erreichen, dass der Geradeausverkehr ungehindert fließen kann. Möglicherweise wird das LDZ einen Bahnanschluss bekommen. Norderstedt will sich auf die noch recht abstrakten Pläne des Landes für eine Zugverbindung von Kiel zum Flughafen Fuhlsbüttel einstellen. Beim LDZ wird vorsorglich ein Gelände für einen Bahnhof freigehalten

25.01.2003: Am morgigen Sonntag gilt für die Busse und Taxen am Busbahnhof Garstedt in Norderstedt eine veränderte Verkehrsführung. Zwischen 7 und 18 Uhr fahren die Busse auf einer anderen Spur ab als üblich. Der Taxistand wird in dieser Zeit um rund 20 Meter in Richtung Ochsenzoller Straße verlegt. Als Grund für die Maßnahmen nennt die Stadtverwaltung Kranarbeiten - der Kran wird versetzt, damit die Arbeiten zur Neugestaltung des wichtigen städtebaulichen Bereichs weitergehen können. Sowohl der Busbahnhof als auch der sich daran anschließenden Gebäudekomplex bekommen zurzeit ein attraktiveres Gesicht.

25.01.2003: Landesvorsitzender Carstensen eröffnete Wahlkampf 0 Norderstedt. "Wir wollen einen Wahlkampf machen, dass die Heide wackelt." Dieses Motto gab der Landesvorsitzende der Nord-CDU, Peter Harry Carstensen (55), aus, als er in Norderstedt den Kommunalwahlkampf eröffnete. Die Norderstedter Christdemokraten seien auf einem guten Weg, ihnen sei es mit den regelmäßigen Gesprächskreisen in den Stadtteilen beispielhaft gelungen, die Bürger einzubeziehen und ihre politischen Ziele an den Wünschen der Norderstedter auszurichten. Carstensen brach vor 75 Parteifreunden im "Garstedter Hof" eine Lanze für die Kommunalpolitiker: "Sie sind ganz nah dran an den Menschen. Und sie sind es auch, die die Prügel einstecken müssen, wenn Bundes- oder Landespolitiker unpopuläre Entscheidungen treffen." So seien Städte und Gemeinden erheblich in ihrem Gestaltungsspielraum eingeschränkt, nachdem die Finanzen weggebrochen seien. Bund und Länder dürften sich nicht länger auf Kosten der Kommunen schadlos halten. Daher wolle die CDU das so genannte Konnexitätsprinzip durchsetzen: Wenn Aufgaben "von oben nach unten" verlagert werden, müsse auch gleich ein Finanzierungsvorschlag auf den Tisch gelegt werden. Die Ortsvorsitzende Charlotte Paschen (64) gab sich kämpferisch: "Wir müssen alles tun, um die 17 Jahre währende Dominanz der SPD zu brechen."

28.01.2003: Feuerwehrchef Seyferth kritisiert Engagement des Kreises für den Standort Bad Oldesloe 0 Norderstedt. Die Diskussionen um den Erhalt der Norderstedter Feuerwehr- und Rettungsleitstelle haben zum Streit zwischen Gemeindewehrführer Joachim Seyferth (45) und dem Kreis Segeberg geführt. Der Chef der vier Norderstedter Ortsfeuerwehren warf Landrat Georg Gorrissen (52) vor, sich für eine zentrale Leitstelle in Bad Oldesloe einzusetzen, jedoch das Gegenteil zu behaupten. Eine regionale Leitstelle für die gesamten Kreise Segeberg, Stormarn und Herzogtum Lauenburg würde zwar dem Kreis Kosten ersparen, jedoch das Ehrenamt in Norderstedt gefährden, sagte Seyferth bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt. Der Gemeindewehrführer kündigte an, einem Aus für die Norderstedter Zentrale nicht tatenlos zuzusehen. Eine eigene Leitstelle für die Stadt gewährleiste den optimalen Einsatz der Ressourcen. Gehe beispielsweise ein Alarm für ein Kleinfeuer ein, kenne der Disponent die örtlichen Verkehrsverhältnisse, könne auf Personalschwächen einer Ortswehr reagieren oder die Kameraden rausschicken, die sich in der Wache gerade aufhalten, statt Feuerwehrleute von ihrem Arbeitsplatz wegzuholen. Ein Disponent in einer weit entfernten Leitstelle kenne diese Umstände nicht und gehe bei der Alarmierung nach einem Schema (Alarm- und Ausrückordnung) vor, das ein Computer ihm vorgebe. Das bedeute beim Containerbrand: ein Knopfdruck und 25 Feuerwehrleute werden alarmiert. Gerade angesichts der hohen Einsatzbelastung der Norderstedter Wehren sei das Abweichen von der Alarmordnung eine Entlastung der Kameraden. Seyferth erneuerte das Angebot, statt in Bad Oldesloe im neuen Feuerwehrzentrum am Langenharmer Weg eine Leitstelle für Feuerwehren und Rettungsdienste der drei Kreise einzurichten. "Dafür ist alles vorhanden", sagt Seyferth. Am Langenharmer Weg wird am 31. Januar Richtfest gefeiert. Eine eigene Leitstelle in Norderstedt sei außerdem ein Beitrag für eine "optimale Infrastruktur" der Feuerwehr. Sie sei vom Kieler Innenministerium vorgeschrieben, wenn Norderstedt seine freiwillige Feuerwehren statt einer Berufsfeuerwehr auch dann erhalten wolle, sobald die Stadt die 80 000-Einwohner-Grenze überschreite. Um die Gründung einer Berufsfeuerwehr zu verhindern, muss das Innenministerium für eine Stadt dieser Größenordnung eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Seyferth fürchtet, dass sich der Kreis bei einer Verlagerung der Leitstelle von eigenen Kosten entlaste, jedoch die Infrastruktur in Norderstedt so weit schwächt, dass eine Berufsfeuerwehr mit enormen Kostenaufwand bei der Stadt geschaffen werden muss. Der Gemeindewehrführer schätzt, dass eine Norderstedter Berufswehr mit 90 Beamten besetzt werden müsste. Gorrissen gibt einer zentralen Leitstelle in Norderstedt für die drei Kreise keine Chance. Wegen der großen Entfernungen hätten sich Stormarn und Herzogtum Lauenburg dagegen ausgesprochen. Sollte jedoch Norderstedt auf den Erhalt einer eigenen Leitstelle für die Stadt bestehen, werde der Kreis das nicht verhindern. "Wir müssen die Wünsche Norderstedts respektieren", sagte Gorrissen. Noch gebe es über die Leitstellen keine endgültige Entscheidung.

28.01.2003: Norderstedt. Die freiwillige Feuerwehr im Norderstedter Ortsteil Garstedt hat ein Rekordjahr hinter sich: Im vergangenen Jahr wurden die ehrenamtlichen Helfer fast täglich zu einem Einsatz gerufen. Insgesamt wurde die Wehr 356-mal alarmiert. "Eine so hohe Zahl wurde bisher von der Garstedter Wehr noch nicht abgearbeitet", sagte Wehrführer Heinz Wiersbitzki während der Jahreshauptversammlung. Der enorme Anstieg der Einsatzzahlen um 40,7 Prozent ist auf die Unwetter des vergangenen Jahres zurückzuführen. Außerdem erhöhte sich die Zahl der Kleinbrände um 71,8 Prozent. Immer größere Sorgen bereite der Wehr die Öffnung verschlossener Türen von Wohnungen, aus denen Menschen gerettet werden müssen. Mittlerweile seien die Schließmechanismen so ausgeklügelt, dass häufig nur noch rohe Gewalt helfe. Technische Probleme bereitet auch das nagelneue Löschfahrzeug 16/12, das im vergangenen Jahr angeschafft wurde. Dem Hersteller Mercedes-Benz ist es bislang nicht gelungen, die Bildung von Metallspänen im Getriebe zu verhindern. Das mehrere 100 000 Euro teure Fahrzeug ist zwar einsatzbereit, das Risiko eines Ausfalls ist jedoch sehr groß. ( tz )

30.01.2003: Der Polizei ist in Norderstedt ein Mann ins Netz gegangen, der auf einem "frisierten" Motorroller unterwegs war. Den Beamten war das Zweirad im Bereich Garstedter Feldstraße/Friedrichsgaber Weg wegen der hohen Geschwindigkeit aufgefallen. Statt der erlaubten 25 km/h war der Roller nach Manipulationen 49 km/h schnell. Außerdem stand der Fahrer unter Alkoholeinfluss. Der Mann muss mit einem Fahrverbot rechnen

Februar

04.02.2003: "Christoph 52" schwebt über dem Herold-Center ein, landet mitten auf der Berliner Allee. Die Norderstedter Polizei sperrt die Straße in beiden Richtungen, damit der Rettungshubschrauber beladen werden kann. Der Helikopter, der von seinem Stützpunkt auf dem Flugplatz in Hartenholm nach Norderstedt gestartet war, fliegt eine 23 Jahre alte Frau aus der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ins Unfallkrankenhaus nach Hamburg-Boberg. Die Henstedt-Ulzburgerin war auf der Treppe zur U-Bahn in Garstedt ausgerutscht. Dabei stürzte sie so unglücklich, dass Verdacht auf Querschnittslähmung bestand. Die Polizei schließt ein Fremdverschulden aus. Nach gut 20 Minuten wurde die Straßensperre wieder aufgehoben. ( ms )

08.02.2003: Zu einem Gasalarm rückte die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt in der Nacht zum Freitag aus. Mitarbeiter einer Taxi-Zentrale an der Straße In de Tarpen hatten einen beißenden Geruch gemeldet, die Ortswehr Garstedt war mit 32 Helfern am Einsatzort. "Es stinkt erbärmlich, mir ist schlecht", sagte eine Mitarbeiterin, als die Feuerwehr und die Polizei eintrafen. Die Einsatzkräfte konnten jedoch zunächst nichts Verdächtiges riechen. Auch der Einsatz von Spür- und Messgeräten führte zu keinem Ergebnis. Plötzlich breitete sich dann Gestank aus, nach einer halben Stunde verzog er sich wieder. Des Rätsels Lösung: Aus der defekten Heizung eines Nachbarbetriebes für Feuerschutztechnik trat immer dann Gas aus, wenn der Thermostat die Heizung in Gang setzte. Die Feuerwehr brach die Tür auf und schaltete die Heizung aus. Nach 90 Minuten kehrten die Feuerwehrleute zurück zur Wache.

10.02.2003: Für die Eltern und Kinder, die nach den Sommerferien die Grundschule verlassen und auf eine weiterführende Schule wechseln, bieten Haupt- und Realschulen sowie die Gymnasien wieder Informationstage an. Die Gesamtschule hatte schon einen Blick in die Klassen- und Fachräume gewährt. Die Norderstedter Zeitung hat die Info-Termine zusammengetragen: . Hauptschule im Schulzentrum Süd: Montag, 17. Februar, um 19 Uhr in der Aula. Anmeldung am Montag, 24. Februar, 9 bis 12 Uhr. . Hauptschule Friedrichsgabe: Mittwoch, 21. Februar, 19.30 Uhr. Anmeldung in der Woche vom 12. bis 16. März, täglich von 8 bis 12 Uhr. . Hauptschule Falkenberg: Donnerstag, 27. Februar, 19.30 Uhr, im Konferenzraum. Anmeldung am Montag, 31. März, von 7.30 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr sowie am Dienstag, 1. April, von 7.30 bis 12 Uhr. . Realschule Schulzentrum Süd: Montag, 17. Februar, 19 Uhr, in der Aula. Anmeldung am Montag, 24. Februar, von 9 bis 12 Uhr sowie am Dienstag, 25. Februar, von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr. . Realschule Harksheide: Dienstag, 20. Februar, 20 Uhr, im Musikraum. Anmeldung am 19., 20. und 21. März, jeweils von 8 bis 13 Uhr. . Realschule Garstedt: Mittwoch, 21. Februar, um 20 Uhr in der Aula. Anmeldung am 19., 20. und 21. März von 8 bis 12.30 Uhr sowie am Dienstag, 20. März, von 16 bis 18 Uhr. . Realschule Friedrichsgabe: Donnerstag, 22. März, um 20 Uhr im Forum. Anmeldung am 19., 20. und 21. März von 9 bis 13 Uhr sowie am Dienstag, 20. März, von 16 bis 18 Uhr. . Coppernicus-Gymnasium: Dienstag, 11. Februar, um 20 Uhr in der großen Sporthalle. Anmeldung am 6. und 7. März von 7.30 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag, 8. März, 7.30 bis 13 Uhr. . Lessing-Gymnasium: Freitag, 14. Februar, 17 Uhr, im Forum. Anmeldung am 6. und 8. März von 8 bis 13 Uhr sowie am 7. März von 7 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. . Gymnasium Harksheide: Mittwoch, 12. Februar, um 20 Uhr im Foyer des Festsaals. Anmeldung am 6. März von 6.30 bis 13.30 Uhr, am 7. März von 7.30 bis 13.30 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr und am 8. März von 7.30 bis 13.30 Uhr. . Lise-Meitner-Gymnasium: Montag, 17. Februar, 19 Uhr in der Aula. Anmeldung am 24. und 25. Februar von 9 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr.

11.02.2003: Heute treffen sich die Norderstedter Stadtvertreter zu ihrer letzten Sitzung vor der Kommunalwahl am 2. März. Zur Diskussion steht auch ein neuer Kindergarten. Der bisherige Standort am Möhlenbarg im Stadtteil Garstedt soll aufgegeben werden. Stattdessen ist dort ein Neubaugebiet geplant. Eine neue Kindertagesstätte ist nun südlich des Buschweges und östlich der Straße Am Knick in der Nähe des Jugendfreizeitheims Buschweg vorgesehen. Das so genannte Garstedter Dreieck ist die nächste größere Wohnbaufläche in Norderstedt. Weiter auf der Tagesordnung stehen Richtlinien für die Kinder- und Jugendbeiräte, der Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten und neue Arbeitszeiten für die Friedhofsgärtner - dadurch sollen künftig auch Bestattungen am Freitagnachmittag möglich sein. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr im Rathaus.

11.02.2003: Feuerwehren konnten 80 Jahre altes Gebäude nicht retten. Besitzer Rolf Hack ist fassungslos - Brandstiftung an seinem Geburtstag? 0 Norderstedt. Die Feuerwehr hatte keine Chance: Als die ersten Löschmannschaften an der Segeberger Chaussee in Norderstedt eintrafen, stand die "Computer-Scheune" bereits in Flammen. Das 80 Jahre alte Gebäude, in dem ein Computerhandel untergebracht ist, war nicht mehr zu retten. Nur ein rauchender Trümmerhaufen blieb übrig. Waren Brandstifter am Werk? Der Besitzer des Hauses, Rolf Hack, stand fassungslos vor dem Flammenmeer. Kurz nach 3 Uhr war er aus dem Bett gesprungen und begriff erst langsam die Ausmaße des Unglücks. Diesen Tag hatte er sich anders vorgestellt: Um 10 Uhr sollten die ersten Gäste kommen, der Vorsitzende des Glashütter SV wollte seinen 70. Geburtstag feiern. Als Hack noch schlief, war um 3 Uhr der erste Notruf bei der Polizei eingegangen. Ein Autofahrer hatte Flammen aus dem Gebäude schlagen sehen. 60 Feuerwehrleute der Ortswehren Garstedt und Glashütte rückten aus. Das Feuer hatte sich bereits durch die gesamte Holzkonstruktion gefressen, so dass die Löschmannschaften nicht verhindern konnten, dass das Gebäude 20 Minuten später einstürzte. Anwohner hatten zuvor ihre geparkten Autos rechtzeitig in Sicherheit bringen können. In den Trümmern verbrannten zwei Traktoren und landwirtschaftliche Geräte. Von den Flammen verschont blieb die Firma Wassermann Computersysteme (WCS). Der Betrieb war in einem festen Gebäude in der Scheune untergebracht. Dennoch entstand dort erheblicher Schaden: Löschwasser setzte das Inventar unter Wasser, Trümmerteile beschädigten Dach und Wände. "Das Haus ist abbruchreif", meint Feuerwehrchef Joachim Seyferth (45). Wegen der Ausdehnung des Brandes auf den gesamten Komplex musste sich die Feuerwehr zunächst darauf beschränken, das benachbarte Wohngebäude zu schützen. Ein Anbau war erst vor zwei Tagen bezogen worden. Ein Feuerwehrmann erlitt während der Löscharbeiten eine Kreislaufschwäche, die Besatzung eines Rettungswagens fuhr ihn ins Klinikum Nord. Entsetzt beobachteten Rolf Hack, seine Tochter Manuela und ihr Mann Eckehard die Löscharbeiten. "Mein Bruder kam in unser Schlafzimmer gestürzt und schrie: ,Es brennt!'", sagt das Paar. "Wir sind runter, es brannte alles licherloh. Was für ein Geburtstagsgeschenk für Vater!" Am frühen Morgen forderte die Feuerwehr einen Radlader an. Mit dem Fahrzeug räumte ein Arbeiter die Trümmer auseinander, so dass die Feuerwehr an die verborgenen Brandnester gelangte. Auch die Stadtreinigung war im Einsatz. Das Löschwasser hatte sich über den Hof und die Segeberger Chaussee ergossen und war dort gefroren. Die Polizei sperrte die Segeberger Chaussee bis 7.40 Uhr. Im Berufsverkehr kam es zu erheblichen Behinderungen. Noch in der Nacht hatte die Kriminalpolizei die Ermittlungen übernommen. Doch die Suche nach Spuren erwies sich als unmöglich. "In den Trümmern ist nichts mehr zu finden", sagte ein Polizeisprecher. "Es ist alles offen." Jetzt hoffen die Ermittler, Zeugen ausfindig zu machen. Rolf Hack spricht zwar nicht ausdrücklich von Brandstiftung, fragt sich aber sarkastisch: "Wer hat mir ein solches Geschenk gemacht?" Seinen Geburtstag hat er trotzdem gefeiert. Noch in der Nacht hatte er gesagt: "Ich habe doch so viele Gäste eingeladen." Die Kripo geht von einem Schaden zwischen 150 000 und 200 000 Euro in der Scheune aus. Unklar ist allerdings noch, welche Schäden das Löschwasser in dem Computergeschäft anrichtete. Eine sechsstellige Summe wird nicht ausgeschlossen.

11.02.2003: Die Kritik am Logistik- und Distributionszentrum (LDZ) wird schärfer. "Zockermentalität" wirft Maren Plaschnick, Stadtvertreterin der Grünen Alternative, der städtischen Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EgNo) vor. Die EgNo will sich mit 57,4 Millionen Euro an diesem Großprojekt beteiligen und das Geld durch Kredite aufbringen. Nach Ansicht von Plaschnick sprechen die gesamtwirtschaftliche Lage, die Entwicklung des Luftfrachtaufkommens und die Finanzkraft Norderstedts gegen eine Investition in dieser Größenordnung. Maren Plaschnick äußert auch rechtliche Bedenken: Nach dem Ausscheiden der Köllmann-Gruppe aus diesem Projekt Mitte 2002 gebe es keinen gültigen Beschluss der Stadtvertretung mehr für das weit reichende Engagement der EgNo. Schlechte wirtschaftliche Voraussetzungen für die Vermarktung der Gewerbeflächen sieht auch die Bürgerpartei. Es sei "schon abenteuerlich", dass die EgNo vor diesem Hintergrund fast 60 Millionen Euro investieren wolle, sagte Parteivorsitzender Alfred L. Wagner. Norderstedt müsse sich vom LDZ verabschieden, fordert die Bürgerpartei wie schon vorher die FDP und die Grüne Alternative. Plaschnick und Wagner bezweifeln, ob die ins Gespräch gebrachte Zahl von 1500 Arbeitsplätzen realistisch ist. Die Zahl sei verantwortungslos, meint Wagner, denn mit neuen Betriebsstätten seien Rationalisierungsmaßnahmen verbunden. Auch Maren Plaschnick glaubt, dass durch eine höhere Automatisierung die Belegschaft eher reduziert werde. Problematisch ist nach Ansicht der beiden Politiker die zunehmende Verkehrsbelastung. Mit dem LDZ werde die Lärm- und Abgasbelastung im Westteil der Stadt steigen, meint Wagner. Maren Plaschnick sieht eine düstere Zukunft: "Bei Lärm, Dreck und Gestank schafft Norderstedt sich ohne Not Hamburger Verhältnisse", sagt sie. Die Bürgerpartei will am Freitag, 28. Februar, 19.30 Uhr, im "Garstedter Hof" über das LDZ diskutieren.

11.02.2003: Bei der Veröffentlichung der Informations- und Anmeldetermine der weiterführenden Schulen haben sich leider Fehler eingeschlichen. Die Stadtverwaltung übermittelte der Norderstedter Zeitung versehentlich falsche Daten. Hier nun die korrekten Termine, wann Norderstedts Schulen informieren. . Hauptschule Falkenberg: Information am Donnerstag, 27. Februar, um 19.30 Uhr im Konferenzraum. Anmeldung am Donnerstag, 6. März, von 7.30 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr sowie Freitag, 7. März, von 7.30 bis 12 Uhr. . Hauptschule Friedrichsgabe: Information am Montag, 17. Februar, ab 19.30 Uhr im Musikraum. Anmeldung von Montag, 3. März, bis Donnerstag, 6. März, jeweils von 8 bis 12 Uhr. . Hauptschule im Schulzentrum Süd: Information am Montag, 17. Februar, ab 19 Uhr in der Aula. Anmeldung am Montag, 24. Februar, von 9 bis 12 Uhr und Dienstag, 25. Februar, von 9 bis 12 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr. . Realschule im Schulzentrum Süd: Information am Montag, 17. Februar, ab 19 Uhr in der Aula, Anmeldung am Montag, 24. Februar, von 9 bis 12 Uhr und Dienstag, 25. Februar, von 9 bis 12 Uhr sowie 16 bis 18 Uhr. . Realschule Garstedt: Anmeldung von Montag, 3. März, bis Mittwoch, 5. März, jeweils von 8 bis 12 Uhr sowie Dienstag, 4. März, 16 bis 18 Uhr. . Realschule Friedrichsgabe: Anmeldung Montag, 3. März, bis Mittwoch, 5. März, jeweils von 9 bis 13 Uhr sowie Dienstag, 4. März, 16 bis 18 Uhr. . Realschule Harksheide: Anmeldung von Montag, 3. März, bis Mittwoch, 5. März, jeweils von 8 bis 13 Uhr, am Mittwoch zusätzlich von 17 bis 19 Uhr. . Lise-Meitner-Gymnasium: Information am Montag, 17. Februar, ab 19 Uhr in der Aula. Anmeldung am Montag, 24. Februar, und Dienstag, 25. Februar, jeweils von 9 bis 12 Uhr und 16 bis 18 Uhr. . Lessing-Gymnasium: Information am Donnerstag, 13. Februar, ab 17 Uhr im Forum des Schulzentrums Nord. Anmeldung am Dienstag, 4. März, und Donnerstag, 6. März, jeweils von 8 bis 13 Uhr sowie am Mittwoch, 5. März, von 7.30 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr. . Coppernicus-Gymnasium: Anmeldung am Dienstag, 4. März, und Mittwoch, 5. März, von 7.30 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag, 6. März, von 7.30 bis 13 Uhr. . Gymnasium Harksheide: Information am Mittwoch, 12. Februar, ab 20 Uhr im Festsaal am Falkenberg, Anmeldung am Dienstag, 4. März, und Donnerstag, 6. März, von 7.30 bis 13.30 Uhr sowie am Mittwoch, 5. März, von 6.30 bis 13.30 Uhr und 15 bis 18 Uhr.

11.02.2003: Unter dem Motto "Garstedt 2008 - vom Verkehr umzingelt?" lädt die Grüne Alternative Liste in Norderstedt zu einer Diskussion über aktuelle Planungsfragen im Stadtteil Garstedt ein. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 13. Februar, von 20 Uhr an im Hotel Heuberg, Kahlenkamp 2, statt

13.02.2003: Auf der Baustelle am ZOB im Norderstedter Ortssteil Garstedt sind gestern Morgen 860 Liter Öl ausgelaufen. Mit einem Kran hatten Arbeiter versucht, einen 1000-Liter-Tank anzuheben, der auf einer Holzpalette stand. Da der Behälter offenbar nicht korrekt befestigt war, stürzte die Ladung auf eine Betonfläche. Der Inhalt floss auf den Betonboden und ergoss sich bis in die Tiefgarage. Die freiwillige Feuerwehr rückte mit 37 Einsatzkräften aus und versuchte gemeinsam mit einer Spezialfirma, das Öl abzupumpen. Die Helfer konnten verhindern, dass Öl in die Kanalisation drang. Sie waren mehr als zwei Stunden im Einsatz. "Vermutlich war der Tank nicht richtig gesichert", sagte ein Sprecher des Norderstedter Polizeireviers gegenüber der NZ. Die Beamten entnahmen Bodenproben. Außerdem muss die Baufirma mit einer Strafanzeige wegen Bodenverunreinigung rechnen

14.02.2003: Auch 33 Jahre nach der Stadtgründung hat es Norderstedt schwer mit der Identität. Gerade Bewohner, die schon lange hier leben, sehen sich noch immer als Garstedter, Glashütter, Friedrichsgaber und Harksheider. Die Frage, ob und wieweit aus den Ursprungsgemeinden und dem neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte eine harmonische Kommune geworden ist, spielt eine wichtige Rolle, wenn Stadtarchivar Manfred von Essen die Stadtentwicklung seit 1970 Revue passieren lässt. Er ist auf Einladung der SPD am heutigen Freitag um 20 Uhr zu Gast im SPD-Podium an der Ulzburger Straße 308. In seinem Dia-Vortrag werden markante Punkte im Vergleich zwischen damals und heute gezeigt. Die Bilder dokumentieren zugleich, wie Norderstedt-Mitte aus Erdbeerfeldern wuchs und sich mit Rathaus, Stadtwerken und Bahnhof zum Dienstleistungszentrum gemausert hat. Die politische Seite der Stadtgeschichte beleuchtet der ehemalige Glashütter Gemeindevertreter und langjährige SPD-Stadtvertreter Gerhard Rudolph. Der Rückblick ist ein Wunsch der Bürger - nachdem vor einem Jahr Dias aus den Jahren 1945 bis 1970 gezeigt worden waren, hatten sich die Gäste spontan eine Fortsetzung gewünscht. Eintrittskarten zu 2,50 Euro gibt es an der Abendkasse.

19.02.2003: "Die Existenz unserer Einzelhändler in Norderstedt ist in Gefahr", sagt Gunnar Wagner von der FDP. "Denn an den Hauptstraßen der Stadt verschwinden die Parkplätze und Parkbuchten. Das bekommen die Einzelhändler zu spüren, denn die Bürger fahren nun einmal überwiegend nicht mit dem Bus, sondern mit dem Auto zum Einkaufen." Das hätte das Beispiel von C&A an der Berliner Allee eindrucksvoll bewiesen. Dort wurde auf Parkplätze verzichtet. Inzwischen steht das Gebäude leer. "Wenn Parkplätze fehlen, bleibt die Kundschaft aus", betont Gunnar Wagner. "Dadurch gehen der Stadt nicht nur Geschäfte verloren, sondern auch Arbeitsplätze." An der Ohechaussee sind kaum Parkplätze vorhanden. "Wenn die Kreuzung Ochsenzoll umgebaut wird, sollen die letzten Parkmöglichkeiten am Schmuggelstieg weichen. Für den Umbau sind fünf Jahre geplant. So lange kann dort kein Geschäft ohne Parkplätze überleben", heißt es bei der FDP. Die Partei schlägt deshalb vor, den Parkplatz beim "Moby Dick" aufzustocken und eine Verbindungstraße von dort zum Schmuggelstieg über eine verbreiterte provisorische Brücke zu schaffen. Außerdem fordern die Norderstedter Liberalen, hinter Karstadt ein weiteres Parkhaus mit Verbindung zur Europaallee zu bauen - mit Zufahrt von der Ochsenzoller Straße. "Wenn der Difa-Neubau am Busbahnhof Garstedt fertiggestellt ist, brauchen wir dort dringend mehr Parkplätze. Außerdem könnte so leichter ein neuer Betreiber für das seit Jahren leer stehende C&A-Gebäude gefunden werden", betont Gunnar Wagner. "Die Ödnis bei der Europaallee muss endlich verschwinden."

20.02.2003: An der Meyertwiete in Garstedt werden neue Bauflächen ausgewiesen. Der dort geplante Kindergarten wird stattdessen nördlich des Jugendfreizeitheims Buschweg im so genannten Garstedter Dreieck vorgesehen. Das hat die Stadtvertretung beschlossen. Das Garstedter Dreieck ist das nächste größere Baugebiet in Norderstedt.

25.02.2003: Das Herold-Center macht sich fit für den Wettbewerb und investiert 17 Millionen Euro. 0 Norderstedt. Das Herold-Center wird fit gemacht für den wachsenden Wettbewerb im Handel. Seit gestern weht der Richtkranz über dem neuen Komplex, den die Deutsche Immobilien Fonds AG (Difa) baut. 17 Millionen Euro investiert die Difa in den Neubau, der den Kunden einen attraktiven Ladenmix und einen ungewöhnlichen Blickfang bieten soll. Glas dominiert: Um das Geschäftsgebäude wird sich eine Glasfassade ziehen, am Übergang vom Busbahnhof zum Einkaufszentrum wird ein frei stehendes Glasdach aufgestellt, das sich an der gesamten Ladenfront entlang zieht. "Das ist eine hervorragende städtebauliche Leistung und Lösung", sagt Norderstedts Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Er sieht den Neubau im Einklang mit der Neugestaltung des Busbahnhofs, die demnächst beginnen soll. Es sei dringend nötig, den Einkaufsstandort Herold-Center moderner und attraktiver zu gestalten, denn er blicke mit Sorge zu den Nachbarn: Das Alstertal-Einkaufszentrum investiere 125 Millionen Euro in die Zukunft, in Hamburg würden 800 Millionen Euro für neue Einkaufszentren ausgegeben. Und in Kaltenkirchen blase Dodenhof mit dem geplanten Ausbau zum Sturm auf die Kunden. Mit dem Neubau wird die Verkaufsfläche im Difa-Komplex fast verdreifacht. Auf zwei Ebenen werden mehr als 8400 Quadratmeter Verkaufs- und Bürofläche entstehen. Zehn bis 15 neue Geschäfte sollen in das neue Gebäude am Busbahnhof Garstedt einziehen. Hauptmieter wird Peek & Cloppenburg - die Bekleidungskette, die schon im Altbau vertreten war, wird ihre Produkte auf 3300 Quadratmetern anbieten. Auch die Coppernicus-Apotheke und die Commerzbank haben schon Räume gemietet. Für junge Mode steht der Name "Esprit". Im Zentrum wird die neue Ladenpassage liegen. Das Glasdach soll für eine freundliche und helle Atmosphäre sorgen. Wie beim Herold-Center werden rechts und links die Geschäfte abzweigen. Der Mittelgang wird bis ins Herold-Center führen. Im Herbst soll die neue Einkaufspassage fertig sein. Difa-Vorstand Jürgen Ehrlich (64) sieht im Neubau einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem Gesamtobjekt, das viel mehr sein soll als ein Einkaufszentrum. "Wir sehen hier ein großes Potenzial, um ein Quartier mit einer vielseitigen Nutzung zu schaffen." Handel, Büros, Freizeit- und Gesundheitsangebote sowie das Wohnen könnten am Herold-Center kombiniert werden. "Städte in der Stadt" seien die Leitbilder für die weitere Stadtentwicklung. "Die Städte wachsen nach innen, die Kombination von Arbeiten und Wohnen wird an Bedeutung gewinnen", sagt Ehrlich. Diese Entwicklung müsse allerdings behutsam vollzogen werden. Ehrlich nannte als erste weitere Maßnahmen: . Zwischen dem neuen Komplex und dem Herold-Center wird im Obergeschoss eine Verbindung geschaffen, der Zugang im Erdgeschoss wird attraktiver. . Zusammen mit Karstadt will die Difa, die im vorigen Herbst das Herold-Center von der Versicherungsgesellschaft Deutscher Herold gekauft hat, die De-Gasperi-Passage verschönern.

25.02.2003: Mit dem neuen Difa-Komplex erweitert sich die Verkaufsfläche des Herold-Centers auf gut 28 400 Quadratmeter. Damit rangiert das Norderstedter Einkaufscenter in Schleswig-Holstein auf Platz zwei. 120 Geschäfte sind jetzt in der Einkaufspassage zu finden, hinzu kommen zehn bis 15 Anbieter im Neubau. 850 Plätze gibt es im Parkhaus. In unmittelbarer Nähe liegt zudem das Ärztehaus mit 16 Praxen. Die Geschichte des Centers ist unmittelbar verknüpft mit der Geschichte Norderstedts. Ein Jahr nach der Stadtgründung im Jahr 1970 öffnet das Herold-Center auf der grünen Wiese - der Bau wurde möglich, weil Hamburg Gelände für die Startbahn II brauchte und dafür im Gegenzug die U-Bahn von Ochsenzoll bis Garstedt verlängerte. 1994 wurde die Einkaufsmeile komplett modernisiert und erweitert.

26.02.2003: "Neue Musik macht Angst, denn die Zuhörer können sich nicht an Bekanntem festhalten", sagte Bernd Leste (55), als er im November 2000 zum Kulturpreisträger Norderstedts gekürt wurde. Der Kantor der Christuskirche und Kirchenmusikdirektor ist auch Komponist und bot wieder einmal neue eigene Kompositionen. Mit "Biblische Klangbilder" und "Tromborgana" gab es gleich zwei Uraufführungen in der Christuskirche. Eingeflochten in für heutige Ohren gefällige Werke von Guiseppe Torelli, Girolamo Frescobaldi, Domenico Scarlatti und Antonio Vivaldi fordern die Leste-Werke vom Zuhörer, sich auf eine neue Klangwelt einzulassen. Die Zuhörer in der Christuskirche genossen diese von Leste an der Orgel und dem bestens aufgelegten Trompeter Hans-Jörg Packeiser (46) inszenierten Klangbilder. Ein sirrender Ton symbolisiert das gleißende Licht und lässt es in eine sphärische Klangwelt gleiten: In "Am Anfang war das Wort" (Joh. 1, Vers 1 bis 19) ziseliert Leste die Verse filigran und fügt sie zu einer Einheit. In "Saul bei der Totenbeschwörerin von En Dor" (1. Samuel 28, Vers 3 bis 17) zitiert Leste Sauls Angst und seinen Zorn, seine Forderungen und Zweifel und lässt ihn endlich geschlagen zurück: Eine narrative Tondichtung. "Tromborgana", Suite für Orgel und Trompete, ist anfangs eine düstere Vision, in die sich aber heitere Klangfenster öffnen. Jazzig die Trompete, bevor sie mit der Orgel ein Thema entwickelt, das sich unter liedhaften Elementen in ein fantasievolles, voll Lust fabulierendes Scherzo findet. Fahle Klänge leiten "Jakob und die Himmelsleiter" (1. Mose 28, Vers 10 bis 15) ein, um im Finale, in dem Gott Jakob die Gründung Israels verkündet, zu einem verheißungsvollen Schluss-Akkord anzuschwellen.

26.02.2003: Am 2. März wird gewählt. Was muss angepackt werden? Die NZ lässt die Spitzenpolitiker zu Wort kommen. Heute die Norderstedter Kandidaten. 0 Norderstedt. In Norderstedt wollen SPD, CDU, FDP, Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN) und Bürgerpartei wieder in die Stadtvertretung einziehen. Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme lösen? JOHANNES PAUSTENBACH (SPD): Mit dem von uns entwickelten Norderstedter Ring. Dazu wird das Straßennetz durch folgende neue Straßen ergänzt: Verbindung von der Schleswig-Holstein-Straße zur A 7 (K 113), Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße nach Norden, Verbindung von der Segeberger Chaussee zur Schleswig-Holstein-Straße in Glashütte, Ortsumgehung Garstedt, Ausbau des Knotens Ochsenzoll. Dadurch werden die innerörtlichen Straßen entlastet. Außerdem wollen wir Bus und Bahn stärken sowie Radwege abseits der Straßen zwischen Wohn- und Einkaufsbereichen und Bahnhöfen schaffen. CHARLOTTE PASCHEN (CDU): Wir streben einen Halbkreis um Norderstedt an und wollen ebenfalls die Verbindung von der Segeberger Chaussee zur Schleswig-Holstein-Straße in Glashütte, die K 113, die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße, die Ortsumgehung Garstedt, allerdings mit Autobahnanschluss, und den Ausbau des Knotens Ochsenzoll mit Tunnel und Kreisel. MARLIS KROGMANN (FDP): Die seit Jahren geplanten Bauprojekte wie die K 113, die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße und der Ausbau des Knotens Ochsenzoll müssen endlich fertig gestellt werden. Wir werden uns für einen leistungsfähigen Ring um Norderstedt einsetzen. Außerdem fordert die FDP: erst Straßen, dann Häuser bauen! ANETTE REINDERS (GALiN): Für neue Straßen dürfen auf keinen Fall Naherholungsgebiete geopfert werden, wie das bei der Ortsumgehung Garstedt und der Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße vorgesehen ist. Rad, Bus und Bahn müssen beispielsweise durch attraktivere Wege, häufigere Fahrten und eine Schienenverbindung zur U 2 in Niendorf-Nord gestärkt werden. UTE ALGIER (Bürgerpartei): Der Verkehr kann nur wirksam entlastet werden, wenn die B 432 nach Norden verlegt und mit einem neuen Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte an die A 7 herangeführt wird. Außerdem muss der Knoten Ochsenzoll so schnell wie möglich ausgebaut werden. Welches ist das wichtigste Projekt für die nächsten Jahre? PAUSTENBACH: Der Wirtschaftsstandort Norderstedt muss durch den neuen Flächennutzungsplan gestärkt werden. Der Plan, der zurzeit erarbeitet wird, legt die Rahmenbedingungen für die Stadtentwicklung fest. PASCHEN: Wir brauchen absolute Sparsamkeit bei den Verwaltungsausgaben einerseits und deutlich höhere Investitionen für Straßen und neue Gewerbegebiete auf der anderen Seite. Durch öffentliche Aufträge an den örtlichen Mittelstand werden die Firmen gestärkt, Arbeitsplätze geschaffen und Steuern erwirtschaftet. Außerdem müssen die Straßenbauprojekte vorangetrieben werden. KROGMANN: Die Ausgaben müssen drastisch gesenkt werden, zum Beispiel durch die Privatisierung kommunaler Leistungen. REINDERS: Norderstedt muss eine Stadt im Grünen bleiben. Daher dürfen zur Lösung der Verkehrsprobleme nicht immer nur neue Straßem gebaut werden. Auch im sozialen Bereich muss die Stadt ihrem Motto gemäß "eine Idee voraus" bleiben, ausreichend Kindergartenplätze und Seniorenwohnungen mit kurzen Wegen zu Geschäften und Einrichtungen schaffen. ALGIER: Die Schaffung von Arbeitsplätzen. Dazu muss die Stadt Gewerbeflächen zu wettbewerbsfähigen Preisen ausweisen. Wie weit soll die Stadt wachsen? PAUSTENBACH: Norderstedt kann ohne Schaden für Umwelt und Natur auf 80 000 Einwohner wachsen. Diese Zahl wird aber von der SPD nicht angstrebt. PASCHEN: Auch für uns gibt es keine konkrete Zielzahl. Es gibt am Richtweg und am Meeschensee noch genügend Bauflächen, hinzu kommen kleinere Bereiche am Steindamm und in Glashütte. Die CDU will die Grünzüge und Parks erhalten, die Parkflächen können als Naherholungsgebiete noch besser gestaltet werden. KROGMANN: Die Stadt sollte auf keinen Fall mehr als 80 000 Einwohner haben. Bei der Bauplanung müssen neben den wirtschaftlichen Aspekte soziale und ökologische Belange gleichermaßen berücksichtigt werden. REINDERS: Die Weichen für bis zu 80 000 Einwohner sind längst gestellt. Norderstedt darf aber nicht in die Randbereiche wachsen, Nachverdichtung heißt vielmehr das Stichwort. ALGIER: Wir möchten und dürfen keinen Zaun um Norderstedt ziehen. Wenn die Stadt weiter wächst, müssen wir die Infrastruktur entsprechend anpassen. Stehen Sie noch zum Frachtzentrum an der Niendorfer Straße? PAUSTENBACH: Die SPD steht nach wie vor dazu. Das Logistik- und Distributionszentrum (LDZ) ist wichtig, um rund 1500 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Finanzierung ist langfristig und solide aufgebaut, so dass es keine Risiken für die Stadt gibt. PASCHEN: Das ist ein zukunftsweisendes Projekt, das die dringend nötigen neuen Gewerbeflächen und Arbeitsplätze bringt. Daher steht die CDU dazu. KROGMANN: Die FDP stand dahinter, ist jetzt aber dagegen, weil sich die Voraussetzungen durch den Ausstieg der Köllmann-Gruppe verändert haben. Angesichts der angespannten Finanzlage ist das LDZ viel zu riskant. REINDERS: Wir lehnen das LDZ ab. Das Projekt ist eine Nummer zu groß für die städtische Entwicklungsgesellschaft, birgt ein unnötiges finanzielles Risiko und führt zu erheblichen Verkehrsbelastungen. ALGIER: Wir sind im Prinzip dafür, weil die dringend erforderlichen neuen Arbeitsplätze entstehen. Das LDZ darf aber nicht auf Kosten der Stadt gehen.

März

01.03.2003: Norderstedter Traditionsunternehmen feiert Sonnabend seinen 100. Geburtstag. 0 Norderstedt. Wie so häufig ist eine Frau Motor des Neubeginns: Emma Lüdemann bedrängt ihren künftigen Ehemann Hinrich Plambeck, die Sicherheit eines Beamten bei der Königlich-Preußischen Eisenbahn in Altona aufzugeben und sich selbstständig zu machen. Plambeck folgt nur allzugern dem Wunsch, äußerer Anstoß ist der Bauauftrag für die Villa des Garstedters Wilhelm Sellhorn. Der gelernte Maurer und studierte Bautechniker Plambeck nimmt den Auftrag an - und gründet am 1. März 1903 am Hasloher Weg ein Unternehmen, das heute seinen 100. Geburtstag feiert. Auf Hinrich Plambeck, der noch mit 88 Jahren täglich im Geschäft erschien, folgen die Söhne Jonni und Edmund, beide sind inzwischen verstorben. Deren Söhne Jürgen und Horst stehen heute an der Unternehmensspitze. Philipp Heuchert führt das Wohnungsunternehmen, ein weiteres Standbein von Plambeck. Nun setzt die vierte Generation die Familientradition fort. Die Geschichte der Norderstedter Baufirma ist eng verknüpft mit der Stadtgeschichte. Maurer, Poliere und Zimmerleute haben Wohnungen und Häuser gebaut, markante Gebäude hochgezogen und den städtebaulich als vorbildlich gelobten neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte auf Erdbeerfeldern wachsen lassen. Die Plambecks haben sich immer als Förderer des sportlichen, kulturellen und sozialen Lebens in "ihrer" Stadt verstanden. Plambeck stellt Obdachlosen ein Heim zur Verfügung, lässt das Bemühen um den gesellschaftlichen Ausgleich zwischen Bedürftigen und denen, die keine Not leiden, auch in die Bauprojekte einfließen. Mehrgenerations-Wohnungen, gemischte Wohnstrukturen für unterschiedliche Alters- und Lebensformen und das Bauen in Selbsthilfe sind Beispiele dafür. Das Unternehmen und die Familie Plambeck haben entscheidenden Anteil am Feuerwehrmuseum. Der Ende 2001 verstorbene Edmund Plambeck war von 1951 bis 1991 Vorsitzender des 1. SC Norderstedt und hat dort Fußballer und Volleyballer gefördert. Die Fußballer schafften es immerhin bis in die Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga, die Volleyballer schmetterten sogar in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Liebe zum Sport schlug sich auch beruflich nieder. Plambeck baute unter anderem das HSV-Internat, das "Arriba"-Erlebnisbad und die neue Haupttribüne auf dem Tennisgelände am Rothenbaum. 1980 bekam das Unternehmen einen weiteren Sohn: Baumarkt und Baustoffhandel an der Niendorfer Straße. Im April soll der Neubau fertig sein. Heute feiern die rund 330 Mitarbeiter und 80 Ehemalige den runden Geburtstag unter dem Firmenmotto "nur Wandel hat Zukunft!" unter sich in der "TriBühne".

01.03.2003: Die Baufirma Plambeck hat in Norderstedt zahlreiche Wohnungen und Häuser gebaut. Doch die Poliere und Maurer haben auch markante Gebäude hochgezogen. Dazu zählen unter anderem das alte Garstedter Rathaus, die Christuskirche in Garstedt, die beiden Schulzentren und das Rathaus in Norderstedt-Mitte, das das Unternehmen in Zusammenarbeit mit anderen Firmen gebaut hat. Gemeinsam mit der Norderstedter Wohnungsbaugenossenschaft Adlershort und der Wobau Schleswig-Holstein hat Plambeck den neuen Stadtteil Norderstedt-Mitte maßgeblich mit gestaltet und für innovative Projekte Auszeichnungen erhalten. Prämiert wurden unter anderem ökologisches Bauen, Mehr-Generationen-Wohnungen und Mietergärten. Im neuen Stadtteil wurde auch ein Modell wiederbelebt, das vor dem Krieg üblich war: die Selbstbeteiligung der Bauherren. Die "Muskelhypothek" spart Geld.

03.03.2003: Die Gäste können den Eingang nicht verfehlen: Zwei Superstrahler schicken Lichtbündel in den grauen Abendhimmel, die Pankokenkapelle streift durch die Jahrzehnete. Hartmut, die beiden Erichs und Robert spielen auf einem historischen Feuerwehrauto. "Das ist unser Geburtstagsgeschenk für die Firma und Familie Plambeck", sagt Rosmarie Tarnow vom Feuerwehrmuseum Norderstedt. Sie hatte den Auftritt der musizierenden Oldies von der Feuerwehrkappelle Glashütte organisiert, Günter Kraft fuhr den Oldtimer vom Museum auf den Rathausplatz. Dort durften ausnahmsweise die Mitarbeiter von Plambeck ihre Autos abstellen, um zur 100-Jahr-Feier des Norderstedter Wohnungsbauunternehmens in die "TriBühne" zu gehen. Geschlossene Gesellschaft lautete das Motto, nur Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl durften rein. Grote gratulierte im Namen der Stadt und würdigte das soziale, kulturelle und politische Engagement der Familie Plambeck. Schon Firmengründer Hinrich Plambeck war Gemeindevertreter in Garstedt, Sohn Edmund war von 1970 bis 1998 Stadtvertreter.

04.03.2003: Norderstedt Wahlbezirk SPD CDU FDP B'partei GALiN Schule Pestalozzistraße 011 34,3 47,9 7,1 4,0 5,5 Schule Pestalozzistraße 012 32,8 51,9 4,8 4,2 5,1 Gemeindehaus Falkenkamp 021 31,9 52,3 4,6 3,6 6,2 Realschule Moorbekstraße 022 29,5 49,2 6,5 6,8 7,6 Grundschule Pellwormstraße 031 32,4 45,0 5,1 4,1 12,7 Grundschule Pellwormstraße 032 30,1 42,6 4,8 5,2 16,5 Rathaus 041 31,1 51,9 5,2 3,3 7,7 Grundschule Heidberg 042 27,8 46,2 5,9 8,7 10,5 Grundschule Heidberg 051 33,4 42,7 4,9 5,9 12,5 Realschule Garstedt 052 28,6 51,8 4,3 3,0 11,6 Realschule Garstedt 061 29,4 53,5 5,3 3,4 8,1 Feuerwehrmuseum 062 34,5 47,6 5,0 4,5 8,1 Coppernicus-Gymnasium 071 27,8 48,6 7,7 6,1 5,9 Coppernicus-Gymnasium 072 33,3 47,1 5,4 5,4 8,4 Grundschule Lütjenmoor 081 36,1 44,3 6,3 3,1 7,6 Grundschule Lütjenmoor 082 28,3 54,3 6,6 4,4 5,6 Altentagesstätte Kirchenstr. 091 27,1 50,5 8,4 5,6 8,1 Feuerwache Garstedt 092 32,8 53,6 3,1 5,6 4,7 Grundschule Niendorfer Str. 101 25,2 53,2 4,4 2,2 13,6 Schule Gottfried-Keller-Str. 102 32,2 48,6 5,7 4,0 7,7 Schule Gottfried-Keller-Str. 111 28,7 47,7 6,4 4,9 11,7 Kita Tannenhofstraße 112 31,7 45,4 6,9 5,9 9,3 SOS-Kinderdorf 121 26,5 53,2 7,7 4,3 7,1 Grundschule Harkshörn 122 26,7 54,9 5,8 5,3 6,4 Albert-Schweitzer-Haus 131 29,2 47,1 5,3 9,7 8,1 Schule Harksheide-Nord 132 24,0 57,6 5,0 3,8 8,5 Schule Harksheide-Nord 141 29,8 52,9 5,1 4,4 7,0 Festsaal am Falkenberg 142 25,2 54,4 7,3 4,3 7,5 Festsaal am Falkenberg 151 29,2 51,7 5,9 6,7 4,8 Gymnasium Harksheide 152 30,8 45,0 3,9 12,0 7,7 Rathaus 161 29,3 52,0 8,0 3,5 6,6 Realschule Harksheide 162 27,7 54,0 5,2 4,5 6,9 Grundschule Harksheide-Süd 171 26,5 50,1 7,2 6,6 8,6 Grundschule Harksheide-Süd 172 32,2 49,8 4,0 7,8 4,7 Sparkasse Stormarn 181 23,7 56,5 8,7 4,7 5,8 Altentagesstätte Kielortring 182 40,7 38,5 5,8 6,6 7,3 Schulzentrum Süd 191 27,5 51,3 5,4 3,5 10,8 Grundschule Harksheide-Süd 192 36,8 45,9 5,8 3,0 7,7 Schulzentrum Süd 201 23,2 59,0 6,1 4,5 6,1 Grundschule Glashütte 202 24,3 55,6 7,6 4,4 6,9 Grundschule Glashütte-Süd 211 38,2 43,2 3,0 7,9 5,7 Grundschule Glashütte-Süd 212 27,0 51,5 4,3 11,3 5,4 HENSTEDT-ULZBURG Wahlbezirk SPD CDU FDP WHU Bürgerhaus 1 26,5 50,4 5,0 18,1 Bürgerhaus 2 24,6 54,0 6,1 15,2 Grundschule Ulzburg 3 27,3 56,0 3,5 13,3 Grundschule Ulzburg 4 20,6 56,4 3,6 19,4 Grundschule Ulzburg 5 27,0 46,7 4,5 21,8 Kindergarten Kranichstraße 6 29,5 50,6 3,8 16,1 Kindergarten Kranichstraße 7 30,0 49,9 4,5 15,7 Schule am Beckersberg 8 21,8 61,2 5,4 11,7 Schule am Beckersberg 9 30,6 49,6 5,7 14,1 Kindergarten am Wöddel 10 23,5 59,1 6,3 11,0 Kindergarten am Wöddel 11 32,6 48,4 5,8 13,2 Grundschule Rhen 12 21,9 56,1 8,0 14,0 Grundschule Rhen 13 28,3 52,4 6,5 12,9 Grundschule Rhen 14 27,2 46,6 11,9 14,3 Grundschule Rhen 15 33,0 45,8 11,3 9,9 Kaltenkirchen Wahlbezirk SPD CDU FDP Waldorfschule 1 29,5 58,5 11,9 Gemeindezentrum Ost 2 34,7 51,7 13,6 Schule Lakweg 3 32,2 49,6 18,2 Rathaus 4 31,4 56,6 12,0 Gemeindehaus West 5 33,5 51,2 15,3 DRK-Alten- und Pflegeheim 6 26,9 54,3 18,9 Bürgerhaus 7 27,9 54,2 17,8 Gymnasium 8 28,0 55,1 16,8 Fahrschule "Die Zwei" 9 32,8 51,9 15,3 Sportlerheim Schirnau 10 32,4 52,7 14,9 Paracelsus-Klinik 11 26,2 58,0 15,9 DRK-Zentrum 12 24,9 43,8 31,3 Tagesstätte "Abenteuerland" 13 31,7 53,5 14,8 Christophorushaus 14 35,3 52,4 12,3 Bildungszentrum 15 22,9 64,2 12,9 Bad Bramstedt Wahlbezirk SPD CDU FDP GRÜNE Bauhof Glückstädter Straße 1 28,7 50,9 11,6 8,7 Gemeindehaus Holsatenallee 2 29,1 48,1 8,1 14,7 Feuerwehrhaus 3 24,5 44,5 14,5 16,6 Gemeindehaus Holsatenallee 4 20,2 51,4 10,2 18,2 Seniorenwohnsitz Köhlerhof 5 24,3 51,0 14,4 10,5 Kurhaustheater 6 16,5 49,5 20,6 13,3 Schloss 7 15,7 53,7 18,3 12,3 Alte Schule, Maienbeeck 8 23,2 55,6 13,9 7,4 Grundschule Am Bahnhof 9 17,9 44,1 28,5 9,5 Gemeinsch.haus Kleingarten 10 33,9 44,6 13,1 8,3 Hauptschule Schäferberg 11 21,6 51,7 15,5 11,2 Hauptschule Schäferberg 12 25,4 49,8 17,4 7,4 Tangstedt Wahlbezirk SPD CDU FDP BGT Gemeindezentrum 1 20,6 56,7 4,2 18,5 Feuerwehrhaus Tangstedt 2 23,4 48,5 9,5 18,6 Wahlcontainer Wacholderweg 3 22,5 46,0 5,4 16,2 Kindergarten Wilstedt 4 16,0 57,9 5,2 10,1 Feuerwehrhaus Wilstedt 5 17,0 62,5 5,3 13,1 Bürgerhaus Rade 6 24,1 57,0 5,1 13,9 Kisdorf Wahlbezirk SPD CDU WGK Kisdorf-West 1 18,0 40,9 41,1 Kisdorf-Mitte 2 14,2 46,1 39,7 Kisdorf-Ost 3 15,6 39,2 45,3 Kisdorf-Wohld 4 5,8 33,0 61,2 Ellerau Wahlbezirk SPD CDU B'Forum BVE Grundschule 1 22,5 48,9 11,2 17,4 Senioren-Begegnungsstätte 2 18,5 49,4 10,7 21,4 Bürgerhaus 3 25,5 46,3 8,7 19,5

06.03.2003: CDU will auch den Knotenpunkt Ochsenzoll, die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte anpacken. 0 Norderstedt. Der Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte wird kommen. Das Projekt gehört zu den großen Vorhaben, die die CDU in den nächsten Jahren realisieren will. Mit der absoluten Mehrheit für die Christdemokraten endet in Norderstedt eine Periode, die von gegenseitiger Blockade und wechselnden Mehrheiten in der Verkehrspolitik geprägt war. Die Folge: Neue Straßen wurden nicht gebaut. Das soll nun anders werden: Neben dem Auobahnzubringer wird in jedem Fall der Verkehrsknoten Ochsenzoll ausgebaut, verspricht CDU-Fraktionschef Rainer Schlichtkrull (46). Das Millionen-Projekt wäre allerdings auch bei einer anderen Konstellation in der Stadtvertretung angepackt worden. SPD und CDU sind sich einig, die Pläne für die Kombination von Kreisel und Tunnel so gut wie fertig. Im Jahr 2005 sollen die Bauarbeiten beginnen. Zwei Jahre später sollen die Autos möglichst staufrei über die Straßen rollen, die mit bis zu 40 000 Autos pro Tag zu den meist befahrenen Kreuzungen in Schleswig-Holstein gehören. Einig sind sich die großen Parteien auch über zwei weitere Baumaßnahmen: die Westumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte. Berliner Allee soll in Richtung Süden verlängert werden Angehen will die CDU auch die Verlängerung der Berliner Allee nach Süden zur Tannenhofstraße und nach Norden zum Buchenweg - ein Projekt, das die SPD und die Gutachter abgelehnt haben. "Der Bereich rund um das Herold-Center muss entlastet werden", sagt Schlichtkrull. Er weist darauf hin, dass nicht alle neuen Straßen auf einmal gebaut werden können, sondern schrittweise realisiert werden müssen. "Und natürlich muss das Geld da sein", sagt der CDU-Fraktionschef. Die Konsolidierung des angeschlagenen Stadthaushaltes wird ein weiterer Schwerpunkt der CDU in den nächsten fünf Jahren sein. Denkbar sei, dass Volkshochschule und Musikschule die Einnahmen beispielsweise durch höhere Gebühren oder eine andere Gebührenstruktur verbessern. Diesen Weg hat die VHS schon eingeschlagen. Tabu sei auch nicht, eine Bücherei zu schließen - im vorigen Sommer hatten CDU und FDP mit dem Vorschlag, die Bücherei Garstedt zu schließen und das Grundstück zu verkaufen für viel Wirbel gesorgt. "Für Entscheidungen ist es jetzt zu früh, wir werden darüber ganz offen sprechen", sagt Schlichtkrull, der erste Schwerpunkte zusammen mit den Fraktionskollegen während einer Klausurtagung am Wochenende festlegen wird. Da wird auch über die Zukunft der städtischen Betriebe und Einrichtungen diskutiert. Leitlinie soll die Wirtschaftlichkeit sein. Schlichtkrull kann sich gut vorstellen, dass die Stadtwerke in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt werden, die Stadt aber zu 100 Prozent Eigentümerin bleibt. "Das wäre eine zeitgemäße Betriebsform für ein Unternehmen, das sich auf dem Markt bewähren muss", sagt der CDU-Fraktionschef. Die Folge wäre, dass das städtische Rechnungsprüfungsamt (RPA) nicht mehr zuständig ist - das RPA hatte im vorigen Sommer erhebliche Missstände bei den Norderstedter Stadtwerken aufgedeckt (die NZ berichtete). Auch über die Neuorganisation anderer städtischer Einrichtungen wie die Bauhöfe müsse nachgedacht werden. "Wir werden dabei immer unsere Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern im Auge haben", sagt Schlichtkrull.

10.03.2003: Wenn es tagsüber brennt, gibt es Personalprobleme: Nicht jeder Feuerwehrmann darf seinen Arbeitsplatz verlassen. 0 Kreis Segeberg. Die Einsatzzahlen der freiwilligen Feuerwehren im Kreis Segeberg sind im vergangenen Jahr extrem in die Höhe geschnellt. Die ehrenamtlichen Helfer wurden 3725-mal alarmiert - ein Anstieg um 67 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Das ist eine bisher nie dagewesene Steigerung", sagt Kreiswehrführer Hans-Jürgen Berner (54). Im Jahr 2001 waren die 115 Wehren zu 2228 Einsätzen ausgerückt. Die meisten Einsätze sind auf die Unwetter des vergangenen Jahres zurückzuführen. Während der extremen Regenfälle und ungewöhnlich heftigen Stürme löste die Leitstelle 2181 Alarmmeldungen "Technische Hilfsleistung" aus. Das bedeutete: Gebäude leerpumpen, umgestürzte Bäume zerlegen, abgedeckte Dächer sichern. Zu Brandeinsätzen wurden die Feuerwehren nur in 301 Fällen gerufen. Die Einsatzzahlen sind kontinuierlich angewachsen: 1998 lag die Zahl der Alamierungen noch bei 1683. Trotz der stetigen Zuwachsraten stellt zwar niemand bislang ernsthaft das kreisweite System der freiwilligen Feuerwehren in Frage, doch ihr Engagement bringt immer mehr ehrenamtliche Retter in Bedrängnis. Berner: "Es ist ganz deutlich, dass die Sorge um den Arbeitsplatz wächst." Die Folge: In vielen Betrieben dulden die Vorgesetzten nicht mehr, dass ihr Mitarbeiter plötzlich seinen Arbeitsplatz verlässt, um mit seiner Feuerwehr auszurücken. Immer mehr Wehren haben am Tag Probleme, genügend Personal zu mobilisieren. "In manchen Dörfern ist man froh, wenn ein Fahrzeug mit dem erforderlichen Personal besetzt werden kann", sagt Berner. Daher werde auf dem Land schon mal eine Wehr zur Verstärkung alarmiert, weil der Disponent in der Rettungsleitstelle fürchten muss, dass die zuständigen Retter personell den Einsatz allein nicht bewältigen können. Doch nicht nur die Sorge und der Unwillen mancher Arbeitgeber bereiten der Feuerwehr Kopfzerbrechen. Immer weniger Bewohner der Dörfer arbeiten an ihrem Wohnort, sind also nicht wie Landwirte oder viele ortsansässige Handwerker bei einem Alarm schnell in der Wache. Die Hoffnung, die personelle Lücke mit der Öffnung der Feuerwehren für Frauen füllen zu können, habe sich nicht erfüllt, sagt Berner. In den Wehren des Kreises arbeiten 160 Frauen im aktiven Dienst. Deutliche Verstärkung kommt hingegen aus den Jugendfeuerwehren: "Damit ist unser Nachwuchs gesichert." Berner appellierte an die soziale Verantwortung der Betriebe, Mitarbeitern den Dienst bei der Feuerwehr zu ermöglichen. "Das müsste schon im eigenen Interesse geschehen", meint Berner. "Brennen kann es überall." Die Feuerwehr hat inzwischen 15 Betriebe im Kreis Segeberg ausgezeichnet, die die Arbeit der Retter tatkräftig unterstützen. Dass die Einsatzzahlen und damit die Sorgen der Feuerwehrleute ständig wachsen, ist jedoch nicht allein auf Wind und Wetter zurückzuführen. In seinem Jahresbericht kritisiert Berner die Firmen, die die Kosten für die Wartung ihrer Brandmeldeanlagen scheuen und stattdessen lieber Fehlalarme in Kauf nehmen, zu denen die Feuerwehr ausrückt. Eine Gebührenpflicht für diese Einsätze könnte Abhilfe schaffen, meint der Kreiswehrführer. Zusätzlich könnten die Feuerwehren entlastet werden, wenn Hausbesitzer die wenigen Zentimeter Wasser in ihrem Keller selbst beseitigen würde. Auch ein daumendicker Zweig, der auf der Straße liege, müsse nicht von der Feuerwehr beseitigt werden. Wenn jedoch Leib und Leben, Hab und Gut in Gefahr sei, stehe die Feuerwehr jederzeit bereit, betonte Berner. Wie aufwändig der Dienst bei der Feuerwehr sein kann, zeigt ein Beispiel aus Norderstedt: Wenn der Alarmton aus seinem Funkmeldeempfänger schrillt, ist Dominic Paetsch (40) schon unterwegs. Der Gas- und Wasser-Installateur ist Gruppenführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt - ein ehrenamtlicher Job, der Zeit und Kraft kostet. Die Einsätze: Rund 100 Stunden im Jahr fehlt Paetsch an seinem Arbeitsplatz bei der Norderstedter Firma Stapelfeldt, weil er im Einsatz ist. Sein Arbeitgeber ist förderndes Mitglied der Feuerwehr und verzichtet darauf, sich den Arbeitsausfall von der Stadt erstatten zu lassen. Neben den 100 Stunden ist Paetsch auch nachts und an Wochenenden im Einsatz. Übungen: Alle zwei Wochen trainieren Paetsch und seine Kameraden rund drei Stunden für ihre Einsätze. Vorbereitung: Alle zwei Monate entwickelt Paetsch Konzepte für die Ausbildung seiner Gruppe. Dauer: jeweils fünf bis sechs Stunden. Vorstand: 15 bis 20 Stunden ist Paetsch für den Vorstand im Dienst, kümmert sich um den Brandschutz und bereitet Veranstaltungen vor. Ausbildung: Viermal im Jahr unterrichtet Paetsch Neulinge jeweils acht Stunden über Feuerwehrtechnik. "Für einen Gruppenführer ist diese Arbeitsbelastung normal", sagt der Familienvater, der zwei Kinder im Alter von sechs und zwölf Jahren hat

11.03.2003: Grüne Alternative gegen CDU-Pläne zur Verkehrspolitik 0 Norderstedt. "Norderstedt - die junge Stadt im Grünen", damit sei es jetzt endgültig vorbei, befürchtet die Grüne Alternative Liste in Norderstedt (GALiN). "Denn die absolute Mehrheit der CDU lässt für die Stadtentwicklung in Norderstedt Schlimmes ahnen", sagt Anette Reinders von der GALiN. Die CDU hatte mehrere Verkehrsvorhaben für die kommende Legislaturperiode angekündigt: Unter anderem den Autobahnanschluss für Norderstedt-Mitte, den Umbau des Knotens Ochsenzoll, die Ortsumgehung Garstedt, die Verlängerung der Berliner Allee und die Querspange Glashütte. "Wir sehen diese Projekte sehr kritisch", betont Anette Reinders. "Denn unsere Verkehrsprobleme in Norderstedt werden damit nicht gelöst." Neue Straßen brächten keine Entlastung, sondern zögen schließlich nur neuen Verkehr nach sich. "Man muss sich nur unsere Nachbargemeinde Henstedt-Ulzburg ansehen", sagt Anette Reinders. "Weder der Autobahnanschluss noch die Ortsumgehung haben dort eine nennenswerte Entlastung des innerörtlichen Verkehrs gebracht. Jetzt wird dort sogar schon über einen zweiten Autobahnanschluss nachgedacht." "Die CDU täte gut daran, dass Wahlergebnis im Detail zu analysieren", empfiehlt Anette Reinders. Denn die überdurchschnittlichen Wahlergebnisse der GALiN in Garstedt führt sie darauf zurück, dass die Bürger sich dort deutlich gegen die geplante Ortsumgehung Garstedt ausgesprochen hätten. Die GALiN hofft nun, dass fehlende finanzielle Mittel die Verwirklichung der Projekte unmöglich machen. Ansonsten denkt sie über Bürgerentscheide nach, um Straßenbauvorhaben zu verhindern. "Problematisch bleibt trotzdem", sagt Anette Reinders, "dass jetzt mit absoluter Mehrheit der CDU der Flächennutzungsplan verabschiedet wird. Damit werden gravierende Weichenstellungen für Norderstedts Zukunft gefällt, die keineswegs in unserem Sinne sind."

12.03.2003: Wird die Bücherei Garstedt geschlossen? Die SPD in Norderstedt befürchtet, dass die CDU nach ihrem Wahlsieg ihre Schließungspläne wieder aus der Schublade ziehen könnte. Im vorigen Sommer hatten CDU und FDP in der Stadtvertretung beantragt, die Bücherei zu schließen und das Gebäude an der Europaallee zu verkaufen, um so Geld in die leere Stadtkasse zu bekommen. Maxi Unseld, begeisterte Nutzerin der Bücherei, sammelte damals 350 Protestunterschriften und gründete den "Freundeskreis der öffentlichen Büchereien in Norderstedt." SPD und Grüne stimmten in der Stadtvertretung gegen die Schließung. Jetzt aber haben sich mit der Wahl die Mehrheitsverhältnisse geändert. "Wir befürchten, dass nun andere Entscheidungen getroffen werden", heißt es bei der SPD. Die CDU will über konkrete Sparpläne allerdings erst nach den Frühjahrsferien beraten. "Im vorigen Jahr konnte nur knapp ein Lesenotstand durch Büchereischließungen in Norderstedt verhindert werden", sagt Maxi Unseld. "Wir werden uns weiterhin für den Erhalt der Bücherei einsetzen."

17.03.2003: "Diese Antworten genügen mir nicht", sagt Maria-Luise Slevogt. Seit der Umbau des Garstedter Busbahnhofs begann, kämpft die Stadtvertreterin (SPD) um Parkplätze für Behinderte vorm Ärztehaus und einen behindertengerechten Zugang aus dem Parkhaus (die NZ berichtete). Jetzt richtete sie bei einer Sitzung des Planungsausschusses noch einmal mehrere Fragen an die Stadtverwaltung. Ihr Fazit: "Ich bin nicht zufrieden, weil sich bisher nichts bewegt hat." "Das Ärztehaus muss für alle Patienten gut erreichbar sein", fordert sie. "Denn dafür wurde es schließlich gebaut." Sie bemängelt, dass vor dem Gebäude keine Kurzzeitparkplätze für Patienten eingerichtet werden. Außerdem sei ein behindertengerechter Zugang aus dem Parkhaus nicht möglich, da die schweren Brandschutztüren für Rollstuhlfahrer nicht zu öffnen seien. Erschwerend komme hinzu, dass das Parkhaus später öffne als die Arztpraxen. Maria-Luise Slevogt kritisiert außerdem, dass Krankenwagen in Zukunft hinter dem Ärztehaus halten sollen. Denn ins Parkhaus können sie wegen ihrer Höhe nicht fahren. "Es ist den Patienten nicht zuzumuten, das ganze Gebäude entlang geschoben zu werden, den Blicken der Passanten ausgesetzt", betont sie. Auf ihre Anfragen antwortete die Stadt, dass sie momentan mit den Grundeigentümern verhandele, um zu erreichen, dass die Barrieren am Parkhaus verändert und die Öffnungszeiten angeglichen würden. Grundsätzlich bestände ein Einvernehmen mit den Eigentümern, das Ärztehaus für alle erreichbar zu machen. "Die Zufriedenheit der Verwaltung stört mich", sagt die Politikerin. "Denn noch hat sie gar nichts erreicht." Sie will das Thema deshalb bei der nächsten Ausschusssitzung am 27. März erneut ansprechen.

18.03.2003: Norderstedter Eltern empört - sie wollen den Unterrichtsausfall nicht länger hinnehmen. 0 Norderstedt. "Wir Eltern sind über die bisherige Bildungspolitik maßlos enttäuscht" schreibt der Schulelternbeirat der Realschule Garstedt jetzt an Kultusministerin Ute Erdsiek-Rave. Der Zorn der Eltern richtet sich vor allem gegen die Tatsache, dass die Lehrerplanstellen so knapp bemessen seien, dass "ein zehnprozentiger Unterrichtsausfall bereits zum Normalfall erklärt worden ist." Die Gesamtzahl der tatsächlich unterrichteten Wochenstunden an der Schule beträgt für die 370 Realschüler nur 454 statt in der Stundentafel vorgesehener 480 Stunden. Wöchentlich kommt es also zu 26 Fehlstunden an der Schule. Das entspricht einer vollen Stelle. Für die Realschule Garstedt bedeutet dies, dass in den fünften Klassen nicht, wie vorgeschrieben, jeweils fünf Stunden Deutsch, Englisch und Mathematik unterrichtet werden, sondern nur vier Stunden. In den höheren Klassen werden zwei Stunden die Woche weniger unterrichtet als vorgesehen. "Der Schlüssel für die Berechnung der Planstellen an den Schulen ist zu niedrig", bestätigt Rolf Latte, Konrektor der Realschule. "Mit einer weiteren Planstelle von 27 Unterrichtsstunden in der Woche könnte unsere Schule auch endlich wieder Arbeitsgruppen anbieten, was bisher wegen Lehrermangel entfallen muss." Die Eltern machen sich in einer solchen Situation Sorgen um die Bildungschancen ihrer Kinder: "Der Lehrplan kann wegen der Fehlstunden schon in den unteren Klassen nicht erfüllt werden." Damit fehlten die dringend benötigten Grundlagen für die weiteren Schuljahre. "Das Lerndefizit wird in die nächste Klassenstufe mitgenommen", schreibt der Schulelternbeirat an die Ministerin. "Die Defizite des Wissens häufen sich in den nachfolgenden Jahrgangsstufen." Die Orientierungsstufe bestände somit nur auf dem Papier. "Eine Orientierung gibt es nur nach unten in Richtung Hauptschule", sagen die Eltern. "Denn ein sehr guter Realschüler könnte nur mit Nachhilfestunden den Anschluss an die siebte Klasse des Gymnasiums schaffen und wird deshalb von den Lehrern meist gar nicht zum Aufstieg ermuntert." Letztendlich sei für die Schulabgänger auch der Wechsel zu einem Fachgymnasium erschwert. Die Eltern der Realschüler sind empört und teilen das der Ministerin auch in klaren Worten mit: "Diese Mängel im System werden vorsätzlich von Ihnen dadurch gefördert, dass Sie auch weiterhin in diesem sehr wichtigen Bildungsbereich erneut Kürzungen und Umschichtungen vornehmen wollen. Wir stellen fest, dass der Landeshaushalt in diesem Bereich desolat ist. Ihre Versuche, durch neue Verteilungsschlüssel Planstellen zu schaffen, verfehlen das wirkliche Ziel, nämlich bessere Bildung an unsere Kinder zu vermitteln." Mit diesen Vorwürfen konfrontiert, verwies das Kultusministerium in einem Gespräch mit der Norderstedter Zeitung lediglich darauf, dass die Schulen den Einsatz der Lehrer flexibel handhaben könnten. In einem Brief an den Schulelternbeirat werde die Ministerin auf die speziellen Probleme an der Realschule Garstedt eingehen. Die Eltern hoffen auf eine baldige Antwort und Taten aus Kiel: "Die Auswertung der Pisa-Studie belegt eindrucksvoll, woran es in der Ausbildung mangelt. Stellen Sie ausreichend Mittel zur Verfügung, so dass die vollständige Stundentafel erfüllt werden kann."

21.03.2003: 140.000 Euro investiert die Stadt für 260 komplette Monturen. 0 Norderstedt. Was für die Feuerwehr in Paris gut ist, kann für die Kameraden in Norderstedt nicht schlecht sein. Lange hat eine Arbeitsgruppe der vier Ortswehren nach neuer Schutzkleidung gesucht, die modernen Anforderungen entspricht. Beim italienischen Hersteller Tacconi wurden die ehrenamtlichen Helfer schließlich fündig - mit dem Modell, mit dem ihre französischen Kollegen in der Hauptstadt Paris bereits gute Erfahrungen gemacht haben. 140 000 Euro investiert die Stadt in die Jacken und Hosen, dafür erhalten die Feuerwehren 260 komplette Monturen. Die erste Teillieferung ist jetzt angekommen und wird an die Feuerwehrleute in Garstedt und Friedrichsgabe verteilt. Äußerlich unterscheidet sich die neuen Schutzanzüge kaum von den alten, die im Jahr 1994 angeschafft wurden. Lediglich die Reflexstreifen sind anders angeordnet. Das Innenleben ist hingegen völlig anders und soll den ehrenamtlichen Helfern die Arbeit künftig erleichtern. Besonders wichtig: In die Kleidung dringt Hitze nur langsam ein, Schweiß wird in einer Membran aufgefangen. Arm- und Beinöffnungen sind so geschnitten und abgedichtet, dass kaum Wasser eindringen kann. Diese Konstruktion schützt nicht nur vor Kälte und Nässe. Sie verhindert auch, dass bei plötzlicher Hitze die Feuchtigkeit explosionsartig verdampft und der Feuerwehrmann sich schwere Verbrühungen zuzieht. "Das ist das Beste, was es zurzeit auf dem Markt gibt", sagt Gemeindewehrführer Joachim Seyferth (45). Alle größeren Feuerwehren gehen inzwischen dazu über, sich mit dieser Schutzkleidung auszurüsten. Die alten Jacken und Hosen hängen auch künftig in den Wachen - als Reserve, wenn die neue Montur nach einem Einsatz in der Reinigung ist. Die vor 1994 benutzte Feuerwehrkleidung, die bisher als Reserve diente, wird ausgemustert. Sie entspricht nicht mehr den Sicherheitsvorschriften. Die Jacken halten nicht einmal Regen ab.

26.03.2003: Die Ulzburger Straße hatte schon immer herausragende Bedeutung: Sie trennte etwa von 1400 an die frühere Herrschaft Pinneberg mit den Gemeinden Garstedt und Friedrichsgabe im Westen und das Gut Tangstedt mit den Gemeinden Harksheide und Glashütte im Osten und später die Kreise Pinneberg und Stormarn - bis zu Gründung Norderstedts im Jahr 1970 behielt die Straße ihre doppelte Funktion als wichtige Nord-Süd-Verbindung und Ost-West-Trennscheide. Selbst heute schafft die Post nicht immer den Weg über die Straße, bekommen die Friedrichsgaber Werbe- und Wurfsendungen, die die Harksheider nicht erreichen. Die Straße war Teil der historischen Nord-Süd-Achse Holsteins, auf der der dänische König 1777 die "Holsteinische fahrende Post" einrichtete. 1868 kam es mit dem preußischen Verwaltungssystem zur Gründung der Landkreise. Ein Grenzstein steht noch am Steindamm/Ecke Ulzburger Straße. Vom 15. bis 18. Jahrhundert wurden über die Ulzburger Straße Ochsen zur Hamburger Fähre Zollenspieker getrieben. Nach Gründung der Bundesrepublik wurde aus der Ulzburger Straße die Bundesstraße 433. 1919 erkannte Hamburgs Oberbaudirektor Fritz Schumacher die städtebauliche und verkehrsplanerische Bedeutung der Straße, die Bestandteil der von ihm entwickelten Siedlungspolitik entlang der Achsen war. Nach rund 600 Jahren Geschichte steht der Ulzburger Straße mit der Umwandlung zur Stadtstraße wieder mal eine Frischzellenkur bevor.

28.03.2003: Zehn Millionen Euro muss die Stadt dafür aufbringen - und das trotz der leeren Stadtkasse. 0 Norderstedt. Nicht nur der Neubau von Straßen ist ein zentrales Thema in Norderstedt. "Auch die Pflege des bestehenden Verkehrsnetzes wird uns in den nächsten Jahren intensiv beschäftigen", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote (47). Viele Straßen sind marode, sie müssen von Grund auf saniert werden. Gut zehn Millionen Euro seien nötig, um die Straßen in Stand zu setzen - eine Summe, die angesichts der Ebbe in der Stadtkasse nur langfristig aufzubringen ist. "Deswegen lautet unsere Philosophie: Lieber etwas langsamer, dafür aber solide sanieren, als Flickschusterei zu betreiben", sagt Grote. Wird nur die Asphaltdecke erneuert, klaffen relativ schnell Löcher und Risse im Belag. Der Winter hat die Schwächen ans Licht gebracht: Die Fahrbahnen haben sich in Schlaglochpisten verwandelt. Das Reparaturteam ist im Dauereinsatz, um die Löcher zu flicken. Schadensersatz für Schlagloch-Schäden am Auto muss die Stadt nur zahlen, wenn sie ihrer Fürsorgepflicht nicht nachkommt. "Wir haben aber ständig Kontrolleure im Einsatz und arbeiten die Straßenschäden kontinuierlich ab", sagt Grote. Viele Straßen brauchen einen neuen, stabilen Unterbau, damit sie den extremen Belastungen standhalten. Gerade Norderstedt leidet, so Grote, darunter, dass die meisten Straßen nicht mit dem schnell wachsenden Verkehr Schritt gehalten hätten. Als Langenharmer Weg, Harckesheyde oder Ochsenzoller Straße angelegt wurden, war die Zahl der Autos deutlich niedriger als jetzt. Einige Straßen waren Anfang der 50er-Jahre schlichte Feldwege, die einfach nur eine Teerdecke erhielten, als die anliegenden Gebiete besiedelt wurden. "Dazu zählen unter anderem Kastanienweg, Platanenweg und Pappelstieg, Alter Heidberg und Dornbusch", sagt Herbert Paschen (67, CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses. Teilweise seien die Ränder abgebröckelt, die Schwarzdecke fast vollständig abgefahren, die Straßen uneben und bei Regen mit Pfützen übersät. Paschen fordert, dass nicht immer nur die großen Straßen berücksichtigt werden: "Wir dürfen die Wohn- und Gemeindestraßen nicht vernachlässigen, denn auch hier fahren Müllfahrzeuge mit hohem Gewicht." Heute hat die Stadt mit die größte Verkehrsdichte bundesweit, doch der Ausbau der Straßen folgt nur zögerlich dem rasanten Anstieg der Autos. In den vergangenen Jahren hat die Verwaltung den Sanierungsstau etwas abgearbeitet: Die Garstedter Feldstraße wurde erneuert, in Harksheide wurden gleich mehrere Straßen aktuellen Anforderungen angepasst: Alter Kirchenweg und Langenharmer Weg wurden modernisiert. Momentan verpassen Bauarbeiter dem Stonsdorfer Weg einen neuen Fahrbahnaufbau. Die viel befahrene Ost-West-Verbindung wird auf 6,50 Meter verbreitert. Eine Million Euro investiert die Stadt in das Projekt, das sich durch den Konkurs der Baufirma verzögert hat. Jetzt wurde eine neue Firma gegründet, die Arbeiten können weitergehen. Paschen verweist auf eine Möglichkeit, das nötige Geld aufzutreiben: "Viele Straßen wurden noch nicht endgültig ausgebaut, so dass die Maßnahmen noch nicht mit den Anliegern abgerechnet sind." Der Endausbau sei bisher an Kleinigkeiten gescheitert und müsse nun möglichst schnell erledigt werden, damit die Kosten nicht unnötig steigen. In diesem und im nächsten Jahr gehört die Sanierung der Straßen zu den Arbeitsschwerpunkten der Norderstedter Stadtverwaltung. Folgende Straßen sollen noch in diesem Jahr von Grund auf überholt werden: Poppenbütteler Straße, Bahnhofstraße, Oststraße, Alter Heidberg und Grüner Weg. Im kommenden Jahr wollen die Bauarbeiter die Marommer Straße, Wiesenstraße, Stormarnstraße, Schützenwall, Forstweg und Lütjenmoor angehen. "Damit werden wir die dringendsten Arbeiten erledigt haben und stehen im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden gut da", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote (47). Es werde schon wegen der knappen Finanzen bei jedem Projekt genau geprüft, ob eine Grundsanierung nötig ist oder es reicht, nur die Fahrbahndecke zu erneuern.

31.03.2003: Ochsenzoller Straße: Anwohner erinnern an Zusage 0 Norderstedt. Wo bleibt der versprochene Kreisverkehr, der die Ochsenzoller Straße entlasten soll? Das fragt die Initiative "Bürger und Staat" (B.U.S.). Anwohner der Ochsenzoller Straße hatten sich Anfang der 90er-Jahre zusammengeschlossen, um die Lebensqualität entlang der viel befahrenen Straße in Garstedt zu erhalten. Sie beklagen, dass die historische Wohnstraße immer mehr zur Gastronomie- und Gewerbemeile verkomme. "Die Erweiterung des Herold-Centers und die Restaurants bringen uns eine wachsende Zahl von Autos. Lärm und Abgase nehmen zu", sagt Initiativen-Sprecher Jürgen Prignitz. Belästigt fühlt er sich auch durch den Autohändler. Selbst spät abends würden die Transporter noch Fahrzeuge bringen und holen. Die B.U.S. fordert und kritisiert nicht nur, sie hat sich auch selbst für eine lebenswerte Stadt engagiert: So hat die Familie Prignitz drei Bäume für den Willy-Brandt-Park gespendet und gepflanzt. Die Anwohner-Initiative hat zudem einen Naturpreis ins Leben gerufen, der Ende 2000 erstmals an drei Norderstedter vergeben wurde. Umso mehr haben es die Anwohner begrüßt, als der jetzige Bürgermeister Hans-Joachim Grote (CDU) unmittelbar vor seiner Wahl am 24. August 1998 eine kurzfristige Lösung der Verkehrsbelastung angekündigt habe: Der Verkehrsfluss sollte durch einen Kreisverkehr an der Kreuzung Ochsenzoller Straße/Achternfelde verbessert werden. Doch bisher ist der Kreisel noch nicht da. "Wir haben uns bisher in Nachsicht geübt und uns mit den Staus und dem Lärm abgefunden. Doch die letzte Auskunft der Stadtverwaltung hat uns herb enttäuscht", sagt Jürgen Prignitz. Ende Februar habe es im Rathaus geheißen, es sei kein Geld für das Projekt vorhanden. Nun wendet sich die B.U.S. mit der alten Forderung an die CDU. Sie hat nach der Wahl die absolute Mehrheit und müsse das Verprechen "ihres" Bürgermeisters jetzt einlösen.

April

01.04.2003: DAS DATUM 1. APRIL 1987 Nach jahrelangen Diskussionen über eine neue Sporthalle für den Norderstedter Stadtteil Garstedt macht die SPD jetzt einen Vorschlag: Eine 45 x 27 Meter große Halle soll neben dem Coppernicus-Gymnasium gebaut werden. DIE FRAGE WIE TEUER IST BENZIN? Margret Lohfing, Inhaberin der HEM-Tankstelle an der Ulzbur- ger Straße in Norderstedt, sagt: "Die Benzinpreise haben den tiefsten Stand in diesem Jahr erreicht. Diesel kostete gestern Nachmittag bei uns 86,9 Cent, Normalbenzin 102,9 und Super 104,9 Cent."

01.04.2003: "Das Sozialwerk ist ein Teil meines Lebens geworden", sagt Heideltraud Peihs (64), Leiterin der Einrichtung. Heute feiert sie ihr 25. Dienstjubiläum. Heideltraud Peihs hatte nach einer kaufmännischen Ausbildung und der Tätigkeit bei einer Bank für ihre beiden Kinder beruflich pausiert. 1974 begann sie stundenweise im Büro der sozialtherapeutischen Tagesstätte zu arbeiten. "Das wurde dann immer mehr", berichtet sie. Vor 25 Jahren wurde sie dann beim Sozialwerk angestellt und übernahm 1984 die Leitung. "Die Verantwortung und Vielfalt meiner Arbeit macht mir Spaß", sagt sie. Denn das Sozialwerk betreibt eine Altenpflegeschule, eine Tagesstätte und betreute Senioren-Wohnungen und eine Sozialstation. Außerdem bietet es psychologische Hilfe und Suchtberatung an. "Es war mir immer wichtig, dafür zu kämpfen, dass alle diese Abteilungen mit ihren insgesamt 30 Angestellten erhalten bleiben", sagt Heideltraud Peihs, die sich seit 1974 auch ehrenamtlich in der Kommunalpolitik engagiert. Als größte Erfolge der vergangenen 25 Jahre sieht sie den Umzug des vorher in Norderstedt verteilten Sozialwerks 1984 ins alte Garstedter Rathaus und den Umbau des Altbaus in seniorengerechte Wohnungen vor fünf Jahren. In einem Jahr wird Heideltraud Peihs 65 Jahre alt. "Dann höre ich auf. Ich wünsche mir, dass der Vorstand einen Nachfolger findet, der mit ebenso viel Herzblut das Sozialwerk weiterführt."

04.04.2003: Die CDU will Geld sparen. Konsequenzen einer Schließung sollen geprüft werden. 0 Norderstedt. Die Stadtbücherei in Garstedt steht wieder auf dem Prüfstand. Womöglich wird sie doch geschlossen. Schon im vergangenen Jahr war darüber gesprochen worden. Die CDU will jetzt von der Stadtverwaltung prüfen lassen, welche Konsequenzen sich aus einer Schließung der Stadtteil-Bibliothek am Herold-Center ergeben. "Nachdem die rot-grüne Mehrheit den Prüfauftrag im vorigen Sommer abgelehnt hatte, wollen wir ihn jetzt auf den Weg bringen", sagt CDU-Fraktionschef Rainer Schlichtkrull - die CDU hat nach der Kommunalwahl die absolute Mehrheit in der Norderstedter Stadtvertretung und kann einen solchen Beschluss allein durchsetzen. Entscheidend wird sein, wie stark der angeschlagene städtische Haushalt durch die Bücherei-Schließung entlastet würde. Die Bücherei-Schließung ist Teil eines Gesamtkonzeptes, mit dem die Christdemokraten den angeschlagenen Norderstedter Haushalt sanieren wollen. Die CDU hält drei Bibliothe- ken in Norderstedt für ausreichend. Der Lesenotstand werde nicht ausbrechen, wenn in Garstedt keine Romane und Sachbücher mehr ausgeliehen wer- den können. Die zentrale Bücherei im Norderstedter Rathaus sei nur zwei U-Bahn-Stationen entfernt. "Wir sagen aber schon jetzt auch ganz deutlich: Mitarbeiter werden nicht entlassen", sagt Schlichtkrull. Sie würden in die Rathausbücherei umgesetzt, um dort den Service für die Leser zu verbessern. Mit mehr Personal könne die Zentralbibliothek länger geöffnet werden. SPD-Kritik: Das ist sozialer Kahlschlag Die SPD spricht von einem"sozialen Kahlschlag", denn die CDU wolle auch Einschnitte bei der Jugendarbeit vornehmen und die Jugendsozialarbeit zentralisieren. Der neu gewählte Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Norderstedt, Heiner Köncke, kündigt Widerstand an: "Es kann nicht sein, dass die CDU ausgerechnet dort den Rotstift ansetzt, wo es die Schwächsten unserer Gesellschaft trifft." Die SPD habe in den vergangenen Jahren eine solide Haushaltspolitik betrieben und Schulden abgebaut. Die Sozialdemokraten wollen "sozial verträgliche Alternativen" zu den CDU-Sparplänen aufzeigen. Die CDU weist die Behauptungen, sie wolle an der Jugendarbeit sparen, entschieden zurück. "Davon war nie die Rede", sagt Schlichtkrull. Fest steht, dass es künftig keinen Umweltausschuss mehr geben wird. Der Ausschuss soll nicht wieder neu besetzt werden. "Umweltaspekte sind integrale Bestandteile von Planung. Deswegen gehören sie auch in den Planungs-, Bau- und Verkehrsausschuss", sagt Schlichtkrull. Die CDU habe sich die Protokolle des Umweltausschusses aus den vergangenen Jahren genau angesehen und sei zu dem Schluss gekommen, dass kaum wesentliche Beschlüsse gefasst worden seien. Es habe sich eher um eine Gesprächsrunde gehandelt, Besprechungspunkte hätten die Tagesordnungen dominiert.

07.04.2003: Christuskirche: Das Instrument ist nur mit Spenden in Höhe von 25 000 Euro zu retten 0 Norderstedt. Sie faucht und stöhnt, sie jault, ächzt und pfeift aus dem letzten Loch. Die Orgel in der Christuskirche ist nicht mehr ganz dicht. Obwohl mit 66 Jahren noch ziemlich rüstig, braucht die lädierte Dame dringend eine Kur. Die Königin der Instrumente muss neu herausgeputzt werden, wenn sie wieder klar klingen soll. Die Renovierung kostet insgesamt 25 000 Euro. Diese Summe kann die Christuskirche nur mit Sponsoren aufbringen. Einen beispielhaften Auftakt leistete das Akkordeon-Orchester Kayhude, das bei einem Benefiz-Konzert 800 Euro für die Orgel-Kasse einspielte. "Es knallt beim Anmachen, es stöhnt aus vielen kleinen Löchern, und die werden immer größer und lauter", erklärt Bernd Leste (55). Der Komponist und Kantor der Christuskirche weiter: "Es treten Heuler auf, weil die Pfeifen schon beim Ziehen der Register erklingen. Dann habe ich aber noch keine einzige Taste gedrückt." Grund: Die Dichtungen in der Windlade funktionieren nicht mehr einwandfrei. In feuchten Jahreszeiten verkleben die Filz-Dichtungen. Die Dichtungselemente klemmen. Statt satten, warmen Orgelklängen erzeugt der Organist nur noch dissonantes Pfeifen und Sirren. Durch tausendfachen Tastenanschlag treten zudem Windgeräusche auf, da das Dichtungsmaterial aufgerieben ist. "Leider liegen diese Dichtungen so tief in der Orgel, dass sie fast vollständig zerlegt werden muss", bedauert Leste und ergänzt: "Es macht Sinn, gleichzeitig die bald fällige Reinigung des Pfeifenwerks durchzuführen, denn diese allein kostet schon rund 9000 Euro." Das Instrument wurde zuletzt 1988 renoviert, damals für 120 000 Mark. Die Garstedter Orgel ist in Brustwerk, Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal aufgeteilt. Jedes Werk kann für sich gespielt werden, und demzufolge können auch die Reparaturen schrittweise erfolgen. "Wir können also mit der Renovierung schon starten, bevor wir die Gesamtsumme von 25 000 Euro in der Kasse haben", hofft Leste auf einen raschen Start der Orgel-Kur und zeigt, wie sehr sich der Filz der Alu-Abzugsdrähte unter dem Pfeifenkasten seiner Orgel abgeschleift hat und dadurch Windgeräusche statt Wohlklänge erzeugt. "Gute Kirchenmusik gibt es nur von einer guten Orgel" "150 Besucher unseres Konzerts zu Gunsten der Orgel, das hat eindeutig gezeigt, wie sehr die Menschen ihre Orgel lieben und wollen, dass sie wieder schön klingt", sagt Wilhelm-Löhmann Thoele vom Kayhuder Akkordeonorchester. "Es war höchste Zeit, die Spenden-Initiative für die Orgel zu starten", erklärt Peter Kröger. Der Vorsitzende des Kirchenvorstands der Christuskirche weiter: "Unser Musikausschuss wird sich in den nächsten vier Wochen weitere Aktivitäten wie Konzerte planen, um Spenden für die Orgel zu erhalten." "Wenn es gelingt, die Renovierung der Orgel aus Spendengeld zu finanzieren, ist das eine tolle Sache, denn das ist mit den dramatisch sinkenden Kirchensteuern einfach nicht mehr zu finanzieren", sagt Michael Schirmer (40). Das gelte auch für andere außerplanmäßige Projekte aller Norderstedter Kirchen. Der Pastor der Vicelin-Schalom-Kirche lobt: "Kantor Bernd Leste hat im Norderstedter Musikleben einen hohen Stellenwert." Sein Kollege Gunnar Urbach (50) von der Falkenbergkirche ergänzt: "Die Orgel muss renoviert werden, denn ich halte Kirchenmusik nach wie vor für sehr wichtig. Sie hat einen hohen seelsorgerischen Stellenwert. Gute Kirchenmusik aber gibt es nur von einer guten Orgel." Wer dem königlichen Instrument in der Christuskirche wieder zu Wohlklang verhelfen will, spendet auf das Christuskirchen-Konto 110 043 bei der Norderstedter Bank, BLZ 200 691 11, Stichwort "Orgelrenovierung".

09.04.2003: Bluesmusiker Tom Shaka aus Norderstedt feiert seinen 50. Geburtstag mit prominenten Kollegen. 0 Norderstedt. Der Rosenstieg in Garstedt ist eine gut bürgerliche Wohnstraße mit Einfamilien- und Doppelhäusern. Keine Gegend also, in der man einen der bedeutendsten Bluesmusiker der Gegenwart vermuten würde. Aber Tom Shaka wohnt hier gerne: Er führt abseits der Bühne ein Leben als Familienvater - mit einem kleinen Unterschied : Ein Protestplakat gegen den Irak-Krieg würden sich seine Nachbarn vermutlich nicht an die Haustür hängen. Heute wird der Musiker aus Connecticut 50 Jahre alt. Und er feiert stilgemäß im "Downtown Bluesclub" - im Hamburger Stadtpark begrüßt er Musikerkollegen wie Vince Weber, Axel Zwingenberger, Gottfried Böttger und Toni Sheridan. Tom Shaka ist ein Alleinunterhalter. Aber die Zuhörer haben oft den Eindruck, als spielte eine ganze Band: Seine treibenden Bassriffs auf der angezerrten elektrischen Gitarre, die klagenden Slides und der stampfende linke Fuß bilden in Kombination mit seiner ausdrucksstarken Bluesstimme ("Sie kommt vom Herzen und aus dem Bauch") eine Kombination, die fesselt. Auf der Couch im heimischen Wohnzimmer ist er hingegen ein ruhiger und nachdenklicher Gesprächspartner. Der Krieg im Irak beschäftigt Tom Shaka derzeit mehr als der Blues von Robert Johnson und Big Joe Williams. "Warum gibt es jetzt angesichts der vielen Opfer im Irak keine Schweigeminuten", fragt der Musiker, der lange in Texas gelebt und gespielt hat. Er hat seine Konsequenzen gezogen: Jedes Konzert beginnt er mit einer Schweigeminute. Seit über zehn Jahren lebt Tom Shaka mit seiner Frau Angelika (54), die er vor 26 Jahren kennen lernte, in Garstedt. Die 22 Jahre alte Tochter ist bereits ausgezogen. Als junger Musiker in Texas hat er einst vom glanzvollen Ruhm geträumt, ein Weltstar aber ist er nicht geworden. Trotzdem ist der Bluesmusiker zufrieden mit dem, was er erreicht hat. "Ich habe meine Seele nicht an den Teufel verkauft und bin mir selbst treu geblieben."

10.04.2003: Große Freunde in der Christuskirche: Nach dem NZ-Bericht kam eine ältere Dame spontan ins Kirchenbüro der Garstedter Kirche und legte einen Stapel Geldscheine auf den Tisch: 15 000 Euro für die Renovierung der Orgel. Dank dieser Spenderin kann der erste Bauabschnitt gestartet werden. Insgesamt kostet die Orgel-Kur etwa 25 000 Euro. "Die Spende hat in unserer Gemeinde große Freude ausgelöst," sagt Kantor und Kirchenmusikdirektor Bernd Leste (55). "Die Spenderin legte das Geld hin und sagte schlicht: ,Da, machen Sie was draus.'" Ihren Namen wollte sie nicht nennen, verriet aber, sie habe ihren Sparstrumpf durchgesehen und gedacht, für die Renovierung der Orgel wäre das Geld gut angelegt. Jetzt fehlen noch 9000 Euro in der Orgel-Kasse, und Kirchenmusikdirektor Leste hofft auf Menschen, die die Großherzigkeit der Spenderin zum Vorbild nehmen. Spendenkonto: Norderstedter Bank, Kontonummer 110 043, BLZ 200 691 11, Christuskirche. Stichwort: Orgelrenovierung.

11.04.2003: In allen Stadtteilen werden Jugendbeiräte gebildet. Sie sollen die Interessen der jungen Leute vertreten. 0 Norderstedt. Jessica (14), Sarah (13) und Mareike (12) wollen mitreden. Die drei Norderstedterinnen kandidieren für die Gremien, die der Jugend in der Stadt künftig eine starke Stimme geben sollen: Jugendbeiräte werden in jedem Stadtteil eingerichtet. In Garstedt, Glashütte, Friedrichsgabe, Harksheide und Norderstedt-Mitte werden sieben bis 15 Beiräte im Alter von zwölf bis 17 Jahren ihre Ideen für eine kinder- und jugendfreundliche Umgebung entwickeln und so weit wie möglich verwirklichen. Damit erfüllt Norderstedt eine Vorgabe aus der neuen Gemeindeordnung: "Während die Mitwirkung Jugendlicher bisher als Sollbestimmung gefasst war, ist sie jetzt ein Muss", sagt Jugenddezernent Harald Freter (41). Für die Stadt ist die Beteiligung des Nachwuchses nicht neu. Schon seit Jahren werden Kinder und Jugendliche gefragt, wenn es um Projekte geht, die sie betreffen. Als Beispiele nennt Freter die Workshops zum Thema Schulwegsicherung, die lokale Agenda 21 und die Umgestaltung von Schulhöfen. Zugleich sehen Politiker und Verwaltung die Chance, dass die Jugendvertreter in den Beiräten die Spielregeln der Demokratie einüben - ein wichtiges Übungsgelände, da Jugendliche mit 16 Jahren ihre Stimme bei den Kommunalwahlen abgeben dürfen. Wie bei den Erwachsenen müssen sie unterschiedliche Meinungen auf einen Nenner bringen, aus strittigen Ansichten Kompromisse machen. "Die Jugendbeiräte sollen nicht eine reine Spielwiese sein, sondern auch etwas erreichen können", sagt Henrika Lange (30), die das Mitbestimmungs-Projekt für die Stadtverwaltung koordiniert. Sie wird eng mit den Jugendpolitikern zusammenarbeiten und in enger Absprache mit den Fachämtern im Rathaus klären, wie realistisch die Vorschläge sind, ob sie in der geplanten Form angegangen oder erst einmal gestutzt werden. Soll beispielsweise eine Skater-Anlage gebaut werden, können die Jugendbeiräte einen Antrag im Ausschuss für junge Menschen stellen. Der Ausschuss muss die Anträge behandeln und die Jugendvertreter dazu hören. "Wie die erwachsenen Kommunalpolitiker müssen die Jugendbeiräte Ausschuss und Verwaltung von ihren Vorhaben überzeugen und Mehrheiten für ihre Projekte finden", sagt Freter. Eine entscheidende Rolle werden auch hier die Finanzen spielen. Eventuell müssen die Jugendvertreter sich auch selbst Sponsoren suchen. Eineinhalb Jahre brauchte die Mitbestimmung, ehe sie die formalen und politischen Hürden genommen hatte. Die Jungsozialisten und die Junge Union sowie Einzelkämpfer Jan Philipp Kötting hatten dem Ausschuss für junge Menschen unterschiedliche Konzepte vorgelegt. Daraus hat sich das Modell der Stadtteilvertretungen ergeben. "Doch dann standen wir vor einer Barriere, die uns lange Kopfzerbechen gemacht hat", sagt Freter. Eigentlich wollte die Verwaltung alle Jugendlichen in Norderstedt anschreiben. Doch der Datenschutz verbot den Abgleich mit den Angaben aus dem Einwohnermeldeamt. Henrika Lange fand einen anderen Weg: Sie zieht jetzt durch die Schulen, Jugendfreizeitheime, Kirchen und Vereine, um Sinn und Arbeit der Jugendbeiräte vorzustellen und Kandidaten für die Jugendbeiräte zu werben.

12.04.2003: Norderstedt muss beim Personal sparen - eine Folge der Tariferhöhung im öffentlichen Dienst. 0 Norderstedt. "Ich bin traurig" steht auf den Zetteln, die Rene (15) im Norderstedter Rathaus verteilt. Auch Sabrina (15) ist deprimiert: "Es ist schade, dass das tolle Angebot eingeschränkt wird." Die beiden haben mit weiteren Kindern und Jugendlichen im Norderstedter Rathaus dagegen protestiert, dass der Abenteuerspielplatz "Holzwurm" am Garstedter Müllberg einen Tag länger geschlossen ist als bisher. Nun können die Kinder und Jugendlichen nur noch dreimal pro Woche hämmern, sägen, Musik hören und lesen. Bisher war der Spielplatz an vier Tagen geöffnet. "Gerade für Norderstedt-Mitte ist dieser Spielplatz ein wichtiger Treffpunkt", sagt Gabriele Timm-Schmidt (40), die sich mit anderen Müttern und Vätern am Protestzug zum Rathaus beteiligt hat. Zwar gibt es noch das Jugendfreizeitheim "Bunker", doch da treffen sich die Älteren. "Auf den Abenteuerspielplatz können wir unsere jüngeren Geschwister mitnehmen, da können sich alle prima beschäftigen", sagt Sabrina. Sie liest gern, hört Musik und klönt. Rene tanzt auf der hölzernen Bühne zu Hip-Hop-Klängen, Jan und Marek (beide 9) hämmern Nägel in die ausrangierten Balken. Anlass für das eingeschränkte Angebot ist der Sparzwang der Stadt. Bürgermeister Hans-Joachim Grote (47) hatte nach den Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst einen Einstellungs- und Beförderungsstopp verhängt. Außerdem dürfen frei werdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Das trifft für die bisherige Regionalleiterin der Jugendarbeit in Norderstedt-Mitte zu. Sabine Krüger hatte einen befristeten Arbeitsvertrag, der Ende März ausgelaufen ist. Er wird nicht verlängert. Sechs Stellen sind für die Jugendbetreuer im Stadtteil vorgesehen, aber nur 4,5 sind besetzt. Eine Folge ist die reduzierte Öffnungszeit auf dem Spielplatz "Holzwurm". "Die Kinder haben in unserer Gesellschaft und auch in unserem schönen Norderstedt eben keine Lobby", sagt Gabriele Timm-Schmidt. Die personelle Situation habe sich kontinuierlich verschlechtert. Obwohl der Spielplatz, der seit 1999 besteht, täglich von 30 bis 40 Kindern und Jugendlichen besucht wird, seien die Honorarkräfte nicht mehr beschäftigt worden. Mütter seien eingesprungen. Sie holen mittwochs von der Norderstedter Tafel Lebensmittel, damit auf dem Spielplatz gekocht werden kann. Die SPD sagt es radikaler als die Eltern: "Die Kinder- und Jugendarbeit in Norderstedt soll durch Einsparungen ausgehöhlt und platt gemacht werden." Die Einschnitte seien nur ein Vorgeschmack auf das, was die Kinder und Jugendlichen unter der absoluten Mehrheit der CDU in der neuen Stadtvertretung erwartet. Die Beschäftigten in den Jugendeinrichtungen würden im Ungewissen gelassen über ihre berufliche Zukunft. "Eine solche Personalpolitik ist beschämend und arrogant zugleich", sagt SPD-Sprecher Michael Holtfoth. Da Bürgermeister Grote einen auswärtigen Termin hatte, empfing der stellvertretende Bürgermeister und Jugenddezernent Harald Freter (41) die protestierenden Kinder und Eltern. Er erklärte ihnen, wie es zur eingeschränkten Öffnungszeit "ihres" Spielplatzes gekommen ist. Die Verwaltung erarbeite zurzeit ein Konzept, wie die Jugendarbeit in Norderstedt trotz der unbesetzten Stellen möglichst optimal organisiert werden kann. Erste Ergebnisse sollen in vier Wochen vorliegen.

14.04.2003: Die neuen Straßen zerstören die Landschaft und gefährden die Tiere. Daher dürfen die Ortsumgehung Garstedt und die Querspange Glashütte nicht gebaut werden. Das fordern die Norderstedter Jäger, nachdem die beiden Straßenbauprojekte in die Bauleitplanung der Stadt aufgenommen wurden. "Die zunehmende Zerschneidung der Landschaft führt zur Isolation der Lebensräume für Tiere und Pflanzen", sagt Walter Ellerbrock (66) vom Hegering Norderstedt. Die Ortsumgehung Garstedt zerschneide die Garstedter Feldmark - ein wichtiges Rückzugsgebiet für Tiere und Pflanzen. Der Verkehr auf der geplanten Schnellstraße gefährde zudem das Grundwasser. Ähnliche negative Folgen bringe die Querspange Glashütte mit sich. Die Trasse soll vom Hummelsbütteler Steindamm zur Schleswig-Holstein-Straße führen und die Anwohner der Poppenbütteler Straße entlasten. "Wenn dann auch noch das Gewerbegebiet Glashütte erweitert und neue Wohnbauflächen an der Segeberger Chaussee ausgewiesen werden, sind ökologisch wertvolle Flächen von der Oberalsterniederung bis zu den Naturschutzgebieten Glasmoor und Wittmoor betroffen", sagt Ellerbrock.

14.04.2003: Norderstedt. Neun Jugendliche von der Realschule Garstedt beteiligen sich am "Internationalen Jugendprogramm". Das Programm will Jugendlichen eine Perspektive geben, wie sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. Ziel ist, Alternativen für das "Rumhängen" anzubieten. Dahinter steckt die Erkenntnis: Wer abhängt, kommt schneller auf dumme Gedanken und wird eventuell kriminell. Wer beim Jugendprogramm mitmacht, muss sich in den Aufgabenfeldern soziale Dienste, Talente, Fitness und Expedition bewähren. Die Teilnehmer arbeiten in Kindergärten, Altenheimen oder bei der Feuerwehr. Sie spielen Gitarre, lernen Karate und planen Kanu- und Radtouren. Wer sechs Monate durchhält, bekommt eine Urkunde und Auszeichnung in Bronze. Für ein Jahr gibt es Silber, für eineinhalb Jahre Gold. Jugendliche in 80 Ländern machen mit und lernen Tugenden, die sie auch im Berufsleben brauchen. Als erste Norderstedter Schule hatte sich die Hauptschule Falkenberg beteiligt. Nun übergab Jugendezernent Harald Freter die Aufgabenbücher an die Garstedter Realschüler. ( ms )

24.04.2003: Leserbriefe: An die Norderstedter Zeitung, Europaallee 3, 22850 Norderstedt E-Mail: nz@abendblatt.de Der lange Beifall widerspricht Bericht "Am guten Geschmack vorbei" - NZ vom 14. April Es war weder lautes Schimpfen zu hören, noch verunglimpfte Herr Kröhnert das Publikum. Dass politisches Kabarett kein weichgespültes Volkstheater auf Schmusekurs ist, damit muss jeder, der hingeht, rechnen. Man braucht einen gewissen Zugang zu Satire und sollte auch mal zwischen den Zeilen lesen. Ihre Kritik ist einfach nicht nachvollziehbar. Jedem, den ich gefragt habe, hat der Abend gefallen (und das waren nicht wenige). Der lange Beifall nach der Veranstaltung sprach Bände und widerspricht Ihrem Bericht. Torben Hingst Malenter Weg Norderstedt Politiker stopfen sich die Taschen voll "Wird die Bücherei geschlossen?" - NZ vom 4. April und "Erhöhung der Bezüge bei den Landtagsabgeordneten in Schleswig-Holstein" Es passt so typisch in unsere Zeit, gespart wird nur beim Volk, das sich nicht wehren kann. So denkt man an die Schließung der Bücherei Garstedt, Schließung bzw. Kürzungen bei den Kindertagesstätten, Einschnitte bei der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit, Kürzungen und geringste Erhöhung bei den Renten. Und was machen unsere Politiker? Sie stopfen sich die Taschen voll, statt auch zurückzustecken! Wir, ein Rentner-Ehepaar, sind fassungslos über die Frechheit, wie man sich ad hoc eine Erhöhung der Bezüge und Diäten in unangemessener Höhe zubilligt - zu den schon zu hohen Bezügen. Eine Erhöhung, die ein Arbeiter, Angestellter, Beamter oder Rentner in Jahrzehnten nicht erreichen kann. Die Kosten der unangemessenen Diätenerhöhung könnten zum Beispiel die Bücherei in Garstedt und die Kindertagesstätten für lange Zeit finanzieren. Diese Politiker sollten sich wegen ihrer Raffgier schämen. Man fragt sich immer, wo kommt die Politikverdrossenheit her? Dieses unverschämte Verhalten der Politiker trägt kräftig dazu bei. Ruth und Hans Hermann Tank Fibigerstraße 319 Hamburg Von Verkehrsdisziplin kann keine Rede sein "Norderstedt baut Tempo-Kontrolle aus" - NZ vom 31. März Am 7. Februar war eine Bilanz, wie schnell in den Tempo-30-Zonen in Norderstedt gefahren wird, noch nicht erstellt. Nun am 31. März liegen plötzlich sehr exakte Ergebnisse vor. Ich habe an diesen angeblich so ermittelten exakten Ergebnissen meine großen Zweifel, wenn ich sehe, wie schnell in der Straße, in der ich wohne, jeden Tag gefahren wird. Man wollte mir weißmachen, dass durch den ständigen Wechsel an den verschiedenen Standorten ein genauer Überblick erreicht wird. In unserer Straße wurde am 30. September 2002 das Gerät abgenommen. Seit mehr als einem halben Jahr ist hier kein Messgerät mehr aufgestellt worden. Hier wird lustig so schnell gefahren, wie jeder will. Von Verkehrsdisziplin kann keine Rede sein. Ich muss leider zu der Ansicht gelangen, dass Verwaltungsleute wohl kaum geeignet sind, über sinnvolle Verkehrsmaßnahmen ein fachkompetentes Urteil abgeben zu können. Dem Bürger darf es zugemutet werden, dass sich eine Gruppe von Verkehrsteilnehmern ständig disziplinlos verhält. Geändert wird erst dann etwas, wenn ein Kind einer Anwohnerfamilie oder aus dem angrenzenden SOS-Kinderdorf überfahren worden ist. Dann ist es aber leider zu spät. Norbert Müller Henstedter Weg 39 Norderstedt Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen und orthografische Angleichung vorbehalten

25.04.2003: "Tanz in den Mai" - die Hasloher Genossen bitten wieder zum Schwof. Die Tanz-Party des SPD-Ortsvereins beginnt am Mittwoch, 30. April, um 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr) im "Landhaus Schadendorf" (Kieler Straße). Eintrittskarten für sechs Euro gibt es unter anderem am Veranstaltungsort und bei der Lottoannahmestelle Krack (Garstedter Weg 21). An der Abendkasse kosten die Karten sieben Euro. Jeweils 50 Cent pro Karte spendet die Hasloher SPD für Waisenkinder in Retschitza (80 Kilometer entfernt von Tschernobyl).

28.04.2003: Betreuung: Horte werden umorganisiert und nehmen vormittags kleine Kinder auf. 0 Norderstedt. Die Betreuung der Hortkinder in Norderstedt und die Arbeitsplätze der Erzieherinnen sind auch im kommenden Schuljahr gesichert. Außerdem entstehen in Norderstedt zum Sommer rund 100 neue Halbtagsplätze für Kindergartenkinder in den Horten, womit die Stadt Millionen für den eigentlich geplanten Neubau zweier Kindergärten einspart. Verursacht wurden diese Änderungen durch die Einführung der verlässlichen Halbtagsgrundschule zum 1. August. Dann wird es keine Ganztagsplätze mehr in den Horten geben, da die Schulen vormittags garantierte Zeiten anbieten. Nachdem an dem ersten Entwurf des Kultusministeriums massive Kritik auch in Norderstedt geübt wurde, können die Beteiligten mit dem jetzt erzielten Kompromiss leben. "Die Lösung ist vernünftig", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Grote. "Das Nachsitzen der Landesregierung hat sich gelohnt", meint auch Heiner Köncke, Vorsitzender der Norderstedter SPD. Die Horte werden in Zukunft einen Frühdienst für 40 Euro im Monat, eine Zeit von Schulende bis 16 Uhr und Betreuung in den Ferien für 105 Euro monatlich und einen Spätdienst für 35 Euro anbieten. Dazu im Vergleich: Der Ganztagsplatz kostete bisher 230 Euro im Monat. Für Schulen mit Modul-Lösung, wie an der Niendorfer Straße oder Pellwormstraße, sind folgende Tarife vorgesehen: 6.30 Uhr bis Schulbeginn für 40 Euro im Monat, vom Schulende bis 14 Uhr für 52 Euro plus 69 Euro für Mittagessen und eine Betreuung von 14 bis 15 Uhr für 26 Euro. Die Betreuung in den Ferien kostet pro Woche 53 Euro. "Für jede Schule gibt es eine individuelle Lösung" "Wir müssen flexibel sein", betont Sozialdezernent Harald Freter. "Es wird für jede Schule eine individuelle Gestaltung der Betreuung geben." Ein Problem ist dabei die Kürze der Zeit, in der die verlässliche Halbtagsschule umgesetzt werden muss. "Mir fehlen immer noch 14 Lehrerstunden, die ich erst Mitte Mai zugeteilt bekomme. Solange kann ich keinen Hauptstundenplan erstellen", sagt Günther Nicolai, Leiter der Grundschule Harksheide-Nord. "Wir werden in jedem Fall versuchen, zumindest den Erstklässlern einen Unterrichtsbeginn um 8 Uhr zu garantieren. Um dies für alle Klassen zu erreichen, bräuchten wir sehr viel mehr Lehrer als uns das Land bewilligt." Erst wenn die Schulzeiten bekannt sind, kann Hortleiterin Brigitte Dehnert zuverlässig planen. 34 Kinder besuchen momentan, betreut von sechs Mitarbeitern, den städtischen Hort der Grundschule Harksheide-Nord. "Wenn die Schüler garantiert von 8 bis 12, beziehungsweise 13 Uhr in der Schule sind, werden wir eine Kindergartengruppe für Drei- bis Sechsjährige einführen", erklärt sie. Die Erzieherinnen werden morgens zunächst die Hortkinder betreuen, dann die kleinen Kinder übernehmen und ab Mittag wieder mit den Hortkindern arbeiten. "Wir freuen uns auf die Herausforderung", sagt die Hortleiterin. "So schaffen wir Platz für 20 Kinder und zwei Hortgruppen mit jeweils 15 Schülern." Allerdings muss in den Horten einiges umgebaut werden, bevor Kindergartengruppen aufgenommen werden können. So muss das Gelände des Horts Harksheide-Nord eingezäunt werden, für Waschbecken und Toiletten müssen Podeste gebaut werden, damit die kleinen Kinder sie erreichen. Außerdem muss die Stadt für den Garten Spielgerät für kleine Kinder anschaffen. "Das kostet zwar Geld", sagt Harald Freter, "aber es kommt uns wesentlich billiger als der Neubau von zwei Kindergärten, der notwendig geworden wäre, wenn wir keine zusätzlichen Plätze hätten schaffen können." Allein für die geplante Kita in Garstedt war eine Million Euro im Investitionsplan für 2005 vorgesehen. "Ich hätte mir gewünscht, dass das Land uns mehr Zeit für die Umsetzung der Konzepte gegeben hätte", sagt der Sozialdezernent. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir allen Kindern zum 1. August eine gute Betreuung anbieten können."

30.04.2003: Finanznot zwingt die Stadt zum Sparen. 0 Norderstedt. Die Stadtbüchereien in Norderstedt schränken vom 2. Mai an ihre Öffnungszeiten ein. So öffnen die Bibliotheken dann nicht mehr um 9 Uhr, sondern um 10 bzw. um 11 Uhr. In den beiden kleinen Zweigstellen in Glashütte und Friedrichsgabe können Leseratten künftig nur noch an drei Tagen Bücher, Zeitschriften, Musikcassetten ausleihen. Bisher konnten die Bürger den Service an fünf Tagen in Anspruch nehmen. Die Bücherei im Rathaus bleibt freitags geschlossen: "Im Vergleich zu den anderen Tagen haben an diesem Tag relativ wenige Leser das Angebot genutzt", sagt Büchereileiterin Susanne Martin. Stattdessen hat die Zentralbücherei nun am Mittwochnachmittag geöffnet. Damit wollen die Mitarbeiter Schülern und Berufstätigen eine zusätzliche Möglichkeit zur Entleihe bieten. Sonnabends rutscht die Öffnungszeit eine Stunde nach hinten. Damit reagiert das Team auf das veränderte Einkaufsverhalten, das auch im Einzelhandel zu beobachten ist: "Die Menschen gehen später aus dem Haus", sagt Susanne Martin. Als Grund für die Einschränkungen nennt sie die Finanznot der Stadt. Bürgermeister Hans-Joachim Grote hat einen Einstellungsstopp verfügt. Daher werden zweieinhalb Stellen in den Büchereien nicht wieder besetzt. "Da mussten wir sehen, dass wir mit den verbleibenden 26,5 Stellen das Angebot möglichst kundenorientiert gestalten", sagt die Büchereichefin. Die interne Vorgabe, dass immer mindestens zwei Büchereien geöffnet sein sollen, ist erfüllt. Damit sollen die Nutzer nach wie vor möglichst kurze Wege haben. Die Büchereien sind vom 2. Mai an wie folgt geöffnet: . Rathausbücherei: montags, dienstags und donnerstags von 11 bis 19 Uhr, mittwochs von 13 bis 19 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr. . Garstedt: montags, donnerstags und freitags von 11 bis 19 Uhr, mittwochs von 13 bis 19 Uhr, sonnabends von 10 bis 14 Uhr. . Friedrichsgabe: dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr. . Glashütte: montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 sowie von 14 bis 18 Uhr.

Mai

02.05.2003: Straßenbau, neue Wohngebiete und Gewerbeflächen - das wollen die Christdemokraten durchsetzen. 0 Norderstedt. Die CDU Norderstedt will ihre absolute Mehrheit nutzen, um eine langjährige Forderung durchzusetzen: den Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte. Eine Auffahrt zwischen den Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Quickborn sei überfällig, damit der Verkehr abfließen kann und die innerstädtischen Bereiche entlastet werden. "Es muss allerdings sichergestellt werden, dass die Autos über die künftige Westumgehung Garstedt und den Straßenzug Friedrichsgaber Weg/Oadby-and-Wigston-Straße verteilt werden und nicht in die Stadt hineindrängen", sagt CDU-Sprecher Manfred Limbacher mit Blick auf die bisherige Diskussion um den neuen Autobahnanschluss. Die Stadt hatte das Projekt von einem Ingenieurbüro prüfen lassen. Die Gutachter waren zu dem Ergebnis gekommen, dass die Entlastung relativ gering ausfällt. Die Anschlussstellen Schnelsen-Nord und Quickborn würden um maximal zehn Prozent entlastet, die Einfallstraßen Waldstraße, Halloh und Friedrich-Ebert-Straße zwischen zehn und 20 Prozent, die Rathausallee um zehn Prozent. Im Gegenzug müsste der ausgebaute Buchenweg 40 Prozent mehr Verkehr verkraften, die Mehrbelastung werde sich in die Ulzburger Straße fortsetzen. Die Verkehrssimulation hat ergeben, dass Falkenbergstraße, Schleswig-Holstein-Straße, In de Tarpen und Tannenhofstraße fünf Prozent mehr Autos aufnehmen müssten. Außerdem werde die Garstedter Feldmark durch die neue Trasse belastet. Die neue Zufahrt ist eines der Vorhaben, die die CDU auf ihrer Klausurtagung beschlossen hat. Zweiter Schwerpunkt beim Thema Verkehr ist der Bereich rund ums Herold-Center. "Lidl und Aldi zeigen, dass sich hier immer mehr Einzelhandel ansiedelt und mehr Verkehr nach sich zieht", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Schlichtkrull. Daher müssten die Straßen dringend entlastet werden. In den Überlegungen der CDU spielt die Verlängerung der Berliner Allee nach Norden und Süden eine Rolle. Doch neben diesem alten Plan gebe es neue Ideen, die aber noch nicht spruchreif seien. Mit hoher Priorität wollen die Christdemokraten eine Verbindung von der Segeberger Chaussee zum Glashütter Markt schaffen - die Zufahrt war bisher am Widerstand von SPD und Grünen gescheitert. Sie wollten die Grünflächen erhalten. Geschäftsleute und Anwohner drängen auf die Zufahrt, damit die dicht besiedelte Mittelstraße entlastet wird und zusätzliche Kunden das etwas versteckt liegende Einkaufszentrum ansteuern. Die CDU will ein neues Wohngebiet im Norden der Stadt schaffen. Die Flächen an der AKN-Station Meeschensee seien geeignet, da die Neubürger nur wenige Meter zur Bahn hätten und aufs Auto verzichten könnten. Möglichst schnell sollen die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden, damit das Garstedter Dreieck bebaut werden kann. Der Bereich an der U-Bahn-Haltestelle Richtweg ist das nächste größere Baugebiet in Norderstedt. Neue Häuser und Wohnungen sollen auch zwischen Mühlenweg und Harckesheyde gebaut werden. "Um nicht zu viel zustätzlichen Verkehr hierher zu ziehen, wollen wir die Bebauung stärker auflockern, da dieses Gebiet relativ weit von der Bahn entfernt liegt", sagt Schlichtkrull. Zudem will die CDU der Verwaltung den Auftrag erteilen, weitere Gewerbeflächen zu suchen. Die vorgesehenen Flächen an der Quickborner und an der Niendorfer Straße, wo das neue Frachtzentrum entstehen soll, reichten auf Dauer nicht aus. "Wir brauchen neue Arbeitsplätze, um den Lebensstandard in der Stadt zu halten", sagt Schlichtkrull. Die Projekte sollen in den neuen Flächennutzungsplan einfließen. Der Plan, der die Entwicklung Norderstedts bis zum Jahr 2030 festlegt, wird zurzeit erarbeitet. Die bisherigen Vorstellungen lehnt die CDU als zu konservativ ab. "Es fehlt jegliche Vision, und es bleibt zu wenig Raum für das Wachstum in einer Stadt, die sich als Teil der Metropolregion Hamburg dynamisch weiterentwickelt."

07.05.2003: Leserbriefe: An die Norderstedter Zeitung, Europaallee 3, 22850 Norderstedt E-Mail: nz@abendblatt.de Umsatzeinbußen bis 80 Prozent "Norderstedt: Chaos wegen Straßenschäden" - NZ vom 16. April Nun haben wir in der Woche vor Ostern also einen kleinen Vorgeschmack bekommen auf das, was uns beim geplanten großen Umbau der Ochsenzoll-Kreuzung jahrelang blühen wird: großräumiges Verkehrschaos rund um den Ochsenzoll. Mit großer Umsicht bei der Terminplanung wurde von der zuständigen Verwaltung ausgerechnet die Osterwoche für unbestritten notwendige Asphaltierungsarbeiten gewählt. Angekündigt waren die Arbeiten in der Zeitung vorwiegend für die Nacht, nur am Montag sollte tagsüber gearbeitet werden. Die Realität war dann leider ganz anders. Aber wen störte es am sicheren Schreibtisch, dass die Osterwoche durch die Feiertage ein überdurchschnittliches Verkehrsaufkommen aufweist oder dass diese Woche für viele Einzelhändler nach dem Weihnachtsgeschäft die stärkste Umsatzwoche darstellt und damit existenziell wichtig ist. Die Einzelhändler am Ochsenzoll hatten in dieser wichtigen Woche jedenfalls Umsatzeinbußen je nach Branche zwischen 20 und 80 Prozent zu beklagen. Diesen Zustand über drei oder vier Jahre - und am Ochsenzoll würde es leider kaum noch Geschäfte geben. Tobias Mährlein Heinrich-Lönnies-Straße 36 Norderstedt Bücherei nicht wegnehmen lassen! "Wird die Bücherei geschlossen?" - NZ vom 6. April Dass die Stadtbücherei Garstedt wieder auf der Liste für Einsparmaßnahmen im Bildungsbereich stehen wird, war mir bereits klar, nachdem man bei der CDU meinte, die Kommunalwahl gewonnen zu haben. Bei einer Wahlbeteiligung von nur 45 Prozent kann davon meiner Meinung nach nicht die Rede sein. Wenn man daraus dennoch den Schluss zieht, die öffentlichen Büchereien auf den Prüfstand stellen zu können, man habe schließlich die Mehrheiten auf seiner Seite, dann unterliegt man schlichtweg einem Irrtum. In Wirklichkeit geht es auch nicht darum, dass drei Büchereien in Norderstedt ausreichen. Wie wichtig gerade der Standort Garstedt ist, dass weiß man auch in der CDU. Schließung der Bücherei Garstedt und damit der Verkauf eines attraktiven Grundstücks, wobei es sich in meinen Augen um Verscherbeln von Gemeineigentum handelt, ist doch letztendlich der wahre Hintergrund. Wer wie Rainer Schlichtkrull die Benutzer der Garstedter Bücherei auffordert, mit der U-Bahn zu fahren, wenn sie denn unbedingt Romane und Sachbücher ausleihen müssen, der kennt sich erstens schlichtweg nicht aus in Garstedt und dem sind zweitens die Preise des öffentlichen Nahverkehrs unbekannt. Für die Schüler und Schülerinnen mehrerer Schulen im Einzugsbereich der Bücherei Garstedt sowie für die Kinder der Kindergärten steht der Besuch dieser wichtigen Bildungseinrichtung geradezu täglich auf den Stundenplänen. Auch die vielen älteren Bürger und Bürgerinnen, die ihre Einkäufe im Herold-Center mit einem Besuch der Bücherei Garstedt verbinden, werden sich ihre Stätte der Begegnung, des Austausches, der Information mit den vielen attraktiven Angeboten und Veranstaltungen nicht so ohne weiteres wegnehmen lassen. Dessen bin ich mir jedenfalls sicher. Maxi Unseld Langer Kamp 120 Norderstedt Politiker verfolgen eigene Interessen "Erhöhung der Diäten ist instinktlos" - NZ vom 29. April Der Kieler Diäten-Skandal hat bei den Bürgern Entsetzen ausgelöst. Die ärmeren Schichten der Gesellschaft müssen sich durch die angekündigten Reformen den Riemen enger schnallen. Hingegen wollten sich die Kieler Abgeordneten eine Erhöhung der Diäten um monatlich 1800 Euro genehmigen. Den Rentnern wird zum 1. Juli 2003 eine Erhöhung von 1,04 Prozent in Aussicht gestellt - für den Durchschnittsrenter ungefähr zehn Euro pro Monat. Was sind das eigentlich für Relationen? Schleswig-Holstein ist mit 17 Milliarden Euro verschuldet und hat somit die höchste Pro-Kopf-Verschuldung in Deutschland. Diese Schulden sind überwiegend während der Regierungszeit von Heide Simonis entstanden, die sich immer gern als sparsame Landesmutter bezeichnete. Manfred Ritzek (CDU), der ansonsten immer die SPD-Regierung wegen ihrer hohen Verschuldung kritisierte, scheint bei der unsoliden Diäten-Erhöhung keine Einwände zu haben. Der Sparsamkeits-Apostel schweigt, weil es hier ja um seinen eigenen Vorteil geht. Monika Heinold (Grüne) hat gegen die Diäten-Erhöhung gestimmt. Eine derartige Einstellung kommt bei dem Wähler gut an. Trotzdem wird sie fröhlich sein, denn die Diäten-Erhöhung wird, trotz Widerspruch, ihr Konto erreichen. Astrid Höfs (SPD) moniert die pauschale Verurteilung durch die Medien, weil mehr als die Hälfte der Abgeordneten ihre Zulagen verliert. Das stimmt, denn das Bundesverfassungsgericht hat die Zulagen als verfassungswidrig erklärt. Nun wurden aber alle Register gezogen, um zu verhindern, dass die Abgeordneten nach Streichung der widerrechtlich bezogenen Funktionszulagen keine Einbußen erleiden. Hierfür fanden die Abgeordneten eine einfache Lösung, indem sie die Diäten um 1800 Euro monatlich erhöhen wollten. Heide Simonis griff schnell zum Federhalter und sanktionierte durch ihre Unterschrift diesen Coup. Statt sich um das Wohl des Volkes zu kümmern, scheinen viele Politiker nur ihre eigenen Interessen zu vertreten. Hierbei ist festzustellen, dass die Parteien und Politiker ihre Schlüsselrolle an den Schaltstellen der Macht rücksichtslos zu ihrem eigenen Nutzen missbrauchen. Karl-Heinz May Bargweg 64 Norderstedt Diese Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen und orthografische Angleichung vorbehalten

07.05.2003: "Die Pläne der CDU sind unnötig, unüberlegt, sie widersprechen jedem Sachverstand." So kommentiert Jürgen Lange, der in der SPD Norderstedt für die Stadtentwicklung zuständig ist, die aktuellen Pläne der CDU. Der von der CDU geforderte Autobahnanschluss Norderstedt-Mitte sorge zwar für eine schnelle Zufahrt zur A 7. Auf der anderen Seite werde aber vor allem Schwerlastverkehr in die Stadt gezogen - die Lkw würden von der Autobahn über Rathausallee und Harksheider Markt die Gewerbegebiete Stonsdorf und Glashütte ansteuern. "Damit werden die Bürger stärker belastet", sagt Lange. Daher sei bisher der "Norderstedter Ring" über die Westumgehung Garstedt, Friedrichsgaber Weg, Oadby-and-Wigston-Straße, die neue K 113 und Schleswig-Holstein-Straße ohne Autobahnanschluss favorisiert worden. Die SPD lehnt auch die alte Forderung der CDU ab, die Berliner Allee nach Norden und Süden zu verlängern: "Damit würde eine weitere Nord-Süd-Achse entstehen und Verkehr von der Langenhorner Chaussee über die Straßen In de Tarpen und Rugenbarg in die Wohngebiete von Garstedt und Norderstedt-Mitte ziehen. Die SPD sieht keine Notwendigkeit, neue Gewerbe- und Wohnbauflächen auszuweisen. Die vorgesehenen Flächen für Firmen an der Niendorfer und Quickborner Straße reichten aus. Die Bevölkerung wachse kaum noch, daher bestehe auch kein Bedarf an zusätzlichen Baugebieten. "Das bisherige, von den Fachleuten entwickelte Konzept ermöglicht ein moderates Wachstum unserer Stadt bei gleichzeitigem Erhalt der Grünflächen", sagt Lange, der auch die von der CDU geforderte Verbindung von der Segeberger Chaussee zum Glashütter Markt ablehnt. Es gebe eine beschlossene Alternativanbindung des Glashütter Marktes, so der SPD-Politiker.

10.05.2003: Die Realschulen bekommen die Lehrer nach einem bestimmten Schlüssel zugewiesen. Bisher gilt: Die Anzahl der Klassen mal 14 Stunden. Hinzu kommen für jeden Schüler 0,55 Stunden. Zum neuen Schuljahr wird die Zahl der Klassen nur noch mit 13,5 multipliziert, für jeden Schüler gibt es nur 0,52 Stunden. Die Folge: Der Realschule Garstedt fehlt eine Dreiviertel-Lehrerstelle. Zudem kritisieren die Elternvertreter, dass das Ministerium die Verwaltungsstunden von Schulleitern und Vertrtenern nicht berücksichtige. Unberücksichtigt bleibe auch, dass in Fächern wie Textillehre, Hauswirtschaft und Technik die Klassen geteilt würden. Dadurch steige der Stundenbedarf

10.05.2003: In einem Schreiben an die Bildungsministerin beklagen die Elternvertreter der vier Realschulen den hohen Unterrichtsausfall. Sie fordern mehr Lehrer. 0 Norderstedt. Der Unterrichtsausfall nimmt zu. "Schon wieder werden Lehrerstunden bei uns gekürzt", sagen die Elternvertreter der vier Norderstedter Realschulen. Sie haben ihrem Ärger in einem gemeinsamen Brief an Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD) Luft gemacht. Die Elternbeiräte, die die Väter und Mütter von rund 1700 Schülern vertreten, fordern mehr Unterricht. Die Stundentafel, die die Stunden pro Klasse festlegt, müsse erfüllt werden. Anlass der Empörung: Die Realschulen bekommen weniger Stunden zugeteilt. Mit den Kürzungen wolle das Bildungsministerium den Mehrbedarf an Lehrern für die verlässliche Halbtagsgrundschule ausgleichen. "Es kann doch nicht sein, dass noch mehr Unterricht ausfällt", sagt Gina Lüdemann (44), Elternbeiratsvorsitzende der Realschule im Schulzentrum Süd. Schon jetzt werde die Stundentafel nicht erfüllt. Schleswig-Holstein sei das einzige Bundesland, das die in der Stundentafel festgelegte Unterrichtsverpflichtung nicht einhalte. Die Schulen können selbst entscheiden, welche Fächer mit wie vielen Stunden erteilt werden. Den Realschülern fehlen 480 Stunden Unterricht Die Elternvertreter haben ermittelt, dass durchschnittlich jede Klasse zwei Stunden Unterricht pro Woche weniger bekommt als vorgesehen. Das bedeutet auf sechs Jahre Realschulzeit hochgerechnet: Die Jugendlichen haben 480 Stunden oder 16 Wochen weniger Deutsch, Mathe, Englisch und Unterricht in anderen Fächern als Realschüler in anderen Bundesländern. Jetzt falle eine weitere Stunde weg, so dass sich die Ausfallzeit auf 720 Stunden erhöhe. Stundenausfall durch die Krankheit von Lehrern sei dabei noch nicht eingerechnet. "1995 hat die Landesregierung einen Unterrichtsausfall von zehn Prozent legalisiert, sich damit aus der Verantwortung gestohlen und den Schwarzen Peter an die Schulen weitergereicht", sagt Bernhard Luther (50), Elternbeiratsvorsitzender der Realschule Garstedt. Statt auf die Bildungsstudie Pisa, bei der die deutschen Schüler schlechte Noten bekommen hatten, angemessen zu reagieren und mehr Lehrer einzustellen, werde der Mangel verwaltet. "Pisa hat gezeigt, dass die Defizite nicht in der Grundschule, sondern in den höheren Klassen auftreten", sagt Dagmar Reinhardt-Treptow (47), Elternbeiratsvorsitzende an der Realschule Friedrichsgabe. Wenn aber von Klasse fünf an Unterricht gekürzt wird, entstünden Wissenslücken, die bis zum Schulabschluss "mitgeschleppt" würden. "Können die geforderten Leistungen wegen des Stundenausfalls nicht erbracht werden, verlieren die Schüler die Lust an der Schule", sagt Luther. Wie die anderen Elternvertreter sieht er weitere Konsequenzen: Fehlende Fertigkeiten in der Rechtschreibung oder beim Rechnen erschwerten es den Realschülern, eine Lehrstelle zu finden. "Die Anforderungen der Betriebe an die Schulabgänger wachsen ständig", sagt Luther. Wer die Vorgaben nicht erfüllt, falle durchs Sieb und laufe Gefahr, von der Schule direkt in die Arbeitslosigkeit zu geraten. In ihrem Protestschreiben an die Ministerin weisen die Elternbeiräte weiter auf den prognostizierten "Schülerberg" hin. Im nächsten Schuljahr kämen im nördlichsten Bundesland rund 1200 Realschüler hinzu. Zwar wolle das Land zwölf neue Lehrer für den Realschulbereich einstellen, doch diese Zahl reiche bei weitem nicht aus. Auch in den Hauptfächern wird Unterricht gestrichen "Wir werden an Einschnitten im Stundenplan nicht vorbeikommen", sagt Eckhard Krause (57), Leiter der Realschule Garstedt. Schon jetzt fehlten 38 Stunden, um die Stundentafel zu erfüllen. Die Folgen: In der fünften Klasse wurde die fünfte Stunde in den Hauptfächern Deutsch, Mathe und Englisch gestrichen. In der siebten Klasse haben die Realschüler nur zwei statt drei Stunden Französisch pro Woche. Französisch ist aber zusammen mit Technik und Informatik Schwerpunkt des Schulprogramms. "In unserer technisierten Welt ist das Durchschauen technischer Zusammenhänge unerlässlich", sagt Krause, der in diesen Fächern nicht kürzen möchte. Der Elternbeirat erwartet, dass auf keinen Fall bei den Hauptfächern gekürzt wird. "Die einzige Lösung sind mehr Stunden", sagen die Elternvertreter.

12.05.2003: Der Garstedter Gesprächskreis trifft sich zum ersten Mal nach den Kommunalwahlen im Hotel "Heuberg" an der Niendorfer Straße/Ecke Kahlenkamp 2. Unter dem Motto "Informationen aus der neuen CDU-Fraktion" haben die Besucher die Gelegenheit, Fragen an CDU-Stadtvertreter zu stellen. Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt am Montag, 12. Mai, um 20 Uhr.

14.05.2003: Eine Fahrt in den Rhododendronpark "Hobbie" in Westerstede in Niedersachsen bietet der Verband Haus & Grund Norderstedt an. Nach dem Bummel durch den Park und einem gemeinsamen Mittagessen wird der Nachmittag in Bad Zwischenahn verbracht. Am Sonntag, 18. Mai, geht es um 7.30 Uhr vom Busbahnhof U-Bahn Garstedt los. Der Bus wird gegen 19.30 Uhr zurück sein. Der Ausflug kostet 30 Euro für Busfahrt und Mittagessen. Anmeldung unter Tel. 040/523 51 83

15.05.2003: Protest: Uwe Kühl will die Belastungen nicht mehr hinnehmen. 0 Norderstedt. Kein Schlaf vor 24 Uhr, und um 6 Uhr ist es mit der Nachtruhe vorbei. "Es ist die Hölle. Der Lärm ist nicht mehr zu ertragen", sagt Uwe Kühl. Der Norderstedter hat seinem Ärger über den Fluglärm in einem Brief an den Fluglärmschutzbeauftragten Klaus Köhler Luft gemacht. Er schaffe es einfach nicht mehr, die Störungen rund um die Uhr zu ignorieren. Die Intensität nehme zu, die Lärmpausen würden kürzer. "Das macht krank. Irgendwann kann man da nicht mehr gegen an", schreibt Kühl, der die Norderstedter Interessengemeinschaft für Fluglärmschutz über das Protestschreiben informiert hat. Er wisse zwar aus eigener leidvoller Erfahrung, dass die Beschwerden der Bürger nichts bringen. "Selbst wenn wir versuchen wegzuziehen und unsere Häuser unter Wert zu verkaufen, gelingt das nicht", sagt Kühl. Doch die Verantwortlichen am Flughafen ignorierten die Belastungen. "Sie sollten die Wut und das Leid der ,Höllenbewohner' nicht unterschätzen. Eine Belastung mehr, und der ,Kochtopf' läuft über", schreibt Kühl. Er wolle die Belastung nicht bagatellisieren, aber die Fakten sprächen eine andere Sprache, schreibt der Fluglärmschutzbeauftragte Köhler zurück. In den beiden letzten Jahren sei die Zahl der Starts und Landungen um 15 000 zurückgegangen. Das entspreche einem Rückgang von zehn Prozent. "Die besonders lauten Flugzeuge dürfen seit April 2002 nicht mehr fliegen", schreibt Köhler. Im Gegenzug sei die Zahl der "leisen" Maschinen auf 98,7 Prozent gestiegen. seit dem vorigen Monat verkehre nur noch eine Nachtpostmaschine. Bis dahin waren es zwei. Die Auswertung des Messpunktes am alten Rathaus Garstedt zeige, dass der Dauerschallpegel seit 1999 deutlich gesunken ist.

16.05.2003: Die Norderstedter Büchereifreunde haben sich zum Ziel gesetzt, alle vier Stadtteilbüchereien in Norderstedt zu erhalten. Die Initiative hatte sich im vergangenen Jahr gegründet, nachdem öffentlich über die Schließung der Bücherei Garstedt an der Europaallee diskutiert worden war. Um eine möglichst starke Position zu haben, brauchen die Büchereifreunde weitere Mitstreiter. Wer die Arbeit unterstützen will, sollte zum nächsten Treffen am Montag, 19. Mai, um 20 Uhr vor der Bücherei Garstedt kommen. Weitere Auskünfte geben die Initiatorinnen Martina Paschold unter Tel. 526 31 62 oder per E-Mail: m.paschold@wtnet.de , und Maxi Unseld unter Tel. 525 52 62 oder E-Mail: helmut.unseld@arcor.de .

17.05.2003: Der Abenteuerspielplatz "Holzwurm" ist wieder an vier Tagen geöffnet. Das teilt Jugenddezernent Harald Freter mit, nachdem die Öffnungszeiten vor gut einem Monat eingeschränkt worden waren. Anlass war, dass die Stelle der Regionalleiterin wegen des Sparzwangs nicht wieder besetzt worden war. Kinder, Jugendliche und Eltern hatten dagegen protestiert, dass der gut besuchte Treffpunkt in Norderstedt-Mitte nur noch an drei Tagen geöffnet ist. Nun springt die Region Garstedt in die Bresche: Die Mitarbeiter des Kulturcafes Aurikelstieg machen im Wechsel auf dem "Holzwurm" Dienst, so dass der Spielplatz wieder am Mittwoch geöffnet werden kann. "Das Engagement der Jugendbetreuer ist keineswegs selbstverständlich und verdient Anerkennung", sagt Freter. Die jetzige Regelung gilt bis zum 30. Juni. Bis dahin will Freter ein neues Gesamtkonzept für die Jugendarbeit in Norderstedt vorlegen.

22.05.2003: Norderstedt: Neue Öffnungszeiten orientierten sich stärker an den Kundenwünschen. 0 Norderstedt. Wie lange gibt es die Bücherei Garstedt noch? Diese Frage beschäftigte Stadtverwaltung, Kommunalpolitiker und Bürger in der Stadtvertretung. Maxi Unseld und Martina Paschold vom "Freundeskreis öffentlicher Büchereien in Norderstedt" nutzten die Bügerfragestunde, um die Zukunft der Stadtteilbücherei zu beleuchten: Gibt es Pläne, das Gebäude zu verkaufen?, wollten die beiden wissen, nachdem die Schließung im Vorjahr heftig diskutiert worden war. Alle Parteien und Bürgermeister Hans-Joachim Grote sagten, momentan gebe es keine Verkaufsabsichten. Doch der Verwaltungschef baute vor: "Selbst wenn das Gebäude verkauft wird, könnte die Bücherei an einem anderen Standort im Stadtteil weitermachen", sagte er und beantwortete die Anfrage der Grünen Alternativen Liste in Norderstedter (GALiN). Die GALiN wollte wissen, ob die eingeschränkten Öffnungszeiten zum Rückgang der Leser und damit zum "schleichenden Tod" der Büchereien in Norderstedt führen. "Es wird sicher zu einem kurzfristigen Absinken der Nutzerzahlen kommen. Auf Dauer wird das aber durch das hochwertige Angebot und den guten Service ausgeglichen", sagte Grote. Im Gegenteil: Die neuen Öffnungszeiten orientierten sich stärker als bisher an den Kundenwünschen. So gebe es für den Mittwoch Nachmittag eine hohe Nachfrage, so dass an diesem Tag die Büchereien jetzt geöffnet sind. Sonnabends sei nun bis 14 statt bis 13 Uhr geöffnet. Durch die Verschiebung habe die Stadt mit weniger Personal eine höhere Effizienz und Kundenorientierung erreicht. Grote verwies darauf, dass die nicht besetzten zwei Stellen auf einen alten Beschluss zurückgehen. Schon 1995 habe die Arbeitsgruppe "Neudefinition städtischer Aufgaben" beschlossen, zwei Stellen abzubauen und die Öffnungszeiten zu reduzieren. "Das haben alle Parteien und die Verwaltung einvernehmlich beschlossen", sagte Grote. Dieser Beschluss sei jetzt verwirklicht. Der Verwaltungschef verwies zugleich darauf, dass angesichts der desolaten Finanzlage im städtischen Haushalt die freiwilligen Leistungen nicht auf dem jetzigen hohen Standard gehalten werden könnten. Einschnitte für die Bürger seien unverzichtbar. Auch für die CDU ist das Thema Büchereischließung noch nicht vom Tisch: "Das Thema wird sicher wieder kommen", sagt Fraktionschef Rainer Schlichtkrull.

22.05.2003: Die Freiwillige Feuerwehr Garstedt will den Bürgern am Tag der offenen Tür vor Augen führen, wie vielfältig die Arbeit ist und hofft, Nachwuchs zu finden. Zwar hat die Ortswehr ausreichend Personal, aber neue Mitglieder sind immer willkommen. Am Sonnabend, 24. Mai, werden von 11 bis 15 Uhr rund um die Wache an der Ochsenzoller Straße Verletzte aus Autowracks und aus oberen Stockwerken gerettet und gefährliche Fett-Explosionen vorgeführt. Dazu gibt es Tipps zum Einbau von Rauchmeldern. Die Kinder können in den Löschfahrzeugen mitfahren, die Eltern bei Grillwürstchen und Getränken klönen. ( ms )

23.05.2003: Ein Maifest für die ganze Familie veranstaltet die Christuskirche Garstedt am 23. und 24. Mai in der Kirchenstraße 12. Das Fest beginnt heute um 20 Uhr mit einem Konzert von Bernd Leste (Piano) und Friederike Petzold (Mezzosopran). Titel: "Liebe, Lust und Leiden". Am Sonnabend folgt um 14 Uhr eine Open-Air-Andacht. Für die Kleinen gibt es Ponyreiten, Spiele und eine Gute-Nacht-Geschichte. Wer einen Kuchen spenden möchte, sollte sich bei Pastor Lorenz, Tel. 523 19 29, melden

24.05.2003: Bürger aus Norderstedt kommen zu Wort, wenn der NDR am Dienstag, 27. Mai, von 7.30 bis 8 Uhr im Hörfunk über Fluglärm berichtet. Die Reporter haben Betroffene aus Garstedt und aus Lübeck befragt. Auslöser war der Bericht "Der Lärm über Norderstedt ist die Hölle" in der Norderstedter Zeitung, in dem ein Anwohner seine Situation schilderte.

26.05.2003: Zwar hat der Probenraum der Christuskirche durch sein Spitzdach viel Höhe, doch war er für die voluminöse Stimme von Friederike Paetzold (41) viel zu klein. Ein Umzug des Konzerts in den Gemeindesaal oder in den Kirchsaal war nicht möglich, da die altersschwachen Beine des Flügels mit Streik drohten. Von den Kosten des Flügeltransports ganz zu schweigen. Schade für den Liederabend "Liebe, Lust und Leiden in der Musik". Die Zuhörer waren trotzdem begeistert, meinten jedoch übereinstimmend, dass sie Paetzolds kraftvolle Stimme gern in einem großen Saal gehört hätten. Friederike Petzold nahm das Publikum auf einen Streifzug durch Oper, Operette, Musical bis hin zu frechen Chansons der 20er-Jahre mit. Ihre natürliche Art, die Arien und Lieder nicht nur mit ihrer freien und frischen Stimme mit prallem Leben zu füllen, sondern auch gestisch darzustellen, kam so gut an, dass das Publikum noch drei Zugaben einforderte. Ohnehin war der Liederabend ein Novum in der Garstedter Kirchengemeinde, denn bislang hob Kantor Bernd Leste (55) seltene geistliche Literatur ins Programm. Der Kirchenmusikdirektor und zweite Kulturpreisträger der Stadt Norderstedt begleitete die Mezzosopranistin, die auch in den hohen Lagen viel Stehvermögen zeigte, kongenial am Flügel und ließ sich vom Temperament seiner Kollegin, einer Diplom-Klavierlehrerin, gern mitreißen. Zwar verpatzte das Duo vor lauter Schwung zum Schluss einige Einsätze, doch wurden diese Maläsen mit Charme und Humor gemeistert.

28.05.2003: Endlich wird es warm. Die Meteorologen versprechen für die kommenden Tage Sonnenschein. Die Autobahnen in Richtung See sind dann mit Kurzurlaubern verstopft. Da lohnt es sich, einen Ausflug im Kreis Segeberg zu unternehmen. So veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Garstedt am Donnerstag ihr traditionelles Waldkonzert zu Himmelfahrt im Rantzauer Forst. Das musikalische Fest beginnt um 9.30 Uhr im Gehege Syltkuhlen bei der Schutzhütte der Waldjugend. Bei herrlichem Wetter ist auch ein Spaziergang durch den Wildpark Eekholt bei Großenaspe ein besonderes Vergnügen. Dort können die Besucher nicht nur Wildschweine, Hirsche und Auerhähne in ihren Gehegen sehen, sondern auch Adler und Eulen bei den Flugvorführungen beobachten (11.30, 14 und 16 Uhr). Der Park hat von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Natur können Ausflügler auch im Erlebniswald Trappenkamp genießen. Bei einem Spaziergang auf dem Waldlehrpfad lernen Besucher die verschiedenen Baum- und Pflanzenarten kennen. Auch hier sind Damwild und Wildschweine zu sehen. Der Wald hat von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Ein Naturerlebnis besonderer Art bietet Bad Segeberg. Wem dort nach einem Marsch um den See warm geworden ist, kann sich in den Kalkberghöhlen die nötige Kühlung verschaffen. In den Höhlen lebt eine der größten Fledermauskolonien Europas. Die Höhlen sind an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet, am Freitag von 11.30 bis 15.30 Uhr. Eine Führung dauert 35 Minuten. Für Eisenbahnliebhaber ist dagegen am Sonntag Schackendorf bei Bad Segeberg das richtige Ausflugsziel. Auf 7000 Quadratmeter Fläche dampfen und schnaufen dort Eisenbahnen im Maßstab 1:8 und 1:11. Von 13 bis 17 Uhr können Besucher dann mit den Modellbahnen über das Gelände fahren. An den kommenden Tagen lohnen sich auch eine Radtour zur Alsterquelle in Henstedt-Rhen oder Kanufahrten auf der Osterau in Bad Bramstedt (Informationen beim Kanuverleih Mönkloh, Tel. 04192/3405, oder Kanuverleih Möller, Tel. 040/526 17 40. Vorbestellung notwendig). 1400 Ausflugsziele in der Umgebung finden sich mit Beschreibungen, Angaben und Karten im Internet unter der Adresse www.umlandscout-hamburg.de

30.05.2003: Waldkonzert in Norderstedt wurde zum Familienfest. 0 Norderstedt. Auch wer den Platz der Norderstedter Waldjugend im Rantzauer Forst nicht kannte, fand schnell den Weg dorthin. Hunderte Radfahrer und Fußgänger wiesen den Weg, schon von weitem drangen Musik und Grilldüfte durch das Gehölz. Auf den Bänken und an den Ständen drängten sich Hunderte von Norderstedtern, die bei bestem Frühsommerwetter zum "Waldkonzert" der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt aufgebrochen waren. Auch Stunden nach dem Beginn war der Zustrom groß: Ungezählte Liter Bier und alkoholfreie Getränke strömten in die Becher, 700 Steaks wurden verputzt, dazu Berge von Grillwürsten und Kuchen. "Wir sind jedes Jahr hier, und jedesmal ist es super", freuten sich Ingrid Schlichting, Angela Bleeg und Iris Hädicke, die sich das Frischgezapfte an einem Stehtischchen schmecken ließen. Für die Damenriege stand schon frühzeitig fest: "Wir bleiben bis zum Schluss." Trotz des Termins am Himmelfahrtstag zählt das traditionelle "Waldkonzert" nicht zu den typischen Vatertags-Veranstaltungen, sondern hat den Charakter eines großen Familienfests. Gegen 11 Uhr war im Getümmel lediglich ein einziger Mann mit Strohhut unterwegs, gerademal zwei Bollerwagen waren zu sehen.

Juni

10.06.2003: An der Übung "NOMI 2003" haben 236 Männer und Frauen teilgenommen: 110 Feuerwehrleute aus Garstedt, Glashütte und Harksheide, 15 Absolventen der Hamburger ASB-Berufsfachschule für Rettungsassistenz, 36 Mitarbeiter und Auszubildende vom Deutschen Roten Kreuz aus Hamburg (Bildungszentrum Schlump), Mitarbeiter der Hamburger Hochbahn, 16 Angehörige der Schnelleinsatzgruppe (Rettungsdienst) aus Henstedt-Ulzburg, Polizeibeamte, sechs Notärzte, eine Leitende Notärztin, der Organisationsleiter Rettungsdienst, zehn Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams (Seelsorge und Betreuung), Feuerwehrleute aus Wahlstedt, Itzstedt und Groß-Niendorf sowie Mitarbeiter der Rettungsdienstfachschulen als Verletztendarsteller. (tz

11.06.2003: Die freien Wohlfahrtsverbände laden im Auftrag der Stadt auch in diesem Jahr Norderstedts Senioren zu Sommerausfahrten ein. Für den Bezirk Garstedt, südlich der Marommer Straße und westlich der Ulzburger Straße, hat das Sozialwerk eine Fahrt am Mittwoch, 25. Juni, organisiert. Mit demBus geht es zunächst nach Cismar bei Grömitz. Dort wird das Kloster besichtigt. Anschließend gibt es ein Mittagessen im Fissauer Fährhaus. Von dort fahren die Garstedter mit dem Schiff über den Kellersee nach Malente. In Kirchnüchel wird die Kirche mit Fenstern einer Chagall-Schülerin besichtigt. Die Fahrt kostet pro Person 20 Euro. Anmeldungen nimmt das Sozialwerk Norderstedt, Ochsenzoller Straße 85, montags bis freitags 9 bis 13 Uhr entgegen. Anmeldeschluss ist am 23. Juni um 13 Uhr

12.06.2003: Online: Mitarbeiter haben künftig mehr Zeit für die inhaltliche Beratung. 0 Norderstedt. Die meisten Behörden, Betriebe und Geschäfte sind bereits "drin", die Norderstedter Stadtbücherei suchten Internetnutzer jedoch bislang vergeblich. Das hat sich jetzt geändert. Die Bücherei folgte dem Vorbild in anderen Städten und ist jetzt online. Das neue Internetangebot soll für mehr Service sorgen und mehr Kunden in die vier Filialen locken. Ab sofort ist im Internet der gesamte Bücher- und Medienbestand mit seinen 145 000 Exemplaren abrufbar. Somit können sich die 13 500 angemeldeten Leseratten schon vor dem Besuch der Bücherei informieren, welche Lektüre sie verschlingen möchten. Der rund um die Uhr verfügbare Online-Dienst informiert auch darüber, ob ein Buch verliehen ist und wann es zurück gebracht werden muss. Wer sich dann den Lesegenuss sichern will, kann per Mausklick den ersehnten Wälzer für sich reservieren lassen. Hilfreich ist das Internet auch für Leser, die vor lauter Lesen den Überblick über ihren Bücherbestand verloren haben. In Sekundenschnelle informiert die Bücherei am Bildschirm, welche Bücher der Nutzer entliehen hat, wann er sie zurück geben muss oder ob er die Leihfrist verlängern kann. Um solche Informationen zu erhalten, ist nicht mehr der Gang in eine der Büchereien erforderlich. Sie sind Tag und Nacht von jedem Ort abrufbar. "Das spart Wege", sagt Bücherei-Chefin Susanne Martin. Und es reduziert die administrativen Pflichten ihrer Mitarbeiter. Sie haben künftig mehr Zeit für die inhaltliche Beratung. "Wir wollen dabei helfen, dass die Menschen die Informationen bekommen, die sie benötigen", sagt Susanne Martin. Schon lange fragten Kunden in den Büchereien, wann endlich mit einer Internet-Präsenz zu rechnen sei. Erster Schritt in die elektronische Datenwelt war der E-Mail-Service unter stb-garstedt@norderstedt.de . Unter dieser Adresse konnten Fragen an die Bibliothekare gerichtet werden, die dann auch per E-Mail beantwortet wurden. Wem das Angebot der Norderstedter Bücherei nicht reicht, kann sich von der Seite weiter zum Zentralkatalog aller Büchereien im nördlichsten Bundesland klicken. Dass irgendwann auch der gesamte Lesestoff per Datenleitung nach Hause kommt, daran glauben Susanne Martin und ihr Kollege Ingo Tschepe (46) allerdings nicht. Das Buch auf Papier werde weiterhin geschätzt. Außerdem sei die Bücherei als kultureller Ort beliebt, sagt die Bücherei-Chefin. "Hier kann man sich viele Anregungen holen." Die Bücherei und ihr Katalog ist unter der Internet-Adresse www.buecherei.norderstedt.de zu finden. Anfragen zur individuellen Nutzung (Reservierung und Anfragen) sind unter der Internet-Adresse www.opac.buecherei.norderstedt.de möglich. Vor der ersten Benutzung muss jedoch per Unterschrift in der Bücherei versichert werden, dass die Daten übers Internet verschickt werden dürfen

12.06.2003: Norderstedt: Kunden freuen sich auf den Klönschnack mit Joachim und Andrea Werner. 0 Norderstedt. Gertrud Pieper (80) kommt jeden Morgen gegen 10 Uhr. Die rüstige Seniorin kauft seit 22 Jahren im Tante-Emma-Laden am Alten Kirchenweg in Norderstedt ein. Joghurt, Marmelade, Tomaten und Brötchen wandern ganz nebenbei in den bunten Stoffbeutel. "Ich freue mich auf den Klönschnack mit Joachim und Andrea", sagt die Harksheiderin. Joachim (34) und Andrea Werner (31) führen den Laden wie zu Omas Zeiten. Die Elektronik hat hier keine Chance, allein die Kasse ist ein Zugeständnis an die moderne Einkaufswelt. Abgewogen wird auf einer alten Waage, die regelmäßig geeicht wird. "Da muss man noch Kopfrechnen können", sagt Joachim Werner, der das Geschäft mit seiner Schwester Andrea vom 1997 gestorbenen Vater Willi übernommen hat. Auch die Mutter ist mit von der Partie, sie steht sonnabends hinter dem Tresen. Jetzt war ein besonderer Tag für die Werners: Das Lebensmittelgeschäft wurde 50 Jahre alt - und hat damit Seltenheitswert erlangt, denn: Tante-Emma-Läden sterben auch in Norderstedt aus. Die Supermärkte verdrängen die Einzelhändler. Die Werners haben sich dem Trend bisher ebenso erfolgreich entgegengestemmt wie Rosemarie (60) und Harald Pein (62). Das Ehepaar betreibt den A&O-Laden an der Ochsenzoller Straße in Garstedt. Sie bedienen ihre Kunden seit 34 Jahren, den Laden gibt es seit fast 60 Jahren, angefangen hat das Kaufmannsleben der Familie Pein vor 100 Jahren. Damals haben die Großeltern aus Säcken in der Wohnstube des Bauernhofes heraus verkauft. "Ist der Pein auch noch so klein, er wird der Letzte sein" "Früher gab es sieben Händler in Garstedt, jetzt sind wir die Einzigen", sagt Pein und verweist auf das Schild mit Symbolcharakter: "Ist der Pein auch noch so klein, er wird der Letzte sein". Die alten, treuen Kunden, der Brötchenverkauf am Morgen und die Kinder halten das Geschäft aufrecht. Sie kommen nach der Schule und holen sich Süßigkeiten, die es in den Tante-Emma-Läden noch stückweise gibt. Manchmal kommen auch Klassen, wenn die Lehrer den Kindern eine aussterbende Geschäftsgattung vorführen wollen, die bis heute viel mehr ist als ein Handelsplatz: Die Läden sind Treffpunkte für den Stadtteil. Zwischen den alten Regalen, die noch aus den Anfängen stammen, Getränkekisten und Obstkörben kursieren die aktuellen Nachrichten, wird geschludert und getratscht. "Das Du ist obligatorisch, der Ton manchmal rau, aber immer herzlich", sagt Werner und begrüßt "Charly" (42). Der greift sich ganz selbstverständlich im Kühlregal eine Apfelschorle und nimmt einen kräftigen Schluck. Andrea Werner steht an der Kasse und wünscht einer Kundin eine gute Fahrt nach Dresden. Man kennt sich, ist zusammen aufgewachsen, vertraut einander. "Wir machen auch schon mal einen Zettel und schreiben an", sagt sie. Zum Dienst am Kunden gehört bei den Werners und den Peins, dass sie ins Haus liefern und Artikel besorgen, die nicht vorrätig sind. Im harten Wettbewerb können die Händler nur überleben, weil sie keine Miete zahlen. Die Läden gehören ihnen, sie wohnen nebenan, der Übergang von der Arbeitswelt ins Private ist fließend. Gegen 6 Uhr werden die Ladentüren geöffnet. Werner verlässt selten vor 20 Uhr das Geschäft. Dennoch wollen die Einzelhändler weitermachen. "Ein Leben ohne den Laden kann ich mir nicht vorstellen, da würde mir was fehlen", sagt Andrea Werner.

12.06.2003: Der lange Hals der Giraffe muss erst mal aufs Papier passen. Da heißt es: Augenmaß halten, die Gesetze der Perspektive kennen, und dann bewegt sich das Viech auch noch! Abbruch. Ein Haus weiter. Kamele. Heißgeliebte Wüstenschiffe. Ruhig stehen sie da. Also schnell Zeichenblock und -Stift - da hebt dieses dumme Kamel majestätisch den Kopf, mahlt mit dem Maul Gestrüpp und trabt gemächlich schaukelnd davon. Wieder nichts! Bei den Elefanten klappt es endlich. Die fünf Schüler von Jolind Kaczmarz (57) schwitzten nicht nur wegen 30 Grad Hitze auf ihrer Malexkursion, sondern auch wegen fliehender Malobjekte. Trotzdem genossen sie den Volkshochschulkursus "Zeichnen im Zoo". Nicht in der Wüste, sondern in Hagenbecks Tierpark. "Wir haben in der Schule keinen Kunstunterricht mehr, deshalb mache ich hier mit", freut sich Imen Belling (16). Die Schülerin der Realschule Garstedt hat die Elefanten sehr gut gezeichnet. Die Kolosse standen ruhig an ihrem Wassergraben. "Ich male gerne Tiere und finde meine Giraffe ganz toll", schwärmte Merle Dramsch (12) - Bruder Japser (13) ergänzt: "Ich zeichne gern, habe es aber in der Schule abgewählt, weil es dort keinen Spaß bringt." Exotische Vögel und Pampashasen bannten Max Bohlender (15) und Anton Hummel (15) mit Buntstift auf die Seiten ihrer Blöcke. "Das ist eine gute Ergänzung zum Schulunterricht", sagten die Schüler des Norderstedter Lessing- und des Hamburger Alster-Gymnasiums.

13.06.2003: Norderstedt. Die Politiker stellen sich den Bürgern. In lockerer Atmosphäre wollen die Norderstedter Stadtvertreter erfahren, wo die Menschen der Schuh drückt. Die Chance, sich bei Grillwurst und einem frisch gezapften Bier die Meinung zu sagen, bietet der alljährliche Grillabend der Stadtvertretung - ein Fest, das Tausende anzieht. Die Politiker sind in ungewohnter Rolle zu sehen: Sie stehen hinterm Tresen und bedienen die Bürger. Diesmal startet die beliebte Mischung aus Unterhaltung und ernsthaften Gesprächen am Freitag, 20. Juni, um 18.30 Uhr auf dem Rathausmarkt. Die Bigband der Freiwilligen Feuerwehr Garstedt eröffnet den Abend, ehe Stadtpräsidentin Charlotte Paschen die Gäste begrüßt und an die "Hausband" der Grillabende übergibt: "The Needles" haben sich in die Herzen der Besucher gespielt. Die Musiker schaffen es immer wieder, die Norderstedter mit den Hits der 60er- und 70er-Jahre in Stimmung zu bringen. Und wenn die Band schweigt, greift Hardi Hartmann (59) zum Mikrofon: Der Norderstedter hat sich dem deutschen Schlager verschrieben - und das mit Erfolg. Hartmann setzte sich gegen 1200 Konkurrenten durch und gewann vor einem Jahr den "Oldie-Star-Wettbewerb" von Radio Nora. Mitsingen und Schunkeln ist angesagt, wenn der Mann mit der ausgebildeten Stimme singt und dabei in der linken Hand eine nette Partnerin und in der rechten "ein kühles Blondes" hält.

16.06.2003: Die moderne Architektur der Pellwormschule oder das alte Bauernhaus in Garstedt, die idyllischen Tarpenbek-Auen oder der quirlige Knotenpunkt Ochsenzoll: Norderstedt ist reich an Motiven zum Malen. Der Kunstkreis Norderstedt bittet deshalb in diesem Sommer Kinder, Jugendliche und Erwachsene, unter dem Motto "Wir malen unsere Stadt" mit Pinsel und Palette direkt vor Ort zu ziehen, um Lieblingsecken in Lieblingsmotive zu verwandeln. Die schönsten und originellsten Motive werden in einer Ausstellung gezeigt. Wer nicht allein, sondern unter Anleitung malen will, kann sich für eine Arbeitsgruppe anmelden. Am Dienstag, 17. Juni, startet Monika Schmahl von 15 bis 18 Uhr mit einer Mal-Exkursion durch Norderstedt für Kinder und Jugendliche von sieben bis 15 Jahren. Infos und Anmeldung unter Tel. 529 21 37

17.06.2003: Es gibt sie noch, die guten Helfer mit Zivilcourage. Sie kamen gestern Nachmittag einer 90 Jahre alten Norderstedterin zu Hilfe. Ein junger Mann hatte ihr auf einem Fußweg zwischen der Königsberger Straße und der Straße "Am Birkenhof" in Garstedt die Handtasche entrissen. Als die Frau laut um Hilfe schrie, rannten zwei in der Nähe arbeitende Männer hinter dem Taschendieb hinterher und konnten ihn bald stellen. Der junge Mann versuchte sich immer wieder loszureißen, doch die beiden mutigen Männer hielten ihn fest, bis die Polizei eintraf. Eine weitere Zeugin des Überfalls kümmerte sich inzwischen um die 90-Jährige. Sie begleitete sie nach Hause und übergab die alte Frau in die Obhut eines ihrer Enkelkinder. "Die Polizei Norderstedt bedankt sich ganz besonders bei den Zeugen, die durch ihre Zivilcourage entscheidend dazu beigetragen haben, dass die alte Dame ihre Handtasche zurückbekam und dass der Täter gestellt werden konnte", sagt Volker Willert von der Kripo. Der Täter, ein 18-Jähriger Norderstedter, gestand den Überfall. Sein Motiv: Geldnot

17.06.2003: Die Blutreserven werden knapp. Das teilt der Blut- spendedienst Nord des DRK mit - und durch die Sommerferien werde sich die Lage weiter verschärfen. Daher sollten die Bürger zum Spenden gehen. Der nächste Termin in Norderstedt ist am heutigen Dienstag von 15 bis 19.30 Uhr in der Realschule Garstedt am Aurikelstieg.

19.06.2003: Die Orgel in der Garstedter Christuskirche pfeift wahrlich aus dem letzten Loch. Doch das Lifting kostet 25 000 Euro. 16 000 Euro konnte Kantor Bernd Leste dank einer Spenderin, die 15 000 Euro ins Orgelsäckel stiftete, und des Benefizkonzerts des Akkordeonorchesters Kayhude schon sammeln. Am Freitag, 27. Juni, 20 Uhr, gibt eine Formation des Symphonischen Blasorchesters ein Benefizkonzert im großen Saal der Christuskirche, Kirchenstraße 12. Die "Fishhead Horns" spielen Bigband-Jazz der Swing-Ära und bringen die Jazz-Sängerin Tanja Besmehn mit. Alle Musiker verzichten zu Gunsten der Orgel auf ihr Honorar. Spenden für die Orgelrenovierung nimmt die Christuskirche auch auf dem Konto bei der Norderstedter Bank, Kontonummer 110 043, BLZ 200 691 11, Stichwort "Orgelrenovierung", entgegen. (lin

19.06.2003: Norderstedt will abschließbare Parkboxen für die Radler einrichten. 0 Norderstedt. Die Stadt Norderstedt will Fahrraddieben das Handwerk legen. Der Kriminalpräventive Rat denkt darüber nach, abschließbare Parkboxen für Räder einzurichten. "Einen solchen Vorschlag haben wir dem Bürgermeister als Vorsitzendem des Rates gemacht", sagt Mike Schirdewahn, Sprecher der Polizei. Anlass des Vorstoßes ist die hohe Zahl der Fahrraddiebstähle in Norderstedt. 700 hochwertige Fahrräder werden jedes Jahr in der Stadt gestohlen. Schwerpunkte sind der U- und Busbahnhof in Norderstedt-Mitte sowie der Bereich rund um das Herold-Center und den Bahnhof Garstedt. "Längst greifen die Diebe nicht mehr zu, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Es werden wertvolle Räder gestohlen, die dann wieder übers Internet verkauft und zu Geld gemacht werden", sagt Schirdewahn. Der Durchschnittswert liege bei rund 500 Euro. Zwar würden etwa so viele Räder gefunden wie gestohlen, doch beides decke sich nicht. Die Idee, die Räder einzuschließen und vor Dieben zu schützen, ist nicht ganz neu. Schon vor Jahren haben Radlerinitiativen und Umweltpolitiker diebstahlsichere Parkplätze für Räder gefordert. So wollten sie dem Rad zu mehr Popularität verhelfen und die Autofahrer zum Umstieg vom Auto aufs umweltfreundliche Transportmittel bewegen. Mehr Parkplätze für die Räder werden gewünscht Tatsächlich radeln inzwischen viele Norderstedter zum Einkaufen oder zu den U-Bahnhöfen, von wo aus sie dann mit der Bahn zur Arbeit fahren. Indiz für die Beliebtheit des Fahrrads sind die gut gefüllten Radständer: "Alle Plätze besetzt", stellte Angelina Hertrampf (26) gestern Mittag fest, als sie ihr Mountainbike am Herold-Center abstellen wollte. Bisher ist ihr noch kein Rad gestohlen worden, die Norderstedterin wünscht sich aber mehr Parkplätze für Fahrräder. Mehr Pech hatte Günter Matiba (70). Obwohl sich der Norderstedter extra ein massives Bügelschloss gekauft hatte, wurde sein Rad Beute eines Diebes. "An den Brennpunkten müsste mehr kontrolliert werden", fordert Matiba, der auch Mitglied des Norderstedter Seniorenbeirates ist und das Thema im Gremium angesprochen hat, nachdem er von den Fahrradhändlern gehört habe, dass der Bereich rund um den Bahnhof Norderstedt-Mitte der Hauptmagnet für Raddiebe sei. Ein Fahrrad-Parkhaus war schon im Gespräch "Es gab sehr unterschiedliche Ideen, Räder gegen Diebstahl zu schützen", sagt Bürgermeister Grote. Sie reichten von einem Parkhaus für Fahrräder mit angeschlossener Reparatur-Werkstatt bis zu abschließbaren Metallboxen. Die Stadt wollte den Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) mit ins Boot holen. "Doch alle Konzepte scheiterten am Geld, sie waren für die Betreiber nicht refinanzierbar", sagt der Verwaltungschef. Die Stadtverwaltung in Bad Bramstedt hat jetzt Nägel mit Köpfen gemacht - ein Vorbild vielleicht auch für Norderstedt. Am Bramstedter Bahnhof wurden verschließbare Stellplätze eingerichtet. 2,50 Euro Miete im Monat kostet eine Box. "Ähnliche Angebote könnte ich mir auch für Norderstedt vorstellen", sagt Bürgermeister Grote. Die Stadt werde angesichts der leeren Kasse nicht auf einen Beitrag der Nutzer verzichten können. Der Kriminalpräventive Rat will sich jetzt mit den Konzepten beschäftigen.

23.06.2003: Auf dem Norderstedter Rathausmarkt standen die Kommunalpolitiker hinter dem Tresen oder am Grill. Auf dem Henstedt-Ulzburger Rathausplatz eilten die Gemeindepolitiker mit der Rotweinflasche in der Hand von Tisch zu Tisch und schenkten ein. Die Bewirtung war in beiden Fällen perfekt. Die Feste der Kommunalvertretungen und der Rathausmitarbeiter waren in beiden Fällen runde Sachen: Trotz des nicht gerade einladenden Wetters entwickelten sich beide Grillfeste wieder zu kleinen Volksfesten in den Orten. Für zwei Personen waren die Feste auf den Rathausvorplätzen ganz besondere Ereignisse. In Norderstedt stellte sich Charlotte Paschen erstmals in ihrer Funktion als Stadtpräsidentin vor. In Henstedt-Ulzburg war der neue Bürgervorsteher Joachim Süme erstmals Gastgeber des Festes. Beide begrüßten die Besucher und animierten sie zu einigen Stunden Fröhlichkeit. Beide "schoben" anschließend Dienst: Nach einem vorher festgelegten Plan bedienten sie die Besucher. Wie übrigens auch alle anderen Stadt- und Gemeindevertreter. Sie alle zapften Bier, gossen die Weingläser voll und sorgten für gut gegrillte Würstchen. Die Musikprogramm glichen sich übrigens auch: In Norderstedt spielte die Oldie-Band "The Needles" und brachte mit "Tulsa Time" Schwung in die Menge. Dazu gesellten sich noch der Entertainer Hardi Hartmann mit deutschen Schlagern und die Feuerwehrkapelle Garstedt mit teilweise exzellent gespielten Swingnummern dazu, die im Anfangstrubel aber leider ein wenig untergingen. In Henstedt-Ulzburg trat die Oldie-Band "Nigel Bray" auf. "Trotz des Wetters ein tolles Fest", stellte Karin Grätz-Wentzien fest. Sie ließ sich von der SPD-Gemeindevertreterin Edda Lessing und vom WHU-Vorsitzenden Wolfgang Sievers mit Wein bedienen.

24.06.2003: Bei der Aktion "Kreisteller 2003" machen diese 22 Restaurants im Kreis Segeberg mit. Sie servieren zum Aktionspreis von elf Euro "Spezialitäten vom Federvieh". Gasthof am See, Seestraße 25, in Warder. Hotel Strengliner Mühle, Mühlenstraße 2, in Strenglin. Hotel Scheelke, Kisdorfer Straße 11, in Henstedt-Ulzburg. Restaurant Thassos, Hamburger Straße 6, in Henstedt-Ulzburg. Centralgasthof, Dorfplatz 1a, in Hartenholm. Restaurant Immenhof, Neukoppel 1, in Schackendorf Mercure-Hotel, Am Köhlerhof 4, in Bad Bramstedt. Restaurant Friesencafe, Birkenweg 23, in Bad Bramstedt. Hotel Teegen, Heiderfelder Straße 5, in Leezen. Landhaus Holsteiner Stuben, Dorfstraße 19, in Högersdorf. Gasthof Turmschänke, Am Burggraben 1, in Seedorf. Rasthaus Schackendorf, An der A 21, in Schackendorf. Hella's Grilleck, Holstenstraße 3, in Kaltenkirchen. Restaurant Brunnenhof, Rathausallee 60, in Norderstedt. Restaurant Waidmannsheil, Bockhorner Landstraße 56, in Bockhorn. Hotel Golden Tulip, Birkenweg 14, in Bad Bramstedt. Vitalia Seehotel, Am Kurpark 3, in Bad Segeberg. Central-Gasthof, Kirchstraße 32, in Bad Segeberg. Restaurant Thassos, Heidland 4, in Kaltenkirchen. "Porter House"/"Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30, in Norderstedt. Gasthof "Zur Erholung", Kaltenkirchener Straße 6, in Hüttblek. "Zum Griechen", Holstenstr. 20, in Kaltenkirchen. (iu

24.06.2003: KREIS SEGEBERG Mit der Aktion "Kreisteller 2003" versucht die Gastronomie, mehr Gäste in die Restaurants zu locken. 0 Kreis Segeberg Es klingt verlockend, was im Restaurant "Porter House im Garstedter Hof" an der Niendorfer Straße in Norderstedt auf der Speisekarte steht. Restaurant-Chef Thomas Knop (43) serviert ein zartes, saftig gegrilltes Putenbruststeak, Bratkartoffeln, Röstbrot und Kräuterbutter. Die Gastronomen im Kreis Segeberg wollen ihre Gäste vom 28. Juni an bis zum 15. September mit "Spezialitäten vom Federvieh" verwöhnen. Das ist das Motto der Aktion "Kreisteller 2003", an der sich 22 Restaurants im Kreis Segeberg beteiligen. "Die Aktion Kreisteller soll die Vielfalt unserer Betriebe sowie deren eigene Kreativität widerspiegeln", sagt Lutz Frank, Vorsitzender des Kreisverbandes der Hotel- und Gaststättenbetriebe (Dehoga) und Inhaber der "Turmschänke" beim mittelalterlichen Torhaus in Seedorf. Neben dem "Porter House" nimmt in Norderstedt nur noch das Restaurant "Brunnenhof" am Norderstedter Rathaus teil. Inhaber Carsten Möller (40) serviert auf dem Kreisteller eine Poulardenbrust in Mandelhülle auf einer Steinpilz-Cremesauce mit Brokkoli-Röschen und Kartoffelrösti. Kreativität der Köche ist hier gefragt Jeder Gastronomiebetrieb, so sagt Dehoga-Sprecher Lutz Frank, darf sich bei der Gestaltung des eigenen Kreistellers frei entfalten. Kreativität ist gefragt. Nur das Motto wurde vorgegeben: "Spezialitäten vom Federvieh". Dazu Lutz Frank: "Gerade aus Geflügel kann man sofohl deftige als auch außergewöhnliche Gerichte zaubern." Noch ein Beispiel: Im Restaurant Scheelke in Henstedt-Ulzburg gibt es ein gebratenes Maishähnchen-Brüstchen, gefüllt mit Weinbeeren, unter einem Zucchini-Schuppenkleid auf Ratatouille-Gemüse und Rotwein-Scharlotten, dazu Balsamico-Jus und mit Trüffelöl parfümiertes Kartoffel-Sellerie-Püree. Ob deftige oder feine Küche - der Preis für den Kreisteller ist einheitlich: Elf Euro kosten die "Spezialitäten vom Federvieh". Der Hintergrund der Aktion ist klar: Die Gastronomie, die nach der Teuro-Diskussion und allgemeiner Wirtschaftsflaute unter Gästeschwund leidet, will um Besucher werben. Dehoga-Sprecher Frank: "Der Kreisteller lockt auch Gäste, die sonst vielleicht nicht in den Betrieb einkehren würden." Gäste, die den Kreisteller probieren, können gewinnen. Abgestempelte Coupons aus den teilnehmenden Lokalen kommen in eine Verlosung. Dabei sind Speisegutscheine, Sachpreise und ein Wochenende in einem Hotel zu gewinnen.

25.06.2003: Mit der Aktion "Kreisteller 2003" versucht die Gastronomie, mehr Gäste anzulocken. 0 Kreis Segeberg. Es klingt verlockend, was im Restaurant "Porter House im Garstedter Hof" an der Niendorfer Straße in Norderstedt auf der Speisekarte steht. Restaurant-Chef Thomas Knop (43) serviert ein zartes, saftig gegrilltes Putenbruststeak, Bratkartoffeln, Röstbrot und Kräuterbutter. Die Gastronomen im Kreis Segeberg wollen ihre Gäste vom 28. Juni an bis zum 15. September mit "Spezialitäten vom Federvieh" verwöhnen. Das ist das Motto der Aktion "Kreisteller 2003", an der sich 22 Restaurants im Kreis Segeberg beteiligen. "Die Aktion Kreisteller soll die Vielfalt unserer Betriebe sowie deren eigene Kreativität widerspiegeln", sagt Lutz Frank, Vorsitzender des Kreisverbandes der Hotel- und Gaststättenbetriebe und Inhaber der "Turmschänke" in Seedorf. Neben dem "Porter House" nimmt in Norderstedt nur noch das Restaurant "Brunnenhof" am Rathaus teil. Inhaber Carsten Möller (40) serviert auf dem Kreisteller eine Poulardenbrust in Mandelhülle auf einer Steinpilz-Cremesauce mit Brokkoli-Röschen und Kartoffelrösti. Jeder Gastronomiebetrieb, so sagt Dehoga-Sprecher Frank, darf sich bei der Gestaltung des eigenen Kreistellers frei entfalten. Kreativität ist gefragt. Nur das Motto wurde vorgegeben: "Spezialitäten vom Federvieh". Dazu Lutz Frank: "Gerade aus Geflügel kann man sowohl deftige als auch außergewöhnliche Gerichte zaubern." Noch ein Beispiel: Im Restaurant Scheelke in Henstedt-Ulzburg gibt es ein Maishähnchen-Brüstchen, gefüllt mit Weinbeeren, unter einem Zucchini-Schuppenkleid auf Ratatouille-Gemüse, dazu Balsamico-Jus und mit Trüffelöl parfümiertes Kartoffel-Sellerie-Püree. Ob deftige oder feine Küche - der Preis für den Kreisteller ist einheitlich: Elf Euro kosten die "Spezialitäten vom Federvieh". Der Hintergrund der Aktion ist klar: Die Gastronomie, die nach der Teuro-Diskussion und allgemeiner Wirtschaftsflaute unter Gästeschwund leidet, will um Besucher werben. Frank: "Der Kreisteller lockt auch Gäste, die sonst vielleicht nicht in den Betrieb einkehren würden." Wer den Kreisteller probiert, kann gewinnen. Abgestempelte Coupons aus den teilnehmenden Lokalen kommen in eine Verlosung. Speisegutscheine, Sachpreise und ein Wochenende in einem Hotel sind zu gewinnen

25.06.2003: Bei der Aktion "Kreisteller 2003" machen diese 22 Restaurants im Kreis Segeberg mit: Gasthof am See, Seestraße 25, in Warder. Hotel Strengliner Mühle, Mühlenstraße 2, in Strenglin. Hotel Scheelke, Kisdorfer Straße 11, in Henstedt-Ulzburg. Restaurant Thassos, Hamburger Straße 6, in Henstedt-Ulzburg. Centralgasthof, Dorfplatz 1a, in Hartenholm. Restaurant Immenhof, Neukoppel 1, in Schackendorf Mercure-Hotel, Am Köhlerhof 4, Bad Bramstedt. Restaurant Friesencafe, Birkenweg 23, in Bad Bramstedt. Hotel Teegen, Heiderfelder Straße 5, in Leezen. "Holsteiner Stuben", Dorfstraße 19, in Högersdorf. Gasthof Turmschänke, Am Burggraben 1, in Seedorf. Rasthaus Schackendorf, An der A 21, in Schackendorf. Hella's Grilleck, Holstenstraße 3, Kaltenkirchen. Restaurant Brunnenhof am Rathaus, Norderstedt. Restaurant Waidmannsheil in Bockhorn. Hotel Golden Tulip, Birkenweg 14, in Bad Bramstedt. Vitalia Seehotel, Am Kurpark 3, in Bad Segeberg. Central-Gasthof, Kirchstraße 32, in Bad Segeberg. Restaurant Thassos, Heidland 4, in Kaltenkirchen. "Porter House"/"Garstedter Hof", Niendorfer Straße 30, in Norderstedt. Gasthof "Zur Erholung" in Hüttblek. "Zum Griechen", Holstenstr. 20, in Kaltenkirchen. (iu)

26.06.2003: Sandspielzeug braucht man in den Ferien. Auch die Großen buddeln gern mal am Strand. Die nächste Ausgabe der KinderKulturZeitung erscheint am Donnerstag, den 31. Juli. Dann fängt schon bald die Schule wieder an. Ganz besonders spannend wird es für die Erstklässler. Habt ihr schon einen Schulranzen? Schickt uns ganz viele Fotos ICH & MEIN Schulranzen. Vielleicht habt ihr beim Einkaufen ja auch etwas Lustiges erlebt. Oder ihr malt euren Lieblingsranzen. Wir drucken eure Bilder ab. 0 Paul Niklas Perlitz (3) aus Barmbek: "Ich spiele gern mit Bällen, auch Fußball. Ich bin nämlich ein ganz großer Bayern- Fan." Luis Bugai (fast 3) aus Barmbek: "Bagger und Bälle finde ich am tollsten. Den grünen Bagger mag ich besonders gern, weil der den Sand gut schaufelt. Der funktioniert fast wie in echt." Antonia Schaar (2) aus Barmbek: "Es macht mir ganz viel Spaß, mit dem Auto zu fahren. Das geht hier auf dem Spielplatz ganz toll. Aber ich spiele auch gern mit Wasser und Sand." Oliver Petersen (2) aus Garstedt kann noch nicht so richtig reden. Aber er ist eine richtige Wasserratte. Das Gummiboot hat er gerade erst bekommen. Damit er im Baggersee baden kann. Maja Melzer (2) aus Barmbek: "Immer wenn ich aus dem Kindergarten komme, muss ich auf diesem Spielplatz stoppen. Ich spiele am liebsten mit einem Eimer und Wasser. Und hier ist ganz viel Wasser

27.06.2003: Im Gemeindesaal der Christuskirche in Garstedt findet heute um 20 Uhr ein Jazzkonzert statt. Die "Fishhead Horns Big Band", die dem Synphonischen Blasorchester Norderstedt angehört, wird den Zuhörern mit Titeln aus der Swing-Ära und Werken von Cole Porter, Duke Ellington, Count Basie und Glenn Miller einheizen. Die Big Band wird geleitet von Bernd Frank, als Sängerin ist Tanja Besmehn zu hören. Die Eintrittskarten kosten zehn Euro pro Person. Die Musiker verzichten auf ihre Gage. Der gesamte Erlös des Konzerts wird für die Restaurierung der Orgel der Christusgemeinde verwendet

28.06.2003: Kreis Segeberg: Es ist in allen Orten das gleiche Problem: Die Zufahrten für die Rettungsdienste sind oft blockiert. 0 Kreis Segeberg. Schneckentempo - das ist für eine Feuerwehr der blanke Horror. Doch auf dem Wochenmarkt auf der Norderstedter Europaallee müssen sich die Retter darauf einstellen, im Ernstfall deutlich langsamer als ein Fußgänger voranzukommen. Als am Freitag ein Drehleiterfahrzeug sich probeweise seinen Weg durch die Stände bahnen wollte, kam der knallrote 2,50 Meter breite und zehn Meter lange Koloss kaum voran. 20 Minuten dauerte die 300 Meter lange Fahrt. Fünf Meter soll die Gasse zwischen den Ständen breit sein, doch die meisten Beschicker ließen weniger als drei Meter frei. Stellschilder standen im Wege, Markisen waren zu weit ausgefahren, Waren standen auf der Rettungsgasse. Immer wieder musste Drehleiter-Fahrer Dominic Paetsch (40) von der Garstedter Feuerwehr warten, bis die Hindernisse hektisch beiseite geräumt wurden. Das klappte zuweilen nur notdürftig: Ein Verkäufer war kaum in der Lage, in der Eile die drei Klappen seines Standes allein herunterzuziehen. Viel Verständnis für die Aktion der Feuerwehr Mancher Markthändler zeigte Verständnis für die Unterbrechung seiner Geschäfte. "Was soll der Affentanz?" war nur einer der unfreundlichen Zwischenrufe in Richtung der Feuerwehrleute, die die Fahrt zu Fuß begleiteten. Ganz anders reagierten hingegen die meisten Kunden. "Ich finde gut, dass die Feuerwehr so was macht", sagte eine ältere Frau am Sockenstand. Eine Mitarbeiterin des Ordnungsamtes notierte jedes Hindernis. Nach dieser Tour hofft sie auf die Einsicht der Marktbeschicker und will zunächst keine Strafen verhängen. Sollte jedoch künftig wieder für die Feuerwehr kein Durchkommen sein, wird es teuer. Weitere Engstellen für die Großfahrzeuge hat Gemeindewehrführer Joachim Seyferth in fast allen Neubaugebieten ausgemacht. "Dort gibt es besonders in den Abendstunden häufig Probleme", sagt Norderstedts Feuerwehrchef. Auch in anderen Orten des Kreises Segeberg wird es manchmal eng für die Retter. Henstedt-Ulzburgs Wehrführer Stefan Plass ärgert sich immer wieder über "dreistes Parken", das das Vorankommen seiner Kameraden erschwert. Besonders im Bereich Birkenau und Usedomer Straße gebe es immer wieder Probleme. Die Kaltenkirchener Feuerwehr verteilt regelmäßig an Falschparker, die die Straßen blockieren, Hinweiszettel des Deutschen Feuerwehrverbandes. "Wir wünschen Ihnen, dass morgen nicht Sie warten", heißt es auf dem Papier, das unter die Scheibenwischer geklemmt wird. Noch gut erinnert sich Wehrführer Thorsten Schwedas an einen nächtlichen Einsatz, als ein Tanklöschfahrzeug am Elbinger Weg nicht mehr weiterkam. Für solche Fälle haben die Feuerwehrleute zwar einen Carlifter dabei, mit Fahrzeuge beseite geschafft werden können. Doch der Einsatz dieses Geräts kostet wertvolle Zeit. Bei Einsätzen geht wertvolle Zeit verloren Wenn die Bramstedter Feuerwehr in die Süd-West-Stadt oder zum Vieux-Thann-Ring gerufen wird, wissen die Fahrer gleich, dass sie nur langsam vorankommen werden. Feuerwehr-Sprecher Hartmuth Schlapkohl spricht von "eklatanten Problemen". Noch größere Sorgen bereiten den Bramstedter allerdings die Autobahneinsätze. "Weil keine vernünftige Rettungsgasse vorhanden ist, verlieren wir bei jedem größeren Einsatz mehrere Minuten", sagt Hartmuth Schlapkohl.

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