FC Eintracht Norderstedt 03
  Norderstedt (Sport)
 
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Fußball

12.01.1970: UWE SEELER SAH BEI WILLI SCHULZ DIE AUSLOSUNG Eigener Bericht 0 Hamburg, 12. Januar Das große Haus, das Willi Schulz am Stadtrand von Hamburg bewohnt ? er ist Bürger von Norderstedt wie viele andere Spieler des HSV ? war fast zu klein. Der Nationalspieler hatte Uwe Seelcr und viele andere Freunde "zum Zittern" eingeladen. Gemeinsam wollte man die Gruppenauslosung vor dem Farbfernseher erleben. Von Willi Schulz isT bekannt, daß er ..in Sachen Fußball" eine Art lebendes Lexikon ist. Über jeden WM-Teilnehmer weiß er genau Bescheid. Aber er zeigte sich nicht nur als Unterhalter von der besten Seite. Seinen Gästen schenkte er acht Jahre alten Whisky ein, Nachbar Uwe Seeler bekam ein Glas Bier und er selbst gab sich sportlich und trank Saft. Uwe Seeler erschien in bester Laune: "Also wenn wir nach Leon kommen, dann singen wir, und ich gebe außerdem einen aus." Die Übertragung aus Mexiko begann. Während Mexiko und England in den Gruppen eins bzw. drei automatisch an die Tafeln gehängt wurden (ohne Los. weil sie gesetzt waren) griff die zehnjährige Menica Maria Canedo in den Los-Topf der Gruppe mit Deutschland. Italien und der Sowjet- union. Einen Augenblick Beklemmung. Aber sie hatte die Sowjetunion gezogen. Also Deutschland nicht nach Mexiko City. Weitere Lose folgten. Bis wieder der "deutsche Topf" an der Reihe war. Uwe Sceler: "Mädchen, mach' keinen Quatsch, bloß uns nicht ziehen". Das hatte Toluca und Puebla bedeutet. Der Kelch ging vorüber. Italien wird erfahren, wie 2600 m über dem Meer "schmecken". Damit wußte man außerdem: England ist in der Gruppe drei, Deutschland mit der Gruppe vier in Leon. Doch vorher verschlug es allen den Atem: England, Brasilien, die Tschechoslowakei und Rumänien in der Gruppe drei. Wiili Schulz: "Was so mein kleines Mädchen alles anrichten! kann. Wenn wir solche" Brocken bekommen würden, kämen wir bereits vor der Weltmeisterschaft nicht aus dem Stöhnen heraus." Die Gruppe vier mit Deutschland war komplett. Da warnte Uwe Seeler: "Macht es euch nicht so einfach. So leicht ist die Gruppe auch nicht. Peru und Bulgarien sind zwar zu schlagen, aber klar ist ebenso, daß wenige Länder ihre Mannschaften so gut vorbereitet nach Mexiko schicken wie gerade Peru und Bulgarien." "Und wenn wir es in der Gruppe schaffen", fuhr Willi Schulz fort, "kommt gleich einer von den ganz. .Dicken', also England. Brasilien oder die Tschechen. Das alles im Juni bei mehr als 30 Grad!" Vom Whisky blieb nach einer Stunde lediglich ein kleiner Rest. "Prost", sprach Uwe Seeler, "wir sehen uns in Leon". JUPP WOLFF

15.06.1970: FEUCHTE NACHT DER ENGLISCHEN SPIELER 0 Von unserem Redaktionsmitglied Wolf gang Fricke Alan Ball, die rothaarige Wildkatze, saß weinend auf dem Anstoßpunkt und schlug mit den Fäusten den feindlichen Rasen von Leon. Bobby Moore sagte im Vorbeigehen zu Wolf gang Overath ': "?Heute habt ihr soviel Glück gehabt wie Wir Vor vier Jahren in Wembley." Dann rissen sie sich die schweiß" nässen Trikots vom Leibe und tauschten sie mit denen der deutschen Spieler. Die Fassungslosigkeit war noch nicht überwunden, aber die eingebaute Automatik vom anständigen Sportsmann, der 90 oder auch wie hier 120 Minuten um sich haut und dann Hände schüttelt, funktionierte so eben noch. Die quälende Spannung auf den Rängen aber löste sich mit einem Knall. "Ich kann es nidit mehr aushalten, mein Herz", hatte eine Dame aus Braunschweig, die hinter Ilka Seeler und der sie begleitenden Familie Plambeck aus Norderstedt saß, beim Stande von 2:2 noch gestöhnt. "Du bleibst hier, ich fühle, du bringst der deutschen Mannschaft Glück", hielt der Ehemann sie eisern am Handgelenk. Die Idee, mögliches Fußballunglück oder, mögliche Witwerzukunft gegeneinander abzuwägen, kam ihm gar nicht. Als alles vorbei war, als die letzte Sekunde am elektrischen Zeitzähler verschluckt war und der Schiedsrichter nur noch eine armselige Minute nachspielen ließ, gingen die Karnevalisten des Fußballs in die Startlöcher. Der Kordon der Polizisten und Soldaten wurde durchbrochen, und nun blühten deutsche Fahnen auf Leons Gras. Rana-Krishna-Anhänger waren vorhanden, die auf der Fahne kniend die Stirn an die Erde klopften, und ein Exhibitionist warf die Kleider vom Leibe, unter dem staunenden Beifall der sittenstrengen Mexikaner, denen Striptease nur vom Hörensagen bekannt ist. Bleichhäutig und fettschwabbernd schoß er alle Tore noch einmal, ein Grotesktänzer schlimmen Stils. Auf den Straßen jubelten erstmals in ihrem Leben in deutsche Farben gekleidete Mexikanerinnen, und winzige Schmierfinken ernteten mit "Arriba Alemania" mehr Pesos als in der ganzen Woche zuvor. England war nicht gefragt. England hatte in Leon gegen ein primitives, aber ehrliches Vorurteil zu spielen ? 20 000 Mexikaner waren ebensoviel wie 40000 Deutsche! In Leon spielt es sich schlechter als es sich in Hannover oder Frankfurt gespielt hätte. Doch der Nachteil der feindlichen Kulisse wurde aufgehoben durch ein besonderes altdeutsches Gefühl ? dem Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem "Lehrmeister des Fußballs". Beeindruckend war bereits der Anmarsch der Schlachtenbummler von der Insel. Zwar ist es keine deutsche Angelegenheit, über die in Schlafsäcken Nächtigenden und von Dosenbier Lebenden zu urteilen, aber ein Vergleich sollte gestattet sein: Liverpool ist keinen Deut feiner als Cästrop Rauxel! Die Castrop- Rauxeler haben wenigstens noch Geld im Brustbeutel, wenn sie auf Fußball- Safari gehen, und ein Hotel gebucht. Die Liverpooler buchen Parkbänke und Hauseingänge, weil sie alles Geld, was sie bei sich haben, für Bier benötigen. Dann ist es der Auftrieb der Prominenz, die so eine englische Mannschaft wie einen Kometenschweif hinter sich herzieht. Die ehemaligen Heroen des Fußballs wie Billy Wright ? seine 106 Länderspiele egalisierte Bobby Charlton in Leon ? sind dabei, die Märtyrer der Aschenbahn wie der Meilenstar Derec Ibottson, und schließlich die Literaten wie Brian Glanville, der den "Profi" schrieb, ein Buch, das sogar Leute gelesen haben, die sich sonst auf das Schriftwerk der Tabellen beschränken. Der Trainer ist ein von der Königin geadelter Sir, während man selbst nur einen schlichten Sachsen hat. Daß der Ramsey auch noch 500 DM verlangt, bevor er vor eine Fernsehkamera tritt ? der Sachse sollte sich so etwas einmal erlauben! ? , schießt die Bewunderung in Sternenhöhen. Sie alle treten auf mit einem umwerfenden Selbstbewußtsein, daß Deutschen nur der neidische Ausspruch bleibt: "Wo die Engländer sind, ist eben England." So etwas ist gewöhnlich ein Tor wert. Diesmal waren es sogar zwei Treffer ? und die reichten doch nicht. Möglicherweise ist in Leon etwas von der Legende abgebröckelt, daß Engländer Fußballer mit drei Beinen sind, während den Deutschen vom Schicksal nur zwei zugestanden wurden. Sir Alf Ramsey jedenfalls, der Zimmermann der einzigen englischen Weltmeisterschaft, muß das Gefühl gehabt haben. Nach der Niederlage lächelte er freiwillig und sprach sehr schön artikuliert ? ohne vom Geld zu reden. Am Swimming-pool von La Estancia stellte Bobby Charlton fest, daß dieses wohl das Becken der Verlierer sei ? vor ihm hatten schon die Bulgaren in diesem Wasser gelegen. Daß es sich um diesen Pool herum recht gut leben läßt, bemerkten die Engländer vernünftigerweise, wenn auch gezwungenermaßen, setu\, rasch. Von der Weltmeisterschaft gingen sie innerhalb einer Stunde zum Bier über. Wenn es schon nicht der Coupe Rimet sein konnte, den man mit nach England nahm, so sollte es wenigstens ein Sonnenbrand werden ? schonungslos wie mit den deutschen Spielern gingen Englands Fußballer nun auch mit der eigenen Haut um, als sie sich in die Sonne packten. Und zwei Stunden später flogen die ersten Dosen und Gläser in den Swiming-pool ? die Saison ist vorbei, die Weltmeisterschaft auch. Das Lied, das eben in die mexikanische Nacht steigt, heißt "My Buddy is over the Ocean". Das ist, was die Weltmeisterschaft angeht, zwar nicht ganz richtig, weil der Pokal immer noch nach Deutschland oder Italien wandern kann, aber über den Kanal ist er bestimmt. Und weil vom Kanal die Rede ist ? die Nacht ist noch lang, das Bier noch nicht alle, und die Preisfrage lautet: wann haben biertrinkende englische Fußballer den Kanal endlich voll?

24.06.1970: Hamburg, 24. Juni Die beiden Hamburger Fußball-Nationalspieler Uwe Seeler und Willi Schulz können ihre Mexiko-Koffer auspacken. Die letzte Etappe dieser IX. Fußball-Weltmeisterschaft endete für die beiden HSV-Spieler mit Blaulicht und einer Polizei-Eskorte, führte vom Flughafen Fuhlsbüttel direkt vor die Seclersche und Schulzsche Haustür in Norderstedt. Nach dem offiziellen Empfang der deutschen Nationalmannschaft in Frankfurt vollzog sich die Ankunft der beiden in der Hansestadt nicht weniger herzlich und geräuschvoll. Ein gepflegter Regenschauer schuf unverfälschte hanseatische Atmosphäre, ohne daß er die Begeisterung der über 2000 Uwe- und Willi- Fanis abkühlte, die mit Sprechchören, Spruchbändern und lauten Jubelnufen die beiden Hamburger Fußball-Musketiere spektakulär begrüßten. Protokoll gab es keins. Von dem Moment an, wo Uwe Seeler und Willi Schulz auf der Gangway erschienen und ein Musikikorps der Hamburger Schutzpolizei den musikalischen Wülkamimensigr.uß über die Rollbahn schmetterte, hatte alles eine legere Note. So mußten sich Senator Seeler und Gerhard Stock, der Direktor des Sportamts, erst zu Uwe und Willi diurchdrängen, um die herzlichsten Glückwünsche der Hansestadt und einen Silberteller als Erinnerungsgescherik an den Mann bringen zu können. Auch HSV-Geschäftsführer Günter Mahlmann konnte nicht auf Anhieb die zwei großen Blumensträu- ße mit den HSV-farbenen Schleifen loswerden. Schließlich warteten unten auf der Rollbahn die Familienangehörigen: drei Seeler- Mädchen, eine große Seeler- Verwandschaft, Willis Frau, Inge Schulz, und sein Töchterclien Dagmar, die nach fünf langen Wochen ein erstes Anrecht auf die Mexiko-Fahrer hatten und deren Wiedersehensfreude am größten war. HSV-Präsident Dr. Barrelet, der seinen beiden Rekord-Internationalen nach Frankfurt entgegengeflogen war: "Wir haben bewußt auf jedes größere Tamtam verzichtet. Nach diesem langen Flug ? die Nationiatananinschaft war über 24 Stunden unterwegs ? sollen die Spieler so schnell wie möglich nach Hause und sich richtig ausschlafen." Doch ehe es soweit war, mußten "Kapitän" Uwe Seeler und "World-Oup- Willi" dem rufenden, jubelnden, klatschenden Fußbaillvolk ihre Reverenz erweisen und eine Begrüßunigsrunde drehen. Und mit den populären Sprechchören, die von Ha.miburg aus inzwischen in die ganze Fußballwelt drangen, wurde jener Mann auf die Heimfahrt geschickt, der seine vierte Weltmeisterschaft mitmachte und mit 33 Jahren in Mexiko nur Bewunderung erntete: "Uwe- Uwe !" HORST RIEKER

04.11.1970: Eigener Bericht J.W. Hamburg, 4. November Polizeilicher Sonderschutz für Uwe Seeler und seine Familie in Norderstedt. Das ist eine Maßnahme, nachdem Uwe Seeler, seine Frau und die drei Kinder in einem anonymen Brief, der ihn über die Geschäftsstelle des Hamburger SV erreichte, mit Mord bedroht wurden. In 177 Tagen soll, so heißt es in diesem Brief, die Drohung wahrgemacht und Seelers Haus in Norderstedt in die Luft gejagt werden. Der handgeschriebene Brief stammt vom 27. Oktober. Der Schreiber nannte in dem Brief die Gründe für sein "Vorhaben": Seeler sei kein Sportsmann, sondern ein eiskalter Geschäftsmann und ein Ausbeuter. Uwe Seeler selbst sagt dazu: "Natürlich sind solche Typen zu allem fähig, und niemand wird einen solchen Brief völlig achtlos beiseitelegen. Die Polizei hat sich um die Sache gekümmert, und ich hoffe, daß man diesen Mann findet, zumal der Brief mit der Hand geschrieben ist. Ob ich beunruhigt bin? Angenehm ist es nicht, einen solchen Brief zu erhalten. Gegen Unbekannt ist Strafanzeige erstattet und aufgenommen worden." Leider sind die auf dem Brief vorhandenen Fingerabdrücke des Schreibers verwis.cht, weil Günther Mahlmann, der Geschäftsführer des HSV, diesen Brief seinen Vorstandsmitgliedern zeigte. Er war, wie es üblich ist, auf der Geschäftsstelle geöffnet worden, weil er unter Hunderten von Autogrammbriefen lag. Uwe Seeler ist einer von den vielen, die in letzter Zeit mit Mord bedroht wurden. Erfolge hatte die Polizei bei der Suche nach den Verfassern solcher Briefe oder Anrufern bisher kaum. HSV-Geschäftsführer Günther Mahlmann und Pressesprecher Günther Schiefelbein sind sich einig: "Zu solchen Briefen sind alle Kommentare überflüssig. Es bleibt nur zu hoffen, daß die Polizei dem Menschen das Handwerk legt!"

05.11.1970: Eigener Berieht Hamburg, 5. November Uwe Seeler feiert heute seinen 34. Geburtstag. Im Kreise der Familie in seinem Haus in Norderstedt. Er hofft, daß wenigstens bei dieser Gelegenheit jener mysteriöse und anonyme Drohbrief nicht zur Sprache kommt, dessen Inhalt durch eine Indiskretion bekannt wurde. Seit gestern liegt eine "Akte Uwe Seeler" bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Kiel. Staatsanwalt Härder wird sie heute an Oberstaatsanwalt Albrecht übergeben. Norderstedts Chef der Kriminalpolizei, Obeikommissar Brunow, brachte die vorhandenen Unterlagen am Mittwochnachmittag selbst nach Kiel. Die Kriminalpolizei bewahrt selbstverständlich völliges Stillschweigen darüber, ob sie in der Suche r|äch dem Brief Schreiber bereits weitergekommen ist oder bestimmte Spuren verfolgt. Rätselhaft ist allerdings allen beteiligten Stellen, wie der Inhalt des Briefes überhaupt in die Öffentlichkeit gelangte. Die Kriminalpolizei in Hamburg versichert, sie habe mit der ganzen Sache nichts zu tun, weil Norderstedt zuständig sei. Die "Kripo" in Norderstedt betont mit Nachdruck, bei ihr gebe es keine "undichte" Stelle, und beim HSV hält man es für unmöglich, daß von den wenigen Leuten, die den Brief kannten, einer geplaudert hätte. HSV-Geschäftsführer Günther Mahlmann empört sich vor allem über die Behauptung, die HSV- Vorstandsmitglieder hätten beim Lesen des Briefes durch die eigenen Fingerabdrücke diejenigen des Briefschreibers gründlich verwischt. Mahlmann: ?Das ist unglaublich. Diesen Brief hat überhaupt kein Vorstandsmitglied gesehen, geschweige in der Hand gehabt. Es war nicht die erste Drohung, die Uwe Seeler erhielt, wohl aber die bisher massivste. Ich habe die ganze Sache von Uwe Seeler und von unserem Vorstand ferngehalten und sofort mit dem Kriminalkommissariat 32 in der Sedanstraße telefoniert. Von dort kamen zwei Beamte, die den Drohbrief und ein Begleitschreiben von mir in Empfang nahmen. Damit war die Sache für mich erledigt." In der Tat hat Uwe Seeler selbst erst am Dienstag durch die Kriminalpolizei in Norderstedt erfahren, daß der Brief überhaupt existiert. Was Seeler am meisten erschüttert, ist, daß seine Kinder nun von diesen Dingen erfahren. Zwei besuchen die Schule. "Ich werde damit fertig und meine Frau ebenfalls, aber ich denke an die vielen Fragen und die Neugier der anderen Schulkinder." Nun hoffen Seeler, seine Familie, der HSV, die Norderstedter Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft in Kiel, daß eine Spur gefunden wird. Selbstverständlich kümmert sich inzwischen die Polizei in Norderstedt um den Schutz der Seelers. JUPP WOLFF

24.04.1971: DER HSV WEIHT HEUTE IN HARKSHEIDE SEIN NEUES LEISTUNGSZENTRUM EIN 0 Eigener Bericht JwJ Hamburg;, 24. April Ein Hotel für Sportler? ? Oberflächliche Besucher des neuen HSV-Deistungszentruins im Norderstedter Stadtteil Harksheide könnten diesen Eindruck leicht gewinnen. Wenn heute auf dem Gelände der Sportplatzanlagen "Ochsenzoll" die neuerbaute Sportschule eingeweiht wird, ist ein Projekt fertiggestellt, das in Deutschland außer dem 1. FC Nürnberg kein anderer Klub aufzuweisen hat. Für 1,3 Millionen Mark errichtete der HSV mit Unterstützung des Hamburger Fußballverbandes ein Haus, das neben 36 Betten in geschmackvollen Doppelzimmern, einem Tagesraum und einem Hörsaal, Annehmlichkeiten wie Unterwassermassage und Sauna aufweisen kann. Der Eindruck eines Hotels wird hier noch übertroffen. Hausherr Günter Mahlmann hat seinen Schreibtisch schon vor einigen Wochen vom Bothenbaum nach Norderstedt verlegt. Er wird in Zukunft dafür sorgen, daß die Räume nur selten unbenutzt bleibeu, denn selbstverständlich wird nicht nur der HSV Nutznie- ßer der hauseigenen Sportschule sein. Vielleicht wird die deutsche Fußball-Nationalmannschaft vor dem Länderspiel gegen Polen 6chon die Vorzüge der vorbildlichen Anlage "genießen. Für Lehrgänge ist die Anlage wie geschaffen. Neben 10 Fußballplätzen, zwei Hokkey- und zwei Kleinfeld- Handballplätzen mit Rasen stehen den Sportlern Umkleideräume für insgesamt 44 Mannschaften und eine Mehrzweckhalle zur Verfügung. Mit der Errichtung der Sportschule geht der lange gehegte Plan eines Leistungszentrums für den Sport in Hamburg in Erfüllung. Angefangen hatte es 1928, als einige sportbesessene Männer ein Gelände für die unteren Mannschaften und die Jugend des HSV suchten" Sie fanden es mit einem 135 000 qm großen Bauernhof. Der "Lindenhof" ist als architektonisch wenig erfreuliche Erinnerung geblieben. Damals hatte man diese Männer noch für größenwahnsinnig erklärt, heute kann der HSV mit berechtigtem Stolz sein "Prunkstück" am nördlichen Stadtrand von Hamburg vorweisen. Vielleicht gibt es noch einen angenehmen Nebeneffekt des Leistungszentrums. Eine gute Atmosphäre soll für gute Stimmung und damit für entsprechende Leistungen sorgen. Warum nicht auch für die Profi-Fußballer des HSV?

18.05.1971: Georg Volkert (25), der Sturmerstar des FC Zürich, der in der nächsten Saison für den HSV Tore schießen soll, weilte mit Frau und Tochter zu einer Stippvisite in Hamburg. Der Grund: Die Volkerts waren auf Wohnungssuche. In Norderstedt wollei: sie ein Eigenheim beziehen. Heute fliegt der Ex-Nürnberger nach Zürich zurück, da er morgen wieder für den FC spielen wird.

04.08.1971: Der Weg zurück in die Bundesliga und die Nationalmannschaft führt für Georg Volkert über den HSV. Das Debüt am "Rothenbaum" vor einem kritischen Publikum, das auf diesem "Sportplatz mit Atmosphä-" re" praktisch auf "du und du" mit den Spielern steht, konnte sich sehen lassen, obwohl "Schorsch" Volkert über weite Phasen wie ein Abstinenzler im HSV-Spiel wirkte. Obwohl die Zuschauer mit lauten Rufen ("über den linken Flügel spielen") nicht zurückhielten, gehörte der Import vom FC Zürich, wo Volkert nach dem Abstieg des 1. FC Nürnberg aus der Bundesliga und seinem Wechsel in die größte Stadt der Schweiz zwei Jahre lang spielte, zu den Spielern, an denen die Aktionen fast vorbei liefen. Sein Trainer Klaus Ochs, felsenfest der Überzeugung, daß Volkert sich auf Grund seiner Schußkraft einen Stammplatz in der Mannschaft sichern wird, nahm ihn in Schutz: "Er war zwar wenig am Ball, weil er vernachlässigt wurde, aber seine Aktionen verrieten echte Klasse." Georg Volkert, der bisher sechs A^Länderspiele bestritten hat, störte es nicht, daß er ein wenig stiefmütterlich behandelt wurde: "Ich bin überzeugt, daß der Kontakt zu den Nebenspielern besser wird." Volkert nahm bei der Hamburg-Premiere des HSV sofort seinen Lieblingsplatz als Linksaußen ein. Die Konkurrenz eines Gert Dörfel macht ihn nicht nervös: "Ich bin davon überzeugt, daß ich mich hier durchsetzen werde." Vollblutstürmer vom Schlage Volkert prägen einen neuen, im Angriff stärkeren HSV. Das zeigte sich bereits gegen den Liverpool FC. Volkert: "Vier Tore gegen die erstklassigen Engländer sind eine Menge." "Schorsoh" Volkert, der sich in seinem hübschen Haus in Norderstedt sehr wohl fühlt, kennt die wandelbare Gunst des Hamburger Publikums aus eigener Erfahrung: Vor drei Jahren gab es beim Pokalspiel mit dem "Club" gegen den SC Sperber am "Rothenbaum" (0:0) hämische Zurufe, diesmal wurde ihm an gleicher Stätte applaudiert. MANFRED HEUN

27.08.1971: Eigener Bericht jwj Hamburg, 27. August Ein Wiedersehen mit Horst Schnoor werden die Zuschauer wahrscheinlich am Sonntagmorgen (10.45 Uhr) an der Hoheluft feiern können. Der frühere Stammtorhüter des HSV soll nach dem schwachen Start der Amateure (1:5 Punkte) im Spiel beim SC Victoria das Torwart- Problem der Landesliga-Elf des HSV lösen. Rüdiger Liedtke zeigte in den bisherigen Spielen schwache Nerven. Er konnte den verletzten Gronninger nicht ersetzen. Fraglich ist bislang nur, ob Einzelhandelskaufmann Schnoor ? er besitzt im Norderstedter Herold-Center eine große Reinigung ? genügend Zeit zum Training aufbringen kann. Horst Schnoor: "Helfen möchte ich auf jeden Fall." Der SC Concordia, nach drei Spieltagen einzige Mannschaft ohne Punktverlust, muß bereits am Sonnabend (16.30 Uhr) beim Vorjahrsdritten Duwo 08 die Tabellenführung verteidigen. Die Wohldorfer haben sich einiges vorgenommen. Einfacher erscheint die Aufgabe für Bergedorf 85, das an den Sander Tannen Wilhelmsburg 09 empfängt. Die Wilhelmsburger empfahlen sich am letzten Wochenende mit einem Sieg über Duwo. St. Paulis Amateure wollen gegen Aufsteiger TSG Bergedorf beweisen, daß sie besser sind als ihr Ruf (sprich: 1:10 Tore in zwei Spielen).

31.12.1971: ERSTKLASSIGER NACHWUCHS HAT JETZT VORFAHRT GERHARD HEID: FUSSBALL-LEHRE IST EINGEFÜHRT ENDZIEL: IN DREI ODER VIER JAHREN EIN MEISTERTEA Fotos: OTTO ROUAR (2), THOMAS METELMANN (2) 0 Dem Nachwuchs eine Chance." Kein anderer Verein in der Bundesliga handelt seit gut einem Jahr so streng nach diesem Motto wie der HSV. Die Konstellationen für diesen Stilund Gesinnungswandel von den ausgetretenen Pfaden der Mittelmäßigkeit auf die Einbahnstraße des Erfolges standen günstig: Die Teuerungswelle auf dem Spielermarkt (Steigerungen von 100 und 150 Prozent), ein neues Präsidium beim HSV mit Profi-Profil, mit ' Klaus Ochs, dem mit 30 Jahren jüngsten Bundesliga-Trainer, einen fleißigen, gewissenhaften, ehrgeizigen Mann mit fundiertem Fachwissen und hoher Sachkenntnis. Ochs suchte den idealen Partner für seine zielstrebige Initiative und fand ihn in Gerhard Heid, dem Coach der erfolgreichen Jugend-Elf von TuS Altrip (bei Ludwigshafen). Ih'r Sofort-Programm als wirksames Gegengewicht zu de:n deutlich sichtbar gewordenen Generationsproblem und dem Ich-m-ache-Schluß-Entschluß Uwe Seelers und Jürgen Kurbjuhns kann nach mehr i.ls einjähriger Laufzeit als Segen für den Verein apostrophiert werden. Heid, dynamisch, der perfekte Organisator mit einem untrüglichen Blick für Talente, gab am 1. November 1970 einen guten Einstand; er brachte gleich £iin£ Jugend-Nationalspieler als Startkapilal mit: Rudi Kargus (Worms), Manfred Kaltz (Altrip), Peter Lübeke (Renchen), Hans Peter Schmitz (VfL Benrath) und Herbert Korst (Beeden im Saarland). Wenig später kam Caspar Memering von Werder Bremen hinzu. Das Programm des HSV begeisterte die Jangen Schmitz und Korst haben den HSV inzwischen verlassen, Kargus, Kaltz und Memering sind Volltreffer, fest im Bundesliga-Kader etabliert. So Von unserem Redaktionsmitglied Themas Mayerle Hamburg, 31. Dezember Einer von ihnen wird Silvester feiern in einer kleinen illustren Gesellschaft in Tel Aviv oder in Haifa: Peter Hidien, 17 Jahre, einer von der Zunft der Fußball-Zauberlehrlinge beim HSV, ist mit der deutschen Jugend-Nationalmannschaft auf Tournee durch Israel. Die Verbannung der HSV-Nachwuchsstars aus den Kreisen des Deutschen FuBball-Bundes scheint aufgehoben, weitere HSV-Spieler werden wieder spielen in den nach und nach führte BMW- Fahrer Heid dem HSV zehn weitere große Talente zu. Heid wehrt Vorwürfe der AbWerbung entschieden zurück: "Ich brauchte den Jungs nur unser Programm zu interpretieren ? das waren keine leeren Versprechungen ? und sie waren begeistert." Von- Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Jungstars und der Name HSV bestärkten sie in ihrem Entschluß, Fußball-Profi zu werden. Heid: "Wir haben den Fußball-Lehrling eingeführt." Nachwuchsförderung im Bundesliga-Look Die Bilanz ist eindrucksvoll: Die A 1-Jugend schloß in der Hamburger Leistungsklasse die Vorrunde mit 86:7 Toren und 26:0 Punkten ab. Die B 1- Jugend (26:4 Tore, 17:3 Punkte) und C 1- Jugend (45:6 Tore, 18:2 Punkte) sind ebenfalls Spitzenreiter. An nationalen und internationalen Orientierungspunkten soll der Leistungsstand abgelesen werden: Im Februar folgt der HSV einer Einladung nach England zu Spielen gegen West Harn United und Arsenal. Auch gegen italienischen Spitzennachwuchs steigt die HSV- Nächwuchsriege auf den Prüfstand. Bis zum Ende der Saison soll gegen alle Jugend-Mannschaften der Bundesliga-Vereine gespielt sein. Das gesteckte Ziel der Mannschaft: Sie möchte Deutscher Jugend- Meister werden. Heid: "Vielleicht hat der HSV in drei, vier Jahren wieder eine Meistermannschaft." Nachwuchsförderung im Bundesliga-Look. In der kommenden Saison soll auch die C 1 -Jugend (Talente im Hamburger Raum) und die B 1-Jugend (Talente im norddeutschen Raum) dem Bundesliga- Projekt eingegliedert werden. Die Talentsuche für die A 1 -Jugend erstreckt sich auf die Spielfelder der ganzen Bundesrepublik. Trainer 'Ochs hat fürs Frühjahr einen "harten Schlauch" angekündigt, einen Auslese-Prozeß. Talente, die nur des Geldes wegen zum HSV wollen und statt Spielwitz zu zeigen nur gewitzt die Hand aufhalten, blitzen ab. Ochs: "Die sollen ruhig für ein paar Mark mehr in Kleinkleckersdorf spielen." Hidien. Krobbach, Nobs und Haltenhof, ein potentieller Seeler-Nachfolger, sind in ihrer Entwicklung am weitesten und werden wahrscheinlich schon in der kommenden Saison unter Vertrag genommen. Heid: "Das heißt nicht, daß die anderen keine Chance haben, die Leistung entscheidet." Die Jungen tragen schwer an der Doppelbelastung: im Beruf und im Fußball in der Ausbil- Trikott der Besten, aus denen sie aus unverständlichen Gründen schlupfen muSten. HSV-Trainer Klaus Ochs sagte zu diesem Thema: "Klasse kann man auf die Dauer nicht ignorieren." Hidiens Klubkameraden werden die Sektkorken knallen lassen bei Ihren Pflegeeltern in Hamburg oder bei ihren Familien in Essen, Northeim, Schönkirchen, Bremen, Andernach oder Dorsten. 1972 sollen sie Feuerwerke Ihres Könnens entzünden. Es ist ein Jahr der Zäsur: Aufstieg oder Fall! Der sportliche Neuaufbau der Bundesliga beim HSV tragt die festen Charakterzüge des Profitoms. düng. Sie, ihr Elternhaus und der HSV legen jedoch größten Wert darauf, daß sie ihre Berufsausbildung auch beenden. Hidien: "Mit dem Fußball kann es von heute auf morgen durch einen Tritt vorbei sein." Das Problem der Unterbringung und Verpflegung wurde zur vollsten Zufriedenheit geregelt. Heid: "Natürlich geht das nicht ohne Mäzenatentum." An Eltern statt sind es in Hamburg Mitglieder, Gönner, Freunde, Fans des HSV, denen das Umsorgen ihrer Untermieter Freude bereitet, die es mehr aus ideellen als aus materiellen Gründen tun; denn der HSV darf nur im Rahmen des Statuts Vergütungen oder Zuschüsse gewähren. Die Talente haben echten Familienanschluß. Es wird ihnen alles geboten, damit sie sich wohl fühlen. Heimweh in der Fremde ist ihnen deshalb fremd. Keine Erziehung zu Fußball-Robotern Bei Familie Melcher in Buchholz wohnen Haltenhof und Rupietta, im Reihenhaus der Familie Dose in Norderstedt residieren Riemann, Krobbach und Hidien, bei den Hügelmanns in Wandsbek logieren Nobs und Tippelt. Übereinstimmende Aussagen: Alles prima bei "unseren Eltern". Zu Fußball-Robotern sollen sie nicht erzogen werden. Jeder soll seine Entfaltungsmöglichkeiten erhalten. Es werden 1 ihnen für harte Arbeit goldene Brücken geschlagen. Führt sie ein rascher Schritt in die Gefahrenzone der Star- Allüren? Heid: "Auf Grund unserer Schulung glaube ich das nicht." Ochs: "Man kann 17jährige nicht wie Kinder behandeln." Finanziell hat der HSV auf jeden Fall ein großes Los gezogen. Gute Regionalligaspieler kosten bis zu 100 000 Mark Ablöse, die HSV-Jugendspieler werden als Amateure unter Vertrag genommen und kosten im Höchstfall 30 000 Mark ar< Ablöse. Kostenpunkt des Musterprogramms an gezielter Nachwuchsförderung: etwa 200 000 Mark. Das ist weniger als die Hälfte der Summe, für die Georg Volker engagiert wurde. Zukunftshoffnung des Vereins: AI-Jugend Siegfried Riemann (vom VfL Essen-Kray), 17 Jahre, Torwart; Bernd Ode (HSV), 17, Ersatztorwart; Jürgen Rupietta (SuS Dorsten), 17, Außenverteidiger; Jörg Nicolaisen (HSV), 17, Außenverteidiger; Peter Krobboch (SpVgg Andernach), 17, Libero; Peter Hidien (Germania Metternich), 17, Vorstopper; Heiner Radbruch (VfL Bad Oldesloe), 16, Außenverteidiger; Willi Waack (HSV), 17, Außenverteidiger oder Vorstopper; Uwe Sölz (HSV), 17, Vorstopper; Lubomir Blaschek (HSV), 16, Mittelfeld oder Libero; Jörg Martin (Buchholz 08), 16, Mittelfeld; Günter Selke (FTSV Neuhof), 17, Mittelfeld; Edgar Nobs (SuS Northeim), 17, Mittelfeld; Ossi Kotra (HSV), 17, Mittelfeld oder Rechtsaußen; Wolfgang Schilling (VfL Sittensen), 16, Rechtsaußen; Holger Haltenhof (SV Schönkirchen bei Kiel), 17, Mittelstürmer; Wolfgang Krause (HSV), 16, Linksaußen; Dieter Tippelt (Werder Bremen), 17, Linksaußen.

04.03.1972: HSV-ZENTRUM NICHT MEHR AM ROTHENBAUM 0 Von unserem Redaktionsmitglied Jupp Wolff Hamburg, 4. März Der Auszug der Fußballprofis des HSV vom renommierten Rothenbaum ist, was das Training und die zukünftige Profischule für die jungen Spieler betrifft, eine beschlossene Sache. Im April werden die Lizenzspieler ihren Trainingsbetrieb auf der "Paul-Hauenschildt-Anlage" vor den Toren der Hansestadt im heutigen Norderstedt aufnehmen. Es gibt mehrere Gründe für den Umzug. Einmal ist der Sportplatz am Rothenbaum völlig zuschanden gespielt worden. Dort trainieren nämlich die Profis, die Amateure und die A-Jugend, dort spielen die Amateure und die Jugend ihre Meisterschaftskämpfe. Draußen in Ochsenzoll steht dem HSV an der Ulzburger Straße die vollkommenste Sportanlage zur Verfügung, über die ein deutscher Klub als schuldenfreies Eigentum verfügt. Es gibt einfach alles: Zehn Rasenplätze, eine hochmoderne Mehrzweckhalle, ein Umkleidehaus, das Leistungszentrum mit fast 30 Betten plus Massageraum, Kraftraum, Sauna, Arztraum, Aufenthaltsraum und Schulimgsraum. Trainer Ochs: "Die jungen Profis, auch jene sechs oder sieben Spieler, die für die neue Saison einen Vertrag erhalten, werden, wenn sie ihre Berufsausbildung im April beendet haben, morgens ab zehn Uhr trainieren und über Mittag dort bleiben. Nach der notwendigen Ruhe sollen sie nachmittags mit allen anderen Profis erneut trainieren. Möglich, daß morgens teilweise auch die älteren Spieler hinzukommen. Die A-Jugend, das Sammelbekken für die ?Aufforstung" der Bundesligamannschaft, arbeitet in Ochsenzoll. Eine echte Profischule also? Der Trainer bestätigt: "Ja, das wollen wir. Man wird, wie es auch in England üblich ist, diesen oder jenen fertigen Mann benötigen, der Griff in den eigenen Talentschuppen soll jedoch Vorrang haben." Ob allerdings der HSV einen weiteren Plan in die Tat umzusetzen vermag, erscheint im Augenblick fraglich. Der HSV möchte mit den Lizenzspielern (vor allem mit dem Nachwuchs) außsr Konkurrenz in der Regionalliga Nord mitmachen. Er bietet den Vereinen an: Hin- und Rückspiele am Mittwoch, die gesamte Einnahme auf den Plätzen der Regionalligaklubs an den Gegner, bei Spielen in Hamburg, die ausschließlich am Rothenbaum stattfinden, Ersatz der Fahrtkosten für die anreisenden Mannschaften. Großzügiger kann man kaum sein. Der Norddeutsche Fußball-Verband wird hier offiziell kaum mitspielen. Der HSV muß, wenn sich die Vereine der Regionalliga im

25.03.1972: Am 1 Mai tritt Uwe Seeler vom grünen Rasen ab. Endgültig. Es gibt viele Geschichten uberihn. Jupp Wolff Fußball-Experte des Hamburger Abendblattes, schrieb diese Seeler-Serie. Sie ist authentisch. Denn kein anderer Hamburger Journalist hat den Lebensweg Uwe Seelers so hautnah verfolgt. Lesen Sie seine Geschichte: Ein Mann, der eine "Hamburgische Institution" genannt wurde, verläßt am Ende dieser Fußballsaison jenen grünen Rasen, auf dem er Millionen begeisterte und Ovationen erzielte wie kein anderer deutscher Spieler zuvor, auf dem ihm Tore gelangen, von denen man noch in Zukunft schwärmen wird. Einer der Großen des Weltfußballs, in einem Atem zu nennen mit Pele, di Stefano oder Puskas, zieht die Stiefel aus, von denen er viele hundert Paar verschliß. Es ist nicht die Formulierung eines Enthusiasten, Uwe Seeler sei eine Hamburgische Institution" und sein Klub, der HSV, gehöre zu Hamburg wie der "Michel". Sie stammt von einem Hamburger Senator. Die Gründe für Seelers Rücktritt sind mehrfach genannt worden: Fußball Beruf, Familie, das kann auch ein Mann wie Uwe Seeler nicht länger verkraften. Schwere Verletzungen kamen hinzu, die schwersten, die einen Sportsmann treffen können. In 27 von 36 Lebensj ahren ist er hinter dem Fußball hergerannt. Mindestens eineinhalb Jahre von dieser Zeit verbrachte er in Krankenhäusern nach Operationen, in Sanatorien oder zu Hause mit zerschundenen Gliedern. "Es muß einfach sein", sagt Uwe Seeler ohne Pathos. Zweimal, zuerst 1956 und dann 1965, hatte man ihm schon das zwangsweise Ende seiner Laufbahn auf Grund von Verletzungen angekündigt. Uwe Seeler hat erreicht, wovon andere nur träumen: Von Millionen verehrt, von Millionen bewundert. Als Sportsmann und als Mensch. Eine Million Mark konnte ihn vor elf Jahren nicht bewegen, seine hamburgische Heimat zu verlassen und in die Dienste des italienischen Sklavenfußballs zu treten. Sein Leben war dazu ein Leben ohne Skandal wie das des Max Schmeling, ohne Affären, ohne die kleinste Schramme, was sein Image betrifft. Seit dreizehn Jahren führt dieser Mann, ein Junge aus dem Volk, der Sohn eines Elternpaares, das immer nur harte Arbeit kannte, eine vorbildliche Ehe mit seiner Frau Ilka, seiner Jugendliebe. Auch das ist typisch für Seelers: Für Ilka gab es vorher keinen anderen Freund, für Uwe keine andere Freundin. Drei Töchter sind im Hause: Kerstin (12), Helle (neun), und Frauke, die bald fünf wird. ?Dreimäderlhaus steht auf dem Türschild des Hauses in Norderstedt. Uwe Seeler wird, wenn er selbst nicht mehr die rote Hose des HSV trägt, mit Sicherheit noch oft in die Kabine zu seinen alten Kameraden gehen, im Spiel manchmal neben dem Trainer sitzen. Aber seine Frau, eine leidenschaftliche Fußballanhängerin, braucht dann nicht mehr um die Beine ihres Uwe zu fürchten. Er kommt nicht mehr humpelnd an einem Sonnabend nach Hause wie in mindestens hundert Fällen zuvor. Und seine Tochter Kerstin wird sich nach einem schlechten Spiel des HSV die echt Seelersche Bemerkung gegenüber dem Vater schenken müssen: "Daß du überhaupt nach Hause kommen magst. Ihr seid ganz schöne Flaschen gewesen." Vorbei. In den Stadien braust nicht mehr der Jubel auf, den man im großen Fußball 18 Jahre hörte: Uwe, Uwe, Uwe! Ich kenne ihn von Kindesbeinen an, seit dessen zehnten Lebensjahr, als mir Vater Erwin Seeler, landauf und landab meist "Vadder" gerufen, einmal sagte: "Ich habe da noch so einen Lütten, den mußt du dir mal ansehen." Dem Pflichtmenschen Uwe Seeler ist nichts geschenkt worden, nichts im Leben, nichts im Fußball. Er hat alles hart erarbeiten müssen. Als Uwe 14 Jahre zählte, mußte er mit dem Abschluß der Volksschule zufrieden sein. Die höhere Schule, er hätte sie schon geschafft. Doch gleich nach dem Kriege hatten die Eltern andere Sorgen. So gab es 1950 den kaufmännischen Lehrling Uwe Seeler in einer großen Hamburger Speditionsfirma. Fußball spielte Uwe aus Leidenschaft. Aber ihm war das Vokabular des Fußballtechnikers nicht in die Wiege gelegt worden. Wohl das Robuste, das Kernige der Seelers. Also trainierte er wie besessen. Vom neunten Jahr an. Um aus dieser Trainingsarbeit, aus diesem beispielhaften Fleiß später die besten Früchte zu ernten. Er fuhr einen Volkswagen, als es bei anderen Spielern ein großer "Schlitten" sein mußte. Uwe Seeler und Ilka Bück heirateten früh. 1959 war es, als es noch keine Bundesliga gab, keine phantastischen Summen gezahlt wurden. Aber sie hatten gespart. Fast fünf Jahre lang. Kennengelernt haben sich Ilka und Uwe zu Silvester 1953. Die Jungmannen des HSV, die um diese Zeit ihre Spiele meist zweistellig gewannen, wollten gemeinsam feiern. Doch die Frage hieß: Woher bekommen wir Mädchen? Uwe wußte Rat. Schließlich spielte seine Schwester "Purzel" (Gertrud) Handball in der Mädchenmannschaft. Also fragte er sie. Die Mädchen kamen. Mit ihnen Ilka Bück. Denn sie stand im Tor dieser Mädchenmannschaft. Monate später erhielt Ilka das erste Geschenk von Uwe: eine Tafel Schokolade. Die unzertrennliche Freundschaft war längst geschlossen. Die Jahre liefen dahin. Es war der 21. Dezember 1958, als Uwe und ich auf dem Augsburger Bahnhof standen und auf den Nachtzug nach Hamburg warteten. Uwe hatte an diesem Tag in Augsburg im Länderkampf gegen Bulgarien zwei Tore zum 3:0-Sieg erzielt. Wir gingen in den Schlafwagen und bestellten ein Bier. "Klönen wir noch etwas?" fragte Uwe. Wir klönten, redeten vom Fußball, von seinem Beruf, von seinem Haus, dessen Bau er in aller Stille begonnen hatte dort draußen in Ochsenzoll. Ein kleines, bescheidenes Haus sollte es werden. Plötzlich rückte Uwe damit heraus: "Ich heirate bald." Ich stutzte und meinte, das sei recht früh an Jahren. Uwe Seeler wischte diese Bedenken sofort weg: "Ilka und ich, wir beide wissen, was wir wollen. Wir haben beide ein großartiges Elternhaus, aber auf eigenen Füßen stehen, das, so glaube ich, ist besser." Am 18. Februar 1959 läuteten die Glocken in der Eppendorfer Kleinen Johanneskirche, die man gern die Hochzeitskirche nennt. Ganz Eppendorf schien auf den Beinen zu sein, als Ilka Bück und Uwe Seeler heirateten. Jetzt, dreizehn Jahre später, steht draußen in Norderstedt ein großes Haus, ist alles geschmackvoll eingerichtet, liegen Perserteppiche in der Diele und in den Zimmern, ist der Weinkeller mit Kostbarkeiten gefüllt. Der Kaufmann und Fußballspieler Uwe Seeler darf stolz auf diese Jahre zurückblicken. Ich kenne dieses Haus von drinnen und von draußen. Direkt neben den Sportplätzen des HSV liegt es. Ich sah es buchstäblich wachsen. Uwe baute es nicht mit zinsenfressenden Krediten, sondern die Pläne des Architekten wurden nach und nach verwirklicht. Das kleine Haus, mit dem er einst angefangen hatte, ist geschickt in das größere Besitztum eingegliedert worden. Vor einigen Wochen rief ich wieder einmal bei Seelers an. Ilka Seeler meldete sich am Telefon. Das macht sie meist, um Uwe gewissermaßen abzuschirmen. An diesem Abend war Uwe nicht zu Hause, sondern in Sachen Fußball unterwegs. "Hast du eine Stunde Zeit", fragte ich, "in meinem Gedächtnis sind da ein paar Lücken, die ich mit Hilfe deines Gedächtnisses ausfüllen möchte." ? Ilkas Antwort: "Ich habe, komm 'rüber." Wir redeten natürlich zunächst über Fußball, über Uwe, über das Haus, über Preise und schließlich über Kinder, nachdem Ilka einen 67er Bocksbeutel Spätlese auf den Tisch gestellt hatte. Beim Thema Kinder hatte sie mir schon gesagt: "Das ist doch eigentlich eine Ungerechtigkeit. Du hast drei Söhne, und wir haben drei Töchter. Man hätte das auch etwas gerechter verteilen können." Das Thema stand im Raum: ein Sohn, der Seelers fehlt. Ich fragte ohne Umschweife: "Sprecht ihr manchesmal darüber, ich meine über den Sohn?" Ilka antwortete blitzschnell: "Eigentlich nicht mehr. Das ist so gut wie vorbei. Uwe liebt seine drei Töchter heiß und innig, und seine Töchter lieben ihn ebenso. Er ist ein wunderbarer Vater. Doch was mich angeht: jung genug wäre ich für ein viertes Kind. ? Wenn man da nur wüßte, ob es endlich ein Junge würde. Ich würde mich j a für ein viertes Kind jung genug fühlen. Aber reichen drei nicht auch?" ? Ich bohrte weiter : ? Ein Junge war doch der Wunsch?" Ilka wich nicht aus: "Natürlich. Uwes Bruder Dieter hat einen Sohn, seine Schwester Purzel hat einen Sohn, was lag da naher. Beim ersten Kind war es mir egal, ob es ein Junge oder Mädchen würde. Es wurde Kerstin, die wir gern ?Keddi" rufen. Beim zweiten, drei Jahre später, hatte ich mir einen Jungen gewünscht. Helle kam zur Welt. Und beim dritten war ich felsenfest davon überzeugt, nun sei der Junge endlich an der Reihe. Frauke wurde geboren." Also doch ein wenig traurig über den fehlenden Jungen? Ilka : "Ja und nein." Weshalb nein, wollte ich wissen. Ilka Seeler hatte ein glaubwürdiges Argument: "Ein Junge wäre im Sport und auch sonst im Leben am Vater gemessen worden. Sieh mal, das ist doch ein Seeler, hätte es da stets geheißen. Welche Belastung für ein Kind. Vielleicht hätte ich in späteren Jahren selbst zuviel von einem Jungen verlangt. Denn daraus habe ich nie einen Hehl gemacht: In unserer Ehe bin ich der ehrgeizigere Teil. Kerstin wurde zum Beispiel in der Schule zunächst immer ?Seeler" gerufen. Eines Tages hat sie protestiert. Ganz energisch. Sie wollte unter den Mitschülerinnen und Freundinnen vor allem Kerstin und erst dann Seeler heißen. Dabei ist sie so stolz auf ihren Vater." Lesen Sie in der nächsten Folge: Uwe ist der ideale Mann

29.04.1972: ABSCHIED AM MONTAG EIN FUSSBALLFES JUPP WOLFF 0 Hamburg, 29. April In seinem Haus in Norderstedt ist Uwe Seeler heute abend ein Normalbürger wie jeder andere, der dem Fußballsport verbunden ist. Er sieht das Europameisterschaftsspiel England gegen Deutschland im Londoner Wembley-Stadion am Fernsehschirm. Dann steht für ihn wieder der Tag von London im Juli 1966 in Erinnerung, das Finale der Weltmeisterschaft mit der bitteren 2:4-NiederIage gegen die Engländer, dem anschließenden Weg zur Königin. Er wird sie abermals kämpfen sehen, die englischen Profis wie Bobby Moore, Geoff Hurst und Gordan Banks, die ebenso wie Beckenbauer, Höttges und Held vor sechs Jahren dabei waren. Und er wird sich gewiß an den glücklicheren 14. Juni 1970 im 2000 Meter hoch gelegenen mexikanischen Leon erinnern, an dem die Revanche mit dem 3:2-Sieg im Viertelfinale gelang, als er das phantastische Kopfballtor zum 2:2- Ausgleich erzielte. Uwe Seeler schätzt die Profis aus allen Ländern. Voller Hochachtung spricht er aber von den Engländern und Schotten, die, wie er sagt, Fußball als einen ernsten Beruf mit allen Entsagungen betreiben. "Hast du am letzten Sonntag im Fernsehen das Spiel Manchester City gegen Derby County gesehen, hast du erlebt, wie sie kämpften, wie sie spielten?", fragte er mich erst gestern. "Das sind wirkliche Fußbalprofis. Wenn ich mir da teilweise den Fußball in Deutschland betrachte, so kann ich nur erklären: Die Spieler verdienen manchesmal Luft, doch kein Geld in die Tüte." Am Montag kommen sie nun nach Hamburg ? zu seinem Abschied vom Fußball: Bobby Moore, Geoff Hurst, Gordan Banks, Bobby Charlton (106 Länderspiele für England), der Ire Georg Best, die Schotten Dennis Law und Tommy Gemmell, die vielen anderen namhaften Spieler. Dazu seine Kameraden aus der Nationalmannschaft: Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller. Eigener Bericht Wenn die "Mannschaft der Stars" gegen den HSV ihr Abschiedsspiel für Uwe Seeler bestreitet (siehe auch Wochenendmagazin mit dem großen Uwe-Poster und den "Steckbriefen"), dann wird Deutschlands prominentester Fußballkicker zum letztenmal als Spieler den Rasen des Volksparkstadions betreten. Nicht nur ein Stück "HSV" tritt danach ab, sondern einer, der zu Hamburg gehört wie der "Michel". Abends, nach dem Spiel, gibt es ein großes Fest im Hotel "Atlantic". Die "Les Humphries Singers", Udo Jürgens, Rofteto Blanco haben zugesagt, die Studiker spielen auf, weil sie alle Uwe bewundern. Es werden Reden gehalten, u. a. von Sepp Herberger, dem einstigen Trainer der Nationalelf, seinem "zweiten Vater". Ein rauschendes Fest soll es sein, ein Fest, wie es dem Mann zukommt, der in 18 Jahren Millionen Fußballfans erfreute. Bundestrainer Helmut Schön will aus folgendem Spielerkreis eine Mannschaft aufstellen: Torhüter: Banks, Maier; Abwehr: Meszöly, Moore, Beckenbauer, Gemmell (eventuell Schnellinger); Mittelfeld und Angriff: Bobby Charlton, Law, Best, Eusebio, Amancio, Bene, Dzajic und Hurst. Denkbar ist, daß Beckenbauer oder Müller beim HSV spielen. Die Polizei richtete an alle Fußbällanhänger eine große Bitte: Laßt am Montag die Autos zu Hause, benutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. ? Stehplatz- und Schülerkarten für das Spiel gibt es auch am heutigen Sonnabend von 9?13 Uhr in der HSV-Geschäftsstelle Rothenbaumchaussee

16.05.1972: AB SOFORT IST NORBERT LESSLE TÄGLICH DABEI 0 Der Chef und sein Assistent: Klaus Ochs (I.) und Norbert Lessle Peter Nogly (I.) beim Kopfballtraining mit Norbert Lessle Eigener Bericht Hamburg, IG. Mai In der bevorstehenden 10. Saison der Fußball- Bundesliga wird die Mannschaft des Hamburger SV von einem Trainergespann betreut. Ab sofort kümmert sich neben Klaus Ochs auch Norbert Lessle um die Lizenzspieler. Der 29jährige Diplom- Sportlehrer aus Lurup war bisher für die HSV- Amateure zuständig, die aus der Landesliga absteigen müssen. "Ich freue mich auf diese Aufgabe", sagte Lessle bei der Arbeit in Ochsenzoll. Die HSV- SpieJer trainieren nicht mehr am Rothenbaum. Sie bereiten sich ausschließlich auf dem vereinseigenen Gelände in Norderstedt auf die Punktspiele vor. Hier finden sie die notwendige Ruhe und Abgeschiedenheit. Außerdem sind die Trainingsmöglichkeiten besser. Beim Auftakt in Ochsenzoll fehlte nur Willi Schulz. Als der gerade genesene Heinz Bonn nach 45 Minuten -resignierte (Klaus Ochs: "Bonn ist körperlich kaputt. Er hat ziemlichen Muskelkater"), mußte Norbert Lessle beim Spiel Abwehr gegen Angriff einspringen. Die Aufgabenverteilung für die kommende Saison ist klar. Klaus Ochs dürfte als Cheftrainer zu bezeichnen sein. Er und Lessle betreuen den Bundesliga- Kader und die A-Jugend. "Da wir im nächsten Jahr zwischen 22 ?und 24 Lizenzspieler haben werden ? etliche Jungmannen bekommen Üa einen Vertrag ? , ist eine umfangreiche Arbeit zu bewältigen", meinte Norbert Lessle. Die Amateure werden nun seit einigen Tagen von "Kalle" Bergmann trainiert. Er wird sich in der Amateurliga, wenn Not am Mann ist, auch als Spieler zur Verfügung stellen. "Wenn der Wiederaufstieg gelingen soll, muß die Mannschaft verstärkt werden", meinte Lessle. Die Zukunft bei den Lizenzspielern des HSV hat schon begonnen. Vom 1. Juli an trainiert auch der Nachwuchs in Ochsenzoll. Die umfangreiche Tageslast liegt nun nicht mehr allein auf den Schultern von Klaus Ochs. Sein Assistent Norbert Lessle Isteht ab sofort jeden Nachmittag zur Verfügung. Während das Personalproblem auf diese Weise gelöst wurde, bereiten technische Auflagen des DFB erhebliche Sorgen. Dem Leichtsinn und der Unbeherrschtheit einiger jugendlicher Besucher (verdankt der HSV zum Saisonausklang noch eine beträchtliche Ausgabe. Die Rauchbombe, die im Spiel gegen Arminia Bielefeld in der Nähe von Torwart Burdenski landete, zwingt die Hamburger, für die letzten drei Heimspiele gegen Hannover 96, iMSV Duisburg und l.FC Köln an den Stirnseiten des Rothenbaum-Platzes hinter den Toren Schutzgitter zu errichten. Wenn die optische Schranke übermütige Temperamente zügelti wäre der Aufwand noch gerechtfertigt . . . iHANS-ECKART JAEGER

11.06.1979: HSV-Präsident Paul Benthin und Vereins-Manager Günter Netzer taten am Sonntagnachmittag, was ihnen als Pflicht erschien: Sie besuchten die Schwerverletzten am Krankenhausbett. Eine gutgemeinte Geste, die zugleich Hilflosigkeit ausdrückt Denn kein Verantwortlicher des HSV, des Sportamtes, von Polizei oder Ornungsdienst hatte voraussehen können, daß sich die Begeisterung der Massen in solch heftiger Gewalttätigkeit austobt. Wenn es am Sonnabend Indizien für bevorstehenden Ärger gab, so waren sie kaum deutlicher wahrnehmbar, als an früheren Spieltagen. Schon mittags hatten sich Fahrgäste auf dem U-Bahnhof Garstedt am Kiosk vorbeidrängen müssen, der dicht von fanatischen HSV-Anhängern umlagert war. Ein Bild, das die Garstedter kennen. An diesem Bahnhof sammeln sich vor allen großen Spielen im Volksparkstadion Fußball- Fans aus dem nördlichen Umland, um sich in Stimmung zu versetzen. Für etliche bedeutet das in erster Linie Stimulans durch Alkohol. Angetrunken, aber mit einem Alkohol-Vorrat Ewald Ahlgrimm wurde zum Lebensretter Einer der Helden dieses Unglückstages war der 46jährige Ewald Ahlgrimm, Einsatzleiter des Ordnungsdienstes in der Westkurve. Er sah, wie sich ein etwa zwölfjähriges Mädchen in dem Drahtseilnetz des niedergerissenen Zaunes verheddert hatte und von der darüber hinwegrollenden Masse erdrückt zu werden drohte. Als sein Versuch, das Mädchen schnell hervorzuziehen, scheiterte, warf er sich selber über sie und schützte sie mit seinem Körper. Der kräftige Mann, selber Vater zweier Töchter, hielt der über ihn hinwegtrampelnden Menschenmasse stand, das Mädchen blieb unverletzt. Nur Ahlgrimms Kleider wurden total zerfetzt. in der Tasche, der meist unbemerkt ins Stadion eingeschmuggelt wird, geht es dann zum Volkspark. Ärger scheint programmiert. Polizei und Ordner hatten das bisher jedoch stets im Griff. So wurden die gleichen Szenen, die sich wie in Garstedt auch im Harburger Bahnhof und anderen "Sammelplätzen" abspielten, nicht als Alarmsignal gewertet. Auch der mittägliche Auftritt einer größeren Fan-Gruppe am Gerhart-Hauptmann-Platz in der Innenstadt, bei dem Bier und Apfelkorn in Strömen flössen, hatte nichts über die Maßen Bedrohliches. Man glaubte sich zudem gut auf Zwischenfälle vorbereitet: Auf einer Einsatzbesprechung zwischen allen Beteiligten war ein Ordneraufgebot wie nie bestellt worden. 500 Mann der Körtel-Truppe sollten vornehmlich die traditionell "kochende" Westkurve unter Kontrolle halten. Das Polizeiaufgebot hatte übliche Stärke: 230 Mann und Zivilfahnder, die sich potentielle Unruhestifter herausgreifen sollten. Der plötzliche Sturm auf das Spielfeld hätte nach Meinung der Polizei selbst eine knüppelbewehrte Hundertschaft mit Hunden überrannt. Ein Polizeikordon, der stark genug gewesen wäre, die entfesselten Massen aufzufangen, hätte im Volksparkstadion die erhofften Bilder eines Freudenfestes von vornherein in Ansichten von einem Truppenaufmarschplatz gewandelt Die Suche nach Schuldigen, die es vorher eigentlich besser hätten wissen müssen, ist daher ein müßiges Unterfangen. Volkspark-Hausherr HSV, Ordnerschaft Körtel und die Polizeiführung, die bei ersten Erklärungsversuchen nicht immer übereinstimmend klangen, einigten sich deshalb am Sonntag auf eine gemeinsame Aussage: Es sei zwar ausdrücklicher Wunsch des Veranstalters gewesen, keine Uniformierten und Hunde am Spielfeldrand zu haben, dieser Wunsch sei jedoch bedenkenlos von der Polizei akzeptiert worden. Denn auch die beamteten Ordnungshüter waren überzeugt, daß der Einsatz von 500 Ordnern und eines "normalen" Polizeikontingentes ausreichen würde, um mit allen Schwierigkeiten fertig zu werden. Nachdem festgestellt worden war, daß diesmal kein Schwarzer Peter zu vergeben ist, muß nun trotzdem etwas getan werden. Noch mag niemand mit einem Vorschlag vorprellen, der sich vielleicht schnell als töricht herausstellen könnte. Ob die berüchtigte Westkurve durch Umbau entschärft werden kann, ob sie an kommenden Spieltagen geschlossen bleibt ? dar- über muß jetzt nachgedacht werden. Sicher ist nur, daß niemand will, was in Südamerika schon Fußballwirkliehkeit ist: Festungsartige Abschirmung des Spielfeldes mit Gräben, hohen Gittern, Hunden und uniformierten Wachmannschaften.

04.05.1988: Hat jemand den Tunnel gesprengt? Später Nachmittag am U-Bahnhof Garstedt. Johlende HSV-Fans feiern ihre Mannschaft bereits drei Stunden vor Spielbeginn. Ich beobachte, wie die ersten Bierdosen geleert werden und registriere mit Unbehagen, wieviel Nachschub in allen mögllchen Taschen steckt. Vielleicht war es doch ein Fehler, sich auf das Abenteuer "Volksparkstadion per Bahn" einzulassen. Schließlich habe ich mit dieser Meute rund eine Stunde den gleichen Weg. Ich wollte mir ja unbedingt selbst ein BUd von den angebllch "katastrophalen Anfahrtswegen" machen. Die U 1 gerät allmähllch fest in die Hände der Fans. Biergestank und lärmende HSV-Getreue beherrschen die Waggons. Den "normalen" Passagier verdrießt's, aber er schweigt. Ein Narr ist, wer Unmut zeigt. Umsteigen am Hauptbahnhof- man quetscht sich in die S-Bahn. Das Heer der "sporthch Vermummten" ward größer. Endüch Stellingen. Länger hätte ich die stickige Luft im Zug nicht ertragen. Jetzt treffen auch die Fans der Gegner ein. Auf dem Bahnsteig werden sie noch von Bahnbeamten gebremst. Doch jenseits der Station ist es mit der staatiichen Sicherheit vorbei. Denn nun kommt der Fußgänger-Tunnel ein baufälliges, enges Loch. Da muß man durch. Man wird geschubst, gestoßen. Mit emem Mal ein ohrenbetäubender Knall. Hat jemand den Tunnel gesprengt? Leichte Panik bricht aus. Es war "nur" ein Feuerwerkskörper. Endlich wieder im Freien. Aber die Umgebung wirkt ebenso gespenstisch. Ohne die lärmende Menschenmenge wäre es die ideale Kulisse für einen Horrorfilm: der schmale Pfad zwischen den Büschen, die hohen Maschendrahtzäune, im Hintergrund die Silhouette der Mullverbrennungsanlage. Passiert hier etwas, gibt es kern Entrinnen. Hier fühlen sich die sogenannten Fans stark, diese Gegend ist ihr Territorium. Sie fangen zu pöbeln an und suchen Streit. "Was wül die Alte hier?" tönt es hinter nur. Bloß nicht umdrehen, nicht reagieren. Die Rempeleien nehmen zu, leere Bierdosen fliegen durch die Luft. Der Weg scheint kein Ende nehmen zu wollen. Endlich, der Platz vor der Haupttribüne ist erreicht. Mit noch weichen Knien steige ich die Stufen zum Stadion hinauf. Ich lasse mich auf meinen Platz fallen. Meine Nachbarn schauen mich verwundert an. Offensichthch steht mir die Abenteuerreise noch ins Gesicht geschrieben. Anstoß! AUes ist vergessen. Der Ball rollt.

06.10.1988: Norderstedt - Am Sonntag kommt es in Norderstedt zum Schleswig-Holstein-Derby zwischen dem 1. SCN und Oberliga- Aufsteiger TuS Hoisdorfer. Vieles spricht dafür, daß dann schon ein neuer Tränier auf der Bank der Norderstedter sitzen wird: Martin Wilke. Der 61 Jahre alte ehemaüge HSV-Bundesliga-Trainer ist als Nachfolger für Gerhard Mewes (44) im Gespräch. Seit einem Jahr ist Mewes bei seinen Spielern umstritten, seit einem Jahr hat Norderstedts Fußball-Chef Horst Plambeck seinem Trainer mimer wieder den Rücken gestärkt. Nun mehren sich die Anzeichen für emen Wechsel. Die letzten hohen Niederlage (0:4 daheim gegen Holstein Kiel, 2:5 gegen Arminia Hannover) haben die Position des Trainers mimer schwächer werden lassen. Das Team hat ganz offensichtlich gegen den ungellebten Coach gespielt. Gegenüber Horst Plambeck hat Gerhard Mewes selbst vom Rücktritt gesprochen. Martin Wilke, langjähriger Freund der Famüie Plambeck, arbeitet seit vielen Jahren beim Norddeutschen Fußball-Verband (NFV). Seme Trainer-Karriere begann der in Preußisch Friedland geborene Wilke beim Heider SV. Er war jeweüs zweimal Verbandssportlehrer beün Hamburger Fußball- Verband (HFV) und Tramer beün HSV (von 1954 bis 56 und 1962 bis 64). Über den SC Concordia und Eintracht Garstedt (als Berater) führte Wilkes Weg wieder zum NFV.

21.04.1989: Abendblatt-Pokal: Zum 23. Mal geht es heute abend um den Wanderpokal des Hamburger Abendblatts für Fußballmannschaften in Tennisvereinen. Auf dem Sportplatz Karl-Arnold-Ring treffen um 18 Uhr TV Jahn Wilhelmsburg und der SC Poppenbüttel aufeinander. Der Verein, der fünfmal insgesamt oder dreimal in Folge das Finale gewonnen hat, darf den Pokal behalten. Die beiden Gegner haben das Endspiel jeweils zum zweitenmal erreicht. Poppenbüttel unterlag 1979 Sperber 2:9, Jahn gewann 1984 durch ein 1 :0 über Garstedt.

08.05.1991: Der HSV vor dem Ende: Manhard Gerber hatte in diesen Tagen eine Vision. Der HSV bekommt keine Lizenz, in Hamburg gibt es künftig keinen Profi-FußbalL Vom UEFA-Pokal direkt in die Oberliga. "Ich kann mir das einfach nicht vorstellen", sagt Gerber. Es wird wohl so kommen. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts drohen die Sanierungs- Pläne des neuen Präsidiums unter Präsident Jürgen Hunke und Schatzmeister Manhard Gerber zu scheitern. Der Grund des Debakels: Der Wert de" HSV-Geländes in Ochsenzoll, erst am 15. April durch die Mitgliederversammlung des HSV-Ochsenzoll-Norderstedt in die Verfügungsgewalt des HSV übereignet, ist weit geringer als bisher^ angenommen und behauptet. Dieses 130 ÜÖCDöuadratme^r, .große Grundstück ("Paul-Hauenschild- Sportplätze") galt bisher als Rettungsanker des mit rund 12,5 Millionen Mark verschuldeten HSV. Es ist der Grundpfeiler des neu konzipierten Aktienmodells und war als Pfand für die existentiell erforderliche Bürgschaft der Stadt Hamburg vorgesehen. Als Wert wurden 10 bis 13 Millionen Mark angegeben, 6 Millionen Mark hätten es mindestens sein müssen. Nach wohlwollenden Schätzungen unter Zugrundelegung oberer Bewertungsmaßstäbe für Wiesen, Bauerwartungs- und Bauland ist das Grundstück im Norderstedter Stadtteil Garstedt aber nur 3,8 Millionen Mark wert. Eine vorsichtigere Schätzung kommt zu diesem Ergebnis: 2,3 Millionen. -Für zehn Millionen Mark kann man das Grundstück bloß verkaufen, wenn darunter Ölreserven oder Goldminen schlummern", sagte ein namhafter Hamburger Makler auf Anfrage. Hunke bestätigte die Existenz eines Gutachter-Schreibens, das daraufhinweist, daß der Wert der Ochsenzoll- Anlage vom Nutzungsrecht abhänge. Das preissenkende Problem des Areals an der Hamburger Stadtgrenze: Es ist kein Bauland. Im wirksamen Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Norderstedt von 1984 wird das HSV- Grundstück als öffentliche Grünfläche mit zweckgebundener Bebauung von Sport-, Tennis- und Hockeyplätzen und Sporthalle dargestellt. Nur ein Teil des Geländes an der Ulzburger Straße, etwa 60 Meter tief und 150 Meter breit (9000 Quadratmeter), gilt als Wohnbaufläche, für die es indes noch keinen Bebauungsplan gibt. Der ortsübliche Quadratmeter-Preis beträgt zwischen 205 und 335 Mark. Zum Vergleich: Am Jungfernstieg kostet ein Quadratmeter 30 000 Mark. Für die übrigen 121 000 Quadratmeter ließe sich allenfalls ein Quadratmeterpreis um 15 Mark erzielen. Zum Vergleich: In Hamburg kosten Tennisplätze pro Quadratmeter zwischen 15 und 20 Mark, Reitplätze bis zu 25 Mark. Interessant wäre das Gelände höchstens für eine langfristige Bodenspekulation, als Bodenvorrat für ein Unternehmen mit großer .Eigenkapital- Ausstattung. Denn eine Änderung des Flächennutzungsplans, ohnehin eine Prozedur, die Jahre dauert, ist in Norderstedt nicht vorgesehen. Bürgermeister Volker Schmidt sagt: "Darauf zu hoffen, ist aussichtslos; zumindest in den nächsten 20 Jahren." Den Versuch hat der HSV hinter sich. In einem Eiltermin beim Norderstedter Bürgermeister hatte Hunke Ende vergangener Woche auf eine Nutzungsänderung gedrungen. "Als ich bemerkt habe, daß etwas falsch läuft, habe ich sofort Gas gegeben", sagte Hunke gestern bei einem Besuch des Tennis-Turniers am Rothenbaum auf Anfrage. Schmidt hatte ihm aber zu verstehen gegeben, daß er dem HSV in diesem Punkt nicht helfen könne. Die Konsequenzen sind für den Verein verheerend: Der Hamburger Senat müßte dem HSV aufgrund der engen Haushaltsbestimmungen jetzt die Bürgschaft verweigern. Nur gegen "solide Sicherheiten", heißt es in der Innenbehörde, könne die Stadt für den Fußballprofi-Klub in die Bresche springen. Alle anderen Modelle seien politisch nicht durchsetzbar. Und auch die Absicht, den HSV durch den Verkauf des Ochsenzoll-Bodens an dicgeplante Aktiengesellschaft zu entschulden, ist damit hinfällig. Der mögliche Erlös deckt bei weitem nicht die Verbindlichkeiten. Heute morgen um 7.30 Uhr wird Gerber mit Bürgermeister Voscherau frühstücken. Der Gesprächsinhalt dürfte nicht erfreulich sein. Verschätzt - der HSV hat auf Gras gebaut. Die Folgen sind bitter. "Die Bürgschaft ist die letzte Rettung, um vom DFB die Bundesliga-Lizenz für die kommende Saison zu bekommen", haben Gerber und Hunke übereinstimmend gesagt. Der DFB macht dem HSV zur Auflage, bis Ende Mai ungedeckte Kredite in Höhe von 4,5 bis 6 Millionen Mark abzusichern. Da dies ohne Bürgschaft unmöglich ist, bleibt dem Präsidium nur die Möglichkeit, den Bundesliga-Spielbetrieb einzustellen und den Klub als Amateurverein weiterleben zu lassen. Einzige Alternative: Es müßten Spieler verkauft werden. Und zwar für sechs Millionen Mark. In Frage kämen Thomas Doli, Jan Furtok und Dietmar Beiersdorfer. Ohne die Leistungsträfer könnte sich das Team in der Bunesliga jedoch kaum behaupten. Zum Frühjahrs-Schlußverkauf wird es nicht kommen. ?Da würde ich nicht mitmachen", sagte Gerber, angesprochen auf den Fall, daß die Bürgschaft nicht erteilt wird. Gerber würde in dieser Situation dafür plädieren, den Fußball-Bundesligabetrieb einzustellen. "Die Verbindlichkeiten blieben, die Bundesliga-Mannschaft müßte neben ihrem Etat noch die Schuldzinsen einspielen. Daß dies unmöglich ist, hat die Vergangenheit bewiesen. Wir würden uns nur immer weiter verschulden." -.Diese Entwicklung ist bedauerlich, hatte der Verein dank der unkonventionellen Idee des AG-Modells zumindest die Chance zur Regeneration. Dieses Konzept wird nun kaum die Gelegenheit zur Bewährung erhalten. Auf den Hamburger Profi-Fußball kommen dunkle Tage zu. St. Pauli kann dem Abstieg nur mit Glück entrinnen, der sportlich fitte HSV hat sich wirtschaftlich ruiniert. Nicht nur Pessimisten kommen daher zu der Einschätzung: Das Spiel ist aus. Dennoch will Jürgen Hunke nicht aufgeben. "Wir haben arge Probleme, wir werden es aber schaffen", sagte er. Sein Plus: Die HSV-Mitglieder wissen, daß er nur das Erbe seiner Vorgänger verwaltet und keine Verantwortungan dem derzeitigen Desaster trägt. Das vergrößert seinen Handlungsspielraum. Aber hilft es auch?

01.04.1992: Wenn einer einen Sponsor hat, dann kann er viel erleben. Jubel, Trubel, Heiterkeit - Siege, Aufstiege, Glamour. Und dann nicht selten eine bittere Trennung mit einem Haufen voller Scherben und verbrannter Erde. Einige Hamburger Fußball- Klubs haben den steilen Aufstieg und den schmerzenden Abstieg schon hinter sich. Der TuS Hoisdorf wird der nächste Verein sein, der sich nach ganz unten orientieren muß: Mäzen Günther Bruss, seit 15 Jahren Gönner des Klubs, wendet sich einem anderen Verein zu. Am 10. April versucht nun die Hauptversammlung des Dorf- Vereins zu klären, wie der drohende Absturz noch zu vermeiden ist. Hans-Joachim Niemeyer, der erste Vorsitzende des TuS Hoisdorf, hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Wir sind auf der Suche nach Sponsoren und oberliga-tauglichen Spielern, die auch bereit sind, unter stark eingeschränkten finanziellen Verhältnissen anzutreten." Zur Zeit ist im Gespräch, daß der 60 Jahre alte Unternehmer Bruss, der mit dem VfB Lübeck in die zweite Bundesliga will, noch einmal eine sechsstellige Summe für die nächste Hoisdorfer Saison zur Verfügung stellt. Ein Tropfen auf den heißen Stein, der Etat beläuft sich auf rund 400 000 Mark pro Saison offiziell. Ferner soll Bruss-Sohn Oliver für seinen Vater einspringen. Das aber, so zeigt es die Vergangenheit, sind wohl doch nur erfolglose Rettungsversuche. Es ist damit zu rechnen, daß der TuS Hoisdorf schon bald zuerst von der Landkarte der Fußball-Oberliga zu streichen ist, und bald wieder in Richtung Bezirksliga abtaucht. Die besten und am besten bezahlten Hoisdorfer Spieler werden sich einem finanzstärkeren Klub zuwenden. Günther Bruss hat in den 15 Jahren, in denen er Hoisdorf unterstützte, Millionen in den Verein gesteckt. Er wollte mit dem Dorfklub in die Profiliga, sieht aber nun kein Vorankommen mehr. Deshalb verabschiedet sich der frühere Fußballer des SV Eichede vom TuS Hoisdorf und geht zum Nachbarn Lübeck. Aber dieser Abgang ist kein Einzelfall. So war es schon oft, wenn Mäzene bei ihren zuerst hochgejubelten Klubs das Handtuch warfen. Erst gehen die Geldgeber, dann die Spieler, und dann der Klub vor die Hunde. Hier einige Beispiele aus dem Hamburger Fußball: Der Hummelsbütteler SV startete 1974 von der Bezirksliga durch, schaffte Jahr für Jahr den Aufstieg, stand 1985 sogar in der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga. So hatte es sich Mäzen Peter Bartels gewünscht. Der Immobilien-Kaufmann, der die ehemaligen Profis Georg Volkert, Peter Hidien (HSV) und Manfred Mannebach (St. Pauli) verpflichtete, zog sich aber 1985 zurück. Es kam zum Eklat, Hummelsbüttel mußte sich 1986 aus der laufenden Oberliga-Runde zurückziehen. Der Ab stürz endete in der tiefsten Spielklasse, der Kreisklasse. Der SV Börnsen stieg 1985 in die Hamburger Verbandsliga auf. Der Vorstadt-Klub wurde finanziell von Günter Wunder, einem Kieswerk-Besitzer, nach oben gepuscht. Als Wunder ausstieg (jetzt bei Bergedorf 85), ging es langsam bergab mit Börnsen. 1987 der Abstieg aus der Verbandsliga, heute Mittelmaß in der Bezirksliga Ost. Auch der SV Lurup nahm bereits einmal an der Aufstiegsrunde zur zweiten Bundesliga teil (1984). Dann zog sich Mäzen Uwe Einsath, Chef einer Gerüstbau- Firma, zurück - eine Woche später kündigten die besten Luru- Eer Spieler. Die Folge: 1986 stieg urup aus der Oberliga ab. Inzwischen ist Einsath wieder SVL-Sponsor: Lurup hat wieder Aufstiegs-Chancen. Bei Bergedorf 85 hört Trainer Bernd Enge auf und steigt bei Concordia groß ein. Enge ist Coach und Geldgeber in einer Person. Im Sommer steigt der Barsbütteler SV in die Verbandsliga auf. Mäzen ist Ronald Wulff, der einst beim TSV Hohenhorst ausstieg (der Klub fiel ganz nach unten) und nun beim HSV Präsidiums-Assistent ist. Wie lange kann Wulff noch dem Werben des HSV widerstehen? Wie lange ist er noch Mäzen in Barsbüttel? Eine schillernde Figur des Hamburger Amateur-Fußballs ist auch Jürgen Schulthe. Der Unternehmer unterstützt gleich vier Vereine: Seinen Klub SC Wentorf, bei dem die ehemaligen HSV-Profis Peter Nogly und Bernd Wehmeyer spielen, Bergedorf 85, den FC Ellas - und den HSV. Kommt Schulthe einmal an seine finanziellen Grenzen, geht auf jeden Fall beim SC Wentorf das Licht aus. Wobei kaum einer Notiz davon nehmen würde, denn der Klub spielt nur in der Kreisliga Staffel 3. Steht allerdings dort vor dem Aufstieg. Den strebt auch der 1. SC Norderstedt an. Der Klub will in die zweite Liga. Und in Norderstedt gibt es mit der Unternehmer-Familie Plambeck den einzigen Fall, in dem der Gönner fest mit dem Verein verwurzelt ist. Edmund Plambeck war schon erster Vorsitzender, als der SCN noch Eintracht Garstedt hieß. Sohn Horst hat die Fußball-Liga von seinem Vater übernommen. Ein Aufhören der Plambecks ist undenkbar. Und Horst Plambeck legt Wert darauf, daß er seine Familie nicht mit den "üblichen Gönnern anderer Klubs" in einen Topf geworfen wird. Die Macht des Geldes wird in vielen Sportarten deutlich. Der Eishockeyklub Sport-Bund Rosenheim, gestern Finalgegner der Düsseldorfer EG um die Deutsche Meisterschaft, fällt auseinander, weil Sponsor März sein Engagement beendet; Tischtennis-Bundesligaklub ATSV Saarbrücken zieht sich zurück, weil Manager Rebmann kein Geld mehr gibt und sich den Dresdner Fußballern zuwendet; TuS Walle, Frankfurt/Oder im Handball - alle scheiterten, weil Sponsoren oder Mäzene den Geldhahn zudrehten.

09.05.1995: Norderstedt - Buchholz Ein Landesliga-Klub muß bei einem Fast-Regionalli- "a-Klub spielen (heute 8.30 Uhr), das finden die Buchholzer nicht in Ordnung. Obmann Artur Jurgan: ?Da ist mal ein Underdog im Halbfinale, aber der große Gegner - bald drei Klassen höher als wir - hat Heimvorteil." Und den wollte der 1. SC Norderstedt, in dieser Saison ungeschlagen in Garstedt, nicht hergeben. In schlechter Erinnerung ist nämlich die Pokal-Sensation im Achtelfinale vom April 1992: In Buchholz wurde der 1. SCN durch ein Tor von Nils Gottschalk mit 1:0 besiegt. Im Rahmen der Jubiläumswoche "50 Jahre 1. SCN" wird heute (18 bis 20 Uhr, Ochsenzoller Straße) auch der Wettbewerb "4 gegen 4", Fußball für jedermann, gestartet

26.05.1995: Norderstedt in der Regionalliga: Norderstedt - Fußballfest in Garstedt. Vor der Oberliga-Rekordkulisse von 3011 Zuschauern kam es zum "Endspiel" um Platz zwei in der Oberliga. Grund zum Jubeln hatte nach 90 Minuten der 1. SC Norderstedt, der durch das 1:1 gegen Altona 93 Vizemeister wurde und damit in die Regionalliga aufsteigt. Statt nur auf Remis zu spielen, übernahm Norderstedt von Beginn an die Initiative. Der Lohn: Markus Burmester, einzige SCN-Spitze, schoß das bereits nach 240 Sekunden das 1:0. Doch bereits nach weiteren 13 Minuten füch .Altona aus: Torschütze lartin Severin. Danach war die Mannschaft von Trainer Dieter Schatzschneider bis zum Pausenpfiff tonangebend. In der nicht auf sonderüch gutem Niveau stehenden, aber immer spannenden Partie traf Norderstedts Torjäger Carsten Gemeinhardt die APC-Torlatte (73.). Das für den SCN notwendige Unentschieden geriet Sekunden vor Schluß noch einmal Gefahr, aber Jochen Plath klärte in höchster Not auf der Torlinie. Beste Spieler beim Aufsteiger Norderstedt, der zu Hause unbesiegt (26:4 Punkte) büeb, waren .Andreas Kützke, der ein riesiges Defensiv-Pensum erledigte, sowie Markus Burmester, der nicht nur sein Tor (aus der Drehung abgezogen) gekonnt erzielte, der auch über 90 Minuten vorbüdüch kämpfte. Ausputzer Bernhard Olck steigerte sich im Verlauf der zweiten Halbzeit und wurde mit seinen Befreiungsschlägen zum großen Rückhalt seiner Elf. Guter Saisonabschluß für Trainer Detlef Spincke: Der ehemalige HSV-Profi stieg mit seiner Mannschaft auf und wurde mit den SCN-Senioren Staffel-Meister. Die A^ltonaer, die in der Rückrunde 23:7 Punkte holten, konnten sich besonders auf Torwart Sebastian Breuss verlassen, der zum besten Spieler auf dem Feld avancierte. Stark auch Libero Thorsten Koy, der zum Schluß, gemeinsam mit A^ndreas Heldt, für Druck aus dem Mittelfeld sorgte. Tore: 1:0 Burmester (4.), 1:1 Severin (17.). - Schiedsrichter: Romahn (SV Hemmingstedt). - Zuschauer: 3011.

10.06.1999: Fußball wirkt auf Gerd Rehm wie eine Droge. Der Betreuer der Kreisliga-Kicker von Türkspor Norderstedt feiert heute seinen 55. Geburtstag; 41 Jahre lang hat das Mannschaftsspiel sein Leben geprägt. Mit 14 begann er bei Eintracht Garstedt mit dem Kicken. Als Herrenspieler wechselte er zum Hummelsbütteler SV, TuS Hasloh und der FSG Henstedt-Ulzburg. Mit 35 Jahren trat Gerd Rehm beim SV Friedrichsgabe ein und war dort als Kassierer, Fußballobmann und Ligaobmann tätig. Beim SVF feierte er auch seine größten Erfolge. Zunächst stieg Rehm 1986 mit Trainer Jürgen Schmidt in die Bezirksliga Hamburg auf. Nur ein Jahr nach dem Abstieg gelangen ihm und dem Team unter Trainer Bernd Bolls der erneute Aufstieg. 1990 verließ Gerd Rehm den SV Friedrichsgabe. Seine weiteren Stationen als Ligaobmann: TuS Teutonia Alveslohe, TSV Nahe und Türkspor Norderstedt. Der zweifache Großvater Rehm lebt mit Ehefrau Elvira im eigenen Haus in Friedrichsgabe. Seinen Ehrentag wird er im Kreise der Familie und zusammen mit Freunden aus Ungarn verbringen.

06.08.1999: Sitzplätze gibt es für das DFB-Pokal-Spiel des 1. SC Norderstedt (Anpfiff 18.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart nicht mehr. Alle 1300 Tribünenplätze zu je 20 Mark sind ausverkauft. Nur noch Stehplatzkarten für zehn Mark sind zu erhalten. Parkplätze: Sicher ist, dass der Parkplatz am Scharpenmoor nicht ausreicht. Deshalb die dringende Bitte des Klubs: Fans sollten mit der U-Bahn-Linie U 1 bis Garstedt fahren. Von dort sind es zwölf Minuten zu Fuß. Fernsehen: Elf Minuten der Partie werden im ZDF (22.15 Uhr) zu sehen sein. Der Reporter ist Aris Donzelli. Pfeifen wird die Partie Schiedsrichter Aust aus Köln

01.01.2000: Spitznamen: Andreas "Boller" Jeschke: "Als ich unseren Sohn Andreas zu den Fußball-Punktspielen seines Vaters Erich bei Eintracht Garstedt mitgenommen habe, bekam er seinen Spitznamen", erinnert sich Helga Jeschke, die Mutter des 33-jährigen Neuzugangs von Tura Harksheide. Der kleine Andreas lag noch im Kinderwagen, da kam Erichs Mannschaftskollege Peter Koch und sagte: "Ach, da ist ja ,Boller Nummer zwei'". Bereits Vater Erich bekam den einprägsamen Spitznamen "Boller" verpasst. "Bei den Fußballern des FC St. Pauli gab es einen Spieler mit Namen Fred Boller. Der hatte einen echten Hammerschuss", so Helga Jeschke. Auch Nico (6) der Sohn von Andreas Jeschke, spielt bereits Fußball. Eigentlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis er "Boller Nummer drei" wird . . .

22.04.2000: Drei Punkte und ein Rücktritt: Es war ein schöner Frühlingstag in Norderstedt: Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten, eine leichte Brise wehte über den Rasen - ideale Voraussetzungen also, um sich das Regionalliga-Fußballspiel zwischen dem 1. SC Norderstedt und dem VfB Oldenburg anzuschauen. Doch nur 280 Interessierte fanden den Weg ins Stadion an der Ochsenzoller Straße. Die aber wurden für ihre unerschütterliche Treue und ihren Optimismus, vielleicht doch noch einmal guten Fußball in Garstedt zu sehen, immerhin mit einem 4:0 (1:0)-Heimsieg des SCN belohnt - auch wenn es über weite Strecken ein schwaches Regionalligaspiel war, wie Oldenburgs Trainer Wolfgang Steinbach richtig erkannte. Die meisten Zuschauer waren noch gar nicht an oder auf ihren Plätzen, da war die wichtigste Szene der ersten Halbzeit schon vorbei. Bereits nach 43 Sekunden schob Matthias Reincke den Ball zum 1:0 ins VfB-Tor - ein Geschenk des Oldenburger Schlussmanns Martens Norrenbrock, der Reincke den Ball vor die Füße gespielt hatte. Bis zur Halbzeitpause gab es nur noch zwei erwähnenswerte Aktionen: Elard Ostermann zirkelte den Ball an den Innenpfosten (12.), und Dirk Jacobsen, der diesmal den Vorzug vor Jan Hansen im SCN-Kasten erhielt, parierte in der 23. Minute einen gefährlichen Schuss des Oldenburgers Sebastian Schröder. Im zweiten Durchgang war es wieder Reincke, der für die überlegenen Gastgeber zum 2:0 traf (59.). Thomas Seeliger (73.) und der eingewechselte Collins Etebu (77.) sorgten für den verdienten Endstand. Dennoch trübte ein Wermutstropfen das schöne Bild: Ligaobmann Michael Schickel gab auf der anschließenden Pressekonferenz seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt. Er übernahm "die Verantwortung für den sportlichen Misserfolg" und zog die Konsequenz aus dem Streit mit Stadtwerke-Chef und Hauptsponsor Volker Hallwachs. "Ich bin nicht Angestellter der Stadtwerke, sondern ein frei denkender und handelnder Mensch", so Schickel, der damit auf die öffentliche Kritik von Hallwachs und dessen Forderung nach personellen Konsequenzen anspielte. Schickel wollte mit seinem Entschluss den Knoten zerschlagen, "damit der Weg frei wird für vernünftige Entscheidungen". Und die wäre seiner Meinung nach nicht die Entlassung von Trainer Kurt Hesse. "Ich hoffe, er bekommt die Chance, in der kommenden Saison eine Mannschaft nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen", so Schickel. Tore: 1:0 Reincke (1.), 2:0 Reincke (59.), 3:0 Seeliger (73.), 4:0 Etebu (77.). 1. SC Norderstedt: Jacobsen, Rector, Behnke (77. Greve), Kruse, Seeliger, Klitzke (81. Witthöft), Dammann, Roschlaub, Fischer, Ostermann, Reincke (75. Etebu).

24.07.2000: Zum zweiten Mal nach 1999 war das Lessing-Gymnasium unter der Regie von Sportlehrer Toni Thoma Ausrichter des Sommerfußballturniers für Mädchen-Schulmannschaften. Als Gegenstück zu diesem Event veranstaltet das Gymnasium schon seit 22 Jahren das Weihnachtsturnier für Jungenteams. Um den Mädchenfußball zu fördern, hatte Thoma auf diversen Veranstaltungen des Wettbewerbs "Jugend trainiert für Olympia" Kontakt zu den Sportlehrern anderer Schulen aufgenommen und nun eine erfreuliche Resonanz auf seine Einladung erhalten. 17 Mädchenmannschaften fanden den Weg ins Moorbekstadion. Großzügige Sponsoren sorgten während des Turniers für die Verpflegung aller Teilnehmerinnen sowie für Pokale, Urkunden und Medaillen, die bei der Siegerehrung verteilt wurden. Bei den Jüngsten setzten sich im Endspiel die Mädchen der Realschule Garstedt gegen das Gymnasium Harksheide mit 1:0 durch. Das Finale der Mittelstufe entschieden die Schülerinnen der Realschule Marschweg in Kaltenkirchen gegen das Lise-Meitner Gymnasium ebenfalls mit 1:0 für sich. Das Oberstufenduell gewann das Gymnasium Henstedt-Ulzburg gegen die Mannschaft des Lessing-Gymnasiums mit 3:0

25.08.2000: Am 10. September spielen zwölf Teams bei einem Benefizfußballturnier zu Gunsten der Norderstedter Flüchtlingshilfe auf dem Kunstrasenplatz der Gesamtschule Lütjenmoor (Norderstedt-Garstedt). Das Turnier führt einheimische Freizeitteams mit Mannschaften aus den lokalen Flüchtlingsunterkünften zusammen. An einem Infotisch sollen Kontakte zu den Norderstedter Initiativen und Einrichtungen der Flüchtlingshilfe geknüpft werden

20.01.2001: Boller zieht die Buffer aus: Ist die Fußballkarriere von Andreas "Boller"Jeschke beendet? Beim Hallenturnier mit der Altliga des FC St. Pauli in Minden zog sich der 34-jährige Kicker einen Riss des vorderen Kreuzbandes und einen Meniskusschaden zu. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird Jeschke seine geliebten "Buffer" an den Nagel hängen müssen. "Ohne Fremdeinwirkung habe ich mir das Knie verdreht. Ich spürte sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste." Der ärztliche Befund bestätigte die Befürchtungen des Vollblutfußballers. Am Dienstag wird er bei Dr. Theermann zunächst am Meniskus operiert. Dann werden auch die Vorbereitungen für die etwa vier Wochen später stattfindende Kreuzband-OP getroffen. "Ich hatte in letzter Zeit immer schon einmal darüber nachgedacht, ob ich mich zum Saisonende nicht besser aus dem Ligabereich bei TuRa Harksheide zurückziehen sollte. Allerdings hatte ich mir nun wirklich einen besseren Abgang gewünscht." Für TuRa-Coach Kay Klüver, der übrigens seinen Vertrag bei Obmann Günter Meier gerade um ein Jahr verlängert hat, ist das ein schwerer Schlag. "Dieses Missgeschick wirft uns mit Sicherheit zurück. Nicht nur wegen seiner bisher 16 erzielten Saisontore, sondern auch mit seinem nie erlahmenden Einsatz hat Boller seine Kameraden mitgerissen. Er ist für uns einfach nicht zu ersetzen." Dabei ist Andreas Jeschke in seiner langen Laufbahn erstaunlicherweise bisher von größeren Verletzungen verschont geblieben. Aufmerksamkeit erregte der Knirps bereits früh. Bei Eintracht Garstedt fand er auf Anhieb wegen seiner imponierenden Schussstärke Beachtung - das Umfeld erlebte staunend die Entwicklung eines besonderen Talentes, gewissermaßen die "Frühgeburt" eines für diese Rolle prädestinierten Goalgetters. Seine Laufbahn glich freilich eher einem Kind aus dem Wanderzirkus. Das Energiebündel "Boller" kickte für den 1. SC Norderstedt, für den Hamburger SV, den Hummelsbütteler SV, den VfB Lübeck, den VfL Bochum, den FC St. Pauli, für Phönix Lübeck, den Glashütter SV, Altona 93 und zuletzt für TuRa Harksheide. Es ist kaum vorstellbar, dass ein so besessener Sportler nach seiner Genesung nicht doch noch einmal die Stiefel schnürt. "Man soll nie nie sagen. Aber bevor ich wieder spielen könnte, wäre ich bestimmt schon 35 Jahre alt. Erst einmal muss ich wieder gesund werden. Und bis dahin bleibt mir genügend Zeit, um über meine Zukunft nachzudenken." Eines ist heute schon sicher: Dem Fußball wird "Boller" Jeschke nicht verloren gehen. Der Inhaber der Trainer B-Lizenz will sich mittelfristig auf jeden Fall als Coach versuchen. "Ich werde mir einen Verein suchen, der mir sein Vertrauen schenkt und bei dem ich meine vielfältigen Erfahrungen weitergeben kann. Auf jeden Fall lasse ich jetzt den Kopf nicht hängen, es gibt ganz bestimmt Schlimmeres . . . "

04.05.2001: Seit vielen Jahren beobachte ich die gute Entwicklung des 1.SC Norderstedt. Ja, dieser Verein kann stolz auf sich sein. Wer, wie ich, noch auf knochenhartem Grandplatz gegen den Vorgänger des 1. SC Norderstedt, Eintracht Garstedt, spielte, muss die großartige Leistung aller Vorstände und der ehrenamtlichen Helfer lobend anerkennen. Nachdenklich stimmen mich allerdings die Dauerquerelen um die Entscheidung: Breitensport und Leistungssport? Oder nur Breitensport? Was will der 1. SC Norderstedt denn nun eigentlich? Der amtierende Vorstand muss sich endlich entscheiden: Fisch oder Fleisch! Seit 24 Spielen ist die Fußball-Ligamannschaft nun schon ungeschlagen und versucht verzweifelt, den Abstand auf Spitzenreiter Holstein Kiel zu verringern - vermutlich ohne Erfolg. Was aber geschieht denn nun eigentlich, wenn sich der SCN durch den plötzlichen Rückzug von Regionalligavereinen als Tabellenzweiter für die Relegation qualifiziert und dann sogar aufsteigt? Wie die NZ berichtete, lehnt der Vorstand des 1. SC Norderstedt den Aufstieg der Oberliga-Kicker unter der jetztigen Konstellation in die Regionalliga ab. Das nenne ich Betrug an Spielern, Trainern, Betreuern, Sponsoren - und vor allem an den Fans. Selbst wenn sich der Verein nun noch entscheiden sollte, einen "1. FC Norderstedt im 1. SC Norderstedt" zu gründen, um das wirtschaftliche Risiko im Falle des Aufstiegs abzudecken: Ein derartiger Schlingerkurs ist blamabel. Solche Regelungen müssen vor der Saison festgezurrt sein. Ich bin davon überzeugt, dass Norderstedt neben dem HSV und dem FC St. Pauli die dritte Fußballkraft in Hamburg werden und sogar in der 2. Bundesliga spielen kann. Allerdings nur dann, wenn sich die Fußballsparten der Norderstedter Vereine fusionieren. Es geht dabei nicht nur um den Ligabereich, sondern um den Fußball allgemein. Der Status quo jedenfalls stimmt für die Zukunft wenig optimistisch. Der Glashütter SV wäre ohne die Spieler aus der Konkursmasse des SC Langenhorn eventuell aus der Verbandsliga abgestiegen. TuRa Harksheide kämpft bis zum letzten Spiel der laufenden Saison um den Aufstieg in die Landesliga - und dann? Der SV Friedrichsgabe, der Norderstedter SV und der FFC Nordlichter dümpeln in den Kreisligen herum und kämpfen personell ums Überleben. Sämtliche Vereine haben in jeder Saison Sorgen über Sorgen. Wäre es da nicht sinnvoll, aus diesen sechs Fußballabteilungen einen 1. FC Norderstedt zu gründen und dadurch auf lange Sicht finanzielle und personelle Probleme zu lösen? Die Vorteile für die großen Sportvereine liegen auf der Hand. Man wäre die "teuren" Fußballer los und könnte sich in den verbleibenden Sparten ganz auf den Breitensport konzentrieren. Ein so konstruierter 1. FC Norderstedt würde über zahlreiche Jugend- und Herrenmannschaften verfügen. Sportanlagen sind in der Stadt ausreichend vorhanden. Die SCN-Fußballer könnten den Ligabereich, der Glashütter SV zusammen mit TuRa Harksheide die Ausblidung der Jugendlichen und die Betreuung der Mannschaften übernehmen. Der SV Friedrichsgabe, der Norderstedter SV und der FFC Nordlichter wären dafür prädestiniert, den unteren Herrenbereich organisieren. Der entstehende Synergie-Effekt im Bereich der Trainer, Betreuer und ehrenamtlichen Helfer wäre von unschätzbarem Wert. Außerdem hätten die Fußballfans in und um Norderstedt sowie die Sponsoren und Medien einen zielgerichteten Verein, der glaubwürdig um den Aufstieg in die Regionalliga oder 3. Bundesliga und später vielleicht sogar in die 2. Bundesliga spielen würde. Vor allem aber könnten die Jugendmannschaften gebündelt von gut ausgebildeten Trainern lehrplanmäßig ausgebildet werden, um den 1. FC Norderstedt aus eigenem Nachwuchs zu verstärken. Mein Vorschlag an alle Norderstedter Vereine: Schneidet endlich die alten Zöpfe ab, schüttet die Gräben zu und gründet zusammen den 1.FC Norderstedt! Bei dieser Gelegenheit auch gleich der Hinweis, dass sich die miserable Öffentlichkeitsarbeit und Darstellung der Fußballer des 1. SC Norderstedt im 1. FC Norderstedt nicht fortsetzen darf. Zurzeit wird diese so wichtige Aufgabe dilettantisch und amateurhaft durchgeführt. Nur 600 Zuschauer im Schnitt pro Heimspiel beweisen dies mehr als deutlich

19.07.2001: Torhüterin Laura Tobien ist in der Zwickmühle; ein Fehler wäre jetzt fatal. Die Stürmerinnen des Lessing-Gymnasiums sind in den Strafraum des Bad Bramstedter Jürgen-Fuhlendorf-Gymnasiums eingedrungen. Da nur noch wenige Minuten zu spielen sind, könnte jetzt der kleinste Patzer die Niederlage im Finale des 3. Sommer-Fußballturniers für Mädchen bedeuten - und genau das will die Fünftklässlerin verhindern. Ihre Verteidigerin spitzelt der Angreiferin den Ball vom Fuß. Laura widersteht den "Nimm ihn auf"-Rufen von der Seitenlinie und kickt das Leder nach vorn. "Das wär doch ein Rückpass gewesen", ruft sie zurück. Im Fußballzeugnis gibts dafür die Note "Sehr gut" im Fach Regelkunde. Ihr Wissen wird belohnt. Die Bramstedterinnen gewinnen den Cup der fünften bis siebten Klassen im Siebenmeterschießen. Auf dem Nebenplatz erobern zum dritten Mal in Folge die Mädchen der Kaltenkirchener Realschule Marschweg den Pokal für die Klassen acht bis zehn mit einem 2:0 über die Realschule Garstedt. Sportlehrer Toni Thoma vom Lessing-Gymnasium zog eine positive Bilanz: "Wir haben mit 16 Teams und 160 Schülerinnen die Obergrenze für dieses Turnier erreicht. Dank der Unterstütung unserer Klasse 9c hat aber alles wunderbar geklappt." Ergebnisse des "3. Sommer-Fußballturniers für Mädchen", Klassen 5 bis 7: 1. Jürgen-Fuhlendorf-Gymnasium, 2. Lessing-Gymnasium, 3. Elsensee-Gymnasium Quickborn, 4. Gymnasium Harksheide, 5. Lise-Meitner-Gymnasium I, 6. Realschule Friedrichsgabe, 7. Realschule im Schulzentrum Süd, 8. Lise-Meitner-Gymnasium II; Klassen 8 bis 10: 1. Realschule Marschweg, 2. Realschule Garstedt, 3. Elsensee-Gymnasium, 4. Realschule Harksheide, 5. Gymnasium Harksheide, 6. IGS Lütjenmoor, 7. IGS Trappenkamp, 8. Lessing-Gymnasium

SHZ 29.10.2012: Als Leiter des gleichnamigen Wohnungsunternehmens war Plambeck damit gleich in doppelter Hinsicht an der Entwicklung der späteren Stadt Norderstedt beteiligt. Und nachdem diese 1970 gegründet worden war, gab Plambeck auch für den lokalen Sportverein ehrgeizige Ziele aus. Die Fußballer der Eintracht, bis dahin bestenfalls in der Hamburger Verbandsliga am Ball und zumeist im Schatten von Ortsrivale TuRa Harksheide, wollte er in die norddeutsche Spitze führen. Plambeck ging dabei generalstabsmäßig vor. So ließ er im Februar 1970 von ehemaligen Eintracht-Mitgliedern zunächst einen Tanzsportverein namens 1. SC Norderstedt gründen. Als sich diesem dann 1972 der SV Eintracht Garstedt anschloss, ohne dass der Name geändert wurde, war der eigentlich mitgliederstärkere Rivale TuRa Harksheide quasi über Nacht seiner Führungsposition beraubt und die Garstedter "erster" Sport-Club Norderstedt. Dem namentlichen folgte bald der sportliche Führungswechsel, denn die Rot-Blauen setzten zu einem mitreißenden Höhenflug an, wobei Plambeck für die notwendigen Rahmenbedingungen sorgte. Als 1975 das Städtische Stadion an der Ochsenzoller Straße eingeweiht wurde, kickte der 1. SC Norderstedt noch in der Hammonia-Staffel. Zwei Jahre später erreichte er erstmals das Hamburger Fußball-Oberhaus und feierte 1987 unter Trainer Gerd Mewes und Manager Jochen Arp sogar den Aufstieg in die Amateur-Oberliga Nord. Plambeck hatte große Pläne für den Überflieger. Norderstedt sollte fußballerisches Oberzentrum werden, und der 1. SC Profifußball in die in vielerlei Hinsicht aufstrebende Stadt bringen. Doch in der Umsetzung hatten die ehrgeizigen Pläne Schwächen, denn die örtlichen Fußballfans verweigerten dem Team die Unterstützung - unterm Strich war der 1. SC Norderstedt eben doch ein Retortenverein, flatterten in der 73000-Einwohner-Stadt vor den Toren Hamburgs vornehmlich HSV-Rauten statt blau-roter SCN-Fahnen in den Gärten. Sportlich ging es nach zwei Jahren im Abstiegskampf ab 1988 unter Trainer Michael Lorkowski weiter bergauf. 1990 heuerte Vereinsboss Plambeck mit Jens Falkenhagen, Klaus Klock, Carsten Nemitz, Mayk Zimmermann, Bernd Alsleben und Udo Biester gleich sechs ausgewiesene Fachkräfte an, während das städtische Stadion eine überdachte Tribüne erhielt und in "Sportpark Edmund Plambeck" umbenannt wurde. Zugleich ging es jedoch drunter und drüber, denn im Oktober 1990 wechselte Trainer Lorkowski zu Hannover 96, während sein Nachfolger, der zuvor in Havelse gefeuerte Volker Finke, mit den Blau-Roten nicht über Platz sechs hinaus kam. Im Sommer 1991 übernahm Plambecks Sohn Horst die Vereinsführung. Unter Finke-Nachfolger Willi Reimann und verstärkt unter anderem durch die Sieben-Zwillinge aus Lüneburg sowie den Ex-HSVer Peter Bachmann rückten die Norderstedter 1991/92 auf Rang vier vor und gingen 1992/93 mit den Neuzugängen Andreas Babendererde aus Rostock, André Bistram aus Kiel, sowie Frank Dalinger aus Hoisdorf als Topfavorit in die Saison. Ziel war die 2. Bundesliga. Begleitet von allerlei für derartige Legionärsmannschaften typischen Turbulenzen reichte es zwar zur Aufstiegsrundenteilnahme, doch dort wartete Enttäuschung auf die blau-rote Fangemeinde. 4.000 Zuschauer sahen zum Auftakt ein 1:2 im Sportpark Plambeck gegen den SSV Ulm 1846, und als zwei Wochen später die wohl immerwährende Norderstedter Rekordkulisse von 6.000 Zahlenden ein unglückliches 2:2 gegen den TSV München 1860 sah, war der Aufstiegszug frühzeitig abgefahren. Und zwar für immer. Denn Nordstedts Fußballstolz stand vor turbulenten Jahren. Sportlich nur noch zwischen Regional- und Oberliga pendelnd, tauchten 1997/98 erstmals Rückzugsgerüchte auf. In der Folge kam es zum Streit zwischen Fußballabteilung und Gesamtverein, der 2002 zum Rückzug und zum Aus des Leistungsfußballs in Norderstedt führte. Ein Jahr später schlossen sich die SC-Fußballer dem zwischenzeitlich gegründeten FC Eintracht Norderstedt an, der inzwischen in der Oberliga Hamburg angekommen ist und die Regionalliga Nord anvisiert

05.07.2002: Fußball ist schon längst nicht mehr nur ein Männersport. Spätestens nach den Erfolgen der Frauen-Nationalmannschaft genießt das Kicken auch bei Frauen und Mädchen enorme Popularität. Kein Wunder also, dass das "4. Sommer-Fußballturnier für Mädchen" des Lessing-Gymnasiums großen Zuspruch fand: 14 Schulmannschaften aus Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Quickborn, Bad Bramstedt und Bad Segeberg versammelten sich im Moorbekstadion, um in den Klassenstufen fünf bis sieben und acht bis zehn den Meister auszuspielen. Die Teams bestanden aus je sieben Spielerinnen, bis zu vier Auswechselspielerinnen waren zugelassen. Bei den fünften bis siebten Klassen setzte sich wie im Vorjahr die Fuhlendorf-Schule aus Bad Bramstedt durch. Die Mannschaft stellte auch die beiden Torschützenköniginnen. Lena Schröder und Carina Wolfgramm erzielten jeweils vier Treffer und durften sich bei der Siegerehrung über Sportbekleidung freuen. Gut gelaunt zeigte sich da auch Lehrerin Brigitte Manzke, die die Mädchenfußball-AG der Fuhlendorf-Schule betreut: "Im letzten Jahr gab es noch ein Elfmeterschießen, in diesem Jahr waren wir schon souveräner." Die Realschule Seminarweg aus Bad Segeberg dominierte das Turnier der achten bis zehnten Klassen vor dem gastgebenden Lessing-Gymnasium. Die Mannschaft verfügte ebenfalls über die treffsicherste Akteurin. B-Jugend-Auswahlspielerin Katharina Freitag war sechs Mal erfolgreich. Die Organisation der Veranstaltung lag zum zweiten Mal in den Händen der Klasse 10 c des Lessing-Gymnasiums. Die Schüler kümmerten sich um die Turnierleitung, die Preisvergabe und den Kuchenverkauf. Ihr Lehrer Toni Thoma war begeistert: "Die 10 c ist wirklich eine Wucht, ich musste kaum noch etwas machen." Sven Boldt, der als Pressesprecher fungierte, gab das Lob an seinen Lehrer zurück: "Wir arbeiten einfach gerne mit Herrn Thoma zusammen und haben bereits mehrere Sportveranstaltungen gemeinsam organisiert." Von der Ausrichtung war auch die zweite Auswahlspielerin des Turniers, Gina Heinzen, begeistert. Die B-Juniorin der Realschule Garstedt, die mit dem HSV die Norddeutsche Meisterschaft gewonnen hat, fand nur einen Anlass zur Kritik: "Die angebotenen Franzbrötchen hätten gern noch größer sein können."

03.02.2003: Fußballer Gerd "Pieke" Heyer, der in den 50er- bis 70er-Jahren mit seinen Toren (über 1000) in Hamburg und Norderstedt für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist am 1. Februar 65 Jahre alt geworden. Anlässlich seines Geburtstages hatte der "Fußballverrückte" seine Freunde und Bekannten auf seinen Resthof nach Hitzhusen bei Bad Bramstedt eingeladen. Die Begrüßung mit seinen Weggefährten und Freunden aus vergangenen Tagen war herzlich. Unter den über 100 Gratulanten waren unter anderen Horst Plambeck, Günther Stoffers und Horst "Nobby" Conrad, der Grüße vom verhinderten Martin Wilke überbrachte. "Ich bin glücklich, dass fast alle gekommen sind, mit denen ich gerechnet habe", war Gerd Heyer zu Tränen gerührt. Alle staunten, wie der Stadtmensch sich zu einem "Kleinbauern" gemausert hat. Trotz doppelter Unterschenkel-Amputation fühlt er sich seit fünf Jahren zwischen Hühnern, Enten, Gänsen, Kaninchen, Meerschweinchen und Vögeln pudelwohl. Das Futter für die Tiere wird ihm von seinen neuen Fußballfreunden des TSV Weddelbrook, wo er seit Saisonbeginn als Torwarttrainer arbeitet, gebracht. "Ich habe mich bestens eingelebt und genieße das Dorfleben. Die Unterstützung aus meinem Umfeld ist überwältigend." "Paradiesvogel" Gerd Heyer hat privat wie sportlich eine unvergleichliche Bilanz aufzuweisen. Aus sieben Ehen gingen sechs Kinder hervor. "Ich bin siebenmal glücklich geschieden", scherzt er. Seit acht Jahren lebt er mit einer 40-Jährigen Polin zusammen. Auch wenn er finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, wirkt er sehr zufrieden. Noch wechselhafter als mit seinen Damen bewegte er sich auf dem fußballerischen Parkett. 14 Stationen als Spieler und Trainer hat er auf seinem Konto. Der gelernte Straßenfußballer begann seine Karriere 1945 bei Eintracht Garstedt. Mit elf Jahren wechselte er zum HSV, wo er mit 17 schon in der Hamburger Amateurliga kickte. Dann folgten im Zweijahresrhythmus der Wandsbeker FC, der SC Langenhorn, der SC Concordia, der VfL Bottrop, der Lüneburger SK, TuRa Harksheide, Eintracht Garstedt und TuRa Harksheide. Als Spielertrainer war er bei TuS Hasloh und dem SV Bilsen, wo er in 20 Spielen 68 Tore erzielte, sehr erfolgreich. Über sein Traineramt bei der Kaltenkirchener TS verhandelte er 1983 nach seinem ersten Beinverlust vom Krankenbett aus. Wenn man sich sein gesundheitliches Schicksal vor Augen hält, kann man nur den Hut vor dieser Energie und Ausdauer ziehen: "Pieke"Heyer hat sich auch in den schwierigsten Phasen nie aufgegeben. Als ihm 1985 der zweite Unterschenkel amputiert wurde, war er endgültig auf den Rollstuhl angewiesen. "Ich hatte das große Glück, dass sich die Familie Plambeck immer um mich kümmerte." Trotzdem musste Gerd Heyer 1989 einen weiteren Rückschlag wegstecken: Innerhalb eines Jahres erlitt er zwei Herzinfarkte, eine Lungenembolie und einen Hörsturz. Aber auch davon erholte er sich und kam vom Fußball bis heute nicht los. "Meine Arme sind auch meine Beine", sagt Gerd Heyer. Er war und ist bis heute nicht klein zu kriegen. "Jammern hilft nicht. Das Leben geht immer weiter."





















Tennis

16.11.1982: Hamburg, 16. November Vor den Toren der Stadt findet am Wochenende der Auftritt des deutschen Tennis-Nachwuchses statt. Der HSV richtet eines der A-Turniere im Rahmen des Jugend-Grand-Prix aus und erwartet 112 Jungen und Mädchen bis zu 15 Jahren. Well es um Rangüstenpunkte geht, werden einige der besten deutschen Jugendspieler antreten. Der Zeitplan: Quaüfikation Frtg. ab 15 Uhr in den Hallen Ulzburger Str. (HSV), Ochsenzoller Str. (TC Garstedt), Scharpenmoor (1. SC Norderstedt); 'Hauptrunde Sonnabend ab 11 Uhr (HSV und SCN), Halbfinale und Endspiele Sonntag ab 8.30 Uhr (HSV).

20.08.1984: Die nächsten zwei Jahre sind für Ricki Osterthun fest verplant. Tennis spielen will er. Nahziel des 20jährigen Hamburgers: "In der Weltrangliste will ich unter den ersten 200 Spielern sein, in Deutschland unter den ersten zwölf." In Hamburg ist er schon die Nummer eins. Als Achtjähriger fing er beim TC Garstedt an, jetzt ist er beim Klipper THC. In diesem Jahr spielte er sich von Platz 550 der Weltrangliste auf Rang 290. Vom Tennis kann er heute leben. "Ich habe mir gerade einen Ford- Escort gekauft, und ein bißchen Geld ist noch auf der Bank", sagt er. 300 Mark Taschengeld gibt es noch von der Bundeswehr: Osterthun dient bei einer Sportkompanie in Warendorf. Einmal im Monat schaut er vorbei. Das Geld, sagt er, ist nicht das wichtigste: "Turniertennis spiele ich in der Hauptsache, weil es mir Spaß macht." In diesem Jahr reiste er nach Marrakesch und Israel, nach Tunis und Nizza. Oft fliegt er mit Tore Meinecke vom Marienthaler THC zu den Turnieren. "Ich komme auch gut allein zurecht. Ich brauche niemanden, der mir sagt, wann ich im Bett sein muß." Ricki Osterthun geht selten ohne Buch ins Bett. Zur Zeit liest er die Erzählungen von Thomas Mann. Wenn Ricki Osterthun zu Hause bei seinen Eltern in Norderstedt ist, hören sie oft Pop- und Rockmusik aus seinem Zimmer. Und erzählt er von Siegen und Niederlagen, kann die Familie mitreden: Die Eltern spielen Tennis, und Rickis Bruder Christoph (21) ist bei den 1. Herren des TC Garstedt. "Meine Eltern hätten lieber gesehen, daß ich nach dem Abitur studiere oder eine Lehre mache", sagt Ricki. Aber in zwei Jahren ist ja alles wieder offen. "Wenn ich dann gemerkt habe, daß es mit dem Tennis nicht so läuft, will ich vielleicht Wirtschaftswissenschaften studieren." TeP

19.02.1999: Die Tennisherren des TC Garstedt zieren nach dem 2:4 gegen den THC Neumünster ohne einen Pluspunkt das Tabellenende in der Verbandsliga. Dennoch nehmen die Garstedter die Mißerfolgsserie und den drohenden Abstieg gelassen. Grund: Fast die komplette Mannschaft kann mit Beginn des nächsten Winters in die neugegründete Klasse der Herren 30 wechseln. "Dann werden wir entsprechend der Leistungsstärke eingestuft", sagt TCG-Vorsitzender Volker Krause. Gegen den THC Neumünster mußte er sich noch einmal der "Jugend" stellen. Einzelpunkte holten Nils Eidtmann und Frank Unkelbach, die beiden Doppel gewannen die Gäste

09.04.1999: Der Abschied vom TSC Glashütte fällt Dragan Lukic sichtlich schwer. "Ich habe in den sieben Jahren als Trainer beim TSC eine Menge Freundschaften geschlossen", sagte der 36jährige Bosnier, der seit 1982 in Deutschland lebt und in Zukunft für die Herren 35 des TC Alsterquelle spielen wird. Ende des vergangenen Jahres hatten die Verantwortlichen des TSC Glashütte Lukic mitgeteilt, daß sein Vertrag im September 1999 auslaufen würde. Lukic paßt aufgrund seines Alters nicht mehr ins sportliche Gesamtkonzept des größten Norderstedter Tennisvereins. In Zukunft sollen der Kroate Andrej Ban und der Schwede Roger Stenquist als Trainer und Spieler für den sportlichen Aufschwung des Herrenteams sorgen und gleichzeitig die Ausbildungsarbeit im mehr als 600 Mitglieder starken Tennisverein übernehmen. Für Dragan Lukic war kein Platz mehr. Der letztjährige Norddeutsche Hallen-Vizemeister der Herren 35 wird mit Beginn der Sommersaison 1999 drei Tage pro Woche als verantwortlicher Trainer beim TC Garstedt arbeiten. Einen weiteren Tag wird der Bosnier den talentierten Nachwuchs und die Damen-Regionalliga-Mannschaft des TC Alsterquelle unter seine Fittiche nehmen. Ein weiteres neues Aufgabengebiet geht die Nummer 27 der deutschen Herren-35-Rangliste mit großer Begeisterung an. "Im Rahmen des Bezirkstrainings werde ich mich als Assistent von Thorsten Motzkus um den männlichen Nachwuchs kümmern", so der Vater eines sechsjährigen Sohnes. Eine Aufgabe, für die der mehrmalige Jugoslawische Jugendmeister geradezu prädestiniert ist. Motzkus: "Dragan kann aufgrund seiner Spielstärke und Erfahrung den talentierten Junioren eine Menge taktischer Kniffe verraten." In jungen Jahren stand der in Tuzla geborene Tennislehrer vor einer verheißungsvollen Profikarriere. Slobodan Zivojinovic, den langjährigen Doppelpartner von Boris Becker, konnte er mehrfach bezwingen. Dragan Lukic: "Eine Woche, bevor Slobodan bei den French Open in Paris das Viertelfinale erreichte, habe ich ihn bei einem Vorbereitungsturnier in Jugoslawien vom Platz gefegt." Eine Profikarriere scheiterte schließlich an den fehlenden finanziellen Vorraussetzungen, so daß sich der Spieler Dragan Lukic entschloß, die Trainerlaufbahn einzuschlagen. Ausgerüstet mit dem jugoslawischen A-Schein erwarb er in Deutschland auch noch die C-Lizenz. Aus Glashütte verabschiedet sich Lukic ohne Groll. "Ich hatte beim TSC eine schöne Zeit und freue mich jetzt auf die neuen Herausforderungen."

12.04.1999: Den Klassenerhalt in der 2. Hamburger Liga hatten sich die Tennisspieler des 1. SC Norderstedt bereits mit einem 7:5-Sieg gegen die zweite Mannschaft des Walddörfer SV gesichert. Beim Saison-Abschlußduell in eigener Halle gegen den deutlich favorisierten Niendorfer TSV konnte das Quartett um Kapitän Finn Erichsen deshalb ohne große Nervenbelastung aufspielen. Beim 3:9 waren die Garstedter zwar chancenlos, die Niederlage fiel aber nicht so deutlich aus wie befürchtet. Die Punkte für den 1. SC Norderstedt - pro gewonnenen Satz gibt es in der 2. Hamburger Liga einen Zähler - holten Finn Erichsen, Felix Faber und Randy Djuhanda.

05.05.1999: Mit einer starken Mannschaftsleistung sicherten sich die Tennisherren des TC Garstedt in der Verbandsliga mit einem 5:4-Erfolg beim Suchsdorfer SV die ersten Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt. Das Doppel Frank Unkelbach und Stefan Kammerer holte im Tie-Break des Entscheidungssatzes den Siegpunkt. Nach den Einzeln hatten Spitzenmann Bernd Müller, Nils Eidtmann und Unkelbach für den 3:3-Zwischenstand gesorgt. Den zweiten Garstedter Doppel-Zähler holten Bernd Müller und Nils Eidtmann.

12.05.1999: Die TG Düsternbrook Kiel war für die Verbandsliga-Tennisherren des TC Garstedt erwartungsgemäß eine Nummer zu groß. Die Gastgeber unterlagen dem Team aus der Landeshauptstadt im zweiten Match der Sommerrunde deutlich mit 2:7. In den Einzeln hatte nur TCG-Spitzenmann Bernd Müller ein Erfolgserlebnis. Seine Teamkollegen Nils Eidtmann, Dennis Schack, Frank Unkelbach, Volker Krause und Stefan Kammerer bezogen jeweils glatte Zweisatzniederlagen. In den Abschlußdoppeln besserte das Duo Bernd Müller/Frank Unkelbach die Bilanz der Garstedter mit einem weiteren Zähler auf. Nils Eidtmann/Stefan Kammerer verpaßten den dritten Punkt für den TCG nur knapp im dritten Satz

17.05.1999: Bislang hatten sich die Tennisherren des TC Garstedt in den Duellen mit der Crew vom TSC Glashütte stets behaupten können. Doch diesmal standen die Routiniers auf verlorenem Poaten und unterlagen deutlich mit 2:7. Für die Punkte der Garstedter sorgten Bernd Müller und Nils Eidtmann mit Einzelerfolgen gegen Andrej Ban und Jan Wiebeck. Bislang hatte es in den Lokalderbys zwischen den Tennisherren vom TSC Glashütte und TC Garstedt nur einen Sieger gegeben. Die alteingesessenen Garstedter konnten den Ansturm des größten Norderstedter Tennisklubs stets abwehren. Doch bekanntlich reißt irgenwann jede Erfolgsserie: Die Glashütter schickten ihre Gäste mit einer 7:2-Packung auf die Heimfahrt und wahrten so ihre Aufstiegschancen. Die Hausherren standen auf der Anlage am Lemsahler Weg praktisch schon mit dem Rücken zur Wand, weil es zum Verbandsliga-Saisonauftakt eine peinliche 3:6-Schlappe beim SV Louisenlund II gegeben hatte. Im Falle einer weiteren Niederlage wäre der Aufstiegszug mit Sicherheit ohne die Akteure vom TSC Glashütte abgefahren. Dementsprechend engagiert gingen die Gastgeber zu Werke. In Runde eins brachte Spielertrainer Roger Stenquist sein Team mit einem Zweisatzerfolg gegen Frank Unkelbach in Front. Im Duell der beiden Ex-Friedrichsgaber konnte Nils Eidtmann überraschend mit einem Sieg gegen Jan Wiebeck für den TCG ausgleichen. Die Vorentscheidung zugunsten der Glashütter führte Oliver Wohlraab herbei, der Stefan Kammerer in drei Sätzen besiegte. Im Spitzenspiel ließ der Garstedter Bernd Müller zwar seinem kroatischen Kontrahenten Andrej Ban keine Chance. Doch Alexander Reitz und Peter Engel brachten die Glashütter mit Erfolgen gegen Mark-Henning und Volker Krause nach den Einzeln mit 4:2 in Front. In den Schlußdoppeln war der Widerstand der Garstedter gebrochen, aber die Gäste trugen die deutliche Auswärtspleite mit Fassung. "Wir befinden uns auf der ,Edberg -Tour'. Das ist definitiv unsere letzte Saison in der Herrenklasse. Wir werden geschlossen zu den Herren 30 wechseln", sagte Teamsprecher Mark-Henning Krause. Ähnliche Pläne stehen beim TSC Glashütte nicht zur Debatte. Mit dem Triumph im Lokalderby hat die neuformierte Mannschaft den Aufstieg in die höchste Spielklasse Schleswig-Holsteins nun wieder im Visier

03.06.1999: Den Tennisherren des TC Garstedt gelang in der Verbandsligagegen den favorisierten TC Kieler Förde ein 6:3-Heimerfolg, der die TCG-Crew im Kampf um den Klassenerhalt wieder hoffen läßt. In den Einzeln sorgten Nils Eidtmann, Frank Unkelbach, Volker Krause und Stefan Kammerer für einen 4:2-Vorsprung. Bernd Müller fand in Ex-Landesmeister Jens Harder seinen Meister, Dennis Schack war gegen Olliver Haucke chancenlos. Die Doppel Müller/Unkelbach und Eidtmann/Kammerer machten den Triumph perfekt.

12.06.1999: Die Tennisherren 60 des TC Garstedt können in der Verbandsliga doch noch gewinnen. Gegen den Wyker TB feierten die TCG-Oldies einen nicht erwarteten 4:2-Erfolg. Horst Schmütsch, Jürgen Möller und Tews Grotewohlt stellten mit ihren Zweisatzerfolgen gegen die in Bestformation angereisten Gäste die Weichen auf Sieg. In einem spannenden Spitzenspiel mußte sich Klaus Soth Hermann Paulsen mit 6:4, 4:6, 1:6 beugen. Soth blieb auch im Doppel gemeinsam mit Tews Grotewohlt ein Erfolgserlebnis verwehrt (5:7, 6:7), doch die eingespielte TCG-Kombination Schmütsch/Möller sicherte im zweiten Doppel den Sieg.

16.06.1999: Jubel beim TC Garstedt: Nach dem 4:2-Auswärtssieg beim TV Bad Bramstedt haben sich die Herren 60 des TCG den Klasenerhalt in der Tennis-Landesliga Schleswig-Holstein fast gesichert. Klaus Soth, Horst Schmütsch und Jürgen Möller sorgten mit ihren Erfolgen für einen beruhigenden 3:1-Vorsprung nach den Einzeln. Die hervorragend eingespielte Kombination Horst Schmütsch/Jürgen Möller machte mit einem Zweisatzerfolg den knappen Sieg der Garstedter perfekt.

24.06.1999: Tennis: Mark-HenningKrause (TC Garstedt) ist in die Schleswig-Holstein-Auswahl für die Franz-Helmis-Spiele (Herren 35) berufen worden, die am 10. September gegen die Verbände Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordwest antritt.

28.06.1999: "The winner takes it all". Unter dem Motto des Abba-Songs stand die letzte Begegnung für die Tennisherren des TSC Glashütte gegen die punkt- und matchpunktgleiche TG Düsternbrook. Nur der Sieger konnte sich für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur höchsten Spielklasse des Landes qualifizieren, da auf Rang drei der SV Louisenlund lauerte, der am letzten Spieltag kaum noch beim TC Garstedt Federn lassen würde. Am Ende triumphierte die neuformierte Mannschaft des TSC Glashütte mit 6:3 und verschaffte sich damit eine ausgezeichnete Ausgangsposition im Kampf um den Staffelsieg. Nur mit einem 9:0 beim TC Garstedt hätte der SV Louisenlund noch gleichziehen können. Das Minimalziel hatten die Gastgeber bereits nach den Einzeln erreicht. Mit 5:1 führte die Truppe von Spielertrainer Roger Stenquist, der mit seinem Zweisatzerfolg über Götz von Ahrend die Weichen auf Sieg gestellt hatte. Jan Wiebeck mußte fast drei Stunden lang fighten, ehe er mit 4:6, 7:6, 6:2 seinen Zähler gegen Thorsten Fricke beisteuern konnte. Überraschend verlor Oliver Wohlraab gegen Jens Blanke knapp in drei Sätzen. In der zweiten Spielrunde bauten Spitzenmann Andrej Ban und Mannschaftsführer Alexander Reitz die Führung gegen Wolfram Callies und Johannes Baulmann schnell auf 4:1 aus, ehe Peter Engel nach hartem Dreisatzmatch gegen Torben Peters der umjubelte Siegpunkt gelang. Zahlreiche Zuschauer hatten die junge TSC-Truppe bei ihrem entscheidenden Auftritt unterstützt. "Eine unschätzbare Hilfe", bedankte sich TSC-Sportwart Manfred Reitz. Mit zwei Punkten gaben sich die Gastgeber allerdings nicht zufrieden. "Wir wollen unbedingt den ersten Platz in unserer Staffel, dann haben wir im Relegationsspiel Heimrecht und würden dem Spitzenteam des THC Ahrensburg II aus dem Weg gehen", forderte der Sportwart. Ban/Stenquist gelang, allerdings unter Mithilfe der Gäste, ein weiterer Zähler, weil der Kieler Spitzenspieler Callies verletzungsbedingt aufgeben mußte. Die Duos Wiebeck/Reitz und Engel/Wohlraab mußten den kraftraubenden Einzeln Tribut zollen und unterlagen nach knappen Matches. Am kommenden Sonnabend erwartet die TSC-Tennisfans der "finale Leckerbissen" der Saison: Zeitgleich kämpfen das Damen- und das Herrenteam um den Einzug in die höchste schleswig-holsteinische Spielklasse (14 Uhr). Während die Damen den TC Aue Wedel erwarten, steht der Gegner für die TSC-Herren noch nicht fest. "Olympia Neumünster oder der TC Lauenburg", schätzt Alexander Reitz.

29.06.1999: "Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern." Diese journalistische Weisheit bewahrheitete sich nach dem Herren-Verbandsligaduell des TC Garstedt mit dem SV Louisenlund II. Der 9:0-Erfolg des Internatsteams aus der Nähe von Schleswig stellte die Berechnungen der Tennis-Experten völlig auf den Kopf. Tags zuvor hatte der Ortsrivale TSC Glashütte nach dem 6:3-Erfolg gegen die TG Düsternbrook schon den Staffelsieg gefeiert und sich auf ein Heimspiel in der Aufstiegsrunde eingerichtet. Mit dem für unmöglich gehaltenen Kantersieg zog der SV Louisenlund II nach Punkten und Matchpunkten gleich, und als am Montag morgen die Verbandsgeschäftsstelle die Sätze auszählte, lagen die Internatsschüler knapp mit 80:45 vor dem TSC (78:45). Konsequenz: Louisenlund genießt in der Relegation am kommenden Sonnabend (14 Uhr) gegen den TV Bad Schwartau Heimrecht, der TSC Glashütte muß zur zweiten Vertretung des THC Ahrensburg reisen. Für TSC-Sportwart Manfred Reitz ein Schlag ins Kontor: "Das müssen wir wohl so hinnehmen, auch wenn ein fader Beigeschmack bleibt", sagte Reitz in Anspielung auf die Tatsache, daß die TCG-Herren verletzungsbedingt auf die Austragung der Doppel verzichtet hatten und sich frühzeitig der gemeinsamen Grillparty und der Formel-1-Übertragung im Fernsehen gewidmet hatten. In den Einzeln hatten sich die Hausherren allerdings vehement gegen die favorisierten Gäste gewehrt. Bernd Müller, Nils Eidtmann und Frank Unkelbach beugten sich erst nach drei Sätzen gegen Alexander Simon, Binh Bui und Kai Deißner. Keine Siegchance hatten Dennis Schack, Mark-Henning Krause und Volker Krause gegen ihre zumeist jugendlichen Konkurrenten. Kein Wunder, daß die TCG-Truppe diese Verbandsliga-Spielzeit als "Abschiedstournee" aus dem Herrenlager betrachtete. Im Zuge der neuen Klasseneinteilung will sie nun als Herren 30-Mannschaft in der Landesliga aktiv werden.

30.06.1999: Trotz einer 2:4-Niederlage gegen den TV Schulensee schaffte das Herren 60-Team des TC Garstedt den Klassenerhalt in der Tennis-Verbandsliga, da zur gleichen Zeit der Konkurrent THC Neumünster beim TSV Reinbek eine 0:6-Schlappe kassierte. Der TCG mußte auf Spitzenspieler Klaus Soth verzichten. Ein Einzelpunkt gelang nur Jürgen Möller. Horst Schmütsch, Karl-Wilhelm Osterthun und Arno Kleinschmidt unterlagen trotz heftiger Gegenwehr. Im Doppel gelang Schmütsch/Möller eine Ergebnisverbesserung.

09.07.1999: Die Premiere war ein voller Erfolg. Jugendtrainerin Katja Gohlke hatte kurzentschlossen einen 1. HSV-Freundschafts-Cup aus der Taufe gehoben. An diesem Jugend-Tennis-Turnier für die Altersklassen III und IV nahmen 18 Jungen aus den Nachbarvereinen TC am Falkenberg, TC Garstedt, TSC Glashütte und vom gastgebenden HSV teil. Trotz der sengenden Hitze waren alle Kids mit Begeisterung bei der Sache. Bei den Junioren III gewann Björn Benthack (TSCG) vor Jan Christoph Theiss und Robert Stegen (beide HSV). Bei denjüngeren Junioren AK IV setzte sich Bennet Krause (TC Garstedt) vor Marc Christen (HSV) und Lennart Buck (TC Garstedt) durch.

14.07.1999: Schon nach den Einzeln konnten sich die Tennisherren 45 des TC Garstedt und die zweite Vertretung des TV Bad Bramstedt dem gemütlichen Teil des Tages zuwenden. Beim gemeinsamen Grillen auf der Terrasse des TCG-Clubhauses brachten die unterlegenen Hausherren sportlich fair einen Toast auf die überraschend deutlich siegreichen Gäste aus. Nach einem uneinholbaren 5:1-Vorsprung hatten die TCG-Recken auf die Doppel verzichtet. Für die Garstedter war dies die einzige Saisonniederlage. "Unsere Gruppenspiele haben wir alle ziemlich deutlich gewonnen", sagt Teamsprecher Hinrich Töllner. Der langjährige Ligafußballer des TC Garstedt und des 1. SC Norderstedt ist ein Tennis-Quereinsteiger und war erfolgreichster Akteur seines Teams. Im Einzel blieb der 53jährige Mitinhaber eines Sportgeschäftes im Herold-Center ohne einen einzigen Satzverlust. Auch im entscheidenden Duell mit den Kurstädtern wahrte Töllner seine weiße Weste mit einem Zweisatzerfolg gegen Harald Kaiser. Dennoch beherrschten die Gäste das Geschehen und feierten verdient den Aufstieg in die Kreisliga.

26.07.1999: Der Norderstedter Dustin Alexandru ist erst sieben Jahre alt, er spielt aber schon seit drei Jahren Tennis. Da wurde es höchste Zeit, um das Tennis-Sportabzeichen des DTB abzulegen. Eigentlich schwingt Dustin beim TC Garstedt das Racket. Doch das Tennis-Sportabzeichen absolvierten er und sein Bruder Dominik bei der Ferienpaß-Aktion des Hamburger SV. Und das mit Bravour: Dustin erreichte 88 von 100 möglichen Punkten und erhält dafür eine goldene Anstecknadel. Dominik kam auf 78 Zähler und freute sich über eine silberne Nadel. 15 Tenniskids versuchten sich an den sieben Übungen. Sie mußten ihr Können beim Zuspiel aus der Hand, bei Grundschlägen, Flug- und Schmetterbällen, Lobs, Aufschlägen und beim Ballhalten beweisen. Folgende Kinder legten das goldene Tennis-Sportabzeichen des DTB ab: Malte Christesen (99 von 100 möglichen Punkten), Mirko Skotarek (98), Gordana Duric (89), Dustin Alexandru (88), Dennis Benthin (87); Silber: Florian Pollok (83), Diana Walter (79), Dominik Alexandru (78), Andreas Schlicht (75), Marcel Benthin (74); Bronze: Michel Glatz (63), Janina Lemke (60).

02.10.1999: "Ich habe jetzt schon vier verschiedene Stoffelefanten", sagte Bennet Krause nach der Siegerehrung stolz. Der neunjährige Tennisknirps des TC Garstedt war bei den "Alsterquelle Mini-Open" überraschend im Viertelfinale ausgeschieden. Dennoch war Enttäuschung kaum zu spüren. Das hatte mehrere Gründe: Bennet hatte sich zuvor in Gruppenspielen richtig austoben können und war nach der knappen Dreisatzniederlage gegen Marius Schulz (TC Westerrönfeld) zwar ein wenig sauer, doch das legte sich schnell, als er auf Nachfrage an einem der insgesamt zehn Plätze bei einer Partie der Jüngsten ein Schiedsrichteramt ausüben durfte. Nach der Siegerehrung strahlte der Sohn des vielfachen Stadtmeisters und TCG-Vorsitzenden Volker Krause endgültig. Traditionell bekam jeder Teilnehmer des Kleinfeld-Meeting im Rahmen der landesweiten Iduna/Nova-Funty-Cup-Serie einen kleinen Stoffelefanten, den "Funty", als Geschenk. Der Klassensieg in der am stärksten besetzten Konkurrenz der Jungen des Jahrgangs 1989/90 blieb dennoch in Südholstein. Krauses Trainingspartner Marius Hein (TC Alsterquelle) setzte sich im Finale überraschend gegen den Eckernförder Kristoph Groth durch. Bei den Jüngsten hatte Maximilian Seyer, ein sechsjähriger pfiffiger Tennisknirps des TC Friedrichsgabe, die Nase vorn. Ergebnisse: Jungen Jahrgang 1989/90: Marius Hein (TC Alsterquelle), 2. Kristoph Groth (TC Eckernförde), 3. Lennart Bochmann (TuS Aumühle), 4. Marius Schulz (TC Westerrönfeld); Jungen Jahrgang 1991/92: 1. Steven Siemen(TSV Kronshagen), 2. Torben Otto (TC Brunsbüttel), 3. Moritz Loeck (Pinneberger TC), 4. Philip Lang (TSV Glinde); Jungen Jahrgang 1993: 1. Maxi Seyer (TC Friedrichsgabe), 2. Leon Schütt (TC Kellinghusen), 3. Mats Jachenholz (TC Alsterquelle), 4. Vincent Driessen (Ellerauer TC); Mädchen Jahrgang 1989/90: 1. Anne Stäcker (TC Mürwik), 2. Katharina Culav (LTC Elmshorn), 3. Marli Kallenberger (LTC Elmshorn), 4. Marie Sophie Anger (Ellerauer TC); Mädchen Jahrgang 1991/92: 1. Anna Tempke (TTK Sachsenwald), 2. Laura Fürst (Pinneberger TC), 3. Mary Ann Schmeiss (Olympia Neumünster), 4. Lee Ann Fehse (TC Alsterquelle).

18.10.1999: Ohne ihre beiden Spitzenspieler Uwe Prinz und Klaus Soth unterlagen die Herren 60 des TC Garstedt zum Landesliga-Auftakt dem TV Schulensee mit 2:4. Horst Schmütsch und Tews Grotewohlt hatten mit ihren Einzelerfolgen die Partie lange offen gehalten, doch die beiden Garstedter Duos Horst Schmütsch/Gustav Popp und Arno Kleinschmidt/Gerhard Becker mussten sich ihren Kontrahenten jeweils geschlagen geben.

22.11.1999: Im Spitzenspiel der Tennis-Verbandsliga der Herren 30 gewann der TC Garstedt beim MTV Henstedt mit 5:1. Der Tennisverband Schleswig-Holstein hatte die Garstedter Crew am grünen Tisch bei der Neueinteilung der Altersklassen nur in die Verbandsliga eingestuft, obwohl fast alle Akteure in den vergangenen Jahren schon in der Herren-Regionalliga angetreten sind. Jetzt hat das Team um die Brüder Volker und Mark-Henning Krause auf sportlicher Ebene bewiesen, dass es zweifelsfrei in die höchste Spielklasse des Landes gehört. Im Duell der beiden bislang verlustpunktfreien Mannschaften mussten die Gäste allerdings fast sieben Stunden bis an ihre Leistungsgrenze gehen, um die Partie deutlich zu ihren Gunsten zu entscheiden. "Der Sieg geht in Ordnung, auch wenn das klare Ergebnis ein wenig über den Verlauf hinwegtäuscht", bekannte Bezirkssportwart Karsten Muhs, der gleichzeitig auch Sportchef beim MTV Henstedt ist. Muhs räumte im Gespräch nach der Partie auch ein, dass der Sportausschuss des Verbandes bei der Einstufung des TCG-Teams wohl einen Fehler begangen hätte. Für etwas Unmut sorgte der Garstedter Frank Unkelbach mit seinem Ausspruch, der MTV Henstedt sei einer 0:6-Niederlage gerade noch von der Schippe gesprungen. Gerade er war es gewesen, der den Ehrenpunkt der Gäste zulassen musste. Nach einem furiosen Auftaktsatz brach Garstedts Nummer vier körperlich zusammen und musste einem nie aufsteckenden Carsten Rohwer am Ende deutlich den Sieg überlassen. "Das ist nicht gerade ein Symphat", formulierte MTV-Mannschaftsführer Dierk Haartje in seiner bekannt trockenen Art. Die übrigen Garstedter sammelten in Henstedt aber viele Pluspunkte. Bernd Müller, vor gut einem Jahrzehnt noch Bundesliga-Crack bei Waldau Stuttgart, lag gegen einen bärenstarken Vasco Strauß im Entscheidungssatz schon mit 0:4 und 2:5 zurück, drehte aber mit großem Kampfgeist und viel Routine die Partie noch um (6:2, 4:6, 7:6). Auch Nils Eidtmann musste sich drei Sätze lang gegen Udo Mowinski mächtig strecken, um mit 6:3, 3:6, 6:4 die Ernte für den TCG einzufahren. Nach dem Match packte Eidtmann seine Sachen zusammen, verabschiedete sich von seinen Teamkollegen und eilte nach Hause, um den Umzug fortzusetzen. Der 29-Jährige folgt seiner Freundin und wandert nach Norwegen aus. Weniger Probleme hatte Mark-Henning Krause, der den nervösen Christian Wolff deutlich mit 6:4 und 6:2 in Schach hielt. Spannend verliefen die beiden Doppel, obwohl den Hausherren ein Unentschieden im Kampf um den Staffelsieg und Aufstieg nichts genützt hätte. Bernd Müller/Frank Unkelbach und die Brüder Volker und Mark-Henning Krause setzten sich gegen die MTV-Duos jeweils in zwei Sätzen durch

20.12.1999: Die Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt hat sich für die Sommersaison mit einem prominenten Neuzugang verstärkt. Wenn alles glatt geht, wird der amerikanische Ex-Profi Aaron Krickstein während eines längeren Deutschland-Besuchs im Mai ein oder zwei Begegnungen für den Tennis-Landesligisten bestreiten. Den Kontakt zu dem ehemaligen Top-Ten-Weltranglisten-Spieler stellte TCG-Akteur Frank Unkelbach her, der Krickstein während dessen Karriere sogar kurze Zeit als Betreuer und Coach zur Seite stand und noch heute eine intensive Freundschaft zu ihm pflegt. Der heute 32-jährige Krickstein war 1983 in Tel Aviv mit 16 Jahren, zwei Monaten und 13 Tagen jüngster Spieler, der jemals ein Herren-Grand-Prix-Turnier gewann. Weitere großen Erfolge des Rechtshänders waren Turniersiege in Boston, Genf, Sydney, Los Angeles und Tokio, die ihn 1987 sogar bis auf Rang sieben der Weltrangliste katapultierten. 1991 gewann er in Antwerpen, weil der erkrankte Boris Becker das Finale absagte. In seiner Karriere verdiente Krickstein fast 1,5 Millionen Dollar Preisgeld.

20.12.1999: Über 10 000 Zuschauer verfolgten 1985 am Hamburger Rothenbaum beim Davis-Cup gegen die USA das Match zwischen Boris Becker und Aaron Krickstein, das Wimbledon-Sieger Becker nach fünf dramatischen Sätzen gewann. Wenn der US-Amerikaner im Mai nächsten Jahres als Spitzenspieler des TC Garstedt in der Tennis-Landesliga auf Punktejagd geht, wird die Publikumsresonanz sicher weitaus geringer ausfallen. 1983 war Aaron Krickstein in Tel Aviv mit 16 Jahren, zwei Monaten und 13 Tagen der jüngste Spieler, der je ein Grand-Prix-Tennisturnier auf der Herren-Profi-Tour gewonnen hat. In den folgenden Jahren entwickelte sich der in Michigan geborene Amerikaner jüdischer Abstammung zu einem der weltbesten Tennisspieler, der für sein Land im Davis-Cup-Team eingesetzt wurde (1985-1987) und im Jahr 1985 mit Rang sieben seine höchste Notierung in der Herren-Weltrangliste verzeichnete. Wenn alles glatt geht, wird Krickstein im kommenden Mai nach Deutschland reisen und für ein oder zwei Begegnungen im Herren 30-Team des Tennisclubs Garstedt mitwirken. "Aaron ist seit vielen Jahren mit Frank Unkelbach befreundet, der ihn kürzlich besuchte", erzählt Teamsprecher Mark-Henning Krause die Hintergründe der spektakulären "Neu-Verpflichtung". Dabei vereinbarten die beiden Freunde einen Gegenbesuch des prominenten Amerikaners. Für den US-Amerikaner wurde bereits ein Spielerpass beantragt. Der heute 32-jährige Ex-Profi lebt in Miami und handelt mit Fisch-Aquarien. Sportartikel-Kaufmann Frank Unkelbach, seit Jahren einer der Leistungsträger im Garstedter Team, hatte Aaron Krickstein während dessen aktiver Zeit sogar als Coach und Berater zur Seite gestanden und war mit ihm auf der Tennis-Tour umhergereist. Daraus entwickelte sich ein Freundschaft, die bis heute hielt. Seine sportliche Karriere begann Krickstein im Alter von fünf Jahren als Schwimmer. Ein Jahr später zogen ihn Tennisracket und Filzball in ihren Bann. Zwischen 1978 und 1983 errang der mit 178 cm Größe und 68 Kilogramm Gewicht eher schmächtige junge Mann zwölf US-Jugendtitel. Eine sportliche Visitenkarte, die ihn 1982 in das Tenniscamp von Nick Bolletieri führte, wo er sechs Jahre lang lebte und trainierte. Ab 1988 teilten sich Tim Gullikson und Bobby Bracks die Aufgaben als Heim- und Turniertrainer. Sportlich wurde der Höhenflug des Amerikaners, dem Experten als Junior höchsten Tennis-Ruhm voraussagten, immer wieder durch Verletzungen gebremst. Ermüdungsbrüche in beiden Füßen, ein schwerer Autounfall mit diversen Rippenfrakturen und ein Bänderriss beim Basketball warfen den kampfstarken Grundlinienspieler in seiner Entwicklung zurück und verhinderten den dauerhaften Verbleib unter den Top-Ten der Weltrangliste. Dennoch war Krickstein Ende der 80-er Jahre ein Teenager-Idol und wurde von den Bravo-Lesern 1986 mit dem "Silbernen Otto" ausgezeichnet. Sportlich hält sich der heute in Florida lebende erfolgreiche Geschäftsmann vor allem mit Golf und Wassersport (Wasserski/Jetski) fit. Tennis ist eine reine Freizeitbeschäftigung geworden. "Wer einmal auf solch hohem Niveau gespielt hat, braucht nicht viel Training, um hier in der Provinz eine Attraktion zu sein", verspricht sich TCG-Sprecher Mark-Henning Krause nicht nur eine sportliche Verstärkung, sondern auch einen Publikumsmagneten. Nachdem das TCG-Team im Winter problemlos in die Landesliga aufgestieg, wurde die Crew für die Sommer-Saison vom Sportausschuss des Verbandes kürzlich in die höchste schleswig-holsteinische Spielklasse eingestuft. Erklärtes Ziel bleibt der Sprung in die Regionalliga Nord. Im Mitwirken des ehemaligen amerikanischen Profis sieht Krause allerdings keinen entscheidenden Vorteil für sein Team. "Wir sind auch ohne Aaron stark genug für die Landesliga", sagt der Jurist selbstbewusst. Dabei haben die Garstedter noch eine weitere Trumpfkarte in der Hinterhand. Mit Ricky Osterthun, der einst das "Tennis-Einmal-Eins" bei Dieter Schütz im TC Garstedt erlernte, bekundete ein weiterer ehemaliger Profi sein Interesse im TCG-Herren-30-Team mitzuwirken

26.01.2000: Ein wahres Mammutprogramm mit insgesamt sieben Begegnungen haben die Tennisherren 60 des TC Garstedt in diesem Jahr in der schleswig-holsteinischen Landesliga zu absolvieren. Nach dem 3:3-Unentschieden gegen den TV Ratzeburg verrät ein Blick auf die Tabelle einen Spieltag vor Abschluss der Spielzeit, dass die Garstedter Oldies ordentlich in Zugzwang geraten sind. Da die letzten drei der acht Mannschaften den Weg zurück in die Verbandsliga antreten müssen, ist die Ausgangsposition mit nunmehr 3:9 Punkten auf Platz sieben äußerst ungünstig. Hoffnung bereitet da allenfalls die Tatsache, dass der TV Schulensee und Neumünster-Wittorf gleichauf bzw. nur um einen Zähler besser gestellt sind. Und auch die Ratzeburger sind mit 5:7 Punkten noch nicht so völlig außer Reichweite. "Nur mit einem Sieg im letzten Duell gegen den TC Neumünster-Wittorf können wir den Kopf noch aus der Schlinge ziehen", sagt Teamchef Horst Schmütsch. Die alles entscheidende Begegnung findet am 5. Februar in Neumünster statt. Mit einem Sieg gegen Ratzeburg hätten die TCG-Routiniers ungleich beruhigter in die letzte Partie gehen können. 3:1 hatten die Gastgeber nach den Einzeln geführt und doch nur die letztlich unbefriedigende Punkteteilung erreicht. Zwar hatte sich Uwe Prinz im Spitzeneinzel dem regionalligaerfahrenen Werner Rakel mit 4:6, 0:6 deutlich beugen müssen, doch diesmal holten Klaus Soth (4:6, 6:3, 7:5), Horst Schmütsch (6:4, 4:6, 6:0) und Arno Kleinschmidt (6:1, 7:6) mit vorbildlicher Einstellung die nötigen Punkte. Selbst der Einsatz des als Doppelspezialisten geltenden Karl-Wilhelm Osterthun fruchtete nicht. Prinz/Osterthun verloren mit 6:7, 3:6, und Soth/Schmütsch mussten sich in drei Sätzen mit 6:2, 2:6, 2:6 beugen.

11.02.2000: Klassenerhalt geschafft: Die Tennisherren 60 des TC Garstedt haben das Unmögliche möglich gemacht. Mit einem 4:2-Erfolg im finalen Landesliga-Duell beim TC Neumünster-Wittorf zogen die TCG-Oldies im letzten Moment den Kopf aus der Schlinge und sicherten sich als Drittletzter doch noch den Klassenerhalt in der höchsten schleswig-holsteinischen Spielklasse. Mit einer kämpferisch hervorragenden Leistung glich Horst Schmütsch im letzten Einzel des Tages mit seinem 4:6, 6:4, 6:2-Sieg zum 2:2-Zwischenstand aus. Zuvor hatte lediglich Klaus Soth seine Partie gewonnen. Uwe Prinz und Karl-Wilhelm Osterthun mussten sich ihren Kontrahenten geschlagen geben. In den abschließenden Doppeln trumpften die Gäste groß auf. Prinz/Schmütsch sorgten im Spitzenduell schnell für die 3:2-Führung, während das Duo Soth/Osterthun die Nerven noch ein wenig länger strapazierte und den Sieg erst nach drei Sätzen mit 6:4, 4:6 und 6:1 unter Dach und Fach brachte

24.02.2000: TCG-Vorstand Das Interesse an der Mitgliederversammlung des TC Garstedt war mit nur knapp 30 Teilnehmern erstaunlich gering. Während Volker Krause für zwei weitere Jahre als Vereinsvorsitzender bestätigt wurde, tritt Christa Aye als Damen-Sportwartin die Nachfolge von Christiane Gloy an. Martin Schächter verwaltet weiter die Finanzen des Vereins

12.05.2000: "Nur weil wir verloren haben, werden wir sicher kein Trübsal blasen. Unser Gegner war besser und hat verdient gewonnen", sagte Volker Krause nach der 3:6-Niederlage der Tennisherren 30 des TC Garstedt im Landesliga-Spitzenspiel gegen den THC Neumünster. Dabei waren die Hausherren nach dem grandiosen 9:0-Saisonauftakt beim FC Union Ulzburg selbstbewusst und optimistisch in die Partie gegangen. Doch an diesem Tag lief kaum etwas zusammen. Zählbares in den Einzeln gelang nur Bernd Müller und Volker Krause. Sein Bruder Mark-Henning musste sich Michael Schult im Tiebreak des ersten Durchgangs mit 10:12 geschlagen geben und verlor danach völlig die Linie. Frank Unkelbach fand in Achim Funk seinen Meister, und auf den beiden hinteren Positionen waren Stefan Kammerer und Thorsten Mistereck chancenlos. Das erhoffte Doppelwunder fand nicht statt. Zu routiniert und spielstark präsentierten sich die Gäste. Lediglich das TCG-Spitzenduo Müller/Unkelbach sorgte für einen weiteren Punkt

20.05.2000: Seinen größten Erfolg feierte Ricki Osterthun mit dem Gewinn des ATP-Tennisturniers im niederländischen Hilversum. Sein größtes sportliches Erlebnis war sein Einsatz im Doppel des deutschen Davis-Cup-Teams in der legendären Auswärtsbegegnung gegen die USA in Hartford. Jetzt feierte der 36-jährige ein sensationelles Comeback in der Landesliga-Herren 30-Crew des TC Garstedt. Beim TCG hatte seine Tenniskarriere die ihn bis auf Rang 52 der Herren-Weltrangliste führte, einst unter den Fittichen von Trainer Dieter Schütz begonnen. Beim MTV Henstedt war Osterthun einer der Garanten für den knappen 5:4-Sieg. Obwohl der Sport-Marketing-Fachmann, der sich zurzeit in Hamburg selbstständig macht, in den letzten Monaten nur selten zum Tennisschläger gegriffen hatte, fertigte der ehemalige Profi Henstedts Spitzenspieler Vasco Strauß glatt mit 6:3, 6:2 ab. Dennoch lagen die Gäste aus Garstedt nach den Einzeln mit 2:4 zurück, weil nur noch Bernd Müller gegen Udo Mowinski gewann. "Wir haben uns wirklich zu dumm angestellt", ärgerte sich MTV-Mannschaftsführer Dierk Haartje nachdem die Gäste im Lokalderby mit dem Gewinn aller drei Doppel den 2:4-Rückstand noch in einen 5:4-Erfolg umgewandelt hatten. Nach dem dramatischen Auswärtserfolg hat die TCG-Crew beste Aussichten auf Platz zwei, der noch zum Aufstieg in die neugeschaffene Nordliga berechtigen könnte. Für den MTV hatten Nils Enge, Dierk Haartje, Christian Wolf und Carsten Rohwer vier Einzelzähler erkämpft, doch die Garstedter Duos Bernd Müller/Frank Unkelbach, Ricki Osterthun/Stefan Kammerer und die Brüder Mark-Henning und Volker Krause verschafften dem TCG-Team noch einen vergnüglichen Abend

22.05.2000: Der 9:0-Erfolg der Tennisherren 30 des TC Garstedt im Landesliga-Duell gegen den THC Bad Oldesloe war eine Demonstration der Stärke. Nach etwas mehr als vier Stunden hatten die Gastgeber, die sich noch Hoffnungen auf einen der beiden vorderen Plätze und damit den Aufstieg in die Nordliga machen können, ihre Kontrahenten aus der Stormarner Kreisstadt förmlich vom Platz gefegt. Ricki Osterthun, Bernd Müller, Mark-Henning Krause, Stefan Kammerer, Frank Unkelbach und Volker Krause gaben in den Einzeln keinen Satz ab. Die Gäste, die auf ihren Topspieler Ralf Schulz (Bandscheibenprobleme) verzichten mussten, gaben das erste Doppel kampflos ab. Müller/Unkelbach absolvierten kaum mehr als ein Trainingsspielchen, während Mark-Henning Krause/Thorsten Mistereck bei ihrem 7:6, 6:4-Sieg zumindest ins Schwitzen gerieten / Die Landesliga-Tennisherren 30 des THC Bad Oldesloe präsentierten sich bei der 0:9-Auswärtspleite gegen den Aufstiegsaspiranten TC Garstedt fast wie ein Absteiger. Zwar mussten die Gäste auf Spitzenmann Ralf Schulz verzichten, und Garstedt bot im Spitzeneinzel den ehemaligen Davis-Cup-Spieler Ricki Osterthun auf. Doch die kämpferische Einstellung der Oldesloer schien verbesserungsbedürftig. Nur Spitzenspieler Carsten Gehrke leistete beim 1:6, 3:6 respektablen Widerstand, doch Volker Schwalke, Axel Schroeder, Lorenz Lippold und Markus Teetz ließen sich nahezu widerstandslos "abschießen".

05.06.2000: Der 6:0-Erfolg über den TC Siek eröffnet der Herren-60-Crew des TC Garstedt in der Verbandsliga plötzlich und ziemlich unerwartet doch noch Aufstiegsmöglichkeiten. Gelingt im letzten Spiel am 17. Juni - allerdings gegen den spielstarken Spitzenreiter TC Neumünster-Wittorf - ein Sieg, könnte es trotz 7:3 Punkten tatsächlich noch zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen reichen. Gegen den Gast aus Siek hatte eigentlich nur Arno Kleinschmidt Probleme, der im Entscheidungssatz gegen Jürgen Schümann einen 3:5-Rückstand wettmachte. Drei Sätze benötigte auch Jürgen Möller, während Klaus Soth und Horst Schmütsch die beiden Spitzeneinzel locker gewannen

19.06.2000: Den direkten Aufstieg in die Nordliga haben die Tennisherren 30 des TC Garstedt nach dem 6:3-Erfolg beim Husumer TC verpasst. "Wir hätten 7:2 gewinnen müssen, um mit dem THC Neumünster gleichzuziehen", sagte Teamsprecher Mark-Henning Krause enttäuscht. Die überraschende Chance auf den Landesliga-Staffelsieg hatte sich ergeben, weil der Tabellenführer mit 4:5 beim Schwartauer TV gepatzt hatte. Obwohl die Gäste in Husum ohne Spitzenspieler Ricki Osterthun antraten, lag man nach den Einzeln mit 5:1 in Führung. Lediglich Mark-Henning Krause verlor gegen Clemens Moinian. Frank Unkelbach setzte sich nervenstark im Tiebreak des dritten Satzes durch. "Die Husumer haben sich mit allen Mitteln gegen den drohenden Abstieg gestemmt", zollte Mark-Henning Krause Respekt. Nach den Doppeln war die Stimmung im TCG-Team auf dem Tiefpunkt. Bernd Müller/Frank Unkelbach siegten zwar, doch Mark-Henning Krause/Thorsten Mistereck und Volker Krause/Stefan Kammerer verloren überraschend. Jetzt hofft die Garstedter Crew auf einen Aufstieg am "grünen Tisch". Im Winter rückte auch der Staffelzweite in die Nordliga auf.

30.08.2000: Direkt nach der Siegerehrung des Schaffarzyk-Cups 2000 wollten sich die ersten Teilnehmer bereits wieder für das kommende Jahr anmelden. Während bei fast allen anderen Tennisturnieren die Teilnehmerzahl rückläufig ist, feierte das dreitägige Jüngsten-Meeting auf der Anlage des TC Alsterquelle mit 102 Nennungen einen neuen Melderekord. "Ich habe viele Jugendturniere besucht, aber hier beim TC Alsterquelle stimmt einfach alles. Für die Kinder wird neben dem sportlichen Teil drei Tage lang ein abwechslungsreiches Programm geboten", lobte Heinz Wolfer, der zusammen mit seinem Sohn Willi bereits zum dritten Mal aus Köln nach Henstedt-Ulzburg gekommen war. Bei der fast einstündigen Siegerehrung zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Organisatoren für jedes Kind eine persönliche Urkunde und eine Medaille parat. Insgesamt 56 Pokale wurden an die jungen Tennisspieler verteilt. Als Axel Schaffarzyk, der seinen Vater Joachim bei der Siegerehrung vertrat, dem Schleswiger Lars Funk den Wanderpokal überreichte, brandete tosender Applaus auf der voll besetzten Tribüne des Centre-Courts auf. Der kindgerechter Turniermodus, der Anfängern und Leistungsspielern gleichermaßen gerecht wurde, die liebevolle Rundum-Betreuung durch das junge TCA-Organisationsteam und das umfangreiche Rahmenprogramm hatten alle Gäste begeistert. Sport, Spiel und Spaß bei freier Kost und Logis für alle Kids - diesem Motto wurde der TC Alsterquelle als Gastgeber wie schon in den vergangenen Jahren gerecht. In der Tennishalle schlugen die Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis elf Jahren ihr Nachtlager auf. Nach dem morgendlichen Jogging und einer erfrischenden Dusche gab es bei Clubwirt Hartmut Feddersen ein reichhaltiges Frühstück zur Stärkung, ehe die Matches begannen. Eine Anlagen-Rallye, Kleinfeld-Konkurrenzen und ein Malwettbewerb mit dem Motto "Sidney-Olympia 2000" sorgten in den Spielpausen für Zeitvertreib. Stets umlagert war das Glücksrad. Schließlich gab es jeden Tag wertvolle Preise für die Punktbesten zu gewinnen. Höhepunkt des Meetings war das große Feuerwerk, das Sponsor Joachim Schaffarzyk spendiert hatte. Bunte Lichterkaskaden am Abendhimmel ließen nicht nur die jungen Teilnehmern, sondern auch alle anderen Anwesenden spontan Beifall klatschen. Doch es gab noch weitere Highlights: Einen Hauch von Abenteuer erlebten die mit Fackeln ausgerüsteten Jugendlichen am darauffolgenden Abend bei einer Nachtwanderung in die Alsterniederung. Wenn es auf den Plätzen um Punkte ging, ließen sich die Kids allerdings nicht ablenken. Ehrgeizig wurde um jeden Punkt gekämpft, dabei aber die Leistung des Gegners respektiert. Im Wettstreit mit Jungen und Mädchen aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen konnte sich der Tennis-Nachwuchs aus dem Süden Schleswig-Holsteins glänzend behaupten. Im A-Feld der Altersklasse V unterlag Malte Christesen (1. SC Norderstedt) erst im Finale Lars Funk (Schleswiger TC). In der Vorschlussrunde waren Bennet Krause (TC Garstedt) und Martin Petow (TC an der Schirnau) gescheitert. Einen Klassensieg für den TCA erkämpfte Jonas Riesner in der D-Gruppe. Bei den Jungen des Jahrgangs 1989 belegte Florian Barth (TCA) Rang drei. Bei den gleichaltrigen Mädchen sicherte sich Karoline Grymel vom 1. SC Norderstedt den dritten Platz. Ergebnisse, Altersklasse V, A-Feld: 1. Lars Funk (Schleswiger TC), 2. Malte Christesen (1. SC Norderstedt), 3. Bennet Krause (TC Garstedt) und Martin Petow (TC an der Schirnau); A-Feld, B-Runde: 1. Anne Stäcker (TC Mürwik), 2. Max Neumann (TC Garstedt). B-Feld: 1. Marco Andritter-Witt (TC Brunsbüttel), 2. Katharina Mittag (TSV Over-Bullenhausen), 3. Björn Feddersen (TC Alsterquelle) und Nicklas Thiel (TV Bremen); B-Feld, B-Runde: 1. Max Oswald (FC Union Ulzburg), 2. Rosalina Kurz (Hausbruch-Neugrabener TC). C-Feld: 1. Hendryk Scholz (THC Bad Oldesloe), 2. Tim Reinicke (Norderstedter SV), 3. Robert Stechmann (TC Alsterquelle) und Konstantin Pilorz (TSV Glinde); C-Feld, B-Runde: Phyllis Petersen, 2. Bahne Sebode (beide Wyker TB). D-Feld: 1. Jonas Riesner (TC Alsterquelle), 2. Julia Maaß (TSV Holm), 3. Marcel Czwarnowski (Ellerauer TC) und Svenka Kniest (TC Glinde); D-Feld, B-Runde: 1. Konstantin Franke (TG Düsternbrook), 2. Kim Friedrichowitz (TC Alsterquelle). Juniorinnen IV b: 1. Lena Baumann (TC Walsrode), 2. Agnes Chanko (Olympia Neumünster), 3. Karoline Grymel (1. SC Norderstedt), 4. Maida Ramic (TSC Hamburg). Junioren IVb: 1. Alexander Fernandez (Suchsdorfer SV), 2. Christian Thaysen (Flensburger TC), 3. Florian Barth (TC Alsterquelle), 4. Willi Wolfer (Rot-Weiß Troisdorf); Nebenrunde: 1. Robin Gahl (Ellerauer TC), 2. Philip Schmidt (Uhlenhorster HC); B-Runde: 1. Lukas Weiland (SC Poppenbüttel), 2. Malte Mundt (TTK Sachsenwald); Super-Trostrunde: 1. Kristof Düster (FC Union Ulzburg), 2. Frederic Oehmen (TuS Holstein Quickborn).

09.09.2000: Aufstieg am grünen Tisch mt Norderstedt - Das Schreiben des Tennis Verbandes Schleswig-Holstein sorgte bei Thorsten Mistereck für Euphorie. Landessportwart Ali Landt (Kiel), gleichzeitig Vorsitzender des Ausschusses der Regionalliga Nord, teilte dem Sportwart des TC Garstedt mit, dass sein Tennis-Herren-30-Team am grünen Tisch in die Nordliga nachrücken dürfe, falls der Verein es wünsche. "Natürlich nehmen wir das Angebot dankend an", so TCG-Pressesprecher Mark-Henning Krause, der selbst aktiv in der Herren-30-Crew mitmischt. Das Team war in der Sommerserie punktgleich mit dem Landesligameister THC Neumünster um einen Matchpunkt schlechter auf dem zweiten Platz gelandet. Jetzt kann doch noch der Aufstieg gefeiert werden, weil Mecklenburg-Vorpommern für die neugegründete Nordliga keine Mannschaften gemeldet hat. In der kommenden Landesliga-Winter-Spielzeit streben die Garstedter Routiniers als Aufsteiger ebenfalls den Sprung in die zweithöchste bundesdeutsche Liga an.

01.11.2000: Mona Barthel (TC Alsterquelle) und Bennet Krause (TC Garstedt) wurden in die sechsköpfige Auswahlmannschaft berufen, die den Tennisverband Schleswig-Holstein am 17. und 18. November beim Hamburger Rothenbaum-Cup im Wettstreit mit den Teams aus Westfalen, Berlin-Brandenburg, Niedersachsen, Nordwest und Hamburg vertritt.

22.11.2000: Mit einem 3:3-Unentschieden beim THC Bad Oldesloe haben die Tennisherren 30 des TC Garstedt in der Landesliga wohl die letzte Chance verspielt, im Aufstiegsrennen den verlustpunktfreien Tabellenführer MTV Henstedt noch abzufangen. Bei den Kurstädtern gewannen Bernd Müller und Frank Unkelbach ihre Einzel souverän. Etwas überraschend mussten sich Mark-Henning Krause und Thorsten Mistereck ihren Kontrahenten Volker Schwalke und Markus Teetz geschlagen geben. Da auch das Doppel Krause/Mistereck gegen Volker Schwalke/Axel Schroeder verlor, war die Punkteteilung besiegelt

23.11.2000: Zwei Südholsteiner Tennistalente verhalfen dem sechsköpfigen Jüngsten-Team Schleswig-Holsteins beim Hamburger Rothenbaum-Cup zum zweiten Platz. Trainer Clemens Moinian (Husum) stellte Mona Barthel (TC Alsterquelle) und Bennet Krause (TC Garstedt) nach dem traditionellen kombinierten Tennis- und Leichtathletikmehrkampf der Verbände Niedersachsen, Bremen, Berlin-Brandenburg, Westfalen, Schleswig-Holstein und Hamburg ein glänzendes Zeugnis aus. Mona Barthel (10) blieb im Tennis als Spitzenspielerin ungeschlagen. Bennet Krause, an Position zwei eingesetzt, bilanzierte ausgeglichen. Im Auftaktspiel hatten die Nordlichter Bremen mit 40:22 geschlagen. Im Halbfinale folgte ein überraschender 33:29-Erfolg über die favorisierten Westfalen, ehe Niedersachsen seinen Vorjahreserfolg mit einem 48,5:13,5- Triumph wiederholte

22.12.2000: Die Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt muss sich auf der Zielgeraden der Landesliga-Saison noch einmal strecken. Nach der 2:4-Niederlage beim Flensburger TC benötigen die TCG-Recken aus der letzten Partie gegen den Pinneberger TC (20. Januar, 14 Uhr) mindestens noch einen Zähler. In der Fördestadt mussten die Gäste Spitzenspieler Bernd Müller (Urlaub) und den grippekranken Frank Unkelbach ersetzen. Zudem gab der an der Schulter verletzte Mark-Henning Krause nach wenigen Ballwechseln auf. So gewannen die Garstedter lediglich zwei Einzelpunkte durch Thorsten Mistereck und Stefan Kammerer. "Gegen Pinneberg wollen wir noch einmal in bester Besetzung antreten", verspricht Teamsprecher Mark-Henning Krause

03.03.2001: Jugendtennis im Kreis Segeberg boomt. Mit 175 Anmeldungen war die Resonanz für die Kreis-B-Meisterschaften riesig. "Wir mussten leider Nennungen zurückweisen", bedauerte Kreis-Jugendwart Lars Kämpfert. Einen glänzenden Einstand als Organisationschef feierte Björn Kroll (Kaltenkirchen). Der 23-Jährige hatte mit seinen Helfern alles glänzend im Griff. Ohne die nicht zugelassenen "Cracks" drehten die Jungen und Mädchen aus der zweiten Reihe mächtig auf - die Jugendarbeit in den Vereinen verdient Respekt. Der TSC Glashütte und der TC Garstedt haben weiter aufgeholt, auch der TC Schirnau und den TC am Falkenberg trugen sich in die Siegerlisten ein. Aber das Maß aller Dinge bleibt im Jugendtennis des Kreises Segeberg nach wie vor der TC Alsterquelle, der auch in den "hinteren Reihen" über eine Fülle von Talenten verfügt. Juniorinnen IV: 1. Anne Grimm (TC Bad Segeberg), 2. Sandra Witt (TC Garstedt), 3. Laura Laatz und Julia Reiländer (beide TSC Glashütte); Juniorinnen III: 1. Maike Kallinich, 2. Franziska Laatz (beide Glashütte), 3. Laura Kirchner (TC am Falkenberg) und Karina Renken (TC Alsterquelle); Juniorinnen II: 1. Sandra Bankmann, 2. Elaine Tafla (beide Glashütte), 3. Sarah Hitz und Martina Stadler (beide TaF); Nachwuchs weiblich: 1. Johanna Fischer (TC Bornhöved), 2. Manon Muxfeldt (TC an der Schirnau). Junioren V: 1. Dustin Alexandru (TCG), 2. Lennart Ballerstein (Glashütte), 3. Dustin Krause (TCG) und Nico Gerhards (TCA); Junioren IV: 1. Kristof Düster (Schirnau), 2. Max Neumann (TCG), 3. Yannick Stubbe (TCA) und Florian Seyer (TC Friedrichsgabe); Junioren III: 1. Florian Barth (TCA), 2. Christian Möller (MTV Henstedt), 3. Lennart Grabe (TaF) und Lars Lüneberg (TCA); Junioren II: 1. Benjamin Schultz, 2. Alexander Sajons, 3. Julius Kämpfert (alle TCA) und Sascha Zimmeck (TaF); Nachwuchs männlich: 1. Christian Schneider (TaF), 2. Kay Fauth, 3. Alexander Reiber und Stephan Reiber (alle Schirnau).

24.03.2001: Auf der Jahreshauptversammlung des Tennisclubs Garstedt wurden vier Vorstandsposten neu besetzt. Zum zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Claus Weimer. Das Amt des Jugendwartes hat Dennis Paul übernommen. Neuer Herrensportwart wurde Klaus Albrecht. In Personalunion hat Kirsten Reinicke die Aufgaben als Schriftführerin und Pressewartin übernommen. Erfreulich, dass innerhalb des letzten Jahres der Anteil der jugendlichen Mitglieder von 20 auf knapp 60 geteigert werden konnte. Eine spontane Spendenaktion unter den Versammlungsteilnehmern zu Gunsten der Jugendlichen ergab einen Erlös von knapp 4000 Mark, der zweckgebunden für den weiteren Aufbau der Jugendabteilung verwendet werden soll.

02.06.2001: Mit einem 5:4-Erfolg beim THC Neumünster brachte die Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt endgültig den Klassenerhalt in der Tennis-Nordliga unter Dach und Fach. Dennoch waren die Garstedter über die Umstände des Landesderbys ziemlich verärgert. Der TC Garstedt hatte erstmals den Ex-Profi Ricki Osterthun als Spitzenspieler aufgeboten, doch der kam im Einzel gar nicht dazu, seine Künste zu demonstrieren, weil sein Gegner Wolfram Callies nach dem ersten Ballwechsel aufgab. Die Gastgeber hatten im Abstiegskampf Callies nach einem noch nicht ausgeheilten Achillessehnenriss als Platzhalter aufgestellt, um ein Aufrücken der übrigen Akteure zu verhindern. Strafe muss sein, dachte sich die hochmotivierte TCG-Crew. Mit dem kampflosen Osterthun-Punkt, den klaren Einzel-Zweisatzsiegen von Bernd Müller, Armin Kopf und Stephan Kammerer und dem Doppelerfolg durch das Spitzenduo Osterthun/Müller besiegelte der TC Garstedt den Abstieg des ungeliebten Neumünsteraner Kontrahenten

16.06.2001:Mit einem 6:3-Erfolg über den TC Rot-Weiß Bremen sicherte sich die in die Nordliga aufgestiegene Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt im letzten Saisonspiel den zweiten Platz hinter dem Oldenburger TeV. Nach der deftigen Auftaktpleite in Oldenburg feierte das Team drei Erfolge gegen die zweite Mannschaft des Eimsbütteler TV, den THC Neumünster und Bremen. "Schade, dass wir gleich im ersten Match gegen Oldenburg kalt erwischt wurden", zieht Teamsprecher Volker Krause Bilanz, aber mit dem souveränen Klassenerhalt haben wir unsere Zielsetzung voll erreicht." Gegen die sympathischen Hansestädter, die nach der Peite beim TCG absteigen, mussten die Gastgeber nicht nur auf Spitzenmann Ricki Osterthun, sondern auch auf den spielstarken Neuzugang Armin Kopf verzichten. Der 37-jährige ehemalige Bundesligaspieler des THC Klipper Hamburg hatte sich in der Begegnung gegen den THC Neumünster einen Muskelfaserriss in der Wade zugezogen, unterstützte seine Teamkollegen gegen Bremen aber auf der Bank. Besonders zittern mussten die Hausherren nicht. Bernd Müller, der wieder erstarkte Mark-Henning Krause, Volker Krause und Stephan Kammerer sorgten für eine beruhigende 4:2-Führung nach den Einzeln. Frank Unkelbach und Thorsten Mistereck hatten ihren Kontrahenten gratulieren müssen. In den Doppeln machten Müller/Unkelbach und Volker Krause/Kammerer "kurzen Prozess". Mark-Henning Krause und Thorsten Mistereck "überließen" den Gästen den dritten Zähler im Tiebreak des Entscheidungssatzes. "Die Nordligasaison hat richtig Spaß gebracht. Nur schade, dass wir immer am Sonntag spielen mussten. Da bleibt die Geselligkeit nach dem Spiel ein wenig auf der Strecke", so Volker Krause

29.06.2001: Die Herren-60-Mannschaft des TC Garstedt ist ihrem Ziel, dem Aufstieg in die schleswig-holsteinische Tennis-Landesliga, ein großes Stück näher gekommen. Auch ohne Stammspieler Horst Schmütsch feierten die TCG-Oldies bei der zweiten Vertretung des TC Bad Segeberg einen 4:2-Erfolg. Am kommenden Sonnabend empfängt der TCG die erste Mannschaft der Kreisstädter zum entscheidenden Duell der Drei-Gruppen-Runde. Bereits eine Punkteteilung reicht der Crew von Mannschaftsführer Jürgen Möller, da die beiden punktbesten Teams der Relegation den Sprung in die höchste Landesklasse schaffen. In Bad Segeberg feierten Klaus Soth und Teamchef Möller klare Zweisatzsiege. Spitzenmann Uwe Prinz und Arno Kleinschmidt mussten sich Jan Kiene und Eckhard Herda beugen. Nachdem das Duo Prinz/Möller schnell zumindest ein Unentschieden gesichert hatte, sorgten Klaus Soth und Arno Kleinschmidt mit ihrem 6:4, 2:6, 6:4-Sieg im zweiten Doppel für den Auswärtserfolg

06.07.2001: Festtage für Tennis-Kids mt Norderstedt - Mit seinem Norderstedter Freundschaftsturnier macht die Tennisabteilung des Hamburger SV ein Angebot für Kinder, die sonst nicht so viele Möglichkeiten zum Turniertennis haben. Von Freitag, 15 Uhr, bis Sonntag kämpfen 40 Jungen und Mädchen vom TC Garstedt, 1. SC Norderstedt, dem TSC Glashütte und dem veranstaltenden HSV um Punkte und Pokale

14.07.2001: Das Tennis-Freundschaftsturnier, das der HSV für Jugendliche der Norderstedter Vereine ausgeschrieben hatte, erfüllte seinen Zweck, auch wenn der TC Friedrichsgabe und der TC am Falkenberg keine Teilnehmer geschickt hatten. So war die Resonanz von rund 40 Jungen für Jugendwartin Meike Hilpert ein wenig unbefriedigend. Wer gemeldet hatte, brauchte das nicht zu bereuen, denn auch für die Verlierer der Erstrundenmatches gab es eine B-Runde. Überlegene Siege feierten Malte Christesen (1. SCN) bei den Junioren IV gegen Bennet Krause (TC Garstedt) und Jan Ubmann (Garstedt, Junioren II) gegen den Glashütter Jan Schlichenmeier. Junioren IV: 1. Malte Christesen (1. SC Norderstedt), 2. Bennet Krause (TC Garstedt), 3. Max Neumann (TCG), 4. Max Toele (TSC Glashütte); B-Runde: 1. Tim Reinecke (TCG), 2. Rolf Neubach (1. SCN), 3. Diego Pein (HSV); Junioren III: 1. Jan Ubmann (TCG), 2. Tom Schlichenmeier (TSCG), 3. Niclas Weiler , 4. Marc Christan (beide HSV);B-Runde: 1. Florian Prange (TSCG), 2. Kai Jungmeister (1. SCN), 3. Arne Wiesehahn (HSV); Junioren II: 1. Jan-Christoph Theiß, 2. Robert Stegen, 3. Jeppe Richter (alle HSV), 4. Mathias Hofer (TCG); B-Runde: 1. Chris Pillasch, 2. Fabian Haedicke (beide SCN).

16.07.2001: Die Herren 60-Tennismannschaft des TC Garstedt hat ihr Saisonziel erreicht. Mit einem 3:3-Unentschieden gegen die erste Mannschaft des TC Bad Segeberg machte das Team den Aufstieg in die Landesliga perfekt. Die Garstedter Truppe, die sich überwiegend aus Rechtsanwälten zusammensetzt, hatte mit einem Eilprotest beim schleswig-holsteinischen Verband den Terminplan der Aufstiegsrunde auf den Kopf gestellt. Eigentlich hätten die TCG-Recken bereits vor zwei Wochen gegen das erste Segeberger Team antreten sollen. Zum Abschluss der Relegation war das vereinsinterne Duell der beiden Segeberger Mannschaften angesetzt. Da für die drei beteiligten Teams zwei Aufstiegsplätze zur Verfügung standen, wäre der Manipulation so aber Tür und Tor geöffnet gewesen. Der Verband ließ sich schnell von seinem Fauxpas überzeugen und setzte die Partien neu an. Zum Auftakt der Relegationsrunde bezwang die TCG-Crew um Mannschaftsführer Jürgen Möller die zweite Segeberger Vertretung mit 4:2. Weil im Segeberger Vereinsvergleich die zweite Crew die erste Mannschaft überraschend mit 4:2 niederrang, reichte den Garstedtern im finalen Duell ein Remis zum Aufstieg. Doch nach den Einzeln gab es betretene Mienen. Nur Klaus Soth (6:0, 6:2 gegen Gerd Engel) hatte ein Erfolgserlebnis. Uwe Prinz unterlag Gerhard Siemers ebenso in drei Sätzen wie Arno Kleinschmidt seinem Kontrahenten Hans-Jürgen Schacht. Da auch Horst Schmütsch gegen Jan Kiene eine knappe 6:7, 5:7-Niederlage bezog, lagen die Hausherren mit 1:3 zurück. Kampfstark präsentierten sich die Garstedter Doppel. Soth/Kleinschmidt sorgten mit einem 6:3, 6:3 gegen Gerd Engel/Armin Schweikert für den zweiten TCG-Zähler, der in der Addition der Punkte, Matchpunkte und Sätze schon zum Aufstieg gereicht hätte. Endgültig in den Aufstiegstaumel verfiel der TCG nach fast siebenstündiger Spielzeit, als Uwe Prinz und Horst Schmütsch die Segeberger Gerhard Siemers und Jan Kiene mit 6:7, 6:4 und 7:5 bezwungen hatten

04.08.2001: "Beim Rückhandschlag muß der ganze Arm schwingen", erklärt Dennis Paul den jungen Tennis-Anfängern die richtige Technik, um die kleine Filzkugel über und nicht gegen das Netz zu schlagen. Dennis Paul ist Jugendwart des Tennisclubs Garstedt (TCG) und einer der Tennislehrer, die den "Schnupper-Kursus" für Ferienpass-Inhaber leiten. Gemeinsam mit Simone Dieterle und Christian Rhode, die, wie der TCG-Jugendwart selber, eine C-Trainer-Lizenz besitzen, möchte er "die Kinder für Tennis begeistern." In Teamarbeit bringen sie den Kids die Grundschläge bei. "Wir beginnen mit koordinativen Übungen, um Ballgefühl zu bekommen, und leichten Grundschlägen über die kürzere Distanz", so der Tennislehrer. "Wenn diese Dinge einigermaßen beherrscht werden, steigern wir uns bis zum Grundlinienschlag." Kompliziertere Angelegenheiten, wie etwa der Aufschlag, würden in dieser Einführungswoche nur am Rande behandelt. Die Freude am Sport solle klar im Vordergrund stehen. "Wir wollen den Teilnehmern in den Ferien etwas Gutes tun, aber wir hoffen auch, neue Mitglieder zu gewinnen", sagt Dennis Paul und verweist auf allgemein rückläufige Mitgliederzahlen im Jugendbereich der Tennisvereine. "Glücklicherweise konnten wir im letzten Jahr den Abwärtstrend stoppen und sind von 39 Jugendspielern im Juli 2000 auf heute immerhin 60 Tennis spielende Kinder und Jugendliche angewachsen", ergänzt das für die Jugendarbeit zuständige TCG-Vorstandsmitglied. Von den fünf Jugendmannschaften des Clubs scheiterten zwei Teams sehr knapp in der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga - ein Indiz für die aufstrebende Juniorenabteilung. Zum ersten Mal bietet man einen Anfängerlehrgang an, der zur Ferienpass-Aktion der Stadt Norderstedt gehört. Die Teilnehmer sind zwischen neun und 17 Jahre alt und stehen mit viel Begeisterung auf dem roten Grand. "Es gefällt mit gut, die Trainer sind echt nett", schwärmt der zwölfjährige Marcus von Proudzindki. "Und uns wird viel gezeigt", ergänzt Vanessa Tittel erfreut. Da wird die Zehnjährige ja wohl bald keine Probleme mehr mit der Rückhand haben . . .

01.02.2002: Auch ohne Mannschaftsführer Jürgen Möller behaupteten sich die Tennisherren 60 des TC Garstedt im Verbandsliga-Spitzenspiel gegen den Wyker TB mit 4:2 und setzten sich an die Spitze der Tabelle. Weil die Insulaner am Abend nach der Partie gerne noch die Fähre zurück erreichen wollten, hatten die Garstedter einer Vorverlegung auf 12 Uhr ohne Zögern zugestimmt. Vor der Partie konnten beide Kontrahenten mit 6:2 Punkten noch Aufstiegshoffnungen hegen. Nach dem letzten Ballwechsel dürfen dies nur noch die TCG-Oldies. Nach vier Stunden war alles vorbei. Uwe Prinz, Klaus Schmütsch und Arno Kleinschmidt hatten Einzelzähler, das Duo Prinz/Schmütsch einen Doppelpunkt für die Hausherren erspielt. Spitzenmann Klaus Soth ging leer aus. (mt)

21.03.2002: Auf der Mitgliederversammlung des TC Garstedt wurden Volker Krause als Vorsitzender, Martin Schächter als Kassenwart und Christa Aye als Damenwartin bestätigt. Ins Amt des Jugendwartes rückte Klaus Albrecht, sein Nachfolger als Herrensportwart wurde Jürgen Möller. Im zurückliegende Jahr feierte der Club einige Erfolge im Jugendbereich. Das Damen 30- und Herren 60-Team stiegen auf, die Herren 30 behaupteten sich in der Nordliga. Für die Zukunft hat die Werbung neuer Tennisspieler bei nur noch 209 Vereinsmitgliedern Priorität

20.04.2002: Tennis : Der TC Garstedt präsentiert am Sonntag, 21. April, ab 11 Uhr auf seiner Anlage an der Ochsenzoller Straße einen Aktionstag für die ganze Familie mit kostenlosem Probetraining, Kleinfeldtennis für Kids und einer Probemitgliedschaft für das Jahr 2002. Infos gibt Jugendwart Klaus Uwe Albrecht unter 53532413

08.05.2002: "Mir tun alle Knochen weh", stöhnte Volker Krause nach dem 5:4-Auswärtserfolg der Nordliga-Herren-30-Crew des TC Garstedt beim TC Ronnenberg. Im kleinen Ort südlich von Hannover hatte sich Teamsprecher Krause im Nieselregen drei Stunden lang abgemüht, am Ende aber mit 2:6, 6:3, 3:6 den Kürzeren gezogen. Auch im Doppel blieb Krause zusammen mit Stefan Kammerer ohne Erfolgserlebnis. Die Einzelschlappe von Thorsten Mistereck war nicht weiter tragisch, da Bernd Müller, Mark-Henning Krause, Frank Unkelbach und Stephan Kammerer mit ihren Zweisatzsiegen für eine Vorentscheidung gesorgt hatten. Doppelspezialist Unkelbach gewann nach über zwei Jahren sein erstes Nordliga-Einzel und holte nach dem regenbedingten Umzug in die Halle zusammen mit Bernd Müller auch den siegbringenden fünften TCG-Zähler. Im Ortsderby gegen den Hamburger SV wollen die Garstedter am Sonnabend um 13 Uhr den früheren Davis-Cup-Spieler Ricki Osterthun einsetzen.

17.05.2002: Die Zuschauer standen dicht gedrängt an den Glasscheiben der Gastronomie und verfolgten die entscheidenden Doppel im Tennis-Stadtduell der Herren-30-Nordligateams des TC Garstedt und des Hamburger SV. Es gab entsetzte Reaktionen auf der einen und verhaltenen Jubel auf der anderen Seite, als Carsten Wilmsen und Frank Bittcher für den HSV den ersten Satz im Tiebreak mit 12:10 gewannen. Doch Bernd Müller und Stephan Kammerer kamen ins Match zurück und glichen für die Hausherren mit 6:4 und 6:4 zum 4:4-Zwischenstand aus. Ex-Daviscup-Spieler Ricki Osterthun und Frank Unkelbach holten dann in drei Sätzen mit 6:2, 5:7 und 6:2 den umjubelten Siegpunkt für die Garstedter, die damit den Klassenerhalt bereits in der Tasche haben. Schon die Einzel waren dramatisch verlaufen. Noch im Freien hatten Jörg Hilpert und Frank Bittcher die Gäste mit Zweisatzsiegen gegen Frank Unkelbach und Stephan Kammerer in Führung gebracht. Bernd Müller brachte die Gastgeber mit einem Zweisatzsieg gegen Joachim Dieterle wieder heran. In der zweiten Einzelrunde war es zunächst ein blendend aufgelegter Ricki Osterthun, der für den TCG mit 6:3, 6:0 gegen Malte Lawrenz gleichzog. Dann brachte Carsten Wilmsen die Gäste mit einem Sieg gegen Volker Krauise erneut in Front. Nerven wie Drahtseile bewies dann Mark-Henning Krause, der gegen den Schweizer Philipp Augst im dritten Satz schon mit 5:1 führte, nach dem Umzug aber zunehmend in Bedrängnis geriet und sich gerade noch in den Tiebreak retten konnte. Dort allerdings dominierte der Rechtsanwalt dann wieder. Die Crew des Hamburger SV, die auf den beruflich verhinderten Jens Gustmann verzichten musste, ging durch einen Erfolg des Doppels Jörg Hilpert/Malte Lawrenz noch einmal in Führung. Doch zum Gesamtsieg reichte es trotzdem nicht: Das bessere Ende und damit auch die sportliche Vorherrschaft in Norderstedt sicherten sich letztendlich die Herren 30 des TC Garstedt.

06.06.2002: Während Volker Krause, Teamsprecher der Nordliga-Herren-30-Mannschaft des TC Garstedt, den deutlichen 7:2-Heimerfolg der Hausherren gegen den Lokalrivalen zufrieden unter der Rubrik "Revanche" verbuchte, sprach Dierk Haartje für die frustrierten Gäste aus Henstedt-Ulzburg von einem sportlichen Desaster. Der Mannschaftsführer des MTV bezog sich dabei selbstkritisch mit in die Schelte ein. "Ich war überhaupt nicht anwesend", kommentierte er seine 0:6, 1:6-Einzelpleite gegen Stefan Kammerer. Ähnlich desolat trat auch Ulf Matthiessen auf, der Frank Unkelbach mit 2:6, 2:6 unterlag. Da der am Knie verletzte Vasco Strauß sein Match gegen TCG-Spitzenmann Ricki Osterthun kampflos abgab und sich Udo Mowinski und Christian Wolff gegen Benrd Müller und Mark-Henning Krause vergeblich mühten, blieb es Nils Enge vorbehalten, gegen Volker Krause den einzigen Zähler für den MTV Henstedt zu verbuchen. In den Doppeln bauten Müller/Kammerer und Osterthun /Unkelbach den Vorsprung der Hausherren, die mit drei Siegen die Tabelle anführen, weiter aus. Dierk Haartje und Christian Wolff holten den zweiten Zähler der Gäste. Am Sonnabend empfängt der TC Garstedt um 13 Uhr Verfolger TG Ravensberg. In Henstedt trifft der MTV auf den ebenfalls noch punktlosen Hamburger SV. (mt) KURZ NOTIERT

15.06.2002: Die Chance ist nur theoretisch und ernsthaft glauben mag im Herren 30-Lager des MTV Henstedt niemand mehr an den Klassenerhalt in der Tennis-Nordliga. Zu bitter war die 2:7-Heimpleite gegen den Lokalrivalen Hamburger SV, die für den HSV praktisch den Klassenerhalt, für den MTV hingegen den Weg zurück in die Landesliga bedeutet. "Mit einem solch deutlichen Sieg haben wir nicht gerechnet", bekannte auch HSV-Sprecher Jens Gustmann. Dem Team von der Ulzburger Straße reicht nun heute gegen den TC Ronnenberg (13 Uhr) eine knappe 4:5-Niederlage selbst wenn der MTV bei der TG Ravensberg gewinnt. Bitter, dass die Gastgeber ausgerechnet im Abstiegsduell auf den am Knie operierten Spitzenmann Vasco Strauß verzichten mussten, während der HSV erstmals auf den noch angeschlagenen Marco Gehrke zurückgreifen konnte. Der verlor zwar gegen Udo Mowinski, doch da Jens Gustmann, Philipp Augst, Jörg Hilpert, Carsten Wilmsen und Frank Bittcher ihre Matches gewannen, war die Partie schon nach den Einzeln entschieden. Für den MTV betrieb das Doppel Ulf Matthiessen/ Thorsten Wallmann noch Ergebniskosmetik. Während die Lokalrivalen ihre Nerven im Abstiegskampf strapazieren, geht die Crew des TC Garstedt nach dem 6:3-Erfolg über die TG Ravensberg gelassen in das Gipfeltreffen gegen den ebenfalls noch verlustpunktfreien SC Victoria. "Auf dieses Saisonfinale hatte ich insgeheim gehofft", so Teamsprecher Volker Krause. Heute ab 13 Uhr kommt es auf der Anlage an der Ochsenzoller Straße zum "Endspiel um den Aufstieg". Für die ausgezeichnete Ausgangslage hatten gegen die TG Ravensberg Ex-Davis-Cup-Spieler Ricky Osterthun, Bernd Müller, Frank Unkelbach und Volker Krause mit ihren Einzelerfolgen gesorgt. Der verletzte Mark-Henning Krause und Stefan Kammerer hatten verloren. Dafür erteilte Kammerer den Ravensbergern im Doppel mit seinem Partner Bernd Müller eine Lehrstunde und sicherte den Siegpunkt für den TCG. Das Duo Osterthun/Unkelbach erhöhte später noch das TCG-Punktekonto.

20.06.2002: Die Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt trug die 3:6-Niederlage beim SC Victoria mit Fassung. Die Hamburger durften nach dem Erfolg im Duell der beiden bislang unbesiegten Teams der Nordligastaffel B die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga bejubeln. "Vicky hat ein sehr ausgeglichenes Team und hat verdient gewonnen", meinte TCG-Teamsprecher Volker Krause und zeigte sich als fairer Verlierer. Das Quäntchen Glück das den TCG-Recken im Saisonverlauf zur Seite gestanden hatte, fehlte beim Saisonfinale. Auch der Einsatz von Ricky Osterthun brachte nicht die entscheidenden Pluspunkte. Zwar gewann der Ex-Davis-Cup-Akteur sicher gegen Thomas Dietrich. Auch Bernd Müllers Erfolg war nicht gefährdet. Damit hatten die Garstedter in den Einzeln ausgespielt. Mark-Henning Krause musste nach wenigen Ballwechseln wegen einer nicht ausgeheilten Adduktorenverletzung aufgeben. Frank Unkelbach und Volker Krause verloren in zwei Sätzen. Stephan Kammerer hatte es auf dem Schläger, für den hoffnungsbringenden dritten TCG-Zähler zu sorgen. Der aufschlagstarke Kammerer führte bereits mit 6:0 und 4:3, doch das kraftraubende Spiel auf Asche hinterließ mit zunehmender Spielzeit seine Spuren. Kontrahent Lars Seidel hatte die bessere Kondition. Auch eine "Harakiri-Doppel-Aufstellung" der Gäste nützte nichts mehr. Osterthun/Kammerer gelang nur noch eine Ergebniskorrektur. "Unter dem Strich haben wir mit Platz zwei eine tolle Saison gespielt", zog Krause beim gemütlichen Beisammensein nach einer spannenden Nordliga-Saison zufrieden Bilanz

24.06.2002: Tennis-Herren bangen um den Klassenerhalt 0 Norderstedt. Mannschaftsführer Jürgen Möller hatte eigentlich auf eine Punkteteilung spekuliert, doch am Ende unterlag die Herren 60-Mannschaft des TC Garstedt im Landesliga-Duell gegen den THC Neumünster-Wittorf knapp mit 2:4. Da ein Punktgewinn im letzten Match gegen Spitzenreiter Olympia Neumünster unwahrscheinlich ist, müssen die TCG-Recken um den Klassenerhalt zittern. Nach den Einzeln lagen die Gastgeber noch im Soll. Klaus Soth und Horst Schmütsch hatten zwei Punkte für ihr Team erkämpft. Bitter, dass Uwe Prinz im Tie-Break des dritten Satzes den dritten Zähler nur hauchdünn verpasste. In den Doppeln gab es, wie schon in der Vorwoche gegen Bad Segeberg, zwei Pleiten. Klaus Soth/Jürgen Möller verloren in zwei, Uwe Prinz und Horst Schmütsch denkbar knapp mit 3:6, 7:5, 4:6 in drei Sätzen. Nur wenn die Rivalen aus Bad Segeberg und Schleswig nicht mehr punkten, dürfen die TCG-Oldies in Schleswig-Holsteins höchster Liga bleiben

20.07.2002: Der Damen-30-Mannschaft des Tennisclubs Garstedt gelang in der abgelaufenen Medenspielsaison als Aufsteiger der Durchmarsch in die Bezirksklasse. Nachdem sich die Truppe erst vor zwei Jahren gegründet hatte, folgte im ersten Jahr bereits der Aufstieg in die Kreisliga. Auch in dieser Saison blieb die Crew um Mannschaftsführerin Britta Krause ungeschlagen. Mit von der Partie ist auch Hertha Zehe, die als vielfache Norderstedter Stadtmeisterin in der Tennis-Szene weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist und immer noch viel Spaß am Mannschaftssport hat. Zum erfolgreichen TCG-Tennisteam gehören außerdem noch: Sabine Tilgner, Anke Zokolowski, Kirsten Reinecke, Birgit Stubbe, Christa Aye, Sabine Schröder, Imke Rohrmoser, Andrea Eggers, Angelika Thiel, Edytha Häßler.

02.01.2003: Tennis: Bennet (12) wandelte beim 7. Weihnachtsturnier des TC Alsterquelle auf den Spuren seines Vaters Volker. 0 Henstedt-Ulzburg. Tennis ohne Emotionen ist für Bennet Krause undenkbar. Der zwölf Jahre alte Nachwuchsspieler des TC Garstedt hat auf dem Platz manchmal Mühe, sein Temperament zu zügeln. Nach gelungenen Aktionen ballt er die Faust und feuert sich lautstark an, nach missglückten Schlägen lässt er bisweilen Schimpfkanonaden los. "Bennet ist mit vollem Herzen bei der Sache, ein richtiger Kämpfer, der nie aufgibt", charakterisiert Ralf Wollgast, Trainer des Bezirks West, seinen Schützling. Beim 7. Alsterqueller Weihnachtsturnier, das mehr als 100 Kinder aus Norddeutschland und Berlin nach Henstedt-Ulzburg gelockt hatte, überzeugte der Filius des früheren Norderstedter Stadtmeisters Volker Krause in der Altersklasse U 14 mit unbändigem Kampfgeist und Spielwitz. Nach einem leichten Auftakterfolg gegen Boi-Benje Brüggen sorgte Bennet Krause mit seinem 6:1, 6:4-Erfolg über den klar favorisierten Matthias Bähre (Suchsdorfer SV) für die sportliche Sensation des viertägigen Tennis-Meetings. Anschließend schaltete der Garstedter auch noch Marc-Andre Eggers (TCS Börnsen), den Meister des Bezirks Süd, locker mit 6:2 und 6:2 aus. Krauses Siegeszug endete erst im Endspiel: Henning Jeß (Kaltenkirchener TS), der Meister des Bezirks West, behielt nach drei spannenden und teilweise hochklassigen Sätzen Dank seiner athletischen Vorteile die Oberhand. Das U 14-Finale war einer der Höhepunkte einer rundum gelungenen Veranstaltung, die im nächsten Jahr vielleicht in noch größerem Rahmen durchgeführt werden soll. "Wir platzen aus allen Nähten", sagte Turnierleiter Mirco Westphal, der schon jetzt Anmeldungen für die nächste Veranstaltung im Dezember 2003 entgegennehmen konnte. "Wir sind auf alle Fälle wieder mit dabei", versprach beispielsweise Linda Fritschken. Die elf Jahre alte Berlinerin, die in der deutschen U-12-Rangliste an Position fünf geführt wird, kämpfte sich im Feld der 35 Juniorinnen U 14 bis ins Endspiel vor. Dort war allerdings Karoline Grymel (Hamburger SV) eine Klasse für sich. Die 13 Jahre alte Turnierfavoritin, die erst vor einem Monat vom 1. SC Norderstedt zum Lokalrivalen HSV gewechselt ist, beherrschte das Endspiel mit eindrucksvollem Powertennis und gewann das Match mit 6:2 und 6:1. Auch in ihren vier Vorrundenmatches hatte sie nie mehr als drei Spiele abgeben müssen. Wie stark der weibliche Tennis-Nachwuchs aus der Region Südholstein ist, demonstrierte Isabelle Krützmann (TC Alsterquelle) mit ihrem B-Runden-Sieg und vier blitzsauberen Erfolgen gegen höher eingeschätzte Konkurrentinnen. Ihre Vereinskollegin Ronya Meinecke feierte zwei überraschende Siege, ehe sie Linda Fritschken unterlag. Die elf Jahre alte Maike Zeppernick erfüllte bei den Juniorinnen U 12 mit ihrem dritten Platz ebenfalls die Erwartungen. "Die Mädchen sind auf einem guten Weg", meinte TCA-Trainerin Agnes Gustmane nach dem Turnier zufrieden. Dabei fehlten mit Natalie Fehse (nahm am Damenturnier in Timmendorf teil) und Mona Barthel (Regenerationspause) die beiden stärksten TCA-Spielerinnen beim heimischen Meeting. Den krönenden Schlusspunkt setzte im letzten Match der Veranstaltung Darius Moschner vom TC an der Schirnau, der im B-Runden-Endspiel der Junioren U 12 mit Hendrick Scholz (THC Bad Oldesloe) den Meister des Bezirks Süd niederkämpfte und so seinen ersten größeren Erfolg auf überregionaler Ebene feierte. ERGEBNISSE Juniorinnen U 14 : 1. Karoline Grymel (Hamburger SV), 2. Linda Fritschken (SCC Berlin), 3. Janina Horn (Mats Langenfelde) und Agatha Zmijak (Olympia Neumünster). B-Runde : 1. Isabelle Krützmann (TC Alsterquelle), 2. Anastasia Frasch (TV Jahn Wilhelmsburg). Juniorinnen U 12 : 1. Vivian Hansen (TC Mürwik), 2. Mara Nowak (Suchsdorfer SV), 3. Maike Zeppernick (TC Alsterquelle) und Julia Hansen (THC Horn und Hamm). B-Runde : 1. Svenja Kniest (TSV Glinde), 2. Vivian Weidemann (TC Bargteheide). Junioren U 11 : 1. Tim Nekic (TG Wilhelmshaven), 2. Jan Claussen (TSV Altenholz), 3. Nicklas Fahtepour (Zehlendorfer Wespen Berlin) und Leandro Toldeo (THC Horn und Hamm). B-Runde : Joel Matthias Rückert (TC Stelle), 2. Timo Neuhäußer (Schenefelder TC). Junioren U 12. 1. Torben Otto (TC Brunsbüttel), 2. Thomas Wolff (TV Ronnenberg), 3. Dominik Schubert (Lichtenrade Berlin) und Philipp Michaelis (TTK Sachsenwald). B-Runde : 1. Darius Moschner (TC an der Schirnau), 2. Hendrick Scholz (THC Bad Oldesloe). Junioren U 14 : 1. Henning Jeß (Kaltenkirchener TS), 2. Bennet Krause (TC Garstedt), 3. Marc-Andre Eggers (TCS Börnsen) und Philipp Weidemann (TC Bargteheide). B-Runde : 1. Arne Andresen (TV Niebüll), 2. Marius Hein (TC Alsterquelle).

27.02.2003: Die Tennissparte will im Nachwuchsbereich an die großen Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. 0 Norderstedt. In der Tennisabteilung des 1. SC Norderstedt herrscht Aufbruchstimmung. Bei der Mitgliederversammlung wurde ein Generationswechsel vollzogen: Hans-Ulrich Müller (43) führt künftig als Vorsitzender die Geschicke der Abteilung, die aus etwa 230 Mitgliedern, darunter 60 Jugendlichen, besteht. Unterstützung bei seinen vielfältigen Aufgaben erhält Müller von den ebenfalls neu gewählten Wolfgang Hiegele (Sportwart), Hans-Joachim Christesen (Jugendwart) und Frank Wrobel (Pressewart). Der Vorstand hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Jugendwart Christesen: "Wir wollen im Nachwuchsbereich an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Der gesamte Vorstand steht geschlossen hinter diesem Projekt." Christesen hat einen Fünf-Jahres-Plan entwickelt und einen Förderkreis ins Leben gerufen, der bereits eine fünfstellige Eurosumme sammeln konnte. "Der Leistungssport soll nicht zu Lasten der übrigen Mitglieder der Tennisabteilung gehen", so Christesen. Einen Rückschlag beim Neuaufbau hat der Jugendfunktionär indes schon hinnehmen müssen. Mit Karolin Grymel (13) verließ eine der talentiertesten Nachwuchsspielerin in Hamburg den 1. SC Norderstedt in Richtung HSV. "Wir haben das Training im Herbst extra auf Karolin abgestimmt, ihr sogar wöchentliche Einzelstunden zugebilligt. Ende November erklärte sie dann ihren Wechsel. Uns sind hohe Kosten entstanden, die wir von den Eltern jetzt zurückfordern", so Hans-Joachim Christesen. Dafür gibt es bei den Jungen Verstärkung für den 1. SC Norderstedt: Alexander Siegmund (13, bisher Groß-Borstel) und Bastian Kruse (12, bisher SV Blankenese) meldeten sich beim SCN an und verstärken künftig die U-14-Mannschaft. Eine mündliche Zusage hat auch Christian Albers (TG Heimfeld), Hamburgs Hallenmeister in der Altersklasse U 12, gegeben. Die Junioren Henning Schober (14, bisher Quickborn) und Konstantin Dankert (15, Uhlenhorster HC) werden im Sommer kommen. Weil der 1. SC Norderstedt mit dem TC Garstedt schon seit geraumer Zeit enger zusammenarbeit, wird auch TCG-Talent Bennet Krause (12) als "Leihgabe" seine Punktspiele für den Nachbarclub im Hamburger Verband bestreiten. Krause ist bereits seit einem halben Jahr Mitglied in einer gemeinsamen Trainingsgruppe, die SCN-Coach Hartmut Heße donnerstags ins Leben gerufen hat. Kinder aus Hamburgs Norden trainieren dort bezirks- und verbandsübergreifend in möglichst homogenen Gruppen. "Wir bieten ein leistungssportorientiertes Umfeld und gute Bedingungen, werben aber keine Kinder von anderen Vereinen ab", sagt Christesen. Gerüchte über eine mögliche Fusion der beiden Tennisvereine an der Ochsenzoller Straße mag der Jugendwart des 1. SC Norderstedt nicht bestätigen. "Auf Grund der räumlichen Situation beider Clubs liegt es doch nahe, Gespräche zu suchen und Probleme gemeinsam anzugehen". Anfang August will Hans-Joachim Christesen gemeinsam mit seinem Garstedter Kollegen Klaus-Uwe Albrecht ein Jugend- und Nachwuchsturnier auf den beiden Anlagen veranstalten.

24.04.2003: Harald Becker, Vorsitzender des Kreistennisverbandes Segeberg, wird auf dem ordentlichen Verbandstag am Donnerstag, 8. Mai, beim TC an der Schirnau (Beginn: 20 Uhr) wegen zeitlicher Überlastung zurücktreten. Als neuen Kandidaten präsentiert der Vorstand den bisherigen Sportwart Rüdiger Wencker (TC am Falkenberg). Nicht mehr zur Verfügung steht auch der 2. Vorsitzende Joachim Schulz (TC Friedrichsgabe). Für ihn könnte Klaus Albrecht (TC Garstedt) in das Gremium rücken. Vor der Sitzung der Vereinsvertreter tagt ab 18.30 Uhr bereits die Jugendvollversammlung. Der Kaltenkirchener Björn Kroll stellt sich dabei zur Wiederwahl. ( mt )

21.05.2003: Herren 30 des TC Garstedt bezwingen Langenhorn mit 5:4 0 Norderstedt. Sieben Jahre lang hatte Stefan Füg den Tennisschläger nicht mehr angefasst. Dass er trotz der langen Pause immer noch geschickt mit Racket und Filzball umzugehen versteht, beweist der 38-Jährige neuerdings in der Herren-30-Nordligamannschaft des TC Garstedt, die ungeschlagen die Tabelle anführt. Als Vertreter der International Management Group (IMG) kümmert sich der 38 Jahre alte ehemalige Bundesligaspieler des 1. FC Nürnberg vor allem um die Vermarktung berühmter Sportler, wenn diese in Deutschland aktiv sind. Füg betreut unter anderem auch den gebürtigen Hamburger und inzwischen in Florida lebenden Tommy Haas. Den Kontakt zu Stefan Füg stellte Frank Unkelbach her, der sich als Sportartikel-Kaufmann bestens in der nationalen und internationalen Sportszene auskennt. "Man sieht sofort, dass Stefan ein ausgezeichneter Tennisspieler ist", sagt TCG-Teamsprecher Volker Krause anerkennend. Dabei konnte sich der Neuzugang nicht einmal auf die Sommersaison vorbereiten. Sein druckvolles Serve-and-Volley-Spiel klappte bei der Garstedter Heimpremiere dennoch exzellent. Zum 5:4-Erfolg gegen den TC Langenhorn steuerte Füg einen ungefährdeten Einzelpunkt (6:1, 6:0 gegen Hartmut Beier) sowie einen Sieg im Doppel an der Seite von Ricki Osterthun bei. Das TCG-Duo bezwang Morten Stockfisch und Oliver Henkel souverän in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:2. Die übrigen Punkte für den Nordliga-Spitzenreiter besorgten Bernd Müller, Frank Unkelbach sowie das Doppel Müller/Unkelbach. Ob sich die Garstedter die Nordliga-Meisterschaft sichern können, ist indes fraglich. Ausgerechnet im Spitzenspiel beim bislang ebenfalls ungeschlagenen Ratzeburger TV (Sonnabend, 13 Uhr) wird Ricki Osterthun fehlen. Die Nummer eins des TCG nimmt an einem Wettbewerb der internationalen Senior-Tour auf Mallorca teil.

24.05.2003: An der Spitze des Kreis Tennis Verbandes Segeberg hat Rüdiger Wencker (Norderstedt) den nach dreijähriger Amtszeit ausscheidenden Harald Becker (Sülfeld) als Vorsitzender abgelöst. Neuer Sportwart wurde Klaus Albrecht (Garstedt), als Schriftwartin wurde Angelika Hußmann und als Jugendwart Björn Kroll einstimmig bestätigt. Neu als Kassenprüfer berufen wurde Helmut Renger (Kaltenkirchen). Nicht im Kreisverband als Mitgliedsvereine geführt werden der Norderstedter SV, der neu gegründete TC Logopak Hartenholm und der SV Schackendorf. Der KTV hatte einen Mitgliederrückgang um rund vier Prozent auf 6666 Aktive zu verzeichnen. "Wir müssen mit spitzem Bleistift rechnen, werden aber versuchen, die umfangreiche Jugendarbeit aufrecht zu erhalten und wenn möglich neue Projekte im Erwachsenen-Breitensporttennis einzurichten", sagt Wencker, der in verschiedenen Vorstandspositionen beim TC am Falkenberg ehrenamtliche Erfahrung sammelte

28.05.2003: Die Herren 30-Mannschaft des TC Garstedt hat durch einen 5:4-Erfolg beim bis zu diesem Match ebenfalls noch ungeschlagenen Ratzeburger TV den Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft. Den fünften Zähler für den TCG, der ohne Spitzenspieler Ricki Osterthun antrat, holte das Doppel Stefan Füg/Stefan Kammerer. Füg hatte zuvor sein Einzel gegen den Dänen Marco Fritzler routiniert mit 7:6, 6:4 gewonnen. Die übrigen drei Zähler erkämpften Mark-Henning Krause, Frank Unkelbach und das Doppel Unkelbach/Bernd Müller. TCG-Clubpräsident und Teamsprecher Volker Krause hatte in Ratzeburg kein Erfolgserlebnis. Bemerkenswert: Frank Unkelbach blieb in der Freiluft-Saison in seinen Einzeln und Doppeln ungeschlagen. Ihren Aufstieg feierten die Tennis-Cracks des TC Garstedt in einem Hamburger Szene-Club





















Reitsport

04.09.1999: Reitsport in Norderstedt hat eine lange Tradition. Doch der älteste ortsansässige Verein, der Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein, steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Aus diesem Grund soll das Grundstück, auf dem die Anlage seit dem Gründungsjahr 1947 steht, an die Stadt Norderstedt zurückgegeben werden. Pressesprecher Gunnar Löwe: "Auf der ausserordentlichen Mitgliederversammlung hat sich der Vorstand schweren Herzens zu diesem Schritt entschlossen. Die Reitanlage ist nicht mehr konkurrenzfähig und müsste von Grund auf überholt werden. Dafür fehlen aber die Mittel." Nun soll die Stadt Norderstedt das Grundstück zurücknehmen, das sie damals dem Reitverein aufgrund eines Erbbaurechtsvertrages zur Verfügung gestellt hatte. Ralf Nadolny, Leiter der Liegenschaftsabteilung bei der Stadt Norderstedt, bestätigte die Absicht des GORFV. "Uns liegt derzeit allerdings noch kein schriftlicher Antrag vor, aber sobald dies der Fall ist, wird sich der Finanzausschuss mit der Angelegenheit befassen." Die angedachte Summe von 400 000 Mark würde den Verein von seinen gröbsten finanziellen Verpflichtungen befreien und ihn in die schwarzen Zahlen zurückbringen. Dass der Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein weiter existieren wird, ist für Gunnar Löwe keine Frage. "Es ist heutzutage nichts Besonderes mehr, dass ein Reitverein keine eigene Anlage besitzt. Die Konkurrenz ist so groß geworden, dass wir umdenken müssen. Vor 50 Jahren waren wir noch der einzige Reitverein in Norderstedt, mittlerweile haben mehrere Clubs Reitabteilungen." Schon jetzt trainiert beispielsweise die Quadrille auf dem Hof Syltkuhlen, auch die rund 500 Mitglieder haben ihre Pferde an vielen verschiedenen Orten untergebracht. Was mit dem Gelände an der Niendorfer Straße am Ende passieren wird, konnte Ralf Nadolny zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen. "Es gibt zwar einen Bebauungsplan, der vorsieht, dass dort eine Reitanlage stehen soll. Die vorhandenen Gebäude müssen aber wegen ihres Zustandes wohl erst einmal abgerissen werden."

07.12.1999: Ein Traditionsverein steht vor einer ungewis- sen Zukunft: Auf dem Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein lastet kurz nach seinem 50. Geburtstag ein Schuldenberg von rund 300 000 Mark. Momentan weiß der Vorstand nicht, wie die Verpflichtungen abgebaut werden können. "Das Sanierungskonzept ist zunächst gescheitert", sagt der Vereinsvorsitzende Jürgen Lotz. Der Verein, der das Gelände an der Niendorfer Straße von der Stadt im Erbbaurecht bis zum Jahr 2041 gepachtet hat, wollte die Flächen schon zum neuen Jahr an die Liegenschaft zurückgeben. "Aus dem Erlös von rund 400 000 Mark hätten wir die Schulden tilgen können und sogar noch Geld für kleinere Investitionen übrig gehabt", sagt Lotz. Doch die Stadt hatte sich aus dem Deal zurückgezogen, sie wollte sich nicht in internen Streit einmischen. Einen handfesten Konflikt gibt es zwischen der Vereinsführung und dem Schulpferdebetrieb von Anette Kaiser. Sie sorgt sich nicht nur um ihre Zukunft: "Das Schicksal von zehn Pferden und Ponys ist ungewiss", sagt Anette Kaiser. Die Norderstedterin bringt Kindern und Erwachsenen das Reiten bei und arbeitet auf der Anlage des Reitvereins. Doch nun steht die Zukunft der Amateurreitlehrerin ebenso auf dem Spiel wie die des traditionsreichen Vereins: Die 37 Jahre alte Pferdenärrin, die misshandelte Pferde kauft und mit viel Liebe aufpäppelt, muss zum Jahresende das Gelände verlassen. "Sonst werden wir eine Räumungsklage einreichen", sagt Lotz. Er wirft Anette Kaiser vor, das Geschäft mit der Stadt zum Platzen gebracht zu haben. "Durch ihre Protestaktionen hat sie nur Unruhe in die Verhandlungen gebracht", sagt der Vorsitzende. Sie hätte abwarten sollen, die Stadt hätte ihr sicher eine Übergangszeit gewährt, in der sie sich in Ruhe eine neue Bleibe hätte suchen können. Die Reitlehrerin hatte Unterschriften für ihre weitere Existenz auf der Anlage gesammelt und an die Stadt übergeben. Die Norderstedter und Langenhorner Kaninchen- und Geflügelzüchter hatten die Initiative unterstützt - sie dürfen bisher eine Reithalle für ihre Ausstellungen nutzen. "Es ist doch mehr als legitim, wenn ich mich um meine Zukunft kümmere", sagt Anette Kaiser, die die Vorwürfe zurückweist und ihrerseits dem Vorstand vorwirft, sich viel zu spät um eine Lösung gekümmert zu haben. Lotz bestreitet zwar Misswirtschaft, dennoch habe der Verein in der Vergangenheit Fehler gemacht und nicht rechtzeitig auf aktuelle Entwicklungen reagiert. Vor 50 Jahren, als sich die Reiter zusammenschlossen, waren sie allein auf weiter Flur. Schnell mauserte sich der Verein mit 800 Mitgliedern zur größten Reitsportorganisation seiner Art in Schleswig-Holstein. Die Beiträge wurden in Ställe, Reithalle und Boxen investiert. Doch in den letzten Jahren schossen die Reitanlagen in Norderstedt und Umgebung wie Pilze aus dem Boden, viele Landwirte sahen hier neue Einnahmequellen. "Wir waren nicht mehr konkurrenzfähig, konnten keinen Weidegang und keine Außenboxen bieten", sagt Lotz. Mehrere hunderttausend Mark wären nötig gewesen, um die rund 6000 Quadratmeter große Reitanlage auf den aktuellen Stand zu bringen - Geld, das der Verein nicht hatte, denn: Die Zahl der Mitglieder war auf die Hälfte geschrumpft, viele hatten ihre Pferde inzwischen bei Mitbewerbern untergestellt. Der Vorstand entwickelte das Sanierungskonzept: Das Gelände sollte vorzeitig an die Stadt zurückgegeben werden. "Dann hätten wir als Verein in einer anderen Anlage weitergemacht, Gespräche haben wir schon geführt", sagt Lotz. Er weist darauf hin, dass die Mitglieder das Konzept einstimmig beschlossen hätten, mit den Stimmen der Schulreiter. Nun hat der Vorstand Anette Kaiser ein letztes Angebot mit drei Alternativen vorgelegt: [GEFÜLLTER KREIS] Wenn sich die Parteien nicht einigen, muss der Schulpferdebetrieb räumen. [GEFÜLLTER KREIS] Anette Kaiser kauft die Anlage und macht weiter. [GEFÜLLTER KREIS] Die Reitlehrerin bildet einen neuen Vorstand aus den aktiven Mitgliedern, der alte Vorstand tritt zurück. "Dann übernimmt die neue Führung die Verantwortung für die Zukunft des Vereins", sagt Lotz. "Grundsätzlich stehe ich den Alternativen zwei und drei positiv gegenüber", sagt Anette Kaiser, aber: Bevor sie die Anlage für 350 000 Mark kauft, müssten noch offene Fragen geklärt werden. Das gelte auch für den Vorschlag drei. "Der Vorstand ist zwölf Jahre im Amt. Da müssen wir beispielsweise wissen, welche Verbindlichkeiten schon getilgt wurden und wie es mit der Haftung steht", sagt die Norderstedterin, die sich auf die Rückendeckung von rund 100 aktiven Mitgliedern verlassen könne. In Eigenarbeit könne die Anlage modernisiert und für die nächsten 20 bis 40 Jahre konkurrenzfähig gemacht werden

21.12.1999: Der Garstedt- Ochsenzoller Reit- und Fahrverein kann nun doch auf der angestammten Anlage an der Niendorfer Straße weitermachen. "Wir verhandeln mit einem überaus kompetenten Pächter", sagte Claus Remmers nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung, auf der es um die Zukunft des Norderstedter Traditionsvereins ging. Remmers, bisher zweiter Vorsitzender, wurde mit 154 von 182 Stimmen zum neuen Vorsitzenden gewählt. Auch der neue Stellvertreter Jürgen Mohr, Geschäftsführer Jochen Ahl und der alte wie neue Kassenwart Karl-Heinz Ohle kamen auf ähnlich gute Ergebnisse. "Das große Vertrauen der Mitglieder ist für uns zusätzliche Motivation, den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern", sagte Remmers. In den Vormonaten sahen sich die Vereinsreiter, die ihrem Hobby seit mehr als fünf Jahrzehnten nachgehen, mit heftigen Turbulenzen konfrontiert. Auf 300 000 Mark haben sich die Verbindlichkeiten angehäuft, obwohl der bisherige Vorstand die Schulden laut Remmers schon um rund 150 000 Mark abgebaut hatte (die NZ berichtete). Heftigen Streit gab es außerdem zwischen dem Vorstand und Anette Kaiser, die auf dem Gelände eine Reitschule betreibt. Die Vereinsführung hatte ihr vorgeworfen, Verhandlungen mit der Stadt zum Scheitern gebracht zu haben - die Reiter wollten die Erbbaufläche vorzeitig zurückgeben und vom Erlös die Verbindlichkeiten begleichen. Die Amateurreitlehrerin war aus Sorge um ihre Existenz an die Öffentlichkeit gegangen. Daraufhin war die Stadt vom Handel zurückgetreten. Anette Kaiser hat die Angebote des Vorstands, die Anlage zu übernehmen oder selbst einen Vorstand zu stellen, nicht wahrgenommen. Nun muss sie, so Remmers, die Anlage bis zum Jahresende verlassen. Der neue Pächter kommt aus der Region. Nähere Informationen wollte der Vorsitzende nicht geben: "Wir sind gebrannte Kinder und wollen das Scheitern nicht noch einmal erleben", sagte er. Der Interessent wolle ein breites Spektrum vom Breitensport bis hin zur S-Klasse, vom Pony bis zum Großpferd anbieten. Der neue Vorstand, der den auf eigenen Wunsch ausgeschiedenen Mitgliedern Jürgen Lotz und Jochen Fischer für ihr langjähriges Engagement dankte, will dem Turniersport hohe Priorität einräumen. Für das nächste Jahr ist auch wieder ein Hubertusball geplant

31.12.1999: Leserbrief: "Garstedter Reiter bleiben im Sattel" - NZ vom 21. Dezember Als langjähriges Mitglied habe ich die Querelen im Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein besonders aufmerksam verfolgt. Was dort in jüngster Vergangeneit gelaufen ist, spiegelt "Dallas" im Kleinen wieder. Ob der neue Pächter, der in Ihrem Arikel erwähnt wurde, tatsächlich jemals erscheinen sollte, bleibt abzuwarten. Eines ist in jedem Fall sicher: Breitensport wird es mit dem avisierten Pächter zweifellos nicht geben, Gewinnmaximierung heißt das Zauberwort. Es wurden in der Vergangenheit schon zu viele "großartige Ideen und Konzepte" geboren. Aber letztlich waren alles nur leere Versprechungen. Besonders leid tut mir die wirklich qualifizierte und engagierte Anette Kaiser, die mit ihrem Schulpferdebetrieb ganz hervorragende Arbeit in diesem Verein geleistet hat. Aber gegen den "Garstedter Klüngel" ist sie nicht angekommen. Schade nur, dass diese hervorragende Arbeit nicht fortgesetzt wird. Ich denke, dass man in ein paar Monaten diesen engagierten Schulpferdebetrieb sehr, sehr vermissen wird. Aber geben wir dem neuen Vorstand - ein paar alte sind ja dabeigeblieben - die Chance, die Misswirtschaft der Vorgänger vergessen zu machen. Nach den berühmt-berüchtigten 100 Tagen schauen wir mal, was sich denn so alles positiv geändert hat. Leider sieht meine Prognose düster aus: Ich denke, dass wir die nächsten negativen Schlagzeilen spätestens in einem halben Jahr lesen werden. . . schauen wir mal. Jürgen Dehnert Volksdorfer Straße 7 Hamburg

26.02.2000: Reitschule fand neue Heimat: Anette Kaiser hat eine neue Heimat für ihre Reitschule gefunden. Die Amateur-Reitlehrerin zieht mit ihren Schulpferden nach Nahe - auf dem Birkenhof an der Segeberger Straße 18 nimmt sie am 1. März den Betrieb auf. Der Wechsel wurde nötig, da sie das angestammte Gelände beim Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein verlassen musste (die NZ berichtete). "Die Inhaber des Birkenhofes waren von der Idee, den Reitsport zu fördern, sofort begeistert", sagt Anette Kaiser

09.08.2000: Die letzte Siegerehrung des 4. Sommerreiturniers auf Hof Nordpol war gerade vorbei, da schmiedete Heiko Bade schon wieder Pläne für das nächste, noch größere Turnier auf seinem Besitz. "Jedes Kuhdorf hat mittlerweile sein eigenes Reitturnier, nur Norderstedt nicht. Warum soll die fünftgrößte Stadt Schleswig-Holsteins nicht auch eine hochkarätig besetzte Veranstaltung auf die Beine stellen können?" Heiko Bade hatte gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Silke Harras das Spring- und Dressurturnier an der Poppenbütteler Straße organisiert. 700 Reiter waren an drei Tagen in den unterschiedlichsten Prüfungen angetreten. Höhepunkt des Sommerturniers war das abschließende Springen der S-Klasse. Das Autohaus Wichert hatte 6000 Mark Preisgeld zur Verfügung gestellt. Der schwere Parcours stellte viele der 28 Teilnehmer vor ernsthafte Probleme. Nur vier Reiter blieben im ersten Umlauf fehlerfrei und erreichten das Stechen. Sieger wurde Karl-Friedrich Matthiessen vom RV Süderholm auf Mi Lord in 34,07 Sekunden. Er kassierte 1200 Mark Preisgeld. "Im kommenden Jahr wollen wir ein Springturnier der schwersten Klasse durchführen. Gekämpft wird dann um den ,Großen Preis der Stadt Norderstedt' - natürlich mit dem entsprechenden Preisgeld", so Heiko Bade. Die Planungen laufen schon jetzt auf Hochtouren, schließlich müssen finanzstarke Sponsoren gefunden werden, die Gewinnsummen in Größenordnungen um 20 000 Mark ermöglichen. Heiko Bade: "Wir sind zuversichtlich, dass wir zusammen mit der Firma ,Norderstedt Marketing' die nötigen Geldgeber finden werden." Das Turnier um den "Großen Preis von Norderstedt" soll alle zwei Jahre stattfinden. Die Sieger des 4. Spring- und Dressurturniers auf Hof Nordpol, Springprüfung, Klasse S* mit Stechen: Karl-Friedrich Matthiessen/Mi Lord (RV Süderholm). Kl. M: Carsten Lauck/Cim Christin (RV Am Bilsbek), Julia Mestern/Cadence (RV Floggensee), Daniel Ostendorf/Donald (RG Böbs), Regina Wieloguzow/Carlota (RV Tangstedt). Kl. L: Nadja Walter/Fanny (RFV Zarpen), Kerstin Remmers/Lancer (Garstedt-Ochsenzoller RFV), Daniel Ostendorf/Gipsy (RG Böbs), Sandra Joost/Lambada (RFV Kirchwerder), Michael Dehnung/Lord-Exstra. Kl. A: Nadja Walter/Fanny (RFV Zarpen), Anja Pohlmann/Karoline (SC Grün-Weiss Bokel), Gesche Annette Krause/Möschenhofs Cordt (RFV Möschenhof). Reitpferdeprüfung: Nicola Rietdorf/Catwalk RFV Kisdorf); Joachim Schönfeld/Doolittle (RG Am Schapbrook). Eignungsprüfung für Reitpferde: Sylvia Johannsen/Ligusta (RV Esingen), Birte Bohnhoff/Coretja (RGS am Hainesch). Standard-Springpferdeprüfung, Kl. M: Jörg Sievertsen/Contus (RV Am Bilsbek). Kl. L: Dirk Eggers/Kirka (PS Granderheide), Peter Busch/Lines (RFV Bargteheide), Carsten Lauck/Chevalier (RV Am Bilsbek), Wulf-Hinrich Hamann/Champ (RV Ahrensburg-Ahrensfelde), Claus-Heinrich Bohlmann/Carthano (Bendestorfer RV Kleckerwald). Kl. A: Peter Busch/Lines (RFV Bargteheide), Miriam Waschatz/Le Fanu (RFV Lasbek). Dressurreiterprüfung, Kl. A: Jessica Fleischer/Fitness (RFV Elmshorn), Sandra Meier/Swiss Nurmi (RV Rehagen Hamburg), Heino Schloh/Alanya (RFSch Kellinghusen), Claudia Wuthe/Imme (RFV Kisdorf). Kl. L: Kristine Jahn/Petschora (RV Tangstedt), Dunja Peters/Wesley (Garstedt-Ochsenzoller RFV). Dressurprüfung Kl. A: Kristina Weber/Waldersee (RFV Neuengörs), Claudia Wuthe/Imme (RFV Kisdorf), Petra Steenbuck/Silvio (RFV Kisdorf), Kristine Jahn/Petschora (RV Tangstedt), Ute Cordts/Gigolo (RFV Wilhelmsburg). Kl. L: Dunja Peters/Wesley (Garstedt-Ochsenzoller RFV), Claudia Wuthe/Imme (RFV Kisdorf), Kerstin Schneider/Daccord (RV Rehagen Hamburg), Jasmin Maul/Farah (RFV Eichengrund-Lentföhrden), Sandra Weber/Spanggards Domptör (PS Granderheide), Ulrike Möller/Merlin (RFV Granderheide), Ulrike Grugel/Barlanjo (Garstedt-Ochsenzoller RFV), Andrea Lutzenberger/Leandtura (RGS Ahrensfelde). Kl. E: Dina Katharaina Witt/L'Cavallino (Hamburger RV), Nora Swoboda/Cara Mia (Garstedt-Ochsenzoller RFV). Stilspringprüfung, Kl. A: Anja Schulze/Agavus (RGS am Hainesch), Sigrid Riemann/Raffaello Santi (RV Rehagen Hamburg), Katharina Berr/Havanna (PSFV Süseler Baum). Kl. E: Dina Katharina Witt/L'Cavallino (Hamburger RV). Kombinierte Prüfung, Kl. E: Dina Katharina Witt/L'Cavallino (Hamburger RV).

22.09.2000: Vielseitigkeit erfordert Flexibilität. Das galt auch für die Reiterinnen und Reiter, die sich auf Gut Wendlohe der Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A um den Hamburg-Cup unterzogen. An zwei Tagen mussten die 36 Starterinnen und Starter eine Dressur- und Springprüfung absolvieren. Hinzu kamen der Geländeritt und die Verfassungsprüfung der Pferde und Ponys. Der fromme Wunsch des Hamburger Reitervereins nach schönem Wetter erfüllte sich allerdings nicht. Dauerregen ließ den Boden beim Geländeritt tief werden, so dass am Ende nur 23 Teilnehmer in die Endabrechnung der beiden Abteilungen kamen. Die übrigen Starter gaben auf. Souveräne Siegerin wurde Katharina-Luise Kate vom Hamburger Schleppjagdverein auf Ballerina. Die 16 Jahre alte deutsche Vizemeisterin der Junioren und EM-Teilnehmerin hatte am Ende nur 30,4 Fehlerpunkte auf ihrem Konto. Die Belohnung für die Schinderei im Schlick: Ein hölzerner Stiefelknecht und der begehrte Wanderpokal des Hamburger Reitervereins. Die größte Konkurrentin war ihre eigene Schwester Lena-Marie (13), die sich mit Hillery und 34,8 Punkten den zweiten Platz sicherte. Die gute Form der beiden jungen Reiterinnen kommt nicht von ungefähr, schließlich trainieren sie oft in Luhmühlen, dem "Mekka" der deutschen Vielseitigkeitsreiter. Die Youngster gehören zudem zum Bundeskader der Nachwuchsreiter. Siegerin in der zweiten Abteilung wurde Kerstin Hefke (Reit- und Fahrverein Kisdorf) auf Zoom-S mit 39,2 Zählern. Rang fünf sicherte sich Verena Jabusch (Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein) auf Salt'n Peper vor ihrer Vereinskameradin Maike Brockhöft und Gin Tonic. Siebte wurde Heinke Kohfahl (RFV Eichengrund-Lentföhrden) mit Graf Zeppelin

13.10.2000: Mit drei überraschend deutlichen Siegen für die Aktiven des Reiterhofs Syltkuhlen endete das 3. Quadrillenturnier auf der hauseigenen Anlage. Den wichtigsten Erfolg verbuchte die gastgebende Equipe in der A-Klasse. Constanze Ahl, Tanja Karg, Daniela Bosse, Tina Reuter, Jörg Sanchez, Barbara Witten, Nicola Wunsch und Sabine Linde sicherten sich Platz eins und qualifizierten sich somit für das Landeschampionat am 14. Oktober in Pinneberg. "Es hat einfach alles wie am Schnürchen geklappt", sagte Barbara Witten, "Neuling" im Team. Der ehemaligen Vielseitigkeitsreiterin war vor dem Start die Nervosität deutlich anzumerken. "Im Hinterkopf hatte ich ein Malheur vom vergangenen Jahr, als sich in einer anderen Quadrille eine Bandage löste und die Pferde gescheut haben, als das weiße Stück Stoff im Dressurviereck lag. Ich habe gewickelt wie ein Weltmeister, damit mir sowas nicht passiert", sagte sie. Die Quadrille lieferte unter der Leitung von Trainerin Britta Steen eine perfekte Kür ab und setzte sich mit 26,13 Punkten deutlich vor dem Stall Renschler (25,50) und dem Haflinger Freundeskreis (25,26) durch. Noch klarer fiel der Sieg für die Syltkuhlener E-Quadrille aus. Skrolan Behnke, Nadine Kruse, Corinna Müller, Saskia Ehlers, Stephanie Hardke, Daniela Wesemann, Stefanie Bünger und Josefin Blodau hatten am Ende 25,03 Zähler auf dem Konto. Der zweitplatzierte Haflinger Freundeskreis lag mit 23,96 Punkten deutlich zurück. Den dritten Erfolg für die Gastgeber, die dieses Turnier gemeinsam mit dem Garstedt-Ochsenzoller RFV veranstalteten, feierten Constanze Ahl und Daniela Busse im Pas de Deux der L-Klasse. Im Pas des Quatre landeten die Starter des Reiterhofs Syltkuhlen auf dem vierten Platz. Sieger wurde hier der RFV Bargteheide; der RV Tangstedt landete auf Platz drei

23.11.2000: In der Reithalle des Hamburger Reitervereins an der Ohechaussee 442 herrschten frostige Temperaturen. Doch das machte den zahlreichen Zuschauern und Dressursportfreunden nichts aus. Sie waren gekommen, um Professor Kurt Albrecht (80) aus Wien bei der Arbeit zuzusehen. Der Österreicher war 15 Jahre lang Leiter der Spanischen Hofreitschule in Wien, in der die berühmten Lipizzanerpferde ausgebildet werden. Zuvor hatte er bereits als Stellvertreter in der Schule viele Jahre mitgewirkt. Zehn Bücher über klassische Reitkunst belegen seine Liebe zum Dressursport. Die Universität verlieh Kurt Albrecht als Anerkennung für seine Dienste die Professur. Hans-Ulrich Plaschke, Abgeordneter der "Persönlichen Mitglieder" der Reiterlichen Vereinigung FN, war stolz, dass der rüstige Dressurlehrer Norderstedt einen Besuch abstattete. Zehn Dressurreiter der S-Klasse waren dem Aufruf gefolgt und erhielten von Kurt Albrecht kostenlosen Unterricht. Die Zuschauer waren gespannt, wie er seine Philosophie, bei völliger Losgelassenheit von Pferd und Reiter Reitkunst auf höchstem Niveau zu erreichen, vermitteln wollte. Mit seinem Charme und dem typischen "Wiener Schmäh" zog Kurt Albrecht die Besucher in seinen Bann. Die meisten Vierbeiner reagierten ruhig und gelassen auf die Zurufe des Dressurlehrers. Sehr angetan von Kurt Albrechts spezieller Art, Pferde und Reiter für sich zu gewinnen, waren auch die meisten Aktiven. "Ich war wirklich davon überrascht, was mein Pferd alles kann. Ich hätte das nie gedacht und bin total begeistert", sagte Marianne Moetefindt aus Buchholz. Während sie in den Genuss dieses ganz besonderen Dressurunterrichts kam, hatte ein anderer großes Pech. Dressurreiter Wieger de Boer wurde schon auf dem Abreiteplatz von einem Pferd geschlagen. Der Garstedter musste mit Verdacht auf Beinbruch ins Krankenhaus - für ihn war der Tag nun wirklich alles andere als erfreulich verlaufen. Kurt Albrecht indes setzte sich nach seinem Besuch in Norderstedt wieder in den Zug nach Wien. "Es hat mir großen Spaß gebracht, auch wenn nicht alle Pferde das gemacht haben, was sie sollten", sagte Albrecht abschließend. Hans-Ulrich Plaschke überreichte dem Gast noch ein Präsent und war ebenfalls hochzufrieden mit dem Verlauf des Nachmittags. Er selber war zuvor auf der Versammlung der "Persönlichen Mitglieder" der FN zum Delegierten Hamburgs gewählt worden und hatte so doppelten Grund zur Freude. "Traurig ist allein, dass Wieger de Boer dieses Missgeschick passiert ist. Er wird wohl längere Zeit ausfallen."

01.03.2001: Tradition verpflichtet - das gilt auch für den Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein. "Ich weiß gar nicht, wie oft wir unser Rekordhochspringen durchgeführt haben. Das muss schon bis in die 60er-Jahre zurückgehen", sagte Clubchef Claus Remmers. Vollständige Aufzeichnungen gibt es leider nicht. Erst 1983 findet sich in der Vereinschronik mit Siegfried Kluth ein erster Sieger. 1992 hieß der Gewinner Eckhard Bentzien (RFV Neuenfelde); 1,95 Meter reichten ihm damals zum Sieg. Nur fünf Zentimeter weniger übersprang Bentzien auf Juniors Fabius in diesem Jahr und sicherte sich damit erneut Platz eins. Sein schärfster Konkurrent Peter Wolf (RFV Meckelfeld) schaffte mit Luksor die gleiche Höhe, hatte am Ende aber mehr Fehlversuche. Den Zuschauern wars egal. Sie erfreuten sich an den Sprungleistungen aller fünf teilnehmenden Paare, auch wenn die eine oder andere Stange zu Bruch ging. Hauptsache, die Vierbeiner und ihre Reiter blieben unversehrt. Im vergangenen Jahr fand kein Turnier beim Garstedt-Ochsenzoller RFV statt. 2001 soll dagegen möglicherweise noch ein zweiter Wettbewerb folgen. "Wir sind noch am überlegen, ob und wann die nächste Veranstaltung in Garstedt ausgerichtet wird", so Pressesprecher und Mitorganisator Gunnar Löwe, "die Querelen um den Verein und das Gelände sind bereinigt. Jetzt können wir wieder loslegen." Mit dem Verlauf des Hallenturniers war Löwe rundum zufrieden. Insgesamt 600 Starts verzeichnete der GORFV in elf Dressur- und Springprüfungen. Einzige Siegerin des gastgebenden Vereins war Corinna Hillebrandt auf Damiani. Sie siegte in der Dressur-Kür der Klasse A. Die Sieger des Hallenturniers des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins, Rekordhochspringen: Eckhard Bentzien/Juniors Fabius (RFV Neuenfelde). Springpferdeprüfung, Klasse L mit Stechen: Konrad Wolf/Oktet (RFV Meckelfeld). Klasse A: Julia Mestern/Schorsch (RV Floggensee). Springprüfung, Klasse A: Birthe Schünemann/Halifax (RFV Hohenweststedt); Julia Mestern/Imagine (RV Floggensee); Sven Thölke/Finale (RFV Zarpen). Stilspringprüfung, Klasse A: Katrin Schneede/Curico (RV Vorwärts Rickling). Dressurprüung, Klasse M: Mathias Oben/Ladino (RFV Estetal). Dressurprüfung, Klasse L (Kandare): Sina-Christin Joesten/Brooklands (RTC Ditmarsia). Dressurprüfung, Klasse A (Kür): Corinna Hillebrandt/Damiani (Garstedt-Ochsenzoller RFV). Dressurreiterprüfung, Klasse A: Ginny Brenneke/Mysterious Fighter (RFV Wedel). Führzügelwettbewerb: Leonie Dreher/Big Whopper und Sina Niedostatek/Trixi (Garstedt)

29.03.2001: "Alles bestens, alles prima", sagte Heiko Bade zufrieden nachdem der letzte Wettbewerb des zweitägigen Dressurturniers auf Hof Nordpol reibungslos über die Bühne gegangen war. Der Turnierchef und Inhaber des Reiterhofs hatte zwei Tage harte Arbeit hinter sich. Mit insgesamt 360 Nennungen war das Dressurturnier des an der Poppenbütteler Straße ansässigen SV Friedrichsgabe gut besetzt. In den Klassen E bis L standen elf Prüfungen auf dem Programm, der Abschluss war die kombinierte Dressur der Klasse L. Hier sicherte sich Anja Wiechern vom RV Oststeinbek-Havighorst auf Classik Copperfield den Sieg mit 664 Punkten. Abteilungssiegerin in der Dressurprüfung der gleichen Klasse wurde Marion Binder auf Sabrina (RFV Kisdorf Henstedt-Ulzburg) mit der Wertnote 7,3. Im Gesamtklassement belegte sie damit Rang zwei. Zweite wurde auch Meike Adam vom RV Tangstedt auf Amadeus in der L-Dressurreiterprüfung. Platz eins in der Dressurprüfung der Klasse A sicherte sich Corinna Hillebrand (Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein). Am kommenden Wochenende soll nun an gleicher Stelle ein Springturnier - ebenfalls in den Klassen E bis L - stattfinden. Doch Heiko Bade ist vorsichtig. "Es kann genau so gut passieren, dass wir das Turnier absagen müssen. Sollte in Schleswig-Holstein irgendwo ein Verdacht auf Maul- und Klauenseuche aufkommen, sind laut gesetzlicher Vorschrift alle Tiertransporte ab sofort verboten." Die Folge: Da Pferde als Überträger fungieren können, dürften auch sie dann nicht mehr ihren Heimathof verlassen. Renate Merl, Leiterin der Meldestelle auf Hof Nordpol, weiß um die Problematik: "Wir sitzen hier auf Abruf. Der Anruf vom Tierarzt kann ja jeden Tag kommen. Hoffentlich bleiben wir verschont."

18.05.2001: Beim Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein an der Niendorfer Straße war Prüfungstag. Eingefunden hatten sich 15 Reiterinnen und Reiter, die die Prüfung für die diversen Reitabzeichen bestehen wollten. Das kleine bronzene Abzeichen, das zur Teilnahme an Wettbewerben der Klasse E berechtigt, bekam Karina Koch verliehen. Die Prüfung zum großen bronzenen Abzeichen legten Sally Wiegreffe, Corinna Müller, Gitta Hünert, Alexander Loop, Aliosa Kohl, Paula de Boer, Antje Lüdemann und Karina Koch (alle GORuFV), Cecile Wagner (RV Friedrichshulde), Sabine Reimers-Mortensen (RV Lutzhorn) und Carmen Jöhnck (RV Bilsbek) ab. Das silberne Reitabzeichen bekamen Anja Gerkens (RFV Pinneberg), Sina-Christin (RTC Ditmarsia) und Ragna Debats (GORuFV) überreicht. Alle drei bestanden die Prüfungen mit Bravour, Ragna Debats erzielte die beste Note im Springen

09.06.2001: "Einige haben mich für verrückt erklärt, aber ich bin mir sicher, dass die Entscheidung richtig war", sagt Dressurreiter Wieger de Boer, der neue Besitzer der Reitanlage des Garstedt-Ochsenzoller Reitvereins (GORFV). Ein Jahr lang war der gebürtige Niederländer Pächter der Stallungen an der Niendorfer Straße. Nun hat er sie ganz übernommen. Mit rund 300 000 Mark war der Reitverein, der das Gelände von der Stadt Norderstedt gepachtet hatte, verschuldet. Der Umzug von Wieger de Boer, der vorher gemeinsam mit Carsten Lauck in Pinneberg als Ausbilder tätig war, soll den GORFV wieder zu einem Mekka des Turniersports werden lassen. "Ich möchte, dass Norderstedt wieder Trainingszentrum für den Dressursport wird. Der GORFV ist ein traditionsreicher Verein und genoss früher einen guten Ruf. Das soll bald wieder so sein", so der 47-jährige Berufsreiter. Er selber wird auf dem schon teilweise sanierten Gelände Unterricht erteilen. Ihm zur Seite steht mit Ragna Debatz eine Bereiterin, hinzu kommen vier Lehrlinge. Rückendeckung erhält Wieger de Boer auch von Ehefrau Judith. "Ohne ihre Unterstützung würde ich das hier nicht machen", sagt de Boer. Der Vater von drei Kindern ist ein Pferdenarr. "Ich kann bis zu zwölf Stunden im Stall verbringen. Das ist für mich selbstverständlich. Dabei stamme ich eigentlich nicht aus einer Reiterfamilie", erzählt der erfolgreiche S-Dressursportler. Der Zufall brachte ihn als Zwölfjährigen zum ersten Mal in Kontakt mit den Vierbeinern. "Mein Vater hat damals im Krankenhaus gearbeitet. Ein Pferdezüchter hatte einen Unfall und wurde eingeliefert. Nachdem er wieder gesund war, bot er meinem Vater an, uns Kindern Reitunterricht zu erteilen." Mit Springreiten hatte de Boer nie viel am Hut. "Ich hatte Angst davor. Trotzdem war meine Reitleidenschaft geboren und ich wusste bald, dass ich Berufsreiter werden wollte", erzählt er. Mit 21 Jahren machte de Boer seine Bereiterprüfung. Anschließend musste er zum Militärdienst einrücken. Glücklicherweise war er in der Nähe von Soltau stationiert. "Ich bin mindestens zweimal pro Woche nach Halstenbek gefahren, wo ich als Bereiter gearbeitet habe." Mit 25 Jahren machte de Boer seine Reitlehrerprüfung und war anschließend erstmals als Betriebsleiter in Wedel tätig. "Ich habe immer gedacht, das wäre mein Traum. Aber jetzt bin ich Stallbesitzer und wirklich am Ziel meiner Wünsche", schwärmt der Neu-Norderstedter. Nun wartet viel Arbeit auf die GORFV-Crew, bevor im kommenden Jahr endlich wieder ein großes Reitturnier an der Niendorfer Straße stattfinden wird. Wieger de Boer startet immer noch für den Reitverein Rehagen Hamburg. "Aber ich bin natürlich schon Mitglied im GORFV", sagt er schmunzelnd

17.10.2001: Mit einem vereinsinternen Reitertag feierte Wieger de Boer eine gelungene Turnierpremiere als Chef des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins. Neun Dressur- und Springprüfungen der Klassen E und A sorgten für einen kurzweiligen Nachmittag auf der sanierten Reitanlage. "Wir beginnen jetzt hoch motiviert mit der Organisation des Hallenturniers, das im Februar stattfinden wird. Dann soll die Reitanlage vollkommen fertig gestellt sein", so Pressesprecher Gunnar Löwe. Die Sieger des Reitertages:Rebbekka Ehlers, Eike Remmers (Ponyführzügelwettbewerb), Johan Tehrani (Ponyreiter-Wettbewerb), Isabell Teube (Komb. Prüfung und Dressurprüfung Kl. E), Lea von Manteuffel (Caprilli-Test), Björn Claus (Stil-Springprüfung, Kl. E), Paula de Boer (Kombinierte Wertung, Kl. E), Petra Mast (Dressur, Kl. A), Karina Koch (Springprüfung, Kl. A). (pam)

21.02.2002: Der Garstedt-Ochsenzoller-Reit- und Fahrverein richtet von Freitag, 22. Februar, bis Sonntag (24. Februar) auf der komplett renovierten Anlage an der Niendorfer Straße 26 ein Hallenreitturnier aus. Die Wettbewerbe beginnen am Freitag um 13 Uhr mit einer Dressurprüfung der Klasse L. Höhepunkt der Veranstaltung ist das L-Springen mit Stechen, das am Sonntag um 17.30 Uhr stattfindet

01.03.2002: Anne Pamperin Norderstedt Auf das traditionelle Sommerturnier des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins müssen Pferdesportfans in diesem Jahr noch verzichten. Die frisch renovierte Anlage an der Niendorfer Straße konnte beim Hallenturnier des GORFV allerdings schon begutachtet werden. Besuchern und Aktiven bot sich ein ganz neues Bild. Helle, moderne Stallungen und zwei neue Reithallen stießen auf positive Resonanz. "Wir sind zwar noch nicht ganz fertig, aber das Wichtigste ist geschafft", so Wieger de Boer, der Besitzer der Reitanlage. Fast alle Boxen sind vermietet. "Jetzt kommt noch ein Pferdesolarium hinzu, und im Jahr 2003 soll hier wieder das große Sommerturnier stattfinden", so de Boer. Er hatte alle Hände voll zu tun. Zum einen feuerte er Tochter Paula beim Springwettbewerb an, zum anderen war er beim Präparieren des Hallenbodens auf seinem Trecker im Einsatz. "Das Rekordhochspringen wird nicht mehr ausgetragen. Das ist nicht mehr zeitgemäß und auch zu gefährlich. Dafür gibt es andere unterhaltsame Wettbewerbe wie das Stafettenspringen", sagte GORFV-Pressesprecher Gunnar Löwe. Das Siegerduo Ralf und Florian Hering kam vom Reitverein Tangstedt. Zufrieden war auch Claus Remmers, Vorsitzender des GORFV. Seine Kinder Eike (6) und Gina-Theres (8) sicherten sich jeweils Platz eins im Führzügelwettbewerb. DIE SIEGER Dressurreiterprüfung, Klasse A: Ginny Brenneke/Mysterious Fighter (RFV Wedel), Alina Lange/Chesterfield (RV Rehagen); Dressurprüfung, Kl. A, Kür: Sophie von Bardeleben/Laroc (RV Tangstedt); Dressurprüfung, Kl. L, Kandarre: Ragna Debats/Cairo (GORFV), Katrin Maassen/Lerona (GORFV), Sina Kristin Joesten/Brooklands Moonwalker (RTC Ditmarsia); Dressurprüfung, Kl. M: Marie-Theres Schleiss/Grandjur (RV Rehagen), Ragna Debats/Cairo (GORFV); Stilspringprüfung, Kl. A: Mareike Lang/Leonrado (RFV Zarpen), Niklas Drumm/Dolce Vita (RV Rehagen); Springprüfung Kl. A: Sven Thölke/1st Josie (RFV Zarpen), Niklas Drumm/Dolce Vita (RV Rehagen), Sabine Lotz/Linus (GORFV); Springprüfung, Kl. L mit Stechen: Sven Thölke/1st Josie (RFV Zarpen); Springpferdeprüfung, Kl. A: Christina Franke/Stockinger (RFV Rausdorf); Stafettenspringen, Kl. A: Ralf Hering/L.A. und Florian Hering/Ramzes (beide RV Tangstedt); Dressurpferdeprüfung, Kl. A: Karina Barnbok-Koch/Calypton (GORFV), Pony-Führzügelwettbewerb: Gina-Theres Remmers/Lotta und Eike Remmers/Lotta (beide GORFV).

19.07.2002: Norderstedter Springreiter gewinnt in Lentföhrden sein zehntes S-Turnier. 0 Lentföhrden. Jacob van der Walle musste bis zum Schluss zittern. Doch dann war klar, dass der Norderstedter das abschließende S -Springen beim Reit- und Fahrturnier in Lentföhrden gewinnen würde. Er hatte mit seiner Stute Cora Ly M im Stechen eine Zeit von 43,37 Sekunden vorgelegt. Letzter Starter war Carsten-Otto Nagel, der auf Elwood zwar wie der Teufel ritt, für den Parcours aber 43,49 Sekunden benötigte. Jacob van der Walle hatte gleich zwei Gründe zum Feiern. Er setzte er sich als einer der wenigen Amateure im Teilnehmerfeld gegen Profi-Reiter wie Carsten-Otto und Tjark Nagel, Thiess Luther sowie Samantha Lam durch. Außerdem war dieser Triumph sein zehnter Sieg in einem S-Springen. "Darauf habe ich fast zwei Jahre gewartet", sagte der Norderstedter überglücklich. Auch der Nachwuchs aus dem Kreis Segeberg präsentierte sich in Lentföhrden in guter Form. Allen voran Andre Schröder, der Sohn von Springreiter Dirk Schröder. Der Zwölfjährige gewann eine Stilspringprüfung der Klasse A vor Petra Most vom Garstedt-Ochsenzoller-RFV und wurde Zweiter in der L-Stilspringprüfung. Der Norderstedter Markus Brose (17) wurde im S -Springen 13. ERGEBNISSE Stilspringprüfung Klasse L : 1. Kerstin Hefke/Zoom-S (RRV Lockstedter Lager), 2. Andre Schröder/Candiavolo (RFV Eichengrund-Lentföhrden), 3. Jessica Rüping/Chico (RV Breitenburg). Standard-Springpferdeprüfung Klasse L, Leistungsklasse 3 bis 5 : 1. Riad Landoulsi/Calle Blomquist (RV Waltrop), 2. Siegfried Kludt/Calino (Nordd. und Flottbeker RV), 3. Peter Garbella/Romeo (Nordd. und Flottbeker RV). LK 1+2 : 1. Thomas Voss/Carloni (RFV Höllnhof), Ove Asmussen/Little Moon (RV Breitenburg), 2. Bernhard Porten/La Piko Son (RV am Bilsbek), Beritt Leske/Larina (RV am Wittensee), 3. Volkert Naeve/Maja (RV am Wittensee), Dirk Ahlmann/Marlone (TRSG Holstenhalle-Neumünster). Standard-Springpferdeprüfung, Klasse M, LK 3+4 : 1. Siegfried Kludt/Willy (Nordd. und Flottbeker RV), 2. Kim Andersen/Adriana (RV Süderlügum), 3. Eva Nöbauer/Calmiro (RFV Kisdorf), Riad Landoulsi/Calle Blomquist (RV Waltrop). LK 1+2 : 1. Bernhard Porten/La Piko Son (RV am Bilsbek), Lars Andersen-Bak/Julio (RFV Elmshorn), 2. Carsten-Otto Nagel/Lerona (RFV Moorhof), Ove Asmussen/Charmeur (RV Breitenburg), 3. Bernhard Porten/Classic Dream (RV am Bilsbek), Beritt Leske/Larina (RV am Wittensee). Stilspringprüfung Klasse A : 1. Andre Schröder/Candiavolo (RFV Eichengrund-Lentföhrden), Christin Stark/Matchless Murphy (RV Rehagen), 2. Petra Most/Lancer (Garstedt-Ochsenzoller RFV), Rebekka Koehne/Grünhofs Inchinchua (RV Rehagen), 3. Katrin Stolz/Kremona (RFV an der Bramau), Erja Aholainen (Förderkreis Fahrsport SH/HH). Springprüfung Klasse L, Junioren und Jungen Reiter : 1. Christin Stark/Matchless Murphy (RV Rehagen), 2. Jessica Rüping/Chico (RV Breitenburg), 3. Jan Böning/Cher (RFV Langwedel-Pohlsee). Klasse L, Reiter und Senioren : 1. Josef Mokricka/Cordelabryere (Schubyer RV), Siegfried Kludt/Summerspy (Nordd. und Flottbeker RV), 2. Josef Mokricka/Ladalko (Schubyer RV), Kim Andersen/Willa (RV Süderlügum), 3. Christopher Pöls/Fillette Pinta und Latin Lover (HH-Wntorfer RV), Miguel Torres Garcia/Jerez (RFV an der Talmühle-Havekost). Springprüfung Klasse M : 1. Dieter Mehrens/Sugar-Ray Robinson (TRSG Holstenhalle-Neumünster), 2. Siegfried Kludt/Summerspy (Nordd. und Flottbeker RV), 3. Michael Kock/Lord Liliput (RFV Schlamersdorf). Zwei-Phasen-Springprüfung Klasse M : 1. Jan Meves/Granate (TRSg Holstenhalle-Neumünster), Gunnar Röer/Camaro (RV Klausdorf), Dirk Schröder/Pantanal (Eichengrund-Lentföhrden), 2. Dieter Mehrens/Sugar-Ray Robinson (TRSG Holstenhalle-Neumünster), Daniel Heuer/Cilento (RFV Eichengrund-Lentföhrden), Janne-Friederike Meyer (TRSG Holstenhalle-Neumünster), 3. Volkert Naeve/Kairo (RV am Wittensee), Ingo-Heinz Hirrle/Jumpin Jack (Fehmarnscher RRV), Bernhard Porten/Fit (RV am Bilsbek). Springprüfung Klasse M : 1. Ivonne Carstensen/Lollipopp (RV Obere Arlau), Tjark Nagel/Adonis (TRSG Holstenhalle-Neumünster), Samantha Lam/Lerano (RSV Lübeck-Wulfsdorf), Thiess Luther/Chara-Mia (TG Stall Birkenhof Preetz), Lars Bak Andersen/Carry (RFV Elmshorn), 2. Thorsten Wittenberg/Contendor (RFV Rausdorf), Tjark Nagel/Kymba (TRSG Holstenhalle-Neumünster), Lars Bak Andersen/Baldini (RFV Elmshorn), Ove Asmussen/Champion (RV Breitenburg), Janne-Frederike Meyer (TRSG Holstenhalle-Neumünster), 3. Stefan Putter/Adriana (RFV Wedel), Thomas Lehmann/Sherwood (RV Ahrensburg-Ahrensfelde), Samantha Lam/GK Kalinka (RSV Lübeck-Wulfsdorf), Harm Sievers/Cervinia (RFV Husberg), Sebastian Bockholt/Caldato (RV Rehagen). Springprüfung Klasse S : 1. Tjark Nagel/Mullins (TRSG Holstenhalle-Neumünster), 2. Jörg Sievertsen/Finess (RV am Bilsbek), 3. Janne-Frederike Meyer/Cover me (TRSG Holstenhalle-Neumünster). Springprüfung Klasse S mit Stechen : 1. Jacob van der Walle/Cora Ly M (RV Rehagen), 2. Carsten-Otto Nagel/Elwood (RFV Stall Moorhof), 3. Thomas Voss/Comtessa (RFV Höllnhof, Schülp).

13.08.2002: Der Norderstedter Jacob van der Walle gewinnt das mit 2000 Euro dotierte S-Springen. 0 Norderstedt. Den Regenschirm brachten Bürgermeister Hans-Joachim Grote und Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl zum 5. Spring- und Dressurturnier auf Hof Nordpol vorsichtshalber mit. Und wie 2001 tröpfelte es zu Beginn des abschließenden S-Springens. Doch Turnierleiter Heiko Bade und sein Team brachten auch die letzte Prüfung der dreitägigen Veranstaltung und die Siegerehrung über die Bühne. Den Sieg und 700 Euro Preisgeld sicherte sich Lokalmatador Jacob van der Walle auf Cora Ly M. Im Stechen blieb der Garstedter fehlerfrei. Er verwies mit 46,01 Sekunden den favorisierten Carsten Otto Nagel (49,06) auf den zweiten Rang. Nachdem Heiko Bade im vergangenen Jahr ein hoch dotiertes Springturnier auf die Beine gestellt hatte, auf Grund der geringen Zuschauerresonanz aber finanzielle Einbußen hinnehmen musste, griff der Juniorchef der Reitanlage diesmal auf ein bewährtes Konzept zurück. Dressur- und Sprungturniere aller Klassen lockten gepaart mit Showeinlagen an drei Tagen 5000 Zuschauer an. Höhepunkt des Turniers war das Flutlichtspringen der Klasse S. "Die Leute wollen unterhalten werden, dafür sind solche Prüfungen natürlich ideal. Es waren sicher 2500 Zuschauer da", so Heiko Bade zufrieden. In 60 Sekunden mussten die Reiter möglichst viele Hindernisse überspringen, die unterschiedlich viele Punkte einbrachten. Sieger in der "Jagd um Punkte" wurde Rasmus Lüneburg (RFV Uetersen) mit Kim. Er hatte am Ende 1240 Zähler auf seinem Konto und erntete den verdienten Beifall des Publikums. 50 Helfer vom Hof Nordpol und der Reitsparte des SV Friedrichsgabe sorgten für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Insgesamt 15 000 Euro Preisgeld lockten zudem Stars wie Carsten-Otto Nagel und Karsten Huck nach Norderstedt. "Selbst wenn überhaupt keine Zuschauer gekommen wären, hätten die Startgelder die Kosten gedeckt", sagte Heiko Bade, "dass so viele Besucher da waren, ist natürlich besonders erfreulich." DIE SIEGER Standard-Springpferdeprüfung, Klasse A : Manuela Schweizer/Chalen (RFV Trittau), Manuela Kisse/Liberria (RFV Lutzhorn), Rasmus Lüneburg/Alcando (RFV Uetersen), Bernd Mohr/Milla Marina (RFV Pinneberg); Klasse L : Mikko Piirala/Luca (RFV Stall Moorhof), Manuela Kisse/Kira Bell (RFV Lutzhorn), Niclas Aaroma/Madleen (RFV Kisdorf); Klasse M : Thorsten Wittenberg/Ammagedon (RFV Rausdorf). Springprüfung, Klasse A : Marion Kohrt/Corde Lepanto (RGS am Hainesch), Esther Voss/Dadiva (Norddeutscher und Flottbeker RV), Hauke Lübker/Chablis (RFV Rausdorf); Klasse L : Nadja Walter/Fanny (RFV Zarpen), Petra Most/Lancer (Garstedt-Ochsenzoller RFV); Klasse M : Niclas Aaroma/Widmark (RFV Kisdorf), Thorsten Wittenberg/Contendor (RFV Rausdorf), Stephanie Cordugas/Rockabilly (RV Breitenburg), Gaby Bauerfeld/Ingles (RFV Elmshorn), Jessica Morgenroth/Lafitte (RSV Krummesse). Kl. S mit Stechen : Jacob van der Walle/Cora Ly M (RV Rehagen). Flutlichtspringen, Kl. S , "Jagd um Punkte" : Rasmus Lüneburg/Kim (RFV Uetersen). Stilspringprüfung, Klasse A : Berit Schierholz/Solitär (RV Ahrensburg-Ahrensfelde), Kerstin Kahlke/Cordo (RFV Uetersen), Esther Voss/Dadiva (Nordd. und Flottbeker RV); Klasse L : Freya von Buchwaldt/Wenzhou (Nordd. und Flottbeker RV), Stephanie Cordugas/Rockabilly (RV Breitenburg), Kati Lekander/Charisma (RFV Kisdorf). Reitpferdeprüfung ohne Material : Gabriele Sellmann/Excora (RV Bad Schwartau). Eignungsprüfung für Reitpferde : Imke Arnscheid/Ryke (PS Granderheide), Gaby Döring/Escalido (PS Granderheide). Dressurreiterprüfung, Klasse A : Berit Schierholz/Flemming (RV Ahrensburg-Ahrensfelde), Julia Geyer/Richelieu (RFV Hoisdorf), Meike Hensen/Annalena (RV Tangstedt), Annika Quint/Display (RFV Borgstedt); Klasse L : Eva-Maria Albrecht/Jasper Caesario (RFV Kisdorf), Britta König/Wisconsin (Garstedt-Ochsenzoller RFV), Maren Kullik/Rouven (RFV Rausdorf); Klasse M : Nina Goldacker/Waykiki (RV Rehagen), Anne-Kathrin Möbius/Schimanski (Tangstedter RZV), Sabine Renschler/Laury (RFV Elmshorn). Dressurprüfung, Klasse A : Solveig Detert/Lucy-Linn (RV Rehagen Hamburg), Claudia Kleicke/Sunny Boy (RV Rehagen), Nicoletta Gavar/Davinja (RV Rehagen); Klasse L : Bettina Ruhl/Walesko (RV Bad Schwartau), Wiebke Soor/Alabaster (PS Granderheide), Iris Schoer/Don Negro (RFV Sieker Berg), Claudia Kleicke/Sunny Boy (RV Rehagen), Monika Vogel/Green Day (RC Alsterquelle), Talina Peiser/Dotty Malone (RV Birkenhof), Marisa Böttger/Amadeus (RFV Neuengörs), Katharina Stern/Dundee (RFV Bargteheide).

14.09.2002: Norderstedt ist die "pferdefreundlichste Stadt Deutschlands". Hier gibt es etwa 2500 Pferde. 0 Norderstedt. Norderstedt kann sich mit einem neuen Prädikat schmücken: Die Stadt ist die pferdefreundlichste in Deutschland - diesen Titel müssen sich die Norderstedter allerdings mit neun Städten und Gemeinden teilen. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung hat in einer Feierstunde in der Reitermetropole Warendorf darauf verzichtet, unter den zehn Bewerbern weiter zu differenzieren. "Das wäre ungerecht und nicht im Sinne der Auszeichnung", sagte Hans-Ulrich Plaschke vom Reiterverband, als die Auszeichnung auf der Reitanlage de Boer in Norderstedt präsentiert wurde. Die schwere Bronzetafel soll einen Ehrenplatz im Rathaus bekommen. Norderstedt war automatisch fürs Finale qualifiziert, da die Stadt im Jahr 2000 zum Landessieger gekürt worden war. Das Prädikat "Pferdefreundliche Gemeinde" wird an solche Städte und Gemeinden vergeben, die "Pferdesport und Pferdezucht als vielgestaltige kulturelle, naturverträgliche und naturverbundene Bereicherung des Gemeinlebens fördern". Die Stadt engagiert sich mehrfach für die Reiter: . Im Stadtgebiet gibt es 44 Kilometer Reitwege, 29 Kilometer verlaufen in der Natur, 15 Kilometer entlang von asphaltierten landwirtschaftlichen Wegen bzw. Nebenstraßen. In den 80er-Jahren wurden neue kombinierte Fuß- und Reitwege angelegt, um den Konflikt zwischen Reitern und Spaziergängern aufzulösen. Das Netz wurde nach Süden an die Wege im nördlichen Hamburg und nach Norden an die Wege im Rantzauer Forst angeschlossen. Während inzwischen auch Reiter aus Hamburg, Bönningstedt, Hasloh und Quickborn im Westen Norderstedts unterwegs sind, profitieren Norderstedter Reiter im Osten von den Wegen im Tangstedter Forst, in Duvenstedt und den Alsterniederungen. . Jugendliche Mitglieder in den Reitvereinen bekommen insgesamt 9700 Euro Zuschüsse pro Jahr aus dem städtischen Haushalt. . Die Stadt zahlt an die Vereine mit eigenen Anlagen jährlich 15 500 Euro für die Pflege der Reitanlagen. . Jedes Jahr tauscht die Stadt 900 Kubikmeter Sand auf den Reitwegen aus - der Sand stammt von den Spielplätzen, auf denen die Sandkisten regelmäßig neu befüllt werden. Doch auch die Züchter, Vereine und Landwirte engagieren sich. Die Folge: In Norderstedt gibt es rund 2500 Pferde, die fünf Reitvereine bringen es auf 1600 Mitglieder, von denen 65 Prozent unter 18 sind. Es gibt 17 Reitanlagen mit mehr als 30 Pferden, dazu viele kleinere Anlagen. Mit durchschnittlich 31,2 Pferden pro 100 Hektar ist die Zahl zehnmal so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Und der Pferdesport ist eine Wachstumsbranche: "Der Zuwachs liegt bundesweit bei sechs bis acht Prozent im Jahr", sagte Plaschke. "Dass wir die Auszeichnung auf der Reitanlage de Boer präsentieren, ist kein Zufall", sagte Bürgermeister Hans-Joachim Grote. Auf dem Gelände des Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrvereins lag die Wiege des Reitsports in Norderstedt. Der langjährige Vorsitzende Willi Remmers habe früh die Zeichen erkannt und Reitwege anlegen lassen. Noch immer ist der 86 Jahre alte Pferdefan als Züchter aktiv, fährt in seiner Kutsche die Wege ab und gibt der Stadt Tipps. Und ein zweiter Mann habe großen Anteil am Aufstieg Norderstedts zur Pferdemetropole: Der renommierte Dressurreiter Wieger de Boer übernahm im Jahr 2000 die sanierungsbedürftige Anlage des in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Traditionsvereins und machte sie wieder zu einem anerkannten Trainingszentrum für Dressurreiter. PFERDESTEUER ist vom Tisch. Die Stadt ist von ihrem Plan abgerückt. Norderstedt braucht Geld. Da kam die Stadtverwaltung auf die Idee, eine Pferdesteuer zu kassieren und damit die Löcher im städtischen Haushalt zu stopfen. Anfang des Jahres wurden die Überlegungen bekannt, sie führten zu Aufruhr unter den Reitern. Bürgermeister Hans-Joachim Grote sagt in einem NZ-Interview, was aus den Plänen geworden ist. NZ: Bei den vielen Pferden und Reitern in Norderstedt bietet sich eine solche Steuer förmlich an. Wird sie eingeführt? Hans-Joachim Grote: Nein, wir haben uns von der Pferdesteuer aus unterschiedlichen Gründen endgültig verabschiedet. Die Steuer war ja letztlich auch nur ein möglicher Denkansatz aus dem 100-Punkte-Plan zur Haushaltskonsolidierung. NZ: Welche Gründe sprechen gegen die Pferdesteuer? Grote: Zum einen ist es enorm schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, die Pferde in steuerpflichtige und nicht steuerpflichtige zu unterscheiden. Wann ist ein Pferd ein Schulpferd, ein Arbeitstier oder ein Reitpferd? Wer soll und kann überprüfen, ob die Angaben der Besitzer stimmen? Außerdem müssten die Vierbeiner, für die eine Steuer erhoben würde, entsprechend gekennzeichnet werden. Auch das ist schwierig. Insgesamt lautet das Fazit unserer Überlegungen: Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. NZ: Haben Sie auch wirtschaftliche Überlegungen davon abgehalten, eine Pferdesteuer zu erheben? Grote: Natürlich haben sich der Reitsport und die Pferdehaltung zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in der Stadt entwickelt. Das gilt nicht nur für diejenigen die direkt damit zu tun haben wie Trainer, Vereine und Landwirte, die die Pferde beherbergen und Arbeitsplätze schaffen. Die Reiter lassen Geld in der Stadt, wenn sie in den Restaurants essen und trinken oder sich in Norderstedt mit Zubehör für ihr Hobby eindecken

03.03.2003: Jacob van der Walle wurde für seine herausragenden Leistungen bei Springturnieren ausgezeichnet. 0 Norderstedt. Jacob van der Walle hatte eine Gänsehaut. 3000 Menschen applaudierten ihm, als er während des internationalen Turniers der Springreiter in Neumünster das Goldene Reiterabzeichen verliehen bekam. Reitsportler erhalten diese Ehrung von der Reiterlichen Vereinigung erst dann, wenn sie 25 Podiumsplatzierungen, davon mindestens zehn erste Ränge, bei Wettkämpfen der schwersten Kategorie, der S-Klasse, erreicht haben. Als einzigem Amateur in Schleswig-Holstein gelang dies nun dem 44 Jahre alten Norderstedter - eine herausragende Leistung. "Die Freude ist umso größer, weil ich diese Erfolge trotz meiner beruflichen Verpflichtungen erringen konnte", so van der Walle, der im Vertrieb eines Kosmetikkonzerns arbeitet. Fünf Pferde trugen ihn zu seinen Siegen. Auf dem Rücken von Cora Ly, einer zwölf Jahre alten westfälischen Stute, gewann er 2002 den "Großen Preis von Norderstedt" und feierte so bereits den elften Triumph bei einem Turnier der S-Klasse. "Eine junge Dame aus der Nachbarschaft kümmert sich täglich um Cora Ly", so van der Walle. "Ich trainiere zwei- bis dreimal pro Woche." Dies sei eigentlich viel zu wenig. Aber seine Frau und die zwölf und 14 Jahre alten Söhne dürften schließlich nicht zu kurz kommen. "Meine Kinder haben mit dem Reiten leider nichts am Hut, aber das kann ja noch kommen", meint Jacob van der Walle. Er selbst fand mit zehn Jahren zum Reiten, als er einen "Schnupperkursus" auf einem Pony absolvierte. Mit 13 Jahren nahm van der Walle erstmals an den Hamburger Meisterschaften teil, die er als Jugendlicher gleich dreimal für sich entscheiden konnte. Bei diversen deutschen Titelkämpfen und Europameisterschaften ging er ebenfalls an den Start. Bezeichnenderweise trug sein damaliges Erfolgspferd den schönen Namen Wunderkind. Zu Jacob van der Walles Lehrmeistern zählten Ex-Nationaltrainer Herbert Meyer und Claus Remmers, dessen Vater jahrelang den Garstedt-Ochsenzoller Reitverein führte. Inzwischen trainiert er in Eigenregie. "Mit dem Alter kommt die Erfahrung", meint er. Weitere Siege dürften da nicht ausbleiben . . .

27.03.2003: Liebhaber des Dressursports sollten sich am Wochenende nichts vornehmen. Der Grund: Der Hamburger Reiterverein lädt von Freitag bis Sonntag zum traditionellen Dressur-Championat der Berufsreiter ein. Bereits zum 17. Mal wird das Turnier um den begehrten Wanderpokal an der Ohechaussee 442 ausgerichtet. Mit 74 Teilnehmern und 160 Pferden kann Turnierleiter Joachim Kloth auf einen neuen Teilnehmerrekord verweisen. "Auf Grund der großen Starterzahl müssen wir auch schon am Freitag beginnen", so der sportliche Leiter beim Hamburger Reiterverein. Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung ist die abschließende Grand-Prix-Kür am Sonntag (ab 15 Uhr). Zugesagt haben unter anderem Wieger de Boer (Garstedt), Bodo Chromik (Alsterquelle), Ramon Dreyer (Rehagen), Falk Rosenbauer (Kayhude), Hannes Baumgart (Verden), Holger Finken (Vechta) und Vorjahressiegerin Nina Ellerbrock (Kayhude). Neben dem Hamburger Dressurderby ist das Berufsreiterchampionat das anspruchsvollste Turnier im Hamburger Landesverband. Beginn ist am Freitag um 14 Uhr mit Dressurprüfungen der Klasse S. Den Auftakt am Sonnabend bilden um 8 Uhr Prüfungen der S-Klasse, gefolgt vom Grand Prix de Dressage (ab 13 Uhr), der gleichzeitig die Qualifikation für die Kür am Sonntag ist. Am Finaltag finden ab 8 Uhr Prüfungen der M- und S-Klasse statt. Der Eintritt am Freitag ist frei und kostet am Sonnabend und Sonntag jeweils fünf Euro.

03.04.2003: Nur Holga Finken aus Kirchwalsede war beim Championat des Hamburger Reitervereins besser als der Garstedter. 0 Norderstedt. In der Gunst des Publikums liegt Dressurreiter Wieger de Boer (49, Garstedt-Ochsenzoller RuFV) häufig ganz vorn. Wenn er und sein Pferd ins Viereck gehen, ist Stimmung garantiert. Kein Wunder also, dass der sympathische Niederländer beim 17. Berufsreiter-Championat des Hamburger Reitervereins an der Ohechaussee quasi ein "Heimspiel" hatte. Nach der Kür übernahmen seine Fans lautstark das Kommando und bejubelten ihn frenetisch. Mit 223,5 Punkten setzte sich Wieger de Boer zwischenzeitlich sogar an die Spitze des hochkarätig besetzten Teilnehmerfeldes. Nur gegen Holga Finken aus Kirchwalsede hatte de Boer keine Chance. Finkens nahezu perfekte Kür wurde von den drei Wertungsrichtern mit 229,5 Zählern belohnt. "Ich bin wirklich zufrieden mit meinem Auftritt, aber Holga war zu stark", sagte Wieger de Boer. Der Gewinner der Kür belegte auch in der Gesamtwertung des Dressurreiter-Championats Platz eins und sicherte sich so erstmals den Hans-Niemann-Gedächtnis-Pokal. Joachim Kloth vom Hamburger Reitervereins freute sich über den reibungslosen Ablauf des Turniers und die hochkarätige Besetzung. "Ich möchte mich vor allem bei den beiden Hauptsponsoren, dem Gerling-Konzern und dem Club der Dressurreiter, für ihre Unterstützung bedanken", so der 42-Jährige. Behalten kann Holga Finken den Wanderpokal übrigens nicht. Nur wer dreimal gewinnt, darf die Trophäe mit Hause nehmen. Das hat in der Geschichte des Championats bisher nur Ramon Dreyer vom Reitverein Rehagen-Hamburg geschafft. Wieger de Boer war 1994 und 1999 erfolgreich. Nach dem Gesetz der Serie müsste 2004 der dritte Gesamtsieg folgen . . . Die Sieger Dressurprüfung, Klasse M/A : Hartwig Burfeind/Serafino (RV Sandbostel), Julia Mestern/Ludwig Löwenherz (RV Floggensee); Kl. S/A : Thomas von Samson/Friedrich der Große (RV Rehagen-Hamburg), Hartwig Burfeind/Rewano (RV Sandbostel); Kl. S/A : Hartwig Burfeind/Collo (RV Sandbostel), Angela Kruggel/Renommee (RFV Eichenhof); Kl. S, Prix St. Georges : Hartwig Burfeind/Collo (RV Sandbostel); Kl. S, Grand Prix : Holga Finken/Duvalier (RV Aller-Weser); Kl. S, Grand Prix Kür : Holga Finken/Duvalier (RV Aller-Weser); Gesamtwertung Dressur-Championat : Holga Finken/Duvalier (RV Aller-Weser).

13.06.2003: Hohe Schule: Dressurreiterin Beate Bade aus Norderstedt präsentiert mit der "Doma Clasica" Reitkunst im barocken Stil. 0 Henstedt-Ulzburg/Norderstedt. Um Platzierungen, Punkte oder Pokale geht es Dressurreiterin Beate Bade vom Garstedt-Ochsenzoller Reit- und Fahrverein selten. Viel wichtiger ist der Norderstedterin die Harmonie zwischen ihr, dem Pferd und der Musik, nach der sie reitet. Seit 15 Jahren ist sie im Dressurviereck zu Hause, seit zwei Jahren ist sie Mitglied der "Doma Clasica", einer 15-köpfigen Dressurequipe mit Reitern aus Schleswig-Holstein und Hamburg, die in klassischen Kostümen auf Friesenpferden und Andalusiern reitet und bei Showveranstaltungen auftritt. "Unser nächster großer Auftritt ist am 21. und 22. Juni in Traventhal. Dort werden wir im Rahmen des Barockfestivals unter anderem die Oper "Carmen" mit unserer Gruppe darstellen. Insgesamt haben wir an dem Wochenende sechs Auftritte", erzählt Beate Bade. Ihr Hobby ist das Dressurreiten, und speziell die klassische spanische Reitkunst im barocken Stil. "Neben dem roten Samtkleid habe ich auch noch einen barocken Reitrock aus dem 18. Jahrhundert", erzählt die Sachbearbeiterin. Auch bei der Premiere des Musikschaureitens beim traditionellen Reitturnier des Reitvereins Kisdorf, Henstedt-Ulzburg und Umgebung auf dem Gelände der Familie Petersen war Beate Bade dabei, mit einem "geliehenen" Pferd allerdings. Mit dem 14-jährigen Wallach "Belfast Warrior" von Freundin Susanne Heins hatte die 37-Jährige nur wenige Wochen geübt, trotzdem kam eine ansprechende Vorführung dabei heraus. Nach den Klängen der Musik "Lord of the dance" begeisterte die Kostümreiterin, die in rotem Samtkleid als "Lady in Red" antrat, das Publikum auf dem Gelände der Familie Petersen. Der Kür-Wettbewerb war zum ersten Mal Programmpunkt des zweitägigen Reitspektakels, das mittlerweile zum 31. Mal in Henstedt-Ulzburg stattfand. "Es hat wirklich viel Spaß gemacht, auch wenn ich nur kurze Zeit zum Üben hatte", sagte Beate Bade, die ansonsten bis zur M-Dressur reitet, nach ihrem Auftritt. Während in der Musikkür "nur" zwölf Starterinnen antraten, verzeichnete der ausrichtende Reit- und Fahrverein über 700 Nennungen in den restlichen 20 Prüfungen der Klassen E bis L. Gastgeber und Seniorchef Gerhard Petersen erfreute sich ebenso wie zahlreiche Zuschauer an den Dressur- und Sprungwettbewerben und am abschließenden Rolandreiten, wo sich Juniorchef Hauke Petersen (34 Umdrehungen) nur Alexandra Meyer geschlagen geben musste. Die Amazone vom ausrichtenden Reitverein kam mit Pferd Sunny Mind auf 39 Umdrehungen.





















Andere Sportarten

03.10.1966: Die Groß-Hamburger Sportkegler übernehmen mit der Sporthalle Norderstedt in Glashütte ihren dritten Trainingsort, um die Halle an der Rönnhaidstraße zu entlasten und der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Norderstedt ist eine vorzügliche Anlage mit vier Doppelbahnen und allem Komfort

21.06.1967: Langfristig hat sich jetzt der Verein Hamburger Kegler mit dem Besitzer der Kegelsporthalle "Norderstedt" gebunden, well die Entwicklung dort zufriedenstellend angelaufen ist.

27.05.1970: BALD IST RICHTFEST / ZIEL: 18 BAHNEN 0 Hamburgs siebente und jüngste Golfer-Vereinigung, der Golf-Club auf der Wendlohe in Schneisen, feiert in der nächsten Woche das Richtfest seines Klubhauses. Die 300 Mitglieder aus Lokstedt, Niendorf, Schneisen, Langenhorn und Norderstedt spielen zur Zeit auf einem 26 Hektar großen Gelände nördlich der Oldesloer Straße auf neun Bahnen. Die Erweiterung des Golfplatzes und der Bahnen um das Doppelte ist in vollem Gange. Auf die Frage, warum der Golfsport mit dem Hauch der Exklusivität umgeben ist, gab Klubpräsident Edward Meissner, ein Geschäftsmann aus Lok- stedt, eine überraschende Antwort: "Weil Golf eine der wenigen Sportarten ist, wo die Mitglieder die Sportanlagen ohne jede öffentliche Unterstützung anlegen müssen." Was nicht ganz stimmt, denn dem Schnelsener Klub ist es als erstem in der Hansestadt gelungen, vom Hamburger Sportbund einen Zuschuß für sein Klubhaus zu bekommen. Trotzdem ist in Deutschland die Situation anders als etwa in USA, England oder Japan, wo der Staat öffentliche Golfplätze anlegt, auf denen jedermann gegen ein geringes Entgelt spielen kann. Den 20 000 Golfspielern in Deutschland ? Hamburg ist das Zentrum mit etwa 3000 Spielern ? ist jede Unterstützung versagt. Als sich 1964 etwa 100 Golfer im Norden Hamburgs zu einem Klub zusammentaten, hatten sie weder einen bekannten Namen noch eine Spielfläche. Sie waren auf ihren guten Willen angewiesen und bereit, finanzielle Opfer zu bringen. "Ein Golfspieler muß wesentlich mehr Geld aufbringen, um einen Spielplatz einzurichten und zu unterhalten, als das Mitglied eines anderen Sportvereins", erläuterte Edward Meissner. Die Golfer pachteten vom Gut Wendlohe eine 52 Hektar große Fläche und richteten zunächst auf 26 Hektar ihre, ersten neun Bahnen ein. Um den Platz den internationalen Bedingungen entsprechend herzurichten, wurde ein Golfplatzarchitekt aus England bemüht, und die Mitglieder legten selbst mit Hand an, um Bahnen und Hindernisse sachgerecht anzulegen. Als 1967 der Spielbetrieb begann, hatten fast 300 Mitglieder an Eigenleistungen und Geld fast eine halbe Million Mark aufgebracht. Erhebliche Mittel erfordert die ständige Pflege und Bewässerung des Rasens auch weiterbin. "Wir spielen Golf nicht um des gesellschaftlichen Ansehens willen, sondern aus Freude am Sport", sagte Edward Meissner und fügte hinzu: "Wir sind ein junger Klub und wollen bewußt die Schallmauer der Vorurteile durchbrechen. Jeder Anfänger ist uns will-, kommen." Mit Beharrlichkeit und Opferbereitschaft wollen die Klubmitglieder deshalb auch den zweiten Abschnitt des Golfplatzes mit weiteren neun Bahnen herrichten. 200 000 Kubikmeter Erde müssen bewegt und Zehntausende von Mark für Anpflanzungen aufgebracht werden. Der Klub auf der Wendlohe hofft, in zwei Jahren über 18 Bahnen verfügen zu können. Da Golf nach Ansicht des Klubpräsidenten ein Familiensport ist, zog der Klub die Konsequenzen daraus: Während des Spiels werden die Kleinen in einem Kindergarten betreut. GERHARD MORIZ

25.06.1970: B.B. Hamburg, 25. Juni Landschaftlich gehört der Golfclub Gut Waldhof zu Schleswig-Holstein. Doch 50 ?/? seiner bisher 150 Mitglieder kommen aus Hamburg und Norderstedt, denn seine Anlage liegt im Kisdorfer Wohld, nur 10 bis 15 Autominuten von Ochsenzoll entfernt. Um weiteren Interessenten das Golfspiel näherzubringen, hat man dieses Wochenende von Freitag bis Sonntag zum "Tag der offenen Tür" gemacht. Trainer, Schläger und Bälle stehen drei Tage lang kostenlos zur Verfügung Auf Gut Waldhof kann man sich unverbindlich informieren und davon überzeugen, daß vor den Toren Hamburgs ein herrliches Freizeit- und Erholungszentrum entsteht. Nicht nur Golf, auch Reiten, Tennis, Schwimmen und Schießen stehen auf dem Programm der unternehmungsfreudigen Gemeinde

21.03.1972: Ein Sportartikel-Geschäft eröffnet die mehrfache Sprintermeisterin Bruni Ramsauer-Hendrix morgen in Norderstedt, Ochsenzoller Str. 102. Ab 10 Uhr geben dort u. a. Uwe Seeler und Willi Schulz Autogramme

17.09.1973: Neuling startete mit Niederlage: Mit einer 6:12-Niederlage gegen SC Concordia begann für Aufsteiger SC Norderstedt die Punktsaison zur Hamburger Hallenhandball-Meisterschaft der Frauen. "Es wird schwer für uns werden. Concordia war zu stark für uns", stellte Trainer Hans-Jürgen Bode fest Der Nationaltorhüter des HSV betreut die Norderstedter Damen seit einem halben Jahr. Weitere Ergebnisse des ersten Spieltages: TuS Alstertal ? TC Wilhelmsburg 12:12, Buchholz 08 ? SC Eilbek 5:7.

18.01.1982: Aus ganz Norddeutschland trafen sich am Sonntag in Bremen 170 Klubmeister im Skat zum Turnier "Meister der Meister". Man wollte es nun ganz genau wissen, wer der absolute Skatkönig war. Nach fünf Stunden stand es fest: Der 33jährigen Hamburger Joachim Nottbohn vom Skatclub Garstedt aus Norderstedt wurde Meister der Meister. Zum erstenmal ging der Titel nach Hamburg. Somit findet die Austragung 1983 in Hamburg statt.

28.10.1982: In Hamburg gibt es 26 Skatklubs. Zwei sind in Norderstedt zu Hause, das zum Verbandsbereich der Hansestadt gehört. In einem von ihnen, im Skatclub Garstedt, heißt der Meister Joachim N o 1 1bohm (33). In dieser Rolle nahm er kürzlich an einem Superturnier teil, bei dem die Meister aller norddeutschen Klubs aufeinandertrafen, und wurde prompt "Meister der Meister" unter 80 Kontrahenten. Nun holt der hochgewachsene, breitschultrige Norderstedter, der schon mit zwölf Jahren Skat spielte und dessen Lehrmeister die El-' tern waren, zum nächsten Schlag aus: Anfang Februar beginnt der Kampf um die Hamburger Einzelmeisterschaft. Kommt er unter die ersten sechzehn, darf er um die Norddeutsche und, wenn's gutgeht auch um die Deutsche Meisterschaft mitspielen. Frau Dorit, mit der er seit zehn Jahren verheiratet ist, spielt zwar auch Skat manchmal aber erscheinen ihr die Aktivitäten ihres Mannes des Guten fast zuviel. Tochter Ann-Kristin nimmt dies alles noch nicht so recht wahr, denn sie ist erst fünf Jahre alt Sitzt man dem "Champ" gegen- über, blitzt einem zwischen dem fülligen blonden Lockenkopf und dem Schnauzbart durch getönte Brillengläser ein Paar gescheite Augen an. Er hat den Habitus eines Intelligenzlers, aber zu einem Meister des so populären urdeutschen Kartenspiels gehört ja auch eine ganze Portion Intelligenz, allerdings auch ein Quentchen Glück, wie er einräumt. "Die neue deutsche Hauptstadt des Skats" hat man Norderstedt nach den persönlichen und mannschaftlichen Erfolgen genannt. Er und seine Freunde hoffen, daß es dem gelernten Schriftsetzer (heute Fotosetzer) gelingt, weiteren Lorbeer für sich, den Klub und die Stadt zu ernten. p.

17.02.1986: Jürgen Bonnhoff vom Skatclub Norderstedt ist Hamburgs bester Skatspieler: Mit 10 275 Punkten gewann er am Sonntag die Hamburger Skat- Meisterschaft knapp vor Matthias Rohde (Skatclub Garstedt, 10 215 Punkte) und Joachim Nottbohm (Tura Asse Norderstedt, 9932 Punkte). Lothar Beckmann, der Meister vom vergangenen Jahr, nahm seine Niederlage gelassen hin: "Bei den Männern ist die Spitze so breit, daß von den zwanzig Besten jeder Meister werden kann. Einen Titel zu verteidigen, ist da fast unmöghch." Mit Überraschung endete der Wettbewerb bei den Damen: Eva Leuthe (Skatclub Lohbrügge), die am Sonntag morgen mit fast 1000 Punkten geführt hatte, landete am Ende nur auf Platz sechs. Siegerin wurde Petra Meyer (Wandsbeker Füchse). Kai Witt vom Club 61 aus Niendorf holte sich den Titel des Jugendmeisters. 1100 Mitglleder spielen in 50 Vereinen des Hamburger Skatverbands

02.06.1990: Ihr 25jähriges Bestehen feiert heute die LG Alsternord. Die älteste Leichtathletik-Gemeinschaft Deutschlands und die größte Hamburgs (450 Mitglieder), wurde 1965 von den Leichtathletik- Abteilungen der Vereine TuS Alstertal und Eintracht Garstedt (heute 1. SC Norderstedt) gegründet. Die Grundidee: Alstertalbrachte die meisten Athleten - etwa 150 Gründungsmitglieder - ein, Garstedt die besseren Sportanlagen. Dennoch klappte nicht alles auf Anhieb, denn die neue LG verfing sich im Paragraphengestrüpp. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) lehnte es zunächst ab, Wettkampfgemeinschaften in seiner Leichtathletik-Ordnung zu führen. Als die Athleten von TuRa Harksheide und SC Langenhorn hinzukamen, wurde aus der LG Alstertal-Garstedt 1970 die LG Alsternord. So wegweisend wie damals die Idee, so sportlich erfolgreich geriet der Beginn. Athletinnen wie Antje Gleichfeld, Karin Keßler, Renate Balck und Christel Voß oder Athleten wie Manfred Pflugbeil dominierten. Heute gibt es keine großen Namen mehr in der LG Alsternord, heute liegen die Akzente in der Breitenarbeit. Fünf Freiluftanlagen stehen dafür zur Verfügung, während sich im Winter der Trainingsbetrieb auf zehn Hallen verteilt. In der Jahnkampfbahn wird heute, 13 Uhr, das Jubiläumssportfest mit 27 Wettbewerben ausgetragen

12.10.1991: Wer bezahlt den Hamburger Sport? Nur einige wenige Sportarten können auf die breite Unterstützung von großen Unternehmen und Konzernen bauen. Und nur dann, wenn sie werbewirksam möglichst oft auf dem Fernsehschirm zu sehen sind. Der weitaus größte Teil der Hamburger Sportvereine sind auf den guten Willen von kleinen Firmen oder gar Privatpersonen angewiesen. Abseits von Hochleistungssport und Fernsehen geht nichts mehr ohne Mäzene. düng steckt auch die bloße Begeisterung. Den Tischtennisspielern des TSV Ellerbek (Verbandsliga) spendierte der polnische Privatmann Andreas Klecha 3000 Mark, machte so das Gastspiel eines Teams aus Sri Lanka möglich. Mit dem Nebeneffekt, daß die Ellerbeker nun Anfang Februar zu einem "verbilligten" Gegenbesuch nach Asien reisen. Mehr durch Zufall kam der Kneipenwirt Gerd Anclam (41) zu seiner Rolle als Mäzen. In seiner Gaststätte "Krüger" im Eppendorfer Schrammsweg waren die Volleyball-Junioren Ralf Jeder, Andreas Boltze und Michael Dornheim häufig zu Gast. Weil die drei neben Bier auch Geld brauchten, stellte Ancalm sie hinter den Zapfhahn. Der Beginn seines Engagements im Sport. Beim HSV-Volleyball unterstützte er Männer und Frauen mit freien Mannschafts-Essen und stellte auch eine Wohnung für Spieler zur Verfügung. Auch die A-Jugend Handballer des SC Poppenbüttel und die Oberliga-Mannschaft des SC Victoria kommen inzwischen in den Genuß seiner Küche. Für Trikot-Werbung ("Krüger") gab es ein paar Scheine extra. Auf sich selbst gestellt ist die Bundesliga-Mannschaft des Hamburger Schachklub (Etat: 80 000 Mark), die acht Jahre lang vom HSV mit 100 000 Mark per Saison bezuschußt wurde. Heute finanziert sich der Verein überwiegend aus Spenden. Viele altere Mitglieder zahlen aus Idealismus Beträge um die 1000 Mark im Jahr. Klassisches Beispiel für Mäzenatentum ist auch die Familie Plambeck, getrieben von einer Art Lokalpatriotismus sq\£ie reiner , Fußball-Begeisterung. Bauunternehmer Edmund Plambeck half schon beim Aufbau des Vereinshauses, als der 1. SC Norderstedt noch Eintracht Garstedt hieß. Seit ein paar Jahren hat ihn Sohn Horst Plambeck in der Rolle des Förderers angelöst. Im Laufe der Jahre wanderten so Millionen Plambeck'sches Geld und eine Menge Zeit und Aufwand in den Verein. Allein für den Plambeck'schen Traum von einem 1. SC Norderstedt in der zweiten Bundesliga als einzige erhoffte Rendite. Gaius Clinius Maecenas war ein römischer Großgrundbesitzer mit ausgeprägten kulturellen Interessen, der Dichter wie Virgil und Horaz oder andere Künstler finanziell unterstützte. Er stand Pate für den Begriff des Mäzens, der in aller Stille uneigennützig hilft und das Rampenlicht der Öffentlichkeit eher scheut. Über die Kunst fand das Mäzenatentum schließlich auch den Weg zum Sport. Doch in der heutigen Gesellschaft bevorzugt das Finanzamt eher diejenigen, die nicht nur Gutes tun, sondern auch darüber reden. So hat der Mäzen alter Prägung kaum noch eine Chance - Sponsoring heißt das neue Zauberwort. Im Gegensatz zum stillen Gönner sucjit der Sponsor die breite Öffentlichkeit, investiert, um den Bekanntheitsgrad seines Produktes oder seines Unternehmens drastisch zu erhöhen. Der Wunsch nach größtmöglicher Präsenz - was vor allem die Verbreitung über die elektonischen Medien Fernsehen und Rundfunk heißt - beschränkt das Feld für finanziell potente Sponsoren in Hamburg allerdings auf ein Minimum. Auf Fußball und Volleyball der Oberklasse sowie Einzelveranstaltungen anderer Sportarten wie die Internationalen Tennis-Meisterschaften am Rothenbaum, Springund Galopp-Derby sowie den hanse-Marathon. Der breite Sport - vor allem in den unteren Spielklassen und den nicht so populären Disziplinen ist nach wie vor auf die wohlmeinende Unterstützung von kleinen und kleinsten Firmen oder Privatpersonen angewiesen. Die nicht unbedingt mit einem Gegenwart kalkulieren und schon damit zufrieden sind, wenn sie ihre Zuwendung beim Finanzamt steuersenkend gelten machen und so einen Teil wieder hineinbekommen können. Oft helfen nur verwandschaftliche Beziehungen, um irgendwelche Unterstützung loszueisen. Ein typisches Beispiel sind die Handball-Frauen der SV Blankenese in der vierten Hamburger Liga. Wohl wissend, daß der Werbeeffekt gegen null tendiert, spendierte der Besitzer eines Reisebüros 15 Trainingsanzüge mit Aufdruck für rund 2500 Mark - der freundliche Spender ist Cousin einer Spielerin

02.03.1998: Auflösungserscheinungen gibt es beim HTB seit Wochen, nachdem bekannt wurde, daß ein Sponsor die Zahlungen einstellt. Nun geht der erste Spieler: Sascha "Jassi" Huremovic, erst in dieser Saison gekommen, schließt sich zur neuen Saison Bergedorf 85 an. Dort trifft er seinen ehemaligen Bärsbüttler Manager Werner Gorski wieder. Beim Verbandsliga-Spiel Bramfelder SV gegen den Glashütter SV (2:1) hatte GSV-Torjäger Andreas "Boller" Jeschke (zwölf Treffer) seinen größten Fan dabei: Vater Erich Jeschke, einst Ligatorwart bei Eintracht Garstedt. Aus seiner Richtung war zu hören, daß "Boller nächste Saison zu Altona 93 (z. Zt. auf einem Abstiegsplatz) wechselt. Der 32jährige ehemallge St.-Paull-Stürmer hatte das leistungsbezogene Angebot der Glashütter (1,40 Mark pro Spielminute) nicht akzeptiert. ?Reisende soü man nicht aufhalten", so der gelassene Kommentar von (SV-Trainer Holger Menzel. Traurig saß Thorsten Lahm auf der Tribüne und sah sich die Norderstedter Mitspieler beim 0:0 gegen Osnabrück an. Trainer Detlef Spincke hatte den ehemaligen Homburger Bundesliga-Profi nicht berücksichtigt. "Die Saison Uef überhaupt nicht nach meinen Wünschen", so Lahm enttäuscht. Während er noch auf Gespräche über eine Vertragsverlängerung wartet, hat Libero Frank Rector schon für ein weiteres Jahr verlängert. Lahm dagegen wird wohl gehen müssen

04.03.1999: Für eine handfeste Überraschung sorgten die Basketballer des 1. SC Norderstedt im Bezirksliga-Derby beim MTV Henstedt, das sie mit 85:61 (47:29) gewannen. Und das, obwohl die Garstedter nur mit sechs Spielern antraten. "Das war unser bestes Spiel in dieser Saison", urteilte SCN-Trainer Gregor Natter höchst erfreut über die bravouröse Leistung seiner Mannschaft. Die Henstedter, die auf Platz drei der Tabelle rutschten, konnten das Fehlen ihrer Hauptschützen Oliver Braaß und Christian Ralfs nicht kompensieren. Weiteres Handicap: Sven Lindow spielte arg grippegeschwächt. Er war mit 14 Punkten dennoch bester MTV-Werfer. Das größte Problem der Gastgeber war aber ein anderes. "Wir haben uns wohl allzu sehr damit beschäftigt, uns über die Entscheidungen der Schiedsrichterin zu ärgern", sagte MTV-Spieler Björn Tiemens. "Es hat sich einmal mehr gezeigt: Das Team, das am meisten meckert, verliert am Ende auch." Die Punkte für den MTV Henstedt: Sven Lindow (14), Marvin Harz (13), Björn Tiemens (11), Leon Lubomirsky (8), Daniel Mueller (5), Sven Kirchhoff, Dennis Geist (je 3), Henning von Allwörden, Malte Hubert (je 2). 1. SC Norderstedt: Oladele Martins (38), Björn Baumgarten (14), Jörg Bley (12), Stephan Hauf (10), Claus Peihs (9), Peter Peihs (2).

19.03.1999: Am Ende war es wie jedes Jahr: Die Basketballmannschaft des Johann-Rist-Gymnasiums Wedel gewann unangefochten den Landesmeistertitel beim Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" und fährt zum Bundesentscheid nach Berlin. Den beiden anderen Schulteams des Coppernicus-Gymnasiums und der Realschule Hohenwestedt, die an dem Turnier der Altersklasse WK III Mädchen (bis 14 Jahre) in der Sporthalle des Copp teilnahmen, blieb nur das Nachsehen. Die Garstedter Auswahl, die ausschließlich aus Spielerinnen der C-Jugend-Mannschaft des 1. SC Norderstedt besteht und von Lars Thiemann gecoacht wurde, mußte sich vor heimischem Publikum mit dem dritten Platz zufrieden geben. Nach spannendem Duell mit Hohenwestedt (22:28) gab es gegen den späteren Turniersieger eine Lehrstunde in Sachen Basketball: 18:49 hieß es nach 2 x 12 Minuten. Die Wedelerinnen, ebenfalls alles Vereinsspielerinnen, ließen die Norderstedterinnen oft gar nicht aus der eigenen Hälfte kommen und demonstrierten eindrucksvoll ihre Überlegenheit. Auch Hohenwestedt hatte gegen Wedel keine Chance und verlor 18:41. Am Donnerstag, 25. März, geht es für die Copp-Auswahl der WK II-Mädchen (B-Jugend) in Pinneberg und am Dienstag, 30. März, für die WK IV-Mädchen (D-Jugend) in Wedel um die Fahrkarte nach Berlin.

25.03.1999: Zum Saisonabschluß kassierte der 1. SC Norderstedt in der Basketball-Bezirksliga beim TuS Nortorf eine 56:63 (26:33)-Niederlage -die erste Pleite überhaupt gegen diesen Gegner. Mit 18:14 Punkten belegt der SCN Rang vier der Tabelle. Ebenfalls ein negatives Novum, denn seit die Garstedter vor vier Jahren in die Bezirksliga aufstiegen, hatte man kein schlechteres Punkteverhältnis. Nach einjährigem Gastspiel beim Verbandsligisten SV Rugenbergen wird Lars Thiemann in der kommenden Saison wieder für den SCN spielen. Die Punkte des 1. SC Norderstedt: Oladele Martins (17), Jörg Bley (11), Björn Baumgarten (9), Claus Peihs (8), Markus Doose (6), Ingo Dassow (3), Stephan Hauf (2).

10.04.1999: Der Glashütter Sportverein feiert 1999 sein 75jähriges Bestehen. Doch während der Traditionsklub mitten in den Vorbereitungen für die mehrtägigen Feierlichkeiten steckt, wird am 20. April fast unbemerkt ein anderes Jubiläum begangen. Rolf Hack ist an diesem Tag genau 40 Jahre lang Vorsitzender des GSV. "Und ich weiß gar nicht, ob es noch jemanden gibt, der dieses Amt länger innehat", sagt Hack. Glashütter SV feiert 1999 75. Geburtstag Der bescheidene Vereinschef hält allerdings nichts davon, seinen Ehrentag groß zu feiern. Im Gegenteil: Er steckt gemeinsam mit seinen Vorstandsmitgliedern mitten in den Vorbereitungen für das Jubiläum des Vereins, der ihm schon so lange am Herzen liegt. "Natürlich hat sich in dieser langen Zeit einiges verändert. Früher genehmigte man sich zum Beispiel nach einem gewonnenen Fußballspiel ein Bier - heute dürfen es schon mal ein paar mehr sein", sagt er mit dem für ihn typischen Schmunzeln. Rolf Hack erinnert sich gerne an die Zeit, als die Fußballer des Glashütter SV noch in der Alsterstaffel spielten. "Besonders das Entscheidungsmatch um den Aufstieg gegen Eintracht Garstedt in Steilshoop werde ich niemals vergessen." Die Garstedter standen punktgleich mit den Glashüttern an der Spitze der Tabelle und hatten fest mit einem Erfolg gerechnet. "Sogar die Kapelle für die Siegesfeier war schon bestellt. Und dann haben wir sensationell mit 2:0 gewonnen und zum erstenmal den Sprung in die Verbandsliga geschafft. Die Aufstiegsfeier haben wir zu Hause nachgeholt." Die ehrenamtliche Tätigkeit im Verein macht dem 66jährigen Landwirt nach wie vor Spaß. Besonders die Fußballabteilung hat es ihm angetan. Er selber war Spieler, Jugendtrainer, Fußballobmann und Schiedsrichter. Diese Tätigkeit übt er auch heute noch aus. So ist es denn auch nicht verwunderlich, daß er sich sehnlichst den Klasenerhalt der Verbandsliga-Kicker des GSV wünscht. Und wenn heute um 15 Uhr das Schicksalsspiel gegen den Meiendorfer SVim Stadion an der Poppenbütteler Straße beginnt, wird auch Rolf Hack "seinen" Jungs ganz fest die Daumen drücken. Falls der zweifache Familienvater einmal nicht in Sachen Glashütter SV unterwegs ist, hält er sich auf seinem Hof in Norderstedt auf. Die Landwirtschaft betreibt er allerdings nur noch in seiner Freizeit; profitabel ist das Schweine- und Kühezüchten für ihn schon lange nicht mehr. Nur die Hühner hat Rolf Hack ins Herz geschlossen. "Einmal im Jahr findet im Gasthaus Stubbe das Wettkrähen statt." Dieses Spektakel läßt sich der Hobbyzüchter nicht entgehen. Und schon oft war es einer seiner Hähne, der die meisten "Kikerikis" von sich gab. Früher engagierte sich Hack als Gemeindevertreter und Jugendschöffe. Heute ist er auch schon mal ganz froh, ein Stündchen verschnaufen zu können. Fest auf dem Wochenplan stehen die Kegel- und Skatabende. "Der Klub ist finanziell gesund und lebt" Ans Aufhören denkt Rolf Hack, der seit 41 Jahren mit Ehefrau Ilse verheiratet ist, noch lange nicht. "Die Tätigkeit als Vorsitzender macht mir nach wie vor Spaß. Der Klub ist finanziell gesund und lebt."Deshalb wurde Hack auf der Jahreshauptversammlung auch ohne Gegenstimme für zwei weitere Jahre zum Vorsitzenden gewählt. Obwohl die Zusammenarbeit im Vorstand nicht immer problemlos läuft, hat er die Zügel fest in der Hand. "Manchmal stört es mich, daß sich einige Leute einfach nichts sagen lassen wollen." Rolf Hacks größter Wunsch ist allerdings, daß das Wetter bei den Jubiläumsfeierlichkeiten mitspielt. Diese finden vom 28. bis 30. Mai auf seiner Wiese an der Segeberger Chaussee statt.

17.04.1999: Catcher Andreas Niemeitz: weg; Pitcher Stefan Oehlkers: gegangen; Pitcher Frank Röpke: nicht mehr dabei; Centerfielder Norman Brauns: gewechselt. Die Liste der Spieler, die die Baseballmannschaft der Norderstedt Hunters verlassen haben, ließe sich noch fortsetzen. Und es sind nicht irgendwelche Akteure, die den Hunters den Rücken gekehrt haben. Fast die gesamte Stammformation ist auf und davon. Hauptgrund: Das ewige Hickhack um die Sportanlage am Coppernicus-Gymnasium. Die meisten Spieler hatten nach Ende der vergangenen Saison die Nase voll, sahen keine Perspektiven mehr in Norderstedt. Zwar hat man sich inzwischen mit der Stadt geeinigt (die Turnhalle wird künftig mit Netzen vor Baseballeinschlägen gesichert), doch da waren die Leistungsträger längst weg. Andreas Niemeitz und Frank Röpke (Pinneberg Pirates) schwingen wie Brauns (Elmshorn Alligators) in der 2. Bundesliga die Baseballkeulen, Stefan Oehlkers und Frank Heller wechselten zum Verbandsligisten SC Victoria Oysters, und Martin Thrun setzt ein Jahr ganz aus. Ein Aderlaß mit Folgen: Übrig geblieben sind gerade einmal sechs Spieler, so daß man sich mit dem zweiten Team zusammenschließen mußte. Hat die Notcrew in der heute gegen die zweite Mannschaft der Lokstedt Stealers beginnenden Regionalligasaison (13 Uhr, Sportplatz Coppernicus-Gymnasium) überhaupt eine Chance? "Es wird verdammt schwer, aber unser Ziel ist der Klassenerhalt", gibt sich Teamsprecher Dirk Dorow optimistisch. Ein Grund für Dorows Zuversicht: Die Hunters haben endlich einen neuen Trainer gefunden. Seit dieser Woche betreut der Berliner Martin Schiefelbein die Garstedter. Der 28jährige, der aus beruflichen Gründen nach Hamburg gezogen ist, war für die Berlin Wizards und bei den Red Worriers Strausberg aktiv. Seine erste vorsichtige Einschätzung: "Es gibt noch viel zu tun." Den ersten Test haben die "Jäger" bestanden: Gegen die Verbandsligisten Hamburg Marines II (9:7) und Kiel White Sharks (9:6) gab es zwei Siege. Auch die Softballerinnen des SCN müssen zwei Abgänge verkraften: Pitcherin Marit Kaminsky (Hamburg Knights) und Catcherin Verena Kropp (Holm Westend 69ers). In der zusammengelegten Verbandsliga Hamburg/Schlewig-Holstein treffen die "wilden Hexen" zum Saisonauftakt morgen um 12 Uhr auf die Hamburg Victoria Wildcats.

07.06.1999: Auch wenn es zum Abschluß der Hinrunde zwei Niederlagen gegen die Berlin Sluggers setzte: Die Formkurve der Regionalliga-Baseballer des 1. SC Norderstedt zeigt weiter nach oben. Eine Woche nach dem ersten Saisonsieg gegen die Hamburg Kookaburras trat der Tabellenletzte auf dem Sportplatz des Coppernicus-Gymnasiums mit viel Selbstbewußtsein gegen die Hauptstädter auf. Die Berliner werden als ein heißer Kandidat für den Bundesliga-Aufstieg gehandelt. Beim 13:21 in der ersten Begegnung des Doppelspieltages bot die Mannschaft von Trainer Martin Schiefelbein dem Tabellenzweiten von der Spree über zweieinhalb Stunden lang Paroli und brachten den Gegner dabei einige Male in Verlegenheit. "Das war ein respektables Ergebnis. Schade ist nur, daß wir uns drei schlechte Innings geleistet haben", sagte Teamsprecher Ulf Bünning. Besonders die Offensivleistung der Garstedter läßt für die Zukunft hoffen. Bünning: "Wir haben gezeigt, daß wir nicht nur Kanonenfutter sind. Die Mannschaft hat endlich wieder einen Schub bekommen." Der Homerun von Björn Schumburg im fünften Inning paßte da natürlich gut ins Bild. Schumburg erwischte den Lederball voll mit seiner Keule, und die Kugel segelte unerreichbar für die gegnerische Abwehr auf dem Dach der ans Spielfeld angrenzenden Sporthalle. In der zweiten Partie machten sich dann die Strapazen der ersten Begegnung bemerkbar. Beide Teams landeten weniger Hits, gingen aber in der Verteidigung dennoch konzentriert zu Werke. Die Sluggers spielten ihre Routine aus und gewannen das Duell am Ende mit 7:1. Ulf Bünning: "Wir hatten gehofft, daß die Berliner Probleme mit ihren Werfern bekommen würden, denn zum Schluß des ersten Spiels pitchte sogar der Trainer. Doch da haben wir uns gewaltig geirrt. Unsere Gäste hatten noch zwei wirklich gute Leute auf der Auswechselbank sitzen."

15.07.1999: Mit 200 Kämpfern waren die 16. Offenen Norderstedter Judo-Stadtmeisterschaften des 1. SCN für die weibliche U 17 und U 14 sowie die männliche U 15 und U 13 in der Moorbekhalle so schwach besetzt wie selten zuvor. Die Gründe: die parallel ausgetragenen Landesmeisterschaften der U 13 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie das herrliche Sommerwetter. Der Qualität des Turniers tat das aber keinen Abbruch, denn hochkarätige Judokas gingen an den Start. So waren die Landesauswahlkader Schleswig-Holsteins, Hamburgs, Bremens und Mecklenburg-Vorpommerns fast vollständig vertreten. Die Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern waren die dominierenden Kämpfer der Veranstaltung. Bei der männlichen U 13 gewannen sie sechs von zehn möglichen Pokalen, allein fünf Stadtmeister kamen vom Schweriner SC. Ein ähnliches Bild bot sich bei der weiblichen U 14: Hier stellte der Schweriner SC drei Siegerinnen. Ein einziger Stadtmeistertitel ging an einen Norderstedter Judoka: Svenja Rohde von TuRa Harksheide sicherte sich in der Gewichtsklasse bis 44 Kilogramm bei der U 17 als einzige Lokalmatadorin Gold. Teamkollegin Sina Schienke holte bei der U 14 bis 48 Kilogramm Silber. Offener Stadtmeister bei der männlichen U 13 wurde außerdem der für den FC Union Ulzburg startende André Raschke (bis 29 kg). Vereinskamerad Oliver Fleckenstein wurde bei der U 15 bis 73 Kilogramm Vizemeister, ebenso wie Felix Beck (U15, bis 60 kg) von TuRa Harksheide. Die größte Überraschung aber gelang Christian Grüns vom 1. SC Norderstedt. In der Gewichtsklasse bis 42 Kilogramm gestartet, steigerte er sich in der Vorrunde von Kampf zu Kampf und besiegte im Halbfinale schließlich Landeskaderkämpfer Florian Knies vom SC Tenri Segeberg durch Wurf. Und beinahe wäre Christian Grüns im Endkampf gegen Michael Domigalle von Asahi Bremen, dem amtierenden norddeutschen Meister, der große Wurf gelungen, doch am Ende verlor der Garstedter selbst durch Ippon. "Der zweite Platz ist für Christian ein absoluter Höhepunkt in seiner bisherigen Judolaufbahn und auch eine Bestätigung für seine fleißige und konsequente Trainingsarbeit in den vergangenen Monaten", sagte SCN-Trainer Torben Heyl. Für TuRa Harksheide holten außerdem noch Bronze: Marten Vos (U 13, bis 38 kg), Frederik Schirdewahn (U 13, bis 42 kg) und Nina Adam (U 17, bis 48 kg); für den FC Union Ulzburg: Jennifer Fleckenstein (bis 70 kg), Kirstin Jurrat (bis 44 kg) und Sabrina Grimm (alle U 17, über 70 kg). Und die Fahnen des 1. SC Norderstedt hielt ferner Fabian Meyer mit seinem guten dritten Platz bei der U 15 bis 42 Kilogramm hoch. Ergebnisse: weibliche U 17: -40 Kilogramm: 1. Jessica Siemon (Asahi Bremen); -44 Kg: 1. Svenja Rohde (TuRa Harksheide); -48 Kg: 1. Karina Kleinschmidt (SC Concordia); -52 Kg: 1. Anja von Malotti; -57 Kg: 1. Mareike Bock (TSV Klausdorf); -63 Kg: 1. Bente Marquardt (Westerröhnfelder Falken); -70 Kg: 1. Julia-Kristin Schrade (Westerröhnfelder SV); +70 Kg: 1. Konstanze Kulwicke (TuRa Bremen); männliche U 15: -38 Kg: 1. Daniel Seemann (Schwerin); -42 Kg: 1. Dominik Crivillaro (TB Eilbek); -46 Kg: 1. Michael Domigalle (Asahi Bremen); -50 Kg: 1. Till Rottländer (SC Tenri Segeberg); - 55 Kg: 1. Sönke Storm (JGS Hamburg); -60 Kg: 1. Sascha Behrens (SC Concordia); -66 Kg: 1. Wasily Piantkowski (HT 16); -73 Kg: 1. Niklas Hoppe (Garbsener SC); -30 Kg: 1. Sandra Haarbach (TSV Klausdorf); -33 Kg: 1. Johanna Rietmüller (Niendorfer TSV); -36 Kg: 1. Annika Sperling (Schweriner SV); -40 Kg: 1. Melanie Lierke (TSV Glinde); -44 Kg: 1. Anne Trojak (BW Parchim); -48 Kg: 1. Allen Marré (Schweriner SV); -52 Kg: 1. Stefanie Wulf (TSV Glinde); -57 Kg: 1. Rebecca Zieroth (TSV Glinde); +63 Kg: 1. Magdalena Plewa (WSV 93); männliche U 13: -29 Kg: 1. Andre Raschke (FC Union Ulzburg); -32 Kg: 1. Matti Burchardt (BW Parchim); -35 Kg: 1. Johannes Karsch (Schweriner SC); -38 Kg: 1. André Lorenz (TSV Reinbek); -42 Kg: 1. Martin Dankert (Schweriner SC); -46 Kg: 1. Mathias Ladzeki (Schweriner SC); -50 Kg: 1. Tim Kaehler (Schweriner SC); -55 Kg: 1. Klaus Kruse (WSV 93); -60 Kg: 1. Björn Hoeland (SSC Schwerin); +60 Kg: 1. Daniele Boemi (WSV 93).

09.09.1999: Jetzt steht es fest: Die Baseballer der 1. SC Norderstedt Hunters sind aus der Regionalliga Nord abgestiegen. Vor dem letzten Spieltag am kommenden Sonntag in Berlin bei den Sluggers haben die Garstedter "Keulenschwinger" keine Chance mehr auf den Klassenerhalt. Sie werden in der nächsten Saison in der Verbandsliga starten. Wenn man ehrlich ist, haben die Hunters in der dritthöchsten deutschen Liga auch nichts verloren. Bestes Beispiel: Selbst gegen den Tabellenvorletzten, die Hamburg Kookaburras, kam die Mannschaft von Martin Schiefelbein mit 7:36 und 12:24 gleich zweimal unter die Räder. "So macht das natürlich keinen Spaß mehr. Deshalb bin ich froh, dass wir im nächsten Jahr in der Verbandsliga einen Neuanfang starten können", so Schiefelbein. Zur Ehrenrettung der Norderstedter sei erwähnt, dass sie gegen die Hamburg Kookaburras nur mit einer Rumpftruppe antreten konnte. "Uns standen gerade einmal neun Spieler zur Verfügung, von denen Ulf Bünning wegen eines verstauchten Knöchels aber nur bedingt einsatzfähig war", beklagte Martin Schiefelbein. Hinzu sei die "extreme Hitze gekommen, die uns zu schaffen gemacht hat". Übrigens fand das Spiel nicht auf dem Sportplatz des Coppernicus-Gymnasiums statt, sondern auf der Anlage der Kookaburras in Öjendorf. Grund: Das "Copp" war kurzfristig wegen Instandsetzungsarbeiten gesperrt worden. Die beiden Begegnungen der Verbandsliga-Softballerinnen der Wild Witches gegen die Niendorf Dodgers mussten ausfallen. Zwar konnten die Garstedterinnen einen Ausweichplatz in Lübeck anbieten, doch darauf wollten sich die Gäste nicht einlassen. Da es bis zum Saisonende keinen Nachholtermin mehr gibt, ist noch offen, wem die Punkte zuerkannt werden

23.09.1999: Mit der Taufe ihres gemeinsamen Sohnes Marco (2) verbanden Susanne (31) und Michael Behrmann (31) ihren Schritt vor den Traualtar der Tangstedter Kirche. Zur kleinen Familie der Friseurin und des frisch gebackenen Dachdecker- und Klempnermeisters gehört auch Tochter Nadine (3). Kennen gelernt haben sich die Norderstedter ganz klassisch in einer Disco. Gefeiert wurde im eigenen Haus in Garstedt. Die SCN-Vereinskollegen von Soft- und Baseball standen Spalier, als der Im- und Exportkaufmann Thomas Walberg (27) und die Krankenschwester Mirja Rödel (24) nach der Trauung durch Pastor Siegmund aus der Erlöserkirche in Henstedt-Ulzburg traten. Sie hatten sich vor knapp zwei Jahren bei einer Vereinsweihnachtsfeier ineinander verliebt. Die Hochzeitsreise in die Karibik wurde in den kalten Monat Januar verlegt. Ein Discobesuch war der Auslöser für den Bund fürs Leben, den Marco Krekeler (25) und Heike Pollack (21) nach drei Jahren "Prüfung" in der Michaeliskirche mit Pastor Both in Kaltenkirchen schlossen. In einem bezaubernden Brautkleid ließ sich die Bankkauffrau von ihrem Gatten, einem selbstständigen Datenkommunikationsfachmann, in einem dekorativ geschmückten Ford, Baujahr 1953, zum Feiern zur "Tangstedter Mühle" fahren. Kein luxuriöses Cabrio, sondern ein Lkw aus der Spedition ihrer Eltern, den der Makler Andree Kammentz (31) damals fuhr, führte die Bürokauffrau Manuela Friedel (32) mit ihrem künftigen Ehemann zusammen. Jetzt gaben sie sich vor Pastor Schulz das Jawort in der Michaeliskirche Kaltenkirchen. Während er sich diversen Sportarten widmet, kümmert sie sich um ihre Hunde. Die Hochzeitsreise wird im Winter nachgeholt

07.10.1999: Angesichts der äußerst ungünstigen Voraussetzungen können die Basketballer des 1. SC Norderstedt mit dem Saisonauftakt in der Bezirksliga zufrieden sein. Erst ein 57:48 (30:32)-Heimsieg gegen den MTV Segeberg und nun der 90:57 (37:27)-Kantersieg bei der BG Stör bedeuten die Tabellenführung. Das lässt sich besser an, als erwartet, denn die Vorbereitung war alles andere als optimal verlaufen. Trainer Georg Natter, aus beruflichen Gründen in die Schweiz gezogen, musste sein Amt kurzfristig abgeben. Abteilungsleiter Lars Thiemann wurde zum neuen Coach gewählt und musste innerhalb eines Monats zwei spielfähige Mannschaften aufstellen. War der erste Auftritt der Garstedter noch von Nervosität geprägt, lief es gegen die Störer schon sehr viel besser. Aus der aggressiven Verteidigung ergaben sich besonders in der zweiten Hälfte Fast-Break-Möglichkeiten, die der SCN konsequent in Punkte ummünzte. Auffällig: Neuzugang Andreas Lorenz mit 21 Punkten und Oladele Martins, der mit 33 Zählern zum Topscorer avancierte. Die Punkte des 1. SC Norderstedt: Oladele Martins (33), Andreas Lorenz (21), Sven Lindow (15), Björn Baumgarten (8), Carsten Hagedorn (5), Ingo Dassow, Peter Peihs (je 4).

08.12.1999: Gegensätzlicher hätte die Gemütslage von Lars Thiemann wohl kaum sein können. Schwebte der Basketball-Trainer des 1. SC Norderstedt nach dem 96:61 (44:26)-Heimsieg gegen den TuS Nortorf auf Wolke sieben, so war er noch eine halbe Stunde vor dem Beginn der Partie stinksauer gewesen. Grund: Ausgerechnet am Tag des "absoluten Spitzenspiels in der Bezirksliga" (Teamsprecher Markus Doose) fehlten die Trikots. Erst kurz vor dem Anpfiff traf der verantwortliche Spieler mit den Jerseys in der Sporthalle der Grundschule Heidberg ein. In ihrer Konzentration ließen sich die Garstedter Korbjäger dadurch aber nicht stören. Nur ganz zu Anfang konnten die bis dahin ebenfalls noch ungeschlagenen Gäste aus Nortorf dem SCN Paroli bieten. Mit zunehmender Spieldauer setzten sie sich jedoch immer seltener gegen die starke Verteidigung der Hausherren durch. "Unsere Taktik ist voll aufgegangen", sagte Teamsprecher Doose. Im Angriff gelangen dem SCN immer wieder schön herausgespielte Punkte, die nicht nur die zahlreichen Zuschauer in der Halle begeisterten. "Das war mit Sicherheit unsere beste Saisonleistung", lobte Coach Thiemann seine Mannschaft, "wir haben uns regelrecht in einen Rausch gespielt und mit Philipp Schmidt-Didlaukies noch eine starke Ergänzung gewinnen können." Schmidt-Didlaukies, der vom Verbandsligisten SV Rugenbergen kam, avancierte bei seinem Debüt im SCN-Trikot mit 25 Punkten zum Topscorer. Die Punkte für den 1. SC Norderstedt: Philipp Schmidt-Didlaukies (25), Andreas Lorenz (20), Sven Lindow (12), Oladele Martins, Björn Baumgarten (je , Jörn Hoffmann (7), Markus Doose, Claus Peihs (je 6), Peter Peihs (4).

28.12.1999: Malte Schulten vom 1. SC Norderstedt hat das Benefiz-Turnier des TH Eilbeck für den verunglückten Judoka Matthias Ströh gewonnen. Der in der Gewichtsklasse bis 26 kg gestartete U 11-Kämpfer ließ der Konkurrenz keine Chance. Bemerkenswert: Es war das erste Turnier des Garstedters. Tiemo Kleyer (SCN) wurde in der Klasse bis 32 kg Zweiter. Fünfte Plätze belegten Sebastian Meyer (bis 29 kg) und Steffen Brümmer (U 13, bis 46 kg).

04.01.2000: Der 1. SC Norderstedt wird wohl auch im Jahr 2000 eine Judo-Mannschaft in der Verbandsliga ins Rennen schicken. Davon geht Sportwart Torben Heyl trotz des eher schwachen Abschneidens in der abgelaufenen Saison aus. Der SCN erreichte mit 8:14 Punkten Rang neun in der Zwölfer-Staffel. "Die Mannschaft hätte sich ein oder zwei Plätze höher platzieren können. Dennoch war die Stimmung unter den Teammitgliedern stets gut", so Heyl. Viele Kämpfe gingen verloren, weil dem SCN Aktive in den höheren Gewichtsklassen fehlten und durch leichtere Judokas ersetzt werden mussten. Ein Nachteil, der sich auch durch ausgefeilte Technik nicht kompensieren ließ. Ein weiteres Handicap: Bei fünf von elf Mannschaftskämpfen traten die Garstedter mit einem unvollständigen Team an und lagen so von vornherein mit 0:1 zurück. "Wenn dann individuelle Fehler passieren, sind die Kämpfe schnell verloren", so Heyl. Die zweite Mannschaft von TuRa Harksheide belegte in der Verbandsliga mit 6:16 Punkten Platz elf.

06.05.2000: Mit dreiwöchiger Verspätung starten die Baseballer der 1. SC Norderstedt Hunters mit dem Heimspiel gegen die Flensburg Flames (Sonntag, 13 Uhr, Coppernicus-Gymnasium) in die Verbandsliga-Saison. Und sie sind darüber nicht traurig. Im Gegenteil: "So hatten wir länger Zeit, uns vorzubereiten", zeigte sich Hunters-Sprecher Ulf Bünning über die Spielverlegungen sogar erfreut. Der Saisonauftakt sollte eigentlich schon am 16. April gegen die Kiel Lakotas gewesen sein, doch die Heimpartie wurde auf Wunsch der Gäste auf den 2. September terminiert. Das geschah auch mit der Auswärtspartie gegen die Großhansdorf Skunks: Sie wurde nicht, wie im Plan vorgesehen, am 1. Mai ausgetragen, sondern findet nun erst am 16. September statt. Nach dem Abstieg aus der Regionalliga Nord müssen die Hunters in diesem Jahr kleinere Brötchen backen. Die Garstedter sind froh, überhaupt eine Mannschaft zusammenbekommen zu haben. Denn im Winter haben weitere fünf Leistungsträger das Team von Trainer Martin Schiefelbein hauptsächlich aus beruflichen Gründen verlassen. "Zum Glück haben sich unsere Junioren in der vergangenen Saison ordentlich gemausert, und einige von ihnen haben auch schon Regionalliga-Luft geschnuppert. Sie werden jetzt natürlich verstärkt in der Verbandsliga eingesetzt", sagt Ulf Bünning. Das wiederum gibt allen jüngeren und neuen Spielern die willkommene Gelegenheit, in der Junioren-Liga zu mehr Einsätzen zu kommen. Doch allzu große Erwartungen hat Bünning an die kommende Punktserie, die als "Konsolidierungssaison" angesehen werden muss, nicht. "Einige Siege sind für beide Mannschaften realistisch. Das Saisonziel heißt jedoch jeweils, einen gesicherten Platz im Mittelfeld zu erreichen, bevor wir die Ziele langfristig wieder höher stecken können." Nach wie vor steht die Suche nach einem geeigneten Baseballfeld im Mittelpunkt. Mit dem Sportplatz des Coppernicus-Gymnasiums sind die Hunters seit Jahren alles andere als glücklich. Zwar schützt seit vergangenem Jahr ein Netz die unmittelbar angrenzende Turnhalle vor Schäden durch folgenreiche Baseballeinschläge, doch eine dauerhafte Lösung kann das für alle Beteiligten nicht sein

22.11.2000: Die Franzosen nennen es Boule. Die Italiener sprechen lieber vom Boccia. Und die Ostfriesen boßeln. Allen gemeinsam ist nicht nur der zielsichere Umgang mit einer Kugel, sondern vor allem auch die Geselligkeit. Selbst Konrad Adenauer wusste diesen Sport zu schätzen. Der erste Bundeskanzler Deutschlands hat sich dabei in seiner Villa am Comer See für die italienische Variante mit Holzkugeln entschieden. Boulespieler greifen dagegen zur silber glänzenden Kugel, die möglichst nach jedem Gebrauch mit einem weichen Tuch wieder geputzt werden sollte. Weil Norderstedt international ist, hat man in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt die Wahl. Wer am liebsten boßelt, ist bei der FDP gut aufgehoben. Die Liberalen bemühen sich, den ostfriesischen Ableger wieder populär zu machen. Wer mehr auf den französischen Freizeitsport setzt, ist seit wenigen Tagen in bester Gesellschaft. In Norderstedt wurde nämlich am Sonntag der erste Boule Club Norderstedt (1.BCN) gegründet. Mitglied Nummer eins ist Landrat Georg Gorrissen. Zu den 26 Aktiven gehören auch Bürgermeister Hans-Joachim Grote, Landtagsabgeordneter Manfred Ritzek und der frühere Bürgervorsteher Peter Clementsen. Entschieden hat sich der Norderstedter Verein mit Rücksicht auf das Rückenleiden vieler Menschen für die Variante Pétanque, bei der aus dem Stand gespielt wird. Noch allerdings haben die Boulefans noch keine geeignete Bahn für ihren Freizeitsport. Vielleicht klopfen sie ja mal beim Boccia-Verein Norderstedt an. Die über 20 Kroaten und Deutschen, die seit vielen Jahren eher auf die italienische Variante setzen, haben nämlich ganz allein zwei Bahnen am Garstedter Müllberg gebaut. Dort stehen sie nun jeweils freitags und sonnabends von 15 Uhr an und sonntags von 10 Uhr an und versuchen, mit ihren Kunststoffkugeln der kleinen Holzkugel ganz nah zu kommen. "Die meisten von uns haben früher Fußball gespielt", erzählt Ivanus Miroslav. "Dann wurden wir dafür zu alt und haben uns auf unsere heimatlichen Traditionen besonnen. Boccia ist nicht so anstrengend, macht Spaß und wir sind an der frischen Luft." Spätestens im nächsten Jahr wollen die Boccianer ein Norderstedter Turnier ins Leben rufen. Ob die Boulefans daran teilnehmen werden, ist noch unklar. Bisher wusste der eine noch gar nichts von der Existenz des anderen. Wer sich übrigens für Boccia interessiert, sollte sich unter Tel. 525 46 67 an Ivanus Miroslav wenden. Wer lieber Pètanque spielt, ist bei Dagmar Krebber, Tel. 522 57 99, richtig. Und die ostfriesischen Boßelfreunde finden bei Marlis Krogmann, Tel. 526 27 32, die richtige Ansprechpartnerin

15.01.2001: Der 1. SC Norderstedt bietet für Kinder im Alter von acht bis elf Jahren jeweils montags von 17 bis 18 Uhr in der Turnhalle der Realschule Garstedt im Aurikelstieg ein Zirkus-Projekt an. Das Angebot erstreckt sich über zehn Termine und beginnt am 29. Januar. Dabei werden Kunststücke aus den Bereichen Geräteturnen und Gymnastik, Ballspiele sowie Schrittkombinationen zu Musik einstudiert und auch aufgeführt.Die Kosten belaufen sich auf 5 Mark für Mitglieder und 30 Mark für Nichtmitglieder. Um rechtzeitige Anmeldung unter Tel. 513 23 093 oder 528 76 694 wird gebeten

19.03.2001: Mit einer kämpferischen Glanzleistung sicherten sich Dimitrij (17) und Milana Mikulich (15) vom 1. SC Norderstedt die Deutsche Meisterschaft der Jugend A in den Lateinamerikanischen Tänzen. In der gut gefüllten Moorbekhalle eroberte sich das Geschwisterpaar die Herzen der Zuschauer und Wertungsrichter. Unter den Augen von Hamburgs Fußballidol Uwe Seeler, der die Schirmherrschaft für die Titelkämpfe übernommen hatte, feierten die gebürtigen Ukrainer ihren mittlerweile fünften nationalen Titel. Einziger Wermutstropfen an diesem Abend: Das Meisterduo wird nicht an der nächsten Weltmeisterschaft teilnehmen können, denn die deutsche Staatbürgerschaft besitzen sie nach wie vor nicht. Nach den ersten beiden Tänzen war der Titel für die Lokalmatadoren scheinbar in weite Ferne gerückt. Michele Soriano und Jessica Mohr aus Darmstadt lagen überraschend vorn. Doch der dritte Tanz brachte die Wende. "Als Dimitrij und Milana die Rumba gewonnen hatten, wusste ich, dass sie es schaffen können. Ich bin unheimlich stolz auf die beiden", sagte Trainerin Andrea Knief nach dem Triumph der Norderstedter Jugendtänzer. Sie verbarg ihre Freudentränen ebenso wenig wie die zahlreichen Fans und Familienangehörigen. Wie groß die Anspannung gewesen sein muss, sah man anschließend an den Jubelszenen und nicht mehr enden wollenden Umarmungen. Eine rundum gelungene Veranstaltung fand mit dem Titelgewinn des heimischen Duos ihren krönenden Abschluss kurz vor Mitternacht. Ein dickes Lob erntete der ausrichtende 1. SC Norderstedt von Harald Frahm, dem Präsidenten des Deutschen Tanzsportverbandes (DTV). "Die Tänzer müssen sich bei solchen Meisterschaften wohl fühlen, und das ist hier der Fall gewesen. Die Halle wurde jugendgerecht und mit Liebe dekoriert. Die Meisterschaft war außerdem hervorragend organisiert", so Frahm, der seine Jugendzeit in Garstedt verbrachte und quasi ein "Heimspiel" hatte. Nicht nur der DTV-Präsident genoss die sportlichen Darbietungen und die knisternde Spannung in der Moorbekhalle. 850 Zuschauer hatten sich in der Sportstätte eingefunden und sorgten so für eine tolle Atmosphäre. Schon vor drei Jahren hatte der SCN eine Deutsche Meisterschaft an Ort und Stelle ausgerichtet, doch der Zuschauerzuspruch war längst nicht so gut wie in diesem Jahr gewesen. Das gesamte DTV-Präsidium nutzte zudem die Gelegenheit und traf sich am Rande der Wettbewerbe zur Tagung in Schleswig-Holsteins fünftgrößter Stadt. "Schade ist nur, dass von der Stadt Norderstedt niemand da war", sagte SCN-Sportwartin Wiebke Hecker enttäuscht. Bürgermeister Hans-Joachim Grote sagte ebenso ab wie sein Vertreter Harald Freter und Bürgervorsteherin Elisabeth Kühl. Andere Verpflichtungen machten ein Kommen unmöglich. So überreichte Schirmherr Uwe Seeler die Preise und Medaillen an die siegreichen Paare, was ihm sichtlich Freude bereitete. Die jungen Tänzer machten eindrucksvoll Werbung für den Tanzsport. Bevor die A-Jugend zum Titelkampf antrat, hatten bereits die Junioren I B beim Deutschland-Pokal, der inoffiziellen nationalen Meisterschaft, ihr Können bewiesen. Sieger wurden hier Kiril Ganopolskyy/Sabrina Pernat (TSC Schwarz-Gold Neustadt). Die beiden Norderstedter Victor Kraft und Marina Beck vom TuS Alstertal landeten auf Platz 13. Abgerundet wurden die Turniere durch schwungvolle Darbietungen der Norderstedter Kunstturnerinnen und der Rock'n Roll-Formation "Flying Saucers" aus Flensburg

08.06.2001: Die Aktiven der Schützengemeinschaft Norderstedt trumpften bei den Landesmeisterschaften im Vorderladerschießen auf der Anlage am Schierkamp groß auf. Monika Frank (Perkussionsgewehr, 137 Ringe), Ulrich Meyer (Perkussions- und Dienstgewehr, 135 bzw. 134), Horst Jarius (Perkussionspistole, 139) sicherten sich Goldmedaillen in ihren Einzelwettbewerben. Im Teamwettstreit mit dem Perkussionsgewehr triumphierten Monika Frank, Waltraud Meyer und Horst Birkholz mit 404 Ringen. Die Vorderlader-Schützen erkämpften sich zudem fünf zweite und zwei dritte Plätze. Alle Sieger und Medaillengwinner haben sich für die deutschen Meisterschaften in Pforzheim im Juli qualifiziert. Monika Frank (28) fährt optimistisch zur DM. Sie war bei den Landesmeisterschaften mit 137 von 150 möglichen Ringen eines der erfolgreichsten Mitglieder der SG Norderstedt. Die Sportler der Schützengemeinschaft Norderstedt trainieren abseits der Öffentlichkeit in Garstedt an der Ortsgrenze zu Hasloh. Die Schießgeräusche, die die Schützen bei ihren Trainingseinheiten machen, sind dennoch für manche Anwohner ein Probleme. "Wir leiden natürlich darunter, dass die Bebauung immer dichter wird. Aber bis jetzt können wir unseren Sport zum Glück noch ausüben", erzählt Horst Birkholz, der Leiter der Vorderladersparte. Der 69-Jährige, der sich den Vizemeistertitel mit dem Perkussionsgewehr sicherte, ist mit Leib und Seele dem Sportschießen verfallen. "Für einen Durchgang im Vorderladerschießen rechnet man schon vier bis fünf Stunden", so Birkholz. Das Gießen und Kalibrieren der Geschosse steht als Erstes auf dem Programm. Da das Schießpulver aus Sicherheitsgründen nicht mehr direkt aus der Flasche in das Gewehr gefüllt werden darf, müssen die Schützen vor dem Training und Wettkampf Portionen abfüllen. Nach den Schießübungen muss die Waffe außerdem umgehend gesäubert werden. "Die Arbeit gehört dazu. Man muss schon etwas Zeit für diesen Sport mitbringen", sagt Birkholz. Wer sich für diese traditionelle Art des Sportschießens interessiert, sollte am Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr zur Anlage am Schierkamp kommen. Dort richtet die SG Norderstedt einen Tag der offenen Tür aus

18.06.2001: Den Sieg mussten die Norderstedter zwar den Hamburgern überlassen, doch gewonnen haben auch die Lokalmatadoren: Die kroatische Kulturgesellschaft Norderstedt hatte wieder ein Bocciaturnier organisiert, bei dem Geselligkeit und Spaß über den sportlichen Wettkampf dominierten. Die ersten Spieler waren schon um 9 Uhr auf den Bahnen am Garstedter Müllberg. Sie machten sich warm, warfen die zwischen 900 und 1000 Gramm schweren Kunststoffkugeln immer wieder in den Sand. Ganz unterschiedlich war die Technik. Der eine holte weit aus, der andere ließ die Kugel zum Ziel rollen. Mit von der Partie sind überwiegend Männer mittleren Alters, die, wie sie selbstkritisch feststellen, für Fußball zu alt sind. Gewonnen hat, wer seine Kugeln am dichtesten an die kleinere Zielkugel heranbringt. Die in Südeuropa populäre Mixtur aus Sport und Freizeitvergnügen gewinnt auch im Norden immer mehr Anhänger. 52 Spieler hatten gemeldet, daraus bildeten die Veranstalter 14 Teams. Um den Sieger nicht wie im Vorjahr erst nachts im Licht der Autoscheinwerfer ermitteln zu müssen, warfen die Teilnehmer diesmal auf den beiden Sand- und zwei weiteren Rasenbahnen. So konnten die Siegerpokale schon um 19 Uhr vergeben werden - die drei ersten Plätze gingen an Mannschaften aus der Metropole. Die besten Norderstedter fanden sich erst auf Platz vier. Abends kamen dann Kinder und Frauen dazu, der Grill wurde angeschmissen. Da tummelten sich rund 150 Menschen auf der Wiese am Müllberg, wo jetzt wieder der Boccia-Alltag einkehrt. Wer Lust auf ein Spielchen hat, kann einfach hinkommen. Jeden Freitag und Sonnabendnachmittag so wie den gesamten Sonntag sind Spieler dort anzutreffen

28.12.2001: RÜCKBLICK Das Jahr 2002 steht vor der Tür. Anlass genug, um die sportlichen Highlights der vergangenen zwölf Monate noch einmal Revue passieren zu lassen. NZ-Redakteur Frank Best hat zurückgeblättert. JANUAR Bogenschießen:Niels Gäde und Sylvia Frank (beide Schützengemeinschaft Norderstedt) werden Hallen-Landesmeister. Leichtathletik: Die LG Alsternord gewinnt bei den Hamburger Meisterschaften in der Alsterdorfer Sporthalle insgesamt elf Titel. FEBRUAR Leichtathletik:Kugelstoßerin Nadine Kleinert-Schmidt (SC Magdeburg) und Stabhochspringer Tim Lobinger (LAC Quelle Fürth/München) sind die Stars beim 14. Sparkassen-Meeting in der Segeberger Kreissporthalle. Volleyball: Die Kündigung des Kooperationsvertrags durch den TuS Alstertal besiegelt nach 15 Jahren das Ende der VG Alstertal-Harksheide. Tennis: Nicolas Hameister (Junioren III) und Natalie Fehse (Juniorinnen IV, beide TC Alsterquelle) sichern sich bei den norddeutschen Jugend-Meisterschaften die Einzeltitel. Hameister wird im Sommer auch Freiluft-Champion. Handball: Die Oberliga-Männer der Bramstedter TS machen mit einem 24:19-Erfolg gegen die zweite Mannschaft des THW Kiel den Aufstieg in die Regionalliga perfekt. MÄRZ Pferdesport:Eckart Bentzien (RFV Neuenfelde) überquert auf Juniors Fabius 1,90 Meter und gewinnt das Garstedter Rekordhochspringen. Fechten: Sonja Kapfer vom 1. SC Norderstedt (Jugend B, Jahrgang 1988) wird Landesmeisterin mit dem Degen und dem Florett. Melanie Feistauer (Jugend B, Jahrgang 1987) holt Gold mit dem Florett. Rettungsschwimmen: Birgit Eckhold (AK 30) und Stefan Eder (AK 25) sichern sich bei der Senioren-DM die Goldmedaille. Tanzen: Asis Khadjeh-Nouri (36, TuS Alstertal) wird zum Jugend-Bundestrainer im Standardbereich ernannt. Handball: Die Oberliga-Männer der HG Norderstedt steigen in die Regionalliga auf. Synchronschwimmen: Das Duo Jaqueline Uerz/Elisabeth Bünger (SG Wasserratten) gewinnt bei den norddeutschen C-Jugend-Meisterschaften die Bronzemedaille. APRIL Allgemein:Ekkehard Platz (64) wird Nachfolger von Claus Lohse (52) im Amt des Vereinsvorsitzenden der Kaltenkirchener TS. Tanzen: Die von Wolfgang Daniel trainierte Standard-Formation des TuS Alstertal schafft den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Fußball: Der Kreisfußballverband Segeberg feiert sein 50-jähriges Bestehen. MAI Leichtathletik:Vladymyr Bukalo (LG Wedel-Pinneberg) und Anke Hahn aus Kiel gewinnen den 13. Kaltenkirchener Stadtlauf. Leichtathletik: Die weibliche Jugend und die Senioren der LG Alsternord gewinnen die 89. Hamburger Alsterstaffel. Handball: Die weibliche C-Jugend der SG Kisdorf/Leezen wird Nordostdeutscher Meister. Frauenfussball: Der HSV gewinnt den Hamburger Pokal. Badminton: Renate Knötzsch vom SC Ellerau wird in Sofia Senioren-Europameisterin in der Altersklasse O 55. Fußball: Die zweite Mannschaft des 1. SC Norderstedt gewinnt den 2. Liga-Pokal. JUNI Allgemein:Der MTV Henstedt feiert sein 100-jähriges Bestehen. Schach: Die Jugendmannschaft des SK Norderstedt steigt in die Bundesliga auf. JULI Triathlon:Franziska Semken (SG Wasserratten) wird B-Jugend-Landesmeisterin. Kunstturnen: Rabea Homp (SV Friedrichsgabe) sichert sich bei den Landesmeisterschaften den Titel in der Altersklasse 8. Leichtathletik: Sebastian Mlynkiewicz (LG Alsternord) wird in 48,80 Sekunden Norddeutscher B-Jugend-Meister über 400 Meter. Leichtathletik: Karoline Hagen, Alexandra Baguhl, Carolin Suckel und Annalena Meyer (LG Alsternord) gewinnen bei den deutschen U 21-Meisterschaften die Bronzemedaille über 4 x 400 Meter. AUGUST Handball:Regionalliga-Aufsteiger HG Norderstedt verliert ein Testspiel gegen Bundesliga-Verein THW Kiel mit 17:37 (8:19). Fußball: Oberligist 1. SC Norderstedt entlässt nach nur einem Spieltag Trainer Kurt Hesse. Als neuer Coach wird der frühere HSV-Profi und Nationalspieler Peter Nogly verpflichtet. Leichtathletik: Die Senioren der LG Alsternord gewinnen bei der DM in Potsdam sechs Medaillen. Volleyball: Der 1. VC Norderstedt-Alstertal-Langenhorn verpflichtet Nationalspielerin Nicole Fetting (20) für die Regionalliga-Mannschaft. SEPTEMBER Handball:Regionalliga-Aufsteiger Bramstedter TS unterliegt dem Bundesliga-Team des THW Kiel in einem Testspiel mit 12:40 (6:17). Leichtathletik: Stefan Walther (Bramstedter TS) wird in 51,23 Sekunden Norddeutscher A-Jugend-Meister über 400 Meter. Tanzen: Marcus Weiß und Anja Schramm (TuS Alstertal) belegen bei der Standard-WM der Amateure in Miami Rang acht. Schwimmen: Hella Borwitzki (69, SG Wasserratten) sichert sich bei der Senioren-DM den Titel über 50 Meter Freistil der Altersklasse 70. Friesenkampf: Melanie Feistauer (1. SC Norderstedt) wird Deutsche Meisterin in der Altersklasse 14. Fußball: Die Oberliga-Kicker des 1. SC Norderstedt verlieren ein Freundschaftsspiel gegen die Bundesliga-Profis des HSV mit 0:3 (0:1). OKTOBER Fechten:Julia Frehse (16, 1. SC Norderstedt) sichert sich bei den Landesmeisterschaften im Degenfechten die Titel im Einzel- und Mannschaftswettbewerb. Allgemein: Der Ehrenpräsident des 1. SC Norderstedt, Edmund Plambeck, stirbt im Alter von 88 Jahren. Tanzen: Ilia Zhelezniak/Cathrin Hissnauer(TuS Alstertal) belegen bei der Standard-DM der Junioren II B Platz fünf. NOVEMBER Fußball:Uwe Seeler feiert seinen 65. Geburtstag. Tennis: Die Tennisdamen des TC Alsterquelle bleiben nach dem Rückzug von Rot-Weiß Berlin zweitklassig. Judo: Tabea Kühl (14, TuRa Harksheide) wird in der Altersklasse U 17 Norddeutsche Meisterin in der Kategorie bis 48 Kilogramm. Kunstturnen: Das Quartett des Norderstedter Kunstturnzentrums Harksheide sichert sich bei der Mannschafts-Landesmeisterschaft der Altersklassen 7 bis 9 die Goldmedaille. DEZEMBER Tischtennis:Die Oberliga-Damen der Kaltenkirchener TS verspielen mit einer 6:8-Niederlage beim SC Urania die Herbstmeisterschaft. Handball: Dilara Gökce (14) und Jens Thöneböhm (15) von der HSG Henstedt-Ulzburg werden in den 24-er-Kader des Deutschen Handball-Bundes berufen

04.01.2002: JANUAR Fußball:Der 1. SC Norderstedt gewinnt das Hallenturnier um den Astra-Cup in der Alsterdorfer Sporthalle. Mike Göbel erzielt das Siegtor zum 3:2 im Finale gegen den Hamburger SV drei Sekunden vor Schluss. HSV-Trainer Kurt Jara wird daraufhin wegen Erfolglosigkeit entlassen. Frauenfußball:Andrew Pfennig, Trainer der Bundesliga-Frauenmannschaft des HSV, muss seinen Hut nehmen. Grund: Im Zuge der vereinsinternen Währungs-Umstellung weigert er sich beharrlich, seinen Namen auf Euro-Cent umschreiben zu lassen. FEBRUAR Fußball:Die Punktspiel-Winterpause ist vorbei, der Schnee kommt. Im ganzen Monat findet nur das Spiel zwischen dem SV Henstedt-Rhen und dem SV Eichholz statt, weil das Telefon des zuständigen Platzwartes eingefroren ist und er die Partie nicht absagen kann. Leichtathletik:Bei den Hamburger Schülermeisterschaften stellt die LG Alsternord einen einsamen Rekord auf. Da die anderen Hamburger Vereine keine Nachwuchstalente mehr haben, werden die Titelkämpfe zu einer reinen Vereinsmeisterschaft. MÄRZ Fußball:Die nach der Schneeschmelze völlig aufgeweichten Plätze lassen erst Ende März wieder einen geregelten Punktspielbetrieb zu. Die Vereine einigen sich darauf, den Rest der Saison sonnabends, dienstags und donnerstags zu spielen, um im Zeitrahmen zu bleiben. Tanzen:Durch ein Versehen im Passamt erhalten Dimitrij und Milana Mikulich die deutsche Staatsbürgerschaft. Das für den SCN tanzende Lateinpaar verteidigt seinen deutschen Meistertitel und wird prompt Weltmeister. APRIL Handball:Der Umzug des Bundesliga-Clubs SG VfL Bad Schwartau nach Hamburg klappt nun doch nicht. NSV-Chef Holger Götz bietet sofort an, dass das Team für den NSV an den Start gehen könne. Daraufhin tauchen in Norderstedt Plakate auf, die den Boykott der Mannschaft fordern, weil eine nicht in der Stadt aufgebaute Mannschaft Trainingszeiten in der Moorbekhalle nutzt. Tischtennis:Weil die Einführung der neuen Bälle und Zählweise im Tischtennis auf so wenig Gegenliebe stößt, beschließen die Tischtennissparten der Kaltenkirchener TS und von TuRa Harksheide, einen neuen Verband zu gründen. Wegen des großen Zulaufs muss nach zwei Wochen eine hauptamtliche Mitarbeiterin für die Geschäftsstelle, die nach zähen Verhandlungen im KT-Vereinsheim entsteht, eingestellt werden. Tennis:Die Herren des TC Garstedt vermelden einen Neuzugang: John McEnroe (USA) wird sich den Herren 30 des TCG für die Sommerserie anschließen, weil die Feten nach den Punktspielen immer so toll sind. MAI Handball:Die Männer der HG Norderstedt schaffen den Klassenerhalt in der Regionalliga. Trainer Markus Ginckel will daraufhin auf dem Höhepunkt seines Schaffens zurücktreten. In einer emotionsgeladenen Sitzung kann HGN-Boss Reinhard Burmeister ihn zum Weitermachen überreden. Er ernennt Ginckel anschließend zum Cheftrainer auf Lebenszeit. Volleyball:Die beiden Ex-Nationalspieler Peter Schulz und Diethard Uebel fahren nach Lourdes und werden per Wunderheilung von ihren Rückenproblemen erlöst. Mit den beiden Angreifern wird der VCNAL erneut deutscher Seniorenmeister. Fußball:Mit einer Serie von zwölf 1:1-Unentschieden hintereinander sichert sich der Glashütter SV den Klassenerhalt in der Fußball-Verbandsliga. Manager Bernd Reiher beantragt, diese Serie ins Guiness-Buch der Rekorde aufzunehmen. Tennis:Tanja Stegkämper erreicht als "Lucky Looser" das Finale am Hamburger Rothenbaum. Dort unterliegt die Henstedt-Ulzburgerin der Russin Anna Kournikowa im Tiebreak des dritten Satzes mit 11:13. "Sexy Anna" feiert so ihren ersten Turniersieg. JUNI Fußball:Das Norderstedter Stadtfernsehen NOA 4 und der 1. SC Norderstedt unterschreiben einen Kooperationsvertrag. NOA 4 wird in der kommenden Saison alle Heimspiele der SCN-Fußballer live übertragen. Die Einnahmen aus dem Vertrag investiert der SCN in die Weiterbeschäftigung von Thomas Seeliger und die Wiederverpflichtung von Dirk Dammann. Tischtennis:Dem von der KT und TuRa Harksheide neu gegründeten Tischtennisverband BTTR (Back to the roots) gehören mittlerweile 834 Vereine aus Deutschland und 75 Clubs aus dem Ausland an. Tanzen:Der TuS Alstertal muss aus dem Tanzzentrum an der Ohechaussee weichen. Der Vermieter, der Hamburger Reiterverein, will im großen Tanzsaal Luxus-Pferdeboxen errichten. JULI Volleyball:Die Volleyballsparten der Norderstedter Vereine fusionieren und tragen dem eingefordertem Wiedererkennungswert der Stammvereine Rechnung. Die neue Spielgemeinschaft heißt nun VC Norderstedt2/Alstertal/Friedrichsgabe/Glashütte/Harksheide/Langenhorn, kurz VCN2AFGHL. AUGUST Handball:Im Zuge des allgemeinen Fusionsfiebers werden auch Henstedt-Ulzburg und Kisdorf infiziert. Die HSG Henstedt-Ulzburg und die SG Kisdorf/Leezen schließen sich zum mächtigsten Handballverein Schleswig-Holsteins zusammen. SEPTEMBER Volleyball:Nach dem vollzogenen Aufstieg der VCN2AFGHL-Damen in die 2.Bundesliga muss das Team ohne externe Verstärkungen in die Saison gehen. Vier getestete Mittelblockerinnen reisten binnen einer Woche wegen Heimwehs ab. Wintersport:Um die sportliche Attraktivität zu erhöhen, plant die Stadt Norderstedt ein Eishockeystadion mit 10 000 Zuschauerplätzen gleich hinter der TriBühne. Die Baukosten seien moderat, ein finnischer Investor stehe schon bereit, heißt es. OKTOBER Schwimmen:Im "Arriba"-Freizeitbad wird eine Gegenstromanlage installiert, die der SG Wasserratten zum Durchbruch auf nationaler Ebene verhilft. "Arriba"-Manager Ruud Swan erhält daraufhin die Bürgermedaille der Stadt Norderstedt. NOVEMBER Wintersport:Das Projekt Eishockeystadion hat sich zerschlagen. Der finnische Investor hatte die Städte Norderstedt und Novosibirsk verwechselt. DEZEMBER Fußball:Der 1. SC Norderstedt ist an einer Verpflichtung von HSV-Stürmer Romeo interessiert. Manager Ralf Schehr will den Transfer mit den Gewinnen aus seinem Rubbel-Los-Adventskalender finanzieren. Fußball:Der Punkspielbetrieb an den Wochenenden 14./15. und 21./22. Dezember fällt aus. Grund: ausschweifende Weihnachtsfeiern

26.08.2002: Für alle Fans fernöstlicher Bewegungskünste bietet der Norderstedter SV einen Qi-Gong-Kursus an. Immer dienstags in der Zeit von 20 bis 21.30 Uhr besteht die Möglichkeit, sich beim Tanz zu entspannen. Treffpunkt ist das NSV-Haus (Moorbekstraße 25). Der Trainingsbetrieb wird aufgenommen, sobald sich zwölf Teilnehmer gefunden haben. Momentan sind noch vier Plätze frei. Die Kosten für zwölf Termine betragen insgesamt 50 Euro; Interessenten können sich im Büro des NSV unter Telefon: 526 25 50 anmelden. (hpfry) KURZ NOTIERT Fußball: Anlässlich der Neugründungen des 1. Fußballclubs Norderstedt und des Gemeinnützigen Vereins zur Förderung des Fußballsports im 1. FC Norderstedt findet am Donnerstag, 29. August, um 19.30 Uhr im Garstedter Hof (Niendorfer Straße 30) ein Informationsabend statt

23.11.2002: Langeweile am Sonnabend? Lust auf Sport? Für Kinder und Jugendliche gibt es nachmittags von 15 bis 19 Uhr in der Halle des Coppernicus-Gymnasiums ein offenes Sportangebot. Was jeweils gemacht wird, richtet sich nach den Interessen der Jugendlichen. Von Bewegungsspielen bis hin zu Badminton oder Hockey geht die Angebotspalette der Betreuer aus der Jugendarbeit Garstedt. Das Mindestalter für die Teilnehmer liegt bei sechs Jahren. Der Sportnachmittag ist kostenlos. Eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht notwendig. Weitere Informationen unter Tel. 523 15 87.

27.03.2003: "Das Sportabzeichen ist für uns wie der TÜV für die Autos", erzählt Lothar Schimkus. Der 68-Jährige wurde gemeinsam mit seinem Vereinskollegen vom SV Friedrichsgabe, Wilfried Scheidereiter (74), und Heinz Schramme (1. SC Norderstedt) vom Kreissportverband Segeberg für 35 abgelegte Sportabzeichen-Prüfungen geehrt. Auf diese Auszeichnung freuen sich am Sonnabend, 29. März, 15 Uhr, im Vereinsheim des TuRa Harksheide weitere Männer und Frauen aus dem Kreis Segeberg. Dann wird Sportabzeichenobmann Dieter Prahl die Ehrung erneut vornehmen. Für die drei Norderstedter ist dieser "Fitness-Check" in all den Jahren zur Selbstverständlichkeit geworden. SCN-Mitglied Schramme ließ sich als Soldat während des Krieges zum ersten Mal prüfen. Weil die Unterlagen seiner Einheit verloren gingen, ist dies allerdings nicht mehr dokumentiert. "Meine erste Urkunde habe ich 1964 bekommen. Ich war damals bei Eintracht Garstedt, dem Vorläufer des SCN", erzählt Heinz Schramme, der immer noch einmal pro Woche in die Laufschuhe schlüpft. Lothar Schimkus kann sich an sein erstes Sportabzeichen nicht mehr erinnern. "Das muss während meiner Ausbildung zum Bohrmeister gewesen sein", vermutet der Friedrichsgaber, der 1968 nach Norderstedt zog. Er sei früher als "verdammt ehrgeiziger Fußballer" bekannt gewesen. Nach einem Bandscheibenvorfall widmete sich Schimkus aber der Leichtathletik. Im Sommer unternimmt er mit seinem SVF-Kollegen und Freund Wilfried Scheidereiter regelmäßig Radtouren. Scheidereiter war 38 Jahre alt, als er seine Sportabzeichen-Premiere feierte. "Laufen ohne zu schnaufen", ist seine Devise und so absolviert er wöchentlich eine Strecke "zwischen drei und fünf Kilometern". Nach dem Sport genehmigt er sich gerne einmal ein Glas Wein. "Aber die Zigarette bleibt weg", erklärt Wilfried Scheidereiter. Das Motto der drei Herren lautet: "Immer den Humor behalten." Während die beiden Friedrichsgaber inzwischen sogar zum 36. Mal erfolgreich geprüft wurden, hört Heinz Schramme auf. "Irgendwann muss auch mal Schluss sein", meint er. ( vor )

26.04.2003: Seit 40 Jahren ist Edgar Thürling Eishockeyfan. Kein Wunder, denn bis vor drei Jahren lebte der 52 Jahre alte Norderstedter in der Eishockey-Hochburg Düsseldorf und war dort begeisterter Anhänger der DEG Metro Stars. "Ich wohne seit drei Jahren in Norderstedt und gehe seit Oktober zu den Spielen der Hamburg Freezers. Nachdem ich dann Ralph Wittern kennen gelernt habe, entstand die Idee, einen Fanclub zu gründen", erzählt er. Die Gründungsversammlung der "Freezers-Freunde Norderstedt" in der Garstedter "U-Bahn-Schänke" besuchten 18 weitere Fans. Mit dabei auch Wirt Martin Roggenbuck, seit 36 Jahren Inhaber des Lokals. "Ich unterstütze den Fanclub ein bisschen", so der 65-Jährige. Der neue Vorsitzende Edgar Thüring und sein Stellvertreter Ralph Wittern hoffen nun auf Zuwachs. In der neuen Saison, die im September beginnt, sollen gemeinsame Fahrten zu den Heimspielen und Auswärtspartien organisiert und Kontakte zu anderen Fanclubs und Vereinen aufgebaut werden. "Jetzt suchen wir aber erst einmal ein Logo", so Edgar Thürling. Wer eine Idee hat oder sonstige Infos über den neuen Fanclub sucht, kann sich bei Ralph Wittern unter Telefon: 0170/589 25 06, per E-Mail unter ralphwittern@aol.com oder bei Edgar Thürling unter Telefon: 0170/114 60 00 melden. Vorschläge für das neue Logo können bis zum 10. Mai auch in der "U-Bahn-Schänke" abgegeben werden. Der Name des Fanclubs und die Maske der Hamburg Freezers müssen enthalten sein, der Schriftzug des Hamburger Vereins darf allerdings nicht verwendet werden. Für die drei besten Ideen gibts Preise.

19.11.2015: 1945: Eine Gruppe von 14 Fußballern beschließt am 2. November, den Sportverein „Eintracht Garstedt“ zu gründen. Die erste Mitgliederversammlung findet am 18. November im Gasthaus Nolte statt. Erster Vorsitzender ist Herbert Grimcke. 1955: Edmund Plambeck wird Vereinsvorsitzender und bleibt dies bis zum Jahr 1991. 1972: Eintracht Garstedt und der zwei Jahre zuvor gegründete Tanzsportverein 1. SC Norderstedt schließen sich unter dem Namen 1. SC Norderstedt zusammen. 1977: Das Sportzentrum am Scharpenmoor wird eingeweiht und 1985 in „Sportpark Edmund Plambeck“ umbenannt. 2002: Im Sportpark werden Tennisplätze in ein Dojo und eine Gymnastikhalle umgebaut, 2010 kommen eine Geräteturnhalle und ein Trakt mit Umkleide- und Sanitärräumen hinzu. 2004: Die Fußballabteilung wird in den Verein FC Eintracht Norderstedt ausgegliedert. 2013: Jörg Rau wird zum Vorsitzenden gewählt. 2015: Der 1. SC Norderstedt feiert in der Moorbekhalle seinen 70. Geburtstag zusammen mit 500 Vereinsmitgliedern und -freunden.

 
   
 
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